Kochgeschichten – Teil 7

Die Tage verlaufen ruhig, ohne irgendwelche Besonderheiten. Alexander erwacht mit einer Mola (Morgenlatte)! Und was für einer! Schon fast schmerzhaft. Er hat ja grundsätzlich morgens eine. Darauf ist er ja auch mächtig stolz. Das er allerdings nie freiwillig zugeben würde.

Heute allerdings lässt er Mola, Mola sein. Morgen hat er seinen freien Tag für diese Woche. Und auf seinen freien Tag freut er sich immer besonders. Da sieht er auch seine Mutter wieder. Seinen Vater? Nein, der ist wieder mal unterwegs. Ist immer auf Reisen. Geschäftsreisen, wie sein Dad sie nennt.

Alexander hat da ja so seine eigenen Gedanken dazu!

Allerdings – finanziell geht es ihnen hervorragend! Da brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Und auch so sind sie mehr als gut abgesichert. Wenigstens das!

Alexander freut sich auf seinen freien Tag. Da geht er dann immer seinem besonderen Hobby nach! Dauerwichsen!!!!!!

Sein Rekord liegt bei 14 Stunden und elf Orgasmen!

Allerdings war er da aber auch noch zwei Jahre jünger. Und er hat es da mit seinem damals besten Freund beim Zelten in dessen heimischem Garten gemacht. Sein Freund ist dabei aber schon nach dem siebten Mal erschöpft eingeschlafen. Es war damals eine warme Nacht, im Zelt sowieso, sein Freund lag nackt da und so hatte Alexander einen schönen Anblick. Und den genoss er, bis er auch nicht mehr konnte.

Das Dauerwichsen hat er beibehalten. In der Regel hält er auch so 4 – 5 Stunden durch, bis es ihm das erste Mal kommt. Aber dafür dann wie!

3 – 4 mal Abspritzen in einer Nacht bringt er locker zusammen. Und da er ja sowieso fast täglich wichst, nur eben nicht vor seinem freien Tag, schwillt ihm sein Großer auch nicht sonderlich an.

Wenn er an den Sonntagabend und den Montagmorgen zurückdenkt, freut er sich bereits auf heute abends. Da kann er seine Fantasie wieder richtig ausleben. Und Morgen kann er ja liegen bleiben.

Spät am Nachmittag:

Meli hat sich mittlerweile schon ganz gut erholt. In ein paar Tagen wird er wohl entlassen werden können. Komplikationen sind ja keine aufgetreten.

Jetzt wartet er auf Frau Dr. Klein, die sich heute mit ihm über ihren Sohn Julian unterhalten will.

Als sie Meli vor ein paar Tagen untersuchte, kam dabei auch das Gespräch auf deren Sohn. Damals hatte sich die Ärztin noch gewunden. Sie wollte das Gespräch nach Möglichkeit ganz unterlassen.

Als sich Meli jedoch bei ihr outete und ihr damit viel Vertrauen entgegenbrachte, konnte sie gar nicht mehr anders handeln als eben auch mit Ehrlichkeit. Und am heutigen Freitag soll das eben sein.

Es klopft leise an der Tür und Frau Dr. Klein kommt allein herein.

„Hallo Meli. Na, wie geht es dir denn heute?“

Sie lächelt dem Jungen leicht nervös zu. Aber sie ist auch deshalb nervös, weil sie nicht weiß, was sie von dem Jungen halten soll.

Was da passiert ist, als sich Matthias bei Meli entschuldigte, niemand hat eigentlich bis heute eine Ahnung davon. Und Meli und Matthias reden nicht darüber!

„Oh danke. Ganz gut. In ein paar Tagen kann ich entlassen werden. Auch deshalb geht es mir von Tag zu Tag besser. Ich sehe Ihnen aber an, dass sie nervös und aufgewühlt sind. Wenn Sie wollen, lassen wir das Gespräch lieber. Sie fühlen sich jetzt bei mir nicht wohl!“

„Das ist nett von dir Meli. Nein, ich will es dir erzählen. Es ist nur, ich fühle eine seltsame Vertrautheit zu dir. Als würden wir uns seit Jahren schon kennen. Als wärst du nicht ein lieber 16 jähriger Junge, sondern mein Beichtvater. Nein, ich will es dir erzählen. Und sag bitte Gerda und du zu mir, ja?“

Erwartungsvoll sieht sie jetzt Meli an. Und dieser beginnt jetzt auch zu lächeln.

„Das werde ich auch gerne tun Gerda. Auch ich fühle diese seltsame Vertrautheit. Du kannst mir alles erzählen. Und Gerda – was sich zwischen Matthias und mir bei unserer Entschuldigung ereignete – das war nichts böses. Nur leider kann ich es dir nicht anders erklären. Es war aber wirklich nichts böses oder schlechtes!“

Frau Dr. Klein sieht man die Erleichterung an, sie beginnt zu erzählen.

„Vor etwas über vier Jahren fing mein Sohn, Julian, zu Skaten an. Ich glaube, für ihn war das damals fast eine Berufung. Jedenfalls war er fantastisch gut. Sensationell, was er mit dem Brett alles anstellen konnte, aber auch alles anstellte.

Aber vor vier Jahren dann war es vorbei!

Julian war gut, sehr gut. Vielleicht zu gut. Gut genug, um jemanden neidisch zu machen!

Auf ihrem Trainingsgelände ließ Julian eine große Rampe aufbauen und einen hohen Turm.

Er wollte über die Rampe fahren, in der Luft einen Salto schlagen und dann auf dem Turm landen. Nach einer kleinen Pause das ganze dann umgekehrt. Dazu kam es aber gar nicht mehr!

Es war eine wirklich große Rampe. Am Tag vorher eigens aufgebaut. Und trotzdem brach die Rampe zusammen, gerade als Julian in der Mitte der Rampe ankam!

Mit vollem Schwung krachte er natürlich in die Trümmer. Gott sei dank waren für diese Premiere genug Menschen anwesend. Darunter ich. Diesen Stunt wollte ich mir ja auch nicht entgehen lassen!

Aber dann diese Katastrophe!

Ich kümmerte mich natürlich sofort um Julian! Äußerlich sah man ihm ja nicht mal sonderlich viel an. Abschürfungen und Prellungen natürlich.

Bekannte riefen dann sofort einen Krankenwagen.

Und die Kriminalpolizei! Davon bekam ich zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts mit.

Ich fuhr mit ins Krankenhaus. Und half bei der Untersuchung meines Sohnes mit.

Wir konnten keine inneren oder andere Verletzungen feststellen!

Die nächsten zwei -drei Tage erholte er sich dann.

In der Zwischenzeit setzte sich die Kriminalpolizei wieder mit uns in Verbindung.

An der Rampe wurden Manipulationen festgestellt! In der Mitte waren mehrere Streben angesägt!

Ein junger Mann, der sich etwas zu sehr für alles interessierte, geriet in Verdacht! Er muss sich dann in Widersprüche verwickelt haben. Auch andere Freunde von Julian kannten den jungen Mann. Zum Schluss gab er zu, die Streben angesägt zu haben!

Er fühlte sich von Julian zurückgedrängt. Und aus Neid und Eifersucht kam er eben auf die Idee, die Rampe zu sabotieren.

So viel ich weiß, haben sie ihn dann in eine Erziehungsanstalt gesteckt. Aber weiteres darüber hat mich dann auch nicht mehr interessiert!

Nach ein paar Tagen konnte Julian das Bett dann wieder verlassen. Seine Abschürfungen und Prellungen heilten gut.

Er hatte aber immer Unterleibsschmerzen. Zuerst dachten wir ja an einen Leistenbruch. Aber Untersuchungen erbrachten nichts. Es war kein Leistenbruch!

Durch und wegen der ganzen Untersuchungen sah ich meinen Sohn auch nackt. Daher wusste ich ja auch, wie er aussah. Auch seine Geschlechtsteile. Und ich bin jetzt noch froh, Julian offen erzogen zu haben. Er kannte und kennt also keine falsche Scham!

Und deswegen kam er ja dann auch zu mir!

Er äußerte den Verdacht, seine Hoden würden beginnen größer zu werden. Daher vielleicht auch die Schmerzen!

Ich habe mir Maße seiner Hoden und seines Penises aufgeschrieben. Sein Penis wuchs von damals 15 cm auf jetzt 18 cm.

Aber seine Hoden! Von damals Durchschnittsgröße wuchsen sie in ein paar Wochen um das vierfache! Wir mussten sogar seinen Hodensack künstlich vergrößern! Aber das war und ist immer noch nicht das schlimmste!“

***

Frau Dr. Klein beginnt jetzt zu schluchzen. Die Erinnerung nimmt sie doch ziemlich mit. Meli hält ihre Hände und gibt ihr Kraft.

Und seltsamerweise gewinnt die Ärztin wirklich wieder Kraft! Spürbar! Sie sieht Meli erschrocken, aber auch dankbar an.

„Wie machst du das nur Meli?! Durch deine Hände solche Kraft und Trost zu geben und zu spenden. Danke!

Lass mich aber weitererzählen.

Julian hat seitdem einen unheimlichen, unnatürlichen Sexualtrieb! Und kann sich seitdem nur noch mit Hilfsmitteln zu einem befriedigenden Orgasmus bringen!

Sein Körper produziert Unmengen Sperma. Und zwar soviel, dass es von selber aus seinem Penis abfließt, wenn er sich nicht wenigstens einmal am Tag selber zum Onanieren zwingt!

Ja Meli, ich sage ganz bewusst zwingt. Denn er hat dabei kein Lustempfinden. Sein Penis wird selbstverständlich steif und er ejakuliert, ja, aber er verspürt keinerlei Lust dabei!

Die verspürt er nur dann, wenn er sich ein Hilfsmittel in den Anus, ja Meli, wenn er sich einen Dildo in den Darm schiebt und sich damit heftig stimuliert!

Die mussten dann im Lauf der Jahre immer größer bzw. dicker werden. Ich hatte gestern das letzte Gespräch mit Julian. Auch, weil ich mir seine Erlaubnis geholt habe, mit dir über ihn zu reden.

Er gab mir die Erlaubnis.

Und dann erzählte er mir Freudestrahlend, jetzt habe er mit Gewissheit die passende Dicke seines Dildos. Seit 4 Monaten reichen ihm 8 cm!

Meli ich weiß, wie stark du gebaut bist. Kannst du dir vorstellen, was 8 cm bedeuten? Und Julian ist so glücklich endlich keinen dickeren mehr zu brauchen! Glückstrahlend erzählte er mir, dass er sogar mehrmals täglich zu einem mehr als befriedigenden Orgasmus komme!“

Frau Dr. Klein beginnt jetzt zu weinen. Man sieht ihr auch an, wie und dass ihr das ganze sehr zusetzt und sie sehr mitnimmt.

„Aber wenigstens hat ihm die Freude, nicht immer einen noch dickeren Dildo zu brauchen, über den Tod seines Vaters, meines Mannes, hinweggeholfen! Mein Mann ist vor einem halben Jahr an Krebs gestorben!

Aber seitdem hängt der Junge den ganzen Tag fast nur noch zu Hause herum. Bis auf gelegentliche Besuche in so einem Club. Was soll denn nur mal werden, wenn ich nicht mehr da bin? Den Jungen in ein Heim stecken? Das überlebt er nicht!

Er ist doch erst 20! Hat das Leben doch noch vor sich!

Soll ich ihn kastrieren lassen? Und jeglicher sexueller Freuden berauben? Das hatten wir in Deutschland schon mal! Trotz allem ist er nämlich glücklich! Er kann fast nur nie in die Öffentlichkeit und weggehen!“

***

Meli lässt Frau Dr. Klein sich ausweinen. Seine Hände beruhigen sie jedoch wie zuvor schon einmal, jetzt auch wieder. Und die Ärztin schöpft neue Zuversicht!

„Meinst du Gerda, dass ich Julian einmal kennenlernen kann? Ich möchte mich gerne einmal mit ihm unterhalten. Vielleicht hilft ihm ein weiteres Gespräch auch schon weiter!“

Meli beginnt zu lächeln und versucht, Frau Dr. Klein durch einen Scherz aufzumuntern.

„Du kennst ja meinen Körper auch Gerda. Und damit weißt du ja, dass mir fast 2 cm zu Julians Glück fehlen! Mit der Länge würden wir ja durchaus hinkommen.“

Jetzt beginnt auch Frau Dr. Klein wieder zu lächeln.

„Danke Meli! Du verstehst es wirklich, einen Menschen wieder aufzubauen. Julian wird sich mit Sicherheit gerne mit dir unterhalten. Und vielleicht auch neue Kraft schöpfen.

Du bist ein ungewöhnlicher Junge Meli. Du kannst durch deine Hände allein so viel Kraft und Zuversicht schenken. Wenn ich 40 Jahre jünger und ein Mann wäre, dann würde ich alles versuchen, um dich zu bekommen! Aber danke für alles Meli! Es hat so gut getan, über alles reden zu dürfen!

Ich lasse dich aber jetzt wieder allein! Schöne Träume heute Nacht! Schlaf schön!“

***

18 Uhr. Endlich Feierabend! Jetzt aber nach Hause! Mirko hat heute frei, deshalb kann er sich nicht von ihm verabschieden! Aber jetzt endlich heim!

***

Am nächsten Morgen wacht Alexander auf. Und hat schon wieder einen harten Ständer. Och, vor dem aufstehen geht schon noch einmal! Die Nacht war herrlich! Alexander hat zwar nur dreimal abgespritzt, aber dafür war’s immer super geil!

Vor seiner Mutter braucht er keine Angst haben, die wartet eigentlich immer, bis er von selber aus seinem Zimmer runter zum frühstücken kommt.

Aber heute platzt sie mit einem Stapel Wäsche einfach in sein Zimmer, gerade als er am kommen ist!

Er spritzt ab! Vor den Augen der eigenen Mutter! Über das eigene Kopfkissen hinaus! Ein schöner fetter Klatscher landet sogar in seinem Gesicht! Was gibt es denn peinlicheres?!?

Alexander zieht sich dann später seine Lieblingssachen an und geht runter. Um mit seiner Mutter zu reden. Um die peinliche Situation nicht noch peinlicher werden zu lassen! Ja, und ihr dann auch endlich die Wahrheit zu sagen! Dass er schwul ist!

/Jetzt kann es doch auch nicht mehr schlimmer kommen oder werden/, denkt er.

Aber so direkt, traut er sich das dann doch nicht sagen.

Er fragt seine Mutter, was sie eigentlich so von Schwulen halte. Als sie Alexander dann erzählt, dass einige ihrer Arbeitskollegen schwul und ihr diese obendrein sogar die liebsten Kollegen sind, kann er dann aber nicht mehr anders.

Ob sie ihn, Alexander, denn dann auch noch gerne hätte, wenn auch er so wäre.

Weiterreden braucht er dann aber gar nicht mehr! Sie bekommt riesengroße Augen! Und wird bleich! Richtig bleich!

Und klebt ihm schmerzhaft eine!

***

Und Alexander?

Für ihn bricht eine Welt zusammen!

Er hat sich in seiner Mutter getäuscht! Er hat bisher immer geglaubt, dass sie ihn liebt! Er hat das sogar noch vor zwei Minuten gedacht!

Er hat sich getäuscht!

Die Ohrfeige an sich tut ihm weher als der Schmerz!

Der Schmerz! Der ist jetzt in seinem Herzen!

Mit Tränen in den Augen rennt er in sein Zimmer hoch. Die Enttäuschung über seine Mutter tut ihm am wehesten! Es zerreißt ihm fast sein Herz.

Seine große Sporttasche!

Schnell mit seinen restlichen Sachen vollgestopft.

Die meisten Sachen hat er ja sowieso schon in seinem Zimmer im Hotel, weil ihm die 6 Kilometer Fahrt täglich nach Hause, immer zuviel gewesen sind!

Oh, seinen zusätzlichen Badebeutel! Hier braucht er ihn sowieso nicht mehr!

Nun hat er also auch noch seine Mutter verloren!

Scheiß-Schwul-sein!

***

Nein! Er war aber doch bisher glücklich so!

Er sieht doch nun mal lieber Männer!

Der Hausschlüssel! Den braucht er jetzt auch nicht mehr! Er wirft ihn aufs Bett!

Hat er alles? Ja! Jetzt nichts wie zurück ins Hotel!

Mirko!

Ja, zu Mirko!

Mirko will ihn wenigstens!

Wenigstens Mirko hat ihn gerne so wie er ist! Ja! Das am Sonntag kann er nicht gespielt haben! Mirko hilft ihm bestimmt!

Aber jetzt nur weg hier!

Seine Mutter steht immer noch auf dem gleichen Platz wie vorher.

„Alex es…“

Alexander gehen die Nerven durch. Es wird ihm zuviel!

„Was? Willst du mir noch mehr wehtun? Reicht das jetzt noch nicht?

Du bist auch nicht besser als Dad! Aber der macht wenigstens kein Geheimnis daraus, wenn er in der Welt rumbumst! Aber wenn ich dich einmal brauchen würde, dann gibst du mir auch noch einen Tritt! Was glaubst du, wie weh das tut?!?

Ich hasse dich! Lass mir bloß meine Ruhe! Jetzt brauchst du mich nicht mehr zu treten! Du bist mich endlich los!“

Mit diesen Worten und mit Tränen in den Augen stürmt Alexander an ihr vorbei!

Sie will sich ihm in den Weg stellen!

„Alex, lass…“

Aber jetzt dreht Alexander völlig durch. Er brüllt sie direktgehend an.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich lass mich hier bestimmt nie mehr sehen! Wenn du mich schon zum Abfall wirfst und ich mich schon nicht mehr sehen lassen soll, das kannst du haben! Aber dann lass dir auch sagen, dass du für mich heute auch gestorben bist! Was bist du nur für eine Mutter! Ich will dich nie mehr sehen müssen!“

Alexander ist kurz vor dem durchdrehen!

/Oh, Gott tut das weh! Mirko! Ich muss zu Mirko! Ich kann doch nicht mehr! Das überleb ich nicht! Mirko hilf mir doch!/

Die Lautstärke Alexanders ist natürlich bei den Nachbarn, vor allem in dieser ruhigen Wohngegend, nicht unbemerkt beblieben! Genug Vorhänge sind zur Seite gezogen und überraschend viele haben im Garten etwas zu erledigen!

Seitlich neben der Haustüre ist in einem kleinen Fahrradständer Alexanders Bike abgestellt. Das Bike hat sogar eine Art Gepäckträger. Alexander fährt, bis jetzt zumindest, ja auch wöchentlich eine Tasche hin und her. Deshalb haben sie ihm so eine Art Gepäckträger auf sein Bike gemacht!

Und dann will er mit seiner großen Sporttasche losfahren!

Die Haustür öffnet sich und seine Mutter kommt, jetzt auch tränenüberströmt, raus.

Als Alexander sie sieht, brüllt er nur noch: „Ich verschwinde ja schon!“

Dann tritt er, so schnell er kann, in die Pedale!

***

Natürlich kann das nicht gut gehen!

Die ganzen Gedanken, die Alexander durch den Kopf geistern. Obendrein seine tränenden Augen.

Aber das schlimmste von allem ist die Enttäuschung. Er ist so maßlos von seiner Mutter enttäuscht! Die Ohrfeige war nicht mal das schlimmste! Die Enttäuschung, jetzt auch noch von ihr weggeworfen zu werden, wie der letzte Dreck, das, ja das ist das schlimmste daran!

Von seinem Dad, ja da weiß er, dass er nichts erwarten kann.

Vor ein paar Tagen hat er zu seinem Geburtstag einen Brief bekommen.

Darin stand, dass es seinem Vater ja leid täte, nicht kommen zu können, aber die Arbeit. Er schicke Alexander aber einen Gutschein für einen Motorroller mit.

Er sei ja jetzt ein großer Junge. Und er liebe seinen großen Jungen!

Ja, von seinem Vater hat er nichts anderes erwartet! Nur – vielleicht liebt dieser ihn sogar wirklich mehr als seine Mutter!

Aber von seiner Mum!

Da hat er wirklich erwartet, dass sie zu ihm hält! Dass sie ihm Halt gibt!

Aber nein! – Sie gibt ihm noch zusätzlich einen Tritt! Kann ihn nicht schnell genug aus seinem Zuhause, jetzt ja wohl ehemaligem Zuhause, werfen!

„Alex lass…“ sagte seine Mutter doch!

Natürlich, Alex lass dich hier nie wieder sehen. Er kann den Satz auch ohne ihre Hilfe zu Ende bringen!

***

Da vorn ist ja endlich die Zufahrt zum Hotel. Um 11 Uhr Vormittag war hier ja noch nicht so viel los. Das wird in einer Stunde erst losgehen. Deshalb braucht Alexander auch nicht sonderlich auf den Verkehr achtzugeben.

Es ist ja seine Freizeit. Ein wieder sehr warmer Tag. Er hat auch nicht soviel angezogen heute. Nur ein schwarzes T-Shirt. Und eine knappe rote Sporthose mit drei grünen Streifen an der Seite. Eine seiner Lieblingshosen!

Er hat sie aber auch wegen des Gespräches mit seiner Mutter angezogen. Er fühlt sich eben sicherer in einer seiner Wohlfühlturnhosen. Irgendwie gibt ihm das die Stärke und die Kraft die er braucht.

Aber jetzt wird Alexander seine leichte Bekleidung zum Verhängnis!

In voller Fahrt biegt er nämlich in die Einfahrt ein!

Ganz klar liegen da immer kleine Steine und genug Staub auf der Fahrbahn!

Ganz klar rutscht Alexanders Vorderrad weg!

Ganz klar stürzt er in voller Fahrt auf den Teer!

Ganz klar rutscht er meterweit auf dem Teer dahin!

Ganz klar schürft er sich dabei so ziemlich alles auf!

Leider aber auch alles, was es aufzuschürfen gibt. Seine Füße, besonders aber die Knie. Arme, Ellenbogen, den Rücken und das Gesäß. Seine knappe Turnhose kann ihn natürlich nicht schützen!

Aber das schlimmste – es schleift auch seinen Kopf auf dem Teer der Fahrbahn dahin!

Alexander kommt dem Fahrbahnrand immer näher. Wenigstens ist er dann ja von der Straße weg.

Aber – da liegt eine weggeworfene, leere, zerbrochene alte Bierflasche!

Nein, nicht auch das noch!

Er kommt ausgerechnet mit dem Gesicht darauf zum Halten. Dass ihm die zerbrochene Flasche das Gesicht zusätzlich zerschneidet, bekommt er aber schon gar nicht mehr mit. Auch dem Schmerz ist er im Moment entronnen!

Er ist nämlich bewusstlos geworden!

***

Wenig später muss ein älteres Auto halten, weil ja Alexanders Bike mitten auf der Fahrbahn liegt!

Der Fahrer flucht erst einmal ausgiebig. Dann bemerkt er aber Alexander und flucht noch mal kräftig. Er hebt das Fahrrad hoch und schiebt es mit Schwung zum Fahrbahnrand, wo er es einfach umkippen lässt.

Dann geht er zu Alexander und stößt ihn mit der Fußspitze an.

„He, du kleiner Schwuli! Steh gefälligst auf!“

Aber natürlich rührt sich Alexander nicht!

Jetzt erst fällt dem Fahrer das viele Blut auf. Und er erschrickt!

Und Andreas, denn um ihn handelt es sich, erschrickt heftig!

Denn so taff, wie er sich immer gibt, ist er nämlich bei weitem nicht!

„Was ist denn mit dir los? Bist du gestürzt oder was? Fehlt dir was? He, ich rede mit dir!“

Nachdem Andreas keine Antwort bekommt, beugt er sich zu Alexander runter. Er fühlt seinen Puls. Ja, Puls ist da. Aber er muss einen Arzt holen. Und einen Krankenwagen. Scheiße ist das viel Blut! Wo er doch Blut nicht abkann!

Andreas stürzt in sein Auto. Mit einem Kavalierstart fährt er an. In voller Fahrt zum Hintereingang der Küche. Raus aus dem Auto und in die Küche gestürzt!

Und dann brüllt er! Aber richtig! Ein Koch lässt vor Schreck sogar einen Teller fallen, so laut brüllt Andreas „Mirko!“

Dem fällt der Löffel, mit dem er die Wildsoße gerade probiert, auch fast aus der Hand. Aber wenn Andreas so laut brüllt, dann muss irgendetwas passiert sein! Mirko kommt nach vorne zum Kücheneingang!

Andreas ist gerade am Telefonieren und erklärt, dass er einen Krankenwagen und einen Arzt braucht. Und es wäre äußerst dringend! Dann legt Andreas auf und wendet sich an Mirko.

„Dein Herzipopperl hatte einen bösen Sturz! Liegt immer noch bei der Einfahrt! Jetzt setz deinen Arsch schon in Bewegung und lauf zu ihm! Sieht böse aus. Los jetzt!“

Das letztere schreit Andreas Mirko schon fast entgegen. Als Mirko sich immer noch nicht rührt, dreht ihn Andreas herum, schiebt ihn vor die Tür und gibt ihm einen groben Stoß!

Und jetzt kommt Mirko auf Tour! Er nimmt die Beine in die Hand und stürzt los. Jetzt hat er auch erst begriffen, was Andreas eigentlich gesagt hat.

Alex! Alex gestürzt! Verletzt! Böse gestürzt!

Aber Alex hat doch heute frei!?! Was will er dann jetzt hier? Er ist doch an seinem freien Tag immer so gerne zu Hause.

Mirko weiß über Alexanders Dauerwichsen Bescheid! Auch, dass der sich immer über seinen freien Tag freut! Deshalb fragt sich Mirko ja, was Alexander heute hier will!

Und dann sieht Mirko Alexander liegen!

Sieht das viele Blut!

Alexander ist nur noch ein Blutklumpen!

Mirko Herz zieht sich krampfartig zusammen. Es tut weh.

„Alex! Alex! Alexiiii!“

Mirkos Herz beginnt in die Hose zu rutschen! Er beginnt hemmungslos zu weinen! Alex!!!

Seit ihrem letzten Zusammensein hat sich sein Verhältnis zu Alex geändert!

Vorher hat er Alexander immer gemocht! Vom ersten Tag an! Seit Alexander hier seine Kochlehre begann! Er hat diesen netten, freundlichen, immer fröhlichen Jungen, der im Grunde für jeden immer ein freundliches Wort übrig hat, vom ersten Augenblick an gemocht und gerngehabt!

Als sie dann sogar ein paar Mal gemeinsam gewichst haben, gelegentlich hat sogar einer dem anderen dessen Schwanz gewichst, hat er Alexander noch mehr gemocht!

Aber jetzt liebt er diesen Jungen!

Mirko beginnt den Tag ihres letzten Zusammenseins wieder als Tagtraum vor seinen Augen zu sehen.

Deshalb öffnen sich jetzt auch noch zusätzlich alle Schleusen bei ihm. Seine Tränen laufen ihm wirklich in Bächen über die Wange!

Und nun liegt dieser herrliche Junge hier und muss vielleicht sogar sterben!

„Alexi! Kleiner Alexi! Komm zu dir bitte! Alexi…. lass mich doch nicht alleine! Komm doch wieder zu dir Alexi!!!“

Ganz vorsichtig hebt Mirko den Jungen an und zieht in sich in die Arme.

Als er das zerschnittene, vor Blut fast nicht mehr erkennbare Antlitz Alexander sieht, bricht auch Mirko innerlich zusammen!

Er wimmert nur noch und wiederholt immer die gleichen Worte.

„Alexi bleib bei mir. Verlass mich doch nicht! Ich liebe dich doch!

Alexi bleib bei mir. Verlass mich doch nicht! Ich liebe dich doch!

Alexi bleib bei mir. Verlass mich doch nicht! Ich liebe dich doch!“

Wie ein Mantra wiederholt er diese Worte. Und die ganze Zeit schaukelt er Alexander in seinen Armen.

***

Mirko bekommt gar nicht mit, dass in der Zwischenzeit Herr Obermeier gekommen ist. Und Michael Berg ist auch mit dabei.

Der ist vom Anblick Alexanders genauso erschüttert, wie es Herr Obermeier ist. Michael flüstert zu Stefan: „Kann man denn da gar nichts machen? Das sieht ja wirklich böse aus. Können wir denn gar nichts machen?“

Ein in die Einfahrt einbiegender Notarztwagen enthebt Herrn Obermeier einer Antwort. Von den beiden Erwachsenen lässt sich der Notarzt kurz über den Sachverhalt aufklären. Das ist zwar eigentlich gar nicht mehr nötig, die Situation spricht für sich. Außerdem hat der Arzt lange genug Erfahrung, um zu wissen, was hier los ist. Er hört ja auch Mirkos Worte.

Er nimmt seine Tasche, öffnet sie und nimmt eine bestimmte Ampulle heraus. Von der bricht er den Sicherheitsverschluss weg und zieht mit dem Inhalt der Ampulle eine Spritze auf.

Die injiziert er nun Mirko in die Vene der linken Armbeuge, weil diese am besten zugänglich ist. Michael Berg bekommt vom Arzt dann noch ein Röhrchen mit Beruhigungstabletten in die Hand gedrückt, mit den Anweisungen für die nächsten zwei Tage.

Sie sollen Mirko ins Bett stecken und schlafen lassen. Die Spritze hilft dabei. Sie sollten ihn nur gleich ins Bett verfrachten, den in etwa 20 Minuten wird die Spritze voll wirken und der junge Mann wird dann einschlafen. Sie müssten ihn dann aber ins Bett tragen!

Von den Tabletten am Tag maximal drei Stück. Wenn es ihm am dritten Tag nicht besser geht, muss er unbedingt zu einem Arzt gebracht werden.

Mit diesen Anweisungen entlässt er Herrn Obermeier und Michael und kümmert sich jetzt sorgfältig um Alexander!

***

Dass der Junge bewusstlos ist, gefällt dem Notarzt nicht! Wegen der Schwere der Verletzungen aber normal.

Außerdem fliegt Alexanders Puls mittlerweile.

Wo bleibt denn auch nur der Wagen?! Der müsste doch schon längst hier sein!

Mit Spritzen will der Arzt Alexander nicht vollpumpen! Er muss ihm aber eine kreislaufstabilisierende Spritze geben. Denn der sackt immer mehr weg!

Verflucht noch mal, wo bleibt denn der Krankenwagen? Der Junge gehört dringend in den OP. Denn dem Jungen geht es von Minute zu Minute schlechter! Und er selbst kann für ihn hier nichts tun!

Dem Arzt ist das rostige blutige Kanteisen mit der scharfen Spitze neben den Glasscherben bereits bei seiner Ankunft nicht entgangen!

Und da es am Kopf des Jungen immer noch wie verrück blutet, ist natürlich ein bestimmter Verdacht nahe liegend!

/Hoffentlich nicht das!/ denkt sich der Arzt noch.

Dann biegt endlich der Krankenwagen in die Einfahrt!

Und Herr Obermeier taucht wieder auf. Um Mirko kümmert sich jetzt Michael. Herr Obermeier kann ja Alexander nicht so allein in das Krankenhaus bringen lassen. In gewisser Weise ist er ja auch für Alexander verantwortlich.

Sein Notizbüchlein mit den Telefonnummern und Adressen hat er ja immer eingesteckt.

Im Krankenhaus kann er sich dann ja mit der Mutter in Verbindung setzen. Dass der Vater eigentlich das ganze Jahr auf Geschäftsreise ist, hat Herr Obermeier längst mitbekommen!

Dem Notarzt und den Sanitätern erklärt Herr Obermeier die Lage. Dass er eben für den Jungen verantwortlich sei, bis wenigstens ein Elternteil anwesend sei. Im Krankenhaus würde er das dann klären und regeln!

Aber jetzt werde er auf alle Fälle mitfahren.

Die Autorität und Bestimmtheit in seiner Stimme lassen auch gar keinen Widerstand aufkommen!

Auch Alexanders Sporttasche, die immer noch am Straßenrand liegt, nimmt Herr Obermeier mit in den Krankenwagen.

Den Sanitätern gibt der Arzt noch schnelle Anweisungen, was sie mit dem Jungen tun müssen, dann setzt er sich in seinen Wagen und setzt sich mit dem Krankenhaus in Verbindung.

Bereitet die Ärzte dort auf den Notfall vor und teilt ihnen natürlich auch seinen Verdacht mit!

***

Schon im Krankenwagen probiert Herr Obermeier immer wieder mit dem Handy Alexanders Mutter zu erreichen.

Den Vater lässt er von vornherein außen vor, um den soll sich später die Mutter kümmern.

Jetzt lässt er bereits das dritte Mal an- und wieder durchläuten. Gerade will er die Verbindung unterbrechen, als es in der Leitung klickt!

„Bi… Bischt duuu dadas, mei… hicks mein glein hicks eines Schw…. Schwuchtelchen…….“ lallt es aus dem Handy!

Herr Obermeier schüttelt den Kopf. Was war denn das jetzt?

War das Alexanders Mutter, die da aus dem Hörer lallte?

„Hallo! Hallo ist noch jemand in der Leitung?“ fragt Herr Obermeier aber Sicherheitshalber noch nach.

Stille!

Und was jetzt?

Das Hotel! Die Küche! Gerd!

Herr Obermeier setzt sich mit Gerd in der Küche in Verbindung. Der soll dann jemand zu Alexanders Mutter schicken und nachsehen, was da los ist. Und dann soll Gerd wieder Bescheid geben.

***

Inzwischen sind sie auch beim Krankenhaus angekommen. Und jetzt geht wirklich alles sehr rasch!

Alexander wird von den Sanis aus dem Wagen gehoben und durch eine Glastür sofort in den OP-Bereich geschoben. Ein Arzt teilt Herrn Obermeier nur noch die Abteilung mit, in der er später nachfragen soll!

Mit Alexanders Tasche in der Hand steht Herr Obermeier kurz etwas abwesend in der Zufahrt der Notaufnahme.

Dann sieht er einen Jungen in einem weißen Trainingsanzug stehen, der ihm bekannt vorkommt.

Den Jungen kennt er doch. Ja klar. Dr. Kantous Sohn Meli! Der ist ja auch hier, wegen seines Blinddarms.

Herr Obermeier geht auf den Jungen zu.

„Hallo Meli. Grüß dich! Und, wie geht es dir? Hast du den Durchbruch gut überstanden?“

„Herr Obermeier. Hallo. Mir geht es gut, ja. In ein paar Tagen werde ich wahrscheinlich schon entlassen. Ist alles schön verheilt!

War das nicht eben einer ihrer Lehrlinge aus der Küche? Axel, nein Alexander oder? Das Gesicht sieht ja schlimm aus. Wusste gar nicht, dass es in der Küche so gefährlich ist.“

„Oh nein nein. Sooo schlecht behandeln wir unsere Lehrlinge auch wieder nicht, wenn sie nicht spuren!“

Meli lacht auf Herrn Obermeiers Bemerkung.

„Nicht? Na dann könnte ich mich ja als Empfangschef bei Ihnen ja bewerben. Mit Leuten kann ich ganz gut! Aber was ist ihm wirklich passiert? Das Gesicht des Arztes sah recht angespannt aus.“

„Ich weiß es leider auch nicht direkt Meli. Alexander hat eigentlich heute seinen freien Tag. Und den verbringt er in der Regel zu Hause bei seiner Mutter. Aber irgendwie muss da was passiert sein.

Jedenfalls kam er bereits heute Mittag ins Hotel zurückgeradelt. Und bei der Hoteleinfahrt muss es ihn dann mit seinem Bike aus der Bahn getragen haben.

Auch muss er einige Meter über den blanken Teer geschlittert sein. Das T-Shirt und seine kurzen Shorts waren natürlich kein Schutz.

Mit dem Gesicht muss er in Glasscherben gekommen sein und der Arzt sagte etwas von einer rostigen Eisenspitze. Die muss ihn irgendwie am Hinterkopf erwischt haben!“

Herrn Obermeiers Handy beginnt zu piepen!

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