ACHTUNG: Alle Stories sind vollkommen frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind meistens beabsichtigt, jedoch sollen sie absolut nichts über die jeweilige(n) Person(en) aussagen. Ich kenne weder die Hansons noch irgendwen sonst, der in dieser Geschichte vorkommt und weiß daher auch nicht, ob sie sich jetzt tatsächlich so verhalten würden wie ich dies in der Geschichte darstelle.
Ach ja : Der Einfachheit (und Faulheit) halber lasse ich alle Personen in meiner Geschichte einfach mal Deutsch sprechen.
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Ich hatte schon immer davon geträumt irgendwann einmal nach Amerika zu fliegen, besonders nach Florida. Realistisch gesehen, hatte ich mir das Ganze aber schon seit längerer Zeit aus dem Kopf geschlagen. Wer hat schon ein paar tausend Mark nur für eine Reise übrig?? Ich bestimmt nicht.
Ich weiß zwar nicht genau wie, aber irgendwie habe ich das Glück gehabt und bei der Tombola an unserer Schule die Disneyland-Reise nach Florida gewonnen hatte. Es war sowieso ein kleines Wunder gewesen, dass uns irgendwer die Reise gesponsert hatte aber als ich dann bemerkt hatte, dass ich gewonnen hatte konnte ich es zuerst gar nicht glauben aber so nach und nach begann ich dann zu begreifen, was ich gewonnen hatte. Drei Wochen Florida – inklusive Disneyland.
Ach ja, ein bisschen was über mich: Mein Name ist Nick, ich bin 18 Jahre alt, 186 groß, 62 kg schwer, habe dunkelblonde Haare und braune Augen.
Düsseldorf Flughafen – Terminal 2 – Flug 2063 nach Miami, Florida. Ich habe das übliche Verabschiedungsspiel hinter mich gebracht („Ja mein Sohn, pass auf dich auf, du weißt in Miami …“). Ich sitze im Flugzeug und los geht’s. Mein erster Flug dauert nur kurz – Zwischenstop in Brüssel aber kurz danach ging’s auch schon wieder weiter. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen den Flug zu genießen und ein bisschen was aus dem Fenster zu schauen – wo ich nun schon einen Fensterplatz hatte, doch ehe ich mich versah war ich auch schon eingeschlafen.
Als ich wieder wach wurde begannen schon alle Passagiere das Flugzeug zu verlassen – hatte ich wirklich so lange geschlafen? Tja, sah wohl ganz so aus.
Nachdem ich im Hotel angekommen war durfte ich auch direkt die erste Hiobsbotschaft erfahren – es wäre ja auch wirklich zu schön gewesen, wenn einmal etwas so geklappt hätte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nun gut, was war los? Das Hotel in dem ich wohnen sollte stand zwar noch da, wo es stehen sollte aber das war eigentlich auch schon alles gewesen denn drinnen sah es ziemlich katastrophal aus. Es schien vor ein paar Tagen dort einen richtig schönen Brand gegeben zu haben. Kurz und gut: Hier konnte ich nicht wohnen.
Ich hatte mich schon fast wieder mit dem Gedanken abgefunden nach Hause zurück zu müssen doch so schlimm kam es dann zum Glück auch nicht – alle Gäste, die in das Hotel wollten wurden in ein Ausweichhotel umquartiert. Wohl gemerkt nicht irgendein Ausweichhotel sondern als Entschädigung kamen wir in das Top-Disney-Hotel überhaupt. Meine Stimmung hob sich direkt wieder um einiges!
Nachdem ich also das ganze Prozedere des Eincheckens hinter mich gebracht hatte und meine Sachen einigermaßen ausgepackt hatte, begann ich direkt mich auf Tour durch Disneyland zu machen. Es war wirklich traumhaft aber so ganz alleine durch Disneyland zu laufen ist trotzdem nicht gerade das interessanteste, was man sich vorstellen kann.
Na ja, Gott sei Dank traf ich nach ein paar Tagen ein paar Jungs aus England die auch noch im selben Hotel wohnten wie ich und wir hatten eine Menge Spass zusammen.
Nach zwei Tagen fiel uns dann auf, dass die Hansons in unserem Hotel ein kleines Konzert geben wollten. Wow! Ich hatte nicht nur eine Reise nach Florida gewonnen – Nein, ich hatte sogar die Möglichkeit mir ein Konzert meiner Lieblingsband (und meines Lieblings-Typen) anzusehen. Soviel Glück auf einmal konnte einfach nicht wahr sein.
Ja für alle, die noch nicht von selber drauf gekommen sein sollten – ich bin schwul und mein absoluter Traumtyp heißt Isaac Hanson. Ich weiß nicht wie oft ich alleine Zuhause in meinem Bett gelegen habe und von Isaac und mir geträumt habe – es waren unzählige Stunden gewesen. Jetzt sollte also endlich auch einmal der Moment kommen, wo ich ihn live sehen durfte? Ich konnte es wirklich kaum glauben.
Die nächsten Tage ging ich also noch fröhlicher durch die Gegend als ich das eh schon getan hatte und freute mich richtig darauf die Hansons endlich einmal richtig in Aktion zu erleben doch der Gedanke daran war wirklich zu schön gewesen und wie hätte es anders kommen sollen : Zwei Tage bevor das Konzert stattfinden sollte lasen wir auch schon, dass es wieder abgeblasen wurde – Zac Hanson hatte sich eine Grippe eingefangen.
‚Na Toll‘ dachte ich mir. Jetzt war die Gelegenheit da aber das war’s dann auch schon. Wenigstens blieben mir noch zwei Wochen Urlaub übrig.
Leider hatten die drei Engländer aber nur noch eine Woche Urlaub übrig und ich stand also vor der tollen Aussicht die letzte Woche wieder alleine durch die Gegend laufen zu können. Na ja, erst mal noch eine Woche in Gesellschaft.
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Am letzten Tag der ersten Woche war Trish, Jake, Mike und mir stinklangweilig und wir wussten nicht, was wir tun sollten also gingen wir einfach nur über eine Stunde lang kreuz und quer durch das ganze Hotel um uns die Zeit zu vertreiben. Nun sollte ich vielleicht noch einmal dazu sagen, dass es nicht irgendein Hotel war, sondern das teuerste Disney-Hotel überhaupt und von daher gab es auch im Hotel immer irgendwo etwas Neues zu erleben.
Irgendwann fuhren wir gerade mit dem Aufzug auf der obersten Etage des Hotels und wollten die Aussicht etwas genießen, doch dazu kamen wir gar nicht.
Die Tür ging auf und zwei Jungs stürmten mit solch einer Wucht hinein, dass wir erst mal auf den Boden fielen.
Nachdem ich mich wieder einigermaßen aufgerappelt hatte und Mike gerade zu einem „Also ich glaube …“ angesetzt hatte, bemerkten wir, wer uns da gerade umgerannt hatte, es waren Taylor und Isaac Hanson. Ich musste einige Male hingucken, bis ich glaubte, was ich sah. Da stand nur einen Meter vor mir der Typ meiner Träume und was noch besser war – er hatte mich umgerannt!
Ich hatte eigentlich angenommen, die Hansons seien direkt wieder abgereist, nachdem das Konzert abgesagt worden war, doch allem Anschein nach hatte ich mich da getäuscht.
„Oh, ehm, also … Tschuldigung“ stotterte Isaac und half mir auf die Beine. Ich konnte es immer noch nicht glauben, Taylor und Isaac Hanson hatten uns umgerannt…
„Hey – Geht es euch gut?“ fragte Taylor.
„Ihr … ihr seid H-Hanson oder?“ stotterte Trish vor sich hin. Auch die anderen schienen nun begriffen zu haben, wen wir da vor uns hatten.
„Ehm, ja ich glaube das kann man so sagen“ lachte Taylor „Was ist mit euch? Wer seid ihr?“
Ich konnte das alles nicht glauben. Taylor Hanson fragte uns, wer wir sind. Ich dachte jeden Moment muss doch ihr Bodyguard kommen und sie vor den ‚gemeinen‘ Fans beschützen, doch es war weit und breit keiner zu sehen.
Wir stellten uns also kurz vor, oder genauer gesagt Mike stellte uns kurz vor, denn wir anderen waren scheinbar noch zu benommen – ob es durch den Sturz war oder durch die Tatsache, dass wir vor den Hanson-Brüdern standen weiß ich bis heute noch nicht.
Nachdem also dieser Smalltalk beendet war fragte Trish : „Wo ist denn eigentlich euer Bodyguard, oder lauft ihr einfach so hier rum?“
„Ach der sitzt unten beim Essen. Er ist cool und hängt uns nicht die ganze Zeit auf der Pelle. Also wobei haben wir euch gerade gestört?“ fragte Taylor
„Wir sind einfach nur durch die Gegend gelaufen“ sagte ich. „Uns war langweilig und wir wussten gar nicht so recht, was wir mit unserer Zeit anfangen sollten.“
„Hey, das ist cool“ lachte Isaac „Genau dasselbe mit uns … Habt ihr was dagegen, wenn wir mit euch kommen?“
Das glaubte ich nicht. Isaac und Taylor Hanson wollten mit uns durch die Gegend laufen…
„Ihr .. wollt mit uns …“ stotterte Mike vor sich hin
„Ja klar, warum denn nicht?“ fragte Isaac
„Na ja, weil … Ihr seid …“ Mike fehlten scheinbar die passenden Worte
„Weil wir ‚Hanson‘ sind? Bitte nicht schon wieder diese Nummer – das haben wir in der letzten Zeit oft genug gehört. Könntet ihr vielleicht aufhören in uns sowas wie Götter zu sehen und uns als normale Menschen akzeptieren?“ Wow, das waren starke Worte von Isaac und irgendwie war bei mir jetzt der Knoten geplatzt. Ich erkannte, dass wir wirkliche keine Götter vor uns hatten, sondern zwei ganz normale Jungs, denen genauso langweilig war, wie uns auch.
„O.K.“ war alles, was ich darauf antworten konnte und die anderen Drei schienen es auch kapiert zu haben.
„Dann lasst uns gehen“ sagte Taylor und haute Mike gegen die Brust, so dass er erst mal einen Meter nach hinten fiel. Damit hatte er nicht gerechnet.
Wir gingen also mit den Hansons durch das Hotel und fingen an ein bisschen Smalltalk zuhalten. Wir merkten schnell, das Isaac und Taylor gar nicht so abgehoben waren, wie wir immer dachten, ganz im Gegenteil – Es waren zwei richtig nette Jungen. Nachdem wir so 10 Minuten durch das Hotel geschlendert waren, fragte Jake: „Hey, wie geht es Zac eigentlich?“
„Eigentlich schon wieder ganz gut aber er muss noch ein paar Tage im Bett bleiben und so haben wir uns einfach gedacht hier in Florida ein paar Wochen Urlaub zu machen“ erzählte uns Taylor
Im laufe der Zeit lernten wir die beiden dann richtig gut kennen, na ja was heißt gut kennen ich denke um jemanden gut zu kennen muss man wirklich länger als nur ein paar Stunden mit ihm Zusammensein aber wir lernten eine Menge über die beiden und sie erzählten uns eine ganze Menge über sich. Isaac fragte uns sogar, ob wir etwas dagegen hätten, wenn die zwei die nächste Woche mit uns zusammen verbringen würden.
Wir guckten uns an und konnten nicht glauben, was wir gerade gehört hatten – Die Hansons wollten mit UNS ihren Urlaub verbringen. Wenn mir das einer zwei Stunden vorher gesagt hätte, ich hätte ihn glatt für verrückt erklärt.
„Dagegen? Ehm, natürlich nicht, ich meine das wäre cool“ antwortete ich nachdem ich das ganze begriffen hatte.
„Hey das ist super, und ich hatte schon gedacht wir müssten die nächsten zwei Wochen mal wieder alleine verbringen“ lachte Isaac.
Kaum hatte er das gesagt, kam auch schon ein Typ wie eine Wand um die Ecke. Das konnte nur der Bodyguard der beiden sein.
„Wie sieht’s aus Jungs?“ rief er von weitem
„Gut, wieso? Was ist los?“ rief Isaac
„Ihr wisst doch was wir ausgemacht hatten bezüglich Kontakt zu anderen Leuten. Zac braucht seine Ruhe und wenn ihr hier weiter im Hotel rumlauft weiß Morgen halb Florida, dass ihr noch hier seid.“
„Okay, wir kommen ja gleich“ sagte Taylor etwas genervt und der Bodyguard verschwand sichtlich verärgert „Also es bleibt dann bei Morgen früh?“
„Ich dachte euer …“ Mike kam nicht dazu den Satz auszusprechen
„Ach der“ lachte Isaac „um den kümmern wir uns schon“
Nachdem wir noch kurz besprochen hatten, dass wir uns am nächsten Morgen in Trishs Zimmer treffen würden verschwanden die beiden auch schon wieder und wir vier blieben alleine zurück, starrten uns gegenseitig an und fragten uns gegenseitig, ob wir das ganze nur geträumt hatten, oder ob es wirklich passiert war.
Tja ich glaubte zwar irgendwie nicht daran, dass die Hansons tatsächlich kommen würden doch die Realität belehrte mich eines besseren. Pünktlich wie sonst niemand trudelten sie in Mikes Zimmer ein und wir machten uns alle zusammen auf den Weg nach Disneyland.
Taylor und Isaac hatten sich die Haare getönt und große Baseball-Caps aufgezogen, so dass man sie als normaler Fan nur sehr schwer erkennen konnte. Wir 6 schlenderten also zusammen durch Disneyland und hatten einen Riesenspaß dabei. So ging das die ganze Woche über und irgendwann hatten wir vergessen, dass wir mit ‚den‘ Hansons durch Disneyland gingen.
Doch es kam was kommen musste – Mike, Trish und Jake mussten abreisen. Nachdem wir sie zum Flughafen gebracht hatten uns alle voneinander verabschiedet hatten blieben also nur noch Isaac, Taylor und ich übrig.
Als ich mich gerade wieder in mein Zimmer verziehen wollte um ein bisschen auszuspannen meinte Isaac: „Hey Nick, wieso willst du eigentlich alleine in einem Zimmer bleiben? Wir haben noch Platz satt und wenn du willst, kannst du gerne zu uns ziehen“
Das war mir jetzt (mal wieder) zu viel. Jetzt bat mich Isaac Hanson auch noch zu ihm aufs Zimmer zu ziehen? Das ganze konnte doch nur ein großer Witz sein … Der Junge über den ich die letzten Jahre phantasiert hatte wenn ich unter der Bettdecke beschäftigt war wollte, dass ich zu ihm aufs Zimmer komme? Wo war die versteckte Kamera?
Nun, allem Anschein nach es war es doch kein Witz denn eine halbe Stunde später hatte ich meine Sachen gepackt und war tatsächlich auf dem Weg ins Appartement der Hansons. Ein Appartement? Das war mehr als ein Appartement, das war ein wahres Schloss. Die größte Wohnung die ich jemals gesehen hatte.
Ich folgte Taylor, der mich abgeholt hatte bis in die Küche. Am Tisch saßen bereits Taylor, Zac und ihr Bodyguard. Sie lachten uns an (na ja, der Bodyguard nicht so ganz aber die anderen beiden zumindest) und Isaac sagte: „Hey, das seid ihr ja endlich. Wir haben schon gedacht irgendwer hätte euch gefangen genommen. Ach ja: Das hier ist also der dritte im Bunde, der Superstar Zac Hanson.“
Ich schüttelte Zac die Hand und er meinte in einem sehr heiseren Ton „Schön, dich endlich mal kennenzulernen. Ike hat mir ja schon ’ne Menge über dich erzählt.“
Hatte ich mich da verhört? Mein Lieblings-Typ hat etwas über mich erzählt? Ich guckte Isaac an, der ein bisschen rot geworden war und auch direkt das Gespräch in eine andere Richtung lenkte:
„Zac, kann es sein, dass du nicht schon längst wieder im Bett sein solltest?“
„Och Ike …“ bettelte er aber das schien ihm nicht mehr zu helfen. Sein Bodyguard meinte auch „Nein, er hat recht, ab mit dir“
Zac verzog sein Gesicht und mit einem sauren „Ja Sir“ verließ er den Raum.
Wir fingen also an zu Essen und redeten über alles Mögliche. Ich weiß nicht ob das zu dem Zeitpunkt nur Einbildung war aber ich hatte das Gefühl, dass Isaac mich die ganze Zeit über mit einem Blick ansah den ich schon von irgendwoher kannte – es war der Blick, mit dem ich mir immer seine Photos ansah – ein Blick, der eine Mischung aus Interesse, Begeisterung und Verliebtheit war. Zumindest bildete ich mir das ein. Wahrscheinlich war es einfach nur Neugier und nichts weiter. ‚Aber das kann alles nicht sein‘ sagte ich mir immer wieder selber. Wieso sollte Isaac Hanson an mir interessiert sein? Selbst falls er schwul sein sollte – was ich doch sehr bezweifelte – wieso sollte er gerade mich so ansehen? Wieso sollte er gerade von mir etwas wollen? Er konnte doch wirklich fast jeden schwulen Jungen auf der ganzen Welt haben. Ich machte mir also keine Hoffnungen und hielt das alles für Einbildung.
Irgendwann bemerkten wir, dass es schon nach zehn Uhr abends war und wir machten uns alle langsam auf den Weg ins Bett. Das war wieder der Punkt für mich, an dem ich mehr als nur ein bisschen nervös wurde. Es gab seltsamerweise in dem ganzen wirklich riesigen Appartement nur drei Schlafzimmer – um genau zu sein drei Doppelzimmer. Das erste war von dem Bodyguard der Hansons besetzt, das zweite teilten sich Taylor und Zac und im dritten schlief Isaac. Ich hatte mich schon fast mit der „wunderbaren“ Aussicht abgefunden, mit dem Bodyguard, der sehr starke Ähnlichkeit mit Arnold Schwarzenegger in seinen Top-Bodybuilderzeiten hatte, ein Zimmer zu teilen doch Isaac meinte direkt, da eben nur noch zwei Schlafplätze frei seien sollte ich doch bei ihm im Zimmer schlafen.
Jeder, der irgendwann mal in einer ähnlichen Situation war wird meine Aufregung zu diesem Zeitpunkt verstehen können. Meine Hose war schon bis aufs Äußerste strapaziert und alleine bei dem Gedanken in einem Raum mit Isaac Hanson zu schlafen musste ich mich beherrschen um nicht sofort auf die nächste Toilette zu rennen.
Nun gut, ich musste mir das wohl diesmal verkneifen aber der nächste Schock sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Anstatt sich irgendwie zurückzuhalten zog Isaac sich munter vor meinen Augen bis auf die Boxershorts aus, bevor er sich sein T-Shirt für dich Nacht anzog.
Ich musste mich wirklich zwingen nicht zu offensichtlich auf seinen einfach einwandfreien Körper zu blicken aber so wie er da nur ein paar Meter vor mir stand – als ob er das alles extra gemacht hätte nur um auszutesten, wie ich auf ihn reagieren. Na ja dieser ‚Test ‚ (soweit es denn einer war) müsste ihm ziemlich deutlich gezeigt haben, wie ich auf ihn reagiere. Ich versuchte zwar den Steifen in meiner Hose so gut es denn eben ging zu verbergen aber ich denke nicht, dass ich damit sehr viel Erfolg gehabt hatte.
Ich zog mich also auch so schnell wie es ging um, damit Isaac bloß nicht merkte wie sehr ich mich doch zu ihm hingezogen fühlte. Am liebsten wäre ich direkt über ihn hergefallen, so radikal sich das jetzt auch anhört. Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit seinen Traumtypen so aus der Nähe zu sehen. Meine Vernunft hatte mich dann aber doch davon abgehalten diesen unüberlegten Schritt zu tun und so legte ich mich in mein Bett. Isaac schaltete das Licht aus, legte sich in sein Bett (das etwa 2 Meter von meinem Bett entfernt stand) und wünschte mir noch eine gute Nacht.
Ich blieb noch einige Zeit wach in meinem Bett liegen und beobachtete Isaacs Umrisse, die durch das wenige Licht, das durch das Fenster kam gut sichtbar war und malte mir in meinen Gedanken die ausgefallensten Erlebnisse mit ihm aus … wenn es doch nur wahr werden könnte …
„Nick, AUFWAAAAAACHEN“ waren die beiden Worte, die mich aus dem Land der Träume rissen. Gerade als ich in Gedanken mit Isaac die schönsten Momente überhaupt erlebte musste mich Taylor aus dem Schlaf reißen. Was blieb mir aber in dem Moment anderes übrig als meine Phantasie erstmal Phantasie sein zu lassen und zur Realität zurückzukehren?
„Hmmmmmmmm …“ grummelte ich noch sehr verschlafen
„Beweg deinen Arsch aus dem Bett“ antwortete er und grinste mich an. Irgendetwas war hier im Busch und nachdem ich aufgestanden war bemerkte ich auch schon was – alle anderen waren schon komplett angezogen und saßen am Frühstückstisch.
„Warum hat mich keiner aufgeweckt?“ fragte ich
„Du warst noch so schön am Schlafen und ich konnte es einfach nicht übers Herz bringen, dich aufzuwecken“ lachte Isaac.
„Ja – Vielen Dank“ antwortete ich und ging ins Badezimmer. Während dessen dachte ich über Isaacs letzten Satz nach: „so schön am Schlafen“ hörte ich ihn immer wieder in meinem Kopf sagen. Was hatte das alles zu bedeuten? Benahm Isaac sich wirklich so seltsam oder war ich vielleicht komplett verrückt geworden? Vielleicht interpretierte ich das alles auch falsch – vielleicht wäre es mir bei jedem anderen überhaupt nicht aufgefallen – vielleicht war es auch gar nichts Besonderes – ich wusste es nicht und machte daher einfach weiter wie ich es wohl sonst auch gemacht hätte.
Als ich mich auch endlich fertig gemacht hatte, gingen wir dann wieder zu unserer täglichen Tour nach Disneyland. Dort hatten wir – wie immer – einen unbeschreiblichen Spaß zusammen. Wir haben wirklich alles ausprobiert, was man nur irgendwie machen konnte.
Als wir mit unserer täglichen Tour fertig waren saßen wir abends beim Essen im Hotel und redeten über die verschiedensten Dinge – meistens jedoch über Taylors und Isaacs Karriere und ihre Einstellung zu dem ganzen. Je länger ich mit den beiden zusammen war desto mehr bemerkte ich, dass ich hier weniger mit zwei Superstars sondern mehr mit zwei wirklich guten Kumpels zu tun hatte, die ich inzwischen wirklich schon als meine Freunde ansah. Es war schon verrückt gewesen – noch eine Woche vorher waren sie so etwas wie meine Vorbilder, Idole oder was auch immer gewesen, auf jeden Fall Jungs, an die man niemals herankommt und die man nur irgendwo im Fernsehen sieht und jetzt saß ich mit ihnen an einem Tisch und aß mit ihnen zu Abend. Das Leben kann eben manchmal schon verrückt verlaufen.
Nach dem Essen machten wir uns wieder auf den Weg in unser Appartement – ja ich war inzwischen sogar schon so weit es als „unser“ Appartement zu bezeichnen, denn Isaac, Taylor und Zac gaben mir wirklich das Gefühl schon seit langer Zeit zu ihrer Truppe, zu ihrem Freundeskreis mit dazuzugehören.
Taylor und Zac zogen sich nur kurz um und machten sich dann direkt wieder auf den Weg – sie wollten sich irgendeine Vorstellung im Hotel angucken gehen und Kevin – ihr Bodyguard – begleitete sie. So waren Isaac und ich also alleine in dem riesigen Appartement.
Wir saßen vor dem Fernseher im großen Wohnzimmer, sahen uns einen alten amerikanischen Krimi an und redeten weiter über Gott und die Welt. Na ja eigentlich redeten wir mehr und der Fernseher lief eigentlich nur im Hintergrund. Ich fühlte mich einfach so gut dabei nur mit Isaac zusammen zu sein und mit ihm zu reden, dass ich mir nichts Schöneres auf der Welt mehr vorstellen konnte.
Irgendwann meine Isaac er fühlte sich total verschwitzt und wollte kurz duschen gehen. Ich blieb also alleine vor den Fernseher sitzen und ließ Isaac duschen (was hätte ich auch anderes machen sollen?). Der Film war zwar nicht besonders spannend aber es interessierte mich dann doch noch, wer denn jetzt der Mörder war – wie immer war es natürlich der Gärtner aber das nur so nebenbei. Als der Film also zu Ende war und Isaac nach fast einer halben Stunde immer noch nicht fertig war, begann ich zu überlegen. Ich rief ihm hinterher:
„Hey, Isaac, Willst du für den Rest des Abends unter der Dusche bleiben oder was?“
„Wieso? Ich genieße es einfach“ bekam ich als Antwort
Na gut dachte ich mir und zappte wieder ein bisschen durch das Fernsehprogramm. Nachdem ich aber nichts interessantes mehr gefunden hatte und Isaac insgesamt eine Stunde unter der Dusche war, wurde mir irgendwann langweilig. Ich ging also ins Badezimmer und … was musste ich sehe? Isaac lag im Whirlpool und holte sich gerade einen runter.
Nun das war zu viel für mich – ich hatte ja schon viel erlebt in den letzten Tagen und jetzt Isaac beim Wichsen im Whirlpool? Ich konnte das alles wirklich langsam nicht mehr für normal halten. War ich verrückt geworden oder war das alles nur ein wilder Traum?
„Oh, ehm, Sorry. Ich glaube ich lass dich besser mal alleine“ Obwohl ich sofort einen Steifen bekam und am liebsten sofort zu ihm in den Pool gesprungen wäre und mitgemacht hätte, war es mir doch irgendwie peinlich ihn so ‚erwischt‘ zu haben.
„Nick!“ rief er mir hinterher als ich schon wieder auf dem Weg nach draußen war. Ich hatte ihn zwar gehört aber irgendwie wollte ich gar nicht wissen, was er mir hier zu sagen hatte. Ich wollte in dem Moment erstmal über das ganze nachdenken. Was wollte er damit bezwecken? Wollte er mich testen? Ich wusste es nicht aber ich wusste, dass ich erstmal darüber nachdenken musste. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte einfach nur durch das Fenster nach draußen.
Nach ein paar Minuten kam Isaac auch ins Zimmer. Er war inzwischen wieder angezogen und setzte sich neben mich. „Nick ich … es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du … ich weiß auch nicht.“
Ich hatte keine Ahnung worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde aber ich hatte Angst, dass Isaac erkennt, dass ich schwul bin und mich hinterher vielleicht wieder raus schmeißt und daher ging ich nicht mehr näher darauf ein sondern beendete das ganze mit einem kurzen aber deutlichen „Ist ja auch Okay. Schließlich muss man sich ja auch mal irgendwann Erleichterung verschaffen oder?“
Ich grinste ihn etwas zurückhaltend an und er grinste zurück aber ich merkte, dass das wohl nicht die Antwort war, die er von mir erwartet hatte. Wer weiß, vielleicht wäre die Unterhaltung an dem Abend auch noch weitergegangen aber da kamen auch schon Taylor und Zac laut lachend in das Appartement zurück. Isaac und ich taten so, als sei nichts passiert und begannen sofort mit Taylor und Zac darüber zu reden, was sie denn tolles unternommen haben.
Zwischendurch erwischte ich Isaac dabei, wie er einen kurzen Blick zu mir warf und diese leuchtenden Augen mir irgendetwas sagen wollten aber es blieb dabei – wir hatten dieses „Ereignis“ wohl abgehakt.
Die nächsten Tage verliefen eigentlich genauso wie die vorherigen auch. Wie hatten unseren Spass in Disneyland und ansonsten auch. Die Hansons und ich waren – wie ich es einfach mal bezeichnen will – richtige Freunde geworden und so verhielten wir uns auch. Isaac und ich kamen nicht mehr auf die Szene im Badezimmer zu sprechen, obwohl ich die wohl nie wieder in meinem Leben vergessen werde. Es sah mich noch ab und zu mit diesem seltsamen Blick an aber ich denke ich hatte die Botschaft dahinter wohl nicht so ganz verstanden.
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Nachdem Ich also die Hansons richtig gut kennengelernt hatte – und mit richtig gut meine ich richtig gut – und ich mit ihnen einige Tage lang die tollsten Sachen erlebt hatten, kam für uns irgendwann der Zeitpunkt zum Abschied nehmen. Ich hatte irgendwie das Gefühl gehabt, dass das ein Abschied für immer wird doch die Hansons waren zumindest in dieser Hinsicht viel positiver eingestellt als ich. Sie meinten sie hätten selten einen so netten und guten Freund wie mich gefunden und sie fänden es schade, wenn dies unser letzter gemeinsamer Tag sein würde – innerlich freute ich mich natürlich unheimlich darüber aber versuchte nach außen mich nicht ganz so begeistert zu geben.
Taylor bot mir also an, mich in den nächsten Ferien wieder mit ihnen zu treffen und luden mich sogar ein, auf ihrer nächste Tour vorbei zusehen. Natürlich stimme ich sofort zu, und freute mich riesig darauf.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten und ich nach einem ungeheuer ereignislosen Flug wieder zu hause angekommen war, ließ ich den ganzen Urlaub noch mal Revue passieren und konnte es immer noch nicht glauben. Einzig und allein die vielen Photos, die ich mitgebracht hatte, erinnerten mich daran, dass alles wirklich passiert war…
1 Kommentar
Hallo,
ein schöner Anfang den Du gefunden hast.
Ich hoffe Du lässt uns auch bei einem weiteren Treffen teilhaben, bin ja gespannt wie sich das weiterentwickelt und ob die beiden noch zueinander finden.
Vielen Dank dafür und viel Spass beim schreiben
Gruß
sandro79