Unterdrückung der Gefühle – Teil 5

Ich verdränge den Gedanken rasch, dass Domis Interesse mehr Leon gilt, als mir und beginne auch schon in meinem Kleiderschrank zu kramen. Ja, der hat auch noch irgendwie Platz in diesem Zimmer.

Weit komme ich jedoch nicht, denn es klopft leise an der Tür.

„Ja“, kommt es etwas genervt von mir. Ich hab jetzt einfach keine Lust auf Domi, warum kann er es nicht einfach dabei belassen? Langsam öffnet sich die Tür und Domi schiebt seinen Kopf durch den Türspalt.

Er hat die Unterlippe vorgeschoben und fragt mit Hundeblick: „Bist du jetzt sauer?“

Wie könnte ich auf ihn sauer sein? Doch das braucht er ja nicht zu wissen.

„Wieso fragst du?“, gebe ich gekonnt schmollend zurück.

„Na wegen vorhin“, kommt es von Domi, der sich langsam ins Zimmer schleicht.

Ich spiele brav weiter meine Rolle: „Ich weiß nicht was du meinst.“

„Och Jeremy, bitte. Es war blöd von mir. Nur weil du meist schüchtern bist, heißt das ja noch lange nicht, dass du kein Recht hast, jemanden kennen zu lernen. Und ich gönne ihn dir!“, kommt es todernst von Dominic.

„Wirklich?“ platz es aus mir heraus. Vielleicht auch etwas enttäuscht.

„Ja klar. Ich glaube…nein, ich bin mir sogar ganz sicher…, wenn du mal wieder Sex gehabt hast, bist du längst nicht mehr so viel am Grübeln“, entgegnet Domi noch ernster als vorher.

Und mir fehlen doch glatt die Worte. Domi tätschelt mir noch die Schulter, bevor er den Raum wieder verlässt. Ich muss den Schock erst einmal verdauen und setze mich aufs Sofa. Doch dann springe ich auf und haste zum Fenster, welches mit einem Ruck auf ist.

Atmen. Atmen nicht vergessen. Ich hole tief Luft und muss mit mir Kämpfen. Mir wird ganz schwindelig und schlecht ist mir auch. Sex? Ich soll einfach nur Sex haben? Daran habe ich nun gar nicht gedacht. Ich finde Leon sehr attraktiv, aber mit ihm Sex haben?

Vielleicht will er ja auch nur das EINE? Was habe ich nur angerichtet? Ich könnte heulen. Nein, ich bin mir sicher, dass Leon nicht so einer ist. Und wenn doch, kann ich immer noch NEIN sagen, sofern ich nicht will.

Vielleicht will ich ja doch, wer weiß. Ich lass einfach mal alles auf mich zu kommen, beschließe ich und mach mich wieder an meinen Kleiderschrank zu schaffen. Das Fenster lasse ich aber vorsichtshalber auf.

Nachdem ich mehrere brauchbare Kombinationen raus gesucht habe, gehe ich ins Bad, um mich vorzubereiten. Rasieren, duschen, dehnen… alles was dazu gehört halt. Moment mal…, hab ich gerade dehnen gedacht?

Nein. Oder sollte ich doch? Vorsichtshalber, vielleicht. Ich weiß gar nicht genau wie lange es her ist, als ich das letzte Mal Sex hatte oder es mir selber gemacht habe. Ich ziehe mich aus, stelle die Dusche an und steige über den Wannenrand, um die Kabinenwand hinter mir zu zuziehen.

Das heiße Wasser rieselt über meinen nackten Körper. Entspannend wirkt es. Viel zu entspannend. Die Rasur bringe ich schnell, aber gründlich hinter mir. Der Duft des Duschgels lässt mich in eine andere Zeit reisen, vielleicht nehme ich deshalb mehr als üblich und seife mich gründlich ein.

Natürlich sehr intensiv im Intimbereich. Ich habe mich so lange nicht selbst berührt, aus Angst erwischt zu werden. Schließlich bewohne ich Domis Arbeitszimmer und er geht ja hin und wieder auch mal an seinen Computer.

Ach Domi, wenn nur seine Hände mich jetzt hier so berühren würden. Ich stöhne leise auf und kann meine Erregung nicht mehr zurück halten. ER wird langsam aber sicher in meinen Händen, unter meinen Streicheleinheiten hart. Langsam reibe ich auf und ab.

Immer wieder eine Kleine Pause zwischendurch, doch dann immer schneller und fester. ER ist zum brechen Hart und ich habe das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert. Erst recht, als ich einige Finger zwischen meinen Backen schiebe, um mich dort zu stimulieren.

Anfangs streichle ich mich nur sanft, dann kreise ich langsam über meine Rosette, um dann zielstrebig einen Finger in meine Hitze zu schieben. Ein Seufzen kommt über meine Lippen. Wie gern würde ich jetzt von Domi so befriedigt werden.

Wie er mich wohl streicheln würde? Wo würde er mich küssen?

Ich höre wie er meinen Namen in mein Ohr flüstert „Jeremy“. Mit festen Griff massiere ich meine Härte noch schneller und drücke noch einen zweiten Finger in meine Hitze hinein.

„Jeremy“, höre ich ihn wieder sagen.

„Ja“, stöhne ich auf.

„Jeremy“, es klopft laut gegen die Badezimmertür.

„Mach endlich auf. Ich muss dringend mal. So lange kann doch kein Mensch duschen“, höre ich Dominic sagen.

Schlagartig bin ich wieder im hier und jetzt. Unsanft wurde ich aus meinen Träumen gerissen. Dabei war ich so kurz vor dem Höhepunkt. Mürrisch stelle ich das Wasser ab und schwinge ein Handtuch um meine Hüften.

Dann öffne ich die Tür und stürme wütend an Domi vorbei ins Arbeitszimmer. Jetzt will man es sich schon mal selber besorgen und dann das. Mit einem lauten seufzen lasse ich mich aufs Sofa plumpsen.

Nur kurze Zeit später geht die Toilettenspülung und Domi betritt den Raum, denn anklopfen tut er ja nur in Ausnahmefällen. Warum auch? Ist ja schließlich seine Wohnung. Er setzt sich zu mir auf die Couch ans Kopfende und streichelt mir durchs Haar.

„Alles okay bei dir?“, fragt Domi besorgt.

Ich nickte, obwohl ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, mich auf die Streicheleinheiten zu konzentrieren.

„Nervös auf nachher?“, fragt Dominic mich und fügt noch hinzu: „Es ist ja nicht gesagt, dass ihr es miteinander tut. Um das einzuschätzen kenne ich Leon genauso wenig wie du. Aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass es dir gut tun würde.“

Mit diesen Worten kraulen seine Finger noch einmal  mein Haar, bevor er aufsteht, um das Zimmer zu verlassen. Im Türrahmen dreht er sich noch einmal zu mir um. Er schmunzelt und kramt dabei in seiner Hosentasche. Kurz darauf wirft er mir etwas zu.

„Vorsichtshalber. Du weist ja, nie OHNE.“

Dann verlässt Dominic das Arbeitszimmer. Ich schaue nach was meine Hände gefangen haben. Ein kleines Notpäckchen Kondome. Typisch Domi. Ich muss lächeln. Er macht sich doch tatsächlich Sorgen um mich, als ob ich nicht genau weiß wie wichtig es ist, sich zu schützen!

Ich lege das Päckchen zu meinem Portemonnaie, damit ich es nachher nicht vergesse. Anschließend ziehe ich mich an. Eigentlich nicht besonders auffällig, eine enge Jeans und ein schwarzes enges Hemd.

Nun noch etwas Make-up auflegen, natürlich nur ein paar Unreinheiten abdecken, sonst nichts. Dann muss ich noch einmal ins Bad, um meine Haare zu föhnen und natürlich Parfum aufzulegen. Fertig.

*-*-*

Viel zu früh, es ist erst 21 Uhr. Eigentlich würde ich jetzt noch dafür Sorgen etwas in den Magen zu bekommen. Schließlich bin ich ja nun nicht gerade sehr Trinkfest und da hilft es, vorher noch etwas zu Essen.

Aber ich möchte nur ungern noch so einen Kommentar von Domi aufgedrückt bekommen. Also krame ich in meinem Schrank, ob sich noch Süßigkeiten finden lassen. Ich finde nicht wirklich viel, ein Schokoriegel, ein paar Chipsreste und die paar Schokodrops die noch übrig sind.

Okay, das muss dann wohl genügen, denn als alles aufgegessen ist, spüle ich alles mit Cola runter. Tja, Kalorien pur. Als ich gerade die Überreste im Papierkorb verstaut habe, klingelt es an der Tür. Erwartet Domi jemanden?

Ich lausche an meiner Tür und höre Dominic die Haustür öffnet. Er scheint irgendwen übermütig zu begrüßen und ein paar Worte im Flur zu wechseln. Gelächter nähert sich meiner Tür und ich springe zum Sofa rüber und kralle mir eine Zeitschrift.

Die Tür wird geöffnet Domi kommt grinsend herein und hat doch tatsächlich Leon im Schlepptau.

„Hey“, platzt es aus mir heraus.

Aus irgendeinem Grund freue ich mich wahnsinnig ihn zu sehen. Dabei ist unsere letzte Begegnung doch nur ein paar Stunden her.

„Hey“, kommt es auch von Leon.

„Sorry, ich bin etwas früh dran. Irgendwie ist mir zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen.“

Er wirkt irgendwie hilflos und niedlich, wie er das so sagt.

„Ist doch kein Ding. Ich war eh schon soweit fertig“, antworte ich ihm.

Domis grinsen ist nur noch breiter geworden und als er mich ansieht kommt es wie aus der Pistole geschossen: „Ich lass euch zwei Hübschen dann mal allein.“

Oh er findet uns beide hübsch. Aber ich finde ja auch Leon und Domi hübsch und anziehend.

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