»Hast du mal..?«
»Klar, hier.« Felix reichte ihm die Schachtel und gab ihm Feuer. Mario versuchte die Zigarette dabei ruhig zu halten. Tief zog er den Rauch ein.
Mario wagte es dem Jungen in die blauen Augen zu sehen. Sie waren hellwach, das Weiße leuchtete in diesem braunen Gesicht wie Schnee in der Sonne. Ebenmäßig dieser Mund, die sinnlichen Lippen. Mario seufzte.
»Was sagtest du?« fragte Felix.
»Nichts, ich bin nur etwas müde… Eine starke Frau sagtest du? Kennst meine Tante wohl gut?« setzte er fort.
»Ich sag’s mal so: Wer kennt sie nicht? Hier im Norddeutschen zumindest weiß jeder, wer sie ist.«
Mario verspürte plötzlich den Drang, Felix an die Hand zu nehmen und mit ihm von hier zu verschwinden. Vielleicht auch aus Angst, das Mädchen könnte gleich kommen. Er musste Sicherheiten haben.
»Bist du alleine hier, ich meine außer deinen Eltern?«
Felix blickte an ihm vorbei, dann auf sein Glas. »Nur mit meinem Vater. Meine Mutter… sie ist weg.«
»Oh« brachte Mario hervor, doch noch bevor er weitere wichtige Fragen stellen konnte, stand seine Tante neben ihnen.
»Wir können fahren. Kommst du?«
Er sah kurz Felix an, dann seine Tante. »Eigentlich jetzt grade nicht, ich unterhalte mich mit Felix. Und so müde bin ich nun auch nicht mehr.«
Sie trat an den Tisch, stemmte die Hände in die Hüfte. »Aha, auf einmal?«
Ihr Ton war merkwürdig, und sie sah Felix – so kam es Mario vor – herabschätzend an. »Nun gut, wie du willst.«
Da war wieder dieser Ton, der ihm nicht passte. Ohne ein weiteres Wort verlor sie sich wieder in der Menschenmenge.
»Sag mal, hab ich mich gerade getäuscht, oder hat dich meine Tante… ich dachte, sie hat dich so merkwürdig angesehen?«
Felix zog die Schulter hoch. »Ist mir nicht aufgefallen.«
»Nabend Felix.«
Ein Junge war wie aus dem Nichts aufgetaucht und stütze sich auf Felix‘ Stuhllehne. Intensiv musterte er die beiden abwechselnd.
Felix drehte sich nicht um während er »Hallo Rocky« sagte.
Der war wohl etwas größer und kräftiger als sie beide und Mario schätzte ihn in ihrem Alter.
Felix schien etwas nervös zu werden. »Darf ich dir vorstellen: Das ist Rocky, ein alter Schulkamerad. Rocky, das ist Mario, der Neffe der Bruhns.«
Dann lächelte er doch ein wenig. »Eigentlich heißt er Robert, aber er hat sich oft geprügelt und so hat er den Spitznamen bekommen.«
Mario winkte verhalten. »Hi Rocky.«
Mario glaubte ein Unbehagen zwischen den beiden spüren zu können.
»Darf man sich zu euch setzen?« fragte Rocky.
Sein Aussehen erinnerte Mario an einen blonden Hünen aus dem hohen Norden. Dabei schien er eher Richtung roter Typ zu gehen, seine Hautfarbe war blass, fast weiß. Aber die Augen waren lebhaft und von einer eigenartigen Offenheit.
Rocky trug Jeans und ein leichtes, cremefarbenes Jackett, darunter ein weißes T-Shirt. Mario gefiel diese Kombination und er würde demnächst ausprobieren, wie ihm so etwas stand. Seine Hände waren kräftig, aber gepflegt, beide zierte ein Ring und er trug Ohrringe. Ein unbestimmtes Parfüm umwehte Marios Nase und etwas daran erregte ihn.
Mario wurde neugierig und musterte den Jungen jetzt intensiver.
Nachdem sich Rocky zu ihnen gesetzt hatte, steigerte sich Marios Gefühl, dass zwischen den beiden etwas war. Ob negativ oder positiv, das wurde so nicht deutlich. Am liebsten hätte er Felix danach gefragt.
Zu seiner plötzlich aufkommenden Sorge, die beiden könnten unter Umständen etwas miteinander haben, gesellte sich eine aufkommende Enttäuschung. Hatte er sich umsonst Hoffnungen gemacht? Gab es in Felix‘ Leben statt einer Freundin bereits einen Freund?
Aber Felix schien eher nicht sehr begeistert von Rockys Anwesenheit und ein verräterisches Zeichen konnte Mario auch nicht entdecken. Er behielt die Hände beider Jungen in den Augen: Solange sie auf dem Tisch lagen oder sonst wie sichtbar waren, konnte nicht viel passieren. Aber was geschah unter dem Tisch? Fanden dort, verborgen vor seinen Blicken, anderweitig heimliche Berührungen statt?
Er schimpfte sich schließlich einen dummen kleinen Jungen, der Gespenster sah.
Gezwungene Ruhe herrschte nun an dem Tisch. Rocky sah offensichtlich gelangweilt in die Runde, Felix spielte mit seinem Weinglas und Mario räusperte sich. Es passte ihm mit einem Mal nicht mehr, dass dieser Typ an ihrem Tisch sitzen musste.
Nachdem minutenlang kein einziges Wort gefallen war stand Rocky plötzlich auf.
»Na, scheint hier ja nicht viel los zu sein. Ich geh dann mal weiter. Man sieht sich.«
Er schob den Stuhl unter den Tisch und für Sekunden blickte Mario zwischen Rockys Beine. In den engen Jeans zeichnete sich eine deutliche Beule ab und Mario zog den Jungen für Augenblicke aus. Obwohl ihm dieser Typ nicht unbedingt sympathisch war – irgendetwas lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihn. Er sah Rocky nach, wie er in der Menge verschwand, wobei ihm der wohlgeformte Hintern und sein eleganter, irgendwie aufreizender Gang nicht verborgen blieb. Dann wandte er seinen Blick Felix wieder zu.
»Sag mal, was war denn das jetzt?«
»Ach, komm, vergiss es. Dieser Typ geht mir auf die Nerven.«
Mario wollte alles wissen. »In welcher Beziehung?«
»Ich sagte doch, vergiss es. Der tickt nicht richtig und dann – er ist dermaßen ungehobelt. Ich kann nicht sagen, dass ich ihn besonders mag. Und mit seinem unterbelichteten Bruder Karsten ist es nicht anders.«
»Wie kommt der Typ überhaupt hierher auf diese Party?«
»Sein Vater arbeitet in unserer Firma als Abteilungsleiter. Deswegen. Da, drüben am Buffet, der mit der Halbglatze, das ist er. Rocky arbeitet in der Bäckerei im Dorf.«
An Felix‘ Stimme erkannte Mario, dass er das Thema wechseln musste, obwohl er beinahe »aber er ist irgendwie geil« angefügt hätte.
»Ich müsste mal ein paar Meter laufen, man wird ganz steif von dem Sitzen hier« sagte er. »Kommst du mit auf die Terrasse?«
»Gern. Aber wenn du möchtest, zeige ich dir den Park. Der ist wirklich schön« antwortete Felix überraschend begeistert.
Mario triumphierte. »Geschafft, du hast es geschafft. Wenn auch nichts passiert, du bist alleine mit ihm, ein paar Minuten.« Er riss sich zusammen. Nur jetzt nichts anmerken lassen.
»Oh, das wäre toll. Ich suche Motive für meine Kamera, vielleicht finde ich ja hier schon welche.«
»Du fotografierst? Das würde mich auch interessieren. Und ich denke, Motive gibt’s da jede Menge.«
Mario versuchte nicht hektisch zu werden. Hier konnte er einhaken, den Jungen an sich fesseln.
»Arbeitest du, zur Zeit meine ich?« fragte er Felix, während sie aufstanden.
»Nein, ich habe Urlaub – wie du. Drei Wochen, aber ich bin auch schon eine Woche zu Hause.«
»Und wovon machst du Urlaub?« fragte Mario grinsend.
»Ich lerne Einzelhandelskaufmann, in unserer Firma.«
»Und du bist nicht fort?«
»Kein Geld im Moment. Ich spare für ein Auto.«
»Nun, wenn du möchtest, kann ich dir ja ein bisschen was übers Fotografieren beibringen« sagte Mario und sein Zittern in der Stimme musste man einfach merken.
»Oh, Mann, das wäre cool.«
Sie durchquerten die Räume, gingen die Treppe nach unten und durch die Bibliothek nach draußen in den Park, der im hinteren Teil des Grundstücks lag. Mario verfolgten auf diesem Weg tausend Gedanken. Die Aussicht, zwei Wochen mit diesem Jungen zu verbringen, versetzten ihn in eine Art Rausch. Bevor sie die Stufen zu dem Park hinunterstiegen, blieb Mario stehen.
»Sollen wir uns etwas zu trinken mitnehmen?«
Felix überlegte einen Augenblick. »Gute Idee. Warte hier, ich hole uns etwas. Hast du einen besonderen Wunsch?«
»Ich trinke, was du trinkst.«
Felix sprintete mit sportlichen Schritten zurück in das Gebäude.
Mario setzte sich auf die Stufen, sah empor zu den Sternen, die plötzlich viel heller schienen. Es kam ihm vor als würde er Felix schon ewig kennen. Blind trank er was Felix trinken wollte, egal was es auch immer sein sollte. Wie musste seine Antwort eben geklungen haben? Sollte hier ein Traum beginnen? Ein Traum, der zwar kurz, aber schön werden könnte? Er wagte nicht weiterzudenken. Noch waren zu viele Fragen offen, noch war alles zu unwahr, zu unwahrscheinlich. Es fröstelte ihn bei dem Gedanken, dass Felix andere Freunde hier hatte und ihm außer diesem Abend nichts von ihm blieb.
Felix kam mit einer Flasche Sekt zurück. »Hier, die petzen wir ab. Ich kenne eine schöne Stelle da unten am See. Da wird uns niemand stören…«
Stören? Wobei? Mario bekam das Gefühl in etwas hineinzutauchen; er träumte oft davon abzusinken in eine tiefe, undurchsichtige Dunkelheit. Merkwürdig dabei war, dass er davor keine Angst hatte, dass er sich dort geborgen fühlte. Genau dieses Gefühl überkam ihn jetzt. Plötzlich hatte er den Wunsch, den Jungen am Arm zu nehmen, ihn einfach irgendwo anzufassen. Ob er es wagen konnte? Aber die Angst, etwas zu zerstören was noch gar nicht existierte, hielt ihn zurück.
»Hast du deine Freundin nicht mitgenommen?« Mario musste einfach Klarheit haben.
Die Antwort kam, ohne dass Felix lange nachdachte. »Nein.« Felix‘ Stimme war auffällig leise geworden.
»Entschuldige, wenn ich da was in dir aufrühre. Die Frage war dumm von mir, es geht mich ja überhaupt nichts an.«
»Du rührst nichts auf. Die Frage war nicht dumm und warum solltest du sie nicht stellen dürfen? Ich habe keine Freundin. Im Augenblick jedenfalls.« Er sah Mario an. »Und du?«
»Danke, dito.«
Mario blieb stehen. Es war nicht ganz dunkel in dem Park, alle paar Meter standen Bodenlampen in den Rabatten und leuchteten schwach die gepflegten Wege aus.
»Was ist? Warum kommst du nicht weiter?« fragte Felix.
»Nichts. Habe nur einen Moment nachgedacht.«
In Wirklichkeit forderte er die Zeit auf, stehen zubleiben. Warum ging das nicht? Warum konnte man nicht einfach sagen: Ok, bis hierher und nicht weiter?
»Worüber? Über die Weiber? Komm, da hinten ist der See. Da liegt sogar ein kleines Boot, das entern wir.«
Warum Mario noch einmal zum Eingang zurücksah wusste er nicht. Rocky stand dort auf den Treppen und sah zu ihnen herüber. Plötzlich tat ihm der Junge irgendwie Leid. Sollten sie ihn nicht fragen, ob er mitkommen möchte? Aber er verwarf den Gedanken, er wollte, er musste mit Felix unbedingt alleine sein.
»Du kennst dich ja ziemlich gut aus hier« sagte er schließlich.
»Naja, die Paulsens sind meine Paten. Also der Harry meine ich.«
»Ach so.«
Feine Gesellschaft. Jeder mit jedem und mit allen. Das hatte er schon oft gelesen und gehört. Aber es störte ihn jetzt nicht. Mit ihnen in ihrem Boot eine Zeitlang mitzufahren empfand er von Minute zu Minute angenehmer.
Sie folgten dem schlängelnden, abwärtsführenden Weg, bis sie das Glitzern des Sees sehen konnten. Ein Steg lag da unten und war ebenfalls beleuchtet. Im schwachen Licht konnte man das kleine Boot erkennen.
»Wie groß ist der See?«
»Och, schon einige Kilometer. Alles Privatbesitz.«
»Mann, da ist ja auch ein kleiner Strand« rief Mario entzückt.
»Ja, ich bin im Sommer oft hier. Man kann sogar nackt baden, niemand kann das sehen.«
Felix‘ Äußerung durchzuckte Mario wie ein heißer Dolch. Er kämpfte die aufkommenden Gedanken und damit verbundenen Gefühle mit Gewalt nieder. »Mit ihm jetzt hier…«
»Ist die Flasche schon auf?«
»Komm, lass uns erst ein Stück rausfahren.«
Sie stiegen in das kleine Fischerboot, wobei Mario Schwierigkeiten beim Einsteigen hatte.
»Wohl nicht seefest?« lachte Felix.
»Hm, eher gewöhnungsbedürftig« antwortete Mario und setzte sich in das schaukelnde Boot.
Felix nahm die Paddel und mit gleichmäßigen Schlägen ruderte er hinaus. Trotz der weiter draußen zunehmenden Dunkelheit konnten sie die Ufer des Sees schemenhaft wahrnehmen. Bis auf das Konzert der Grillen, das Quaken der Frösche und das leise Plätschern der Paddel war nur noch das Stimmengewirr und leise Musik vom Haus zu hören. Mario konnte den Jungen gegenüber nur noch vage erkennen. Verwischt war die Figur, war das Gesicht, die Augen, die Lippen. »Wenn man es schon nicht sehen kann, sollte man es spüren dürfen…« Mario riss sich zusammen.
Felix legte die Paddel ins Boot und fummelte eine Zigarette aus der Schachtel, dann gab er sie Mario. Als Felix‘ Feuerzeug aufflammte und sein Gesicht beschien, überkam Mario eine Gänsehaut.
Felix ließ die Flamme brennen und Mario beugte sich zu ihm hinüber. Nur wenige Zentimeter entfernt roch er das aufreizende Parfüm an Felix‘ Händen. Für Sekunden dachte er, dass es kein billiges Parfüm sein konnte, dessen Duft nach wenigen Stunden verflogen war. Er sah durch Felix‘ Hände in dessen Schoss, wobei ihm ein fast unhörbarer Seufzer entglitt.
»Ist dir vielleicht kalt?« fragte Felix daraufhin.
»Eher nicht« antwortete Mario leicht verschämt.
Felix ließ den Sektkorken knallen, trank aus der Flasche und gab sie Mario.
»Auf unsere Freundschaft, auf ein paar schöne Wochen mit uns. Auf dich…« hätte er am Liebsten gesagt. Ob er Felix vielleicht schmecken konnte?- aber das war Illusion. Dennoch leckte er schnell den Flaschenrand ab, bevor er ihn an die Lippen setzte.
»Herrlich diese Ruhe. Ich brauche die Stille. Und du? Sicher ein Großstadtmensch« fragte Felix.
»Du täuschst dich. Ich kann Lärm nicht ab. Wir wohnen in einer ruhigen Gegend und klar, hin und wieder muss ich Trubel haben, aber hier – hier gefällt es mir ganz toll.« »Vor allem weil du dabei bist… Mit dir in einem kleinen Boot, mitten in der Nacht auf einem See… Was will man mehr…«. Natürlich wollte er mehr von seinem Gegenüber. Aber er legte den Gedanken daran beiseite.
»Wir könnten morgen mal rausfahren, in die Heide. Da gibt’s eine Stelle mit einem kleinen Wald. Hermann Löns soll da Inspirationen für seine Bücher gesammelt haben.«
»Du liest Löns?« fragte Mario.
»Ich kenne alle seine Bücher.«
» Wegen dir würde ich sie rückwärts und auf dem Kopf lesen« dachte Mario. »Ich kenne nur einige Geschichten von ihm. In der Schule war das mal ein Thema.«
»Wenn man hier wohnt, ist es Pflicht, ihn zu kennen. Er hat zwar eine nicht ganz einwandfreie Vergangenheit…«
»…bei den Nazis, ich weiß. Aber er ist tot, und in seinen Büchern steht davon nichts. Also, was solls« sinnierte Mario.
Felix streckte mit einem lauten Seufzer seine Beine aus und schob sie unter Marios Sitz. Dass sich dabei ihre Beine berührten, war nicht zu vermeiden.
»Mich wundert, einen Jungen wie dich solche Dinge reden zu hören« sagte Mario.
»Wie meinst du das?«
»Tja nun, einen wie dich hätte ich eher im Getümmel vermutet. Tausend Freunde und alles was dazugehört.«
»Meinst du das wegen meinen Interessen? Die haben andere auch.«
Mario grinste. »Ich meine das wegen deines Aussehens. Jungs wie du, naja, die sind doch nie allein.«
Sekunden der Stille.
»Und du? Dasselbe könnte ich von dir sagen. Wie alt bist du eigentlich?« wollte Felix wissen.
»Ich werde 17. »
»Ich bin bald 18. Wann?«
»Im Dezember.«
»Ich im November. Also, ich habe natürlich Freunde, gehe aus und so weiter. Aber in Grenzen. Sie beginnen mich zu nerven.«
»Ach, und warum?« Mario konnte sich das nicht vorstellen.
Felix‘ Stimme wurde leise. »Warum, warum. Das fünfte Rad am Wagen zu sein ist nicht meine Stärke .«
»Und – naja, ich frage nicht mehr.«
Sie schwiegen eine Weile. Mario empfand in dieser Ruhe eine tiefe Befriedigung, mehr als das hatte er sich noch nie erträumt. Es beschäftigte ihn unendlich, warum Felix keine Freundin hatte, und dass er offensichtlich keine Anstalten machte, an diesem Zustand etwas zu ändern. Stattdessen ruderte er mit ihm hier mitten in der Nacht auf einem stockdunklen See herum.
»Schade, dass der Kahn nicht größer ist. Ich könnte glatt die ganze Nacht hier draußen bleiben« sinnierte Felix so leise, als wollte er die Ruhe nicht stören.
Er rutschte von dem Sitzbrett nach hinten und streckte die Beine aus, wobei er auch Marios Beine streifte. Er legte einen Arm unter seinen Kopf, dann streckte er den anderen Arm in den Himmel.
»Es ist schon bedenklich« sagte er weiterhin sehr leise.
»Was denn?«
»Sieh doch mal da hoch. Diesen kleinen, verwaschenen Fleck. Siehst du ihn?«
Mario blickte nach oben und versuchte Felix‘ Finger zu folgen.
»Ich glaube, ich seh ihn. Was ist damit?«
»Das ist unser nächstes Sonnensystem, der Andromedanebel.«
Mario starrte auf den kleinen Fleck.
»Und, was ist damit?«
Felix fuhr fort: »Wir sind ein kleines Sandkorn, nein Quatsch, gemessen an den Dimensionen eine Stecknadelspitze, so winzig und doch ist der Mensch voller Probleme, Ängste, Sehnsüchte. Deshalb meinte ich es ist bedenklich. Wir sollten uns alle bewusster werden, wie klein wir sind. Eingefangen von der Sonne jagen wir im Kreis, machen aus Mücken Elefanten, machen uns wichtig, spielen uns auf, demütigen, lassen uns demütigen, führen Kriege, morden, gebären, zerstören die Natur, versuchen diese Fehler wieder gut zu machen, wir lieben, hassen, nehmen viele Dinge einfach hin, obwohl sie nicht selbstverständlich sind. Zum Beispiel das Glück. Alles das gehört wohl zum Kreislauf unseres Daseins, aber ich finde, die Menschheit misst dem einfach keine Bedeutung bei. Alles ist so selbstverständlich. Ich finde eben, das ist es nicht.«
Er sah Mario an. »Liebe Güte, ich langweile dich damit sicher zu Tode…«
Mario lächelte. »Blödsinn, du kannst mich gar nicht langweilen. Ich könnte dir stundenlang zuhören.«
Felix‘ Worte kreisten plötzlich in seinem Kopf. Was wollte er damit sagen? Wie musste er selbst diese Sache mit dem Glück auffassen?
Unvermittelt sah er auf die Uhr. »Oh je, meine Tante wird mich suchen. Wie lange sind wir schon hier draußen?«
»Ne Stunde denke ich. Aber mach dir mal keine Sorgen. Heute ist Samstag, niemand von denen da drüben arbeitet morgen und in der Regel gehen die ersten weit nach Mitternacht. Wohlbemerkt, die ersten.«
»Und wann die Letzten, vor allem meine Tante?«
»Die geht in aller Regel als eine der Letzten. Und da kann’s schon mal hell werden.«
»Da haben wir ja noch Zeit…«
»Klar. Außerdem habe ich das Handy dabei, wenn du willst, kannst du ja hier bleiben heute Nacht. Onkel Harry hat sicher nichts dagegen.«
Marios Herz hüpfte. Was sagte der Junge da grade? Dableiben heute Nacht? Er wurde nervös. Wie viel Glück konnte er an einem Tag noch haben?
»Soll ich anrufen? Dann gibt’s keine Hektik und wir können noch ein Weilchen hier draußen bleiben« fragte Felix.
Mario befand dumm zu sein, wenn er nein sagte. Zwar fiel ihm der Blick seiner Tante ein, die mit Felix scheinbar nichts anzufangen wusste, warum auch immer. Aber mit viel Glück ließ sie zu, dass er hier bleiben konnte.
»Ja, ich bin dabei« sagte er »mit dir, diese und alle kommenden Nächte und dieses Leben…«
Felix rief seinen Onkel an und nach wenigen Minuten war der Fall erledigt.
»Er sagt deiner Tante Bescheid. Und er meinte, wenn wir wollten, könnten wir drüben in der Fischerhütte übernachten.«
Mario wurde neugierig. »Fischerhütte?«
»Am anderen Ende des Sees. Ist nicht groß aber urgemütlich. Ohne Strom und Wasser, aber das braucht man da auch nicht. Ich weiß wo der Schlüssel liegt. Möchtest du dort pennen, oder ist dir ein bequemes Bett lieber? Wir haben genug Zimmer, wo du schlafen kannst.«
»Ich penne auf einem Balken, wenn du neben mir liegst.« »Nein, ist doch mal was anderes. In einem Bett sterben die Leute.« Er lachte verhalten.
»Meine Worte. Dann los, lass uns übersetzen.«
»Nur, wir haben doch so gar nichts dabei« gab Mario zu bedenken.
Felix grinste. »Was sollen wir schon brauchen?«
»Waschzeug, Unterwäsche zum wechseln, Schlafanzug…«
Zum ersten Mal hörte Mario Felix richtig laut lachen.
»Du trägst einen Pyjama?«
»Klar.«
»Gott wie altmodisch. Ich hab Nachts im Bett gar nichts an, höchstens das Radio.«
Mario spürte, wie er rot wurde. Aber nicht aus Scham, sondern weil es ihm geglückt war, sich sein Gegenüber genau so vorzustellen.
Felix ruderte leicht und gleichmäßig.
»Du treibst Sport?« wollte Mario wissen.
»Ein bisschen Tennis, Laufen, Schwimmen, im Winter Langlauf, sofern hier mal Schnee liegt. Das war’s dann aber schon.«
»Schwimmen. Das tu ich auch gern.« Mario ärgerte sich, nicht mehr bieten zu können.
Immer wieder berührten sich ihre Beine, als Felix mit gleichmäßigen Schlägen die Ruder zu sich zog. Mario ahnte das Spiel der Muskeln und plötzlich hielt er inne. War da nicht eben ein leicht süßlicher Geruch in der Luft? Ganz sacht, fast nicht wahrnehmbar. Er war sicher, das war Felix. Tief sog er die Luft um sich ein, schnappte diesen aufregenden Duft auf. Eine Mischung aus diesem betörenden Parfüm und einem leisen Hauch Schweiß.
Er kannte den Geruch, vom Sport in der Schule. Aber dort hatte er ihn nie angeregt. Warum jetzt?
Nach einiger Zeit erreichten sie das andere Ende des Sees. Der schwache Lichtschein aus der nahegelegenen Ortschaft reichte, um den Steg und die Hütte schemenhaft erkennen zu können. Sicher steuerte Felix den Steg an und band das Boot fest.
»Was ist, wollen wir noch eine Runde schwimmen? Ich finde diese Nacht ist wie geschaffen dafür. Ich schwimme gerne nachts.«
»Aber kühl ist’s, wenn man rauskommt« erwiderte Mario.
»Kein Problem. Wir entfachen hier ein kleines Feuer, dann können wir uns aufwärmen. Ich hol ein bisschen Brennholz. Warte, nicht dass du hier irgendwo stolperst.«
Mario setzte sich auf den Steg, zog Schuhe und Strümpfe aus und ließ die Füße im Wasser baumeln. Die Hoffnung über eine Wirkung von kaltem Wasser auf eine später drohende Erektion zerstob. Das Wasser war zu warm. Er musste es tarnen, irgendwie. Felix würde ihn sofort durchschauen, wenn er es sehen könnte. Und er wusste, dass er eine Erektion bekam, wenn Felix nackt vor ihm stünde. Und das war wohl das Gebot der Stunde. Oder hatte Felix Badehosen an? Wohl kaum.
Warum konnte man seine Gefühle nicht befehlen?
Er hörte, wie Felix die Holzscheiten in den Sand warf und sah, wie ein kleiner Feuerschein schnell größer wurde. Wenig später brannte ein ansehnliches Feuer. Es prasselte, knackte, Funken stieben. Die kleine Hütte wurde rot angeleuchtet und Mario überkam das Gefühl der Romantik. Und dazu dieser Junge – Mario begann, alles für einen schönen Traum zu halten.
Er beobachtete wie Felix das Hemd auszog, sah den Körper, die schmale Taille, die haarlose Brust, die kleinen Brustwarzen. Als sich Felix an den Hosenbund griff, den Gürtel und die Knöpfe öffnete, die Hose herunterzog und den Slip gleich mit, zwang sich Mario wegzusehen. Er würde nicht hinsehen, sich selbst keine Gelegenheit geben, seine Gefühle in Aufruhr zu bringen. Er stand auf und lief zu ihm hin, die Augen auf den Boden geheftet.
»Na los, zieh dich aus. Es ist bestimmt ganz herrlich da drin.«
»Herrlich bist du, sonst nichts und niemand « dachte er beinahe laut. »Ja, sicher.«
Er stellte sich so, dass er Felix nicht ansehen konnte, auch aus Versehen nicht.
Felix lief an ihm vorbei ins Wasser. Mario wusste um seinen Schwäche für wohlgeformte Hintern und er hätte wegsehen müssen. Aber er tat es nicht.
Mario geriet in Bedrängnis. Sein Penis hing schon doppelt so lang herunter und würde in wenigen Augenblicken ansteigen. Rasch folgte er Felix ins Wasser, so dass der ihn erst wieder sehen konnte, als er schon bis an die Hüfte im Wasser war. Er seufzte.
»Ist dir das Wasser zu kalt?« rief Felix, während er schon draußen schwamm.
»Nein, bestimmt nicht. Muss man hier irgendwie aufpassen?«
»Ja, muss man. Hier gibt’s Seeungeheuer die sich nachts an nackte Jungs heranmachen und ihnen den Pimmel abbeißen.« Er lachte laut. »Quatsch, kein steiles Ufer, keine Pflanzen, wo man sich verfangen kann und schlammig ist der Grund auch nicht. Nur hier wo ich jetzt bin, da kann man schon nicht mehr stehen. Mann, ist das Wasser an den Zehen kalt!«
Mario schwamm zu ihm hin, umkreiste ihn und dachte über Felix‘ Worte nach. Nur schwach reichte das Licht des Lagerfeuers hier heraus und Mario konnte sich der Atmosphäre nicht entziehen. Er spürte ständig seine Erektion und versuchte sich abzulenken.
»Kannst du tauchen?« fragte Felix.
»Nicht lange. Vielleicht eine Minute.«
»Bleib wo du bist, ich versuche unter dir wegzutauchen« rief er.
Mario schwamm ein wenig weiter zum Ufer hin. Kurz darauf spürte er den Grund unter seinen Zehen und dann war es nicht so anstrengend. Er wollte seinen neuen Freund – war der das? – nicht verletzen.
Seine Erektion ließ nicht nach, er wurde nervös.
Er spürte, wie ihn zwei Hände an den Beinen packten, wie sie den Körper heranzogen und Felix durch seine Beine hindurch schwamm. Die Berührung war schnell, leicht, ohne Gewalt. Ein Aal bewegt sich so im Wasser, dachte Mario. Prustend tauchte Felix hinter ihm auf und schüttelte seinen Kopf.
Mario lief langsam auf den Jungen zu, der noch immer da stand, wo er aufgetaucht war.
»Das kann ich im Dunkeln bestimmt nicht« versuchte sich Mario aus der Lage zu befreien.
»Aber hier, wo es flach ist, da kannst du es doch mal probieren.«
»Schön, ich versuchs. Aber wenn ich absaufe, musst du mich retten« Dabei dachte Mario sekundenlang an eine lang andauernde Mund-zu-Mund Beatmung.
»Komm schon, sei kein Angsthase, es ist ganz einfach. Du musst dir nur merken, wo ich stehe.«
Mario hielt die Luft an und tauchte. Er schwamm auf dem Bodengrund entlang, tastete sich mit den Händen voran, suchte die Beine des Jungen, drehte sich schließlich im Kreis als er merkte, dass er schon viel zu weit sein musste. Er stützte sich auf die Beine und tauchte auf. Keuchend sah er sich um. Felix lachte. Das unbeschwerte Lachen eines Jungen, der seinen Spaß hatte. Mario war normalerweise kein Mensch, der alles mit Humor nahm, aber Felix steckte ihn an.
»Huhu, hier bin ich« lachte Felix und winkte.
»Aha, ich dachte mir, dass du mich reinlegst. Warte, ich werde dir zeigen, was ich mit denen mache, die mich linken.«
Er tauchte erneut ab, schwamm in Felix‘ Richtung. Er wusste, dass der Junge wieder die Stelle wechseln würde, aber es machte ihm Spaß. So frei und ungehemmt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt und endlich verschwand seine Erektion. So mit einem Jungen spielen zu dürfen, war für ihn etwas ganz Neues.
Immer wieder tauchte er auf, suchte Felix, tauchte wieder unter. Schließlich bekam er doch seine Beine in seine Hände. Kraftvoll zog er sich unter ihm hindurch, verdrängte, wie nahe er dem war was er gerne näher inspiziert hätte. Aber das Spiel hatte ihn abgelenkt, es blieb ihm keine Zeit, sich näher mit dem Gedanken zu beschäftigen.
Knapp hinter Felix tauchte er auf, streifte dabei den Rücken und den Hintern. Dicht blieb er bei ihm stehen, fast außer Atem. Das Wasser reichte ihnen bis zum Bauchnabel, verdächtige Reaktionen wären unsichtbar geblieben.
»Weißt du, was verrückt ist?« fragte Felix leise.
»Nein, was denn?« Marios Stimme zitterte und Felix musste das merken, denn nur wenige Zentimeter trennten sie.
»Ich hab mir immer schon mal vorgestellt, so etwas wie heute Nacht zu machen. Einfach so aus Spaß. Und jetzt – war toll.«
Mario spürte trotz des Wassers die Wärme des Jungen, schwach duftete noch immer sein Parfüm.
»Komm, mir wird langsam kalt« sagte er dann, wobei es eine Ausrede war. Diese Nähe war kaum auszuhalten.
Er ging voraus aus dem Wasser und hockte sich mit angezogenen Knien direkt an das wärmende Feuer. So konnte er die wieder beginnende Erektion verbergen. Er verfluchte es.
Felix setzte sich neben ihn, ein flüchtiger Blick sagte ihm, dass sich bei dem Jungen nichts geregt hatte. Oder war sein Blick zu schnell?
»Auch im Sommer kann man sich erkälten « sagte Felix kurz darauf und begann sich ohne Scheu im Schein des Feuers seine Klamotten anzuziehen. Noch einmal sah Mario hin, registrierte den schönen Körper. Wenn es irgend möglich wäre, würde er ihn gerne fotografieren. Vielleicht war Felix kein keuscher Mensch und würde das bereitwillig mitmachen.
Auch Mario zog sich wieder an und rückte ein paar Zentimeter näher an Felix heran. Dass sein schöner Anzug jetzt leiden musste war ihm egal.
Das Feuer glühte nur noch, die beiden hatten einige Zeit mit Schweigen verbracht, ab und zu tranken sie von dem Sekt. Mario hing seinen Gedanken nach, was werden könnte. Und darüber, was Felix so nachdenklich machte.
»Felix?«
»Ja?«
»Ich will nur sagen, dass es mir viel Spaß gemacht hat mit dir. Alleine auf der Party wäre echt öd gewesen.«
»Schon okay, mir wäre es auch nicht anders ergangen…«
Er sagte das mit einem Ton, der Mario nervös machte. Es klang so, als hätte er anschließend noch etwas sagen wollen. Mario fragte nicht weiter nach.
»Felix, ich bin heute 600 Kilometer mit dem Zug gefahren, die Party, das Schwimmen, der Sekt – ich bin einfach nur noch tot.«
»Klar, komm, wir gehen schlafen. In ein paar Stunden wird es sowieso hell.«
Sie gingen in die Hütte, die nur mit dem Notwendigsten ausgerüstet war. Das diffuse Licht einer Petroleumlampe ließ den kleinen Raum gemütlich erscheinen. Ein Tisch in der Mitte, zwei uralte Küchenstühle, eine Couch ohne Lehnen an der Wand. Ein kleiner Ofen und ein Schrank sowie ein uraltes Bild »Röhrende Hirsche« vervollständigten das Interieur.
»Und wo schlafen wir?«
»Hier auf der Couch. Keine Angst, die ist gepolstert.«
»Beide?« Mario hatte Angst vor der Antwort.
»Klar. Schau uns doch mal an. Zusammen so fett wie ein Regenwurm. Das passt. Oder ist es dir… nicht recht? Ich kann auch auf dem Boden schlafen.«
Mario schluckte. Er konnte es gar nicht abschlagen, Felix‘ Entscheidung war gefallen. Sicherlich von Anfang an, er wusste schließlich, wie eng es hier war.
»Nein, um Himmels Willen, ist schon okay.« Er hoffte, dass Felix sein erneutes leichtes Zittern in der Stimme nicht bemerkte.
»Keine Bange, die Hütte ist dicht. Es gibt hier keine Spinnen, Läuse oder Flöhe.«
Felix klappte die Couch nach oben und zog eine Decke hervor.
»Und wenn schon, das hat noch keinen umgebracht. Schläfst du oft hier?«
»Wenn ich alleine sein will.«
»Und, ist das oft?«
»Ja, das ist oft.«
Es erübrigte sich die Frage, ob er alleine hier schlief. Diesen Jungen alleine schlafen zu lassen, war allerdings an sich schon eine Sünde.
»Dann wohnst du auch nicht weit von hier?«
»Nein, direkt im Dorf. Wenn wir hinter der Hütte einen Kilometer laufen, sind wir da.«
»Und hier ist sonst niemand? Ich meine, Leute deines Onkels, oder er selbst..?«
»Niemand. Hier hat mal der Förster meines Onkels ab und zu gewohnt, aber der ist vor Jahren gestorben und mein Onkel hat die Jagd abgegeben. Seitdem steht das alles leer. Mein Onkel ist froh, dass ich ab und zu nach dem Rechten sehe.«
Felix zog seine Hose aus und hängte sie über die Stuhllehne. Der weiße Slip hob sich scharf von dem braunen Körper ab, folgte eng den Konturen zwischen Felix‘ Beinen. Er legte sich auf die Couch und rückte an die Wand.
»Nimm die Lampe mit, wenn was sein sollte, müssen wir sie nicht suchen.«
Mario fragte nicht, wer oder was der Grund dafür sein könnte, er war nur noch müde. Er hängte die Lampe ab, zog ebenfalls seine Hose aus und setzte sich auf die Couch. Er war nicht sicher was siegen würde: Seine unendliche Müdigkeit oder seine Gefühle, die sich nun wieder an exponierter Stelle bemerkbar machten.
Augenblicke später lag er neben dem Jungen, nur durch ein Luftpolster getrennt.
»Felix?«
»Ja?«
»Danke für den schönen Abend.«
»Kein Problem. Schlaf gut.«
»Du auch.«
Mario blies die Petroleumlampe aus, worauf es sofort stockdunkel wurde.
»Mann, jetzt ist es aber finster« stellte er fest.
»Oh, hast du Angst im Dunkeln?«
»Nicht, wenn…«
»Wenn was?« fragte Felix schon ziemlich verschlafen und kuschelte sich in die Decke.
Mai 17