Langsam ließ ich durch meinen heißen Blick, die Kerze auf dem Tisch schmelzen. Das Wachs tropfte nur so den Tisch hinunter und zog lange Fänden, wie heißer Käse.
Es ließ mich grinsen, doch zuckte ich zusammen, als ich einen Betreuer hinter mir vernahm.
„Brix! Nicht schon wieder“, schimpfte Tamir, einer der Betreuer, „Du machst auch nur Blödsinn. Wie soll man das denn je wieder aus dem Teppich bekommen?“
Ich legte meine weißen Katzenohren an und zog meine weißen Samtpfoten an mich heran.
Nichts durfte man hier.
„Lass mich raten, du hast mal wieder nichts dazu zu sagen. Geh auf dein Zimmer! Später werde ich dich unterrichten welche Strafe zu bekommst. Ach ja, du hast einen neuen Zimmergenossen. Sei diesmal netter, als zu den Anderen“, donnerte es von Tamir auf mich ein.
Langsam stand ich auf und flitzte dann den Gang entlang, indem ich mich in kurzen Abständen immer wenige Meter teleportierte. So ging ich den meisten aus dem Weg, was mir lieber war.
Nun war ich schon seit gut einem Monat hier im Internat und hatte noch kein Wort von mir gegeben. Außerdem machte ich nur Unsinn. Aber mir war nun mal langweilig. Immer nur Unterricht, lernen hier und da. Nicht mal der Sport war so was wie Freizeit.
Vor meiner Zimmertür hielt ich an und stellte meine Ohren auf – Ich lauschte, was im Zimmer vor sich ging.
Doch anstatt etwas zu hören, was drinnen vor sich ging, hörte ich hinter mir zwei Schüler tuscheln. Mit meinen Smaragdgrünen Augen fixierte ich sie schnell.
*-*-*
Wegen meines entsetzlichen Aussehens hatten mich meine Eltern nicht haben wollen und schickten mich von Anfang an weg. Seit meiner Geburt wurde ich von Heim zu Heim gegeben und danach von Internat zu Internat geschickt.
Nun bin ich hier, in diesem Internat und weiß schon jetzt, dass es auch hier nicht so sehr viel anders werden wird. Irgendwann kommen nämlich alle dahinter, wie ich wirklich aussehe und dann beginnt, wie immer, der Spießrutenlauf für mich.
Doch zur Zeit sitze, na ja… hänge ich eher oben in einer dunklen Ecke dieses Zimmers, verwandelt in eine Fledermaus und erwarte meinen Zimmergenossen, doch reden werde ich nicht, denn auch meine Stimme ist die eines Scheusals.
Mein Name ist Asudem. Nein, es ist nicht mein richtiger Name. Dieser Name ist eigentlich gar kein richtiger Name, er ist nur eine Abfolge von Buchstaben, die ich mir selbst ausgedacht habe.
Mein Aussehen gleicht dem eines Wesens aus der griechischen Mythologie und genau den Namen dieser Figur bekam ich irgendwann auch.
Doch wird mein Name ungesagt bleiben… zumindest vorerst.
Natürlich sieht niemand hinter meine Maske, denn ich bin ein sogenanntes Chamäleon und, anders als dieses griechische Wesen, kann ich mich in jeden Menschen und jedes Tier verwandeln, nur eben nicht in komplexe Waffen oder Gegenstände.
Mit den Verwandlungen verändern sich natürlich auch meine Stimme und Fähigkeiten dementsprechend, je nach dem wen oder was ich gerade darstelle.
Seit meinem achten Lebensjahr versuche ich diese Maske aufrecht zu erhalten, was nicht immer ganz einfach ist.
Jetzt bin ich vierzehn Jahre alt und sitze in diesem Internat für Mutanten fest.
Na toll, wirklich ganz toll.
Niemand, noch nicht einmal meine Lehrer und diese komischen Betreuer wissen wie ich wirklich aussehe, nur meinen Namen, den man mir gab, den wissen sie. Nur habe ich sie gebeten mich nicht so zu nennen… schon gar nicht vor anderen Menschen.
Irgendwann werde ich hier sowieso verschwinden und ich weiß auch schon wie.
Draußen auf dem Flur können meine Fledermausohren Töne und Worte vernehmen, jedoch rühre ich mich nicht vom Fleck, hänge in der hintersten, dunkelsten Ecke des Zimmers, in der Hoffnung, dass mich hier niemand entdeckt und auch mein Zimmergenosse mich nicht so schnell sieht.
*-*-*
Das Getuschel hörte schlagartig auf und so ging ich ins Zimmer. Es schien leer zu sein, weswegen ich wohl auch nichts gehört hatte.
Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen, zog meine Knie an mich heran und vergrub mein Gesicht in meinen Armen. Jetzt würde ich wieder bestraft werden und das nur, weil mir so langweilig war.
Sollten sie mich doch alle zufriedenlassen.
Der Unterricht kotzte mich auch total an und Hausaufgaben machte ich sowieso nie. So nervte mich auch meine Schultasche und ich schmiss sie einmal quer durchs Zimmer. Dabei fielen ein paar Bücher raus, wovon ich zwei mit meinem Blick in Flammen aufgehen ließ.
Dann schmiss ich mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht in mein Kissen. Meine Ohren legte ich an, weil ich nichts und Niemanden hören wollte.
Sie konnten mich alle mal gern haben, mit ihren Regeln und diesen Blicken, die von oben herab kamen.
*-*-*
Noch immer kopfüber in der dunklen Zimmerecke hängend, sah ich meinen Zimmergenossen das Zimmer betreten. Dieser schien schlecht gelaunt zu sein.
Ich blieb ruhig und verhielt mich still, beobachtete nur alles, was er tat.
Als er aber begann seine Schultasche herum zu werfen, erschrak ich mich doch und flatterte aufgeregt in dem Zimmer herum, um mich nur wenig später in einen kleinen Löwen zu verwandeln und geschickt auf dem Boden des Raumes zu landen. Natürlich achtete ich strikt darauf meine normale Gestalt nicht zu zeigen.
So ging ich auf das Bett zu, auf dem mein Zimmergenosse lag.
Auf das Bett springend, beschnupperte ich ihn still, aber anscheinend wollte er nichts und niemanden sehen oder gar hören. So sprang ich wieder von dem Bett herab und lief unruhig im Zimmer herum.
Was tat ich hier eigentlich?
Ich wollte doch nur hier weg und mich irgendwohin verkriechen.
*-*-*
Hatte ich mich getäuscht oder war da wirklich etwas gewesen? Vorsichtig schaute ich auf und sah scheinbar meinen Zimmergenossen in der Form eines kleinen Löwen.
Ich starrte ihn wie erstarrt an, wie er im Zimmer herum lief.
Dabei hatte ich ihn gar nicht bemerkt.
Doch plötzlich klopfte es an der Tür und nach einem kurzen Moment durchtrat Tamir die Tür, ohne diese zu öffnen. Auf ein ‚Herein‘ hätte er wohl auch lange warten müssen.
„Ach, wie ich sehe, kennt ihr euch bereits. Da keiner von euch was sagt, werde ich euch mal eben vorstellen. Asudem, das ist Brix. Brix, das ist Asudem.
Ihr werdet vorerst das Zimmer teilen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob das etwas bringen soll. Nun ja…
Brix, du wirst heute das Bad schrubben, als Strafe. Melde dich später bei mir, wenn du soweit bist, dann zeige ich dir, was du zu tun hast. Ich hoffe wirklich, dass du es endlich lernst, nicht immer Blödsinn zu machen.
Außerdem werdet ihr morgen früh beide von mir unterrichtet werden. Um 8 Uhr! Seid bitte pünktlich!“, kam es von Tamir.
Dabei sah er auch Asudem an und nickte uns zu, bevor er wieder durch die Tür hindurch verschwand. Im Grunde war Tamir ganz nett, im Gegensatz zu manch Anderen hier und man merkte, wie weh es ihm tat, die Strafen zu verteilen.
Mein Blick fiel auf Asudem, als Tamir draußen war.
*-*-*
Na, wunderbar, jetzt wusste ich zwar wie mein Zimmergenosse hieß, aber weder er noch ich hatten das Bedürfnis zu reden.
Herrje, was hatte Brix denn ausgefressen, dass er bestraft wurde?
Sollte ich ihn fragen?
Nein, besser nicht. Er würde sich nur vor meiner Stimme erschrecken. Zwar konnte es mir ziemlich egal sein, weil ich eh keinen Kontakt zu denen hier wollte, aber ich ließ es dennoch bleiben zu reden.
Unterrichten wollte Tamir uns, super, das war genau das was ich brauchte und unbedingt wollte… ironisch gedacht.
Mich würde der jedenfalls morgen früh nicht sehen, denn ich hatte eh vor, noch in dieser Nacht zu verschwinden.
Ich fragte mich nun allerdings warum mich Brix so anschaute. Da ich aber nicht bereit war zu reden, dachte ich mir nur meinen Teil. Ich verwandelte mich in einen Menschen und legte mich auf mein Bett, an die Decke starrend.
*-*-*
„Ein Formwandler“, rutschte es mir kaum hörbar heraus. Dabei erschrak ich mich selbst vor meiner Stimme, weil ich sie ewig nicht gehört hatte.
Wieso ausgerechnet jetzt? Wobei ich Asudem gar nicht kannte.
Aber ich war so beeindruckt von seiner Kunst, da kamen meine Fähigkeiten mir so kleinlich vor. Das was ich jedenfalls jetzt nicht wollte, war meine Strafe antreten. Nur wenn ich nicht dahin ging, würde mich spätestens morgen noch etwas schlimmeres erwarten.
Oder aber ich würde wieder mal versuchen abzuhauen. Bloß hatte ich bei den anderen Versuchen gerade keinen Zimmergenossen. Das würde die Sache erschweren.
*-*-*
Wow, Brix konnte ja doch reden, nur war ich noch immer nicht bereit zu reden, drehte mich nur auf meinem Bett um, schaute Brix an und nickte nur bedächtig.
Da ich aber wusste, dass es wohl ziemlich unhöflich war nicht zu reden, wenn einen wer ansprach… wie auch immer… versuchte ich zu antworten, verstellte aber meine Stimme, so dass sie etwas erträglicher klang:
„Ja, ich kann mich verwandeln, in wen oder was auch immer… nur nicht in Gegenstände oder komplexe Waffen.“
Natürlich würde ich ihm nicht verraten, was ich diese Nacht zu tun gedachte, wusste ich doch nicht ob er mich dann vielleicht verraten würde. Immerhin kannte ich ihn ja noch nicht.
*-*-*
„Dann könntest du dich auch ganz klein machen und einfach hier verschwinden“, platzte es aus mir heraus.
Obwohl ich mir sicher war, dass die Überwachung einen auch so ausfindig machen würde.
Dennoch war die Vorstellung hier einfach heraus zu spazieren, sehr verlockend.
Obgleich ich nicht einmal wusste, wohin ich sollte, wenn ich es wirklich schaffen würde, hier herauszukommen.
Langsam stand ich auf und schaute sehnsüchtig zum Fenster hinaus. Mit meinem flitzen hatte ich es noch nie geschafft bisher.
*-*-*
„Ja, das könnte ich.“, antwortete ich auf seine Feststellung: „Ich könnte aber auch fliegen.“, fügte ich hinzu.
„Hast du denn auch vor von hier zu verschwinden?“, fragte ich Brix.
Die Vorstellung nicht allein fliehen zu müssen war gar nicht so schlecht. Man wäre dann nicht so allein. Doch stellte ich mir gedanklich die Frage, wo konnten wir unterkommen, falls uns die Flucht gelang?
Auf der Straße zu leben war auch nicht grad das Wahre, zudem ich eh noch minderjährig war. Dies würde die Sache nicht gerade vereinfachen. Wir hätten keine Bleibe und ich würde allein sowieso keine Bleibe bekommen. Okay, ich könnte mich auch in einen Erwachsenen Menschen verwandeln… aber was dann…
Sollten wir dann nicht so besser hier bleiben?
Unsicherheit machte sich in mir breit, während ich Brix nachsah, wie er zum Fenster ging und hinaus schaute.
*-*-*
„Tja, ich denke, dass es so oder so gesehen wird. Egal ob man fliegt oder sich ganz klein macht“, antwortete ich, dabei sah ich Asudem an, „ Ich habe es schon mehrmals versucht hier herauszukommen. Dabei wüsste ich nicht mal wohin ich überhaupt sollte.“
Aus irgendeinem Grund mochte ich Asudem. Zum ersten Mal war mir neben Tamir jemand sympathisch und dazu noch mein Zimmergenosse.
Vielleicht war es ja doch nicht so schlecht hier im Internat und konnte sogar ganz witzig werden. Mein inneres böses Ich, was immer gerne Streiche spielte und ärger machte, hätte am liebsten gefragt, was wir jetzt zusammen ausfressen.
Aber es gab bald Abendbrot und seine Fähigkeiten zu nutzen, machte wirklich hungrig.
*-*-*
„Ich weiß auch nicht wohin, aber ich werde wahrscheinlich heute Nacht hier verschwinden. Für mich ist das Leben von Anfang an eine Qual und ich möchte so gern für immer verschwinden. Aber ich kann mich nicht mal töten, weil sich mein Körper sofort heilen würde.
Ich kann niemandem meine wahre Gestalt zeigen, weil diese so abscheulich ist, dass selbst meine Eltern mich nicht wollten. So muss ich immer verwandelt bleiben.
Aber weißt du was, ich helfe dir bei deiner Strafe, okay. Wir kriegen das schon hin.“, erzählte ich Brix und mit meinen letzten Worten versuchte ich mich wieder abzulenken.
Sicher, ich würde vielleicht gern hier bleiben, zudem mir Brix sympathisch war, aber auch er würde schreiend davon laufen, würde er meine wahre Gestalt zu sehen bekommen, denn so war es immer.
Genau wie das Wesen, aus der griechischen Mythologie, namens Medusa, deren Namen ich trage, habe ich statt Haare… Schlangen auf dem Kopf, meine Haut ist giftgrün, meine Augen haben keine Farbe… leuchten weiß. Statt Hände und Füße habe ich Klauen.
Ja, ich bin ein Ungeheuer… ein Monster!
Deshalb muss ich verwandelt bleiben. Nur des Nachts, wenn ich großes Pech habe, verwandle ich mich in meine eigentliche Gestalt zurück.
*-*-*
„Schade eigentlich, dass du gehen willst“, kam es von mir, „Aber es ist lieb, dass du mir helfen willst. Tamir ist auch voll in Ordnung. Er setzt sich immer für mich ein und ich weiß auch, dass diese Strafe eigentlich eine ist, wegen der ganzen letzten Sachen, die ich angestellt habe.
Dieses Mal, habe ich nur eine Kerze geschmolzen und es ist alles auf den Teppich getropft. So schlimm war das nun auch nicht.
Also meinst du, ich sollte gleich mal meine Strafe antreten?“
Unsicher schaute ich Asudem an. Aber im Grunde hatte er ja recht, denn sonst könnte irgendwann nicht mal mehr Tamir mich in Schutz nehmen.
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du so schrecklich sein sollst. Hier gibt es Wesen, davon träumt man nachts“, fügte ich dann hinzu, „Außerdem ist doch der Charakter wichtig und nicht wie man aussieht. Schau mich an, total niedlich und es nervt, weil mich alle auch so sehen. Nur bin ich keineswegs niedlich!“
Mit meinen Katzenohren und Katzenpfoten, die ich zwar auch zu Händen verwandeln konnte, es aber selten tat, sah ich einfach nur goldig aus. Dazu kam, dass alles in einem reinen weiß leuchtete, wie die Unschuld vom Lande.
„So alt bist du aber auch noch nicht, oder?“, wollte ich dann wissen und setzte mich zu Asudem aufs Bett, „Ich werde die Tage sechzehn Jahre alt.“
*-*-*
„Nein, ich bin erst vierzehn Jahre alt und werde erst nächstes Jahr fünfzehn.“, beantwortete ich Brix’s Frage und schaute Brix kurz an, der sich neben mich aufs Bett gesetzt hatte, um dann meinen Blick wieder zu senken.
Seine Vermutung bezüglich meines Aussehens machte mich nachdenklich, denn er sah ja wirklich zu niedlich aus… während ich nur ein Monster war.
„Ich werde dir meine wahre Gestalt besser nicht zeigen, glaub mir, bisher ist noch jeder vor mir schreiend davon gelaufen. Es mag schon sein, dass es auch andere gibt, die mein Schicksal vielleicht teilen, aber sie leiden wahrscheinlich nicht so sehr darunter.
Mein Charakter? Hm… ich weiß nicht mal ob ich überhaupt einen Charakter habe.“, sprach ich nachdenklich, mehr zu mir selbst als zu Brix.
„Wenn du es schade findest, würde ich gehen, dann bleibe ich eben erst mal und versuche hier mein Glück. Ich weiß eh nicht wohin ich gehen könnte.“, meinte ich hinzufügend und hatte eine Idee: „Was hältst du davon, wenn ich deine Strafe antrete. Ich kann mich in dich verwandeln und putze dann das Bad.“
Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, sah ich auch schon aus wie Brix und setzte mich in meinem Bett auf, so dass ich nun neben Brix saß.
„Wo muss ich mich denn melden, um die Strafe anzutreten?“, fragte ich Brix.
*-*-*
Etwas perplex schaute ich Asudem an, als plötzlich mein Double neben mir saß.
„Das willst du echt machen“, fragte ich total neben mir, „Aber wieso tust du so was für mich? Ich meine, du bist der erste mit dem ich rede, weil du mir aus irgendeinem Grund sympathisch bist, aber so was kann ich gar nicht annehmen.“
Vorsichtig näherte ich mich Asudem, der jetzt genauso aussah wie ich. Zaghaft streichelte ich sein Gesicht. Er sah mir haargenau gleich. Wahnsinn! Ich war mehr als beeindruckt.
„Siehst du überall so aus wie ich?“, fragte ich frech und hob sein Shirt hoch. Denn immerhin wusste er ja nicht, wie ich unter meiner Kleidung aussah.
*-*-*
In Brix‘ erstauntes Gesicht schauend musste ich unwillkürlich grinsen und genoss nebenbei dass er mein Gesicht streichelte.
Allerdings fragte ich mich ob er mein Gesicht auch streicheln würde, wenn er wüsste wie ich richtig aussah…
Dann jedoch beschwerte ich mich, als er mein Shirt einfach so anhob: „Hey, lass das! Natürlich sehe ich, wenn schon, überall so aus.“, musste aber auch gleich wieder grinsen, während ich mein Shirt wieder runter schob.
Mein Körper kopierte alles haargenau, das wusste ich und das war es auch, was ich schon irgendwie toll an meinem Körper fand. Aber das war auch schon alles was ich an mir gut fand.
„Na ja, was soll ich denn sonst tun? Ich hab eh grad nichts zu tun und das bisschen Arbeit wird mich nicht umbringen. Zudem bin ich Arbeit gewohnt, außerdem bist du mir auch sympathisch. Also, wo muss ich mich melden?“, beantwortete ich Brix‘ Frage.
*-*-*
Grinsen musste ich auch auf Asudem Reaktion hin. Außerdem war ich versucht noch woanders nachzusehen, doch schien mir das nun doch zu frech.
„Tamirs Büro ist im Erdgeschoss bei dem Sekretariat, wo die anderen Büros auch sind, Sein Name steht am Schild der Tür. Glaube Zimmer siebzehn ist das… Danke“, sagte ich stattdessen und lächelte Asudem an.
Er war wirklich nett und ich bereute es nicht, mein Schweigen gebrochen zu haben.
„Aber denk dran, kein Wort! Die Anderen müssen das hier nicht wissen“, fügte ich noch schelmisch hinzu.
„Wenn ich das irgendwie wieder gut machen kann, sag es einfach. Ich steh in deiner Schuld“, kam es noch dankend von mir.
*-*-*
„Ach wo, schon gut, du musst nichts wieder gut machen.“, erwiderte ich: „Versprochen, ich schweige wie ein Grab.“
Genauestens hatte ich mir gemerkt, was mir Brix gesagt hatte, dann erhob ich mich von meinem Bett und verließ das Zimmer.
„Bis nachher dann.“, meinte ich noch, dann war ich auch schon auf dem Weg ins Erdgeschoss zum Büro von Tamir.
Wobei mir einige Mitbewohner und auch Lehrer usw. entgegen kamen und mich teils lächelnd, teils seltsam anschauten.
Höflich klopfte ich an, nachdem ich das Büro erreicht hatte.
*-*-*
„Bis nachher“, hatte ich Asudem noch hinterher gerufen, dann hatte ich mich in seinem Bett unter seiner Decke eingerollt. Nur für den Fall, dass jemand reinkommen würde. So dachte man eben, das Asudem schlief.
Tamir saß unterdessen in seinem Büro und hatte das Klopfen mit einem ‚Herein‘ quittiert. Er hielt Asudem tatsächlich für Brix und ging mit ihm ins Bad.
Dort erklärte er ihm die Aufgabe und sagte ihm noch, dass er bis zum Abendbrot fertig sein müsse. Außerdem kam wie schon so oft, von ihm die alte Leier, dass er es nur gut meine und sie gemeinsam an Brix Verhalten arbeiten könnten.
Dann ging er wieder zurück in sein Büro und würde vor dem Abendessen nachschauen kommen.
*-*-*
Au man, na toll, jetzt durfte ich mir diese Belehrung anhören. Aber ich ließ es über mich ergehen, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Ich nickte nur demütig und folgte Tamir ins Bad.
Das Bad erreicht machte ich mich sogleich an die Arbeit, schrubbte und wischte alles sehr ordentlich und sehr sauber, ließ auch keine Ecke aus, polierte alles auf Hochglanz.
Natürlich kotzte mich das gewaltig an, aber ich würde mich nicht beschweren. Warum auch, hatte ich es Brix doch angeboten.
Außerdem hatte ich so Zeit, nachzudenken… über vieles nachzudenken. Was fand Brix so sympathisch an mir? Warum wollte ich so plötzlich hier bleiben? Oder sollte ich doch eine Flucht versuchen?
Nein, ich würde Brix enttäuschen, wo ich ihm doch versprochen hatte, hier zu bleiben. Seit wann kümmerten mich eigentlich andere? …seltsam…
*-*-*
Kurz vorm Abendbrot ging Tamir nachschauen und nickte zustimmend.
„Sehr gut! Wirklich. Bitte benehme dich ab jetzt, damit ich dir nichts mehr aufbrummen muss, ja?… Nun aber ab mit dir zum Essen. Denk bitte an morgen früh und bring Asudem mit!“, sagte Tamir noch, bevor er ebenfalls zum Essen ging.
*~*
Ich war unterdessen in Asudems Bett eingeschlafen. Hatte somit gar nicht mitbekommen, wie spät es war.
*-*-*
Ich nickte ebenfalls, was so viel bedeuten sollte, dass ich… oder eher Brix… ab jetzt gehorsam wäre. Na ja, wenigstens war Tamir mit meiner Arbeit zufrieden gewesen, was mich freute, ich es jedoch nicht zeigte.
Dann ging ich aber zunächst in mein Zimmer zurück, wo ich Brix in meinem Bett liegend vorfand. Langsam und sehr leise ging ich auf das Bett zu, setzte mich drauf und begann Brix vorsichtig zu wecken, indem ich sacht über die Bettdecke strich.
„Hey, Schlafmützchen, aufwachen. Es gibt Abendessen und die Strafe ist auch abgegolten.“, flüsterte ich Brix zu, hoffend er würde mich hören und aufwachen.
Währenddessen verwandelte ich mich in einen Schäferhund, redete nun nicht mehr, sondern stupste Brix mit der Schnauze an.
*-*-*
Schnurrend reckte und streckte ich mich. Musste dann jedoch lachen, als Asudem als Schäferhund da saß und mich an stupste.
„Hey, das kitzelt“, kicherte ich und umarmte ihn.
„Danke!“, flüsterte ich und schmiegte mich schnurrend an ihn.
„Na dann wollen wir mal was futtern gehen“, sagte ich, nachdem ich mich von Asudems Hals gelöst hatte.
Dankbar schaute ich ihn an und war sehr beeindruckt, wie echt er aussah. Eigentlich schon zum Erschrecken echt, für eine Katze.
*-*-*
Wäre ich jetzt ein Mensch gewesen, hätte ich wohl zu weinen angefangen, als sich Brix so an mich kuschelte und sich bedankte. Ich ließ es mir gefallen, obgleich es für mich sehr befremdlich war, da mir nie jemand so nahe gekommen war oder sich an mich geschmiegt hatte.
Es war ein schönes Gefühl und ich genoss es sehr.
Da ich jetzt keinen Bock hatte mich wieder zu verwandeln, konnte ich natürlich auch nichts erwidern, aber ich leckte ihm sanft die Hände und schaute ihm treu doof, wie es eben nur ein Hund tun konnte, in die Augen.
Aber ich nickte, als Brix meinte, dass wir erst mal was futtern gehen wollten. Nachdem mich Brix losgelassen hatte, ging ich schon mal zur Tür und wartete dort auf Brix. Vorerst blieb ich aber ein Schäferhund.
*-*-*
„Jage mich aber nicht über den Flur“, scherzte ich noch, bevor ich die Tür öffnete und neben Asudem herging, in Richtung Cafeteria. Es war wie immer sehr voll hier und wimmelte von Schülern.
Langsam ging ich die Wand entlang und nahm mir ein Tablett. Dann suchte ich mir zu Essen aus, was ich mochte und nahm mir auch etwas zu Trinken nach Wahl. Ich war eine richtige Naschkatze und konnte gar nicht ohne Süßes.
Weshalb wohl auch die Hälfte aus Süßem bestand. Natürlich wartete ich bis Asudem soweit war, bevor ich einen freien Tisch hinten in der Ecke ausfindig machte.
Kurz nickte ich Asudem zu, bevor ich rüber ging. Von dort konnte man alles super überblicken.
Die Lehrer nahmen ihr Essen ebenfalls hier ein und saßen an einen großen Tisch in der Mitte des Raumes. Trotzdem wurde viel geredet und es herrschte eine unangenehme Lautstärke im Raum, wie ich es fand.
*-*-*
Den Scherz von Brix hatte ich verstanden und hätte ich lachen können, hätte ich mich vor Lachen wohl über den Boden gerollt.
Kurz bevor wir die Cafeteria erreicht hatten, verwandelte ich mich wieder in einen Menschen, sonst hätte es wohl etwas zu komisch ausgesehen.
Jetzt war ich ein Junge mit mittellangen schwarzen Haaren und braunen Augen.
So verwandelt betrat ich mit Brix die Cafeteria und suchte mir, nach Brix, ebenfalls etwas zu Essen aus.
Da ich überhaupt keine tierischen Produkte aß und somit streng vegan lebte, nahm ich mir etwas Salat und ein Glas Orangensaft, mit beidem ging ich mit Brix mit an den Tisch, den er wohl schon ausgesucht hatte.
Dort angekommen, stellte ich mein Tablett auf den Tisch und setzte ich mich auf einen Stuhl, der nahe am Fenster stand, wo ich nur ganz kurz nachdenklich hinaussah.
*-*-*
Ruhig und ohne ein Wort von mir zu geben, nahm ich mein Essen und Trinken zu mir. Als Asudem ebenfalls fertig war, nickte ich ihm fragend zu.
Er müsste schließlich nach der ganzen Arbeit ziemlich Müde sein und jetzt waren die Duschen noch frei, was ich meist ausnutzte. Das würde ich Asudem erzählen, sobald wir wieder auf unserem Zimmer waren.
Sicher bemerkte ich Tamirs Blicke, da Asudem und ich zusammenhockten, doch störte es mich nicht. Sollte er denken, was er wollte. Mir war es egal.
Trotz dass mein Äußeres teils einer Katze glich, duschte ich sehr regelmäßig und war keineswegs Wasserscheu. Nur waren manche Schüler hier sehr aufdringlich, weswegen ich meist direkt nach dem Abendbrot duschte. So ging ich eben gewissen Leuten aus dem Weg.
*-*-*
Meinen Salat hatte ich verzehrt und auch den Orangensaft genossen, nun schaute ich wiederum kurz aus dem Fenster, erst dann schaute ich Brix an.
Nachdem er mir zugenickt hatte, nickte ich ihm ebenfalls zu… auch wenn ich gerade nicht so wirklich wusste was er wollte, doch war ich mir sicher, dass er mir nichts böses wollte.
„Wollen wir dann langsam wieder?“, fragte ich Brix.
Ich stand auf, nahm beide Tabletts an mich und brachte diese dorthin wohin sie gehörten… wohin sie die anderen auch brachten.
„Komm, gehen wir. Ich glaub, ich könnte etwas Schlaf vertragen.“, meinte ich hinzufügend und gähnte herzhaft, hielt mir aber, wie es sich gehörte, die Hand vor den Mund.
*-*-*
Es verwunderte mich nun schon, dass Asudem einfach so hier vor allen Leuten mit mir sprach. Wo auch er doch als so unnahbar galt. Ich hielt meinen Mund und würde den Teufel tun, bevor ich etwas jetzt sagte.
So ging ich ruhig neben Asudem her in unser Zimmer. Erst als die Tür hinter uns ins Schloss fiel, eröffnete ich das Wort.
„Ich dachte du redest eigentlich auch nicht. Aber gut, das musst du ja selber wissen. Für mich bleibt mein Mund weiter geschlossen, wenn wir draußen sind. Weil ich keine Lust habe, dass mir irgendwelche blöden Fragen gestellt werden. So wissen alle, was Sache ist, und dass man von mir keinen Ton erwarten kann.
Was ich doch eigentlich wollte war, dir ein kleines Geheimnis verraten. Du warst sicherlich auch schon in vielen Internaten, oder? Dann weißt du auch, wie manche hier drauf sein können. Wenn wir jetzt direkt nach dem Abendbrot duschen gehen, haben wir unsere Ruhe und anschließend kannst du dich gerne ausruhen, okay?“
*-*-*
Ruhig hörte ich Brix zu was er mir erzählte und senkte beschämt meinen Kopf, als er mich wegen des Sprechens ansprach.
Wieder hatte ich einen Fehler gemacht… na ja, wie eben immer, war ja nicht anders zu erwarten. So war ich eben… ein Trottel.
Als er jedoch davon sprach duschen zu gehen und wie es hier lief, versuchte ich überall hinzusehen, nur ihn konnte ich nicht anschauen. Nachdem er fertig war, stammelte ich:
„Entschuldigung, ich… es tut mir leid, dass ich geredet hab. Und dann… also… ich… vertrage das Wasser nicht so gut. Wenn ich mit Wasser in Berührung komme, brennt sich das Wasser in meine Haut ein, wie Säure und fügt mir furchtbare Schmerzen zu. Auch kann ich mich dann für eine gewisse Zeit nicht mehr verwandeln.
Ich darf nicht duschen. Mein Körper reinigt sich von allein.“, gestand ich Brix entschuldigend.
*-*-*
„Du musst dich doch nicht entschuldigen. Entscheide selber, ob du reden möchtest. Nur wollte ich, dass du weißt, dass ich weiter schweigen werde. Alles gut, okay?“, versuchte ich Asudem zu beruhigen und legte meine Pfote aus seine Schulter.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, bevor ich ihn verwundert ansah.
„Wow, ich wünschte mein Körper könnte das auch. Ich werde dann mal duschen gehen. Falls du gleich schon schlummerst, wünsche ich dir eine gute Nacht“, sagte ich.
Dann suchte ich meine Sachen zusammen und ging zu den Duschräumen. Dort angekommen, nahm ich eine angenehme Dusche und pflegte mich ausgiebig.
Anschließend trocknete ich mich ab und zog mich wieder an, bevor ich flitzend zurück Richtung Zimmer verschwand.
*-*-*
Wow, Brix hatte mein Geständnis und meine Entschuldigung erstaunlich gut aufgenommen, das war ich so nicht gewohnt, aber es freute mich ehrlich. Sollte diesmal wirklich mal alles anders laufen?
Würde ich vielleicht sogar einen Freund finden… meinen ersten Freund? Ich nickte nur verwundert und schaute ihm kurz und mit einem: „Danke, dir auch eine gute Nacht.“ nach, bevor ich mich splitterfasernackt auszog und anschließend ins Bett legte.
Nur kurz starrte ich gedankenverloren an die Decke, dachte nach… was aber nicht viel brachte. Schließlich schlief ich erschöpft von den vielen neuen Eindrücken ein.
*-*-*
Wieder im Zimmer angekommen, sah ich Asudem schlafen. Er sah so friedlich aus und so verhielt ich mich leise und legte mich ebenfalls hin. Doch konnte ich nicht einschlafen, wälzte mich unruhig hin und her.
Irgendwann stand ich auf und starrte aus dem Fenster. Draußen war es schon dunkel, doch in den Gängen konnte man noch ab und an etwas hören. Es war noch früh am Abend. Kein Wunder, dass Asudem müde war, nach der ganzen Arbeit.
Unruhig tigerte ich im Zimmer auf und ab, weil ich einfach nicht einschlafen konnte. Ob ich mich zu Asudem legen dürfte?
Einen Moment überlegte ich, dann atmete ich kräftig durch und huschte zu ihm unter die Decke. Hier war es schön warm und angenehm.
*-*-*
Da ich schon tief und fest schlief hatte ich nicht mitbekommen, dass Brix wieder ins Zimmer gekommen war, so bekam ich ebenfalls nicht mit, wie er herum tigerte. Als ich mich jedoch im Schlaf, in meinem Bett herum wälzte und drehte, spürte ich plötzlich, dass wer neben mir lag!
Sogleich war ich hellwach! Erschrocken und erstaunt zugleich schaute ich Brix an.
„Was… wie… ich mein, was… warum… liegst du in meinem Bett?!“, fragte ich ihn und mein Gesicht wurde erst puterrot, dann verwandelte ich mich, weil völlig unkontrolliert, in meine eigentliche Gestalt zurück.
So zog ich mich in die hinterste Ecke des Bettes zurück, weil das war ich nun gar nicht gewohnt, weshalb ich wohl auch so erschrocken reagiert hatte… aber auch meine Nacktheit war einer der Gründe.
*-*-*
Ich war gar nicht über Asudems Gestalt erschrocken. Mir war es nur peinlich, wie er reagierte.
„Entschuldige“, kam es verlegen von mir, „Aber… aber ich konnte nicht schlafen… und da… da dachte ich halt…“
Mehr bekam ich nicht zustande, denn da ließen auch schon unkontrolliert die Tränen über meine Wangen.
Irgendwie versuchte ich mich zu beruhigen und wischte wie wild in meinem Gesicht herum.
„Ist… ist das deine wahre Gestalt?“, wollte ich von Asudem wissen.
Dann ging ich langsam auf ihn zu und schaute ihn genau an. Während ich schniefend vor ihm hockte, lächelte ich ihn an und stupste spielerisch einen der Schlangenköpfe mit der Pfote an.
„Du bist gar nicht schrecklich!“, sagte ich dann.
„Tut mir leid. Ich werd dann mal wieder in mein Bett“, fügte ich hinzu und wollte aufstehen, um rüber zu gehen.
*-*-*
Verdammt, diese Verwandlung… ich hätte mich am liebsten erhängt, so sauer war ich auf mich. Und dann auch noch meine Reaktion… ich konnte doch echt nichts richtig machen. Vielleicht hatten alle anderen ja doch recht.
Schnell verwandelte ich mich in einen blonden Jungen, man war das peinlich gewesen und dann spielte Brix auch noch mit diesen Ungeheuern.
„Nein, bitte… warte…“, stammelte ich: „Mein Name ist eigentlich nicht… Asudem… mein Name ist Medusa und ich habe den Namen eben nur umgedreht. Bitte, verzeih mir meine Reaktion, es tut mir leid.“, entschuldigte ich mich und strich ihm sanft die Tränen aus dem niedlichen Gesicht, die sich dann schmerzhaft in meine Haut, am Finger einbrannten.
Nur ein wenig verzog ich schmerzhaft das Gesicht.
„Wenn du magst… kannst du mit in meinem Bett schlafen… ich ziehe mir nur schnell was an, okay. Es tut mir leid. Ich möchte nicht, dass du traurig bist.“
Warum fand mich Brix nicht schrecklich? Warum war er nicht schreiend weggerannt?
*-*-*
„Und wie soll ich denn jetzt nennen? Ist dir Asudem lieber?“, fragte ich unsicher.
Sicher bemerkte ich, wie Asudem schmerzhaft sein Gesicht verzog. Es tat mir so leid. Doch konnte ich seinen Finger so auch kaum in den Mund nehmen.
„Von mir aus, bleib ruhig nackt. Wir können ja auch ein wenig herumspielen“, rutschte es mir raus. Ob ich damit mein Nachtlager wieder in mein eigenes Bett verdonnerte, war mir nicht klar.
Asudem war noch sehr jung und ob er überhaupt Erfahrungen damit hatte, wusste ich nicht. Obwohl ich mir sicher war, dass er zumindest schon mal an sich selbst herumgespielt hatte.
Es wäre für mich zumindest nicht das erste Mal. So was tat man eben hier, wenn man sich langweilte und eben auch manchmal zu zweit oder gar zu dritt oder mit mehreren.
Erwartungsvoll schaute ich wie die Unschuld vom Lande in Asudems Augen. Er sah richtig niedlich aus, so als blonder Junge.
*-*-*
„Wenn wir allein sind kannst du mich ruhig Medusa nennen, das ist mir egal, oder such dir einen Namen aus, aber bitte nicht in der Öffentlichkeit.“, bat ich Brix, mit sanfter Stimme.
Doch errötete ich, als Brix meinte, dass ich ruhig nackt bleiben könnte, während sich die kleine Verätzung an meinem Finger von selbst heilte.
„Nein… ich… werde mir besser etwas anziehen. Herumspielen… ich… nein, mag das nicht. Weil… also weil…“, schluckte den Rest des Satzes herunter und sprach dann weiter: „So was… ist mir… peinlich und… unangenehm.“, senkte meinen Kopf, während ich aufstand, an meinen Schrank ging und mich, zumindest mit einem Shirt und einer Shorts bekleidete.
Außerdem hatte ich schon mal heimlich gesehen, als zwei Menschen so was taten… und fand es …einfach nur… ich weiß nicht… es war so peinlich und irgendwie eklig. Schon wie sie herum gestöhnt hatten und anscheinend Freude dabei empfanden, das war für mich einfach nur zum Wegrennen, denn ich war damals erst zehn Jahre alt. Nun wusste ich nicht, wie ich mich richtig verhalten sollte, denn ich war mir unsicher und wollte Brix nicht schon wieder weh tun oder traurig machen.
*-*-*
Schade, dachte ich so bei mir, doch würde ich gewiss Niemanden zu seinem Glück zwingen.
„Ist schon okay“, sagte ich. Da ich seine Hintergründe nicht kannte, wieso er nicht wollte, beließ ich es dabei und ging nicht weiter darauf ein. Sonst hätte ich ihn womöglich davon überzeugen wollen, dass es sich toll anfühlte.
Nun kuschelte ich mich wieder unter die Decke. Dieses Mal an der Wandseite, damit Asudem einfach so reinschlüpfen konnte.
Ich war froh bei ihm schlafen zu dürfen, denn so konnte ich bestimmt zur Ruhe finden.
Gedankenverloren beobachtete ich Asudem dabei, wie er sich anzog. Als Junge hatte er einen tollen Körper. Doch war es für mich rätselhaft, ob Asudem überhaupt Sex haben könnte. Zudem es ja ein Austausch von Körperflüssigkeiten war und Flüssigkeiten ihm schadeten.
Demnach dürfte er wohl auch nicht küssen oder irgendwo geleckt werden oder gar mit jemandem intim sein, weil es dabei ja auch feucht hergeht.
Dass mein Kopf dabei etwas rot wurde bemerkte ich dann auch endlich und vergrub mich bis zu den Augen unter der Decke.
*-*-*
Nachdem ich mich angezogen hatte, huschte ich in mein Bett, zu Brix unter die Decke, doch hielt ich einen gewissen Abstand zu ihm.
Zum Glück hatte er Verständnisvoll reagiert und nicht weiter nachgefragt, wofür ich ehrlich dankbar war.
Kurz schaute ich Brix an und sah, dass er leicht rötlich im Gesicht war, sich jedoch so halbwegs unter der Decke zu verstecken suchte.
„Hey, was ist denn los mit dir, hm?“, fragte ich Brix, denn ich bemerkte, dass er über irgendwas nachdachte.
„Hab ich was falsch gemacht, oder kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte ich Brix weiter, konnte ich mir doch keinen Reim drauf machen, was mit Brix los war.
So hoffte ich, dass ich ihm, wie auch immer, helfen konnte.
*-*-*
„Nein, nein, alles gut! Lass uns jetzt schlafen, okay“, sagte ich und schloss die Augen. Was würde es bringen, alles zu erklären. Asudem war scheinbar nicht wie die Anderen. Er war eben speziell und so musste man ihn nehmen.
Meine Gedanken würden mein Geheimnis bleiben und da ich noch nicht schlafen konnte, stellte ich mir so das eine oder andere vor.
Schmunzelnd ließ ich mich in meine Traumwelt treiben und vergaß beinahe, dass ich nicht alleine im Bett lag, aber eben nur beinah.
*-*-*
Soviel dazu… scheinbar war ich es nicht wert, dass Brix sich mir anvertraute. Nun gut, musste er ja auch nicht, ich würde ihn sicher nicht zwingen.
Nun ja, was hatte ich mir auch vorgestellt? Etwa, dass er anders wäre als die Anderen… wäre ja auch zu schön gewesen. War ja auch klar, wer wollte schon was mit einem Monster zu tun haben?
Dabei war Brix anfangs so lieb gewesen und ich begann wirklich ihn gern zu haben.
Dass ich irgendwas falsch verstanden haben könnte, daran dachte ich in diesem Moment nicht.
Ich sagte nichts mehr, aber ich wusste was ich zu tun gedachte.
Scheinbar gehörte ich auch hier nicht her. Mein Schicksal war es wohl doch auf der Straße zu leben.
Traurig starrte ich an die Decke, sagte aber weiterhin nichts.
Da Brix ruhig und still war, dachte ich er würde schlafen, so stand ich aus dem Bett auf, ging zu meinem Kleiderschrank und bekleidete mich nun vollständig. Leise schlich ich mich an die Tür, öffnete diese, blickte noch einmal zurück und verließ dann das Zimmer, hinter mir die Tür leise schließend.
Auf dem Flur angekommen, öffnete ich das Fenster, verwandelte mich in eine Fledermaus und flog davon.
Nein, hier wollte ich nun auch nicht mehr bleiben. Weit weg führte mich mein Weg und irgendwann landete ich irgendwo in einer kleinen sehr dunklen Seitengasse. Hier verwandelte ich mich in eine kleine schwarze Maus und verkroch mich in einer finsteren Ecke.
Niemand würde mich hier finden.
In ein paar Blätter, die hier herum lagen, „kuschelte“ ich mich ein und schlief mit kleinen Tränen in den Augen ein.
*-*-*
Irgendwann war ich endlich eingeschlafen. Zwar hatte ich die Tür gehört, mir aber nichts dabei gedacht. Vielleicht musste Asudem einfach nur austreten.
Ich träumte die schönsten Sachen und irgendwann als ich wach wurde, war es bereits morgen. Im Internat herrschte reges Treiben und große Unruhe. So früh Morgens war es sonst eher Still.
Da Asudem nicht im Zimmer war, ging ich auf dem Gang hinaus und schaute mich um. Während ich den Gang entlang lief, hörte ich auch schon, was Sache war.
„Hast du gehört“, sagte ein kleiner Vampir zu einem Elfen, „Es hat mal wieder einer versucht hier auszubrechen.
Sofort musste ich an Asudem denken und rannte zum Sekretariat. Dabei hatte ich es so eilig, dass ich mit Tamir zusammenstieß.
„Na, zu dir wollte ich gerade. Komm mal schön mit!“, sagte er zu mir und brachte mich in ein Zimmer.
*-*-*
Als ich am nächsten Morgen erwachte, war die Welt, um mich herum, plötzlich so riesig groß, aber dann fiel mir ein, dass ich mich ja am Abend zuvor in eine Maus verwandelt hatte.
So blieb ich auch erst mal und huschte hin und wieder ein Stück an einer Hauswand vorbei, unbeachtet von den vielen Menschen, die an mir vorbei gingen.
Die nächste Gasse erreicht, verwandelte ich mich unbeobachtet in einen Raben und flog doch noch einmal zur Schule, wo ich mich zunächst nur auf ein Fensterbrett setzte und in den Flur hinein schaute.
Da sah ich auch schon, dass Tamir Brix beim Wickel hatte und ihn mit in ein Zimmer nahm.
Herrje, was hatte ich da denn wieder angestellt?!
Er hatte doch gar nichts angestellt… oder doch…
Aber warum nahm Tamir ihn jetzt so plötzlich mit?
Sollte ich die Sache vielleicht besser aufklären?
Definitiv… ja!
So flog ich, durch das noch immer offene Fenster im Flur, verwandelte mich schnell in einen blonden Jungen und rannte Tamir und Brix nach.
Vor dem Zimmer stehend, klopfte ich kurz an und betrat es sogleich, nun auch wenn es sich eigentlich nicht gehörte, aber ich musste die Sache aufklären… wenn es denn darum ging, dass ich abgehauen war.
Im Zimmer stehend schaute ich erst Brix, dann Tamir an und sprach ruhig:
„Ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht hier gewesen und einfach fortgegangen bin. Es war nicht die Schuld von Brix. Ich wollte hier nicht sein. Ich weiß nicht was ich hier soll und ich fühle mich hier nicht wohl, aber auch das ist nicht Brix‘ Schuld.
Ich gehöre hier eben einfach nicht hier, verstehen sie?!
Wenn sie wollen bestrafen sie mich… ich habs eh verdient, aber lassen sie Brix bitte in Ruhe, er hat nichts getan.“
Nach dieser Ansprache, senkte ich mal wieder demütig meinen Kopf, dann rannen auch schon die Tränen über mein Gesicht, die sogleich meine Gesichtshaut verätzten und mir unsägliche Schmerzen zufügten.
Wie sehr hatte ich mir gewünscht, dass es in der Nacht geregnet hätte… dann wäre von mir jetzt nichts mehr übrig gewesen.
Vielleicht war das ja die Lösung meines Problems… ein großes Wasserbecken mit viel Wasser drin, das mich dann mit Sicherheit und in Sekundenschnelle vernichten würde.
Dies war aber nur so, wenn meine Haut mit Wasser in Berührung kam, wenn ich Wasser trank oder andere Flüssigkeiten zu mir nahm, konnte mir nichts passieren, da meine Organe gegen Flüssigkeiten immun waren.
*-*-*
Gerade war Tamir mit mir in den Raum gegangen, als Asudem den Raum betrat und nach seiner Ansprache fiel ich ihm einfach um den Hals.
Meine Arme hielten ihn fest und ich drückte ihn an mich. Er war wieder da und ich war so froh darüber. Am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen.
Hinter mir hörte ich nun Tamir reden: „Asudem, das steht nicht in meiner Macht, dich zu bestrafen. Du hast eine riesige Dummheit begangen. Aber wir hatten dich die ganze Zeit über im Auge. Hier kommt und geht keiner, ohne das ein wachsames Auge alles mitbekommt.“
Kaum hatte er das ausgesprochen, betrat eine große falkenähnliche Gestalt den Raum.
„Der Direktor wird dich bestrafen, Asudem. Ich kann nur versuchen dich in Schutz zu nehmen, da du selber wieder hergekommen bist. Nun beruhige dich bitte und verspreche mir, es nicht wieder zu tun. Du bist doch erst einen Tag hier, dass du dich da noch nicht wie Zuhause fühlst, ist doch klar.
Schau mal Brix an. Er ist schon seit Monaten hier und findet keinen Anschluss. Macht nur Dummheiten. Doch in dir, scheint er jemanden gefunden zu haben, der ihm etwas gibt, wonach er die ganze Zeit gesucht hat.
Gib uns wenigstens eine Chance und auch mir. Lass mich euch unterrichten und zeigen auf was es ankommt. Dann wird es nicht mehr so sein, versprochen!“, fuhr Tamir fort.
Als er das sagte, spürte ich es zum ersten Mal, dass seine Worte bei mir ankamen und ich schaute Asudem tief in die Augen. Damit wollte ich ihm sagen, wir sollten es versuchen, aber nur zusammen!
*-*-*
Total überrascht war ich, als mich Brix umarmte, das hatte ich nicht erwartet, aber ich konnte diese Umarmung nicht erwidern… ließ es einfach geschehen, stand einfach nur da wie eine Statue.
Ich hörte Tamirs Worte und doch erreichten sie mich nicht. Zu viel hatte ich schon erlebt, in meinem jungen Leben. Glauben und vertrauen konnte ich Niemandem mehr, egal was auch immer dieser Betreuer sagte. Als dann auch noch dieses falkenähnliche Wesen das Zimmer betrat wusste ich, was ich zu tun hatte…
Ich nickte jedoch, auf Tamirs Ansprache hin… was sollte ich auch sonst tun. Nein, fliehen würde ich nicht mehr, aber sie konnten nicht verhindern, was ich vorhatte. Warum verstand eigentlich niemand, wie ich mich fühlte?
Diese ständigen Verwandlungen kosteten mich Kraft und doch brauchte ich diese Kraft auf, nur um meine eigentliche Gestalt zu verschleiern. Weitere Tränen liefen über mein Gesicht und brannten sich tief in die Haut ein.
Nun ja, Bestrafungen jeglicher Art kannte ich ja schon, da kam es auf eine Strafe mehr oder weniger auch nicht drauf an. Ich hasste mich und was ich war. Womit hatte ich solch eine Gestalt verdient?
Mein ganzes Dasein war doch ohnehin schon Strafe genug… wofür auch immer. Zwar bemerkte ich Brix‘ Blick und erwiderte diesen auch, aber mein Blick war leer und von Tränen getrübt.
Warum war ich eigentlich zurückgekehrt? Aber dann erwiderte ich:
„Sie verstehen mich kein bisschen. Können sie sich auch nur ansatzweise vorstellen, wie ich mich fühle… gestraft mit solch einer verabscheuungswürdigen Gestalt?! Können sie sich vorstellen, wie sehr ich mir den Tod wünsche?!
Töten sie mich, bitte…“, meine letzten Worte kamen flehend.
„Bitte, ich will doch nur sterben.“, bat ich leise hinzufügend und sank dann in mir zusammen… lag auf dem Boden… zusammengekrümmt… Tränen überströmt.
Da meine Haut nun schon stark verätzt war, löste sich meine Verwandlung auf, mich umgab die Dunkelheit und ich wurde bewusstlos.
*-*-*
Erschrocken trat ich von Asudem zurück und konnte kaum glauben, was er da sagte. Meine Hand machte sich automatisch und knallte ihm eine runter. Im Nachhinein tat es mir mehr weh, als ihm.
„Hast du sie noch alle!“, schrie ich dann und konnte mir das Erstaunen von Tamir bildlich vorstellen, sah ihn aber nicht an, sondern weiterhin Asudem.
„Ist dir gar nicht bewusst, dass du vielleicht jemandem etwas bedeuten könntest? Wie kannst du dir wünschen tot zu sein? Denkst du, du bist der einzige, der viel durchmachen musste? Sag so was nie wieder, hörst du!“, kam es weiter von mir und mit den letzten Worten liefen auch bei mir die Tränen über die Wangen.
Dann kniete ich mich runter zu Asudem und schlang erneut meine Arme um ihn.
„Verzeih mir“, schluchzte ich anschließend. Meine Hand schmerzte so sehr, als hätte jemand mich geschlagen und nicht umgekehrt. Doch irgendwie musste ich ihn doch zu Vernunft bringen und mir fiel nichts Besseres ein.
*-*-*
Wie aus weiter Ferne hörte ich Brix‘ Worte, nahm auch die Ohrfeige schweigend hin, bevor mich die Bewusstlosigkeit erwischte.
Irgendwann erwachte ich aus der Ohnmacht, spürte Tränen auf meine Haut tropfen, die diese wiederum verätzten und ein schluchzendes „verzeih mir“, doch stand ich schnell auf, nachdem ich mich von Brix befreit hatte.
Ich schaute nur kurz in die Runde, erst Tamir, dann dieses falkenähnliche Wesen, dann Brix:
„Wisst ihr was… ihr könnt mich alle mal… hier bleibe ich keine Sekunde länger!“, fauchte ich die Drei an: „Bei dem geringsten Vergehen wird man hier sofort bestraft und dir, Brix, ist wohl nichts besseres eingefallen, als mich zu schlagen… Toll, wirklich toll! Und dann sagst DU mir, was von wegen… jemandem etwas bedeuten?! Na danke, darauf verzichte ich gern!“, mit diesen Worten rannte ich aus dem Zimmer, raus auf den Flur.
Dort entdeckte ich das, noch immer offene, Fenster. Sogleich verwandelte ich mich in eine Eule und flog davon.
Nein, noch einmal würde ich sicher nicht zurückkehren. Ich hatte für immer die Nase gestrichen voll… von allem. Ich hasste mich, ich hasste die ganze Welt… einfach alles und jeden.
Nachdem ich mehrere Kilometer geflogen war, landete ich und wurde unsichtbar. Niemand sollte mich mehr sehen oder finden können. Ich war einfach nur noch traurig und bitter enttäuscht.
Ein verlassenes Haus sollte meine Unterkunft sein, ja… irgendwie würde ich schon durchkommen. Nachdem ich das Haus betreten hatte, schaute ich mich um und richtete es mir dann gemütlich her. Anschließend verließ ich das Haus wieder und besorgte mir irgendwoher was zu Essen.
Da mich als Unsichtbarer niemand sehen konnte, war es für mich sehr einfach, mir alles zu besorgen, was ich brauchte.
*-*-*
Ziemlich fertig saß ich am Boden und schaute Asudem hinterher. Das falkenähnliche Wesen folgte ihm direkt und Tamir sagte irgendetwas zu mir, was mich nicht erreichte. Wie in Trance stand ich auf und ging auf mein Zimmer.
Warum nur verstand er mich nicht? Da dachte ich endlich jemanden gefunden zu haben, der mich versteht und dann so was. Ich verkroch mich in meinem Bett unter der Decke und kam erst mal nicht hervor. Die Zeit verging, doch ich blieb, wo ich war.
Ein Klopfen vernahm ich von der Tür und hörte ich auch die Tür darauf, sowie Schritte. Es setzte sich jemand zu mir auf mein Bett, aber ich zuckte nicht einmal.
„Brix…“, vernahm ich Tamirs Stimme, „Ich bin froh, dass du deine Stimme wiedergefunden hast. Bitte rede mit mir. Ich habe immer versucht, dich in Schutz zu nehmen. Jetzt mach nicht alles kaputt, nur wegen Asudem…
Wir werden ihn beobachten, aber erst mal in Ruhe lassen. Es soll nur sicher gestellt sein, dass er sich nichts antut. Vermutlich braucht er erst mal Zeit…
Brix, bitte.“
Ein Seufzen hörte ich noch von Tamir, dann legte er seine Hand auf meinen Rücken, was mich zusammenfahren ließ. Alles in mir sträubte sich gegen diese Berührung. Warum hatte Asudem mich alleine gelassen? Warum?
*-*-*
So nach und nach besorgte ich mir alles was ich brauchte und schloss mich dann in dem leer stehenden Haus ein. Dann wurde ich wieder sichtbar, aber nun behielt ich meine eigentliche Gestalt, denn hier konnte mich eh niemand sehen.
Ich setzte mich auf den Boden, lehnte mich an eine Wand und starrte ins Leere. Aber ich weinte nun nicht, überlegte vielmehr was ich jetzt tun sollte oder wollte. Fakt war, dass ich auf Dauer hier nicht bleiben konnte und wahrscheinlich irgendwann in diese Schule zurückkehren musste. Aber was dann?
Ich dachte an Brix, den ich wahrscheinlich ziemlich enttäuscht hatte, auch musste ich irgendwie an Tamir, den Betreuer denken. Ja, sie waren ja irgendwie schon gut zu mir gewesen… aber ich hatte Angst, dass das alles nur gespielt sein könnte und ich wollte auch nicht andauernd bestraft werden. Das hatte ich nun wirklich schon zu oft durchmachen müssen.
Irgendwie wusste ich nicht was ich tun sollte und auch nicht was ich tun sollte. Dass ich mich mit meiner Gestalt würde abfinden müssen, war mir nun auch langsam klar. Mir würde wohl nichts anderes übrig bleiben.
Brix hatte sich zudem erstaunlicherweise nicht erschreckt, hatte es gelassen genommen und zudem gemeint, dass er es wohl nicht so schrecklich finden würde. Nun ja, das war dann wohl doch eher Ansichtssache.
Sollte ich nun wirklich zurückkehren?
*-*-*
Tamir zog seine Hand wieder weg und stand auf.
„Okay, du brauchst wohl auch Zeit. Aber du kannst nicht ewig unter der Decke bleiben. Du weißt doch, dass ich für dich da bin, wenn etwas ist…“, hörte ich ihn sagen und erneut seufzen, bevor er den Raum verließ.
Und ob ich hier ewig bleiben könnte! Zusammengekauert unter meiner Bettdecke blieb ich sitzen und rührte mich nicht. Meine Gedanken galten einzig und allein Asudem, obgleich ich genau wusste, dass Tamir für mich da war. Ich wollte bei Asudem sein!
Aber ich wusste auch, dass sie mich nicht gehen lassen würden. Zudem hatten sie Asudem gewiss sowieso in Beobachtung. Ich fühlte mich einsam und allein gelassen.
*-*-*
Trotzdem ich hungrig, wie ein Wolf, war, konnte ich nichts essen. Mein Magen war einfach zu… warum auch immer. Ich konnte mir auf meine Gefühlslage keinen Reim machen.
So fasste ich den Entschluss, es doch zu versuchen, auch auf die Gefahr hin, dass ich mir erstens großen Ärger einhandeln würde und zweitens… nun ja, es würde wohl nicht anders laufen, als in den anderen Heimen und Schulen.
Aber egal, was hatte ich schon zu verlieren. Also verließ ich das Haus doch wieder, verwandelte mich in eine weiße Taube und flog zur Schule zurück. Dass ich beobachtet wurde, hatte ich vergessen, zudem es mir egal war.
Also flog ich widerwillig zur Schule zurück. Dort angekommen, flog ich direkt in das Flurfenster hinein und verwandelte mich in meine eigentliche Gestalt zurück. Klar, sah ich, wie mich die anderen erschrocken anschauten, aber ich achtete nicht mehr drauf, sollten sie doch denken was sie wollten.
Zunächst ging ich in mein Zimmer… Tamir würde ich mich später noch stellen und meine Strafe erwarten. In meinem Zimmer zog ich mich um und bemerkte dann, dass Brix in seinem Bett unter der Decke kauerte.
Unsicher ging ich auf das Bett zu, setzte mich drauf und strich mit der rechten Hand über die Bettdecke… sagte aber nichts.
*-*-*
Erneut hatte jemand das Zimmer betreten. Doch ich war mir sicher, dass es nicht Tamir war. Die Schritte hatten sich anders angehört und auch als derjenige sich zu mir aufs Bett setzte, war es anders.
Aber auch die Hand, die mich berührte, fühlte sich irgendwie gut an. Vorsichtig zog ich die Decke weg und schaute mit Tränen in den Augen Asudem an, der doch tatsächlich in seiner richtigen Gestalt da saß. Einfach, als wäre er nie weg gewesen.
Stürmisch umarmte ich ihn, aus Angst, er wäre nur ein Traum oder würde sich gleich wieder in Luft auflösen. Meine Hände zitterten und ich bekam weiche Knie.
„Es tut mir so leid“, schluchzte ich, „Bitte, lass mich nie mehr allein!“
Er roch so gut und sein Aussehen war kein bisschen schrecklich für mich. Ich hatte nur Angst ihm durch meine Tränen weh zu tun und versuchte sie zu unterdrücken.
*-*-*
Ach herrje, da hatte mich jemand aber sehr vermisst, wie ich feststellen musste.
Ich ließ mir die Umarmung gefallen, nahm ihn dann auch vorsichtig in die Arme, wollte ihm aber nicht weh tun. Mir tat es leid, dass er nun Tränen in den Augen hatte… wieder hatte ich jemandem wehgetan… au man…
„Ist schon gut, ich bin ja da. Ich werd versuchen hier klarzukommen… kein Plan… ob ich es schaffe.“, erwiderte ich leise und ruhig.
Irgendwie schien ihn mein Aussehen tatsächlich nicht zu stören. Aber warum nur?
Nun, ich nahm es erst mal so hin und war ihm auch irgendwie dankbar, dass er mich so akzeptierte, wie ich eben war und aussah.
Sacht strich ich über Brix‘ Rücken, versuchte ihm so ein wenig Trost zu spenden.
*-*-*
„Ich frage mich jeden Tag, ob ich hier klar komme und wie ich klar kommen soll“, antwortete ich.
„Lass es uns zusammen versuchen“, flüsterte ich und genoss seine Streicheleinheiten sehr. Auch ich begann seinen Rücken zu streicheln, ganz sanft und liebevoll.
Meine Tränen versiegten und ich schloss genießend die Augen. Ein wenig fing ich sogar an zu Schnurren, ließ mich einfach treiben.
Asudem roch so gut und alles in mir sehnte sich nach ihm. Diese Umarmung fühlte sich viel besser an, als alles was ich zuvor erlebt hatte.
*~*
Unterdessen hatte auch Tamir von Asudems Rückkehr erfahren und war zum Direktor geeilt. Er setzte sich dafür ein, dass Asudem keine Strafe bekam.
Schließlich war Asudem genug gestraft, durch alles was er durchgemacht hatte. Tamir übernahm die volle Verantwortung für Asudem und Brix. Denn er war sich sicher, dass er sich in ihnen nicht täuschte und sie es wert waren.
Sie brauchten keine Strafen, sondern mussten nur lernen zu vertrauen. Jetzt wo sie einander hatten, würden sie vermutlich auch viel besser hier klarkommen, dessen war sich Tamir sicher.
Nun würde er die Zwei aber fürs erste zufriedenlassen.
*-*-*
Langsam und ganz vorsichtig lehnte ich meinen Kopf an Brix‘ Schulter und genoss nun auch seine Streicheleinheiten, was sich so wunderbar anfühlte… und doch so fremd, da ich so etwas nun gar nicht kannte.
Niemand hatte mich bisher gestreichelt oder… gern gehabt… geschweige denn mich so akzeptiert wie ich war… beinahe trieb es mir, bei dem Gedanken, die Tränen in die Augen.
Flüsternd antwortete ich:
„Gut, versuchen wir es gemeinsam. Vielleicht kommen wir dann besser hier klar.“, dann schwieg ich, genoss seine Berührungen… sein Streicheln… dieses sanfte Streicheln.
Über meine Haut zog sich eine angenehme Gänsehaut und ich schloss genießend die Augen.
Ich begann ihn wirklich zu mögen.
„Danke.“, flüsterte ich Brix zu, ließ ihn aber nicht los, hielt ihn fest… wollte ihn gar nicht mehr loslassen… zudem er nun auch noch zu Schnurren begann… was nun wirklich zu süß war.
*-*-*
Wie froh ich war, dass Asudem meine Berührungen ebenfalls zu genießen schien. Ich konnte und wollte damit nicht aufhören. Doch war ich mir unsicher, ob ich weiter gehen sollte.
Irgendwie reichte mir das hier nicht. Aber es war nicht rein sexueller Hinsicht und nicht nur von der Lust getrieben. Da stecke mehr dahinter.
Mein Kopf schmiegte sich an den seinen und meine Hände erkundeten nun eher forschend seinen Rücken. Alles noch zaghaft und unsicher.
Nein, es war zu früh, dachte ich bei mir. Jedoch konnte und wollte ich diesen Moment nun nicht hergeben und genoss es einfach, so wie es war.
Herrje, mein Herz raste richtig und ich war wirklich glücklich über diesen Moment. Nur stellte sich mir auch die Frage, wie ich es anstellen sollte, dass sich so was wiederholte. Wollte Asudem dieses hier denn genauso wie ich?
*-*-*
Wie süß Brix doch war und so unglaublich niedlich… wie er sich an mich schmiegte, so dass ich es kaum glauben konnte. Ich genoss diese Zweisamkeit sehr, die ich das erste Mal in meinem Leben zu spüren bekam… und diese Zärtlichkeiten… ich genoss alles in vollen Zügen.
Doch plötzlich spürte ich eine Wandlung an mir, denn ohne dass ich es wollte, verwandelte ich mich. Ich schaute ein wenig hoch, schaute an die Spiegeltür meines Kleiderschrankes und erblickte ein recht jungenhaftes Gesicht… zart und sanft schien es, das von schulterlangen, dunkelbraunen Haaren umrahmt wurde.
Die Schlangen waren weg, ich schaute auch kurz auf meine Hände, die keine Krallen mehr waren, auch meine Haut war gar nicht mehr grün. Diese war nunmehr milchkaffeebraun und schimmerte samtig.
Sollte das jetzt meine wirkliche Gestalt sein?
Was ich auch versuchte, es ließ sich nicht mehr rückgängig machen.
Meine nunmehr braunen Augen begannen richtig zu strahlen, obgleich ich es noch nicht so wirklich fassen konnte.
Hatte Brix das, mit seiner Unvoreingenommenheit, seiner Güte, und dass er mich tatsächlich so akzeptierte wie ich war, bewirkt?
Nun, es schien wohl so…
Leise Tränen der Freude rannen aus meinen Augen… doch verätzten sie meine Haut nun nicht mehr. Mein Herz hüpfte beinahe vor Freude.
Jetzt ließ ich Brix erst recht nicht mehr los… war ich ihm doch mehr als dankbar und mochte ihn sehr gern.
*-*-*
Ich hatte nichts gegen Asudems Gestalt gehabt, aber jetzt war er der absolute Hammer. Er war total niedlich und seine Augen strahlten richtig.
„Wow“, brachte ich hervor und schaute ihm tief in die Augen.
Meine Tatzen verwandelte ich zu Händen, wie ich es auch immer zum Essen tat und streichelte liebevoll über Asudems Gesicht, wischte somit die Tränen ein wenig fort.
Dann konnte ich nicht anders und legte meine Lippen zaghaft, ja gar schüchtern auf die seinen, um sie auch schon wieder scheu zu entziehen.
Durfte ich das? Mochte Asudem das überhaupt. Während mein Blick an dem seinen hing, streichelte meine andere Hand weiter liebevoll über seinen Rücken.
Dabei legte ich meinen Kopf ein wenig schräg und ließ meine Ohren hängen.
*-*-*
Wie nicht anders zu erwarten, bekam auch Brix meine Verwandlung mit und sein Kommentar bewies mir, dass ich mich nicht geirrt hatte… dass es eben kein Traum war.
Als er mir nun so tief in die Augen schaute senkte ich, leicht errötend, aber kurz den Kopf, spürte dabei, wie er über meinen Rücken streichelte… meine Tränen sanft wegwischte… irgendwie schien es mir noch immer wie ein Traum.
Sollte ich etwa auch mal Glück haben? Doch was war das?!
Er hatte mich tatsächlich geküsst, aber er hatte sich mir so schnell wieder entzogen, dass ich keine Gelegenheit bekommen hatte, den Kuss zu erwidern. Aber es hatte sich schon irgendwie gut angefühlt, wenn auch ungewohnt.
Immerhin war es ja der erste Kuss den ich bekam, was mich nun noch schüchterner machte und mich noch etwas mehr erröten ließ. Dennoch musste ich ein wenig schmunzeln, als Brix nun die Ohren hängen ließ und den Kopf ein wenig schief legte… herrje, war er niedlich.
„Du bist wirklich niedlich und total süß.“, brachte ich leise hervor, konnte seinem Blick aber nicht standhalten, senkte meinen Blick ein wenig.
*-*-*
Diese Worte von Asudem gingen runter wie Öl bei mir. Liebevoll legte ich meine Hand unter Asudems Kinn und zog sein Gesicht an das meine heran.
Erneut küsste ich ihn. Dieses Mal etwas länger und außerdem schloss ich meine Augen dabei.
Mein Herz begann wie wild zu schlagen, bei dem, was ich hier tat. Dann löste ich mich wieder und merkte wie die Hitze in mein Gesicht stieg. Vermutlich sah ich jetzt aus, wie eine Tomate, was meine hellgrünen Augen wohl noch mehr leuchten ließen.
„Du bist viel niedlicher. Schmeckst du überall so süß?“, fragte ich dann doch etwas frech nach. So gerne würde ich ihn überall küssen, nur hatte ich Angst, dass er es nach wie vor nicht wollte.
Mit gesenktem Blick schaute ich Asudem an.
*-*-*
Oh je, jetzt küsste mich Brix noch einmal und diesmal länger, so dass ich nun die Chance bekam den Kuss zu erwidern, was ich natürlich nur sehr zaghaft und scheu tat, denn Erfahrungen in dieser Sache hatte ich gar keine.
Dennoch fühlte es sich schon gut an.
Grinsend bemerkte ich danach, dass Brix auch etwas rot im Gesicht geworden war, aber er sah so noch viel niedlicher aus. Und dann diese grünen Augen… einfach nur toll.
„Stimmt ja gar nicht, ich bin nicht niedlich, aber du bist echt niedlich.“, widersprach ich Brix und lief dabei knallrot an. „Wie meinst du das, ob ich… überall… also… „
Irgendwas wollte ich fragen, schluckte aber den Rest des Satzes runter, traute mich nicht weiter zu reden bzw. zu fragen.
Liebevoll streichelte ich Brix, als er mich mit seinem gesenkten Blick anschaute. Natürlich verstand ich nicht was er genau wollte… wie denn auch.
*-*-*
Jetzt musste ich grinsen. Asudem schien scheinbar keine Ahnung zu haben. Ich hingegen hatte schon ein paar Erfahrungen und wusste somit genau, was ich wollte.
Vorsichtig kam ich erneut Asudems Gesicht näher, doch dieses Mal küsste ich ihn nicht nur, sondern leckte noch sanft über seinen Hals. Erst hatte ich Angst, dass er wieder Verätzungen davon tragen könnte, merkte aber schnell, dass nichts passierte.
„So meine ich das zum Beispiel…“, bestätigte ich mein tun.
Dann legte ich meine Hand auf Asudems Brust und streichelte diese sanft, wobei ich gekonnt über seine Brustwarzen rieb.
*-*-*
Nachdem mich Brix noch einmal geküsst hatte, begann er meinen Hals zu lecken, was sich nicht schlecht anfühlte, in mir aber seltsame Gefühle hervorrief, mit denen ich nichts anzufangen wusste… auch nicht wusste was sie zu bedeuten hatten.
Zudem machten mir diese Gefühle ein wenig Angst, doch zeigte ich diese Angst jetzt nicht, auch wenn ich mich jetzt gern ein wenig von Brix entfernt hätte.
Seine Worte… seine Erklärung hörend… verstand ich zwar ein wenig, doch starrte ich Brix mit großen Augen an… regte mich aber nicht. Auch dann nicht, als er meine Brust streichelte und meine Brustwarzen leicht hart wurden.
Was tat er hier mit mir? Was sollte ich tun? Was waren das für Gefühle, die ich spürte? Fragen über Fragen gingen mir durch den Kopf, aber ich fand keine Antwort darauf. Allerdings war es mir auch zu unangenehm Brix meine Fragen zu stellen, wollte mich vor ihm nicht noch mehr zum Clown machen, als ohnehin schon.
*-*-*
Asudem schaute mich mit großen Augen an und so hatte ich wieder das Gefühl, dass es noch zu früh war. Also zog ich ihn sacht zu mir rüber und legte mich einfach mit ihm hin.
„Das hier ist aber auch ausreichend“, betonte ich dann und kuschelte mich an ihn.
Alles war wirklich viel gewesen und ich war einfach nur müde und erschöpft. Außerdem wollten wir sicherlich morgen früh ausgeruht bei Tamir sein.
Da wäre es sicherlich nicht falsch, sich eine Mütze voll Schlaf zu holen. So jedenfalls ließ es sich sehr gut aushalten.
Irgendwie machte sich zwar auch ein wenig Hunger bei mir bemerkbar, aber es ging auch mal ohne Abendbrot.
*-*-*
Nun war ich doch ein wenig verwirrt, aber auch erleichtert, dass nichts weiter passiert und Brix so lieb und verständnisvoll war.
Lächelnd nickte ich und ließ mich von ihm hinlegen, schmiegte mich an ihn, genau wie er sich an mich kuschelte und legte meinen Arm um Brix.
Es war schön seine Nähe und Wärme zu spüren.
„Danke.“, flüsterte ich Brix dankbar zu und küsste ihn lächelnd auf die Wange: „Gute Nacht und schlaf schön.“, meinte ich hinzufügend und streichelte sanft seine linke Wange.
Anschließend schloss ich die Augen und da ich schon sehr müde gewesen war, schlief ich sogleich ein.
Es war so schön warm und kuschelig bei ihm und doch so ungewohnt, da ich so etwas ja nicht kannte. Ich war mir aber sicher, dass ich mich sehr schnell daran gewöhnen würde.
*-*-*
Auch ich schlief bald darauf ein, da ich ebenfalls sehr müde war. Der nächste Tag begann für uns früh. Aber wir wollten es ja versuchen.
Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, gingen wir zu Tamir, der uns erstaunt ansah.
„Guten Morgen ihr zwei“, begrüßte er uns mit einem Lächeln auf den Lippen, „Na dann wollen wir mal gleich anfangen.“
Er ging mit uns auf den Sportplatz und erzählte Asudem nebenbei die gute Nachricht, dass er nicht bestraft werden würde. Voraussetzung war aber, dass wir Beide ab jetzt mit ihm trainierten und uns von ihm unterrichten ließen.
Ich willigte ein, da ich schon sehr gespannt war, was er uns alles beibringen wollte.
Als erstes sollten wir gegeneinander um die Wette laufen und auch wenn es ein Wettkampf war, oder gerade deswegen, machte es sehr viel Spaß.
Seit langem lachte ich mal wieder und das von ganzem Herzen.
*-*-*
Ich freute mich sehr, als Tamir meinte, dass ich nicht bestraft werden würde und bedankte mich.
Na ja, was den Unterricht anging, musste ich wohl oder übel mitmachen, auch wenn es mir ganz und gar nicht passte. Aber ich hatte Brix versprochen, dass ich bleiben und wir es gemeinsam versuchen wollten, also hielt ich mich auch dran.
Um die Wette laufen… au man, musste das denn echt sein?! Ich hasste so was, nur Brix schien es zu gefallen, denn er lachte. Na, wenn er denn meinte. Allerdings ließ ich mir viel Zeit mit dem Laufen, so dass Brix das Wettrennen gewann, was mich aber nicht störte.
So verging Tag um Tag und so war ich jetzt schon über einen Monat hier und verstand mich mit Brix super und auch mit den Anderen hatte ich kein Problem mehr… so kam ich auch mit den Betreuern nun sehr gut aus.
Natürlich konnte ich mich auch weiterhin verwandeln, auch wenn ich nicht mehr so scheußlich aussah. Ich verwandelte mich nun aber immer weniger und dann auch nur, wenn es sein musste, denn nun hatte ich es ja nicht mehr nötig.
Wen Brix und ich allein waren kam es immer wieder mal vor, dass wir uns küssten und streichelten, aber mehr passierte nicht. Im Unterricht lernte ich sehr gut und passte auch gut auf, was uns Tamir beibrachte.
Nun war mal wieder Freitagabend und wir hatten den Unterricht schon seit einer ganzen Weile hinter uns.
„Und was machen wir heute?“, wollte ich von Brix wissen, nachdem wir wieder in unserem Zimmer waren.
*-*-*
Herrje, wieso musste er mich denn so was fragen? Wo ich so gerne, so viele schlimme Sachen mit ihm anstellen würde. Bisher hatte ich mich immer beherrscht, doch wusste ich nicht, wie lange ich es noch aushalten würde.
Ich wollte Asudem endlich nahe sein.
„Ähm…“, antwortete ich, „…wir könnten es uns gemütlich machen? Oder hast du eine Idee?“
Gekonnt stellte ich die Frage zurück. Vielleicht fiel ihm ja etwas ein, wo wir nicht unbedingt eng aufeinander hockten. Irgendwie war ich heute so in Fahrt, dass ich für nichts garantieren konnte.
Im Grunde war es ja verständlich. Denn immerhin hatte ich keine Minute für mich gehabt, um Druck abzulassen. Wir klebten förmlich die ganze Zeit über aneinander. Ob Asudem schon mal an sich selber herumgespielt hatte, wusste ich nicht. Auch nicht, ob ich es ihn fragen sollte.
Seine schönen vollen Lippen schauten mich so einladend an, dass ich sie wie blöd anstarrte.
*-*-*
Auf Brix‘ Gegenfrage hin, nickte ich, schaute ihm liebevoll, sanft in die Augen und antwortete ihm:
„Ja, ich… habe eine Idee, aber… na ja, wie soll ich es sagen… ich… habe, von Tamir, die Erlaubnis bekommen heute die Schule für ein paar Stunden zu verlassen und würde gern ein wenig Zeit allein verbringen wollen.
Ich mein, das hat echt nichts mit dir zu tun. Ich mag dich echt gern. Du bist für mich zu einem sehr guten und wunderbaren Freund geworden… nur… wir hocken jetzt schon seit über einem Monat ständig aufeinander und nun würde ich eben gern mal etwas für mich sein.
Bitte, sei mir nicht böse, okay. Ich komme wieder, das verspreche ich dir.“
Ich schaute meinen Freund sanft an und lächelte… merkte aber auch, wie er mich anschaute… ja, fast schon anstarrte. Aber ich konnte damit nicht viel anfangen, weshalb ich nicht drauf eingehen konnte.
„Und wenn ich wieder da bin, reden wir mal miteinander, okay. Weil ich so einige Dinge nicht verstehe und diese gern von dir erklärt haben würde.“, fügte ich, noch immer lächelnd, hinzu.
Mit diesen Worten ging ich an meinen Kleiderschrank, suchte mir ein paar Sachen raus, zog mich um und ging zur Tür. Noch einmal drehte ich mich zu Brix um und lächelte ihn liebevoll an.
Dann verließ ich das Zimmer, hinter mir die Tür schließend. Auf dem Flur angekommen, öffnete ich das Fenster, verwandelte ich mich in einen Raben und flog davon.
Jetzt wollte ich ein paar Stunden meine Freiheit genießen und tat es auch. Ich genoss dieses Gefühl, meine Flügel auszubreiten und durch die Lüfte zu fliegen.
Ich würde diese Zeit weiterhin genießen und dann in die Schule, zu Brix, zurückkehren… immerhin hatte ich es ja versprochen und würde mich selbstverständlich daran halten.
*-*-*
Das hatte mich nun schon sehr getroffen, dass Asudem allein sein wollte. Auch wenn er es mir erklärt hatte, so hatte ich mit der Frage etwas anderes interpretiert. Ich dachte, er bezog die Frage auf uns Beide und nun saß ich hier und wusste nichts mit mir anzufangen.
Es hätte alles so schön werden können.
Seufzend ließ ich mich auf Asudems Bett sinken. Alles roch hier nach ihm und ich steckte meine Nase ins Kissen. Jetzt war Asudem gedanklich bei mir und langsam fing ich an mich zu streicheln.
Anfangs langsam und zaghaft, eben wie Asudem es meistens tat. Doch dann ging ich immer einen Schritt weiter, wobei ich mir viel Zeit ließ.
Meine Hände waren in Gedanken Asudems Hände, die nun unter meiner Kleidung mich streichelten und genau da berührten, wo ich es gerne hatte. Eine Gänsehaut machte sich über meinen Körper breit und meine Männlichkeit stand wie eine Eins.
Langsam und ausgiebig fing ich an mich zu bearbeiten. Dabei roch ich immer wieder an Asudems Kissen. Stellte mir vor ihn zu küssen, was wir schon so oft getan hatten und ihn ebenfalls zu streicheln.
Wie gerne würde ich ihm jetzt einen runterholen.
*-*-*
Sehr weit weg war ich geflogen, dann landete ich in einem kleinen, aber wunderschönen Wäldchen, wo ich mich zurückverwandelte und durch den Wald ging.
Es roch so herrlich nach Tannenbäumen, dann die Ruhe dazu und das Gezwitscher der Vögel, das die Ruhe ab und zu durchschnitt, ließ mich träumen.
Es war einfach nur zu schön und so genoss ich alles was mir der Wald bot.
Während ich ruhig durch den Wald spazierte dachte ich über Brix nach. Er war so lieb zu mir und ich verdankte ihm, dass ich endlich nicht mehr als Ungeheuer herumlaufen musste. Außerdem mochte ich ihn wirklich sehr gern. Außerdem war er mir in diesem einen Monat zu einem wunderbaren Freund geworden, mit dem man auch mal richtig Mist bauen, oder aber mit ihm reden konnte.
Dennoch verstand ich noch immer nicht so richtig was genau er von mir wollte. Sicher, die Küsse hatten sich schon toll angefühlt, aber warum tat er das? Warum hatte er meinen Hals angeleckt? Warum das alles?
Ich hatte keine Peilung davon… verstand es absolut nicht und würde dringend mit ihm über alles reden müssen. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass es irgendeine logische Erklärung für das alles geben müsste.
Nach etwa zwei Stunden verwandelte ich mich wieder in einen schwarzen Raben und flog zur Schule zurück, wobei ich wiederum die Aussicht und auch das Fliegen sehr genoss.
Klar, ich hätte noch etwas fortbleiben können, aber erstens wollte ich Tamir zeigen, dass er mir vertrauen konnte und zweitens, wollte ich unbedingt wieder zu Brix.
Unterwegs landete ich vor einem Geschäft und kaufte für Brix, von meinem Taschengeld, eine Kette, an der ein niedlicher kleiner Katzenanhänger dran und der mit kleinen Strasssteinchen besetzt waren, die wunderschön glitzerten.
Diesen wollte ich ihm, als Zeichen unserer Freundschaft und meiner Dankbarkeit schenken.
Die Kette ließ ich schön verpacken und auch ein Schleifchen drum binden und machte ich dann wieder auf den Weg in die Schule.
Eine gute halbe Stunde später erreichte ich die Schule, flog durch das Flurfenster wieder ins Gebäude hinein und verwandelte mich zurück. Aufsehen erregte ich hier nicht mehr, denn sie alle hatten sich schon an mich gewöhnt, zudem ich ja kein Monster mehr war.
Leise öffnete ich die Tür und betrat unser Zimmer, was ich dann aber zu sehen bekam, ließ mich zurückweichen. Brix lag auf meinem Bett und streichelte seinen Unterkörper. Er schien es zu genießen, doch ich verstand es nicht, da ich so etwas eben noch nie getan hatte.
Erschrocken ließ ich das Geschenk fallen, das dann dumpf auf dem Boden landete.
„Brix…“, flüsterte ich stammelnd vor mir her: „…was… tust du… da? So was… tut man… doch… nicht…“, während ich immer weiter rückwärtsging und die Wand hinter mir bald erreichte, wo ich mich zu Boden sinken ließ.
Ja, ich hatte so etwas schon gesehen und auch damals hatte es mich erschreckt. Mit großen Augen schaute ich mal zu Brix und mal schaute ich auf meine Knie… meine Hände… wusste nicht wohin ich sehen sollte.
Warum tat er das, und dann auch noch auf meinem Bett?
Schließlich verwandelte ich mich in eine Fledermaus und flog, mal wieder, in die hinterste, dunkelste Ecke, des Zimmers. Wo ich mich an die Wand krallte und meine Flügel um mich legte.
*-*-*
Das dumpfe Geräusch und auch Asudems Worte ließen mich zusammenzucken. Schnell bedeckte ich meine Blöße und dabei war ich gerade so in Fahrt gewesen.
Doch fasste ich mich schnell wieder und schaute hoch zu Asudem, der als Fledermaus verwandelt in der Ecke saß.
„Alles gut. Komm bitte wieder runter. Wenn du mich lässt erkläre ich dir alles in Ruhe. Außerdem ist das nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil! Es ist etwas sehr schönes, wenn man sich selber verwöhnt. Aber noch schöner ist es, wenn man es zu zweit macht…“, versuchte ich zu erklären.
Irgendwie kam mir alles falsch vor, was ich sagte, obgleich ich mir soviel Mühe gab. Die Worte wollten nicht so, wie ich es wollte und ich hoffte sehr, dass Asudem mich verstand.
Nur zu gerne würde ich ihm zeigen, wie schön so was sein konnte. Würde ihn gerne berühren und vielleicht auch seine Hände auf meinen Körper spüren.
*-*-*
Nach einer kleinen Weile hörte ich Brix‘ Worte, die ich zwar irgendwie verstand und dann auch wieder nichts damit anfangen konnte, da ich es eben nicht kannte.
Aber ich wollte meinem Freund die Chance geben, mir das alles zu erklären, also flog ich runter, verwandelte mich dabei aber in einen mittelgroßen Tiger und ging auf Brix zu.
Nun konnte er es mir erklären, so von Katze zu Katze.
Mit meiner „Schnauze“ hob ich das kleine Päckchen auf und hielt es ihm hin, dabei schaute ich ihm mit treu doofen Blick in die Augen.
Noch war ich aber nicht bereit mich wieder in meine normale Gestalt zu verwandeln, wollte erst seine Erklärung hören und dann entscheiden.
*-*-*
„Ist das für mich?“, fragte ich zaghaft nach und schaute dem Tiger in die Augen. Asudem wäre mir in seiner realen Gestalt zwar lieber gewesen, aber Katze war Katze, oder nicht?
„Weißt du…“, begann ich zu erklären, „Es ist ein ganz schönes Gefühl sich zu streicheln, aber noch schöner ist es, wenn es jemand anderes tut.“
Dann schaute ich Asudem, der immer noch als Tiger vor mir stand, tief in die Augen und begann sein Fell zu lecken. Liebevoll und sanft säuberte ich ihn. Erst am Hals und wanderte ich weiter runter zur Brust.
Dabei schlang ich meine Arme um seinen Hals und gab mich dem Gefühl ganz und gar hin.
*-*-*
Ich nickte, auf die Frage meines Freundes hin, ob das Geschenk für ihn sei. Anschließend hörte ich mir seine Erklärung an.
Ich verstand, ja, aber für mich war es …ich weiß nicht… unangenehm… ja fast peinlich.
Als er nun aber mein Fell zu lecken begann, konnte ich nur ein leises Fauchen von mir geben, leckte zwar über sein Gesicht und seine Haare, aber ich zog mich auch ein wenig zurück… peinlich berührt.
Da ich mich in der Tiergestalt nicht sprachlich mitteilen konnte, verwandelte ich mich in meine eigentliche Gestalt zurück, schob Brix sacht von mir und schaute ihn an.
„Was tust du da mit mir und warum tust das?“, wollte ich von ihm wissen: „Mir ist das peinlich… ich kenne so was nicht.“, erklärte ich kurz, doch traute ich mich nicht ihm in die Augen zu schauen.
Abschließend fügte ich hinzu: „Ja, das Geschenk ist für dich.“, doch schaute ich noch immer den Boden besonders interessiert an.
*-*-*
Jetzt musste ich erst mal in das Geschenk schauen und war sprachlos, als ich es geöffnet hatte. Einen Moment brauchte ich, doch dann konnte ich wieder was sagen.
„Danke… die Kette ist wunderschön!“, sagte ich und musste glatt eine Träne unterdrücken, so gerührt war ich.
Anschließend versuchte ich es erneut zu erklären.
„Dir muss das nicht peinlich sein und ich mache das, weil ich dich sehr gerne hab. Es fühlt sich eben schön an, so was miteinander zu teilen. Magst du es denn, was ich da tue? Wenn ja, dann muss es dir nicht peinlich sein“, sagte ich und schaute Asudem an.
Mir fiel es so schwer mich auszudrücken und ich würde ihm am Liebsten alles zeigen. Nur sah ich schon alles scheitern, weil ich einfach zu dumm war, Asudem zu erklären, wie schön so was sein konnte.
*-*-*
„Nichts zu danken. Die Kette ist ein Zeichen meiner Freundschaft zu dir und meiner Dankbarkeit.“, erklärte ich Brix ruhig, traute mich aber noch immer nicht ihn anzusehen.
Da war die Erklärung, die sich logisch für mich anhörte… er tat das weil er mich sehr gern hatte. Okay, soweit verstand ich das jetzt.
Nur stand ich jetzt vor der nächsten Frage: Tat man so was nur weil man jemanden sehr gern hatte? Ich hatte Brix auch sehr gern, aber ich tat so was nicht mit ihm… hmm…
„Ich…“, begann ich Brix zu antworten: „…weiß nicht… ja… es fühlt sich schon… gut an… aber… mir ist es …trotzdem… peinlich und… ein bisschen …na ja… unangenehm. Ich… hab auch irgendwie… Angst davor.“, stammelte ich stotternd.
Ich starrte vor mich hin… betrachtete den Fußboden, als wäre dieser jetzt ganz besonders interessant. Irgendwie kam ich mir total verblödet vor, als hätte sich meine frühere Gestalt auf mein Hirn gelegt und mir meine Intelligenz genommen.
Na toll… wahrscheinlich machte ich mich vor Brix gerade so richtig zum Obst. Aber ich konnte doch andererseits auch nichts dafür, dass ich Angst hatte.
„Verzeih mir bitte, ich… hätte dich nicht so sehr… mit meinen Fragen bedrängen sollen. Es… tut mir… leid.“, entschuldigte ich mich, mit noch immer gesenktem Blick.
*-*-*
„Alles gut! Du musst dich nicht entschuldigen. Lieber du fragst und bist ehrlich. Jedoch brauchst du keine Angst zu haben. Versuche mir doch einfach zu vertrauen. Wir gehen es langsam an und wenn du etwas nicht möchtest, oder sich nicht gut anfühlt, so können wir jederzeit aufhören.
Bisher hast du es sicher auch noch nicht bereut hier geblieben zu sein, oder? Dann kannst du mir hierbei auch vertrauen“, sagte ich ganz ruhig und ging dabei auf Asudem zu. Ich konnte es nicht lassen und küsste ihn zärtlich. Herrje, wie mich diese Lippen anzogen.
Aber ich wollte Asudem auch nicht überrumpeln. Denn immerhin war es mir wichtig, dass wir beide unseren Spaß dabei hatten. Als ich den Kuss gelöst hatte, schaute ich meinen Freund erwartungsvoll an.
*-*-*
Ganz ruhig hörte ich mir an, was Brix zu sagen hatte und nickte verstehend.
„Ich habe es bisher nicht bereut hiergeblieben zu sein, das stimmt. Und ich weiß auch, dass ich dir vertrauen kann… aber ich… also gut… okay… ich sag dir… wenn ich was nicht möchte.“, willigte ich ein, auch wenn ich dabei ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte.
Brix‘ Kuss erwiderte ich mit geschlossenen Augen, denn das kannte ich ja schon und ich wusste, dass es sich schön anfühlte… so sanft und zärtlich, dass man sich darin verlieren konnte.
Als Brix den Kuss gelöst hatte und mich nun so erwartungsvoll und so süß anschaute, konnte ich nicht anders, als verlegen zu lächeln und spürte dabei wie mein Gesicht zu glühen begann… sich wahrscheinlich mal wieder in ein leuchtendes Rot tauchte.
Jedoch schaute ich nun mal nicht zu Boden, sondern erwiderte seinen Blick ebenso erwartungsvoll, während mein Herz so laut pochte, dass ich meinte, Brix müsste es hören können.
Was erwartete mich nun, was würde mein Freund mit mir anstellen? Eine Frage, die sich so wahrscheinlich nicht beantworten ließ, so dass ich es drauf ankommen lassen müsste.
*-*-*
„Das freut mich und schau, von den Küssen kriegst du ja auch schon nicht genug. Dann wirst du alles andere auch mögen“, versicherte ich Asudem lächelnd.
Anschließend näherte ich mich ihm erneut, um ihm abermals zu küssen. Meine Hände fingen derweil an, ihn frech zu streicheln. Sein Gesicht glühte und auch mein Körper schien in Flammen zu stehen.
Sanft strich meine Zunge über Asudems Lippen und bat um Einlass. Vorsichtig nahm ich seine Hand und führte sie unter mein Shirt, um sie auf meine nackte Brust zu legen. Daraufhin zeigte ich ihm ganz langsam, wie ich gestreichelt werden wollte.
Es fühlte sich so gut an. Immerhin hatte ich mich lange danach verzerrt. Noch eine Weile küsste ich Asudem, bevor ich küssender weise seinen Hals erkundete und sein Ohrläppchen. Kurz konnte ich mich nicht beherrschen und hauchte ihm ein paar Worte ins Ohr.
„Du bist so sexy.“
Jedoch hielt ich mich zurück und versuchte Asudem Zeit zu lassen. Was gar nicht so einfach zu sein schien, wenn man richtig heiß war.
*-*-*
Nachdem Brix noch ein paar Worte an mich gerichtet hatte, ging er auch schon gleich… zumindest so halbwegs zum Angriff über, so dass ich gar nicht wusste wie mir geschah. Seine Zunge strich über meine Lippen, die ich nur sehr zaghaft öffnete, jedoch erst mal nichts weiter tun konnte, da ich mich ja nicht auskannte.
Brix führte mich, schien mir so gut, wie alles zeigen zu wollen, so bekam ich nur wenig später seine nackte Haut zu spüren, wo er anscheinend gern berührt werden wollte. Das Gefühl war mehr als seltsam und ich war doch versucht meine Hand zurückzuziehen… tat es aber nicht, wollte ihn nicht enttäuschen.
Au man, Brix ging ja wirklich ganz schön ran, denn eine Gänsehaut überzog meinen Körper, als er meinen Hals küsste und sich an meinem Ohrläppchen zu schaffen machte. Mein Gesicht glühte noch etwas mehr, doch tat ich noch immer nichts weiter, als alles weitgehend geschehen zu lassen.
Ich sollte sexy sein… sicher nicht… Hart musste ich schlucken, bei dem was Brix so mit mir anstellte und noch immer war es mir ein wenig peinlich, aber ich wehrte mich nicht… sagte aber auch nichts.
Obgleich er schon ziemlich ran ging, schien er mir etwas Zeit zu lassen, was ich gut fand, dennoch stand ich einfach nur da, wie zu einer Salzsäule erstarrt… wusste nicht so recht, was ich tun sollte.
*-*-*
Erneut griff ich nach Asudems Hand und zog sie wieder unter meinem Shirt hervor. Nun lächelte ich ihn an und zog ihn rüber zu seinem Bett. Dort machte ich es mir gemütlich und klopfte erwartungsvoll neben mich.
„Hab keine Angst! Ich werde dich nicht beißen. Versprochen!“, versuchte ich Asudem zu beruhigen.
Er war so süß und unschuldig. In mir brodelte es wie wild und ich wusste nicht, wie ich mich zurückhalten sollte.
*-*-*
Endlich hatte Brix von mir abgelassen, doch schien er noch immer nicht so ganz fertig mit mir zu sein, denn er wollte doch tatsächlich, dass ich mich zu ihm auf mein Bett setzen sollte. Nickte nur und ging langsam auf mein Bett zu… scheu wie ein Reh, schaute ich meinen Freund dabei an. Mein Herz klopfte noch immer, wie bei einem Dauerlauf.
Schließlich hatte ich mein Bett erreicht, schaute meinen Freund noch einmal an, dann setzte ich mich stocksteif neben ihn, auf mein Bett. Ich wusste nicht was mich erwartete, doch wollte ich meinem Freund vertrauen, auch wenn ich ein mulmiges Gefühl dabei hatte.
Neben Brix sitzend schaute ich zu Boden… konnte es mir nicht so gemütlich machen, wie er es getan hatte.
*-*-*
Liebevoll legte ich meinen Arm um Asudem und meine Hand auf seine Schulter.
„Hey, mach dich locker“, flüsterte ich in sein Ohr und knabberte ein wenig daran. Dann konnte ich nicht anders und kitzelte ihn ein wenig durch, um ihn anschließend in die Kissen zu drücken.
Verträumt schaute ich Asudem in die Augen und lächelte ihn an.
„Alles gut. Lass dich ein wenig von mir verwöhnen, ja?“, sagte ich dann, bevor ich langsam meine Hand unter sein Oberteil schob.
*-*-*
Alles ging so unglaublich schnell, dass ich gar nicht so schnell denken konnte. Eben noch legte er seinen Arm um mich und flüsterte mir etwas zu und schon im nächsten Moment kitzelte er mich, doch war ich dagegen immun und somit überhaupt nicht kein bisschen kitzlig.
Und dann, schon im nächsten Augenblick lag ich auf meinem Bett, wo er mich hinein gedrückt hatte und mir nun lächelnd in die Augen schaute. Zwar erwiderte ich seinen Blick, doch begann mein Körper ein wenig und unmerklich zu zittern.
Ich sollte mich von ihm verwöhnen lassen… oh je… Doch wiederum wollte ich ihn nicht enttäuschen, nickte nur wortlos, wusste einfach nicht was ich in dieser Situation hätte sagen sollen.
Denn er hatte seine Hand schon unter mein Shirt geschoben, was sich ja nicht schlecht anfühlte, aber doch so unbekannt war. Dies alles hier… war für mich wie ein unbekanntes Land, in das ich von meinem Freund geführt wurde.
*-*-*
Erneut küsste ich Asudem liebevoll und zärtlich, während meine Finger seine nackte Haut ertasteten und streichelten.
Sicher bemerkte ich seine Unsicherheit, nur hoffte ich sehr, dass er sich entspannen würde. So gerne wollte ich ihm die Zärtlichkeiten zeigen, die ich in Gedanken schon so oft mit ihm geteilt hatte.
Wieder küsste ich Asudems Hals, um anschließend seine Lippen in Beschlag zu nehmen. Dann stupste meine Nase, die seine an und ich unterbrach für einen kurzen Augenblick den Kuss.
„Hast du dich noch nie selber angefasst oder gestreichelt? Hier zum Beispiel?“, wollte ich dann wissen, wobei ich frech mit der Hand über seine Hose streichelte, worunter sich seine Männlichkeit befand.
Gekonnt streichelte ich langsam mit leichtem Druck, wobei ich Asudem wieder tief in die Augen sah.
*-*-*
Den nächsten Kuss von Brix erwidernd und auch ein wenig seine Zärtlichkeiten genießend, schloss ich zunächst meine Augen, bis er den Kuss unterbrach und mir eine Frage stellte, die ich hätte schon längst mit ihm klären sollen…
„Nein, ich… habe mich… noch nie… dort… berührt.“, antwortete ich und hatte schon ein paar kleine Tränen in den Augen, denn es war mir nun sehr peinlich, dass mich Brix dort berührte und streichelte.
Meine Beine zusammendrückend, bat ich meinen Freund:
„Bitte… nicht… bitte, hör auf… ich… mag das nicht… ich hab Angst.“ und wand meinen Kopf, peinlich berührt, zur Seite.
Ich rückte weg von ihm und kauerte mich, mit angewinkelten Beinen, in eine Ecke meines Bettes. Auf meine Knie schauend flüsterte ich schuldbewusst:
„Es… tut mir leid… ich… kann das nicht. Verzeih mir… bitte…“
*-*-*
Ich war etwas fix und fertig über Asudems Reaktion und wollte schon einfach gehen, da ich mich dafür hasste, so weit gegangen zu sein. Asudems Tränen machen es nur noch schlimmer, aber ich blieb.
Liebevoll schlang ich meine Arme um meinen Freund.
„Schh, beruhige dich. Es ist alles gut. Ich sagte doch, wenn du etwas nicht möchtest, höre ich sofort auf. Tut mir leid, dass ich so weit gegangen bin. Verzeih du mir!“, bat ich ihn und kuschelte mich in die Ecke hinein, an ihn.
Denn so gerne ich all das wollte, war ich mir sicher Asudem zu nichts zwingen zu wollen.
„Außerdem brauchst du keine Angst zu haben. Vielleicht solltest du dich wirklich erst einmal selbst erkunden, bevor wir so was hier machen. Davor brauchst du auch keine Angst zu haben, es ist wirklich wunderschön und dann wirst du mich sicherlich verstehen. Aber jetzt beruhige dich erst einmal“, sprach ich weiter und versuchte Asudem zu trösten.
*-*-*
Tatsächlich hatte Brix aufgehört und zeigte so viel Verständnis… zudem entschuldigte er sich. Och manno, das brauchte er doch nicht. Plötzlich tat er mir so unglaublich leid, dass ich mich dafür hasste, dass ich Angst hatte und ihn nicht einfach an mich heran ließ.
Dabei wusste ich doch genau, dass ich ihm vertrauen konnte und er mir niemals wehtun würde. Aber es lag wohl tatsächlich daran, dass ich damit noch keine Erfahrungen hatte.
Als sich mein Freund nun zu mir in die Ecke kuschelte und seine Arme um mich schlang, kuschelte ich mich ebenfalls an ihn, legte meine Arme auch um ihn und begann ihm zärtlich über seinen Rücken zu streicheln.
„Bitte, du musst dich nicht entschuldigen. Es ist alles gut“, flüsterte ich meinem Freund zu, streichelte mit der rechten Hand weiter über seinen Rücken und mit der linken Hand streichelte ich seine Wange.
„Es tut mir leid, dass ich dir so viele Sorgen bereite“, flüsterte ich weiter, kam seinem Gesicht näher und traute mich dann doch…
Liebevoll legte ich meine Lippen auf die seinen, küsste ihn sanft und voller Zärtlichkeit. Sacht löste ich den Kuss, schaute Brix erst mal liebevoll in die Augen, ehe ich in sein Ohr flüsterte.
„Können wir noch mal von vorn beginnen? Aber bitte langsam und nicht so schnell“, schaute ihm dann wieder in die Augen… hoffend, dass er nicht allzu böse auf mich wäre.
*-*-*
Gerne erwiderte ich den Kuss und grinste: „Gern können wir das!“
Liebevoll zog ich Asudem richtig zu mir aufs Bett und legte mich neben ihn. Ganz dicht kuschelte ich mich an ihn und blieb erst mal einen Moment so liegen, bevor ich ihn erneut küsste.
Mein Körper stand immer noch in Flammen und ich konnte nichts dagegen tun. In meiner Hose war es wirklich sehr eng, da meine Männlichkeit ihren eigenen Willen hatte und schon ganz hart war.
Mit aller Kraft versuchte ich das zu ignorieren und konzentrierte mich voll und ganz auf Asudem. Ich wollte ihm Zeit lassen und auf jede noch so kleine Geste achtgeben. Es sollte schön für ihn sein.
Ganz liebevoll streichelte ich erst mal über seinen Rücken, wie ich es schon oft getan hatte.
*-*-*
Neben Brix auf dem Bett liegend, schloss ich die Augen, versuchte mich zu entspannen, was im ersten Moment nicht so einfach war, mir dennoch langsam gelang. Die Streicheleinheiten meines Freundes genoss ich nun, drehte mich zu ihm um und kuschelte mich an ihn, begann auch ihn streichelnd zu erforschen… liebevoll… zärtlich.
Gedanklich versuchte ich ihm einfach zu vertrauen, sagte mir, dass er mir sicher nicht weh tun würde. Dazu war er doch viel zu lieb und zärtlich, um mir wirklich weh tun zu können. Um mich etwas abzulenken, küsste ich Brix ein ums andere Mal, ließ meine Hände langsam unter sein Shirt gleiten, suchte und fand die nackte Haut, streichelte diese sanft, zog dabei kleine Kreise auf seiner Haut.
*-*-*
Mein Herz fing an zu rasen, als Asudems Hände meine nackte Haut berührten. Ich hatte das Gefühl vor Freude zu platzen. Endlich sollten wir uns näher kommen. Liebevoll und sehr zärtlich erwiderte ich den Kuss und ließ Asudem erst mal langsam Fuß fassen. Erst nach einer ganzen Weile begann ich ebenfalls meine Hände unter sein Oberteil zu lassen.
Sehr Vorsichtig ging ich vor und übereilte dabei nichts. Legte meine Hand erst mal nur auf seine Haut und genoss dieses Gefühl. In diesen heißen Küssen konnte ich mich sowieso verlieren und ließ einfach alles geschehen.
*-*-*
Ja, so war es gut… und ebenso fühlte ich mich nun auch… gut. Natürlich versuchte ich mich zu entspannen, Brix zu vertrauen, was auch langsam in meinem Gehirn ankam. Noch immer hielt ich meine Augen geschlossen, genoss Brix‘ Hände auf meiner Haut, die sich so warm und weich anfühlten, dass ich mich nun wirklich vollends entspannte.
Meine Hände allerdings schienen sich zu verselbstständigen, denn sie wanderten streichelnd einfach am Körper meines Freundes herab… tiefer und noch tiefer… so erreichten sie den Hosenbund… wo sie Halt machten.
Währenddessen fühlte sich mein Körper an, als würde er zu glühen beginnen und ich seufzte leise auf.
*-*-*
Herrje, Asudem stellte mich gerade extrem auf die Probe. Wie sollte ich mich da zusammenreißen? Doch tat ich es, auch wenn es mir schwer fiel.
Meine Hose schien zu platzen, vor Spannung und meine Hände begannen Asudems Körper zu erkunden. Langsam und mit viel Gefühl, immer darauf bedacht, einen Schritt zurück zu gehen.
Währenddessen löste ich zaghaft den Kuss und küsste Asudems Hals, um wieder zu seinen Lippen zu gelangen.
*-*-*
Da ich schon ein wenig von Brix gelernt hatte, wanderte meine Hand streichelnd weiter und erreichte die Körpermitte meines Freundes… streichelte sacht darüber.
Ich spürte, wie hart es in seiner Hose war und war schon versucht meine Hand wieder wegzuziehen, doch gehorchte sie mir nicht, sondern strich weiter über Brix‘ Hose… langsam… aber beharrlich und mit ein wenig Druck.
Was tat ich da eigentlich? Ich hatte doch null Erfahrungen damit, na gut, ich tat eigentlich nur das, was Brix vorher mit mir getan hatte.
Als Brix meine Hals zu küssen begann, neigte ich meinen Kopf noch etwas zur Seite, damit er meinen Hals besser küssen konnte, doch da hatte er schon wieder meine Lippen in Beschlag genommen.
Und so ganz langsam begann ich seltsame Gefühle zu spüren, die sich in meinem ganzen Körper ausbreiteten und mich wiederum leise aufseufzen ließen.
*-*-*
Auch ich musste seufzen, als Asudems Hand auf meiner Hose rieb. Da er seinen Hals geneigt hatte, küsste ich ihn nur kurz und begab mich dann erneut zu seinem Hals, den ich zärtlich liebkoste.
Dabei wanderte nun auch meine Hand langsam tiefer und streichelte Asudems Bauch. Immer tiefer glitt sie, machte jedoch vorerst noch halt, bevor sie wieder über seine Hose glitt. Erst mal musste ich schauen, wie er reagierte, ob es jetzt okay war, für ihn.
Ich merkte schon, dass er es jetzt mehr genoss. Außerdem war ich mehr als heiß, so dass ich kaum mehr nur mit dem Kopf dachte, sondern mehr mit meinem Unterleib.
*-*-*
Plötzlich hörte ich mich leise stöhnen, als ich die Hand meines Freundes über meine Hose gleiten spürte. So als könnte ich nicht anders hob ich mich ihm nun ein wenig entgegen, streckte mich der streichelnden förmlich entgegen.
Natürlich vergaß ich dabei Brix nicht und machte weiter mit dem was ich tat, rieb weiter über seine Hose, wanderte ein wenig nach oben und öffnete seine Hose… so als wollte ich es jetzt echt wissen. Langsam ließ ich meine Hand in seine Hose gleiten…
*-*-*
Ein lautes Aufstöhnen kam über meine Lippen, als Asudems Hand in meine Hose fuhr. Die ganze Zeit über hatte ich das hier gewollt und nun endlich geschah es. Meine Männlichkeit bekam endlich etwas Platz und dazu noch Asudems Hand zu spüren.
Ich tat es meinem Freund gleich und öffnete ebenfalls seine Hose. Wobei ich vorsichtig über seine Männlichkeit fuhr, bevor ich sie in die Hand nahm und langsam bearbeitete. Aber immer noch bedacht, mich jeder Zeit wieder zurückzuziehen.
*-*-*
Was passierte denn hier gerade? Ich spürte Brix‘ Hand an meiner Männlichkeit, hob mich der Hand noch etwas mehr entgegen, während mein Stöhnen nun etwas lauter wurde.
Die Männlichkeit meines Freundes hatte ich ebenfalls in die Hand genommen und begann diese streichelnd zu massieren… ob es richtig war, was ich tat, konnte ich nicht wissen, doch Brix‘ Reaktion zeigte mir, dass ich vielleicht doch mal etwas richtig machte.
Immer intensiver massierte ich die Männlichkeit meines Freundes und zog seines Hose langsam, aber geschickt etwas herunter, um ihn dann besser streicheln und massieren zu können.
*-*-*
Asudem schien es zu gefallen, was ich tat und so massierte ich seine Männlichkeit ebenfalls intensiver. Auch zog ich seine Hose ein wenig runter, um besser ran zu kommen. Es fühlte sich toll an, was er tat. Zwar noch etwas holprig, aber gerade das, machte es extra geil.
Meine Erregung wuchs immer mehr und lange würde ich nicht mehr brauchen. Ich konnte es auch gar nicht mehr zurückhalten, da ich es viel zu sehr ersehnt hatte und so kam es mir mit einem erneuten Stöhnen in Asudems Hand.
Das war für mich wie ein Ansporn und ich massierte Asudems Männlichkeit noch intensiver, als vorher.
*-*-*
Als ich nach einer Weile etwas Feuchtes an meines Fingern spürte und meine Augen öffnete, schaute ich in Brix‘ zufriedenes Gesicht. Es schien ihm wirklich sehr gefallen zu haben.
Doch dann spürte ich auch, wie Brix meine Hose ebenfalls runterzog und meine Männlichkeit ebenfalls massierte. Meine Männlichkeit wurde ebenfalls sehr hart und es löste in mir unbekannte und ungeahnte Gefühle aus, die ich nicht mehr kontrollieren konnte.
Ich bewegte mich der streichelnden Hand entgegen, mein Rücken bog sich leicht durch, dann spürte ich eine heiße Welle, die mich überschwemmte… mich laut aufstöhnen ließ und ich mich nun auch ergoss. Mein Herz hämmerte derweil gegen meinen Brustkorb, als gäbe es kein Morgen mehr, während meine Atmung nunmehr ein erregtes Keuchen war.
Erst jetzt wusste ich was Brix meinte… als er sagte, dass es schön wäre…
*-*-*
Nachdem es mir bekommen war, war ich zufrieden, doch als Asudem ebenfalls kam, war ich mehr als zufrieden und unser kleines Spiel schien ein perfektes Finale gefunden zu haben. Noch einmal küsste ich Asudem und grinste breit.
„Und? Bereust du es?“, fragte ich ihn.
Für mich hatte es sich so gut angefühlt, wie nie zuvor und ich hatte schon einige solcher Spiele mitgemacht. Doch mit Asudem war es irgendwie anders. Es fühlte sich so toll an und vollkommen schön.
*-*-*
Noch ein wenig außer Atem, musste ich mich erst einmal erholen, konnte Brix nicht sofort antworten, dennoch erwiderte ich seinen Kuss.
Die Augen wieder öffnend, schaute ich Brix, mit glasigem, von Lust verhangenem Blick, in die Augen.
„Nein,“, antwortete ich schließlich noch ein wenig keuchend: „…ich habe es nicht bereut… es hat sich schön angefühlt.“, dann jedoch begann mein Gesicht zu erröten, als ich gewahr wurde, dass ich noch immer so halbnackt neben Brix lag, und meine Wangen schienen förmlich zu glühen.
Tatsächlich hatte ich es nicht bereut, mich auf dieses „Spiel“ eingelassen zu haben.
*~*
So verging die Zeit auf dem Internat recht schnell und bald hatten Asudem und Brix ihren Abschluss. Sie gingen getrennte Wege und lebten ihr Leben.
Doch wie sagt man so schön: Man trifft sich immer zweimal im Leben!
*~*
Es war recht frisch heute Morgen. Meine Ohren versteckte ich deshalb unter einer dicken Wollmütze und meine Tatzen huschten in die Jackentaschen. So konnte ich als normaler Mensch durchgehen, wenn man mich nicht kannte.
Müde war ich irgendwie, da es noch recht früh war. Ich hatte noch Zeit und so ging ich zum Bäcker, wo ich mir einen Kaffee gönnte und ein belegtes Brötchen. Gedankenversunken stand ich am Stehtisch und aß mein Frühstück.
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Nach meinem Abschluss an dem Internat, das ich mit gut abgeschlossen hatte, verließ ich das Internat. Brix und ich trennten uns… gingen getrennte Wege. Ich hatte mir in einer kleinen Stadt eine Einraumwohnung genommen, die für mich vollkommen ausreichte und bezahlbar war.
Die Wohnung verließ ich nur, wenn es unbedingt sein musste, denn, nach meinem Fortgang aus dem Internat wurde ich leider wieder dieses Scheusal, das ich war, als ich in das Internat gekommen war.
In meiner Wohnung brauchte ich mich wenigstens nicht zu verwandeln, so blieb ich wo ich war. Ich arbeitete nur von zuhause aus und dann auch nur via Internet.
Da ich aber auch mal einkaufen musste, blieb es mir nicht erspart, dass ich mich wieder in einen Menschen verwandeln musste, was mich nun noch mehr Energie kostete und ich mich immer wieder beeilen musste, um nicht in der Öffentlichkeit Medusa zu werden.
In der Zwischenzeit hatte ich mir einen anderen Namen zugelegt und nannte mich in der Öffentlichkeit Kilian.
Wieder einmal war es Wochenanfang und ich musste meine Wohnung, zwecks Nahrungssuche verlassen. Es war kalt draußen, das wusste ich, deshalb verwandelte ich mich in einen jungen Mann, zog mich witterungsgerecht an und verließ meine Wohnung.
Mein direkter Weg führte mich zunächst zum Bäcker, danach würde ich schnell in den Supermarkt huschen und dann blitzschnell wieder heim gehen. Ich betrat den Bäckerladen und grüßte, als ich bei der Theke ankam.
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Als ich mit dem Frühstück fertig war, brachte ich meinen Teller und die Tasse zur Theke. Doch schusselig wie ich war, kippte mir die Tasse mit dem Anstandsschluck um. Ausgerechnet auf einen jungen Mann, der sich wohl gerade etwas kaufen wollte.
„Entschuldigung. Das tut mir Leid“, versuchte ich die Situation zu retten.
Mit meiner Tatze griff ich nach einer Serviette und rieb auf dem Mantel herum, den der Mann trug. Natürlich erkannte ich Asudem nicht in den Mann, da ich ihn in dieser Menschengestalt noch nicht kannte.
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Gerade als ich meine Bestellung aufgeben wollte musste so ein Trottel mir den Rest seines Getränks über den Mantel kippen und ich schnauzte ihn zunächst an:
„Kannst nicht aufpassen, man?!“, dann jedoch sah ich, als der „Trottel“ versuchte meinen Mantel zu „reinigen“ diese Hand, die beinahe einer Katzentatze glich…
Ich erinnerte mich an… Brix… das konnte nur Brix sein…
„Brix?“, fragte ich erstaunt und schaute meinen ehemaligen „Schulkameraden“ und Freund an.
Dass ich ihn hier wieder traf… hmm… ob das wohl Schicksal war…?
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Etwas perplex schaute ich auf, in die Augen des Mannes. Doch er war gar kein Fremder. Jetzt, wo ich ihm in die Augen schaute, konnte ich es sehen und spüren. Ja, vielleicht sogar riechen.
„Asudem?“, fragte ich unnötigerweise mit einem Lächeln im Gesicht.
„Aber, wieso hast du eine andere Menschengestalt?“, wollte ich dann wissen.
Meine Tatze hörte unterdessen einfach nicht auf, den Kaffeefleck zu bearbeiten. Als wolle sie die versäumte Zeit einfach schnell nachholen.
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„Warte bitte kurz.“, meinte ich, gab schnell meine Bestellung ab, bekam was ich wollte und bezahlte alles dann.
Anschließend wand ich mich Brix wieder zu, kehrte der Verkäuferin nach einem Dankeschön, den Rücken zu.
„Ich heiße nicht mehr Asudem… ich nenne mich jetzt Kilian. Und die andere Gestalt… hm… leider bin ich, nach dem Internat wieder zu dem Scheusal geworden und verlasse meine Wohnung deshalb kaum noch.
Aber egal… wie geht es dir denn?“, laberte ich drauf los, hielt meinen Einkauf in der linken Hand.
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„Okay… Kilian“, sagte ich etwas gewöhnungsbedürftig, „Ich denke immer noch, dass du deine wahre Gestalt nicht verstecken musst…
Mir geht es soweit gut. Ich arbeite in einem Laden hier um die Ecke, wo sie Spielzeug verkaufen, habe eine kleine Wohnung, nur denke ich, dass irgendetwas fehlt.“
Dabei schaute ich in Asudems Augen und konnte gar nicht anders, als mich in ihnen zu verlieren. Wieso hatten sich damals nur unsere Wege getrennt? Was es Schicksal, dass wir uns jetzt wiedertrafen?
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„Aber ich muss sie verstecken, was glaubst du wie die Verkäuferin…“, ich zeigte mit dem Kopf in Richtung der Frau hinter uns: „…reagieren würde, würde sie Schlangen auf meinem Kopf sehen und meine Klauen, die sich Hände nennen…“, meinte ich etwas spöttisch.
„Komm, gehen wir, ich muss noch schnell in den Supermarkt und dann heim, weil die Verwandlungen jetzt nicht mehr so lange anhalten und sie mich unglaublich viel Kraft kosten.“, meinte ich und verließ damit auch schon das Geschäft.
Die Worte meines Freundes ließ ich mir durch den Kopf gehen und lächelte ein wenig.
„Ich habe auch eine kleine Wohnung, wohin ich mich zurückziehe und auch von dort aus arbeite.“, erzählte ich: „Was fehlt dir denn in deiner Wohnung, hm?“, wollte ich dann von meinem Freund wissen… erwiderte seinen Blick, senkte diesen dann aber recht verlegen.
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Ich folgte Asudem, da ich noch immer Zeit hatte, bis ich zur Arbeit musste. Einen Moment musste ich nachdenken, doch dann sagte ich es ganz offen und ehrlich.
„Du fehlst in meinem Leben. Seitdem unsere Wege sich getrennt haben, ist nichts mehr wie vorher. Wir hätten uns nie trennen sollen.“
Sanft legte ich meine Hand an seinen Arm und küsste ihn einfach so. Es kam über mich und ich wusste nicht wohin mit all meinen Gefühlen, dass ich sie in diesen einen Kuss steckte.
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Herrje… als hätte ich es mir gedacht… Wie Brix meinte, fehlte ich ihm in seinem Leben. Zugegeben… er fehlte mir ja auch, aber… ich lebte sehr zurückgezogen, hatte mich an das Alleinsein gewöhnt. Und nun… war da wieder Brix und küsste mich… einfach so.
Alle Gefühle prasselten auf mich hernieder, derer ich mich nicht erwehren konnte. Aber ich durfte jetzt nicht weinen… denn wie damals verätzen Flüssigkeiten meine Haut… nicht aber meine Organe. So verkniff ich mir die Tränen, die sich gerade anbahnten, und erwiderte den Kuss meines Freundes nur allzu gern.
„Du fehlst mir doch auch… aber…“, ich schluchzte: „…ich lebe sehr zurückgezogen und habe mich an die Einsamkeit gewöhnt… ich…“
Ich konnte nicht weiterreden, durfte nicht weinen und doch standen mir die Tränen in den Augen, die ich nur mit viel Mühe zurückhalten konnte.
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„Geht mir doch ähnlich. Aber es liegt alleine an uns, das zu ändern!“, sagte ich.
„Nicht weinen, bitte. Alles ist gut! Glaub mir. Jetzt wo ich dich wieder habe, lass ich dich nicht so einfach gehen“, fügte ich hinzu.
Mir waren diese Worte mehr als ernst und ich würde alles daransetzen, um an Asudems Seite sein zu dürfen.
Sanft nahm ich ihn an die Hand und ging einfach mit ihm weiter in Richtung Kaufhaus. Er wollte einkaufen und das sollte er jetzt auch. Danach würde ich ihn nach Hause begleiten und wir würden sehen was kommt.
Vielleicht wäre heute mal ein guter Tag für eine Krankmeldung.
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Bei Brix‘ Worten konnte ich nur noch zustimmend nicken. Er hatte natürlich Recht mit dem was er sagte. Es lag einzig und allein an uns, das zu ändern.
Während wir gemeinsam in Richtung Supermarkt gingen, keimten in mir Gedanken auf, die ich nicht wegschieben konnte und stellten sich mir Fragen, wie:
Was, wenn ihn meine eigentliche Gestalt doch irgendwann stören würde?
Was, wenn auch er mich irgendwann fallen lassen würde?
Ich bekam es mit der Angst zu tun. Warum stellten sich mir diese Fragen, wo ich doch wusste, dass Brix von Anfang an, so anders auf mich reagiert hatte… nicht schreiend davongerannt war.
War es vielleicht, weil ich mich schon zu sehr an die Einsamkeit gewöhnt hatte und nun kalte Füße bekam, vor einem Zusammenleben?
Da ich nun schon spürte, dass sich die Verwandlung bald aufheben würde, zog ich meine Mütze und auch meine Kapuze tiefer ins Gesicht, so dass beinahe nur noch meine Augen und ein wenig meiner nunmehr wieder grünen Haut zu sehen waren. Meine Hände oder besser meine Klauen versteckte ich verzweifelt in den Handschuhen.
Herrje, ich schämte mich so sehr für mein Aussehen, auch wenn ich mich mit der Zeit damit arrangiert hatte, war es für mich jedes Mal eine Qual, so durch die Straßen zu gehen. Wobei es jetzt im Winter okay war, da ich mich in meinen Sachen verstecken konnte… aber sobald es wärmer wurde… nun ja…
Nein, ich hasste mich nicht mehr, denn im Internat hatte ich gelernt, dass ich mich nicht zu hassen brauchte, da mein Körper trotz allem beeindruckende Fähigkeiten besaß.
So erreichten wir den Supermarkt und betraten diesen sogleich.
Es war nicht allzu viel was ich einkaufen musste und so nahm ich mir einen Einkaufswagen und ging mit meinem Freund schweigend durch die Gänge. Als erstes kaufte ich etwas Obst und Gemüse ein, danach Backwaren, diverse Süßigkeiten und was zum Mittag, natürlich fehlten auch die alkoholfreien Getränke nicht.
Ich durfte keinen Alkohol trinken, da dieser meinen Körper vollkommen austrocknen und einen nicht wieder gutzumachenden Schaden anrichten würde. Da ich ahnte, dass Brix mich weiter begleiten würde.
„Möchtest du etwas Bestimmtes essen oder trinken?“
*-*-*
Sicher hatte ich bemerkt, dass Asudem sich verwandelt hatte, aber es störte mich nach wie vor nicht im Geringsten. Als er mir jedoch diese Frage stellte, schaute ich auf die Uhr.
„Ich muss bald arbeiten. Doch würde ich dich gerne später treffen und dann sieht das, was du im Wagen hast, schon sehr gut aus“, antwortete ich grinsend.
Liebevoll strich ich über seine Wange und zupfte ein wenig seine Mütze zurecht. Ihn störte es scheinbar gesehen zu werden, deshalb wollte ich ihm dabei helfen, unerkannt zu bleiben.
Anschließend begleitete ich ihn wieder still schweigend. Wir gingen zur Kasse und anschließend zu Asudem.
Hilfsbereit half ich ihm beim Tragen der Einkäufe und beim Einräumen.
„Dann komme ich später in der Mittagspause zu dir? Ja?“, sagte ich zu ihm, als ich wieder meinen Mantel und meine Schuhe anzog, da ich los zur Arbeit musste.
Lächelnd ging ich auf ihn zu und küsste ihn erneut.
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„Gut, okay, dann bis nachher.“, antwortete ich und erwiderte seinen Kuss liebevoll und zärtlich.
Ich war ihm für seine Hilfe sehr dankbar, auch wenn ich sie vielleicht nicht unbedingt gebraucht hätte, aber Brix hatte es gut gemeint und das rechnete ich ihm hoch an. Wie immer war er sehr liebevoll zu mir, so dass ich mich zeitweise fragte, ob ich das überhaupt verdient hatte.
Nachdem Brix schließlich gegangen war, um zur Arbeit zu gehen, machte ich mir erst einmal etwas zu essen und setzte mich dann in meinem Zimmer an den PC, wo ich sogleich zu arbeiten begann, immerhin musste ja auch ich Geld verdienen, nur konnte ich mir meine Zeit frei einteilen, stand also nicht so unter Druck.
Zwischendurch bereitete ich das Mittagessen vor, damit mein Freund nachher was Warmes in den Magen bekam, nicht hungern und warten musste. Natürlich kochte ich fleischlos, denn noch immer war ich ja Vegetarier und so lebte ich auch.
Irgendwie freute ich mich auf Brix, trotz aller Selbstzweifel.
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Die Arbeit ging mir heute sehr leicht und schnell von der Hand. Da ich meine Pfoten immer noch zu Händen verwandeln konnte, hatte ich keinerlei Probleme, Spielzeuge zu reparieren und verkaufen.
Bald war es Mittag und gut gelaunt ging ich in die Mittagspause, freute mich sehr auf Asudem.
Eine Kleinigkeit musste ich jedoch noch mitnehmen. Es war ein Buch vom hässlichen Entlein. Vielleicht, so hoffte ich, würde es Asudem auf andere Gedanken bringen und ihn verstehen lassen, dass es nicht wichtig ist, wie man aussah.
Nervös ging ich zu Asudems Wohnung und klingelte. Im Treppenhaus kam mir schon ein angenehmer Geruch entgegen. Asudem schien gekocht zu haben.
Mhhh.
*-*-*
Gerade hatte ich meine Arbeit beendet, auch das Mittagessen war fertig und der Tisch war ebenfalls schon gedeckt, als es an der Tür klingelte und ich sogleich an die Tür eilte, um diese zu öffnen.
Mit einem strahlenden Lächeln, zumindest soweit dies bei dieser Gestalt möglich war, empfing ich Brix und ließ ihn eintreten.
„Hallo, mein Freund, schön, dass du wieder da bist. Bitte, folge mir in die Küche, das Mittagessen ist schon fertig und der Tisch ist auch schon gedeckt. Ich hoffe, du hast ordentlich Hunger mitgebracht.“, plapperte ich drauf los und umarmte meinen Freund liebevoll.
Schließlich führte ich meinen Freund in die Küche und hoffte ihm würde das Essen schmecken. Ich stellte noch etwas zu Trinken hin und Gläser, dann strahlte ich ihn wieder an.
Irgendwie gewöhnte ich mich ganz langsam wieder an Brix.
*-*-*
Auch ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd und schaute Asudem liebevoll in die Augen. Für mich würde er immer Asudem bleiben, auch wenn er jetzt den Namen Kilian vorzog.
Außerdem war er für mich keineswegs abschreckend, denn ich kannte ihn besser, als jeder Andere. So setzte ich mich an den Tisch und bediente mich.
„Es sieht richtig lecker aus und man konnte es schon im Hausflur riechen. Ich freue mich sehr darauf, mit dir essen zu dürfen“, sagte ich ganz offen.
Danach probierte ich das Mittagessen und es zerging auf meiner Zunge, so köstlich war es.
„Wow, wo hast du so gut kochen gelernt?“, wollte ich von Asudem wissen, bevor mich eine ganz andere Frage beschäftigte, „Sag mir bitte, hast du je wieder so eine Beziehung zu jemandem gehabt, wie zu mir?“
Mein Herz pochte wie wild und schlug mir bis zum Hals. Damals war ich wohl noch zu jung, um es zu begreifen, dass es zwischen uns viel mehr als nur ein Spiel war.
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Hach, schön… wie sehr freute ich mich, dass sich Brix freute und anscheinend ziemlich großen Hunger hatte.
Ein wenig schaute ich ihm beim Essen zu, ehe ich mich ebenfalls bediente und zu essen begann. Mittendrin musste ich direkt grinsen, als er fragte wo ich so kochen gelernt hätte.
„Ich hab mir das Kochen selbst beigebracht.“, gab ich Brix zur Antwort und freute mich, dass es ihm so gut schmeckte, wurde dann jedoch direkt rot, was durch meine grüne Haut nicht zu sehen war, ich jedoch bemerkte, dass mein Gesicht beinahe zu glühen schien.
So beantwortete ich, mit einem Kopfschütteln, seine anschließende Frage.
„Nein, hatte ich nicht. Nachdem wir das Internat verließen und sich unsere Wege trennten… habe ich allein und zurückgezogen gelebt. Mein einziger Gefährte war die Einsamkeit. Nie wieder hatte ich zu jemand so eine Beziehung, wie zu dir. Ich hatte mich damals in…“, ich stockte… sollte ich wirklich… ja…“…in dich verliebt. Aber ich hatte mich nicht getraut es dir zu sagen.“
Ich legte mein Besteck weg, schaute auf meinen Teller, dann liefen auch schon die Tränen an meinen Wangen herab und verätzten natürlich wieder meine Haut. Schluchzend und ungeachtet der Schmerzen sprach ich weiter.
„Als wir das Internat verließen… wurde ich wieder dieses Scheusal, wie sollte ich mich denn in dieser Gestalt einem Menschen nähern? Wie konnte… sollte ich …dich… je vergessen? Ich konnte es nicht.“, mit diesen Worten vergrub ich das Gesicht in meinen Händen und weinte hemmungslos… auch auf die Gefahr hin, dass mein Gesicht wahrscheinlich bald nur noch aus rohem Fleisch bestehen würde.
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Froh über dieses Geständnis, aber auch erschrocken, über Asudems Tränen, stand ich auf und ging zu ihm rüber. Ich kniete mich zu ihm runter und nahm seine Hände von seinem Gesicht.
„Es gibt keinen Grund mehr zu weinen! Jetzt bin ich doch da! Ich liebe dich auch“, sagte ich und versuchte seine Tränen fortzuwischen.
Dann konnte ich nicht anders und legte meine Lippen auf die seinen, strich mit meiner Zunge über seine Lippen und bat um Einlass. So lange hatte ich mich danach gesehnt. Unterdessen legte ich seine Hände, in die meinen und parkte alles auf seinen Knien.
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Wie? Was? Hatte Brix das eben wirklich gesagt? Er liebte mich auch? Das konnte doch unmöglich wahr sein. Und doch hatte er es gesagt und ich hatte es nur allzu deutlich vernommen.
Mit dicken Tränen, der Freude in meinen Augen, vermischt mit wenigen Zweifeln, schaute ich Brix an, so als könnte ich es nicht glauben. Und doch freute sich mein Herz, machte beinahe Luftsprünge.
Trotzdem mein Gesicht wie Feuer brannte, da es mal wieder stark verätzt war, erwiderte ich den Kuss meines Freundes nur allzu gern, öffnete auch meinen Mund und hieß seine Zunge willkommen. Meine Zunge spielte mit der seinen und es erzeugte in meinem Bauch ein kribbelndes Gefühl.
Meine Hände hielten die Seinen fest, wollten sie nicht mehr loslassen.
Endlich würde sich mein Traum doch noch erfüllen, mein Traum von einem gemeinsamen Leben mit Brix, den ich, seit damals, über alles liebte.
*~*
Beide hatten sich endlich wiedergefunden und sich ihre Liebe gestanden. Sie wurden ein Paar und zogen bald zusammen. Endlich waren Beide glücklich.
Auch, wenn Asudem sich immer noch schwer tat, half Brix ihm dabei, besser mit sich selbst und seinem Aussehen klar zu kommen.
So wurden sie zusammen sehr glücklich.