Ein Schritt nach vorne – Teil 2

Kapitel 9

Als David am nächsten Morgen erwachte, wusste er für einen kurzen Augenblick nicht wo er war. Doch als er Nico neben sich fand, erinnerte er sich wieder an jedes Detail des voran gegangenen Abends.

Was sollte daraus jetzt nur werden?

Nico drehte sich im Schlaf zu ihm. David betrachtete ihn. Sah ihn einfach nur an. Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Die wunderschönen Gesichtszüge. Die Augen, sonst immer aufgeweckt blickend, jetzt so ruhig geschlossen. Diese wohl geformte Nase. Sie stand ihm Außerordentlich gut und erst diese weichen, leicht geschwungenen Lippen, die ihn gestern so innig geküsst hatten.

Nico öffnete blinzelnd die Augen. David neben sich zu haben, machte ihn unendlich glücklich.

„Guten Morgen“

Nico streckte sich und lächelte David an.

„Gut geschlafen?“

Was für eine Frage.. Nico stand auf, streckte sich erneut und wuschelte sich durch die Haare. Dann ging er zum Schrank und stellte sich unentschlossen vor die geöffnete Tür.

Schließlich, nach einigem Suchen zog er eine dunkle Jeans und ein helles Hemd hervor, kramte Socken und eine Unterhose aus der Schublade und verschwand.

David, etwas perplex, stand ebenfalls auf und zog sich an. Die Klamotten von gestern mussten reichen, zum Glück rochen sie noch nicht unangenehm.

Und jetzt? Wo war Nico hin? Im Bad? Sollte er hinterher kommen? Das war schließlich der einzige Raum im Haus, den David schon kannte. Oder hier bleiben? Und wenn Nico auf ihn Wartete?

Egal! vielleicht wollte er auch einfach seine Ruhe haben.

David beschloss also zu warten und setzte sich auf die Couch, stand wieder auf und ging im Zimmer umher.

Er sah sich nach Kleinigkeiten um, die ihm mehr über Nico verraten konnten. Im Bücherregal stand vieles, aber auch nichts Spezielles.

Über dem Schreibtisch hingen ein paar Fotos. Nico mit seinen Eltern… das sah nach Sommerurlaub aus. Braun gebrannt und in Badehose saß er auf einem Felsen an irgendeinem Meer.

Ein anderes zeigte ihn scheinbar mit seinen früheren Freunden.

Als David dort stand und gedankenverloren die Fotos betrachtete, kam Nico zurück.

„Gefallen sie dir?“

David erschrak und fühlte sich ertappt. War er zu weit in Nicos Privatsphäre eingedrungen? Er kannte ihn doch gar nicht richtig.

„Tschuldigung. Ich wollte nicht neugierig sein!“

„Was gibt’s denn da zu entschuldigen? Wenn du magst, kannst du jetzt ins Bad, dann schau ich mal, was ich zum Frühstück für uns auftreibe!“

Nico lächelte ihn schon wieder so süß an… Erleichtert und mit einem „Okay, ich komm dann runter“, ging David zur Tür und ins Bad.

Kapitel 10

Das hatte ja gestern schon groß gewirkt, aber jetzt bei Tageslicht war es riesig. Die Kerzen standen noch herum.

Nico hatte ihm jene Dinge heraus gelegt, die Mann morgens so braucht: Zahnbürste, Zahncreme und Haargel.

David hielt sein Gesicht unter kaltes Wasser, um richtig wach zu werden und seine Gedanken zu sortieren – Sah in den Spiegel.

Er war hier, in einem fremden Haus, mit einem Typen, den er nur flüchtig aus der Schule kannte. In der letzten Nacht hatte er Sex – mit diesem Typen – und es war einfach nur der Wahnsinn!!!

Bei dem Gedanken meldete sich sein kleiner Freund in der Hose. Scheiße, Das konnte er jetzt gar nicht gebrauchen!

„Reg dich ab!“ sagte er zu sich selbst und hielt noch einmal den Kopf unter den kalten Wasserhahn.

Dann putzte er sich schnell die Zähne, legte seine Haare zu Recht… ein bisschen eitel war er schließlich auch – und gefallen wollte er Nico! Ja, Nico gefallen… Noch ein Blick in den Spiegel – Ja, gut so!

Raus aus dem Bad und die Treppe runter…

Jetzt erstmal gucken, wo die Küche ist…

Die war nicht schwer zu finden. Die einzige Tür, die offen stand und außerdem duftete es nach frischen Brötchen und Kaffee.

Nico hatte sich nicht lumpen lassen und scheinbar alles, was er finden konnte, hervor geholt. Gerade war er dabei, die Brötchen aus dem Ofen zu holen. Wieder dieser Po….. Zum Anbeißen!

„Wer soll das denn alles essen?“ fragte David, als er den Tisch betrachtet hatte.

„Ich dachte wir sind nur zu zweit!“

„Jep, sind wir auch nur – Bedien dich!“

Damit stellte er die Brötchen dazu und setzte sich auf einen der Stühle. David setzte sich ihm gegenüber, vor den zweiten Teller und nahm erst einmal einen Schluck Kaffee. Er musterte Nico, der anfing sich ein Brötchen zu belegen.

Irgendwie fing keiner der Beiden an zu reden. David wusste nicht, was er sagen sollte. Ob Nico über gestern Nacht reden wollte überließ er ihm. Er hätte nichts dagegen, würde es auf das Thema kommen. Aber bedeutete es Nico wirklich etwas? Gestern war er ja total durch den Wind gewesen – danach. Hatte er seine Gedanken schon sortiert? Wartete er nur darauf, dass David endlich verschwand oder fühlte er wie David, und hoffte, dass er blieb?

Das würde David herausfinden müssen er wusste nur noch nicht wie.

Nico spürte, die Spannung auch, die sich zwischen den Beiden ausbreitete, doch was sollte er sagen? Die Nacht mit David war etwas, was er sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können. Und jetzt? Er musste die Initiative ergreifen, soviel war klar! Schließlich war er auch derjenige gewesen, der gestern damit angefangen hatte. Nur, wie sollte er anfangen? Er wusste ja selbst noch nicht, was das alles bedeutete.

„Dave…“ begann er zaghaft.

Dieser sah ihn an „Ja…“

„Das gestern… oder heute Nacht“, David richtete sich instinktiv erwartungsvoll auf, unterbrach ihn aber nicht.

„Ich wollte nichts überstürzen…“

Nico kam nicht weiter. Er fand keine Worte um zu beschreiben, was er dachte.

„Bereust du… was wir gemacht haben?“ fragte David.

„Nein! Ich hab nur Angst, dass es dir zu schnell ging…“

„Ich weiß nicht – Ich hab es gestern so gewollt und… Es war unbeschreiblich mit dir!“

Nico wurde verlegen.

„Mit dir auch! Ich hatte noch nie so ein unglaubliches Gefühl – überall!“

David musste schmunzeln. Dieser Blick und dabei diese Worte! Scheinbar hatten Nico und er, sich die ganze Zeit die gleichen Gedanken gemacht.

„Und jetzt?“ setzte er an.

„Keine Ahnung… Ich weiß nur, dass ich das gern wiederholen würde.“, antwortete Nico mit einem Anflug von grinsen, denn jetzt war er sich sicher.

Auch für David war das keine einmalige Sache gewesen. David grinste ihn ebenfalls an. Diese Aussicht gefiel ihm sehr.

„Na da bin ich aber froh, dass ich da nicht der Einzige bin!“ sagte er und beide mussten lachen.

Sie frühstückten zu Ende und räumten dann gemeinsam den ganzen Kram wieder weg. Dabei beobachtete einer den Anderen ständig. Sie neckten sich gegenseitig und nicht nur einmal strich die eine Hand gaaanz zufällig über den Arm des anderen oder verirrte sich ausholend auf den Po.

Kapitel 11

Irgendwann sah David auf seine Uhr und bemerkte, dass es schon fast zwölf war. Er erschrak.

„Scheiße! Zum Mittagessen muss ich zu Hause sein. Sonst flippen meine Alten aus!!!“ Nico sah auf seine eigene Uhr und David hatte Recht. Schon fast Mittag, bald wollten auch seine Eltern wieder da sein.

„Mist! Warte… ich lass dich raus! Wenn du dich beeilst, schaffst du´s noch!“

David war schon in Panik aufgesprungen und auf dem Weg nach unten. Nico stürmte ihm hinterher, gab ihm noch einen schnellen, aber innigen Kuss und öffnete die Tür.

„Ich ruf dich an!“ rief er David nach und sah zu wie dieser hektisch in sein Auto sprang und los düste.

Dieser warf schnell noch einen Blick auf die Uhr. Na ja, 10 Minuten zu spät würden schon nicht so schlimm sein.

Als David zur Tür herein kam, kündigte er sich mit einem lauten „Hallo“ an. Seine Mutter steckte den Kopf aus der Küche.

„Da bist du ja! Kommst genau richtig. In fünf Minuten gibt’s Essen.“

„Puh!“ dachte sich David, „das war gerade noch mal gut gegangen.“

Es würde nur die üblichen Fragen geben und da musste er ja nicht konkret werden…

Als er sich gerade auf seine Couch fallen gelassen hatte, klingelte sein Telefon. Es war Tessa.

„Mensch Dave, wo warst du denn die ganze Zeit? Wieso gehst du nicht an dein Handy?“

„Hi Tessa, Sorry… hatte es auf leise… hab nicht drauf geachtet!“ antwortete er kurz.

„Wollt fragen wie Tanzen gestern gelaufen ist. Hat`s mit Ulli geklappt?“

Tessa war neugierig. So viel stand fest!

„Ulli war gar nicht da.“

Er wusste, dass er Tessa früher oder später von Nico erzählen würde. Das ging gar nicht anders. Er brauchte jemanden, dem er das alles erzählen konnte und wer würde ihn besser verstehen als Tessa? Aber am Telefon? Nee, das wär echt doof!

„Hast du Zeit? Nachher?“ fragte er deshalb.

Tessa bemerkte sofort, dass etwas Wichtiges dahinter stecken musste, denn David klang dabei irgendwie bedrückt und glücklich zugleich. Dafür kannte sie ihn einfach zu gut. Daher sagte sie sofort zu. Gegen Zwei wollte sie da sein.

Nach dem Essen, bei dem David seinen Eltern nur erzählt hatte, dass er nach dem Tanzen noch bei einem Freund war, wartete er schon ungeduldig auf Tessa.

Wo sollte er anfangen? Wie würde Tessa reagieren? Ob sie sich etwas in die Richtung schon denken konnte?

Auf jeden Fall wusste er, dass Tessa zu ihm stehen würde und das war das Wichtigste.

Kapitel 12

Es klingelte. David ließ Tessa herein und hätte am liebsten gleich los geredet, so aufgewühlt war er. Sein Grinsen über beide Ohren fiel Tessa natürlich gleich auf.

„Was ist denn mit dir los? Erzähl!“

„Komm erst mal rein! Den Weg kennst du ja. Ich hol uns nur noch schnell was zu trinken.“

Tessa ging nach oben in Davids Zimmer, nachdem sie kurz seine Eltern begrüßt hatte. Sie gehörte ja schon fast zur Familie, so oft wie sie ihre Zeit hier verbrachte.

Als David ins Zimmer kam, hatte sie es sich schon erwartungsvoll auf seiner Couch gemütlich gemacht und deutete ihm jetzt, dass er sich neben sie setzen sollte, was er auch tat. Dabei stellte er zwei Gläser und eine Flasche Ginger Ale auf den kleinen Tisch davor.

„Komm schon, mache es nicht so spannend! Wenn Ulli nicht da war, mit wem hast du denn dann getanzt? Oder musstest du zugucken?“

„Nein, zugucken musste ich nicht…“

Ein verklärter Blick sah Tessa an, während David in Gedanken wieder mit Nico tanzte.

„Und weiter?“ Damit riss sie ihn wieder aus seinen Erinnerungen.

Tessa war verdammt Neugierig. „Mit wem dann?“

Wenn nicht Ulli, hatte Tessa keinen Schimmer, wer David so den Kopf verdreht haben könnte.

„Oh mein Gott!“

David wusste nicht wie er es sagen sollte. Er verbarg sein Gesicht in den Händen und atmete einmal tief durch. „Nico“ jetzt war es raus und David wartete, durch seine Finger blickend, auf Tessas Reaktion.

Tessa war total perplex im ersten Moment, fing sich aber schnell wieder.

„Mit Nico?“ fragte sie dann, mehr rhetorisch.

„Und, konnte er?“

„Du glaubst gar nicht wie!“

David war das Schmachten fast anzusehen.

„Okay, und was ist daran jetzt so toll?“

Tessa hatte immer noch nicht kapiert.

„Ich hab ihn danach noch nach Hause gefahren. Tessa, Ich glaub, er hat mir total den Kopf verdreht! Ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll!“

David sah sie verzweifelt an. Da war noch etwas. Das spürte sie.

„Du hast dich in Nico verliebt?“

Dass David sich nicht viel aus Frauen zu machen schien hatte sie ja schon bemerkt, aber ein bissen geschockt war sie schon.

„Scheint so…“ sagte David mit einem erneuten Grinsen, „ich mein`, ich bin noch mit ihm rein gegangen und… Na ja… Die Nacht war der Wahnsinn!“

Tessas Augen weiteten sich abrupt. „David,…du hast doch nicht gleich?“

Dass er sich Vorstellen konnte irgendwann einmal etwas mit einem Kerl aus zu probieren, wusste sie ja, aber dass er gleich so weit gehen würde… und dann auch noch mit jemandem aus der Schule!

„Ich weiß auch nicht, wie das alles passiert ist. Eins ergab das Andere und dann ist es eben passiert.“

David begann, ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Angefangen von dem Blick beim Tanzen, der ihn wie ein Schlag getroffen hatte, der Steg, auch die Dusche ließ er nicht aus.

Als David fertig war, nahm Tessa ihn in den Arm: „Ich bin so stolz auf dich! Und freu mich für euch! – Ich hoffe nur, du vernachlässigst jetzt nicht mich!“, fügte sie noch scherzhaft hinzu und beide umarmten sich.

David war in diesem Moment doppelt Glücklich: Ein mal, wegen Nico, mit dem sich wirklich etwas zu entwickeln schien und Zweitens, darüber, dass Tessa das alles so akzeptierte und ihn unterstützen würde, wo immer er es brauchte.

Kapitel 13

„Kommst du mit zu Tobi nachher? Der macht ´nen Videoabend. Eigentlich wollten wir doch alle gestern noch ins „Masters“, aber daraus wurde nix. Deshalb hat Tobi alle für heute eingeladen.“ fragte David später.

„Klar komm ich mit! Ist Nico denn auch da?“

Mist, daran hatte David überhaupt noch nicht gedacht! Natürlich würde Nico auch da sein, Tobias war schließlich sein bester Freund! Aber wie sollten sie das, was sich in der letzten Nacht ergeben hatte jetzt erklären? Würden die Anderen es überhaupt bemerken?

Klar, so blind konnten sie ja nicht sein! Oder sollten sie lieber versuchen sich zurück zu halten und es geheim halten? Das könnte schwierig werden. Auch wenn er es sich jetzt vornahm, sobald er Nico nur sah, da war er sich sicher, würde er sich nicht zusammen reißen können, ihm wenigstens einen Kuss zu geben oder ihn liebevoll zu berühren. Aber wie würden sie reagieren? Hatte Nico Tobias vielleicht schon davon erzählt?

Er musste Nico deswegen vorher noch einmal anrufen. Vielleicht würde der sich auch gar nichts anmerken lassen. Das wäre sicherlich die einfachste Lösung, aber ob das klappen würde? Na mal sehen!

David und Tessa suchten zusammen Klamotten aus, die David nachher anziehen wollte. Schließlich musste er gut aussehen! Okay, das tat er eigentlich immer, egal was er an hatte, sagte Tessa jedenfalls. Heute musste es aber besonders gut sein – Für Nico!

David war total unentschlossen und aufgeregt. Nichts schien ihm gut genug.

Am Ende entschieden sie sich für eine Jeans. Eine, in der Davids trainierter, knackiger Po richtig gut zur Geltung kam, aber an den Beinen locker saß und daher sehr bequem war. Sie war in einem tiefen, dunklen indigoblau gefärbt und hatte eine Knopfleiste an Stelle des Reißverschlusses im Schritt.

So würde das Ausziehen, falls es so weit kam, spannender werden. Dazu den neuen schwarzen Ledergürtel mit der stählernen Schnalle und ein grasgrünes Hemd, bei dem er die obersten drei Knöpfe offen lassen würde. Dazu das Schwarze Nadelstreifen Jackett. Wenn er dann noch seine Haare mit etwas Gel verwegen in die Stirn ziehen würde – Unwiderstehlich!

Nun wurde Tessa aber langsam ungeduldig. Es war schon kurz nach sechs und gegen acht Uhr wollten sie bei Tobi aufschlagen. Sie musste sich noch fertig machen. Schnell hastete sie zu sich hinüber. David würde sie gegen dreiviertel acht abholen.

Als Tessa gegangen war, kramte David Nicos Nummer hervor. Wenn er jetzt anrief… was sollte er sagen… Wie sollte er das Thema anschneiden, ohne dass Nico dachte, er wolle ihn Verleugnen? Und was, wenn seine Eltern dran gingen… Egal, im Zweifelsfall war er eben nur einem Freund.

Aufgeregt tippte er die Nummer, wobei er jede Zahl doppelt prüfte. Dann tutete es.

Er atmete noch einmal tief durch.

Auf der anderen Seite wurde abgenommen. „von Gronsberg“ meldete sich eine Stimme, die David nicht einordnen konnte. War das nun Nico oder nicht?

„Nico?“ fragte David deshalb schüchtern.

„Ah, hi David, ja, bin dran. Was gibt´s?“

„Ähm…. Ich wollt dich fragen, ob wir uns heute bei Tobi sehen?“

„Na ich werd da sein!“ kam es von der anderen Seite.

„Ich auch…… Aber…… wie soll das werden? Die Anderen werden bemerken, das da was ist… zwischen uns.“

David hatte wieder dieses Gefühl, das ihn ständig beschlich, wenn er mit Nico sprach… dieses kribbeln im Bauch und diese Watte im Kopf.

„David… ich …. ich hab… Tobi davon erzählt……. Ich brauchte einfach jemanden zum Reden……. Ich hoffe, du bist mir nicht böse……“

Nicht auf die Frage antwortend sagte Nico gerade, was David befürchtet hatte… Er hoffte, Tobi nachher trotzdem unter die Augen treten zu können.

„Wie…… hat er reagiert…War er …..sehr geschockt?“ fragte er dann, um heraus zu bekommen, ob er sich heute Abend überhaupt blicken lassen konnte.

„Von mir wusste er´s ja……jedenfalls, dass ich na ja… mich schon mal verguckt hatte… in einen Kerl… Bei dir… war er allerdings … ganz schön überrascht… Das hat er dir wohl nicht zu getraut.

Er hat dich immer als Vorbild gesehen. Du bist ja sehr beliebt bei den Mädels.“, sagte Nico.

„Aber nicht nur bei denen!“, fügte er schelmisch hinzu, was David dann doch ein Grinsen entlockte.

„Ich bin dir nicht böse…. Ich hab´s auch erzählt… Tessa… Ich hoffe, das geht in Ordnung.“

David wünschte sich inständig, dass sie beiden sich mögen würden, wenn sie sich näher kennen lernten.

„Schon okay…“, Nico wusste, wie sehr David an Tessa hing. Er wollte das nicht kaputt machen oder sich zwischen die Zwei drängen.

„Gut…..Tessa und Tobi wissen es…“ fing David an.

„… und die Anderen bemerken es oder eben nicht! Mach dir nicht so viele Gedanken und zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen an einem Problem, das gar keins ist! Sie werden es akzeptieren müssen.“

Damit nahm Nico ihm die Entscheidung ab und beruhigte ihn ungemein.

„Okay… wir sehen uns dann nachher! Ich freu mich auf dich!“

„Ich mich auch! Bis dann mein Süßer!“ Nico legte auf und David schwebte wieder im siebten Himmel. Süßer hatte Nico ihn genannt…..

David riss sich zusammen und ging mit den Klamotten, die Tessa und er vorhin für den Abend heraus gesucht hatten, ins Bad. Eine von den engen, schwarzen Boxershorts, in denen sich alles genau abzeichnete hatte er noch aus seiner Schublade gesucht.

Wer weiß, was die Nacht noch bringen würde……

Er wollte duschen, bevor er los fuhr.

Als er dann unter der Dusche stand und den sanften, auf der Haut prickelnden Strahl des Wassers spürte, musste er wieder an die Nacht mit Nico denken… Den herben Geruch seines Duschgels hatte er wieder in der Nase und den süßlichen Duft, der von ihm aus ging, als sie sich gierig aufeinander gestürzt hatten…

Nach Mann und Sex. Diese Gedanken ließen seinen Schwanz aufstehen. Als er das bemerkte, sah er auf seine Uhr….. bis sich Gelegenheit mit Nico ergeben würde, war er sicher wieder fit. Außerdem würde er dann länger standhalten!

Er begann also ihn zu massieren und brauchte dank seiner blühenden Phantasie und den Erinnerungen nicht lange, bis er kam. Heiß und kraftvoll schoss sein Sperma an die Kacheln. Davids Atem beruhigte sich langsam.

So lange blieb er einfach stehen und ließ das Warme Wasser über sich strömen. Sein Kopf war leer. Komplett. Diesen Zustand genoss er sehr. Als er aus der Dusche stieg, fühlte er sich wie neu geboren.

Er schlüpfte schnell in die Boxershorts, überprüfte deren Sitz ausgiebig im Spiegel und zog dann seine Jeans darüber, wobei er sie so tief trug, dass der Rand der Boxer heraus blitzte. Dann zog er, durchs Bad tänzelnd, sich drehend, sein Hemd darüber.

Er köpfte es mit kreisenden Hüften zu und es sah aus, als würde er rückwärts strippen, so lasziv und fordernd war der Blick, aus seinen stechend blauen Augen, den er sich selbst durch den Spiegel zu warf.

Es würde super werden, den ganzen Abend mit seinen Freunden, besonders aber mit Nico zusammen zu sein. Nun widmete er sich seinen Haaren, die er mit etwas Gel verwegen stylte. Eine breite Strähne zog er ins Gesicht und legte sie schräg über die Stirn.

So. Er warf sich noch einen „Nimm mich!“ – Blick zu und war vollends zufrieden mit seinem Werk.

Noch ein letzter prüfender Blick….. die feine Kette mit dem kleinen silbernen Schlüssel hing heraus. Mit einem kurzen zupfen am Hemd hopste sie zurück in den Kragen, wo sie verschwand.

Perfekt!

David griff seine Autoschlüssel und machte sich auf den Weg zu Tessa. Vorher klaute er sich aus der Küche noch einen Apfel und rief seinen Eltern ein „Tschüss“ entgegen, bevor er die Haustür hinter sich schloss.

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