Freunde, Feste und Empfänge, Fußball
Jerome
Ole ist mit Martin gekommen und dann hoch zu mir. Ich bin gerade an den Arbeitsblättern mit Ablaufgaben, englisch dieses Mal und Ole hat jetzt mal den Mac an geschmissen und lädt Bilder vom Handy drauf. Nach dem ich fertig bin, informiert
er mich über die Baustelle und erzählt dann von seinem Klassenkameraden Paul. Er zeigt mit dann auch das Bild, das er von Paul im Krankenhaus gemacht hat.
Als ich das Bild sehe, wird mir fast übel. Hammer, wie sieht denn der aus. Wer tut denn so was und schimpft sich dann noch Vater. Den könnte ich kaputt machen, ich, der eigentlich jede Art von Gewalt ablehnt.
Außerdem erzählt er von Dr. Morbach und seinem Onkel Jo, den er ja sehr gern hat. Die zwei Männer sind wohl seit Freitag wieder beieinander, nach elf Jahren und Ole meint, Paul könnte vielleicht bis Ende September in des Doktors Wohnung leben, weil der bis sechzehnten Juni bei seinem Onkel wohnt und die zwei dann nach Singapur aufs Schiff fliegen.
Nach öffnen des E-Mail Programms lesen wir Torstens Bericht von seinen ersten Partnerübungen mit der Dame Natalie und Ole und ich sehen uns ,heftigst lachend, in der Auswahl des Geschenks für Torsten, mehr als bestätigt.
Ich überlege gerade, ob wir nicht bei der gesamten Terminplanung irgendwas außer Acht gelassen haben, etwas, das seit Monaten fest steht und im Trubel der Familienereignisse der letzten und der kommenden Wochen untergegangen ist.
Ole, der nach dem Schließen des E-Mailprogramms die neusten Nachrichten eingeblendet bekommt, sagt zu mir: „ Du, hier steht gerade, das am dreizehnten Juni um Zwanzig Uhr Dreißig Deutschland das erste WM-Spiel bestreitet in Südafrika gegen Australien. Das ist doch der Tag des Empfangs in Bremen.“
„Oh leck“, sag ich, „jetzt weiß ich, was wir vor lauter, lauter vergessen haben, die WM in Süd Afrika.“
„Wie ich deinen Vater kenne, hat der das nicht vergessen“, sagt Ole und fährt das MacBook runter.
„Da kannst du recht haben, Ole“, erwidere ich, „aber wir, wir haben das vor lauter Liebe, Umbau, Freundschaft und anderer Ereignisse total verdrängt und ich muss sagen, dass ich zwar gern Fußball gucke, aber mein Sergej und ihr, der Umbau und alles und ganz besonders unsere wachsende Freundschaft, das ist mir einfach alles viel wichtiger, wie die WM.
Weißt du, Ole, ich hatte nie richtige Freunde und Natascha auch nicht. Durch euch und besonders durch Dich, merke ich jetzt, wie sehr das gefehlt hat. Sergej ist mein Schatz und durch ihn, dich und Frank bin ich innerhalb kurzer Zeit von jungen, netten Menschen umgeben, habe ich jetzt Freunde, vielfältig und verschieden und trotzdem mag ich alle um mich rum.“
Ich fahre jetzt meinen Rechner hoch, suche den Terminplan für die WM, den ich schon vor zwei Monaten gespeichert habe und schaue nach, wann die deutsche Mannschaft an der Reihe ist.
Das erste Spiel mit deutscher Beteiligung ist tatsächlich zeitgleich mit dem Empfang im Hilton in Bremen und ich hoffe mal, dass Papa das geschnallt hat. Ich werde ihn gleich mal anrufen und fragen.
Er meldet sich nach dem vierten klingeln und fragt offensichtlich etwas genervt: „Was ist denn jetzt so wichtig, das es nicht bis achtzehn Uhr warten kann, Jerome?“ „Entschuldige Papa, Ole und ich haben gerade festgestellt, dass an Mamas Empfang um Zwanzig Uhr dreißig Deutschland das erste WM Spiel bestreitet“, sag ich.
„OK“, sagt er, „das haben wir auf dem Plan, Jerome. Kai hatte mich schon auf der Fahrt ins Hilton neulich darauf hingewiesen, also bis später, ich hab dringend zu tun und will nicht mehr gestört werden.“ Schon hat er sich weg gedrückt, man, diese Hektik, obwohl er ja immer ein offenes Ohr für uns hat und wir ihn in den letzten Wochen doch auch öfter gebraucht haben. Er ist einfach ein Top Manager und nebenbei noch ein toller Vater und Freund.
Sergej und Kevin müssten jetzt bald kommen, Ole telefoniert mit Frank und erzählt alles von Paul.
Auch das Morbach heute hier her kommt mit Onkel Jo, wenn der Hilfeplan für Paul gemacht wird. Ab Morgen hat Frank wieder Frühschicht und Ole will um Acht zu Hause sein. Martin oder Sergej können ihn ja dann heimbringen, wenn die Sache mit Paul klar ist. Ich könnte ihn ja auch fahren, Autos sind ja jetzt genug da.
Sergej kommt, allein, er hat die beiden bei Wolfi abgesetzt und Wolfi bringt Kevin um achtzehn Uhr und bleibt dann auch bis morgen unten bei Kevin in der Wohnung. Morgen früh fahren sie dann alle drei gleich von hier aus los. Ich nehme meinen Schatz in den Arm, knuddle und knutsche ihn und flüstre in sein Ohr: „Schön, dich wieder zu haben, ich hab dich vermisst.“ „Du hast mir auch gefehlt, aber jetzt bin ich ja da“, sagt er und löst sich von mir, „ich muss erst mal duschen, ich hab viel geschwitzt heute. Kommst du mit?“ Ole grinst und sagt: „Geh ruhig mit, mir wird schon nicht langweilig allein und soo lang wird es ja auch nicht dauern. Ich schreibe zwischen zeitlich mal eine ausführliche Mail an unseren Furzknoten und teile ihm mit, was hier gelaufen ist.“
Sergej und ich, wir gehen ins Schlafzimmer und entledigen uns unserer Kleider und ich zieh auch noch Max und Moritz aus. Die Vorfreude steht uns deutlich, nicht nur ins Gesicht geschrieben und
er trägt mich schnell ins Bad.
Ole
Die beiden sind schnell verschwunden und ich muss versuchen, jetzt das Kopfkino aus zu lassen, sonst sitze ich nachher mit einer Latte hier und Frank ist nicht da. Ich könnte ja auch einfach mal zur Oma rüber gehen und mit Mutsch reden, die ist ja noch da. Genau, das mach ich jetzt. E-Mail schreiben kann ich später auch noch. Ich mach den MAC aus und gehe zur Wohnung der beiden alten Damen und klingle dort.
Tante Frieda öffnet die Tür und ruft freudig und erstaunt: „Ole, ja das ist ja man schön, dass du dich auch mal zu uns verläufst. Komm rein, ich hoffe, es gibt dieses mal keinen besonderen Grund für dein Kommen.“
„Ich bin bei Jerome drüben und da der jetzt mit Sergej duschen ist, hab ich gedacht, ich schau mal rein, bei Mutsch und bei Euch“, sag ich und folge ihr ins Wohnzimmer, wo die Oma sitzt und irgendwas im Fernsehen guckt. Den Fernseher macht sie aus und kommt ebenfalls freudig auf mich zu und begrüßt mich überschwänglich.
„Möchtest du einen Kaffee oder einen Kakao oder lieber ein Gläschen Cremant?“, fragt Frieda. „Kakao wäre gut“, sag ich und Frieda geht in die Küche und bestellt einen Kakao. „Den trinkt Jerome auch immer, wenn er hier ist“, sagt Oma, „den macht deine Mutter so gut, sagt er immer.“
Mutsch kommt und bringt den Kakao. „Ole, Du?“, sagt sie erstaunt, Frieda hat ihr wohl nicht verraten, das ich es bin, für den der Kakao ist. „Ja, Mutsch, ich bins“, sag ich, „ich bin eigentlich drüben bei Jerome aber der ist jetzt mit Sergej, der eben von der Arbeit gekommen ist, duschen gegangen und allein da sitzen wollte ich nicht. Da bin ich halt her gekommen, um euch zu besuchen. Wir haben um achtzehn Uhr eine wichtige Besprechung mit Herrn Remmers. Onkel Jo und Dr. Morbach kommen auch her. Es geht um einen Klassenkameraden von mir, um Paul. Sein Vater hat ihn Krankenhaus reif geschlagen und dem wollen und müssen wir jetzt helfen.“
Ich erzähle die ganze Vorgeschichte mit Pauls homophoben Gehabe und seinem Outing bei uns in der Schule und dann, was am Wochenende passiert sein muss. Als ich das Bild zeige von Pauls Gesicht, ist die Empörung groß.
Mitgefühl und Hilfsbereitschaft werden bekundet und die Schnapsflasche wird geholt. Auf diesen Schreck muss ein Genever her. Mutsch und ich trinken aber keinen davon.
„Was wollt ihr jetzt tun, der Junge kann doch auf keinen Fall wieder zu diesem Schläger nach Hause“, sagt Oma erbost. „Wir beraten das nach her“, sag ich, „mit Herrn Remmers, Doktor Morbach und Onkel Jo kommen auch mit, die zwei sind wieder zusammen, seit Freitag wohl.“
„Ist das der Joachim, mit dem Jo damals zusammen war und der dann nach München ist?“, fragt Mutsch erstaunt, „ist das der Dr. Morbach aus der Klinik?“ „Ja, Mama, das ist er“, sag ich und erzähle den beiden Damen, um was es geht. „Hach, wie romantisch“, sagt Frieda begeistert, „ein Happy End nach so langer Zeit, das ist ja toll und jetzt zusammen auf das Schiff. Das ist ja wie in einem Roman.“ Der Griff zur Flasche sagt mir, dass das jetzt auch begossen werden muss. Die zwei Damen sind schon der Hammer, finde ich. „Das freut mich sehr für Jo“, sagt Mutsch, „er war damals sehr traurig und hat lange Zeit nicht mehr gelacht. Das hat dazu geführt, das er und dein Papa sich wieder näher gekommen sind.“
Ich trinke meinen Kakao aus und sage: „Ich geh dann mal wieder rüber, die Zwei vermissen mich bestimmt schon.“ Ich verabschiede mich, sag Danke für den Kakao, Mutsch gebe ich einen Kuss und Frieda bringt mich zur Tür. „Ich hoffe, du kommst jetzt öfter mal und bring ruhig den Frank mal mit“, sagt Frieda, „das ist ja auch so ein netter Junge.“ „Machen wir, bestimmt“, sag ich und geh dann über den Flur, zurück in Jeromes Reich.
Die beiden sitzen im Trainingsanzug auf der Couch und reden miteinander. Jerome sagt, dass Sergej gern auch mal die Bilder vom Bau, aber auch das von Paul sehen möchte und ich mach den Läppi wieder an.
„Wo warste denn hin, Ole“, fragt Jerome. „Ich war bei deiner Oma, hier allein hätte mir mein Kopfkino wohl einige, nicht jugendfreie Duschszenen präsentiert, da hab ich gedacht, ich besuche meine Mutsch und die zwei Damen. Das war OK und einen guten Kakao hab ich auch bekommen.“
Die zwei grinsen, ich auch und dann mach ich die Bilder auf. Zuerst kommen die vom Bau, ich erkläre das auch ein bisschen, dann kommen das Bild von Paul nach der OP. Auch Sergej ist entsetzt und wütend und wir sind uns so was von einig, das wir Paul helfen müssen, ihn daraus holen müssen.
Dr. Morbach
Kurz vor zwölf ruft Ole mich an und teilt mir mit, dass um achtzehn Uhr eine Besprechung in Sachen Paul stattfindet, bei Remmers, meinem neuen obersten Chef. Ich soll dahin kommen und Jo soll ich mitbringen, hat Ole gesagt. Dort soll festgelegt werden, wie im Fall Paul vorgegangen werden soll und wie und wohin wir Paul unterbringen, damit er vor weiteren Angriffen geschützt ist, wenn er aus der Klinik entlassen wird.
Ich rufe Jo an, der zu Hause ist und teile ihm mit, dass wir bei dem Herrn Remmers um achtzehn Uhr erwartet werden. Der ist erstaunt und so gebe ich einen kurzen Abriss über das Geschehen um den Klassenkameraden von Ole. Ich sage ihm dann, dass ich um drei zu Hause bin und dass das mit meinem Auflösungsvertrag geklappt hat. Ich muss aber bis zum letzten Tag arbeiten gehen, weil ich meinen Nachfolger einarbeiten muss. Mein Urlaub wird mir ausgezahlt.
Er freut sich und meint, das ja an Bord nach her von Singapur bis Genua nicht viel zu tun sein wird für mich und auch er kann sich zwischendurch immer wieder frei schaffen, so das uns viel Zeit bleibt, Versäumtes nach zu holen. Was immer er damit auch meint, ich freue mich jedenfalls drauf.
Jetzt werde ich mal noch kurz nach Paul schauen, ob alles soweit OK ist, danach werde ich in der Cafeteria was kleines zu Mittag essen und einen Kaffee trinken.
Wolfi
Die Vorlesungen heute Morgen sind alle interessant und deshalb geht die Zeit auch schnell vorbei. Zu Mittag geh ich in die Mensa und gucke, was dort zu Essen angeboten wird. Spagetti Bolognese und Salat. Es sieht ganz gut aus und so stell ich mich an. Mein Studienkollege Volker Grün, der im Hörsaal immer neben mir sitzt und den ich als einzigsten schon etwas näher kenne, steht einige Leute weiter vor mir in der Reihe. Als er sein Essen hat, guck ich, wo er sich nieder lässt und gehe dann mit meinem Essen auch dort hin. Ihm gegenüber, aber auch links und rechts ist alles frei und so setz ich mich zu ihm.
Wir wünschen uns guten Appetit und ich probiere das Essen. Anders zwar als bei Mama aber durchaus nicht schlecht schmeckt es heute und auch der Salat ist essbar.
„Ganz gut heute“, sagt er zwischen zwei Bissen. „Joa, kann man essen“, sag ich. „Wie war denn das Wochenende an der Ostsee?“, will er wissen und ich sage, dass es toll war, vor allem das Essen an der Geburtstagsfeier und überhaupt in dem Hotel. Auch, das wir Baden waren und sonntags noch im Hansa Park.
„Warste allein da hin oder mit Familie?“, will er wissen. „Nee“, sag ich, „mit Freunden waren wir unterwegs. Wir haben einen Freund besucht, der in Bad Schwartau in Reha ist. Mit drei Autos sind wir gefahren.“ „Seit wann hast du denn so viele Freunde hier, du wohnst doch noch gar nicht lang hier und du hast vorher nix von Freunden erzählt“, sagt er, „hab ich was versäumt?“
„Kann schon sein“, sag ich, „unsere Nachbarn haben einen Sohn, der ist achtzehn und den habe ich halt kennen gelernt und seine Freundin auch. Ein Freund von dem, Armin, so heißt der Nachbarsjunge, hat einen Unfall gehabt und lag im Krankenhaus.“ „Ist der jetzt in Reha?“, fragt er dazwischen. „Nein, der nicht, horch einfach mal zu, ich erzähl es ja gerade“, sag ich und fahre fort. „Also Ole, der mit dem Unfall, hatte einen jüngeren Mitpatienten auf dem Zimmer, mit dem er sich angefreundet hat. Dann hat sich Ole in den Zivi, den Frank verliebt und Armin, mein Nachbar, hat dann eine Kennenlernparty veranstaltet, auf der vierzehn Leute waren.“ „Der Ole und der Frank, die sind ja dann offensichtlich schwul“, sagt er jetzt, „stört dich das nicht.“ „Nein, warum sollte es das“, sag ich und schau ihn dabei an, „würde es dich stören?“
„Ich weiß nicht“, sagt er, „darüber habe ich noch nie ernsthaft nach gedacht, ich glaub, ich kenne gar keine schwulen Leute, jedenfalls nicht das ich wüsste.“ „Nun, das kannst du so nicht sagen“, sag ich, „die meisten gehen nicht damit hausieren, das sie schwul sind, weil es immer noch genug Anfeindungen und sogar Übergriffe gibt. Theoretisch könnte jeder hier schwul sein, ohne das du es weißt, solange du es nicht erkennst an ihrem Verhalten oder wenn sie es nicht sagen. Es steht ja niemandem auf der Stirn geschrieben, oder?“
„Ja, da hast du wohl recht“, sagt er, „aber es ist mir glaub ich, auch egal, wenn man mich in Ruhe lässt und sonst OK ist, so wie du zum Beispiel, dann hab ich gegen niemand was.“ „Heißt das, wenn ich dir jetzt sagen würde, ich bin schwul, das dir das nichts ausmachen würde?“, frag ich nach. „Genau das heißt es. Du bist ganz Ok, ein Freund, würde ich fast sagen und wenn du jetzt sagst, dass du schwul bist, rede ich immer noch mit dir und setzt mich auch weiterhin neben dich“, gibt er mir zu Antwort.
„OK“, sag ich, „ich bin schwul und hab seit ein paar Tagen einen festen Freund.“
„Du verarscht mich doch jetzt, oder? Bist du echt schwul?“, fragt er und als ich nicke, sagt er, „das hätte ich jetzt echt nie vermutet. Na, ja, das sieht man dir nicht an, ich jedenfalls nicht.“
„Ich sagte doch schon, wenn man sich verhält, wie alle anderen Leute um einen rum, ist es nur sehr schwer zu erkennen, ob einer schwul ist oder nicht“, sag ich und esse einfach weiter. „Was heißt das jetzt konkret“, fragt er weiter und grinst dabei, „baggerst du mich jetzt an?“ „Warum sollte ich“, sag ich, „ich habe einen lieben Freund, der reicht mir zum an baggern“, sag ich zu ihm, „dich mag ich halt als Kumpel, als Mensch halt, verstehst du.“
„Na, das sind ja Neuigkeiten, da kommt ein neuer mitten im Semester, setzt sich neben mich“,sagt er, „ und erzählt mir dann ganz beiläufig beim Spagetti essen, das er schwul ist. Wie cool ist das denn?“
„Na ja, ich konnte mich ja schlecht neben dich setzen und sagen, hei, ich bin der Kai und ich bin schwul“, sag ich, „so was macht doch keiner, oder? Das kann man nicht bringen, man weiß doch nie, wie der andere darüber denkt. Es gibt noch immer Leute, die dann ausrasten, dich beleidigen oder sogar tätlich werden. Wenn du nicht gesagt hättest, dass es dir egal ist und ich so was wie ein Freund für dich bin, hätte ich dir das jetzt auch nicht gesagt. Ich hab jetzt auf dein Wort hin, dass es dir egal ist, mich dir gegenüber geoutet und bitte dich, es nicht einfach weiter zu erzählen.“
„Das werde ich nicht tun, warum sollte ich?“, sagt er, „es ändert sich nichts zwischen uns und dass du es mir überhaupt gesagt hast, das beweist mir doch, dass du in mir einen Freund siehst, dem du vertraust. Das ehrt mich.“
Wir sind fertig mit essen und bringen das Geschirr zurück. „Ich geh noch raus, eine rauchen“, sagt er, „kommst du mit? Du rauchst zwar nicht, aber es ist ja auch noch Zeit bis zur nächsten Vorlesung.“ „Ok“, sag ich, und grinse dabei, „ich leiste dir Gesellschaft, wenn du mir den Qualm nicht gerade ins Gesicht bläst.“ Wir verlassen die Mensa und gehen zu einem Platz, an dem das Rauchen, das ansonsten auf dem Unigelände verboten ist, genehmigt ist. Hier sind noch einige Leute dabei, die Luft zu verpesten und ich stelle mich so hin, dass der leichte Wind, der geht, die Qualmwolken von mir weg weht.
„Ich sollte aufhören, zu rauchen“, sagt Volker, „meine Mitbewohner in der WG sind alle heftigste Nichtraucher und da wir im dritten Stock wohnen und keinen Balkon haben, muss ich immer runter laufen, wenn ich rauchen will. Wenn ich in meinem Zimmer am offenen Fenster rauche, zieht doch immer etwas von dem Qualm hinein und Gudrun, die Ökoziege, riecht das und macht jedes Mal richtig Stress. Ich habe keine Wahl gehabt, entweder das Rauchverbot akzeptieren oder kein Zimmer, also hab ich unterschrieben und jetzt muss ich mich wohl auch dran halten.“
„Von meinen neuen Freunden raucht gar keiner“, sag ich, „im September ziehen wir auch alle in eine WG hier in Bremen, die gerade im Umbau ist. Das Gebäude gehört einem der Freunde und jetzt wird das bis zum Studienbeginn ausgebaut. Wir werden dann dort mit zehn Leuten wohnen, die sich aber alle jetzt schon kennen und gut verstehen.“ „Zehn Leute, das ist viel“, sagt er, „wir sind zu viert und das ist oft schon nicht einfach, alle unter einen Hut zu kriegen. Das gibt schon ab und zu etwas Zoff, wenn einer das Einkaufen vergessen hat oder das Bad nicht geputzt ist.“
„Das wird so gebaut bei uns, das die Leute jeder ein Zimmer, und die Paare zusammen ein Bad haben, die Singles haben ein Zimmer mit eigenem Duschbad, also muss jeder oder die Pärchen gemeinsam ihr Bad selber sauber machen und die Zimmer auch“, sag ich. „He, das ist ja cool, aber bestimmt auch teuer“, sagt er, „was muss du denn zahlen im Monat?“ „Genau wissen wir das noch nicht, aber es wird schon gehen“, sag ich, „meine Eltern unterstützen mich und ein bisschen jobben geh ich auch noch dann. Mein Freund macht eine Ausbildung und kriegt auch noch Kindergeld, so das wir schon über die Runden kommen werden.“
Seine Ziggi ist all und wir machen uns Richtung Hörsaal auf den Weg. Jetzt bin ich bei ihm geoutet und er hat kein Problem damit, dass ich schwul bin. Das freut mich jetzt schon und ich bin zufrieden mit mir, dass ich es gesagt habe.
Da der Professor noch nicht da ist, schreibe ich eine SMS, an Ingo in Nürnberg. Das wollte ich schon vor ein paar Tagen machen. Ich schreib ihm von Kevin und schick auch ein Bild von meinem Schatz und kündige eine lange E-Mail mit Einzelheiten an. Als der Dozent kommt, ist die Nachricht schon unterwegs. Ingo wird sich freuen für mich, das weiß ich.
Nach knapp zwei Stunden sitze ich mit meinem Schatz im Zug nach Bremerhaven, zusammen mit Sergej, der Kevin und mich nach her bei uns zu Hause absetzt.
Mama hat gemeckert, wir wären immer unterwegs, sie würde uns auch gerne noch mal sehen. Sie hat ja nicht Unrecht, die letzten Tage war ich mit Kevin so gut wie gar nicht bei mir zu Hause. Mama hat dann in einer SMS angefragt, ob sie mein Zimmer untervermieten soll. Da hab ich doch glatt ein schlechtes Gewissen bekommen.
Vor achtzehn Uhr fahr ich dann mit Kevin, mit meinem Fiat, aber doch wieder zu Martin und Kai, wo wir auch schlafen werden, um dann morgen früh mit Sergej wieder los zu fahren. Am Wochenende werden wir aber dann bei mir übernachten. Papa und Mama wollen mit Armins Eltern und Armin und Denise hier bei uns grillen und da müssen wir schon teilnehmen.
Das Wochenende drauf ist ja dann der große Empfang und Montags vorn dran die Feier im Haus bei Remmers.
Mama freut sich, als wir zur Türe rein kommen. „Hallo, ihr beiden, schön das ihr da seid. Ich habe einen Erdbeerkuchen gebacken und Sahne geschlagen. Setzt euch an den Tisch, ich hole noch schnell den Kaffee“, sagt sie und verschwindet in der Küche. Wir ziehen die Schuhe aus im Flur, stellen die Rucksäcke ab und setzen uns an den gedeckten Tisch ins Esszimmer. Mama bringt den Kaffee und schenkt uns und sich ein und setzt sich dann. Jeder bekommt ein Stück Erdbeerkuchen auf den Teller und sie schiebt uns die Sahneschüssel hin.
Nachdem wir uns bedient haben, lassen wir uns den frischen Kuchen schmecken. Ich liebe Erdbeerkuchen, schon immer und Mama weiß das und macht ihn öfter mal. Auch meinem Schatzi scheint es gut zu schmecken und Mama guckt zufrieden zu.
„Wie war denn euer Ausflug an die Ostsee, habt ihr viel Spaß gehabt“, will Mama wissen. Wir erzählen abwechselnd von der Geburtstagsfeier, vom Shopping und von meinem Nobelanzug. der bei Jerome hängt. Kevin, der Bilder mit dem Handy gemacht hat von mir im Anzug und Frank und Ole, zeigt Mama die Bilder und als ich ihr sage, was Lis dafür bezahlt hat, kommt sie aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir erzählen vom Strand und auch vom Hansapark und auch über Kevins neues Zimmer. „Das ist ja dann ein tolles Wochenende für euch gewesen“, sagt sie, „ das freut mich aber sehr. Wie geht es denn dem Jungen in der Reha, dem Torsten, macht er Fortschritte mit seinem Bein?“ „Er war ganz munter und es geht schon besser, eine Woche haben sie die Reha verlängert, dann kommt er zurück“, sag ich zu Mama.
„Morgen Abend feiern wir noch ein bisschen Martins fünfundzwanzigstes Jubiläum, hat Lis gesagt“, sagt jetzt Kevin, „so im Familien und Freundeskreis, mit Grill und Fassbier und Mittwoch haben Sergej und ich frei.“
„Ich sehe schon“, sagt Mama, „die meiste Zeit muss ich auf meine Jungs verzichten, aber ich gönne euch eure Freunde und erst recht eure Liebe und ich bin froh, das ihr euch so gut versteht. Papa und ich sind froh, wenn es euch gut geht, auch wenn ihr dadurch seltener bei uns seid. Deinem Bruder habe ich von Dir und Kevin geschrieben und er hat mich angerufen und gesagt, er freut sich so für euch. In den Semesterferien will er für eine Woche kommen und dann auch seinen Schwager, so hat er gesagt, kennenlernen.“
Kevin strahlt und meint: „Schwager ja noch nicht gerade, aber wenn es nach mir geht, dann kommt das noch.“ Jetzt ist er wieder ein bisschen rot geworden und ich gebe ihm ein Küsschen auf den Mund.
„Denkt daran, ihr beiden, das wir am Samstag mit unseren Nachbarn grillen wollen, ihr wisst ja, das der Armin und die Denise auch kommen und dann möchten Papa und ich, das ihr auch da seid“, sagt Mama.
„Ja, Mama, wir sind dann da, wir kommen Freitagabend schon und bleiben bis Sonntag nach dem Mittagessen“, sag ich, „danach wollen wir bei Jerome schwimmen und Sauna machen und Martin und Kai wollen was für uns Jungs kochen. Montag fahren wir dann von dort aus nach Bremen und abends ist die Geburtstagsfeier von Lis im Haus. Dienstagnachmittag kommen wir beide hierher und bleiben über Nacht. Ich will am Wochenende dann auch noch mit Kevin Bilder machen im Keller, die von der Ostsee und auch noch welche von der Baustelle.“
Es ist viertel nach vier und mein Papa kommt von seiner Arbeit nach Hause. „Oh“, sagt er und lacht, „welch seltener Besuch. Unsere beiden Jungs sind da, das ist aber schön.“ Er verstrubbelt mir und auch Kevin die Haare, was für mich deutlich macht, dass er ihn als meinen Schatz akzeptiert und ihn wohl auch schon gern hat. Das freut mich und das sehen sie mir auch an, meine Eltern. Wir reden noch über Uni, die Baustelle und auch Papa will natürlich wissen, wie unser Wochenende war, also erzählen wir das wesentliche nochmal für ihn. Um viertel nach Fünf gehen wir beide hoch, ich muss ein paar Sachen einpacken und auch Unterlagen für die Vorlesungen morgen. Am Mittwoch muss dann Volker noch mal mit schreiben für mich, weil, wenn Kevin frei hat, werde ich auch frei machen. Zehn vor sechs machen wir uns auf den Weg, mit meinem Auto, der auch ohne Mucken sofort anspringt und fahren zu Kevin nach Hause.
Lis
Morgen Abend wollen wir mit den Leuten hier im Haus und den Jungs noch ein wenig Martins Jubiläum feiern. Wir haben Fleisch bestellt zum Grillen und Frau Gut, Frau Jensen und ich werden noch verschiedene Salate machen und Soßen zum Grillfleisch. Auch Fisch für auf den Grill habe ich bestellt, Kai wird das abholen und er wird auch grillen und ein oder zwei von den Jungs können ihm zur Hand gehen. Für Sergej und Kai hat Carl August für Mittwoch frei geholt und Frank bekommt auch kurzfristig frei, so dass sie alle ein bisschen feiern können. Den Lehrern haben wir früh genug mitgeteilt, das der Mittwochsunterricht am Nachmittag stattfindet, ab halb zwei, so dass auch Jerome und Natascha mit feiern können.
Das Wetter soll ja gut sein morgen, da feiern wir auf der Terrasse, dort steht dann auch der Grill. Tische und Stühle bauen die Jungs morgen auf und auch ein paar Sonnenschirme, ich habe ein Fässchen mit fünfzehn Liter Holsten bestellt und andere Getränke, das wird morgen Vormittag angeliefert.
Am nächsten Montag kommen Iris, meine Freundin und die Freunde von Carl August , zu meinem Geburtstag auch mit ihren Familien, hoffe ich. Ulf Schroer hat einen Sohn, den Noah, der ist so alt wie Kevin etwa. Oliver Salm hat eine Tochter, Samanta, die ist neunzehn und Iris Rickert hat Zwillinge, Sven und Arne, die erst am Samstag drauf zum Empfang kommen, die sind nämlich in einem Internat und sind jetzt auch schon siebzehn Jahre alt. Herr Knauer, der Architekt, kommt auch erst am Samstag, da seine Frau im Krankenhaus ist. Knauers haben auch eine Tochter, Silke, sie wird neunzehn, die kommt am dann wohl auch am Samstag mit.
Die Kinder kennen sich zwar von gemeinsamen Feiern, waren aber nur sehr locker mit einander befreundet. Früher, als sie noch kleiner waren, hatten wir mehr Kontakt untereinander. Sie wohnen alle, außer Iris, nicht in Bremerhaven, sondern in und um Bremen.
Von meiner Familie wird wohl keiner kommen, möglich, dass eine meiner Schwestern vielleicht anruft zu meinem Vierzigsten, aber große Erwartungen habe ich nicht. Drei ältere Schwestern habe ich noch, die alle schön von meinen Eltern unter die Haube geschafft wurden und die sich dieser Verehelichung auch nicht widersetzt haben, so wie ich.
Ob sie so glücklich und zufrieden sind, wage ich zu bezweifeln, aber das sind sie letztendlich selber schuld und ich habe kein Mitleid mit ihnen. Hier in der Familie Remmers habe ich meine gestelzte Sippschaft nicht eine Sekunde vermisst.
Martin hat sich die Feier heute redlich verdient in den fünfundzwanzig Jahren, die er jetzt für die ganze Remmersfamilie da ist. Er ist nicht einfach nur der Fahrer gewesen, nein, er war ein guter Geist in unserem Haushalt, etwas, was in dieser Art wohl sehr, sehr selten anzutreffen ist. Wenn ich darüber nachdenke, was er allein für meinen Sohn alles auf sich genommen hat, das ist mit Geld nicht zu bezahlen.
Die Jahre sind eigentlich so schnell vergangen, die Zeit rast an uns vorbei und in einer Woche bin ich schon Vierzig.
Für viele Frauen ist das schon fast wie ein Weltuntergang, vierzig Jahre alt zu werden. Mir macht das eher wenig, wenn ich sehe, das um mich rum wieder alles so ist und läuft, wie ich es mir immer gewünscht habe. Gut, die materielle Sicherheit, die ist schon viel wert und viele Menschen haben wesentlich weniger. Ich kann mir aber vorstellen, mit Carl August auch ohne dieses immense Vermögen glücklich geworden zu sein. Wir lieben uns immer noch und unsere Kinder lieben wir auch und ich bin mir sicher, dass sie uns auch lieben. Das empfinde ich als Glück und ich wünsche mir, das alle hier im Hause gerne hier und auch glücklich sind.
Wir haben in der Vergangenheit, wo immer wir es für angebracht hielten, denen geholfen, die in Not waren oder die warum auch immer, Hilfe gebraucht haben. Daran wird sich auch nichts ändern und die Kinder sind so erzogen, das sie das auch tun werden.
Unsere Angestellten im Haus sind mehr als nur Arbeitskräfte für uns, und die Art, wie sie von uns behandelt werden, kommt in ihren Leistungen hundertfach zurück und alle gehören einfach irgendwie mit dazu.
Das macht das Leben hier im Haus so lebenswert und die neuste Entwicklung, dass so viele nette junge Leute zu uns kommen, das gefällt Carl August und mir auch sehr, von Oma und Frieda ganz zu schweigen.
Schade finde ich jetzt schon, das sie im Herbst fast alle nach Bremen ziehen, in die WG und wir werden dann öfter mal alle für das Wochenende hier her einladen. Für Montag habe ich alle hier her eingeladen, alle, die sich auf der Party kennengelernt haben, nur der Torsten, der kann ja wegen der Reha nicht kommen.
Zum Empfang kommen dann noch mal Ole und Frank, Kevin und sein Wolfi und Sergej mit Jerome und Natascha. Mal sehen, ob Carl Augusts Freunde und Iris ihre Kinder auch alle mitbringen. Ich bin auch gespannt, wie sie alle mit der Tatsache umgehen, das mein Sohn schwul ist und einen Freund mitbringt und das noch zwei schwule Pärchen mit dabei sind. Ich bin gespannt, wie tolerant meine Gäste am Empfang sind und hoffe mal, dass es keinen Eklat gibt.
Carl August hat mich vorhin angerufen und gesagt, dass wir hier um achtzehn Uhr heute Abend noch eine Zusammenkunft haben, zu der noch Leute außer den Jungs kommen werden. Ich geh mal zu Frau Gut, wir können ja mal Schnittchen und Fingerfood vorbereiten und gucken, ob Getränke kalt stehen. Bei der Gelegenheit werde ich auch noch einen Kaffee mit ihr trinken und fragen, ob Sigrid die Ostseetour gefallen hat.
Jerome
Nach dem Duschen mit Sergej haben wir uns auf die Couch gelümmelt und auf Ole, der bei unserer Rückkehr aus dem Bad verschwunden war, gewartet. Der war bei seiner Mutter und bei Oma und Frieda drüben. Jetzt ist er zurückgekommen und nach dem er dann auch Sergej die Bilder gezeigt hat, legt er sich auf den noch freien Couchteil und fummelt sein Handy raus. „Ich ruf Frank mal an und frag, ob es was neues von Paul gibt.“, sagt er und drückt Franks Nummer.
Sergej krault in meinen Haaren, mein Kopf liegt auf seinem Bauch. Ich mag das sehr gern, wenn er mit spitzen Fingern durch mein Haar fährt und mit den Fingernägeln ein Kribbeln auf meiner Kopfhaut hinterlässt. Da kann ich total bei abschalten und relaxen.
„Man hat Paul vorhin noch einmal operiert“, sagt Ole jetzt aufgeregt und hat sofort unsere volle Aufmerksamkeit, „er hatte wohl eine Blutung hinterm Auge, die heute Morgen auf dem Röntgenbild noch nicht zu sehen war. Im Laufe des Tages hat es dann wohl langsam eingeblutet und dadurch Druck auf das Auge und das Gehirn ausgeübt. Jetzt ist aber alles im grünen Bereich und er liegt jetzt auf der Intensivstation. Der Chefarzt persönlich hat die Polizei über das genaue Ausmaß der Misshandlung und über die Schwere der Verletzungen in Kenntnis gesetzt.
Die Verletzungen hätten in unbehandeltem Zustand sehr wahrscheinlich zum Tod geführt und es ist wohl dann auch eher versuchter Totschlag als gefährliche Körperverletzung.“ „Oh Mann, wie kann ein Vater seinem Kind nur so was an tun“, frag ich bitter, „was ist das für ein Schwein und alles nur, weil er so ist wie wir.“
„Wir müssen uns kümmern um ihn“, sagt Sergej, „er ist an Leib und Seele jetzt schwer geschädigt und braucht Freunde, die ihn auffangen und ihm helfen, sich wieder im Leben, einem vollkommen anderen Leben für ihn, wie vorher, zu Recht zu finden.“
„Wir müssen warten, bis dein Vater und die anderen hier sind. Dann haben wir auch alle nötigen Informationen und können nach praktikablen Lösungen suchen“, sagt Ole, „wenn er in Morbachs Wohnung wäre, dann wäre er ganz allein. Das wäre bestimmt nicht gut jetzt. Wir müssten ihn irgendwo unterbringen, wo den ganzen Tag jemand da ist, vor allem, da ja bald Ferien sind. Er braucht schon jemanden, der sich um ihn kümmert. Aber das muss ja auch dann mit Paul besprochen werden und das geht momentan ja nicht, frühestens in fünf Tagen, denk ich. Aber was mit seinem Vater geschehen muss, darüber kann man bestimmt schon reden.“
„Kommt, wir gehen mal runter und trinken einen Kaffee bei Frau Gut in der Küche“, sag ich zu Sergej und Ole, „was halte ihr davon. Mama ist bestimmt auch unten und wir können ihr ja schon mal alles über Paul erzählen, was wir wissen.“ „Gute Idee“, sag Ole und erhebt sich von der Couch. Ich stehe auf und ziehe meinen Schatz an der Hand ebenfalls auf die Beine und wir gehen runter.
Im Wohn- und auch im Esszimmer ist Mama nicht und wir finden sie in der Küche, wo Frau Gut, Frau Jensen und Mama Schnittchen und Fingerfond machen. Als ich probieren will, klopft Mama mir leicht auf die Finger und sagt: „Hier wird nicht genascht, verstanden.“ Das stibitzte Teil in den Mund schiebend , sag ich kauend; „Ischa jut Mama“ und zwei drei kleine Krümel fliegen in ihre Richtung, „Ferkel“, lacht sie und schubst mich zurück, gegen Sergej, der mich umfängt und festhält.
„Wir wollen nicht stören“, sagt Sergej, „wir hätten nur gerne jeder einen Pott Kaffee, wenns geht.“
Frau Gut holt drei große Tassen aus dem Schrank und während die erste vollläuft, stellt sie Milch und Zucker und Löffelchen auf ein Tablett und dann auch die nach einander gefüllten Tassen. „Geht bitte ins Esszimmer“, sagt sie und reicht Ole das Tablett, „hier ist jetzt zu wenig Platz.“
Wir gehen rüber ins Esszimmer und setzen uns an den Tisch und trinken den Kaffee. „Wer kommt denn eigentlich alles nach her?“, will Sergej wissen.
Ole zählt auf: „Jeromes Papa kommt, wahrscheinlich mit dem Anwalt, Joachim mit Johannes, dann wollte Denise kommen, wenn ihr Papa Zeit hat und auch mitkommt und dann kommt Armin wohl auch, ja und Kevin und Wolfi kommen auch. Martin und Kai werden wohl auch bei dem Gespräch dabei sein, also ein Haufen Leute, nicht zu vergessen, die Frauen in der Küche und wenn die Oma mitkriegt, was los ist hier, dann sind die Damen auch dabei.“
„O Ha“, meint Sergej, „der große Krisenstab kommt zusammen, Aktion Sorgenkind Paul, bei so vielen Leuten muss ja was dabei raus kommen.“
Carl August
Mit Oliver, meinem Freund und Anwalt, sowie einem jüngeren Anwalt aus dem Firmenteam, der Pauls Angelegenheiten in die Hand nehmen soll, fahren wir, mit Kai am Steuer, zu uns nach Hause.
Die beiden Anwälte sind im Groben informiert, alle anderen Details und Informationen werden sie im Laufe der Gesprächsrunde erfahren. Herr Blank, der Vater von Denise, er ist beim Jugendamt, hat mir am Telefon versprochen, ebenfalls zu kommen, allerdings wohl zwanzig Minuten später, was aber wohl keine Rolle spielt.
Es ist fast genau achtzehn Uhr, als wir bei uns ankommen und Lis öffnet uns die Tür. Sie begrüßt Oliver mit Küsschen und mich dann auch. Ich stelle ihr den jungen Anwalt vor und dann gehen wir rein. Der Tisch im Esszimmer ist ausgezogen und bietet eine Menge Plätze, die zum Teil schon von Kaffee trinkenden Jungs besetzt sind. Sergej und Jerome und Ole sitzen schon da und stehen jetzt auf und stellen sich vor. Kevin und Wolfi kommen mit Kai und Martin und kurz drauf auch Dr. Morbach mit Johannes Jensen.
Ich begrüße alle und bitte zunächst Ole, Pauls Geschichte zu erzählen, damit jeder soweit im Bilde ist.
Lis kommt jetzt noch dazu und auch Frau Jensen und Frau Gut. Ole ergreift das Wort.
Er erzählt kurz, welchen Rang Paul in der Klasse hatte und wie er so war. Von Pauls zu Hause, vom Tod der Mutter und dem homophoben Vater und seinen drei Brüdern. Er erzählt von der Aktion in der Schule und von Pauls Comming out unter Tränen vor Mike und Ole.
Dann erzählt er von heute Morgen, und auch, was Victor gesagt hat und das Paul seit Samstag wohl so zugerichtet war und bei Victor unter gekrochen ist.
Weiter berichtet er, vom Direx, der Notarzt und Polizei verständigt hat. Zum Schluss sagt er: „Die medizinische Situation, erklärt am besten jetzt Dr. Morbach.“
Der stellt sich noch einmal kurz vor und gibt dann einen Bericht über alles, was nach Pauls Einlieferung im Krankenhaus abgelaufen ist. Die beiden OPs im Gesicht und später, nach dem Hugo eine deutliche Verschlechterung von Pauls Zustand aufgefallen ist, eine weitere Operation wegen einer Sickerblutung hinter den Auge und das Verlegen auf die Intensiv Station. Er schließt mit den Worten: „Pauls Zustand ist stabil, Lebensgefahr besteht nicht und es wird, so wie es zur Zeit aussieht, alles wieder gut werden mit Paul.“ Zunächst ist es ganz ruhig, dann setzt Gemurmel ein, es werden leise Meinungen ausgetauscht und die Dinge kommentiert.
Es klingelt an der Haustüre und Kevin geht hin und lässt Armin, Denise und deren Vater ein. Wieder kurze Vorstellungsrunde und die drei nehmen am Tisch Platz. Lis, Frau Gut und Frau Jensen haben die Zeit genutzt, die vorbereiteten Sachen auf den Tisch zu stellen. Sergej, Kevin und Ole gehen Getränke holen, Gläser stehen schon auf dem Tisch.
Nach ein paar Minuten Unruhe und Unterbrechung bitte ich um Ruhe und gebe Denises Vater eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse, speziell auch über die Verletzungen und das homophobe Umfeld zu Hause bei Paul.
Der fragt jetzt zunächst den Doktor, wie lange etwa Paul in der Klinik bleiben muss und ob er da vor seinem Vater und den Brüdern sicher ist. Dr. Morbach geht mal von mindestens zehn Tagen aus nach der dritten OP heute Mittag. Auf der Intensivstation ist Paul zunächst mal sicher, da kommt keiner so ohne weiteres rein. Dort wird er wohl vier, maximal sechs Tage bleiben. Danach muss man sehen, wie hoch der Gefährdungsgrad dann noch ist, da ja die Polizei auf jeden Fall jetzt gegen den Vater ermittelt. Was rechtlich machbar wäre, kann der Doktor nicht sagen aber im Krankenhaus wird Pauls Name weder an der Auskunft noch auf der Station auftauchen.
Jetzt schaltet sich Oliver ein und sagt, dass es sich hier auf jeden Fall um schwere Körperverletzung handelt und man ein sofortiges Kontaktverbot erwirken kann und man das morgen auch tut. Ebenso wird Strafantrag gestellt und für Paul muss eine Unterbringungsmöglichkeit für die Zeit nach der Klinik her, da er nicht mehr nach Hause zurück kann und wohl auch nicht wollen wird. Die dann akute Unterhaltsfrage muss geklärt werden und auch der Kindergeldbezug muss neu geregelt werden. Da alle Mitglieder der Familie arbeiten, dürfte Paul Anspruch auf den vollen Unterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle, also ca. vier hundertachtzig Euro plus Kindergeld im Monat haben.
Eine Unterbringung durch das Jugendamt würde Heim oder betreute Wohngruppe bedeuten. Da die Schule jetzt mit dem Abitur endet und nicht klar ist, was Paul jetzt machen möchte, ist auch eine längerfristige Unterbringung erst sinnvoll, wenn klar ist, was Paul weiter machen möchte.
Ole schaltet sich ein und sagt, dass er mal kurz einen Freund Pauls anruft, der könnte vielleicht wissen, was Paul gerne machen möchte jetzt nach dem Abitur. Er geht zum telefonieren ins Wohnzimmer rüber.
Der Doktor weist jetzt darauf hin, dass seine derzeitige Wohnung bis zum dreißigsten September noch gemietet ist, allerdings würde Paul dann dort allein wohnen. In wie fern das machbar ist, das müsste Paul entscheiden. Dann wäre ja auch die Zeit nach dem Ende des Mietvertrages, der bisher noch nicht gekündigt ist, in der Paul ja dann auch dauerhaft irgendwo bleiben muss. Sollte er vorhaben, in Bremen zu studieren, dann würde sich auch eine Unterkunft dort anbieten. Die Wohnung weiter zu mieten, dürfte Pauls finanzielle Möglichkeiten kaum zulassen, die Kosten belaufen sich derzeit auf fünfhundert Euro warm pro Monat. Für die Zeit des noch laufenden Mietvertrages würde er die Wohnung ohne finanzielle Gegenleistung überlassen, da er die Kosten sowie so bezahlen müsste.
Denises Papa, Herr Blank meint, das eine Betreuung durch das Jugendamt in der Wohnung des Doktors bedingt möglich ist. Das würde sich aber auf maximal zwölf Stunden pro Woche beschränken und überwiegend Beratung und Hilfe bei der Bewältigung der alltäglichen Dinge und der Haushaltsführung sein.
Ole kommt zurück und sagt, das auch Victor nur vage Vorstellung von Pauls Zukunftsplänen hat, da der sich nie getraut hat, zu Hause über ein Studium zu reden, da sein Vater und seine Brüder das nicht wollten. Er sollte eine Ausbildung machen, am besten auf dem Bau, so wie sie. Das wollte Paul aber definitiv nicht. Einmal, als sie beide was getrunken hatten, hat er gesagt, er würde gern Maschinenbau oder was in der Richtung studieren, aber das würde ja eh nicht gehen.
Das ist ja zumindest mal ein Hinweis auf eventuelle Interessen.
Soweit mir bekannt ist, gibt es an der Uni Bremen entsprechende Angebote. Wir müssen aber damit warten, bis der Junge wieder so weit hergestellt ist, das er klar denken kann. Das wird noch einige Tage dauern.
Mutter kommt mit Frieda im Schlepptau und beide grüßen in die Runde. Der Cremant scheint alle zu sein, jedenfalls haben sie mal keinen dabei. Ich bin froh, denn es gibt ja für wahr nichts zu feiern heute Abend. Der Junge hat auf jeden Fall ihre volle Anteilnahme, Mutter hatte mich empört angerufen, nach dem Ole ihr das Bild von dem Jungen im Krankenhaus gezeigt hat und gesagt, dass wir was für den Jungen tun müssen.
Hilfsbereitschaft für schwächere war schon immer eine Remmersche Tugend, die ohne großes Wenn und Aber, meist im Stillen, praktiziert wurde. Soziale Verantwortung ist für einen Unternehmer wichtig, hat mein Vater immer gesagt und hat das auch praktiziert und immer Wert darauf gelegt, das ich das lerne und mache, so wie er. „Das kommt hundertfach zurück“, hat er immer gesagt, „wenn du deinen Leuten hilfst, bringen sie immer mehr Leistung und unterm Strich sind alle zufrieden. Die, die gerne für dich arbeiten, die verdienen dir deinen Wohlstand.“ Papa war bei der Belegschaft sehr beliebt.
Mutter schaut mich an und sagt dann: „Frieda und ich haben überlegt und wenn keine vernünftige Lösung für den Jungen gefunden wird, werden wir ihn, wenn er das auch will, so lange bis was dauerhaftes gefunden ist, bei uns aufnehmen. Er kann im Gästezimmer schlafen, und alles andere wie Essen, Trinken und Wäsche waschen, das geht ja auch hier bei uns. Darüber hinaus hat er dann ja auch Anschluss an die Jungs, die sich bestimmt gern mit um ihn kümmern. Wie gesagt, das Angebot steht im Raum und wenn es nichts besseres gibt, dann kann man ihm das so anbieten.“ Es ist ganz still geworden nach dem Angebot und ich überlege gerade, welche Lösungen denn noch in Frage kämen.
Jerome sagt jetzt, das wenn Paul in Bremen studieren würde, er ja mit in die WG kommen könnte, weil Mike und Dirk ja dieses Jahr noch nicht studieren und ja auch so noch Platz wäre. In diesem Fall hätten wir, vorausgesetzt, Paul stimmt zu, die Unterbringungsfrage geklärt und der Doktor kann, wenn Paul zu meiner Mutter geht, die Wohnung auflösen. Vielleicht können das ja die Jungs in den Ferien mit Martin machen.
Mehr wäre jetzt ja nicht zu regeln, weil wir den Jungen ja nicht übergehen können.
Ich fasse noch mal kurz zusammen, was jetzt morgen auf jeden Fall gemacht werden muss. Unser Anwalt macht Anzeige und erwirkt ein Kontaktverbot für die Familie. Pauls Sachen, hat Ole gesagt, bringt der Bruder mit auf die Baustelle und Ole und Martin bringen das mit. Wenn der Vater ja tagsüber nicht zu Hause ist, können Ole und Martin ja mit Pauls Bruder die Sachen auf einmal holen. Ole kann dem Jungen für die Zeit der Abwesenheit von der Baustelle ja den Lohnausfall bezahlen. Die Unterbringungsfrage wird zurück gestellt, bis der Junge ansprechbar ist. Dr. Morbach informiert den Anwalt, mich und Ole, weil der von uns allen Paul am besten kennt, sobald Paul richtig wach ist und Entscheidungen treffen kann. Herr Blank prüft alle Möglichkeiten des Jugendamtes, den Jungen und seine Lage betreffend, Unterstützung in Bezug auch auf die Zukunft und mögliche finanzielle Hilfen und Unterstützung gegen den Vater.
Jetzt schließe ich die offizielle Besprechung ab und allgemeine Unterhaltung setzt ein. Es wird was gegessen und getrunken und untereinander über Paul, aber auch über andere Dinge geredet. Oliver und der junge Anwalt sind dann die ersten, die sich gegen zwanzig Uhr verabschieden, Herr Blank mit Armin und Denise verabschieden sich um neun, obwohl die Jungen gern noch geblieben wären.
Der Doktor und Herr Jensen, die lange mit Oles Mutter geredet haben, brechen kurz nach Herrn Blank auf und auch alle anderen verabschieden sich nach und nach, so das Lis und ich mit Oma und Frieda um zehn Uhr allein da sitzen.
Die drei Frauen räumen schnell noch die Reste weg, bevor wir alle dann auch den Tag ausklingen lassen und unsere Betten aufsuchen. Morgen Abend ist ja schon wieder die nächste Aktion, Grillen zu Martins Jubiläum, angesagt und da wird es bestimmt später.
Kevin
Als Martin und Kai aufstehen, um runter zu gehen, stubs ich mein Wölfchen an und sag. „Komm, Schatzi, wir gehen auch mit nach unten, ich bin müde und morgen wird es ja noch mal ein langer Abend. Wenn wir mit Sergej von Bremen kommen, müssen wir noch ein bisschen ruhen, damit wir auch lange aushalten an Martins Feier.“ „Jerome hat gemeint, wir müssten zusammen alles aufbauen am Nachmittag und wenn wir fertig sind, könnten wir noch ne Sauna machen und Schwimmen gehen“, sagt Wolfi und folgt mir zum Ausgang. Wir haben salopp auf den Tisch geklopft zur Verabschiedung und folgen Martin und Kai nach unten in mein neues zu Hause.
Dieser Junge, der Paul, den wir beide ja noch nicht kennen, der tut mir schon leid und jetzt, nach dem heutigen Abend verstehe ich das Verhalten von Martin, Sergej und Jerome, sowie von Jeromes Eltern in meinem Fall nach der Geschichte in Dresden erst richtig. Sie helfen jedem, der in Not gerät, wenn sie es können. Die Oma, die sich spontan anbietet, den ihr fremden Jungen, nur weil Ole ihn kennt und er schwul ist, bei sich aufnehmen zu wollen, wer macht denn so was? Von hundert Leuten vielleicht einer und die beiden Damen bieten sich an dafür. Das ist so ungewöhnlich, aber wie war es denn bei mir? Lis hat mich aufgenommen, als wäre ich ihr Sohn, ihre Kinder behandeln mich wie einen Bruder, die Freunde ihrer Kinder sind ihnen willkommen und sie unterstützen jeden, wo sie nur können. Die sind einfach so, alle, die ganze Familie und ich habe das große Glück gehabt, das das Schicksal mich hier her verschlagen hat, hier in diese Familie, wo jeder jeden gern hat und akzeptiert. Hier werden Probleme miteinander besprochen, diskutiert, jeder , der was sagen will, wird angehört, es wird abgewogen, Lösungen werden gesucht und am Ende haben alle das Gefühl, an der Entscheidungsfindung mit gewirkt zu haben und alle tragen das dann auch mit. Das finde ich so toll und das ist eine Erfahrung, die ist neu, in meiner Welt vorher wurde ich nie gefragt nach meiner Meinung. Einer hat bestimmt, die anderen haben es gemacht und wenn nicht, gabs Stress und Ärger.
Ich glaube, das Lis den Paul auch aufnehmen würde bis zum September und ich bin gespannt, ob der Junge letztendlich auch bereit ist, sich so in die Hände von ihm ja auch fremden Leiten zu geben. Es wird wohl Oles Aufgabe sein, Paul zu überzeugen, das er , wenn er sich in die Obhut der Familie Remmers begibt, sicher ist und gut aufgehoben und bestimmt auch für die Zukunft mit ihrer Unterstützung alle Weichen richtig gestellt werden.
Wir sagen Martin und Kai gute Nacht, ich hole noch eine Flasche Wasser für uns zwei und als ich ins Zimmer komme, steht Kai schon in der Unterhose da. Ich bleibe stehen an der Tür, schau ihn an. Er hat mich noch nicht bemerkt, streift jetzt die Hose nach unten. Meine Blicke scannen ihn, etwa siebenundfünfzig Kilo wiegt er, bei Einen Meter vierundsechzig Größe, schlank, aber nicht dünn und einem göttlichen Po. Bronze farbene Haut, zwei Grübchen über den Pobacken, schmale Hüften, genau der Mann, der mir immer meine Träume verschönert hat. Ich räuspere mich und er dreht sich um und sieht mich an. „Du bist so schön, mein Wolfi, so schön, dass ich dich immer anschauen könnte“, sag ich und geh auf ihn zu. Ich stelle die Flasche auf dem Couchtisch ab und umarme ihn, nackt wie er ist und mein Herz läuft über. Wir küssen uns und meine Hände streicheln seine samtige Haut. „Mein Gott, du bist das Schönste, das ich je in meinen Armen hatte“, flüstre ich in sein Ohr, „ich geb dich nie mehr her, mein Wölfchen.“
„Ich will dich auch nicht mehr verlieren, mein Liebster“, sagt er und drückt sich an mich. „Zieh dich aus und komm ins Bett“, sagt er und löst sich. Er greift sein Shorty und zieht es an. Ich entledige mich meiner Kleider, duschen ist morgen früh, mit Wölfchen, jetzt wollen wir nur noch kuscheln und einschlafen mit der Wärme und dem Duft des anderen, glücklich und zufrieden. Mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen gilt Paul, dem wenn er mich denn hören könnte, ich jetzt sagen würde: „Greif zu Paul, nutze die Chance, du hast, so wie ich durch Schmerz und Leid dein Glück getroffen, du musst nur noch zu greifen.“
Mein Schatz zieht mich an sich, vergräbt seine Nase in meiner Halsbeuge, schnuppert meinen Geruch, haucht Küsschen dort hin und sagt: „Gute Nacht, mein Glück, ich liebe dich.“ Zwei Tränchen kommen mir, meine Gefühle suchen sich einen Weg nach draußen, so voll ist mein Herz. Ich habe nie gedacht, dass man sich so an einen anderen Menschen verlieren kann. Ich lieb ihn so.
Ole
Als der offizielle Teil beendet ist, essen Mutsch und ich noch ein Paar Häppchen und trinken unsere Gläser aus. Frank wird vielleicht schon zu Hause sein und ich freue mich auf ihn. Morgen können wir ja ein bisschen länger feiern. Dr. Morbach hat ihm für Mittwoch frei gegeben. Wir verabschieden uns und fahren dann nach Hause. Marie und Heiner und auch Frank sitzen im Wohnzimmer, warten quasi auf uns. Ich hatte Frank ne SMS geschickt, als Mutsch und ich losgefahren sind. Nun berichten wir den dreien, was heute Abend dort bei Remmers besprochen und auch zum Teil beschlossen worden ist.
Morgen, wenn ich mit Martin zur Baustelle fahre, werden wir Pauls Bruder bitten, mit uns zu sich heim zu fahren und Pauls Sachen raus zu geben. Den Verdienstausfall soll ich ihm bezahlen. Martin und ich bringen dann die Sachen zunächst zu Remmers und dann Sachen für Paul in die Klinik. Joachim will mir sagen morgen, was Paul in der Klinik braucht. Handtücher werde ich bestimmt von Lis oder von der Oma bekommen.
Es ist schon erstaunlich, wie das alles funktioniert, wenn die Hilfe erst mal beschlossen worden ist. Da wird nicht lang gefackelt, wenn eine Entscheidung gefallen ist, wird sie umgesetzt, ohne wenn und aber. Joachim wird mindestens einmal täglich Carl August über Pauls Zustand informieren und alle, die jetzt eine Aufgabe wahrnehmen, berichten ebenfalls täglich oder auch zwischen durch bei Bedarf. So laufen alle Fäden bei Carl August zusammen und er kann jederzeit reagieren, da er ja mit Abstand die besten Möglichkeiten hat.
Wir beschließen, ins Bett zu gehen, Frank muss früh raus, hat mit seinem Kollegen für morgen getauscht und macht mit Hugo die Frühschicht. Auch Heiner schläft heute Nacht hier bei Marie und da auch Mutsch morgen lange arbeiten muss, gehen alle bei Jensens jetzt schlafen. Mutsch sagt dann noch, dass sie sich freut für Onkel Jo, so glücklich wie heute Abend bei Remmers hätte sie ihn schon ewig nicht mehr gesehen und Joachim gefällt ihr auch gut und sie findet, das beide gut zusammen passen.
Martin kommt um Elf zur Schule, vorher muss ich dem Direx wohl noch mitteilen, was mit Paul los ist und wie es eventuell weiter geht. Auch Mike und Victor werden wissen wollen, was jetzt passiert.
Wir sind jetzt in meinem Zimmer und ziehen uns um für die Nacht. Ich stelle den Wecker so, das wir noch Zeit für eine gemeinsame Dusche haben und sag das meinem Schatz auch. Der freut sich natürlich und so kuscheln wir uns gemeinsam in die Laken, nachdem wir noch ein bisschen geknutscht haben.
Sergej
Wir sind so ziemlich die letzten, die hoch gehen, nur Jeromes Eltern und die beiden Damen sind noch da und räumen die Sachen vom Tisch in die Küche. Die Sache mit Paul hat heute eine Menge Leute beschäftigt und wird es wohl in den nächsten Tagen auch weiterhin tun. Joachim hat trotz des ernsten Gesprächsgegenstands gestrahlt und auch Oles Onkel sah sehr zufrieden aus. Schön, ich freue mich für die beiden, dass sie wieder zueinander gefunden haben. Wenn sie jetzt zusammen auf dem Schiff fahren, haben sie alle Möglichkeiten, richtig glücklich zu werden und werden die verlorenen Jahre wohl schnell vergessen.
Für mich wird es Zeit, noch schnell zur Toilette, geduscht wird morgen mit Schatzi, und dann aber ab in die Falle. Als ich aus dem Bad komme, zieht er gerade Max und Moritz aus und befühlt seine Beine. Ich gehe zu ihm, nehme zuerst das Rechte und dann das linke, gucke, ob alles ok ist und reibe über die Beine. Wo ist denn die Salbe?“, frag ich und guck ihn an. „Die liegt dort auf dem Bord“, sagt er und zeigt neben das Kopfteil vom Bett. Ich greife nach der Tube und reibe dann nacheinander die Beinstümpfe unterhalb seiner Knie mit der Salbe ein und massiere die so, wie ich es bei Martin gesehen habe. Als ich fertig bin, lege ich die Beine aufs Bett, drehe ihn praktisch so hin, wie er auch zum Schlafen daliegt und geb ihm einen Kuss auf den Mund. Jetzt lauf ich nochmal zum Hände waschen ins Bad, bevor ich dann zu ihm ins Bett krieche. Er hebt seine Decke hoch und ich kuschel mich an seinen Po, lege meinen Arm über seine Seite und küss ihn in den Nacken. „Schlaf fein, mein Schatz“, sag ich leise, „du auch“, kommt es von ihm und dann schlafen wir ein.
Dr. Morbach
Diese Familie Remmers, das ist schon irgendwie was besonderes. Ich kann mich nicht erinnern, so etwas nur im Ansatz schon mal erlebt zu haben, das man eine Hilfsaktion startet, für jemanden, den man kaum kennt, nur weil der Ole wohl darum gebeten hat, weil Paul ein Klassenkamerad ist und halt auch Schwul. Die Solidarität der schwulen Jungs und auch ihrer Freunde ist schon nicht so selbstverständlich und hat auch bei mir das Bedürfnis geweckt, zu helfen. Selber damals mit neunzehn zu Hause raus geflogen, weiß ich, wie schwer es ist, zu Recht zu kommen, wenn das gewohnte Leben plötzlich auf dem Kopf steht. Ich hatte ja dann meinen Johannes, mit dem ich während meiner Studienzeit zusammen glücklich war und deshalb mein Elternhaus nicht mehr vermisst habe.
Paul hat zunächst mal schwere Verletzungen am Körper und er ist auch mit Sicherheit seelisch schwer angeschlagen. Das bedarf schon einiges an Hilfe und Zuwendung, um das wieder in Ordnung zu bringen. Ich hoffe mal, das es mit seinen Verletzungen nicht noch zu Komplikationen kommt, aber ich denke, wir haben alles, was möglich war, für ihn getan. Nun muss es heilen und das Seelische, das wir wohl länger brauchen, wie die körperlichen Schäden.
Als ich heute Morgen auf gestanden bin, ist Johannes mit aufgestanden und hat Frühstück gemacht, als ich in der Dusche war. Das ist einfach ein ganz anderes Leben, zusammen aufzuwachen, verwöhnt und geliebt zu werden, bereits glücklich in den Tag zu starten und sich zu freuen, mit dem Partner seiner Träume zusammen zu leben.
Ich bin jetzt echt gespannt, wie das auf diesem großen Schiff sein wird, wie der Alltag dort aussieht und auf die Welt, in der mein Schatz schon so viele Jahre lebt. Hoffentlich werde ich nicht seekrank und hänge kotzend an der Reling, wenn wir von Singapur aus in See stechen. Da ich noch nie auf dem Meer gefahren bin, weiß ich nicht, wie mein Körper reagiert. Ich muss mal schauen am PC, was es an vorbeugenden Mitteln gegen Seekrankheit gibt und dann für alle Fälle mal was besorgen.
Ich werde mal zur Intensiv gehen und horchen, was der Junge macht.
Ole
Als der Wecker uns aus dem Schlaf reißt, fällt mir ein, das ich den ja absichtlich etwas früher gestellt habe und noch schlaftrunken suche ich unter der Decke nach Franks Morgenlatte, die ich dann auch schnell gefunden habe. Es dauert nur ein paar Streicheleinheiten, bis er richtig wach ist. „Duschen“ ist dann auch das erste Wort und wir sind schnell auf dem Weg zum Bad, während die Textilien den Weg dorthin nicht mehr ganz schaffen und irgendwo unterwegs auf dem Boden liegen.
Auch ich bin bereits voll steif, als ich hinter ihm in die Kabine kletter und mich gleich an seinem Po reibe. „Blasen oder wichsen, zu noch mehr reicht die Zeit nicht?“, frag ich in sein Ohr und zucke zusammen, als die zuerst kalten Strahlen auf mich runterstürzen. Er dreht den Kopf und sagt:“Reib mich, mit einem Finger im Po.“ mittlerweile weiß ich, das er das sehr mag, wenn man ihn wichst und gleichzeitig seine Drüse massiert, also mach ich das doch gern. Nach ein paar Minuten kommt er heftig stöhnend und spritzt an die Kabinenwand.
Ich lasse ihm die notwendige Zeit, sich zu erholen und wasche dabei seinen Rücken und seinen Po.
Das Wasser haben wir abgestellt und nun dreht er sich rum und mit Schaum an den Händen greift er nach meinem Schwanz, der bereits dicke Tropfen der Vorfreude produziert. Flink fährt seine Faust am Schaft hoch und runter, während die andere Hand meine Eier im Schaum zart knetet, einfach geil. Es dauert nicht lang, bis die Sicherung durchbrennt und mein Samen klatscht an seinen Bauch. Er stellt das Wasser an, immer noch eine Hand an meinem Glied, das nun langsam schlaff wir und sich in den Normalzustand zurück verwandelt.
„Jetzt kann der Tag kommen“, sagt er und schaut mich an, „nach einem so lieben Anfang mit dir kann mich nichts mehr aufregen.“ „Der Start in den Morgen könnte nicht besser sein“, sag ich grinsend und dreh das Wasser zu, „nur Poppen ist schöner, aber dann müssen wir noch früher aufstehen.“
„Morgen können wir ausschlafen und dann aber richtig loslegen“, sagt Frank, „ deine Mutter ist zur Arbeit und Marie zur Schule oder bei Heiner. Sturmfrei und viel Zeit, da können wir mal ausprobieren, wie oft wir können, immer abwechselnd, was der Po aushält.“ Wir trocknen uns ab und ziehen uns an. Das Frühstück ist bestimmt schon fertig und wir laufen runter. Der Tisch ist gedeckt, das Radio läuft und gerade geht es um die kommende Weltmeisterschaft, die ja bald beginnt. Mutsch begrüßt uns, ich gen ihr einen Kuss und wir setzen uns an den Tisch. Mutsch hat sogar für jeden ein Ei gekocht heute Morgen.
Dann muss Frank auch schon wieder los, der Bus wartet nicht. Ich fahre wieder mit dem Rad, das wir dann, Martin und ich, später in den SUV stecken, das passt locker hinten rein. Frank wird mich später anrufen und sagen, ob mit Paul alles OK ist. Ich fahre zehn Minuten früher los, will dem Direx noch einen kurzen Bericht zu Pauls Situation geben, damit er im Bilde ist. Auch Mike und Dirk wollen bestimmt wissen, wie es steht und auch, was jetzt weiter passiert.
Nach dem ich mein Rad versorgt habe, gehe ich ins Sekretariat und frage, ob der Direx schon da ist. Schön, dass du kommst“, sagt seine Sekretärin, „da brauch ich dich nicht holen zu lassen. Geh nur rein, er will dich sprechen.“
Ich klopfe an und auf sein Rufen hin öffne ich und betrete sein Büro mit einem freundlichen „Guten Morgen, Herr Direktor.“
„Guten Morgen, Ole, komm setz dich“, sagt er, „ berichte mal, was gestern noch alles war. Vorweg will ich natürlich wissen, wie es Paul geht.“ Ich setze mich und berichte ihm, was Paul im einzelnen abbekommen hat und das er dreimal operiert werden musste und jetzt auf der Intensivstation liegt.
Er ist über das gesamte Ausmaß der Verletzungen sehr erschrocken und auch ziemlich erbost.
Ich berichte dann von der angelaufenen Hilfsaktion und auch, das wir erst weiter tätig werden können, wenn Paul wach ist und befragt werden kann, welche Lösung ihm denn als die für ihn Beste erscheint. Ich sage ihm, dass Herr Blank vom Jugendamt, der Vater von Denise ebenfalls eingeschaltet ist und der auch mit der Polizei zusammen den Kontakt mit der Familie aufnehmen will. Der Anwalt, den Herr Remmers bereitgestellt hat, der stellt Strafantrag und erwirkt ein Kontaktverbot, so das Paul jetzt erst mal Ruhe hat.
Der Direx scheint mit der Entwicklung vorerst zufrieden und schickt mich in die Klasse, wo heute Morgen nur wenige Leute sind. Die Masse ist draußen, mit Taschen und Rucksäcken zur Klassenabschlussfahrt in die Nähe von Kopenhagen in Dänemark. Victor, Pauls Freund, Mike und ich sowie noch ein Schüler und eine Schülerin bleiben ebenfalls hier und müssen täglich zum Unterricht kommen. Wir stehen jetzt alle am Fenster und schauen den anderen beim Einsteigen zu.
Dabei erzähle ich Mike und Victor von gestern, weise Victor aber darauf hin, das er nichts davon weiter erzählen soll, da die Familie Pauls nicht wissen soll, wo er derzeit ist.
Nach dem der Bus losgefahren ist, dauert es nicht lang, bis wir von einer Lehrervertretung aufgefordert werden, in einen anderen Raum zu wechseln, wo der Klasse unter uns, also die von Armin, Denise und Dirk jetzt ein Film gezeigt werden soll. Nachdem wir uns zu unseren Freunden gesetzt haben, läuft der Film an. Der Film heißt „Mr. Hollands Opus“ und handelt von einem Lehrer in den USA und ich finde den Film sehr gut. Er begleitet den Mann von seinem Beginn an der Schule über die Jahre bis zum Ende seiner Zeit an der Schule.
Ein wirklich guter Film, der nicht nur mir gefallen hat, weil am Schluss die Masse der Anwesenden applaudiert. Davon werden die, die geschlafen haben, geweckt und alle gehen wir in die Pause. Viertel vor zehn, noch gut eine Stunde, bis Martin kommt. Hoffentlich klappt das mit Pauls Sachen und mit seinem Bruder. Wenn der Vater zu Hause wäre, würde das wohl kaum ohne Ärger abgehen aber mit Martin dabei hab ich keine Angst vor dem Kerl. Martin würde ihn platt machen, denk ich, wenn der Mann mir was täte.
Aber besser, es würde gar nicht erst zu einer Begegnung kommen.
Martin
Die beiden Jungen sind bei Zeiten los, nach dem sie längere Zeit mit Duschen und so verbracht haben. Junge Liebe ist einfach toll, stürmisch, aufregend und voller guter Überraschungen. Ich weiß noch gut, wie ich mich in Kai verliebt habe. Kai war schüchtern, ungeoutet, das outen in seiner Familie war katastrophal und führte zu seinem Rauswurf. Es hat damals Wochen gedauert, bis wir zwei uns näher kamen. Als dann der Bann mal gebrochen war, da ist er schnell aufgetaut und als wir dann richtig zusammen waren, da hat er sich dann auch nicht mehr verstecken wollen. Als dann der Chef, nach dem er Kai eingestellt hat, auch nichts dagegen hatte, das er zu mir in die Einliegerwohnung zieht, war unser Glück zunächst perfekt und es wurde von Tag zu Tag schöner.
Deswegen kann ich Kevin und sein Wölfchen verstehen, Kevin lernt mit Wolfi und von Wolfi die Liebe kennen, wie es eigentlich schöner nicht sein kann und wenn ich den Pagen im Augenblick seiner Enttarnung in Dresden mit dem heutigen Kevin vergleiche, geht mir das Herz auf. Er strahlt und ist gut gelaunt, und wenn Wolfi den Raum betritt, zu ihm geht und ihn küsst, dann leuchtet das Glück aus seinen Augen und das ist so schön für mich, zu sehen, wie er sich gewandelt hat. Liebe kann schon eine tolle Medizin sein für eine kranke und verängstigte Seele. Bei unserem Kleinen jedenfalls wirkt sie Wunder und auch Wölfchen hat immer ein Lächeln im Gesicht, wenn unser Junge bei ihm ist.
Der Schwerpunkt der nächsten Tage wird wohl die Geschichte mit Paul sein.
Den Vater dürfte ich nicht in die Finger kriegen, ich glaube, ich würde mich vergessen. Kai fährt mit der Chefin und den beiden Damen gleich noch Getränke bestellen und auch noch was kaufen für heute Abend. Ein Teil wird ja später noch geliefert, ein Fässchen unter anderem, hat die Chefin gesagt. Cremant ist auch alle, also fahren die Damen auch mit, sie wollen mal einen Cremant de Loire probieren und wenn der schmeckt, auch von dem ein paar Kartons mitbringen. Weil der Achter mehr Kofferraum hat, fährt Kai mit dem, ich fahre heute mit dem Kombi von Jerome Ole abholen und dann zur Baustelle nach Bremen.
Da kriegen wir ja dann auch Pauls Sachen unter, wenn wir die wirklich dort abholen sollten. Jerome ist jetzt so langsam im Abi Stress es ist nicht mehr so lang bis hin, aber ich denk er schafft das. Sergejs Prüfungen fangen auch bald an und im September sind dann alle in Bremen. Dann wird es ruhig hier im Haus und wohl nur zu den Wochenenden wird es belebter, hoffe ich mal.
Ich geh mal kurz hoch und hol die Autoschlüssel, vorher schau ich noch bei Frau Gut rein und frage, ob sie noch irgendwas braucht, für heute Abend, was ich vielleicht mitbringen kann.
So, das war Nr. 38 für Euch, ich hoffe, es hat euch gefallen.
Bis bald, Euer Niff