Nur gemeinsam sind wir Stark

Bernd

Ungläubig sah ich immer noch auf die Zeitschrift, die ich bei meinem Sohn im Zimmer, beim wegräumen der Sachen entdeckte. Immer noch sah ich auf diese Zeitschrift und den nackten Mann, der auf der Titelseite mich anlächelte. Zitternd ging ich in die Küche und setzte mich auf einen der Küchenstühle.

Das kann nicht sein mein Sohn ein SCHWULER? Das Wort ging mir nicht aus den Kopf. Was mach ich nur? Was habe ich falsch gemacht? Ich merkte nicht mal, dass mir Tränen das Gesicht runter rannen. Mein Sohn ein schwuler…..

Mit wem konnte ich nur darüber reden? Karin! Karin ist meine beste Freundin und ist Ärztin vielleicht kann sie mir helfen! Wie ein Ertrinkender wankte ich zum Telefon und wählte die Rufnummer von Karin.

Am anderen Ende hörte ich das Rufzeichen, dann ein klicken als der Hörer abgenommen wurde.

„Hallo Karin Manske!“

„Hi hier ist Bernd. Karin ich muss Dich sprechen, ich weiß nicht weiter….“ Dann fing ich an zu weinen.

Kevin

Man war das wieder ein Tag. Unser Mathelehrer Schrulle, war sein Spitzname, hatte uns wieder mal zwei Stunden gefoltert und dazu kam noch das wir einen neuen in unsere Klasse bekommen hatten. Oh man, sah der süß aus. Steven war sein Name und ich war hin und weg.

Ich kam gerade zu Hause an und schloss die Tür auf.

„Pa hallo bin von der Folterkammer zurück.“

Komisch keine Antwort, sonst kam mein Pa immer angerannt und fragte mich erst mal aus, was unsere Folterknechte mit uns wieder angestellt hatten.

Na ja vielleicht musste er noch was einkaufen, oder auf Arbeit gab es Stress und er musste noch mal hin. Ich ging in mein Zimmer und warf meinen Rucksack erst einmal in die Ecke. Irgendwas war hier ganz und gar nicht in Ordnung in meinem Zimmer.

Prüfend sah ich mich in meinem Zimmer um. Der Wäscheberg war weg und mein Kleiderschrank stand offen. Ohh nein, die Zeitschrift. Ich hatte mir eine Gayzeitung gekauft und hatte sie bei meinen Klamotten versteckt.

Ich rannte voller Panik zu meinem Schrank und tastete unter den Shorts nach der Zeitung. Meine Finger ertasteten die Zeitschrift, erleichtert atmete ich aus. Puh noch mal Glück gehabt. Dann machte ich mich auf, um mir aus der Küche erstmal eine Flasche Cola zu holen. Irgendwie sah es in der Küche aus als ob jemand alles stehen und liegen gelassen hatte und die Flucht vor diesem Chaos genommen hatte.

Man da musste bei Pa ja mächtig Ärger auf der Arbeit gegeben haben. War jedenfalls mein Gedanke beim Anblick der Küche.

Mal nebenbei, mein Name ist Kevin, ich bin 16 Jahre alt und lebe mit meinem Vater alleine. Meine Mam starb vor 5 Jahren bei einem Autocrash, seitdem erzog mich mein Vater alleine und wir kamen ganz gut klar.

Pa war in den ganzen Jahren mein bester Freund. Aber ich hatte auch meine Geheimnisse und eines davon war, das ich mich zu Jungs hingezogen fühlte. Ich kam damit bis jetzt nicht klar, meinem Vater traute ich mir nicht, meine Gefühle darüber anzuvertrauen.

Ich hatte Angst ihm weh zu tun und so wie ich im Internet gelesen hatte, waren die Gefühlsausbrüche, wenn Eltern dies von ihren Kindern erfuhren, nicht gerade immer erbaulich um dies zu provozieren. Ich begann erstmal die Küche aufzuräumen, dabei hörte ich wie die Wohnungstür aufging.

Bernd

Karin hatte sofort Zeit für mich und ich machte mich auf den Weg zu ihr. Sie war meine und Kevins beste Freundin. Sie half uns wo sie nur konnte und na ja um ehrlich zu sein, sie war auch meine FREUNDIN.

Ich und Karin waren schon über drei Jahre zusammen, Kevin haben wir es erst vor einem Jahr erzählt. Er hatte schon genug damit zu tun, dass er keine Mutter hatte und daher hatte ich mein Privatleben sehr heruntergedreht.

Kevin stand bei mir auf der Liste ganz oben, Karin kam erst eine ganze Weile später auf der Liste vor. Sie hatte es immer verstanden und akzeptiert, aber vor einem Jahr drängte sie mich doch, langsam auch sie in der Liste etwas nach oben zu setzen.

Dazu muss ich sagen, dass sie eine Tochter hat, die auch gerne wieder eine Familie haben wollte. Sabrina so heißt sie, war im gleichen Alter wie Kevin und ein nettes Mädel. Kevin und sie verstanden sich prima und verbrachten oft, die Wochenenden miteinander. Da schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, ob sie es wusste von Kevin?

Mit diesen Gedanken kam ich bei Karins Wohnung an und drückte den Klingelknopf. Als ob Karin hinter der Tür gestanden und nur darauf gewartet hatte, wurde die Tür aufgerissen.

„Komm rein Bernd!“ dabei zog sie mich in den Flur und nahm mich in die Arme. Ich konnte nicht anders und fing wieder an zu heulen.

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, wanderten meine Blicke suchend den Flur entlang. Karin verstand wohl sofort, nach wem ich Ausschau hielt.

„Ich habe Sabrina zu Dir geschickt um nach Kevin zu sehen und NEIN ich hab ihr nicht gesagt warum.“

Dabei zog sie mich ins Wohnzimmer und drückte mich auf das Sofa.

„So nun erzähl mal ganz langsam was los ist.“

„Karin, Kevin er hat in …seinem…Schrank..“, ich brach wieder in Tränen aus.

„Jetzt mal langsam. Was hat Kevin in seinem Schrank?“

„Er.. hat.. eine Schwulenzeitschrift in seinem Schrank versteckt. Was soll ich nur machen? Was habe ich falsch gemacht?“

Tränen rannen mein Gesicht herunter, flehend sah ich Karin an. Als ob sie das Orakel war, dass mir sagt, wie ich Kevin heilen konnte.

„Bernd und wenn Kevin schwul ist, ändert das etwas an Deinen Gefühlen zu ihm?“

„Nein!“ heftig schüttelte ich den Kopf.

„Aber warum ausgerechnet mein Sohn und wie soll ich damit umgehen? Ich kann es nicht!“

„Erst mal Bernd was ist so schlimm wenn es so wäre? Zweitens versteh ich Dein Satz nicht: Ich kann es nicht?“

„Na ich kann ihn dann nicht mehr so in die Arme nehmen, wie vorher!“

„Warum nicht? Ist er deswegen ein anderer Mensch, nur weil er eher einen Jungen lieben wird? Bernd ich dachte immer Du bist aufgeschlossen gegenüber der Welt und allem anderem. Wir leben doch nicht im Mittelalter, wo die Kirche diese SEUCHE ausrotten wollte.“

Karin sah mich an und drückte mich an sich.

„Bernd Du weißt das ich als Ärztin vieles schon gesehen und erlebt habe. Zurzeit habe ich einen Jungen in Therapie, der schwul ist. Er hatte sich geoutet vor seinen Eltern. Weißt Du was sein Vater danach gemacht hat, als der Junge es ihnen gesagt hatte?“

Ich schüttelte den Kopf und sah sie fragend an.

„Der Vater hat ihn Halbtod geschlagen und danach wie ein Stück Dreck auf der Strasse abgeladen. Wenn nicht ein paar Nachbarn die Polizei gerufen hätten, wäre der Junge jetzt Tod. Er lebt jetzt in einer Pflegefamilie, der Junge ist sechzehn Jahre alt. Was kann der Junge dafür, das er schwul ist?“

„Oh mein Gott Karin du glaubst doch wohl nicht, dass ich das Kevin antun würde?“ meine Stimme erstickte fast dabei, als ich die Worte herauspresste.

Karin sah mich an und schüttelte den Kopf.

„Nein sonst würdest Du hier nicht sitzen und mit mir darüber sprechen. Bernd ich Liebe dich und ich stehe dir zur Seite, aber ich werde einschreiten wenn du Kevin wehtun solltest.“

„Das kann ich doch nicht, Kevin ist mein ein und alles. Es ist nur so, ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll?“

„Du sollst gar nicht damit umgehen! Kevin ist es der sich so akzeptieren muss! Du musst ihm dabei helfen und ihn weiterhin so nehmen, wie er ist. „

Langsam beruhigte ich mich und nickte.

„Du hast Recht. Wie soll es jetzt weiter gehen?“

„Erstmal ist es wichtig, dass Du Kevin zeigst, dass Du gegen Schwule nichts hast.“

„Und wie???“, mir standen wohl die Fragezeichen im Gesicht.

Karin lächelte mich an.

„So gefällst Du mir schon besser und das wie werden wir auch in Angriff nehmen. Als erstes wirst Du wenn Kevin das Thema Homosexualität anschneidet, versuchen dich darüber positiv zu äußern. Kevin muss erkennen, dass Du dem offen gegenüberstehst und keine Probleme damit hast.“

„Ja so werde ich das wohl machen.“

Dann unterhielten wir uns noch eine ganze Weile, dabei kamen wir auch auf das Thema mit dem Jungen, den Karin zurzeit in Behandlung hatte zu sprechen. Was sie mich dann fragte, war nicht so einfach zu beantworten. Sie wollte den Jungen aufnehmen und da wir ja, so wie ich sie verstand, genug Platz in dem neuen Haus hatten, wäre das ja kein Problem. Ja wir planten in zwei Wochen zusammen zu ziehen und das Haus hatten wir gemeinsam gekauft. Da fiel mir ein, dass Kevin davon noch gar nichts wusste.

Na ja erst war ich nicht so begeistert, aber zum anderen warum nicht, der Junge brauchte Hilfe und Karin würde sowieso nicht nachgeben.

Nachdem ich dann zustimmend nickte, sagte sie noch: „Ich wusste Du lässt mich nicht im Stich. Ich Liebe Dich Bernd!“

Tja ich und mein großes Herz, auf was ich mich da eingelassen hatte???!!!!

Kevin

„Hallo ist jemand da?“

Ich erkannte Sabrinas Stimme und lief aus der Küche in den Flur.

„Hi Sabrina, was machst Du denn hier?“

„Ich wollte mal sehen, ob es meinem allerliebsten Kevin gut geht und wie er sich so fühlt!“

Ich musste lächeln. Sabrina war die einzige, der ich anvertraut hatte, dass ich eventuell auf Jungs stehe.

„Mir geht’s gut und Dir?“ dabei trat ich auf Sabrina zu und drückte sie an mich.

„Ohh man hör bloß auf. Seit meine Mutter diesen Neuen bekommen hat, ist sie kaum noch da und wenn sie mal anwesend ist, dann hat sie nur ein Thema. Steven hier und Steven da.“

„Was ist denn mit diesem Steven?“

„Ach der hat wohl nicht so viel Glück gehabt. Seine Eltern haben ihn wohl, so wie ich es verstanden habe halb Tod geschlagen. Warum weiß ich auch nicht. Jedenfalls ist er jetzt bei einer Pflegefamilie.“

„Ach so und sonst. Wie sind die Vorbereitungen von unseren Eltern denn gediegen. Haben sie schon eine Wohnung gefunden, wo wir alle Platz haben werden?“

Sabrina lachte: „Ja Bruderherz, haben sie. Sag mal hat dein Vater noch nichts erzählt?“

Ich schüttelte den Kopf: „Nein hat er nicht. Aber wir haben uns auch diese Woche kaum gesehen. Er hat wohl ziemlich viel Stress auf der Arbeit.“

Sabrina nickte und wir gingen gemeinsam in die Küche.

„Sag mal wie sieht es denn hier aus?“

„Ja ich weiß. Als ich nach Hause kam war Paps nicht da und die Küche sah da schon so aus.“

„Na dann los machen wir erst mal Ordnung und danach kannst Du mir ja erzählen ob Dir ein netter Junge über den Weg gelaufen ist!“ dabei strahlte sie mich an.

Wir machten dann erst mal Ordnung in der Küche. Als wir fertig waren gingen wir in mein Zimmer und ich erzählte ihr dann von dem Neuen in unserer Klasse.

Dabei musste ich wohl ziemlich gestrahlt haben, denn Sabrina meinte daraufhin zu mir: „Da hat es wohl jemanden ziemlich erwischt. Wie ist denn sein Name?“

„Ähhhmmmm Steven. Sag mal hieß der Junge von den deine Mutter sprach nicht auch Steven?“

Sabrina nickte: „Das wäre aber ein großer Zufall wenn es sich um den gleichen Steven handeln würde! Hast Du eigentlich wieder mal mit Crash geschrieben?“

„Nee der war schon ne ganze Weile nicht online. Aber vielleicht ist er heute wieder mal im Chat.“

Crash habe ich in einem Forum kennen gelernt, seinen wahren Namen hat er mir nie verraten. Wir schrieben uns jetzt schon über ein halbes Jahr lang. Crash ist schwul und wollte es seinen Eltern sagen, dass war das letzte mal das ich von ihm hörte. Seitdem war Funkstille und ich wusste nicht wie sein Outing ausgegangen war.

Traurig schüttelte ich dabei den Kopf: „Sabrina ich hoffe nur es ist bei ihm alles gut abgelaufen!“

„Wie lange ist es eigentlich her, seitdem er sich das letzte Mal gemeldet hat?“

„Ich glaube 9 Wochen sind es mittlerweile.“

Traurig sah ich dabei aus dem Fenster. Crash war für mich eine Person geworden, dem ich alles anvertraut hatte von mir. Und jetzt hatte er sich schon fast über neun Wochen nicht mehr gemeldet.

„He Kevin wird schon wieder. Er meldet sich bestimmt bei Dir, wirst sehen!“ aufmunternd sah mich dabei Sabrina an.

Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie an mich. Von einer Sekunde zur anderen fing ich an zu weinen.

„Er fehlt mir so und er hat mir immer wieder Mut gemacht, zu meinem Schwulsein zu stehen. Ich…“

Sabrina drückte mich an sich: „Pschht Kevin es wird alles wieder. Du wirst sehen er wird sich melden und zum anderen bin ich auch noch da. Kevin einen besseren Bruder wie Dich, hätte ich mir nicht wünschen können. Nur schade das so ein süßes Kerlchen wie Du auf Jungs steht.“

Bei diesen Worten fingen wir beide an zu kichern und dann lachten wir. Sabrina war einfach wunderbar. Sie verstand es immer wieder mich zum Lachen zu bringen.

„So los was machen wir heute noch? Schließlich ist morgen Sonnabend und das heißt das wir ausschlafen können!“

„Ich dachte wir gehen ins Mekka, da soll heute ein echt guter DJ Musik mixen.“ sagte ich.

„Na dann abgemacht. Uppss schon so spät, dann muss ich mich aber beeilen. Holst Du mich dann ab?“

„Na klar Sabrina, um 19:00 Uhr bin ich bei Dir!“

Bernd

Nun war ich auf dem Heimweg. Das Gespräch mit Karin hatte mir gut getan. Ich sah jetzt das ganze aus einer anderen Perspektive und was für mich noch wichtiger war, war das ich nicht so sein wollte wie diese Eltern von dem Jungen, den Karin zur Zeit in Behandlung hatte. Wenn ich nur daran dachte, kam in mir eine unbändige Wut hoch. Mit diesen Gedanken stürmte ich die Treppe hoch zu unserer Wohnung.

„Kevin bin wieder da.“

Kevins Tür ging auf und mein Sohn strahlte mich an.

„Wo warst Du denn?“ kam es von ihm.

„Ich war bei Karin, wir mussten noch einiges bereden!“

„Ach so und deshalb hinterlässt man die Küche, als ob eine Bombe darin eingeschlagen wäre. Das muss ja äußerst wichtig gewesen sein?“

„Ja mein Sohn war es! Und was machst Du heute noch? Soviel ich weiß ist heute Freitag!“

„Ich gehe mit Sabrina ins Mekka!“

„Aha hab’s mir gedacht! Ach so Kevin…“ dabei ging ich auf ihn zu: „ Wir haben ein neues Zuhause gefunden, für uns vier!“

„Ach ist ja was ganz neues! Ich dachte ich werde es überhaupt nicht erfahren. Beziehungsweise erst wenn ich vor einer leer geräumten Wohnung stehe!“

„Sorry ich habe es ganz vergessen Junge!“

„Schon gut. Sabrina hat es mir erzählt.“

„Sabrina war hier?“ musste mich ja dumm stellen, ansonsten hätte Kevin eventuell doch Lunte gerochen.

„Jops meine Lieblingsschwester war hier! Und wo werden wir demnächst wohnen?“

„Nicht mal weit von hier und es ist keine Wohnung, sondern ein Haus!“

„Wau so was können wir uns leisten?“

„Klar Sohnemann und es ist schon alles in Sack und Tüten!“

Kevin strahlte noch mehr und ich konnte nicht anders, ich ging auf ihn zu und umarmte ihn.

„Kevin ich habe Dich so lieb, egal was auch kommen sollte!“

„He Paps was ist denn mit Dir los?“

„Nichts ich wollte es nur mal sagen. Du bist für mich das wichtigste auf der Welt und dazu gehört, das Du glücklich bist.“

„Paps sollte Dir was entgangen sein, dann hier zum mitmeißeln, ich hab Dich genauso lieb und ich bin glücklich Dich zum Vater zu haben!“

Ich drückte ihn noch mehr an mich und es stahlen sich auch ein paar Tränen in meine Augen. Oh Gott wie ich ihn liebte, meinen Sohn Kevin.

„So nun mach hinne, Sabrina wird ja bestimmt schon warten!“

Kevin nickte und verschwand wieder in sein Zimmer. Ich ging dann erst mal in die Küche um aufzuräumen, aber wie ich feststellen musste war da schon jemand anderer fleißig gewesen.

„Und kann ich so gehen?“ kam es plötzlich hinter mir.

Ich drehte mich nach der Stimme um und sah Kevin in der Küchentür stehen.

„Wau wer sind sie denn junger Mann?“

Kevin musste lachen und ich fiel mit ein.

„Und ????“ dabei drehte Kevin sich im Kreis.

„Du siehst toll aus Kevin. Hier…“ dabei hatte ich meine Brieftasche in die Hand genommen und einen Fünfziger herausgenommen und gab sie ihm.

„Danke!!“ dabei sprang er dann auch schon zur Garderobe und nahm seine Jacke ab.

„Bis dann Paps, kann sein das ich bei Sabrina schlafe!“

„Kein Problem, Karin wollte sowieso herkommen.“ rief ich noch hinterher, bevor die Haustür zuschlug.

Kevin

Ich frage mich immer noch, was heute mit meinem Vater los war. Das ich ihn lieb habe, dass weiß er doch. Komisch, komisch mit diesen Gedanken ging ich zu Sabrina. Bei ihr angekommen, klingelte ich Sturm.

„Hi Kevin, sag mal warum klingelst Du denn oder hast Du Deinen Schlüssel zu Hause vergessen?“

Karin sah mich lachend an.

Ich schüttelte den Kopf: „ Hab’s mal wieder vergessen, dass ich so ein Ding von eurer Wohnung besitze! Aber sag mal Karin, Paps sagte ihr habt ein Haus für uns gefunden?“

„Ja Kevin haben wir und wenn Dein Vater vergessen haben sollte wann der Tag des Umzugs ist, der ist in zwei Wochen!“

„Ah ja, wunderbar dann sehe ich euch ja jeden Tag!“ und dabei sprang ich Karin an den Hals und drückte sie.

Karin musste lachen und drückte mich auch.

„He was ist denn hier los!“ kam es hinter uns von Sabrina.

„Liebes das nennt man kleines Familienkuscheln!“ kam es lachend von Karin.

„Kann ich da mit machen!“ prustete Sabrina los.

Ohne auf eine Antwort zu warten schlang sie ihre Arme um uns beide.

„So Leute ich muss noch arbeiten und bevor ihr verschwindet, wollte ich euch noch kurz sprechen.“ dabei ließ Karin uns los und ging in ihr Arbeitszimmer.

Ich sah fragend Sabrina an, aber die zuckte nur mit den Schultern. So gingen wir beide dann, mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn, Karin hinterher.

„Was wolltest Du denn mit uns besprechen?“ fragend sah Sabrina zu ihrer Mutter hin.

„Sabrina, Kevin ich habe zurzeit einen Jungen in Behandlung und er hat niemanden der sich um ihn kümmert, zum anderen habe ich ihn sehr gerne und wollte ihn bei uns mit unterbringen. Bernd ist damit einverstanden, aber ich weiß nicht wie ihr dazu steht, wenn er mit in unser neues zu Hause einzieht!“

Sabrina sah mich an und ich sie und wir konnten uns ein grinsen nicht verkneifen.

„Na ja solange er sich ordentlich benimmt und keinen Mist baut, soll es uns recht sein!“ übernahm Sabrina das Wort für uns.

„OK er kommt heute schon und wird im Gästezimmer schlafen. Ich würde mich freuen, wenn ihr ihn auch mit zu eurer Abendveranstaltung mitnehmen könntet!“ erleichtert sah uns dabei Karin an.

„Und wo soll ich dann schlafen?“ kam es von mir.

„Ich habe die Couch im Gästezimmer für Dich bezogen! Ich hoffe es stört Dich nicht wenn Du mit Steven das Zimmer heute Nacht teilst?!“

„Nein stört mich nicht!“ Hauptsache er sieht süß aus, dann wäre mir alles egal, ging es mir durch den Kopf. Als ob Sabrina meine Gedanken lesen konnte, stieß sie mir den Ellenbogen in die Seite.

„Aua..“, eh Karin mich fragen konnte was los sei, klingelte es an der Wohnungstür.

Karin raste an uns vorbei zur Wohnungstür, von woher wir kurz darauf Stimmen hörten.

Steven

Nun stand ich hier vor der Wohnungstür von Karin. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass sie mich in ihrer Familie aufnehmen wollte. Sie hatte mir erzählt, dass sie mit ihrem Lebensgefährten Bernd und dessen Sohn und ihrer Tochter in ein Haus zusammenziehen wollten.

Ich hatte zwar meine Bedenken, ob es gut sei einen SCHWULEN in ihrer Familie aufzunehmen, aber Karin winkte nur ab. Das ist kein Problem und glaube mir Kevin und Sabrina werden sich freuen dich kennen zu lernen. Die Worte klangen mir immer noch in den Ohren.

Was hatte ich schon zu verlieren, schlimmer wie es jetzt war, kann es nicht mehr werden. Mit diesen Gedanken stand ich nun mit meinen paar Sachen vor ihrer Tür, neben mir stand Frau Stahnke vom Jugendamt und schaute aufmunternd zu mir.

„Du wirst sehen, es wird alles gut! Bei Karin bist du in den besten Händen.“

Frau Stahnke betätigte den Klingelknopf und dann hörten wir Schritte, die sich der Tür näherten. Die Tür wurde aufgerissen und Karin stand vor mir.

„Da bist Du ja! Kevin und Sabrina warten schon.“ sagte Karin zu mir, dann wandte sie sich an Frau Stahnke.

„Na Christel, ist alles klar gegangen?“

„Ja doch, war gar nicht schwer meinen Boss davon zu überzeugen, dass es für Steven das Beste sei. So hier sind seine Sachen und wenn Du etwas brauchst, ruf mich einfach an. Ich hab es eilig, habe noch einen wichtigen Termin!“ damit verabschiedete sie sich von uns und verschwand.

Ich stand immer noch wie angewurzelt an der Tür.

„Na dann komm mal herein.“

Ich bückte mich und nahm meinen Koffer und meinen Rucksack in die Hände und folgte Karin in die Wohnung.

„Sabrina, Kevin das ist Steven!“

Ich konnte nur Sabrina sehen, diese nickte mir freundlich zu und kam auf mich zu.

„Hi Steven, komm ich zeig dir dein Zimmer wo du erst mal schlafen wirst“, dabei nahm sie mir den Koffer aus den Händen.

„Na dann Kinder ich verschwinde mal in mein Arbeitszimmer, muss noch etwas arbeiten. Ach eh ich es vergesse, ich bin dann über Nacht bei Deinem Vater Kevin.“

„Ja ist schon gut. Paps hat mir es schon gesagt.“

Ach ja da gab es noch jemanden. Kevin, wie der wohl aussah?

Als ob Karin meine Frage gespürt hatte, gab sie den Blick auf Kevin frei und dann sah ich ihn.

Oh scheiße, das war ja der Kevin aus meiner neuen Klasse und der sah mich genauso entgeistert an.

„Hi ….. Steven..“ kam es leise von Kevin.

„Hi Kevin ich glaube ich werde wieder gehen….“ drehte mich um und wollte schon zur Tür.

„Steven bitte bleib, ich freu mich echt das du bei uns leben wirst. Zum anderen, wir kennen uns doch gar nicht richtig und wir beide, also Sabrina und ich wollen dich gerne kennen lernen.“ kam es daraufhin von Kevin.

„Kevin ich glaube wenn du alles von mir wüsstest, dann würdest du so was nicht mehr sagen!“ dabei sammelten sich langsam Tränen in meinen Augen.

„Wieso sagst du so was? Komm schon, gib uns eine Chance!“

Na ja eigentlich hatte Kevin ja recht, also warum sollte ich ihnen nicht eine Chance geben, mich kennen zu lernen und genauso umgekehrt ich sie. Aber da gab es noch ein GROSSES Problem für mich und dieses Problem hieß Kevin.

Er war mir heute schon in der Schule aufgefallen und ich hatte sofort Schmetterlinge im Bauch gehabt, als ich ihn sah. Auf der anderen Seite so wie Kevin aussah und sich gab war er mehr als hundertprozentig Hetero und wenn er dahinter kam das ich schwul bin, was würde er dann mit mir machen. Vielleicht das gleiche wie mein Vater?

Ich drehte mich wieder um und sah Kevin an, dabei wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Nein, so wie mich Kevin ansah, würde er nie wie mein Vater reagieren. Irgendetwas lag in Kevins Blick, dass mich gefangen hielt.

„Nun komm schon Steven…. Ich meine … ich freue mich…ähhmmm“, stammelte Kevin in meine Richtung. Irgendetwas sagte mir das Kevin mir viel mehr sagen wollte, aber es sich nicht traute.

„Warum nicht, also dann zeig mir mal das Zimmer!“ kam es zaghaft von mir.

„Kevin, Steven sagt mal wo bleibt ihr denn? Wir wollen noch in die Disco! Nun macht schon…“

Kevin grinste in meine Richtung: „Daran musst du dich gewöhnen, wenn Sabrina ruft haben wir zu gehorchen. Ach so du kommst doch mit zur Disco?“

„Na klar wenn ihr mich dabei haben wollt!“

„Na dann ist ja alles klar.“

Ich ging Kevin hinterher und dann standen wir in dem Zimmer, dass erst mal meines sein sollte.

„Ach so Steven, Kevin wird heute Nacht hier mit im Zimmer auf der Couch schlafen! Das stört dich doch nicht oder?“ fragend sah mich Sabrina an.

„Nee kein Problem. So und was soll ich anziehen?“

„Na zeig mal was Du hast!“

Ich öffnete meinen Koffer und kramte etwas rum, dabei zog ich eine schwarze Jeans heraus und ein weißes Hemd.

„Wird das gehen?“ dabei zeigte ich auf die Sachen.

„Klar, sieht bestimmt super aus zu deinen schwarzen Haaren!“ das kam von Kevin und als ich ihn fragend ansah wurde er sogar rot. Oh man war das niedlich, zum andern wusste ich nicht was ich davon halten sollte. Na egal, Hauptsache es gefiel ihm.

„So wo ist das Bad?“

„Was…“

„Man Kevin, Steven hat nur gefragt wo das Bad ist!“ kam es lachend von Sabrina.

„Ja ähh das Bad wo war das gleich? Ach ja ist gleich gegenüber von deinem Zimmer!“

Kevin sah dabei zum piepen aus, die Röte in seinem Gesicht übertraf sogar noch die Farbe einer reifen Tomate.

„Danke, dann geh ich mich mal frisch machen!“ und ich zwinkerte Kevin kurz zu.

Sabrina

Wenn ich das jetzt richtig mitbekam, hatte es Kevin heftig erwischt, aber Steven sah genauso aus. Steven war ins Bad verschwunden und Kevin stand immer noch wie vom Blitz getroffen im Zimmer.

„He Kevin jetzt komm mal mit in mein Zimmer, ich glaube du hast mir noch nicht alles erzählt!“

Ich ging dann voraus und Kevin hinterher, zu meinem Zimmer. Nachdem ich die Tür zugemacht hatte, schaute ich Kevin an.

„Sag mal was war denn mit Dir los? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du bist verknallt!“

„Ohh Sabrina schon als er heute unsere Klasse betreten hatte, war es um mich geschehen. Ich weiß nicht was ich machen soll???“

„He mal ganz ruhig Kevin, so wie Steven reagiert hat, war ihm das nicht unangenehm. Ich würde sogar sagen er ist auch in Dich verknallt.“

Kevin

Betroffen sah ich Sabrina an: „Echt war das so deutlich zu sehen?“

„Man Kevin deine Hautfarbe im Gesicht hat Bänder gesprochen. Aber nun los, Steven ist bestimmt schon fertig im Bad!“

„Ja du hast recht, ich geh mal nach Steven sehen.“ damit ging ich aus Sabrinas Zimmer und machte mich auf den Weg zu Steven.

Als ich das Zimmer betrat stand Steven schon in voller Montur im Zimmer.

„Na wollen wir los?“ dabei funkelten seine Augen mich an.

Man sah der gut aus und die Klamotten sahen echt fetzig an ihm aus.

„Ja wenn du soweit… bist… dann können wir ja los!“ man was war mit mir nur los.

Ich ging zurück zur Zimmertür: „Sabrina wir können los. Steven ist fertig.“

„Na super dann mal los.“ kam es von ihr.

Dann machten wir uns auf den Weg. Karin gab uns auch noch etwas Geld.

„Leute ehe ich es vergesse, ich werde bei Bernd übernachten, also bleibt nicht zu lange weg. Spätestens um 12 seid ihr wieder zu Hause. Ach und wegen Frühstück, ist alles im Kühlschrank, also wartet nicht morgen auf uns, sondern bedient euch.“

„Ja Mam machen wir, alles klar. So dann mal auf, ich will tanzen.“ sagte Sabrina und schritt voran, ich und Steven folgten ihr.

Kevin

Es war ein super Abend, wir tanzten zu dritt wie die verrückten und dann, glaube ich, hatte es Sabrina erwischt. Marcus einer aus meiner parallel Klasse war da und himmelte den ganzen Abend Sabrina an.

Bei einer langsamen Runde tanzten sie ziemlich dicht aneinander gedrängt. MMMhhh.. muss Liebe schön sein, dabei sah ich zur Seite auf Steven, der den ganzen Abend schon strahlte.

„He Steven das ist doch ein richtig toller Abend oder?“

Steven strahlte mich an und nickte: „Mit euch macht es richtig Spaß. Ich hatte schon Angst das du ein totaler Macho bist, aber da habe ich mich wohl geirrt.“

„Keine Angst Steven, ich bin ein ganz normaler Junge und ich habe wie alle meine Träume und Wünsche!“ dabei sah ich Steven ziemlich lange in die Augen.

Ich wäre am liebsten auf ihn zugegangen und hätte ihn in meine Arme genommen. Aber etwas hielt mich zurück, zum einen die Angst, was würde er sagen wenn er merkt das ich Schwul bin. Ja ich habe an diesem Tag endlich das akzeptiert, was ich bis dato nicht akzeptieren wollte. Aber seitdem ich Steven gesehen hatte, waren sowieso alle Vorsätze über Bord geworfen worden.

„Leute wir müssen, wir haben versprochen um 12 zu Hause zu sein.“

Sabrina stand strahlend vor uns und wie nicht anders zu erwarten war Marcus an ihrer Seite.

Wir gingen alle vier los. Marcus ging neben Sabrina und hielt ihre Hand. Ich sah wohl ziemlich traurig auf diese Hände, denn plötzlich schob sich eine Hand in meine und hielt sie sehr fest.

Ich sah Steven von der Seite an, dieser schaute aber geradeaus und strahlte. Also sah ich auch nach vorn und ein Lächeln verzog mein Gesicht. Steven war ein Hammer.

Steven

Das war ein toller Abend. Kevin war der Hammer und wie er sich zur Musik bewegte. Ein Engel war dagegen nichts. Aber wie er mich immer wieder ansah, irgendwie komisch. Anders konnte ich es nicht beschreiben. Was war mit ihm bloß auf einmal los, vorher so schüchtern und zurückhaltend und jetzt als ob er irgendetwas akzeptierte, dass er war, oder was er war.

ABER WAS WAR ER????

Als wir nach Hause gingen und ich seine Blicke zu Sabrina sah und dann diese Blicke auf die Hände von Marcus und Sabrina, da wusste ich was ihm fehlte. MMhh, na ja warum nicht jetzt und mutig wie ich war schob ich meine Hand in die seine. Wau er hielt sie fest und wie und er sah mich von der Seite an. Leute ich kann gar nicht sagen wie Glücklich ich in diesem Moment war.

Ja, wenn mich jemand fragen sollte, ob ich Kevin mag, dann hätte ich das mit Ja beantwortet.

Aber wem sollte ich schon diese Frage beantworten? Wem?

Kaum waren wir bei Sabrina zu hause angekommen, verabschiedete Marcus sich bei Sabrina und bei uns und meinte nur, ihr seid cool Leute.

Wir gingen dann hinein und Sabrina wünschte uns noch eine Gute Nacht.

Kevin stand im Zimmer mit einem Blick, der mich nur traurig machte!

„He Kevin was ist mit Dir? Es war doch ein toller Abend!“

„Ja“ kam es zögernd von ihm und dann meinte er, dass er total müde sei.

.Das hieß dann wohl, ab ins Bett.

Kevin

Der Abend in der Disco war ein Hammer und dann Steven, wie er mir seine Hand in meine gedrückt hatte, beim nach Hause gehen. Ich konnte nicht beschreiben, was in mir vorging. Dann standen wir irgendwann in unserem Zimmer und ich war total müde.

„Puh jetzt aber ab ins Bett, ich bin total müde.“ Steven sah mich dabei an und lächelte.

„Na dann schlaf gut.“

Wir zogen uns aus und Steven schlüpfte in sein Bett und ich kroch auf die Couch. Irgendwann in der Nacht, wachte ich durch einen furchtbaren Alptraum auf. Irgendetwas schrie fürchterlich und ich sah in meinem Traum wie eine riesige Kreatur auf mich zukam.

Was ist das bloß für ein Gekreische, das hört ja gar nicht auf. Erst da bekam ich langsam mit das die Geräusche von Steven kamen. Man der musste ja einen irren Traum haben, dabei stand ich auf und tapste zu seinem Bett.

„Steven wach auf, es ist doch nur ein Alptraum.“

Ich rüttelte an ihm wie ein besengter.

„Was wo wie… Oh Gott Kevin bist Du das?“

„Denke schon, da außer mir und Dir niemand im Zimmer ist. Man Du hast geschrieen als ob eine ganze Horde Monster hinter Dir her sind.“

Erst jetzt merkte ich, dass Steven am ganzen Körper zitterte.

„Alles ok mit Dir?“

„Ja glaub schon…würdest Du bei mir schlafen? Ich hab solche Angst!“

„Mmmhh na wenn es hilft und ich noch ein paar Stunden Schlaf abbekomme? Los Rutsch mal.“

Steven rutschte etwas zur Seite und ich legte mich neben ihn.

„Kevin tut mir leid aber…“, dabei fing Steven neben mir an zu weinen.

Vorsichtig rutschte ich noch etwas näher zu ihm und nahm ihn in den Arm.

„Ganz ruhig, bin ja bei Dir. Du wirst sehen es wird wieder alles gut.“

„Nein nicht alles wird gut, aber es wird besser. Kevin ich bin so froh, dass ich bei euch bleiben kann.“

„So komm jetzt schlafen wir und morgen überlegen wir was wir noch alles unternehmen können.“

„Mmmhh Kevin ich hab …Dich …gerne…“

„Steven ich Dich auch!“, danach musste ich wohl eingeschlafen sein, denn das nächste Mal als ich wach wurde, drückte irgendetwas auf meinem Brustkorb.

Da es schon hell war, konnte ich einen dunkelblonden Haarschopf erkennen der auf mir lag. Zwei Arme hatten sich dabei um meinen Körper geschlungen und hielten diesen fest. Es war schon ein komisches Gefühl von Steven in den Armen gehalten zu werden und wie ich merkte gefiel es jemand anderem noch viel besser, denn in meinen unteren Regionen begann sich etwas zu regen.

Oh shit das auch noch, ich musste irgendwie aus diesem Bett und auf Abstand zu Steven. Wenn der merkt was er in mir auslöst nicht auszudenken. Was mach ich nur…? Bei diesen Gedanken regte sich Steven und brummelte etwas.

Dabei ließen seine Arme mich kurzzeitig los, so dass ich ihn vorsichtig zur Seite schieben konnte und dann aus dem Bett schlüpfte.

Kaum war ich aus dem Bett, lief ich so leise wie es ging zur Tür. In dem Moment wo ich kurz vor der Tür stand um diese zu öffnen, hörte ich Steven.

„Morgen Kevin wo willst Du denn hin? Es ist doch erst acht Uhr.“

„Ich muss mal für kleine Jungs!“, dabei sah ich an mir hinunter auf die Beule in meiner Hose.

Ich muss hier raus, schrie alles in mir und ich riss die Tür auf und rannte zur Badtür. Nachdem ich mich im Bad eingeschlossen hatte, atmete ich erstmal tief durch.

Oh man das war wohl der letzte Beweis dafür, das ich definitiv schwul bin.

Plötzlich klopfte es an die Badtür: „Hallo wer auch immer da drin ist, ich muss mal ganz nötig!“

Ich erkannte Sabrinas Stimme.

„Einen Augenblick, bin gleich fertig.“ dabei sah ich noch mal an mir herunter.

Gott sei Dank die Beule war weg und nun musste ich doch schnell mal für kleine Jungs. Also beeilte ich mich und kurz darauf öffnete ich die Badtür.

„Morgen Sabrina, ich geh dann mal in die Küche und bereite schon mal das Frühstück vor.

Sabrina sah mich mit großen Augen an: „ Sag mal was ist denn mit Dir? Sonst pennst du doch auch bis in die Puppen!“

„Liebste Sabrina auch ich habe mal Phasen in denen ich auch am Wochenende früh aufstehe und heute ist so ein Tag!“ grinsend ging ich dabei an ihr vorbei, in Richtung Küche.

Dort angekommen, sah ich erstmal nach was wir alles da hatten. Die Brötchen warf ich dann in den Backofen und danach setzte ich erstmal eine große Kanne Kaffee auf.

„Morgen …“ kam es plötzlich hinter mir und ich lies den Teller fallen den ich gerade aus dem Schrank genommen hatte.

Na das war dann mal ein Teller mit diesen Gedanken drehte ich mich zu der Stimme um: „Morgen Steven, wo du schon mal da bist, gibst du mir bitte die Müllschippe und den Handfeger?“

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“

„Haste aber, beim nächsten Mal mach dich etwas lautstarker bemerkbar bevor du in ein Zimmer rein kommst! Ansonsten kannst du gleich den Notarzt vorher anrufen“, dabei musste ich dann doch grinsen und Stevens Mundwinkel zuckten auch und dann lachten wir los.

„Was ist denn hier los? Kann ich auch mit lachen?“

„Nee Sabrina den Witz würdest du sowieso nicht verstehen!“

„Hä hab ich jetzt irgendwas verpasst?“

„Nein Sabrina und nun los Steven, ab ins Bad. Frühstück ist gleich fertig.“

Steven verschwand dann auch und Sabrina half mir beim decken des Küchentisches.

Kurze Zeit später saßen wir beim Frühstück und quatschten über den vergangenen Abend.

„Sag mal Sabrina, wann triffst du dich denn mit Marco wieder?“

„Tja lieber Kevin, das kann ich dir beantworten und zwar heute. Wir wollen ins Kino gehen und uns den dritten Teil von Bourne Identität ansehen.“

„Wow den wollte ich mir auch ansehen. Kann ich mit Steven mitkommen?“

„Wenn ihr nicht stört, denke ich geht das in Ordnung!“

„Oh man wir stören bestimmt nicht, was meinst du Steven.“

„Nee bestimmt nicht, ich wollte den mir auch ansehen!“, kam es von Steven.

„Na dann wissen wir ja was wir heute machen!“

Bernd

Ich war gerade dabei, in der Küche das Frühstück vorzubereiten als Karin hinter mich trat und mich in die Arme nahm.

„Na mein Süßer wie ich sehe werde ich hier nicht gebraucht. Ich werde mal schnell unter die Dusche gehen und dann bin ich auch etwas wacher. Hoffe ich!“

Etwas später saßen wir beim Frühstück und planten unseren Umzug.

“Und Bernd hast du das mit Kevin etwas verarbeitet?“

Ich nickte: „Wie du gestern so schön gesagt hast, es ändert sich ja nicht viel. Nur das ich keine Enkelkinder haben werde und statt einer Schwiegertochter einen Schwiegersohn bekomme. Das einzige worüber ich mir Sorgen mache ist, wenn es in der Schule bekannt wird, dass Kevin schwul ist, was die Schüler mit ihm machen werden.“

„Mein Gott Bernd, so weit ist es doch noch gar nicht und wenn dann werden wir beide für ihn da sein und ich denke Steven und Sabrina werden auch zu ihm stehen. Wobei Steven das ja nicht schwer fallen wird.“

„Ach wo du mich an Steven erinnerst, wann lerne ich denn den mal kennen?“

„Heute! Er ist gestern schon bei uns eingezogen.“

„Das hast du mir gar nicht erzählt! Na da bin ich ja mal gespannt!“

„So komm Bernd wir müssen dann mal nach unseren Rabauken sehen. So wie ich die kenne, liegen die bestimmt noch in den Federn!“

Nachdem wir in der Küche klar Schiff gemacht hatten, fuhren wir zu Karins Wohnung. Der erste der uns entgegen kam war Kevin. Was mir sofort auffiel, er lachte und war wie ausgewechselt. Karin und ich sahen uns nur kurz an. Auch Karin hatte es mitbekommen, das Kevin fröhlicher wirkte.

Nachdem sich die ganze Meute im Wohnzimmer eingefunden hatte, wurde mir Steven vorgestellt. Am Anfang war er gegenüber mir sehr zurückhaltend. Er machte auf mich einen guten Eindruck und da ich von Karin ja wusste was ihm widerfahren war, hatte ich eher ein psychisches Frack erwartet.

Das war er überhaupt nicht, das einzige was mir auffiel waren die Blicke von Steven in Richtung Kevin wenn er sich unbeobachtet fühlte. Na ich wollte jetzt nicht zu viel hinein interpretieren, aber es sah so aus als ob Kevin einen Verehrer hatte.

Na super und ich hatte gehofft das ich mich erst mal mit dem einen anfreunden konnte, aber wie es aussah stand wohl schon der erste Anwärter zum Schwiegersohn vor mir. Obwohl so schlecht sah dieser Steven ja nicht aus. Mein Gott jetzt fang ich schon an, die zukünftigen Anwärter abzuschätzen ob sie für meinen Kevin gut genug waren.

Steven

Es war einfach super, nachdem ich Kevins Vater kennen gelernt hatte und der war echt lustig. Man merkte dass er für Kevin eine wichtige Rolle im Leben spielte und dass er ihn über alles liebte.

Ich sah von der Seite Kevin an, er erzählte gerade von gestern und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Ich musste dabei an heute früh denken, ein Lächeln huschte dabei durch mein Gesicht. Ich war früher aufgewacht als Kevin und der lag auf dem Rücken neben mir und schlief tief und fest.

Na ja ich habe dann die Situation etwas ausgenutzt und meinen Kopf auf seinen Brustkorb gelegt und meine Hände um seinen Oberkörper geschlungen. So war ich dann wohl wieder eingeschlafen. Jedenfalls bin ich wach geworden als Kevin versuchte, vorsichtig aus dem Bett zu kommen.

Nachdem er es dann geschafft hatte, sah ich kurz auf seine Short und was musste ich da sehen. Kevin hatte eine mächtig gewaltige Beule in der unteren Region. Na vielleicht habe ich doch eine Chance bei ihm, denn er gefiel mir immer besser, seine braunen Haare und diese braunen Augen, die wie ein paar Sterne leuchteten wenn er lachte.

Ich spürte plötzlich, dass jemand mich ansah, als ich den Blick etwas anhob sah ich in Kevins Vater seine Augen. Als ob er etwas wusste, jedenfalls lächelte er mich wissend an.

„Na Steven und wie hat dir der erste Tag gefallen?“ kam es auch von Bernd.

„Es war einfach toll und ich finde es echt super, dass ihr mir hier eine Chance geben wollt!“

„Kevin, Karin hat mir von dir erzählt und was du durchgemacht hast und ich freu mich dich in unserer kleinen Familie begrüßen zu können.“ dabei erhob sich Bernd und kam auf mich zu.

Ich zuckte etwas zusammen als er mich an sich drückte. Er musste es wohl bemerkt haben denn er flüsterte mir zu: „Steven du brauchst keine Angst haben, ich werde genauso hinter dir stehen wie ein guter Freund. Herzlich Willkommen.!“

Wau ich konnte nichts sagen und fing an zu weinen, aber diesmal weil ich seit langem wieder glücklich war. Alle standen auf und Kevin sagte etwas an diesem Tag, was ich nie vergessen werde.

Die Worte lauteten: „Ich habe Dich sehr lieb und in der kurzen Zeit bist du mir mehr als ein Bruder geworden.“

Was auch immer hinter dem Satz stand, ich hoffte dass ich das daraus gehört hatte was ich hoffte, nämlich das er mich LIEBTE.

Kevin

Man nun waren zwei Wochen vergangen und heute war der große Umzug geplant. In den letzten zwei Wochen hatte ich Steven noch besser kennen gelernt und was am schönsten war, er konnte wieder lachen und das so richtig.

Wenn ich bei Karin übernachtete, wurde es zum Ritual das ich bei Steven mit im Bett schlief. Dieser Schlawiner nutzte das auch voll aus. Jeden morgen lag er auf mir drauf und ich musste zusehen wie ich mit meinem großem Problem beim aufwachen klar kam.

Na ja bis jetzt hatte er jedenfalls nichts mitbekommen. Mein Vater war auch irgendwie komisch, immer wenn er was über das Thema schwule und Lesben hörte oder sah und es etwas Negatives war, dann ereiferte er sich und schimpfte über diese Gesellschaft und ihren dummen Einstellungen gegenüber dem Thema.

Na zum einen fand ich es toll und so langsam bekam ich Mut ihm von meinen Gefühlen zu erzählen.

„Kevin, kommst du bitte, die Möbelträger sind endlich da!“

„Ja Papa komme schon.“

Man das wird heute noch ein Tag, aber wer stand denn da im Flur?

„Steven was machst Du denn hier?“

„Na ich bin fertig mit dem Packen meiner paar Sachen und Karin meinte ich könnte hier noch etwas helfen!“

„Klaro kannste helfen. Ich werde mit dem einpacken meiner Sachen überhaupt nicht fertig.“

„Na dann ab in dein Zimmer.“

„Kevin, ich dachte du wärst bei dir schon fertig!“ kam es vorwurfsvoll von meinem Vater.

„Ja sorry aber du weißt doch, Kevin und seine Ordnung!“

Paps musste dabei lachen: „ Mach bloß ab in dein Zimmer und werd fertig mit dem packen, deiner Sachen.“

„Ja, ja…“ mit diesen Worten spurtete ich in mein Zimmer.

„Steven, bin da wir können loslegen.“

Ich sah Steven an meinem Schreibtisch sitzen mit einem Stück Blatt in der Hand. Er reagierte überhaupt nicht und sah wie hypnotisiert auf das Blatt.

„Steven hallo, ich bin daaaaaaa…“

Erschrocken sah er auf und sah mir direkt in die Augen.

„Kevin sag mal, ist dein Chatname wenn du im Internet bist Kev16?“

„Wieso? Ja ist er, warum willst denn das wissen?“

„We…illll mein Name im Chat CRASH ist.“

„DDDD…uuuuu bist CRASH?“

Er nickte und stand auf: „Ja der bin ich! Wie habe ich mir immer gewünscht diesem Kev16 gegenüber zu stehen und mit ihm mal persönlich zu quatschen und jetzt muss ich feststellen das dieser Kev16 DU bist.“

Irgendwie war das jetzt für mich doch etwas zu viel und ich setzte mich auf den Fußboden. Ohh Scheibenkleister, was mach ich jetzt nur. Eines wusste ich nun mit Bestimmtheit, nämlich warum sich Crash im Chat nicht mehr gemeldet hatte.

„Kevin, he geht’s dir nicht gut?“

Ich fühlte wie Steven mich vorsichtig in die Arme nahm.

„Steven, Crash weißt du eigentlich wie viel du mir bedeutest. Ich habe jeden Tag darauf gewartet, dass Crash im Chat auftaucht und mir erzählt wie sein Outing gelaufen ist. Aber nichts kein Lebenszeichen von ihm, von dir!“

„Sorry nun weißt du ja, wie es ausgegangen ist! Nämlich SCHEISSE!“ kam es leise von Steven.

„Oh man, nun weißt du ja von mir alles, nur eines nicht das ich für dich ziemlich starke Gefühle hege.“ antwortete ich ebenso leise.

„He das weiß ich, die Beule in deiner Shorts wenn du morgens aufgestanden bist, hat für sich gesprochen. Zum andern, hast du dich nie gefragt, warum ich immer morgens so eng auf dir lag?“

Erschrocken sah ich auf: „Du kleiner Schuft, du hast die ganze Zeit ….“

„Ja hab ich und ich hab’s genossen, wenn du am Wochenende bei mir geschlafen hast!“

„Na warte du kleines Biest…“ dabei drehte ich mich zu Steven und drückte meine Lippen auf seine. WAU… was für ein Gefühl. Plötzlich fühlte ich Stevens Zunge an meinen Lippen und als ob ich nur darauf gewartet hatte öffnete ich meine Lippen.

Wie lange wir so auf dem Boden saßen und unsere Mundhöhlen mit der Zunge erforschten, kann ich nicht mehr eindeutig sagen.

Jedenfalls waren wir mit der Höhlenforschung so intensiv beschäftigt, dass wir nicht merkten, dass mein Vater im Zimmer stand.

„ÄHHMM.. Jungs wenn ihr damit fertig seid, könntet ihr dann bitte weiter einpacken!“

Ach du sch…..

Erschrocken fuhren wir auseinander und ich sah meinen Vater entsetzt an.

Der aber lächelte mich nur an und meinte dann trocken in mein Richtung: „ Und Kevin um mir mitzuteilen, dass du auf Jungs stehst, hättest du mir dies nicht in Aktion zeigen müssen. Ich hätte mich gefreut wenn du es mir gesagt hättest. Aber wie es aussieht, habe ich ja dann wohl einen Schwiegersohn ab jetzt!“

Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer und ich sah sprachlos meinen Vater hinterher. Ja mein Sprachorgan hatte den Dienst aufgegeben, jedenfalls in diesem Moment.

„Ähhmm Kevin sag mal, hat dein Vater was von deiner Neigung geahnt?“

Ich zuckte nur mit den Schultern, da mein Sprachorgan sich wohl immer noch im Streik befand.

„He ich denke du solltest wohl zu deinem Vater gehen und mit ihm sprechen!“

Als Antwort nickte ich nur und stand langsam auf.

„Ok ich pack hier weiter ein und du gehst jetzt zu deinem Vater.“

So machte ich mich auf den Weg zu meinem Vater, um endlich dass zu tun was ich schon die ganze Zeit vorhatte.

Bernd

Tja das war ja nun eindeutig, auf was oder wen mein Sohn sexuell stand. Na ja ein bisschen war ich schon geschockt. Wann hatte schon mal ein Hetero-Mann das Vergnügen zwei Jungs knutschend zu erwischen. Zum Glück hatte mir Karin ja einiges an Literatur gegeben um mich mit diesem Thema auseinander setzen zu können und es hat mir wohl geholfen, damit KEIN PROBLEM zu haben.

Nun stand ich also in der Küche und fing an die Stühle für die Möbelpacker zusammen zu stellen.

„Paps? Hast du mal kurz Zeit für mich? Ich hab dir was zu sagen!“, kam es etwas gedrückt von meinem Sohn, der an der Küchentür stand und betreten auf den Boden starrte.

Als ich ihn so dastehen sah, konnte ich nicht anders und ging auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.

„Kevin, du brauchst mir nichts zu erklären! Ich freue mich für dich. Das einzige was mich etwas traurig macht ist, dass du es mir nicht schon längst erzählt hast. Wir haben doch sonst auch keine Geheimnisse!“

„Paps das kannst du doch nicht vergleichen mit irgendwelchen Sachen wie Schulnoten und sowas, hier geht es doch um etwas was nicht jeder so akzeptieren kann. Ich habe selbst Zeit gebraucht um mich so zu akzeptieren.“

„Mhh ich glaube mein Sohn ist hiermit erwachsen geworden und braucht seinen Vater nicht mehr!“ stellte ich trocken und mit etwas Wehmut fest.

„Quatsch dich brauche ich mein ganzes Leben lang. Du warst immer für mich da und das soll auch so bleiben.“

Danach hielten wir uns in den Armen und sagten gar nichts. Jeder hing seinen Gedanken nach und eines wurde mir bewusst, ich werde für diese beiden Lümmel immer da sein und ihnen beistehen.

„Darf ich mal kurz stören?“

„Ja Steven darfst du!“ kam es von uns beiden fast gleichzeitig und dann mussten ich und Kevin über das verdutzte Gesicht von Steven lachen.

Man der Gesichtsausdruck in Stevens Gesicht war ja auch zum piepen.

„Kannst du jetzt bitte wieder in dein Zimmer kommen und mithelfen einpacken? Sonst werden wir heute nie fertig.“

„Nun mach Kevin!“ und dann sah ich Steven an: „So und sie junger Mann werden ganz besonders auf meinen Sohn aufpassen, ansonsten gibt es Ärger mit mir!“

„Jawohl Sir, habe verstanden!“ kam es von Steven.

Dann rannten beide in Richtung Kevins Zimmer.

Steven

Tja nun lag der Umzug auch schon drei Wochen zurück. Nachdem ja nun allen klar war, das Kevin und ich ein Paar waren, erhielten wir ein gemeinsames Zimmer mit eigenem Bad. Sabrina war auch mit Marco noch zusammen und als er von uns dann erfuhr, dass wir beide zusammen sind, fand er es cool und freute sich für uns.

Karin und Bernd kümmerten sich um mich, als ob ich schon immer bei ihnen lebte. Meine eigenen Eltern hatten sich, so wie ich es von Karin erfuhr getrennt. Meine Mutter wollte gerne wieder mit mir in Kontakt treten, aber dazu war ich noch nicht bereit.

Nicht nachdem was sie mir angetan hatten. Ich schaute zu Kevin der auf dem Bett lag und so wie es aussah eingeschlafen war. Ich liebte diesen Kerl über alles und ach so Crash war wieder im Chat aufgetaucht und hat von seinem Kevin erzählt.

Bernd

Karin und ich saßen auf der Couch im Wohnzimmer und tranken Wein.

„Na Bernd, du siehst ja richtig glücklich aus!“

„Bin ich. Ich habe dich und das ist schon mal etwas worüber ich glücklich bin. Tja und dann noch diese Rasselbande die uns auf dem Kopf rumhopst.“

Karin musste lachen, aber dann wurde sie ernst.

„Bernd?“

„Ja Karin?“

„Ich muss dir noch etwas sagen!“ dabei sah sie mich an.

„Ja was willst du mir sagen?“

„Also wir leben ja jetzt hier zu fünft. Könntest du dir vorstellen, das wir noch ein sechstes Mitglied in unsere Familie aufnehmen könnten?“

„Wie bitte nicht noch ein Ziehkind!“ stöhnte ich.

„Nein es dauert noch etwa sechs Monate, bis dieses Persönchen bei uns einziehen wird!“

Was, ich sah sie entgeistert an: „ Aber wir sind doch schon über vierzig!“

„Na und aber jemand hat endlich einen Grund mir einen Heiratsantrag zu machen!“ antwortete sie schnippisch.

Erst jetzt wurde mir erst richtig bewusst, was Karin mir da sagte.

„Ich weiß jetzt gar nicht was ich sagen soll!“

„Man nun frag sie schon!“ kam es von der Wohnzimmertür in einem Chor.

Da standen Sabrina, Kevin und Steven und grinsten uns an.

„Was ihr wusstet, dass Karin schwanger ist?“

„Ja mein lieber, ich hatte meinen Schwangerschaftsausweis auf dem Küchentisch liegen gelassen und wie du dir denken kannst hat unser geliebtes Töchterchen ihn gefunden.“

„Tja dann bleibt mir ja nur noch eines übrig!“ dabei stand ich auf und kniete mich vor Karin hin: „ Willst du meine Frau werden?“

Kevin

Man das war jetzt aber wirklich etwas schmalzig, typisch Erwachsene. Aber irgendwie auch süß. Ehe ich jetzt an dieser Stelle Tschüss zu Euch sage, möchte ich noch in Kurzform wiedergeben was dann noch so geschah.

Sechs Monate später war ein kleiner Matthes zur Welt gekommen. Und eh jetzt hier einer von euch sagt, was für ein bescheuerter Name, zum Mitmeißeln den haben wir, Sabrina, Steven und ich ausgesucht.

In der Schule, ging dann irgendwann das Gerücht um Steven und ich wären ein Paar. Somit mussten wir uns dann auch in der Schule Outen, was komischerweise ganz gut verlief. Na ja ein paar Idioten muss es ja immer geben, aber auf die sei gesch….

Steven und ich sind glücklich miteinander und wir wussten das wir in unserem zukünftigen Leben noch so einige Steine umschiffen mussten.

Aber gemeinsam mit unserer Familie sind wir stark genug auch diese Hürden zu meistern, denn NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!

Steven hat mittlerweile mit seiner Mutter gesprochen und sich ausgesöhnt, aber zurück zu ihr wollte er nicht ziehen. Tja bei so einem schnuckeligen Teil wie mir, kann er ja auch nicht…

AUAHHHHHHH

„Man Steven musst Du Dich immer so anschleichen?“

So jetzt schreibe ich noch kurz was. Ich habe mit meinem KEV echt Glück gehabt, aber glaubt mir ich bin das schnuckeligere Teil von uns beiden.

„Auaaaahh Kev das bekommst Du zurück! Na warte!“

Also TSCHÜSS und für alle viel Glück bei Eurem OUTING………

Wünschen Euch von ganzem Herzen Steven und Kevin!

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