26. Anprobe zu zweit
Falco
Langsam ging ich in die Hocke, um Jonas‘ kleines Problem aus der Nähe betrachten zu können. Das T-Shirt hatte sich tatsächlich ordentlich im Reißverschluss verfangen und es wunderte mich keineswegs, dass er ihn nicht mehr alleine aufbekam. Erst versuchte ich den Reißverschluss vorsichtig herunterzuziehen, was mir aber ebenso wenig gelingen wollte. Er saß einfach zu fest. Deshalb schob ich vorsichtig meine Finger in die Hose, um den kleinen Schlitten des Verschlusses zusätzlich von der Innenseite her nach unten zu drücken.
Plötzlich merkte ich, dass meine Finger nicht das einzige waren, was sich in seiner Hose bewegte. Durch meine Versuche, den Reißverschluss nach unten zu schieben musste ich Jonas unbewusst so gereizt haben, dass meine Finger kaum noch Platz fanden und sich seine Erregung deutlich an der Hose abzeichnete.
Ich sah nach oben und grinste Jonas, der mit hochrotem Gesicht da stand, an.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Meinst du wir schaffen noch einen Moment? Ich glaube, ich habe es gleich offen“, fragte ich ihn deswegen leise.
Jonas nickte nur stumm.
Erneut versuchte ich, diesmal mit etwas mehr Kraft, den Reißverschluss nach unten zu drücken. Plötzlich gab dieser nach und schnellte endlich nach unten.
„Na, geht doch!“, freute ich mich.
Jonas drehte sich verstohlen um und schloss die Hose erneut, nicht ohne darauf zu achten, dass dieses Mal das T-Shirt nicht mit eingeklemmt wurde. Danach drehte er sich wieder zu mir.
„Und? Kann ich die nehmen?“, fragte er verlegen.
„Wenn du nicht ständig mit ’nem Steifen durch die Gegend läufst, dann ja“, meinte ich grinsend und knuffte ihn lieb.
Jonas dagegen streckte mir die Zunge heraus.
„Schöner Lappen“, war meine Erwiderung und wir beide mussten lachen.
Jonas probierte nun noch die anderen Hosen an, die ebenfalls wie angegossen passten. Zuletzt kauften wir noch ein paar Schuhe und außerdem noch eine Jacke für ihn, womit wir unsere Shoppingtour beendeten.
Voll beladen, mit mehreren prall gefüllten Tüten, verließen wir das Kaufhaus.
Der Blick auf meine Uhr überraschte mich.
„Oh, es ist ja schon 15:00 Uhr. Ich habe gar nicht gemerkt, dass wir so lange dort drinnen waren“, murmelte ich vor mich hin.
27. Warten auf das Taxi
Jonas
Endlich wieder auf der Straße holte ich erst einmal tief Luft. Diese miefige Kaufhausluft war nicht so ganz mein Fall und ich war schon immer am liebsten draußen an der frischen Luft gewesen. Als Falco dann sagte, wie spät es war, konnte ich fast nicht glauben, dass wir wirklich so lange in dem Laden gewesen waren. Aber wir hatten auch wirklich sehr viel eingekauft und als ich den Preis an der Kasse gelesen hatte, wurde mir ganz anders. Ich musste mir unbedingt Gedanken machen, wie ich Heike und Bernd dafür danken konnte.
„Ich rufe gleich mal meinen Dad an. So voll bepackt können wir nicht noch groß durch die Gegend laufen“, meinte Falco zu mir und setzte die Taschen neben sich auf dem Boden ab.
Dann suchte er sein Handy raus und telefonierte mit seinem Vater.
„Er holt uns in ca. 20 Minuten ab“, wiederholte Falco seinen Vater, als er das Gespräch beendet hatte.
„Wollen wir uns solange drüben ins Café setzen? Von dort aus können wir sehen, wenn dein Papa kommt und noch etwas trinken. Ich habe tierischen Durst“, fragte ich Falco.
„Ja, gute Idee, ich hab auch großen Durst“, stimmte er mir zu und so gingen wir zu dem Café hinüber.
Dort angekommen suchten wir uns einen freien Platz vor dem Café. Wir wollten beide erst mal nicht mehr in ein Gebäude und so ein schönes Sommerwetter hatte doch auch was für sich. Außerdem saß ich gerne draußen in der Fußgängerzone, um einfach nur die Leute zu beobachten, die an mir vorbeigingen.
Wir rückten die Stühle etwas zurecht, sodass Falco mir gegenüber sitzen konnte und machten es uns bequem. Unsere Taschen verteilten wir dabei unter dem Tisch, um die anderen Gäste nicht unnötig zu stören.
Kurze Zeit später kam eine Bedienung zu uns an den Tisch und fragte freundlich, was wir haben möchten.
Falco bestellte sich eine große Cola und schaute mich fragend an.
„Ich nehme auch eine“, sagte ich zu der Bedienung, woraufhin sie noch einmal lächelte und in das Café zurück ging.
Ich indes schaute wieder Falco an. Ich hätte ihn stundenlang ansehen können. Dieses wunderschöne Gesicht mit den leichten Grübchen, die sich immer zeigten, wenn er lachte und diese wunderschönen strahlenden Augen hatten es mir sehr angetan.
Und die Situation vorhin in der Umkleidekabine hatte mich schon sehr angemacht. Es war das erste Mal gewesen, dass mich ein anderer Junge an meiner empfindlichsten Stelle berührt hatte. Zwar wusste ich schon seit ich 14 Jahre alt gewesen war, dass ich mich eher zu Jungs hingezogen fühlte, aber Erfahrungen in der Richtung hatte ich bisher noch nicht sammeln können.
Es hatte sich irgendwie noch nicht ergeben. Zwar war ich unsterblich in einen Jungen aus meiner Parallelklasse verliebt gewesen, aber ich hatte mich nie getraut, ihn darauf anzusprechen. Zu groß war die Gefahr, dass ich in der Schule unfreiwillig hätte geoutet werden können und als mein Schwarm ein paar Monate später weggezogen war, war ich todunglücklich gewesen.
Freunde hatte ich in der Schule eigentlich keine. In den Pausen stand ich meistens etwas abseits, immer darum bemüht, nicht groß aufzufallen. Früher, als meine Mutter noch am Leben gewesen war, war ich recht gut in der Schule. Aber seit ihrem Tod und dem sich häufenden Stress mit meinem Vater waren meine Noten entsprechend schlechter geworden. Nicht selten hatte er mich dafür zur Sau gemacht, mit dem Resultat, dass ich noch schlechter wurde.
Häufig bekam ich dann Stubenarrest und durfte nur zum Essen, das ich ja für uns beide selber machen musste, rauskommen. Ich hatte wirklich versucht, in der Zeit zu lernen, aber der Stoff wollte einfach nicht in meinen Kopf. Oft hatte ich dann einfach nur auf meinem Bett gelegen und geweint.
Falco
Als wir bestellt hatten, schaute ich mir die vorbeigehenden Passanten an und merkte dabei, dass Jonas mich ansah. Er schien über irgendwas zu überlegen und einige Zeit später war es mir, als ob er nur noch durch mich hindurch schauen würde. Auf einmal änderte sich sein Gesichtsausdruck komplett.
Der eben noch fröhliche Jonas war verschwunden und zu sehen war wieder dieser traurige Junge, als denn ich ihn kennengelernt hatte.
Ich rückte mit meinem Stuhl näher zu ihm und legte meine Hand auf seine.
„Hey, was ist los?“, fragte ich vorsichtig.
Es dauerte einen Moment, bis er reagierte.
„Tut mir leid, ich war in Gedanken“, antwortete er leise und schaute mich an.
„Das habe ich gesehen, du warst ja ganz weit weg.“
In diesem Augenblick kam die Bedienung erneut an den Tisch, diesmal mit unseren Getränken. Ich bedankte mich und bezahlte diese auch gleich bei ihr.
„Du Falco…“, fing Jonas an und schien zu überlegen. „..ich hoffe es ist okay für dich, mit dem Bezahlen. Du hast ja vorhin auch schon das Baguette bezahlt und nun auch noch die Cola.“
„Hey, kein Problem. Erstens hat mir mein Dad noch ein wenig Geld dafür gegeben und zweitens habe ich damit auch kein Problem, dich von meinem Taschengeld einzuladen. Ich bekomme zwar nicht besonders viel, aber dadurch, dass ich die ganzen letzten Wochen immer helfen musste, konnte ich auch nichts ausgeben“, versuchte ich ihn zu beruhigen und lächelte ihn dabei an.
Ich nahm meine Cola und trank sie in fast einem Zug leer, so einen Durst hatte ich. Jonas machte es mir gleich.
„Aber ich kann dich verstehen, mir ist es auch lieber, wenn ich etwas selber bezahlen kann. Wir sollten nachher mit meinen Eltern sprechen, damit du auch Taschengeld bekommst“, fügte ich hinzu während ich mein Glas wieder auf den Tisch stellte.
„Ich weiß nicht, ihr macht schon so viel für mich und als ich vorhin an der Kasse den Betrag gesehen habe, ist mir fast schlecht geworden“, kam es von Jonas.
„Mach dir mal keine Gedanken darüber, wir sind zwar nicht reich und müssen schon sehen, wofür wir das Geld ausgeben, aber mein Papa hat das schon geregelt. Du gehörst nun zu unserer Familie und bekommst natürlich genau so Taschengeld wie ich auch.“
Kurze Zeit später hörte ich ein Hupen, sah auf und erblickte meinen Vater. Schnell tranken wir noch unsere restliche Cola, nahmen unsere Sachen und eilten zum Auto.
Dort half uns mein Vater, die Einkäufe in den Kofferraum zu packen und fragte, während er unser Auto in den fließenden Verkehr einordnete: „Na, Jungs! Habt ihr alles bekommen?“
„Ja, so ziemlich alles, was Jonas zum Anziehen erst einmal braucht“, antwortete ich.
„Da ist ja schön“, meinte mein Vater und wir erzählten, was wir alles gekauft hatten.
Zwanzig Minuten später parkte mein Vater unser Auto auf dem Hof und half uns, die ganzen Tüten die Küche zu verfrachten, in der meine Mutter gerade damit beschäftigt war, das Abendessen vorzubereiten.
Während wir ihr von dem heutigen Tag erzählten, packte Jonas seine neuen Sachen aus und entfernte alle Preisschilder.
Hin und wieder schaute meine Mutter das eine oder andere Stück an.
„Da habt ihr ja schöne Sachen gekauft“, bemerkte sie.
„Wollen wir mal alle zusammen hoch gehen und schauen, wie wir Jonas‘ Zimmer am besten herrichten?“, fragte mein Dad.
28. Renovierungspläne
Jonas
Alle stimmten zu und so wechselten wir hoch auf unsere Etage. Als wir oben angekommen waren und in mein neues Zimmer kamen, stockte mir der Atem. Das komplette Zimmer war bereits ausgeräumt und die alten Tapeten waren auch schon von den Wänden.
„Ja, da staunt ihr, was?“, sagte Bernd grinsend zu uns.
„Jarek und ich sind in den letzten Stunden auch nicht untätig gewesen und haben schon mal ein wenig angefangen. Außerdem war ich vorhin noch bei Thorsten, er kommt schon morgen vorbei und wird schon tapezieren und später auch streichen“, erklärte Bernd weiter.
„Jonas, du musst dir nur noch eine Farbe aussuchen“, meinte Heike und grinste ebenfalls über das ganze Gesicht.
Immer noch sprachlos überlegte ich, in welcher Farbe ich mein Zimmer gerne gestrichen hätte. Rot wäre vielleicht etwas zu heftig und Blau wäre mir zu kalt.
„Wie wäre es denn mit Gelb, also nicht so ein grelles, sondern eher ein wenig in Richtung Orange“, schlug Falco vor.
Der Vorschlag gefiel mir gut. „Ich glaube das ist eine gute Idee!“, verkündete ich freudestrahlend.
„Wir haben auch noch ein paar alte Möbel auf dem Speicher gefunden. Wenn du magst, kannst du dir die ja mal ansehen, vielleicht ist etwas dabei, was dir gefällt. Und störe dich nicht daran, wie sie aussehen. Im Restaurieren habe ich mittlerweile Übung“, sagte Bernd.
„Ja, das würde ich gerne“, bestätigte ich.
„Und Jonas, wenn nichts dabei ist, ist es auch nicht schlimm. Wir müssen sowieso noch Möbel für dich kaufen, da kommt es auf ein Teil mehr oder weniger auch nicht an“, ergänzte Heike noch.
Ich nickte strahlend. Wow, ein eigenes supergroßes Zimmer und ich kann mir auch noch aussuchen, wie es aussehen soll. Ich war total begeistert und nahm alle der Reihe nach in den Arm.
„Ich weiß gar nicht, wie ich euch für all das hier danken soll“, sagte ich, während mir Freudentränen über die Wangen liefen.
„Ist doch okay, Jonas.“ Heike drückte mich und wischte mir die Tränen ab.
„Du gehörst nun zu uns und wir werden alles möglich machen, damit du dich wohl fühlst und glücklich bist“, sagte sie leise zu mir.
Gemeinsam gingen wir nun wieder runter in die Küche, wo Frida das Abendessen weiter zubereitet hatte.
„Hallo Frida!“, rief ich ihr zu und setzte mich neben Falco auf die Bank.
„Hallo Jonas, ich hoffe du hast Hunger mitgebracht“, begrüßte sie mich.
Es gab Spaghetti Bolognese, mein Leibgericht und ich nahm mir eine ordentliche Portion. Während des Essens waren dann alle sehr still, alle schienen mächtig Hunger zu haben.
Falco
Das Essen war mal wieder superlecker und so aß ich mit viel Genuss und Zeit, was dazu geführt hatte, dass alle schon vor mir fertig waren und sich schon eifrig unterhielten. Jonas erzählte von seiner Schule und seinem „alten“ zu Hause und meine Eltern erzählten von der Arbeit, wie wir an den Gutshof gekommen waren und was sich seither so alles ereignet hatte.
„Papa, wir haben vorhin als wir auf dich gewartet haben eine Cola getrunken, dabei haben wir festgestellt, dass Jonas ja gar kein Geld hat“, warf ich bei einer günstigen Gelegenheit ein.
„Aber ich hab euch doch Geld mitgegeben?“, antwortete mein Vater.
„Ja, davon habe ich ja auch alles bezahlt. Aber ich meine das allgemein, ich bekomme ja jeden Monat Taschengeld“, versuchte ich zu erklären.
„Ach so! Ja natürlich bekommt Jonas genauso Taschengeld wie du auch“, lachte mein Vater.
Er holte sein Portemonnaie aus der Tasche und entnahm 25 Euro.
„Hier bitte!“, sagte er mit einem Lächeln und gab ihm das Geld. „Falco bekommt jeweils am Anfang des Monats 25 Euro als Taschengeld und du bekommst es von nun an auch.“
Frieda hatte während dieser Unterhaltung schon den Tisch abgeräumt, das benutzte Geschirr in den Geschirrspüler gestellt und die Küche sauber gemacht. Sie hatte das alles sehr routiniert gemacht, sodass sie nicht lange dafür gebraucht hatte. Als sie damit fertig gewesen war, setzte sie sich wieder zu uns und erzählte von meinem Großvater.
Sie erzählte dabei auch viele Geschichten, die sich damals auf dem Hof ereignet hatten. Und sie erzählte von meinem Vater, wie er als Kind hier gespielt hatte, wie seine Kindheit gewesen war. Mein Vater hatte die Erzählung an den Stellen, die Frieda nur von ihrer Seite her kannte, von seiner Seite aus ergänzt. So habe auch ich sehr viel Neues über ihn erfahren. Ich war so gefesselt von dem Gespräch, dass ich es gar nicht bemerkt hatte, wie Jonas seine Hand auf die meine gelegt hatte, während auch er sehr interessiert zuhörte.
Es war ein schöner Abend geworden, an dem wir sehr viel zusammen gelacht hatten. Meine Eltern waren so fröhlich wie schon lange nicht mehr und auch ich war nicht mehr so reserviert, wie die ganzen letzten Monate. Meine Mutter schien das auch gemerkt zu haben, denn sie lächelte mich desöfteren an.
29. Geständnisse
Falco
Der Abend hatte erst gegen 23:00 Uhr geendet, nämlich erst dann, als wir allesamt die Aufregung und Anstrengung des vergangenen Tages in unseren Gliedern spürten.
Auf unserer, ‚Jonas‘ und meiner Etage angekommen, verschwand ich erst mal im Badezimmer, um mich noch kurz zu duschen und mir die Zähne zu putzen. Als ich fertig war, wechselten Jonas und ich uns ab, und so verschwand auch er ebenfalls noch ins Bad.
Ich zog mich derweil schon einmal aus und legte mich ins Bett. Die Ereignisse des Tages kamen mir in den Sinn uns so merkte ich kaum, wie schnell die 15 Minuten vergingen und war mehr oder minder überrascht, als Jonas nur mit einem Handtuch um die Hüften zurück ins Zimmer trat.
„Ich dachte, es macht wenig Sinn, wenn ich mich noch einmal anziehe“, sagte er und grinste, als er meinen erstaunten Blick bemerkte.
Als er sich dann etwas abwandte, während er sich eine Unterhose anzog, konnte ich ihn zum ersten Mal genauer betrachten. Mir fiel sein schlanker Körper auf, der zwar nicht sehr muskulös war, was mir aber auch viel besser gefiel als diese muskelbepackten Herrlichkeiten.
Sein knackiger Hinter machte mich bei diesem Anblick besonders an und ich musste aufpassen, dass es mir nicht genauso wie ihm heute Nachmittag erging. Ich stellte mir vor, wie es wohl wäre, diesen schönen Körper zu streicheln und auch von ihm gestreichelt zu werden, fühlte dabei wieder dieses Kribbeln in der Magengegend und mein kleiner Freund begann sich langsam in meiner Hose zu regen.
‚Moment! Was passiert hier gerade?‘, dachte ich. ‚Ständig mache ich mir Sorgen um Jonas und bin total hippelig, wenn er in meiner Nähe ist. Und kaum kann ich ihn unbekleidet betrachten, nutze ich das auch schon und bekomme bei dem Anblick eine Erektion.‘
‚Sollte ich etwa doch schwul sein?‘, fragte ich mich still in meinen Gedanken.
Aber was wäre, wenn Jonas davon erfahren würde. Er würde mich sicher dafür hassen. Denken, dass ich die gesamte Situation für mich ausgenutzt hätte und nur aus diesem Grund vorgeschlagen hätte, dass er in meinem Bett schlafen könnte.
Mittlerweile war auch Jonas fertig und so rückte ich ein Stück im Bett, damit er genug Platz hatte. Darauf bedacht nicht zu viel aufzudecken, hob ich die Decke ein wenig an, sodass er mit drunter schlüpfen konnte.
Als er bequem neben mir lag, drehte ich mich so, dass ich ihn ansehen konnte.
„Geht es dir heute Abend besser?“, fragte ich Jonas, der sich ebenfalls zu mir gedreht hatte.
„Ja, es geht mir besser. Es ist zwar alles sehr neu und ungewohnt für mich und ich glaube, ich muss das was hier gerade passiert, alles erst noch verarbeiten. Aber es ging mir schon lange nicht mehr so gut wie heute“, antwortete er und lächelte mich dabei an.
‚Dieses Lächeln, immer wenn ich es sehe, macht mein Herz einen Sprung und diese leuchtenden wunderschönen Augen – wow!‘
„Und morgen, wenn Herr Brinkmann kommt, wird bestimmt auch alles klappen. Ich finde er ist ganz okay“, sagte ich zu ihm.
„Ja, das denke ich auch. Aber als er vorhin vom betreuten Wohnen angefangen hat, wäre ich am liebsten raus gerannt.“
Das konnte ich gut verstehen, denn auch ich wollte nicht, dass Jonas in so eine Einrichtung musste.
„Was hältst du davon, wenn ich dir morgen mal den See zeige? Wenn es wieder so schön wird wie heute, können wir ja sogar schwimmen“, fragte ich.
„Das ist eine gute Idee, schwimmen war ich auch schon länger nicht mehr“, freute er sich.
Wir redeten noch eine Weile, auch als ich das Licht schon ausgeschalten hatte, aber meine Gedanken schweiften ständig ab. Ich überlegte fieberhaft, ob ich Jonas von meinen Gefühlen erzählen sollte.
Einige Augenklicke später fasste ich all meinen Mut zusammen.
„Du Jonas, ich muss dir was Wichtiges sagen…“, flüsterte ich so leise, dass es kaum hörbar war.
Fortsetzung folgt…