Noch Montagabend
Ole
Frank ist neben mir eingeschlafen, an mich geschmiegt, so als wolle er Hilfe und Trost suchen bei mir. Der Paul spuckt in meinem Kopf herum und auch die Sendung im Fernsehen lenkt mich nicht ab. Ich wette, dass dieser Idiot den Hund vergiftet hat, um Frank zu treffen.
Wenn es denn dabei bliebe, dann könnte ich damit leben, aber was ist, wenn das nur die Fortsetzung nach dem Brief war und der noch andere Sachen in Schilde führt? Ich darf gar nicht über die Möglichkeiten nachdenken, die es da bestimmt noch gibt. Mal sehen, was Franks Vater morgen sagt, wenn er Frank abholen kommt und ob die Polizei schon was weiß.
Vielleicht kann ich ja mitfahren zu ihm nach Hause, aber ich glaube nicht, dass Frank das will. Er hat Angst, Paul könnte von mir erfahren, bisher hält er ja Torsten für Franks neuen Lover und nicht mich. Frank will mich aus allem raushalten, will mich schützen vor eventuellen Angriffen durch Paul. Mensch, wegen diesem Idioten gerät alles aus den Fugen, was so gut laufen könnte.
Morgen Nachmittag, wenn Frank nicht da ist, will ich mal für ein paar Stunden nach Hause. Mutsch hat morgen Mittag frei, sie kommt mich dann abholen. Ich brauch frische Wäsche und noch andere Sachen und auch ein paar CDs damit ich Musik mit dem Laptop hören kann. Auch meinen Internetstick will ich holen, damit ich mal wieder mit Onkel Jo skypen kann.
Ich döse langsam weg, denk noch, hoffentlich fällt keiner aus dem Bett, dann bin ich auch eingeschlafen. Torsten ist wohl auch über dem Fernsehen weg gepennt, denn erst die Nachtschwester, die um dreiundzwanzig Uhr ihre Runde macht, weckt Frank auf und meint, er solle jetzt besser auf sein Zimmer gehen und dort weiter schlafen.
Sie macht auch das Fernsehen aus und wünscht uns, nachdem Frank schlaftrunken gegangen ist, eine gute Nacht. Jetzt bin ich wieder hellwach, kann nicht gleich wieder einschlafen und muss immer wieder an den Paul denken. Hoffentlich kommt der zur Besinnung, bevor noch Schlimmeres passiert. Endlich falle ich doch in einen unruhigen Schlaf und träume viel wirres Zeug und immer ist irgendwo auch Paul dabei.
*-*-*
Dienstag, 12.05. 2010, früher Morgen
Sergej
Ein Ziehen in meinem Hintern lässt mich wach werden. Das Zimmer ist noch dunkel und Jerome schläft tief und fest. Ich fahre an meinen Po und taste durch den Stoff der Shorts meinen Spalt und alles ab, fühle, ob das jetzt richtig weh tut überall. Nur der Ringmuskel selber scheint für das Ziehen verantwortlich zu sein und so massiere ich den ein bisschen durch den Stoff hindurch.
Es ist nicht direkt schlimm und die Berührungen tragen dazu bei, dass es sich nicht mehr so komisch anfühlt. Langsam reibe ich kreisförmig über den von gestern Abend gestressten Muskel, massiere das Ziehen weg und merke gleichzeitig, dass mich die Berührungen beginnen, zu erregen.
Ich höre auf zu reiben, horche in mich hinein und muss feststellen, dass der süße Schmerz dahinten sich eigentlich nicht schlecht anfühlt. Na ja, alles ist so neu und ungewohnt, aber mit dem Abstand von ein paar Stunden Schlaf muss ich sagen, das der passive Teil mindestens so gut war, wie der aktive Teil gestern Morgen.
Auch Jerome hat wohl beides sehr geil gefunden, seiner Reaktion nach. Der ist ja abgegangen wie ein Zäpfchen, richtig geil. Also, ich habe ja vorher nie im Traum daran gedacht, das mir mal einer in den Po fickt, aber jetzt, nach dem es passiert ist, jetzt gefällt mir der Gedanke und deren Umsetzung echt gut. Das will ich also öfter spüren, von meinem Schatz natürlich nur, von sonst niemand.
Ich kann mich nicht daran erinnern, bevor ich Jerome kannte, überhaupt mal einen Gedanken an schwulen Sex verschwendet zu haben. Eigentlich drehte sich in der Schule alles eher um Mädchen, obwohl, im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mich an der Chickenjagd nie so richtig beteiligt habe.
Ich konnte mich immer gut mit Mädchen unterhalten, aber im Bett bin ich nur einmal gelandet und da habe ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Nun, das Thema kann und will ich jetzt mal abhaken. Mein „Mädchen“ liegt ja da neben mir und wenn ich daran denke, dass mich nur zwei dünne Baumwollfetzen von seinem tollen Körper trennen, dann werde ich geil.
Er hat wirklich einen supertollen Körper und das Fehlen der Füße stört mich überhaupt nicht. Er hat sich wohl auch damit abgefunden, hauptsächlich wohl auch, weil es mich nicht stört, mich nicht davon abhält, ihn zu lieben und bei ihm zu sein.
Ich habe ihm gestern wohl viel Angst gemacht, dass ich ihn verlassen würde, hat er gedacht. Das wird hoffentlich nie passieren. Das Bedürfnis, ihm ganz nah zu sein, überkommt mich plötzlich sehr stark, hart werde ich und will ihm meine Liebe zeigen, will ihn erregen und befriedigen, ihn immer wieder glücklich sehen. Bestimmt hat er auch eine Morgenlatte, das ist doch in unserem Alter jeden Morgen gleich.
Meine Hand fährt unter der Decke durch das Hosenbein seiner weiten Shorts zum Objekt meiner Begierde und wie nicht anders erwartet um diese Tageszeit, ist der kleine Jerome wesentlich munterer, als der große gerade ist. Meine Berührungen, die meiner Exkursion jetzt folgen, lassen ihn noch wachsen. Zärtlich umfasse ich meinen Schatz, schiebe langsam und mit Gefühl die Vorhaut nach hinten, nicht so weit, dass es ihm wehtun könnte, und dann wieder vor.
Logischerweise bleibt es nicht bei einem Mal, sondern wird zu einem sich ständig wiederholenden Prozess, mit dem einzigen Ziel, ihm Freude zu bereiten und seinen Tagesanfang lustvoll zu gestalten. Es will doch wohl jetzt keiner behaupten, ich hätte irgendwelche Hintergedanken dabei, oder. Na ja, ich gebe es ja zu, das ich schon mit einer Revanche rechne, egal wie die aussieht. Mal sehen, was daraus wird.
Als er sich jetzt stöhnend auf den Rücken dreht, weiß ich, dass der große Jerome nun auch wach ist und die ersten Sekunden seines neuen Tages in vollen Zügen genießt. Die Decke zurück schiebend, übernimmt jetzt mein Mund die Aufgaben, die eben meine Hand wahrgenommen hat. Als meine Lippen ihn fest umschließen, stöhnt er erneut tief auf und seine Hände streicheln mein Haar und drücken mich sanft tiefer auf seinen Freudenspender.
„Oh, Schatz, was machst du mit mir“, schnauft er. Wie geil das ist, seinen Schatz so zu verwöhnen, das ist fast gar nicht zu beschreiben. Hart und doch so zart und anschmiegsam ist das Teil in meinem Mund, das auf jeden Zungenschlag sensibel und intensiv reagiert.
Heiß und geil fühlt sich das an in meinem Mund, wenn die Vorhaut durch den Druck der Lippen gehalten, sich über der prallen Spitze hin und her schiebt, Seufzer und Stöhner entlockt, Zittern und Lust auslöst. Jetzt, just in diesen Augenblicken, ist er mir hörig, gehört er nur mir und sonst niemandem auf der Welt. Diese Augenblicke sind so intim, wie nur irgendwas intim sein kann.
Er kommt, ich merke es schon Sekunden vorher, dass es jetzt passiert. Kurz wird alles noch härter, beginnt zu zucken, er stöhnt tief und lang, drückt sich mir entgegen und dann überflutet es meinen Mund, warm und viel, ich muss ganz schön schlucken, um alles zu packen, Spasmen schütteln ihn, bevor sie einer wohligen Erschöpfung Platz machen.
Langsam klingen die Wellen der Lust ab, beruhigt sich erst der Atem und dann auch der Puls, erschlafft das gute Stück in meinem Mund. Von den zusammen gedrückten Lippen am heraus flutschen gehindert, lutsche ich noch ein bisschen an seinem Schniedel, einfach, weil ich es geil finde, die letzten Tropfen seiner Liebe auch noch auf zu nehmen.
Seine Hände streichen durch mein Haar. „Ich liebe dich, mein bester Schatz“, flüstert er, gut hörbar mit immer noch zittriger Stimme, „das war so schön, so gut. Danke, das du da bist, danke, das du mich so verwöhnst.“ Er strampelt die herunter gerutschte Shorts und auch die Decke ganz weg und zieht die Beine weit an, präsentiert mir seinen geilen schönen Po.
Er schaut mich an, sieht meine weit abstehende Shorts und fragt leise und mit vor Lust zitternder Stimme: „ Möchtest du meinen Po ein bisschen verwöhnen, mich ficken, mein ich“, und er wird ein wenig rot bei der Frage. Als Antwort küsse ich ihn, suche mit meinen Finger den süßen Ring und streichele kreisend über die geile Öffnung. Leise kommt sein Stöhnen, als Antwort quasi auf mein Reiben.
„Warte“ sag ich, roll mich über ihn und hole aus der am Bett stehenden Tüte die notwendigen Utensilien. Die Geltube klemme ich zwischen meine Beine, damit sie ein wenig Temperatur bekommt, das kalte Gel gestern in der Wanne war erschreckend. Wenn das etwas wärmer ist, dann stört es nicht so.
Nun widme ich mich wieder seinem Po, schmuse, viel kleine Küsse hinterlassend, über die Innenseiten seiner Oberschenkel, ganz oben. Auch seine Hoden beziehe ich in mein Schmusen mit ein, den Schaft des langsam wieder wachsenden Schwanzes aber außer Acht lassend.
Jetzt nähert sich meine Zunge seinem Poloch, das gestern Morgen in der Wanne nach Duschgel, nun aber, nach durchschlafender Nacht, nach Schweiß und intensiv nach Jerome riecht. Viel geiler, als gestern riecht das hier, nicht nach AXE oder DOVE, nein, das ist mein Schatz, sein Geruch, der alle Duftkreationen dieser Welt in den Schatten stellt. Individuell, einzigartig und nur für mich.
Ich lecke ihn, lecke ihn so, als wäre das alles ein riesengroßes Softeis, Softeis mit Jeromegeschmack. Einmalig und unbezahlbar und nur für mich, für Sergej Radic, ein Gedanke, der mich noch geiler werden lässt.
Ich versuche, mit der Zungenspitze den Ring zu durchbrechen, stupse immer und immer wieder gegen ihn, entlocke ihm geile Töne , Stöhner und Seufzer, wie ich sie vorher so noch nie gehört habe. Seine weit angezogenen Beine hält er mit seinen Händen in den Kniekehlen nach hinten, öffnet sich, soweit es geht für mich und meine Bemühungen, im Lust zu schenken und die in vorbereiten.
Ich hole das mittlerweile auf Körpertemperatur angewärmte Gel zwischen meinen Beinen heraus und benetze mein Finger und seinen Ringmuskel mit ausreichend Flutschi. Nun schiebe ich vorsichtig und leicht drehend meinen Mittelfinger in seinen Po. Den Finger drehend, dehne ich den Muskel zuerst zärtlich, dann den zweiten Finger dazu nehmen, mehr und mehr um letztendlich auch noch einen dritten Finger mit in ihn hinein zu schieben.
Er versucht immer wieder sich mir entgegen zu schieben, stöhnt auf und verlangt mehr. Mein Mittelfinger sucht in seinem Inneren die Lustkastanie, jene kleine Drüse, die das alles noch viel, viel geiler macht, wenn sie beim Liebesspiel getroffen und gereizt wird. Ich stupse sie an, ein lustvolles Stöhnen ist der Lohn und als ich etwas intensiver über sie reibe, fängt er vor Lust und Geilheit an zu wimmern.
Ein dicker klarer Tropfen erscheint auf der Spitze seiner Lanze, wälzt sich träge auf einer Schleimspur nach unten, tropft zäh auf den Bauch um dort zu einem Fleck zu verlaufen. Andere Tropfen folgen, von der Reibung an der Lustkastanie aus gelöst, lassen sie den Fleck auf seinem Bauch wachsen.
„Bitte, mein Schatz, bitte mach mich endlich“, fordert er, und schiebt sein Becken vor. Ich reiße ein Kondompäckchen auf, rolle meinen Schwanz ein und schieb mich zwischen seine Beine. Mein Kissen ziehe ich heran und schieb es, gefaltet, unter seinen Po, so dass dieser höher zu liegen kommt. Langsam, ihm Zeit zur Gewöhnung lassend, schieb ich mich in ihn, sein Gesicht betrachtend, nach Anzeichen für Schmerz suchend.
„Mach, es ist gut“, stöhnt er und so lass ich mich ganz nach vorn sinken. Tief bin ich nun in ihn eingedrungen, meine Haare liegen an seinem Körper an und ich verharre ein wenig, genieße die heiße Enge, bevor ich durch sein erneutes: „Mach endlich“, angetrieben, anfange in mit langen und tiefen Stößen zufrieden zu stellen.
Schnell wird er lauter, drängt gegen mich feuert mich mit „fester“ und „schneller“ an, was ich dann auch gerne mache. Einen schnellen Rhythmus habe ich jetzt gefunden, immer noch tief in ihn stoßend. Längst reibt er seinen Schwanz im Rhythmus meiner Stöße.
Sein Stöhnen wird lauter und immer geiler und auch mich packt es jetzt mit aller Macht. Alle Gedanken abschaltend, ficke ich ihn jetzt, wild und hart, ohne Rücksicht und es scheint genau das zu sein, was er will. Um uns herum alles vergessend vögeln wir wie besessen, bis es bei ihm beginnend in einen wahnsinnigen Höhepunkt übergeht.
Sein Kommen, seine Laute und seine Spasmen reißen auch mich über die Schwelle in einen an die Grenze zur Ohnmacht über mich hinweg brausenden, rauschenden Orgasmus, der alles vorher gefühlte noch deutlich in den Schatten stellt. Das man so fühlen kann, so verglühen kann in eine Wolke von Lust, ist einfach galaktisch.
Auf ihm zusammen gebrochen, schwer atmend und seinen Samen zwischen uns spürend, warten wir beide darauf, dass der Verstand und auch die Luft zum atmen zurück kommen. Unser Schnaufen beruhigt sich nur langsam, seine Arme schlingen sich um mich und seine Lippen suchen mich.
Unser Kuss rundet die wahnsinnigen Gefühle, die wir füreinander haben, ab, unterstreicht bei aller Geilheit, dass wir uns lieben und nur deshalb, weil wir uns lieben, ein so erfüllender, geiler Sex erst möglich ist. Das war nicht Ficken, das war Liebe in Reinkultur, mit einander verschmelzen zu einer Einheit, zu einem Ganzen.
Mir fallen die Drachen und ihre Reiter ein, ihre Verbindung miteinander, des einen Leben an den anderen gebunden. Stirbt einer, stirbt der andere auch, seelenvereint, des anderen Gedanken lesen und fühlen können. Ich will sein Reiter sein und er soll mein Drache sein, so vollkommen wünsch ich mir unsere Liebe.
„Ich möchte, das du mein Drachen bist“, sag ich zu Jerome, „du, der Drache, ich der Reiter, zusammen geschweißt durch das Band der Liebe, für immer und ewig. Willst du mein Drache sein, Jerome?“
„Das bin ich doch schon längst, mein Reiter Sergej“, flüstert er zärtlich in mein Ohr. Er drückt mich und küsst mich, „ für immer und ewig dein Drache, der ohne dich nicht leben kann, der stirbt, wenn du geht’s. Das bin ich eigentlich schon, seit du auf meine Stümpfe geguckt hast, als ich noch das Drachenei war, da habe ich meinen Reiter gewählt, dich, der mein Leben wieder lebenswert gemacht hat.
Jetzt bist du mein Reiter, manchmal so wie eben im wahrsten Sinne des Wortes und das eben, das war Fliegen zwischen den Welten, das war etwas, was nur wir beide erleben können, du, mein Reiter und ich, dein Drache:“
Wir liegen noch etwa 10 Minuten, so aufeinander. Mein Glied ist geschrumpft, raus gerutscht aus meinem Drachen. Unsere Bäuche kleben aneinander und wir riechen total nach Sex. Er seufzt: „Wir müssten mal duschen und dann frühstücken. Mama wollte um neun zum Flugplatz fahren und wir wollten mit. Wie spät ist es denn?“
Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade mal halb acht ist. „Halb acht, wir sind gut in der Zeit, komm lass uns duschen gehen und heute Abend möchte ich dann auch noch mal unten liegen, dann muss der Drache den Reiter bumsen.“ Lachend stehen wir auf, verschleimt und verklebt und mit noch zittrigen Beinen gehen wir zusammen ins Bad. Die folgende Dusche dient ausschließlich der Reinigung und tut uns beiden gut.
Angezogen gehen wir runter in den Speiseraum, wo seine Mama und Martin schon am Tisch sitzen und frühstücken. Allerdings haben sie gerade erst angefangen und wir setzen uns dazu, nachdem wir uns an dem reichhaltigen Buffet bedient haben. „Gut geschlafen, ihr beiden?“, fragt Lis und wir nicken beide, schon am dem ersten Brötchen kauend und ein bisschen grinsend.
Martin hüstelt, schaut uns an und grinst ebenfalls. Lis ist super chic angezogen und sieht gut aus, find ich und auch Martin hat heute Morgen sein Livre an, eine schwarze Hose und einen dunkelgrauen Blazer und sogar so eine Prinz Heinrich Mütze, mit Schirm hat er dabei. Ich wette, er hat noch andere Kleider im Auto und wird sich am Flugplatz umziehen, wenn Lis weg ist.
Jedenfalls wird Jerome ihn in diesem Aufzug nicht akzeptieren, dafür kenn ich meinen Drachen denn doch schon zu gut. Opa würde auch einen Schreck kriegen, wenn wir mit so einem hochoffiziellen Chauffeur ankämen. Zunächst werden wir jetzt mal in Ruhe frühstücken und dann zum Flugplatz fahren. Morgen wollen wir ja dann mit Vanessa in den Zoo.
Nach dem wir alle fertig sind mit frühstücken, holt Martin das Gepäck von Lis. „Ich danke noch mal, Lis, dass du gekommen bist und uns geholfen hast, bestimmte Dinge zu klären. Ich werde mich in Zukunft immer melden, wenn ich Fragen oder Probleme habe, damit wir sofort alles klären können“, sag ich zu ihr.
Sie lächelt und meint: „Ich habe mit dir jetzt einen lieben Schwiegersohn bekommen, der mir schnell ans Herz gewachsen ist. Ich bin froh, dass du meinen Sohn liebst und ihn ins Leben zurück gebracht hast. Alles, was ich tun kann, damit ihr glücklich werdet, will ich tun, und weil du jetzt zu unserer Familie gehörst, stehen wir bei allen Dingen und mit allem, was möglich ist, hinter dir, vergiss das nicht.“
Ich habe jetzt feuchte Augen und spontan geh ich zu ihr und umarme sie: „Danke“, bring ich nur mit Mühe raus, ohne zu heulen an zu fangen. Sie drückt mich reibt über meinen Rücken und hält mich einfach fest. Als Martin mit dem Koffer kommt, lös ich mich von ihr und wir gehen, nach dem ich Jeromes Hand genommen habe, zum Auto. Drei Minuten später sind wir auf dem Weg zum Flugplatz.
*-*-*
Ole
Die Sonne, die schon früh durchs Fenster scheint, weckt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich fühl mich wie gerädert, schlapp und unausgeschlafen und werde erst munter, als Hugo zum Wecken in das Zimmer kommt. Auch er sieht nicht besonders freundlich aus und ist auch sehr wortkarg.
Er wuselt kurz durchs Zimmer, wartet bis wir aus dem Bett sind und macht dann, allein und trotzdem gut, die Betten. Mit den Worten: „Ich bring nachher das Frühstück“, ist auch gleich nach dem Bettenmachen wieder verschwunden. Torsten ist auch schweigsam heute Morgen, etwas, was man gar nicht kennt von ihm. Es ist gerade so, als würde der Paul hier irgendwo zwischen uns stehen.
Wenn Frank nach her kommt, muss ich ihn fragen, wie das heute weitergeht, ob ich mit soll oder ob er das nicht will. Obwohl ich die Antwort eigentlich schon kenne, werde ich trotzdem fragen, er soll wissen, dass ich bei ihm sein möchte.
Torsten gähnt und meint dann plötzlich: „Dieser Scheißpaul, hat mich heute Nacht nicht in Ruhe gelassen. Der meint ja immer noch, ich wäre Franks neue Flamme. Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn der wirklich mal hier auftaucht. Mit meiner kaputten Hand kann ich nicht viel ausrichten und du bist auch nicht voll einsatzfähig mit deiner Hand.“
„Ich glaube jetzt nicht, das er offen hier her kommt und außerdem muss er ja eigentlich wieder in München sein“, sag ich zu Torsten, „die Polizei wird ihm, denke ich schon auf den Zahn fühlen, schon allein wegen dem Brief und wenn dann der Hund wirklich gezielt vergiftet wurde, dann werden sie ihn schon etwas genauer fragen.“
„Vielleicht hast du Recht und er gibt Ruhe, wenn er mal mit den Bullen Kontakt hatte“, sagt Torsten, „das wäre gut, für Euch und auch für mich, das ist mit nämlich alles nicht so geheuer mit diesem Idioten.“
„Ich muss jetzt mal aufs Klo, ich lass die Türe auf, falls Frank kommt mit dem Frühstück“, sag ich zu dem Kleinen und jetzt grinst der natürlich wieder süffisant. „Keine Angst, es läuft nix, ich glaube nicht, das Frank in Stimmung ist“, versuche ich ihn von seinen Gedanken abzulenken.
Er grinst nur weiter und sagt gar nichts, nimmt die Fernbedienung und legt sich gegen das hochgestellte Rückenteil und starrt in die Glotze. Ich gehe ins Bad, aufs Klo und beginne mich anschließend zu rasieren, das ist mal wieder fällig.
Frisch gewaschen und rasiert, komme ich fünfzehn Minuten später aus dem Bad und sehe, dass das Frühstück bereits da ist. „War Frank nicht hier?“, frag ich den kauenden Kleinen. „Nö“, nuschelt der mit vollem Mund, „der Hugo hat Frühstück gebracht“, deute ich seine Sprechversuche mit vollem Mund.
Wieso Hugo, sonst kommt Frank doch immer, denk ich und fange an, ein Brötchen zu schmieren. „Hugo wollte noch mit dir reden, Ole“, sagt er, als er den Mund leer hat, „du sollst mal ins Stationszimmer kommen, wenn du gefrühstückt hast“. „Was kann denn Hugo von mir wollen“, frag ich erstaunt, „ich bin gespannt.“
Ich bin fertig mit Frühstück und trage das Tablett gerade mit raus, als ich zu Hugo gehen will. Der steht draußen auf dem Gang und spricht mit Doktor Morbach. „Ole“, ruft jetzt der Doktor über mich, „komm bitte mal her.“ Was will denn der jetzt auch noch von mir, geht es mir durch den Kopf, als ich auf ihn zugehe.
„Komm mal bitte ins Stationszimmer“, sagt er und geht vor, auch Hugo kommt mit rein und schließt die Türe. „Ole, Frank ist unten auf der Inneren Station, seine Eltern sind dort heute Nacht mit schweren Rauchvergiftungen eingeliefert worden“, sagt der Morbach. Als ob eine kalte Hand an mein Herz greift, zieht sich in mir alles schmerzhaft zusammen.
Ich sinke auf einen Stuhl, die Augen weit aufgerissen und atme schwer. „Was ist denn passiert, warum sind sie so schwer verletzt?“, frag ich, nach dem ich mehrere Male tief Luft geholt habe. Ich bin zutiefst erschrocken, muss gleich wieder an Paul denken, soweit wird er doch wohl nicht gehen, es sei denn, er ist wirklich krank im Kopf, durchgedreht
„Der Exfreund von Frank, Paul heißt der glaub ich, hat das Haus angezündet in der Nacht. Nachbarn haben das Feuer erst bemerkt, als es schon lichterloh brannte. Ein Nachbar hat die beiden Eltern dann aus dem brennenden Haus geholt, sonst wären sie wohl um gekommen. Bis die Feuerwehr eintraf, wäre es wohl zu spät gewesen. Die beiden liegen zurzeit Intensiv und Frank ist bei Ihnen. Ich gehe mit dir nach her mal runter, damit du mit Frank reden kannst“, berichtet mir Dr. Morbach.
Sprachlos ob dieser furchtbaren Neuigkeiten sitze ich auf dem Stuhl, denke an meinen Schatz und zwei dicke Tränen rollen meine Wagen runter. Wie muss sich Frank jetzt Fühlen? Hoffentlich gibt er sich keine Schuld, hoffentlich macht er keine Dummheiten. Das alles rast durch meinen Kopf, als Dr. Morbach weiter erzählt.
„Der Paul wurde noch in der Nacht zu Hause bei seinen Eltern fest genommen und hat alles gestanden. Außerdem wurden etliche Beweismittel, unter anderem auch Giftreste gefunden, was wohl bei näherer Überprüfung als das Gift festgestellt wird, mit dem der Hund ermordet wurde“, berichtet er.
Jetzt nimmt er meinen Arm, sagt: „Komm Ole, leg dich aufs Bett, ich komm dich nachher holen, dann gehen wir deinen Schatz, das ist er ja wohl, besuchen.“
Er geleitet mich bis an mein Bett, auf das ich mich jetzt, fix und fertig und total aufgeregt, niederlege, von Torstens besorgten Blicken verfolgt. Dr.Morbach verlässt das Zimmer und gleich überfällt mich Torsten mit Fragen.
Nach einigem Stocken erzähle ich ihm dann doch ziemlich zusammenhängend, was Dr. Morbach mir erzählt hat. Auch Torsten ist jetzt regelrecht geschockt. Stille herrscht zunächst einmal, Sprachlosigkeit auf Grund dieser Katastrophe, die sich da abgespielt hat. Es vergeht eine viertel Stunde, in der niemand was sagt, Totenstille, nur das Atmen ist zu hören.
Ich muss jetzt Mutsch anrufen, muss ihr das erzählen, muss mit ihr reden, weil ich das alles nicht verstehe. Ich nehme das Telefon, irgendwo habe ich die Nummer von dem Remmers. Da, auf einem Zettel in der Schublade finde ich sie und wähle. Es tutet im Hörer, der Ruf geht durch.
„Frieda Harms, bei Remmers“, tönt es aus dem Hörer. „Hier ist Ole Jensen, entschuldigen sie die Störung, kann ich bitte meine Mutter sprechen?“, frag ich höflich. „Du störst doch nicht, Ole, wie geht es dir“, fragt die mir ja eigentlich fremde Frau freundlich, trotzdem antworte ich natürlich: „Es geht mir im Moment nicht gut, deshalb muss ich ganz dringend mit meiner Mutter reden.“
„Moment, ich gebe sie dir“, sagt sie jetzt und klingt echt besorgt und dann höre ich, wie sie zu Mutsch sagt: „Frau Jensen, der Ole ist am Telefon und es hört sich sehr dringend an.“ „Jensen“, meldet sich Mutsch und sofort beginne ich mit meinem Bericht. Am anderen Ende der Leitung herrscht die ganze Zeit, in der ich rede, absolute Stille.
Als ich fertig bin, fragt Mama zu nächst: „Bist du OK, Junge, soll ich kommen? Das ist ja eine furchtbare Geschichte, die da passiert ist, wie geht es Frank und werden die Eltern wieder gesund?“ Viele Fragen auf einmal, die ich so gut ich kann, beantworte. Kommen muss sie nicht, sag ich ihr, und erzähle dann, das ich mit Dr. Morbach nachher runter gehe zu Frank.
„Frank kann so lange bei uns wohnen, und seine Eltern, wenn sie nicht wissen wohin, auch, bis das Haus wieder bewohnbar ist“, sagt Mutsch jetzt ganz spontan und wenn ich bei ihr wäre, würde ich sie jetzt drücken und küssen. Sie ist schon toll, meine Mutsch.
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Mutsch
Als Tante Frieda mit dem Telefon kommt, denk ich an nichts Böses. Wer weiß, was Ole hat. Das ändert sich aber schlagartig, nach dem er erzählt, was heute Nacht Franks Eltern widerfahren ist.
Ich kenne seine Eltern zwar nicht, aber es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich sie mal kennen gelernt hätte, denn so, wie ich Ole kenne und Frank einschätze, ist das schon eine dauerhafte Beziehung, die sich da in den letzten Tagen entwickelt hat. Mir soll es recht sein, ich mag den Frank und wenn Ole ihn und er Ole liebt, dann ist das OK.
Ich will meine Kinder glücklich sehen, jetzt und auch in der Zukunft und wenn Ole mit Frank glücklich ist, dann bin ich es mit Frank auch.
Frieda guckt mich an, ist keinen Meter gewichen, seit sie mir das Telefon gegeben hat. Ihr Gesicht ist ein großes Fragezeichen und als ob das nicht schon genug wäre, kommt auch noch Oma Gesine und schaut fragend auf mich. Es hilft alles nichts, sie werden wohl nicht eher die Küche verlassen, bis sie im Bilde sind,
Also berichte ich ausführlich über den Grund von Oles Anruf und wie nicht anders erwartet, sind die Damen bestürzt und sehr erschrocken über diese dramatische Entwicklung. Als ich dann noch von dem Brief und von dem Hund erzähle, ist die Entrüstung noch größer und Paul kann Gott danken, dass er jetzt für die Damen nicht greifbar ist, so wütend sind sie auf ihn.
Fried geht jetzt erst mal an den Kühlschrank, holt den Genever, während Oma sich um Gläser kümmert. „Hasse Kummer mit die deinen, trink dich einen“, kommt einer von Friedas Notfallsprüchen und sie kippt drei Gläser gut voll mit Genever. „Auf den Schreck“, sagt Oma, „und Ausreden gibt’s keine.“ Also stoße ich wohl oder übel mit den Beiden an.
Wie zwei Bierkutscher kippen die Damen den Schnaps runter, während ich zunächst mal nur etwas nippe. „Der muss in einen Zug nach unten“, klärt mich Frieda auf, während Oma mit der Floskel „Auf einem Bein kann man nicht stehen“ Friedas und ihr Glas direkt noch mal nachfüllt.
Ich trinke jetzt den Rest meines Schnapses auf einmal, wehre aber das Nachschenken mit den Worten „Ich muss noch Auto fahren“ ab. Das wird selbstverständlich sofort akzeptiert und so trinken die Beiden den zweiten Schnaps dann auch allein, wieder in einem Zug, versteht sich.
Ich muss mich immer wieder wundern, wie die das Zeug so locker weg kippen. Ich muss trotz aller schlechten Nachrichten schmunzeln, ich habe es hier wirklich gut getroffen mit dem Job, die Zwei sind einfach goldig.
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Jerome
Nach dem Mama abgeflogen ist, schick ich Martin zum Umziehen, was er wohl auch nicht anders erwartet hat. In der Zeit trinken wir ein Cola und warten auf ihn. Als er zurückkommt, die feinen Kleider auf dem Arm, jetzt mit Jeans und Hemd, fahren wir in Richtung Radebeul, dort hat Sergejs Opa eine Reparaturwerkstatt für Autos und Landmaschinen.
Ein kurzes Stück fahren wir von Flugplatz aus auf der A 4 und verlassen diese an der Ausfahrt Nr. 79 und fahren auf die Kötzschenbroder Straße. Dieser folgen wir nun in nordwestliche Richtung und biegen rechts ab in die Spritzhausstraße, von der wir nach etwa sechshundert Metern scharf rechts in die Dresdener Straße einbiegen. Hier, im Industriegebiet Radebeul Dresden liegt die Werkstatt von Sergejs Opa.
Dort angekommen, biegt Martin in den Hof ein und parkt auf einem der dort ausgewiesenen Kundenparkplätze. Wir steigen aus und folgen Sergej, der zielstrebig auf die Tür des Ausstellungsraums zugeht. Skoda ist wohl die hier dominierende Marke, aber auch einige Traktoren und Maschinen stehen auf dem großen Hof. An der Tür wartet er, bis Martin und ich zu ihm aufgeschlossen sind. Dann gehen wir gemeinsam hinein.
Der große Audi wird interessiert von zwei jüngeren Männern, offensichtlich Auszubildenden, beäugt. Martin schmunzelt, er kennt diese Blicke, die der Wagen immer auf sich zieht, ist sie längst gewohnt. Das ist schon ein anderes Kaliber von Auto, als es eine Limousine darstellt.
„Wir könnten hier auch gerade mal noch Ölwechsel machen lassen“, sagt Martin, „ wir müsste das jetzt sowieso machen in Bremen und wo wir schon mal hier sind.“ „Mal sehen, was Opa sagt, meist geht ja alles nach Termin heute“, meint Sergej, „aber ich denke, das wird er schon machen, wenn ich ihn bitte.“
Wir haben den Bürobereich erreicht und die Frau, die dort sitzt, kennt Sergej, lacht ihn an und steht auf. „Hallo, Sergej, das wir dich hier noch mal zu sehen kriegen, das freut mich aber jetzt“, sagt sie und gibt ihm die Hand. „Tag, Frau Sander, ich freu mich auch. Das hier ist mein Freund Jerome Remmers und das ist Martin, unser Fahrer“, grüßt er und stellt uns beide vor.
Da er vorher schon meine Hand genommen hat und diese immer noch fest hält, ist der Begriff Freund wohl auch richtig eingeordnet worden. Außer ein bisschen Erstaunen erkenne ich nichts Negatives in ihrem Blick. „Ist Opa da und hat er Zeit, Frau Sander“, fragt Sergej und schaut ihr ins Gesicht.
„Ja, er ist da und er ist auch allein im Büro. Geht einfach rein, er wird dich, seinen Liebling, nicht rausschmeißen“, sagt sie, nicht ohne ein wissendes Lächeln. Sergej zieht mich mit, auf die Tür des Büros zu, die er nach einem kurzen Anklopfen auf drückt um den dahinter liegenden Raum mit mir an seiner Hand zu betreten.
Der Mann hinter dem Schreibtisch blickt auf und ein breites Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Er steht auf breitet seine Arme aus und kommt auf meinen Schatz zu. Der lässt mich los und macht zwei schnelle Schritte auf den Mann zu und dann liegen sie sich in den Armen.
„Mein Junge, schön, dich wieder mal zu sehen hier in Radebeul. Dein Papa hat gestern schon gesagt, dass du heute kommst und Oma und ich haben uns schon so auf dich gefreut“, sagt er strahlend und klopft meinem Schnuckel auf den Rücken.
„Ich freu mich auch“, sagt Sergej lachend, „ und ich habe auch noch jemanden mitgebracht, Opa, meinen Freund Jerome, aber wie ich Papa kenne, hat er das schon verpetzt. Der dritte im Bunde ist Martin, Jeromes und auch mein Chauffeur. Vielleicht wäre es möglich, an unserem Wagen in der Zeit, wo wir hier bei dir sind, einen Ölwechsel zu machen, was meinst du?“
„Zuerst will ich mal deinen Freund begrüßen. Sicher hat dein Papa gestern alles erzählt und ich war überrascht über all das was ich gehört habe. Aber du weißt auch, das wir, Oma und ich sowieso, und auch deine Tanten und Onkel alle sehr tolerant erzogen worden sind. Deine Mutter hat dir das ja schon gleich gesagt und bewiesen“.
Er dreht sich zu mir, nimmt meine Hände und schaut in meine Augen. Seine Augen sind hellgrau und sie scheinen tief in mich hinein zu sehen. Dann nimmt er mich plötzlich einfach in den Arm, drückt mich und sagt. „Deine Augen sind ehrlich und wenn Sergej dich liebt, dann lieben wir dich auch. Er ist mein Lieblingsenkel und ich will, das du ihm nicht weh tust“.
„Ich heiße Jerome, ja und ich liebe deinen Enkel, mehr, als alles andere auf dieser Welt und ich werde ihm nicht weh tun.“, sage ich, mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass ich ihn geduzt habe. „Dann kannst du zu mir auch Opa sagen, wenn du willst, andernfalls Kurt, aber Opa wäre mir lieber, weil wenn du meinen Enkel liebst, gehörst du zur Familie“, sagt er und drückt mich noch einmal an sich.
Sergej strahlt wie zwei Honigkuchenpferde, eins reicht da nicht und als Opa Kurt mich frei gibt, nimmt er mich in den Arm und küsst mich. Wurde auch langsam Zeit, wo ich doch schon mindestens eine Stunde keinen mehr bekommen habe. Opa schmunzelt und wendet sich dann Martin zu.
„Hallo, ich bin Martin“, sagt der und schüttelt Opa die Hand, „ich habe das Vergnügen seit etlichen Jahren den Kleinen da spazieren zu fahren und zu betreuen und seit neusten ihren Enkel noch dazu. Na ja, einen Sack Flöhe zu hüten ist anstrengender, aber die letzten Tage waren doch schon ganz schön hektisch“.
Er lacht und meint: „Vor lauter, lauter habe ich den Termin zum Ölwechsel verschwitzt und ich dachte, wo wir doch schon mal in einer Werkstätte sind, könnte man das ja zwischendurch mal eben machen oder. Ich hab auch Geld dabei“, fügt er lachend hinzu.
Opa Kurt lacht und meint: „Ihr seid ja noch ein bisschen hier, Oma wartet um halb eins mit dem Essen auf uns und bis dahin zeige ich euch mal alles hier. Während dessen kann einer von den Gesellen schnell das Öl wechseln.“
Die Türe geht auf und Frau Sander kommt mit einem Tablett, auf dem Kaffee, Sprudel und sogar Cola steht und eine Schale Gebäck ist auch dabei. Sie stellt das alles auf einem Tisch, der inmitten einer Sitzgruppe steht, und verlässt dann das Büro wieder. Opa zeigt auf die Sachen und sagt: „Setzt euch und bedient euch“, und er setzt sich auch an den Tisch, nach dem wir dort Platz genommen haben.
Er erzählt uns, wie er nach der Wende angefangen hat, von den anfänglichen Schwierigkeiten und dann letztendlich doch auch vom Erfolg, jetzt eines der florierendsten Autohäuser in Radebeul zu besitzen. Opa steht auf geht an den Schreibtisch und benutzt das Telefon, irgendwas sagt er leise und kurz darauf kommt Frau Sander wieder rein.
Zu Martin gewandt fragt Opa: „Irgendwelche Wünsche, das Öl betreffend, oder die Hausmarke?“ „Hausmarke ist Ok“, sagt Martin, „und ein neuer Ölfilter wäre auch nicht schlecht“, sagt Martin und hält Frau Sander die Chipkarte des Audis hin. „Also, Sanderchen, Ölwechsel Hausmarke inklusive Filter fertig bis fünfzehn Uhr bitte“, sagt Opa und Frau Sander geht mit einem: „Wird erledigt, Chef“, wieder raus.
„Die Leute fallen immer auf die teuren Öle rein“, sagt Opa, „die kaufen fürs Auto nur das Beste, nicht ahnend, dass die Hausmarke allen Anforderungen gerecht wird. Auch die Spinnerei mit dem Extra Super Sprit ist Augenwischerei. Die Leute, die so was tanken, behalten ihr Auto meist nur maximal zwei Jahre, dann gibt es einen Neuen. Die Konzerne freuen sich über diese Leute, die bringen richtig Kohle.“
Martin nickt und sagt: „Wir tanken immer ganz normalen Diesel, und auch beim Öl wird immer Standard genommen, obwohl wir weiß Gott auch nur das teuerste kaufen könnten. Aber das überlässt der Chef sowie so Kai und mir, der mischt sich da nicht ein.“
„So“, sagt Opa, nach dem wir leer getrunken haben, „ jetzt zeigen wir mal deinem Freund und Herrn Martin, die Firma hier und später fahren wir mit meinem Auto zur Oma, die freut sich schon auf euch und kocht uns was feines,“ „Bitte nicht Herr Martin, einfach nur Martin“, sagt dieser und lacht. Die Führung beginnt im Büro, dann kommen der Ausstellungs- und Verkaufsraum an die Reihe.
Anschließend schauen wir uns die moderne Werkstatt an in der so an die fünfzehn Leute, zum Teil an Autos, aber auch an einem Traktor und einem Mähdrescher arbeiten, ich nehme jedenfalls mal an, das das ein Mähdrescher ist.
Soviel Ahnung habe ich verständlicher Weise nicht von so was und auf einem Bauernhof war ich eigentlich auch noch nie, mit Ausnahme eines Pferdehofs, wo Natascha mit zwölf Mal für ein einhalb Jahre Reitunterricht hatte. Danach hat ihr Mama ein eigenes Pferd gekauft, das nun bei einem Gestüt in unserer Nähe steht und wo sie regelmäßig reiten geht. Ich war da aber noch nie, ich kann mit Pferden nicht so viel anfangen.
Die Führung durch die Werkstatt ist interessant und wir schauen bei der einen oder anderen Arbeit ein bisschen zu. Sergej hat meine Hand genommen und so schlendern wir Hand in Hand hinter Opa her und lauschen seinen Erklärungen. Der ein oder Blick folgt uns , eher erstaunt als ablehnend, kennen doch zu mindestens die älteren Mitarbeiter Sergej bestimmt als den Enkel vom Chef.
Allerdings ist auch der ein oder andere Blick eher verschlossen, nicht feindlich, aber auch nicht freundlich. Das kann uns aber nur am Rande berühren, sind wir hier doch keinem Rechenschaft schuldig darüber, dass wir uns lieben. An seinem Händedruck merke ich, dass auch Sergej bemerkt hat, dass nicht alle erfreut über unser Händchenhalten sind.
Nun gehen wir hinaus, über den großen Hof, auf dem einige Maschinen und Autos auf ihre Reparatur, beziehungsweise auf ihre Abholung warten. Auch stehen hier diverse Neuwagen, die darauf warten, gekauft oder abgeholt zu werden.
Just in diesem Moment fällt mir ein, das ich ja auch einen Führerschein habe, aber seit dem Unfall kein Auto mehr und aufgrund fehlender Füße auch keinerlei Fahrpraxis. Ich muss dringend mit Mama sprechen, ich möchte wieder ein Auto und Dr.Schmelzer hat ja schon letztes Mal angedeutet, dass wenn ich wieder laufen kann mit den Prothesen, das auch dem Autofahren nichts mehr im Wege steht.
Ein Modell hier gefällt mir auf Anhieb besonders gut, das heißt Yeti und ist so halb Geländewagen. Ich frage Sergejs Opa nach dem Auto und er erklärt uns das Fahrzeug und die technische Ausstattung. Martin hat mich direkt durchschaut und fragt dann auch gleich: „Bist du sicher, dass du schon soweit bist, ich meine mit den Prothesen und auch mental?“
Auch Sergej guckt mich fragend an und meint: „Du musst das jetzt nicht übers Knie brechen, übe erst mal ein bisschen mit euren Autos, bevor du selber noch mal eins kaufst und mit deinen Eltern solltest du vorher auch sprechen.“
„Ihr traut mir ja echt nicht sonderlich viel zu, ihr beiden“, sag ich, „seit Tagen laufe ich mit Max und Moritz wie ein junger Gott, habe keine Probleme mit Druckstellen oder so was und fühle mich fit, wie schon Monate nicht mehr. Irgendwann muss ich ja auch einfach noch mal anfangen, sonst habe ich wieder alles verlernt und jetzt, wo ich dich habe, werde ich kein Risiko beim Fahren mehr eingehen“.
Ich schaue beide herausfordernd an und fahre fort: „Am liebsten würdet ihr mich wohl in Watte packen, beglucken und du Martin, mich überall hinfahren. Das verstehe ich ja und die Tatsache, selber nicht fahren zu müssen, ist ja auch sehr schön. Aber ich bin jung, und will auch nicht immer abhängig sein, will mit meinem Schatz vielleicht auch mal allein wegfahren, versteht ihr das nicht?“
„Nun, Jerome“, sagt Martin, „wir haben in Bremerhaven vier Autos, mit denen du auch bestimmt allein fahren darfst, wenn du das mit deinen Eltern abklärst. Dort kannst du auch zunächst mal wieder etwas üben, bist du mit deinen Beinen im Reinen bist und unsere Autos haben natürlich ein Höchstmaß an Sicherheit“.
„Gut, Martin“, sag ich, „das ist alles richtig, aber das sind auch alles Protzkisten, die überall auffallen, wo jeder gleich denkt, das die, wo da aussteigen, Kohle haben ohne Ende. Vielleicht will ich das aber nicht immer. Vielleicht will ich auch einfach nur mal nach Paris fahren, als gewöhnlicher Tourist, im Schlabberlook mit meinem Schatz und mal so abgehen, wie das normale Jugendliche wie Sergej und Boris oder der Sohn von Frau Jensen tun.
Ich bin überall nur der reiche Pinkel, der chauffiert wird, in den feinsten Hotels wohnt, in den dicksten Autos fährt und wenn nötig auch mal schnell mit dem eigenen Flugzeug seine Mama kommen lässt.
Manchmal möchte ich einfach mal stink normal sein, auf der Lehne einer Parkbank mit anderen abhängen, Musik hören, dumm schwätzen und Blödsinn machen, aber das gibt es ja bei uns nicht .Ich darf kein normaler Junge sein und Natascha kein normales Mädchen. Warum meinst du, geht sie sooft zu Frau Guts Tochter? Was meinst Du?
Dort kann sie mal ein normaler Teenie sein, sich so benehmen, chillen, Mucke hören, abhängen. Das sind doch sonst alles Fremdwörter für uns. Käfigkinder sind wir, auch wenn unsere Eltern Ok sind und uns einige Zugeständnisse, die Etikette betreffend, einräumen.
Wenn ich meine Beine nicht verloren hätte, hätte ich meinen Schatz nicht kennen gelernt, weil Krankenhauscafeterias kein Aufenthaltsort für Remmerskinder sind und waren. Auf den Festivitäten, auf die wir immer hingeschleppt werden, sind auch nur so Leute wie wir und es graust mir davor, mit einem von denen, die sowieso nie zugeben würden, schwul zu sein, etwas anfangen zu müssen.
Eigentlich müsste ich jetzt so konsequent sein, und das Auto hier einfach kaufen und selber nach Bremerhaven zurück fahren. Aber ich will auch niemand vor den Kopf stoßen und werde das alles mit Papa und Mama besprechen. Aber ich werde wiederkommen und dieses rote Auto wird irgendwann in absehbarer Zeit, spätestens wenn Sergej und ich studieren gehen, mein, das ist ein Versprechen“
Ich habe mich richtig in Rage geredet und bin froh dass das Lachen von Sergejs Opa die Spannung ein bisschen raus nimmt aus der Sache. Ich war jetzt schon ein wenig sauer, dass mir keiner was zutraut und mich beglucken will, nur weil ich statt Füße zwei Prothesen habe. Ich werde allen beweisen, dass ich nicht der bemitleidenswerte Krüppel bin, der pausenlos Hilfe braucht.
*-*-*
Ole
Etwa eine Stunde später geht die Türe auf und Dr. Morbach kommt ins Zimmer. „So, Ole, komm bitte, wir gehen mal runter, nachschauen, wie die Situation jetzt ist und ob du mit Frank sprechen kannst“, sagt er und ich folge ihm zum Aufzug, mit dem wir ins Erdgeschoss fahren. Hier in einem Anbau befindet sich die Notaufnahme und angegliedert ist die Intensivstation, die Dr. Mohrbach jetzt ansteuert.
„Warte mal hier auf mich“, sagt er und klingelt an einer großen Glastür. Eine Schwester macht auf und er verschwindet mit ihr hinter die Türe. Es dauert nicht lang, da kommt er wieder heraus, sieht mich an und sagt: „Sie sind auf die normale innere Station verlegt worden, weil ihr Zustand stabil ist und eine Beatmung nicht mehr erforderlich ist. Wir müssen in den zweiten Stock, auf Zimmer zweihundertelf, da liegen die Beiden und Frank wird wohl auch dort sein“.
Wieder zurück zum Aufzug, fahren wir in den Zweiten und suchen das Zimmer zweihundertelf. Dort angekommen, klopft Dr. Morbach und auf Franks „Herein“ betreten wir das Zimmer. Mit einem Schluchzer wirft Frank sich in meine Arme, erdrückt mich fast und fängt dann hemmungslos an zu weinen.
All die Spannung der vergangenen Nacht, die Angst um seine Eltern, das schwer verbrannte Haus, all das bricht jetzt aus ihm heraus und er weint ganz schlimm. Ich drücke ihn fest an mich, mein Herz tut weh, wenn ich ihn hier so leiden sehe und meine linke streichelt beruhigend über seinen Rücken.
Er schluchzt und weint ununterbrochen und ich flüstere beruhigende Worte in sein Ohr. Endlich, nach etwa fünf Minuten, wird er langsam ruhiger und nach weiteren fünf Minuten sind die Tränen endlich versiegt. Ich reiche ihm ein Taschentuch, trockne mit einem Zweiten seine Tränen ab.
Er hebt jetzt den Kopf und schaut mich an. „Oh Ole, halt mich fest, warum nur hat er das getan, er hat doch Schuld, das alles so gekommen ist. Er hat unser Haus angezündet, meine Eltern wären fast umgekommen. Warum tut er so was, Ole“. „Ich weiß es nicht mein Schatz, er muss krank sein im Kopf, wie sonst könnte er so was tun“, sag ich und streiche durch seine Haare.
Ein Räuspern von Dr. Morbach erinnert uns daran, dass wir ja nicht allein sind im Zimmer und Frank rafft sich auf, reißt sich förmlich zusammen und nimmt dann meine Hand. Er zieht mich zwischen die beiden Betten und sagt: „Auch wenn der Augenblick eigentlich nicht dazu geeignet ist, möchte ich euch, Mama und Papa meinen Freund Ole vorstellen. Wir sind seit ein paar Tagen zusammen und ich liebe ihn sehr.“
Ein kleines Lächeln auf dem Gesicht seiner Mutter veranlasst mich ein leises „Hallo „ zu sagen und ihr meine Hand anzubieten. Sie ergreift sie und sagt leise: „Es ist alles ein bisschen furchtbar für uns im Augenblick, aber trotzdem heiße ich dich bei uns willkommen. Frank hat schon beim letzten Besuch von nichts anderem geredet als von seinem Ole“.
Sie lässt meine Hand los und ich wende mich seinem Papa zu, auch ihm die Hand hinstreckend und leise „ Hallo“ sagend. „Hallo, Ole auch herzlich willkommen von mir. Leider können wir dich nicht so begrüßen, wie wir das gerne möchten, aber das holen wir nach.“
„Ich soll ihnen von meiner Mutter alles Gute wünschen und wenn sie jetzt kein zu Hause mehr haben, können sie, wenn sie wollen, bis ihr Haus wieder bewohnbar ist, bei uns unterkommen, du Frank, natürlich auch“, sag ich.
„Das ist lieb von Euch und vielen Dank für das Angebot“, sagt Franks Papa, „aber wir können bei meinem Bruder wohnen, der wohnt gleich drei Häuser neben uns, aber Frank könnte schon einen Platz gebrauchen, sonst muss er im Wohnheim bleiben, weil mein Bruder nur ein Zimmer frei hat.“
„Dann kommt Frank mit zu uns“, beschließe ich kurzer Hand und küsse meine Schatz flüchtig auf den Mund. Der freut sich und zum ersten Mal kommt wieder sein Lächeln zum Vorschein, macht sich Platz auf seinem von Kummer und Sorgen geplagten Gesicht. „Gerne komm ich mit dir mein Schatz, aber eins sag ich dir gleich, im Gästezimmer schlaf ich nicht“, sagt er und grinst zum ersten Mal heute wieder.
Dr. Morbach sagt: „Ich rede mal kurz mit dem Stationsarzt, wie es hier weitergeht, dann komm ich wieder und sag euch Bescheid.“ Er verlässt das Zimmer und wir stehen jetzt am Fußende von seiner Mamas Bett. Frank hält meine Hand und schaut jetzt nicht mehr so sorgenvoll aus. Sein Vater erzählt mit leiser Stimme, was sich gestern und dann in der Nacht zugetragen hat.
Nach dem er bei der Polizei Anzeige gemacht hat, ist er wieder nach Hause gefahren. Ein Anruf bei Pauls Eltern brachte die Auskunft, dass Paul in München wäre, jedenfalls wüssten sie nichts anderes. Sie haben dann noch mal nachhaltig bedauert, dass Frank nicht mehr mit Paul zusammen ist.
Gegen zehn Uhr abends sind er und Franks Mama ins Bett gegangen. Erst der Lärm des Nachbarn und dessen Eindringen in ihr Schlafzimmer hat er noch wahrgenommen, bevor er der Ohnmacht nahe, vom Nachbarn zur Hintertür raus geschubst wurde. Der hatte auch Franks Mutter, die bereits das Bewusstsein verloren hatte, nach draußen getragen.
Wie das Haus letztendlich aussieht, wissen beide natürlich nicht und so muss man warten, bis die Polizei erscheint und den Bericht der Brandexperten über den Zustand des Hauses und die vermeintliche Schadenshöhe mitbringt. Dr. Morbach kommt zurück. Der Stationsarzt begleitet ihn und grüßt beim Eintreten.
„Kann ich hier offen reden“, fragt er Franks Vater und als der nickt, sagt er: „Also, die Rauchvergiftung ist fast abgeklungen, sie können morgen früh nach der Visite, sofern alles planmäßig verläuft, das Krankenhaus wieder verlassen. Die Infusionen laufen noch bis heute Nachmittag, um alle eingeatmeten Giftstoffe auszuspülen. Heute Abend bekommen sie dann wieder was Normales zum essen.“
„Wissen sie, ob die Polizei heute noch kommt“, fragt Franks Vater den Stationsarzt. „Ich geh mal davon aus, die Beamten sind unterrichtet, dass sie nicht mehr intensiv betreut werden, also werden sie wohl kommen. Wann genau, weiß ich aber nicht“, sagt der Doktor. „Ich geh dann mal wieder“, fährt er fort, „wenn sie etwas brauchen, dann klingeln sie bitte“. Dann verlässt er das Zimmer.
Wir haben uns auf zwei Stühle so zwischen die beiden Betten gesetzt, dass seine Eltern uns sehen können. Nun sitzen wir da Hand in Hand und Franks Vater gibt Frank Anweisungen, was er unbedingt in dem angebrannten Haus heute noch sicherstellen muss.
Er sagt: „Nimm dir ein Taxi, für den Rückweg kannst du dann das Auto nehmen, damit können wir dann morgen auch gleich nach Hause fahren. Wenn Ole vom Arzt aus darf, kann er ja mit dir fahren. Seid aber vorsichtig im Haus, ich weiß ja nicht, wie es dort aussieht und ob da vielleicht was einstürzen kann.“
„Wo finde ich denn die Autoschlüssel, hängen die an ihrem Platz, wenn nicht, werde ich die in dem Chaos wohl kaum finden“, will Frank jetzt wissen. „Die habe ich gestern wie immer an ihren Platz gehängt, also dürften die auch noch da hängen“, antwortet sein Vater. „Was wollt ihr denn morgen anziehen, meinst du, das die Kleider im Schrank noch brauchbar sind?“, fragt Frank jetzt seinen Vater.
Seine Mutter fängt an zu schluchzen, wohl jetzt erst richtig begreifend, was da noch alles auf sie zukommt. Selbst saubere Kleider werden jetzt ein Problem. „Wenn nichts mehr zu gebrauchen ist, sollen Onkel Georg und Tante Annerose dir was zum Anziehen geben, wir haben wohl die gleiche Größe und sie soll dir von allem was einpacken, wenn bei uns alles hin ist“, sagt sein Vater und Frank nickt.
„Dann guckt, ob Ole mit darf und dann fahrt los, es wird sonst zu spät. Guck auch in meinem Nachtschrank, da liegt mein Geldbeutel mit allen Papieren drin, ob das Ok ist. Dann kannst du auf der Kasse noch Geld holen gehen, die Pin schreib ich die auf“, sagt er, „obwohl, die kannst du dir ja auch merken.“
Es klopft und ein Mann steckt den Kopf zur Türe rein. „Marx ist mein Name, ich bin von der Kripo und würde mich gerne mit ihnen unterhalten“, sagt der. „Einen kleinen Moment bitte noch, mein Sohn ruft sie gleich herein“, sagt Franks Vater und der Kopf verschwindet wieder. „Die Pin sind die ersten beiden Zahlen von Mama und dir, das wirst du dir ja merken können und jetzt ab mit euch und schick mir den Kripomann herein“.
Frank und ich verlassen das Zimmer. Draußen wartet der Mann von der Polizei und Frank fragt ihn: „Wie sieht es denn aus da draußen, kann ich das Haus betreten?“ „Fahren sie zur Polizeidienststelle in Nordenham, dort wird jemand mit Ihnen zur Brandstelle fahren. Dort ist alles versiegelt, aber der macht ihnen auf und der versiegelt auch wieder, wenn sie die notwendigen Sachen geholt haben.
Die Versicherung will ebenfalls heute noch in das Haus, aber die müssen auch zuerst zur Polizei. Sie können mitnehmen, was sie möchten, es muss aber alles vor Ort aufgeschrieben werden. Vielleicht könne sie ja morgen schon wieder ins Haus zurück, allerdings ist es nicht sonderlich wohnlich dort.“
Wir verabschieden uns von dem Mann und machen uns auf den Weg rüber in die Klinik. Hoffentlich gibt mir Dr. Morbach frei, das ich mit Frank fahren kann. Nachdem dieser zugesagt hat, sagen wir Torsten Bescheid und Frank bestellt ein Taxi. Ich zieh mir schnell noch straßentaugliche Kleider an, dann gehen wir runter und warten am Eingang auf das Taxi.
Sobald das Auto da ist, steigen wir ein und Frank sagt: „Nach Nordenham zur Polizeidienststelle.“ Der Mann fährt los und wir sitzen eng aneinander geschmiegt auf der Rückbank, ich halte seine Hand. Diese aufregenden Stunden haben deutliche Spuren bei meinem Schatz hinterlassen. Der Stress mit Paul hat ihn wirklich an den Rand des erträglichen gebracht.
Das seine Eltern nun auch noch beinahe umgekommen sind, das Haus teilweise zerstört ist, und das alles nur, weil er mit Paul Schluss gemacht hat, das ist fast nicht zu begreifen und er wird sich bestimmt Vorwürfe machen, das er das indirekt verursacht hat. Aber er kann doch gar nichts dafür, dass dieser Spinner so reagiert.
„Du bist kein bisschen Schuld, Frank, rede dir um Gotteswillen keine Schuld ein, das war nur Paul. Tausende Beziehungen zerbrechen täglich auf dieser Welt, aber nur wenige reagieren so oder so ähnlich wie Paul, weil sie nicht damit fertig werden, die Trennung selber verschuldet zu haben“, sag ich eindringlich zu ihm.
Er sieht mich an, gequält lächelnd und meint: „Das ist leicht gesagt, Ole, und du hast ja auch recht. Aber im Moment sind halt Zweifel, Unsicherheit und auch Angst vor der Zukunft, wie alles weiter geht, mein ich. Ich bin so durcheinander und der einzige Fixpunkt in meinem momentanen Leben bist du. Wenn du nicht wärst, wüsste ich nicht, was ich machen sollte, an wen ich mich klammern kann, in all dem Chaos.“
Ich nehme in fest in den Arm, drück ihn an mich und schmuse über sein Gesicht, küsse ihn letztendlich zart du dann immer fordernder auf den Mund, stups meine Zunge gegen seine Lippen, solange, bis er sie öffnet, mich rein lässt in seinen Mund, um mit seiner Zunge zu spielen. Zaghaft erwidert er mein Zungenspiel und zwei Tränen lösen sich aus seinen Augenwinkeln und bahnen sich den Weg über die Wangen nach unten.
Mit meinen Lippen fang ich sie aus, schmuse sie einfach weg, um dann wieder nach seinem Mund zu haschen, ihn wieder in einen Kuss zu verwickeln, bestrebt, ihn von seinen trüben Gedanken abzulenken. „Paul ist jetzt in Haft, wird uns nicht mehr schaden können“, sag ich, „wir müssen jetzt nach vorn schauen, aufräumen und neu beginnen. Trübsal hilft uns da nicht weiter.“
Ich löse mich von ihm, schau ihm in die Augen und sage: „Damals, vor zwei Jahren, als mir klar wurde, das ich schwul bin, war ich nicht froh damit und mitten in meinen Kampf um meine Identität ist mein Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Damals wollte ich auch nicht mehr leben, war fix und fertig, aber mein Onkel Jo hat an mein Gewissen appelliert, hat auf mich eingeredet.
Er hat mir vor Augen geführt, das da Mutsch ist und Marie, die mich lieben und brauchen und das Papa gewollt hätte, dass ich Verantwortung übernehme und kämpfe. Das habe ich und ich bin sicher, dass du das jetzt auch tun musst, kämpfen gegen den Dämon Paul, kämpfen für eine Bewältigung aller entstandenen Probleme, kämpfen um dich und dein Selbstvertrauen und um unsere Liebe.“
Jetzt nimmt er mich in den Arm, flüstert in mein Ohr: „Ole, ich liebe dich so und mit dir zusammen schaffe ich das, wir schaffen das, halt mich und hab mich lieb, ich will dich auch immer lieben, nur dich und sonst niemanden. Bitte lass mich nicht allein, bleib bei mir.“
Die Fahrt ist schnell vorbei, wir halten in der Walter-Rathenau-Straße 4, direkt vor dem Polizeikommissariat von Nordenham, Frank bezahlt und dann gehen wir in das Gebäude. An der Info, fragt Frank, Bezug nehmend auf den Brand, nach einem zuständigen Beamten. Freundlich werden wir nach einem kurzen Telefongespräch in das Zimmer 104 im ersten Stock verwiesen.
Über die Treppe sind wir schnell vor der besagten Türe angelangt und nach Franks Anklopfen und der Aufforderung, ein zu treten, sitzen wir vor dem Schreibtisch einer etwa vierzig Jahre alten Frau, die sich als Kriminalhauptkommissarin Becker vorgestellt hat. Freundlich hat sie uns begrüßt und Frank als einem der Hauptbetroffenen einige mitfühlende Worte gesagt.
„Zwei unserer Beamten sind zurzeit vor Ort, mit einem Sachverständigen der Versicherung und sichern weitere Spuren. Die Brandursache ist eigentlich klar, aber wir wissen noch nicht, wie der Täter ins Haus gelangt ist. Einbruch scheidet auf Grund der derzeitigen Spurensicherung so gut wie aus. Vielleicht können sie uns helfen, in dem sie uns sagen, wie ortskundig der Täter gewesen sein könnte“, sagt sie zu Frank.
Frank schluckt und sagt dann: „Der Tatverdächtige war mein Freund, wie waren fast vier Jahre ein Paar, aber nach dem er mich vor ein paar Wochen betrogen hat, habe ich die Verbindung gelöst.
Er war sehr ortskundig und wusste auch, wo mein Vater einen Notfallschlüssel, für den Fall des Aussperrens war an einer Stelle auf der Terrasse ein Schlüssel versteckt und der Paul war wohl anwesend, als mein Vater diesen Schlüssel ausgetauscht hat, nach dem er einen neuen, sichereren Zylinder eingebaut hat.“
„Das klärt natürlich, wie der Täter das Haus betreten hat“, sagt die Frau, „das kommt immer wieder vor, dass solche Notfallschlüssel ursächlich für einen Einbruch sind. Hoffentlich macht die Versicherung daraus kein Problem, manche stellen sich da echt pingelig an und ziehen Leistungen ab, wegen leichtsinnigem Verhalten.“
„Mein Vater wusste nicht, dass Paul das mitbekommen hat und ich habe das erst später von Paul erfahren, dass er um den Schlüssel weiß. Da bestand aber für mich kein Grund, an zu nehmen, das er dieses Wissen missbrauchen würde“, sagt mein Schatz erklärend. „Ok, ich lass sie jetzt mal von einem Kollegen zur Brandstelle fahren, melden sie sich dort bitte bei Kommissarin Schneider, die werde ich von ihrem Kommen informieren. Sie sind Der Sohn, der Hausbesitzer, nicht wahr“, sagt sie.
„Ja, Frank Berger ist mein Name und meinen Eltern gehört das Haus“, sagt Frank und holt zur Kontrolle seinen Ausweis aus dem Portemonnaie. Sie wirft nur einen kurzen Blick darauf und ruft jetzt einen Beamten an, der uns dorthin fahren wird, wo Frank wohnt.
Als der Beamte kommt, gehen wir mit dem zum Wagen und er fährt und in die Moorsinger Straße 12.
Als wir aussteigen, sieht man deutlich die starken Brandspuren am Dachgeschoss des Hauses und als wir an der Haustüre stehen, sieht man an den Spuren, dass das Löschwasser an der Haustüre heraus gelaufen ist. Frank schluchzt plötzlich auf, ist doch offensichtlich, dass Haus so zurzeit unbewohnbar ist.
Spontan nehme ich ihn in den Arm, zieh ihn fest an mich, schmuse die Tränen ab. Versuche ihn zu trösten. Ich klopfe an der Türe und kurz darauf öffnet eine Frau in einem weißen Einmaloverall. Sie schaut uns erwartungsvoll an und ich erkläre, wer wir sind und was wir wollen. Sie lässt uns ein, gibt uns einige Verhaltensmaßregeln und lässt uns dann allein.
Frank hat sich wieder etwas beruhigt, schluchzt nur noch ab und zu und geht mir jetzt voran nach oben. Alles ist nass, schwarz und der Geruch ist bedrückend. Im Schlafzimmer der Elter ist es relativ trocken und im Nachtschränkchen seines Vaters findet er Geldbeutel und Brieftasche, unversehrt.
Jetzt öffnet er den Kleiderschrank, sucht idem Fach ganz oben und findet dort die gesuchte Reisetasche. Da der Schrank gut verschlossen war, riechen die Kleider nur ganz schwach nach Rauch. „Da können wir ja was einpacken, für Mama und Papa“, sagt er, „das ist ja gerade noch erträglich.“
Er räumt aus dem Schrank Anziehsachen für seine Eltern für ein paar Tage ein und dann gehen wir wieder nach unten. Die Beamtin schaut in den Koffer und macht sich ein paar Notizen, auch über den Geldbeutel und die Brieftasche. Frank sucht jetzt in der Küche nach den Autoschlüsseln und findet alles was er sucht.
„Ich muss noch mal Hoch, in dem Kleiderschrank ist noch eine Dokumentenkassette, das sind auch die Policen der Versicherung drin. Nach meinem Zimmer muss ich auch noch gucken, ich hab ja auch noch jede Menge Sachen hier, die ich im Wohnheim nicht lassen kann“, sagt er und geht zur Treppe.
Ich folge ihm nach oben und sehe dann mit ihm nach seinem Zimmer. Hier ist ganz offensichtlich das Feuer gelegt worden, hier ist eigentlich nichts mehr ganz und durch die Decke kann man den Himmel sehen. Alles ist mit schwarzer Brühe durchtränkt, alles, was nicht verbrannt ist, ist vom Wasser zerstört.
Kreidebleich und wortlos dreht er sich um zu mir und sein Blick brennt sich in meiner Seele fest. So viel Leid schaut aus seinen Augen und wieder nehme ich ihn in beide Arme. Seine Beine geben nach und wir sinken auf den dreckigen nassen Boden, aneinander geklammert, nun beide weinend, er, weil er alles verloren hat und ich, weil mir mein Schatz so Leid tut.
Dieses Mal dauert es länger, bis er sich wieder gefangen hat. Als er aufgehört hat zu weinen, stehe ich auf ziehe ihn hoch auf die Beine und schiebe ihn zurück in das Schlafzimmer seiner Eltern, wo er jetzt eine feuersichere Kassette aus den Tiefen des Kleiderschranks hol. Mit der in der Hand wird er von mir zur Treppe geschoben und wir gehen nach unten.
„Ich hole das Auto aus der Garage“, sagt er und geht auf eine Seitentüre zu. „Kannst du denn fahren in deinem Zustand, Schatz, wir können auch noch mal ein Taxi rufen“, sag ich. „Es geht schon, Ole“, sagt er, „es geht gleich besser, weißt du, mein Zimmer, das hat mich schon schwer getroffen, dass er ausgerechnet dort das Feuer gelegt hat.“
Er dreht sich um und geht durch die Türe, offensichtlich in die Garage. Kurz darauf hört man ein Auto anspringen und kurz darauf kommt Frank zur Haustüre wieder rein. Wir laden die Sachen ein und Frank sagt der Beamtin Bescheid, dass wir den Wagen mitnehmen und das seine Eltern morgen wieder her kommen und drei Häuser weiter bei dem Bruder seines Vaters wohnen werden.
Wir verabschieden uns und dann steigen wir in den Wagen, ein Ford Focus Kombi, und Frank fährt los, Richtung Bremerhaven. An der Klinik angekommen, gehen wir hoch ins Krankenzimmer. Dort erstattet er seinen Eltern einen Bericht über den Zustand des Hauses ab und gibt ihnen auch Sachen. Sein Vater ist froh, das Papiere und Schlüssel sowie die Dokumente heil und unversehrt geblieben sind.
Der leichte Rauchgeruch der Kleider, die Frank jetzt aus gepackt hat, wird sich größtenteils bis morgen verflüchtigt haben, meint sein Papa und für die ersten paar Tage wird es schon gehen. Was noch gut ist, kann er ja im Haushalt seines Bruders waschen. Die Stimmung ist gedrückt und ich will Frank heute Abend nicht allein lassen.
Frank gibt seinem Papa die Autoschlüssel, dann verabschieden wir uns vorerst mal und gehen hinüber auf mein Krankenzimmer. Torsten hat uns schon erwartet, ist vor Neugier fast krank und überhäuft uns mit Fragen. „Torsten, bitte“, sagt Frank, es ist alles schon schlimmer, als du dir vorstellen kannst, halt einfach mal die Klappe.“
Frank lässt sich auf mein Bett fallen, schließt die Augen und seufzt tief. Torsten hält tatsächlich erst mal die Klappe. Dann, nach fast fünf Minuten Ruhe, sagt er: „ Dr. Morbach war schon zweimal hier, wollte mit dir sprechen, Frank, du sollst auf jeden Fall noch bei ihm reinschauen. Er ist unten in der Ambulanz.“
Frank rappelt sich auf und geht zur Tür. „Ich geh mal zu Morbach, bin gleich wieder da“, sagt er und verlässt das Zimmer. Jetzt habe ich Zeit, Torsten alles zu erzählen, ohne das Frank darunter leidet, alles wieder erneut hören zu müssen. Torsten ist regelrecht bestürzt darüber, was Paul Frank und seiner Familie angetan hat.
Nach dem ich alles erzählt habe, ist er ganz still geworden, sagt kein Wort mehr und starrt die Decke an. Das dauert fast fünfzehn Minuten, dann richtet er sich wieder auf und sagt: „Das habt ihr nicht verdient, und es tut mir wirklich leid für euch, das ihr so leiden müsst. Aber jetzt ist es rum, Paul sitzt und jetzt müsst ihr einfach nach vorn schauen.“
Er guckt mich an und fährt fort: „Es nützt nichts, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken oder den Arsch zu zukneifen. Ihr habt euch und ich weiß genau, wie ihr euch liebt. Da kann doch nichts schief gehen. Alle leben noch außer der Hund, aber sonst ist es doch nur Sachschaden und sonst nix.“
Ich schaue ihn an, mein Verstand sagt mir, das alles, aber auch alles stimmt. Der Kleine hat wieder mal so Recht, es ist doch keiner tot oder schwer verletzt und alles andere lässt sich reparieren, warum also, um bei seinen Worten zu bleiben, den Arsch zu kneifen.
„Wir müssen Frank aufmuntern, ihn aus dem Loch holen und die Party am Samstag, die findet statt, egal was noch alles passiert“, sag ich, angesteckt vom Optimismus unseres kleinen Monsters.
Als Frank zurückkommt, geh ich auf ihn zu, nehme ihn in den Arm und sag zu ihm: „Hör zu mein Großer, alles war sehr schlimm, für dich, deine Eltern und auch für mich. Alle haben überlebt und werden wieder ganz gesund, alles andere ist mit Geld zu bezahlen. Ich liebe dich, du liebst mich und das Leben liegt vor uns.
Geh mit mir durch unser Leben, lieb mich, lach und wein mit mir, teil alles mit mir, sei mein Schatz. Bitte, sei nicht mehr traurig, wenn du traurig bist, depressiv, dann hat Paul doch gewonnen und das kannst du nicht wollen. Es ist vorbei und jetzt steht niemand mehr zwischen uns. Sei nicht mehr traurig, gib mir eine Kuss, zeig mir, das du mich lieb hast“.
Erst schaut er mich nur fragend an, sieht meine bittenden Augen und dann, ganz langsam, erhellt eine Spur von einem Lächeln das Dunkel seiner Züge. Langsam, ganz langsam wird es mehr und zwei Tränen kommen aus seinen Augenwinkeln.
Immer größer wird das Lächeln und dann nähert sich sein Mund. Ganz zart berührt er meine Lippen, jetzt endlich richtig lächelnd und er sagt auf meinen Mund: „Ich hab dich so doll lieb, du bist mein Leben“, bevor er seine Lippen fest auf meine presst.
„Na bitte, wer sagt’s denn, geht doch“ sagt wer im Hintergrund? Richtig, Torsten.