Die Kreatur – Teil 2

Die Zauberwelt

Prolog

Er stand am Fenster und sah in die Ferne. Die Sonne ging langsam unter und verschwand hinter den Bäumen.

Es begann zu dämmern und er merkte wie sich sein Körper zu verändern begann. Noch konnte er klar denken. Aber er wusste, die Kontrolle würde er nicht mehr lange über seinen Körper haben. Dann würde das andere, das in seinem Körper hauste, die Kontrolle übernehmen.

Er sah angestrengt in die Ferne und dachte an sein bisheriges Leben, als er noch nicht infiziert war. Er hatte Freunde die zu ihm standen, aber er konnte sie nicht um Hilfe bitten. Denn dann brachte er diese in große Gefahr.

Vor vier Wochen hatte er alles hinter sich gelassen, als die Veränderungen an seinem Körper immer mehr zunahmen.

Sie kamen in langsamen und kleinen Schüben. Zuletzt war es so schlimm, dass er nachts nicht mehr in sein Zimmer ging, da er Angst hatte, sein Mitbewohner würde diese sehen.

Um sich und seine Freunde davor zu schützen, hatte er sich aufgemacht, um in den weiten, einsamen Wäldern von Kanada zu leben. Hier wo er jetzt war, lebte kein einziger Mensch.

Es war die Wildnis pur. Hier konnte das Wesen in ihm, sich Nacht für Nacht austoben.

Ein Schmerz durchzuckte ihn und er wusste, er hatte nicht mehr viel Zeit.

Die Verwandlung begann.

Ohne weiter nachzudenken, zog er sich aus und legte seine Sachen auf das Bett.

Hier an diesem Ort, konnte er wenigstens keinem Menschen schaden.

Dann ging er zur Tür und öffnete diese. Als er draußen vor der Hütte stand, sah er an seinem Körper herab. Dieser begann sich auf wundersame Weise zu verändern. Ein dichter Flaum von neuen Haaren bedeckte jetzt schon seinen Körper und es wurden immer mehr.

Die Veränderung begann und das Wesen in ihm übernahm die Kontrolle seines Körpers.

Einige Zeit später sprang ein Wesen halb Mensch halb Wolf in den Wald und suchte ein Opfer um seinen Hunger zu stillen.

Die Jagd begann.

 

Teil 1 Vermisst

 

Es war mitten in der Nacht, als unser Telefon anfing grässliche Geräusche zu machen.

Grummelnd machte sich Jack neben mir bemerkbar.

„Man Marc geh doch mal ran! Ich will schlafen!“

„Na super jetzt spiel ich hier schon die Telefonistin! Damit Du schlafen kannst!“

Total benommen stand ich dann doch auf und tapste zum Telefon.

Dort angekommen, griff ich zum Hörer und fragte: „ Hallo, wer stört um so eine Uhrzeit unseren so geliebten Schlaf?“

„Hi Marc hier ist Katrin!“ schallte es mir sofort entgegen.

„Hallo Katrin, weißt Du eigentlich wie spät es ist?“

„Ja schon, aber ich brauche eure Hilfe! Es ist wirklich wichtig, sonst hätte ich nicht angerufen!“

„Na dann schieß mal los! Was gibt es denn so wichtiges?“

„Michael ist seit vier Wochen nicht mehr erreichbar! Ihr wisst doch, er ist nach Montreal gegangen um zu studieren! Er hat sich sonst jeden Tag bei mir gemeldet und vor vier Wochen habe ich das letzte Mal von ihm gehört! Ich mach mir einfach Sorgen!“

„Na nun mal langsam, vielleicht ist er zurzeit nur etwas beschäftigt und hat deswegen nicht angerufen! Aber auf der anderen Seite, hast Du Recht! Wenn ich so überlege, haben wir auch von ihm das letzte Mal vor vier Wochen gehört!“ sagte ich nachdenklich zu Katrin.

„Siehst Du, ich sag doch da stimmt was nicht!“

„Und was wollen wir jetzt unternehmen?“ fragte ich daraufhin.

„Hast Du nicht einen Namen, von einem seiner Studienkollegen?“ fragte daraufhin Katrin zurück.

„MMMHH… warte mal ich glaub Jack hatte mit seinem Zimmergenossen gesprochen. Ich frag ihn morgen früh gleich und nun beruhige Dich erstmal! Wird sich schon alles aufklären! Wirst sehen er wird keine Zeit gehabt haben, aus welchen Gründen auch immer.“

„Na gut ich warte dann morgen auf Euren Rückruf!“ sagte Katrin am anderen Ende der Leitung.

„Ja mach ich! Also schlaf schön!“

„Ja, Du auch und grüsse mir Jack!“ sagte Katrin noch, bevor sie auflegte.

Ich ging wieder in unser Schlafzimmer zurück und legte mich neben Jack. Aber ich konnte nicht mehr einschlafen. Mir ging die Frage nicht aus den Kopf, warum Michael sich seit vier Wochen nicht mehr gemeldet hatte.

 

Seit dem Tag, als damals Katrin, Jack, Michael und ich den oder sollte ich sagen die Werwölfe getötet hatten, sind nun mittlerweile drei Jahre vergangen.

 

Jack und ich sind immer noch  zusammen und das sehr glücklich. Und das hoffentlich für immer. Wir haben mittlerweile unsere Schule beendet und sind nach Dublin gezogen, da ich hier an der hiesigen Universität studiere und zwar Informatik. Jack selbst hat hier eine Ausbildungsstelle gefunden und lernt nun Kfz-Schlosser. Meine oder besser gesagt unsere Eltern unterstützen uns, wo sie nur können. Katrin blieb in Livington und macht dort im hiesigen Krankenhaus eine Ausbildung zur Krankenschwester. Michael selber war Abgangsbester in der Schule, so dass er ein Stipendium an einer Universität in Montreal bekam und somit auf der anderen Seite des großen Teiches lebt. Wir vier haben uns nie aus den Augen verloren, denn uns verband mehr als nur Freundschaft. Unser gemeinsames Abenteuer von damals, hatte uns eng aneinander geschweißt.

Irgendwann musste ich doch eingeschlafen sein, denn meine Nase erreichte ein angenehmer Kaffeeduft.

Im gleichen Augenblick hörte ich von der Tür aus schon Jack.

„Los Du Schlafmütze, raus aus dem Bett! Frühstück ist fertig!“

Vorsichtig machte ich meine Augen auf und sah einen grinsenden Jack in der Tür stehen.

„Komme gleich, muss nur noch mal für kleine Jungs und eine kalte Dusche nehmen!“ damit stand ich auf und ging in Richtung Badezimmer.

Als ich an Jack vorbeikam, gab er mir erst mal einen Kuss auf die Wange und sagte dann noch:“ Beim Frühstück kannst Du mir ja dann verraten, wer uns heute Nacht so dringend sprechen wollte!“

Nachdem ich im Bad fertig war ging ich in unsere Küche um mit Jack gemeinsam zu frühstücken.

„He Schatz, Du hast ja sogar frische Brötchen geholt!“ sagte ich grinsend zu Jack.

„Tja mein Liebling für Dich tu ich fast alles!“ sagte Jack.

„So nun setz Dich und erzähl mir, wer uns heute Nacht angerufen hat!“?

Daraufhin erzählte ich ihm von dem Telefonat mit Katrin. Als ich geendet hatte, sah Jack mich an.

„Also ich habe mir auch schon ein wenig Sorgen gemacht. Michael hat sich sonst bei uns wenigstens drei bis viermal in der Woche gemeldet. Ich glaube vor zwei Wochen da habe ich versucht ihn zu erreichen. Aber da ist nur Brian rangegangen! Der konnte mir aber auch nicht sagen, wo Michael steckt! Er meinte nur das er ihn das letzte Mal vor knapp zwei Wochen gesehen hatte.“

„Und wer ist nun Brian?“

„Das ist der, der sich mit Michael das Zimmer teilt!“

„Ach so! Könntest Du diesen Brian anrufen und fragen ob Michael eventuell wieder aufgetaucht ist?“

„Weißt Du was, ich werde gleich mal anrufen! Jetzt ist es 8:00 Uhr und dort dürfte es nicht später als 22:00 Uhr sein!“

Mit diesen Worten stand Jack auf und lief zum Telefon. In der Zwischenzeit, in der Jack telefonierte, füllte ich erstmal meinen leeren Magen und trank einen Kaffee.

Etwas später kam Jack in die Küche zurück. Er sah mich recht besorgt an.

„Was hat Brian gesagt?“ fragte ich.

„Michael ist seit dem Telefonat mit Brian nicht mehr aufgetaucht! Seine Sachen sind auch verschwunden! Er konnte mir auch nichts weiter sagen!“ bekümmert sah mich Jack dabei an.

„Pass auf, ich muss erst mal zur UNI meine letzte Arbeit in diesem Semester schreiben! Dann habe ich ja erst mal Sommerferien und Du hast ja auch ab Übermorgen Urlaub. Wir werden uns Flugtickets besorgen und nach Montreal fliegen, vielleicht bekommen wir dort etwas raus.

„Man Marc, was meinst Du was so ein Ticket kostet, dass können wir uns doch gar nicht leisten!“ sagte Jack zu mir.

„Jack wir haben immer noch unser Sparkonto und da ist genug drauf!! Und wenn Michael in Schwierigkeiten ist dann müssen wir ihm helfen! Er ist unser Freund!“

„Marc an das Sparbuch hab ich gar nicht gedacht! Stimmt da müsste ja eine Menge Kies drauf sein!“

„So als nächstes müssen wir Katrin anrufen und ihr Bescheid geben! Könnte sein das sie mitkommen will. Dann benötigen wir drei Tickets!“ und sah zu Jack.

Jack nickte und ging wieder zum Telefon um Katrin anzurufen.

Kurze Zeit später kam er wieder in die Küche.

„Katrin lässt schön grüssen und sie hat schon Urlaub beantragt. Wenn alles glatt geht, ist sie in acht Stunden bei uns!“

Nun gut wir mussten dann auch los. Ich zur UNI und Jack zu seiner Arbeit.

 

Teil 2 Wer jagt wen

 

Zur Anmerkung für den Leser: Der Fluss Saskatchewan liegt in der gleichnamigen Provinz in Kanada und eine der größeren Städte am Saskatchewan  heißt Saskatoon.

 

Jim Hawkins und Robert Reed saßen im Kanu und ruderten den Saskatchewan hinunter.

Sie hatten für dieses Wochenende einen kleinen Jagdausflug geplant und wollten in der Wildnis übernachten.

Seit etwa zwei Stunden waren sie schon unterwegs.

Von Saskatoon aus waren die beiden zu ihrem Jagdausflug gestartet.

„Jim was hältst Du von der Stelle dort? Die sieht doch ganz passabel aus! Oder?“ fragte Robert seinen besten Freund.

Jim sah in die Richtung, in die Robert gezeigt hatte und nickte.

„Ja sieht gut aus und wir können das Boot weit genug an Land ziehen, damit es nicht abtreibt.“ antwortete Jim darauf.

„Na dann los!“ und Robert lenkte das Boot in die Richtung. Kurz darauf legten sie an und zogen das Boot an Land. Es war eine ideale Stelle, eine breite Lichtung die umstanden war von hohen Tannen. Sie machten sich dann daran ihr Boot auszupacken.

Als sie damit fertig waren, bauten sie ihr Zelt auf. Dann packte sie ihre Gewehre aus und machten sich fertig zur ersten Erkundungstour.

„Sag mal Jim, ist Dir auch schon aufgefallen, dass es hier ziemlich ruhig ist? Ich meine das ich bis jetzt keinen Vogel gehört habe!“ dabei sah Robert zu Jim.

Der nickte:“ Ist mir auch schon aufgefallen. Aber vielleicht hat unsere Anwesenheit sie verscheucht! Los dann, vielleicht können wir einen Fasan oder vielleicht einen Hasen erlegen. Dann hätten wir heute Abend wenigstens was Richtiges zum beißen!“

Damit machten sich beide auf und folgten einem Wildpfad in den Wald. Der Wald war sehr dicht und überall auf dem Boden wuchsen Farne. Sie mussten sich durch das Dickicht regelrecht durchschlagen

Einige Zeit später, blieb Jim plötzlich stehen.

„Warum bleibst Du stehen?“ fragte Robert.

„Sei still, ich hab da eben was gehört!“

„Was hast Du gehört?“

„Von da drüben kam es!“ Jim zeigte in die Richtung und ging in diese weiter.

Robert folgte ihm vorsichtig. Vor ihnen lichtete sich plötzlich der Wald und sie standen kurz darauf an einem Bach.

Jim blieb wieder stehen.

„He Jim was ist nun schon wieder?“ Robert war das jetzt doch etwas zu seltsam, wie sich sein Freund verhielt.

Statt zu antworten, zeigte Jim in die Richtung in die er sah. Als Robert in diese Richtung sah,

bekam er eine Gänsehaut. Auf der anderen Seite des Baches lag ein Grizzlybär.

Jetzt hörte auch Robert, die seltsamen Laute die der Bär von sich gab.

„Los Robert, komm das müssen wir uns näher ansehen. Mit dem Bären stimmt was nicht.“

Jim ging langsam durch den Bach auf das Tier zu. Robert folgte ihm, dabei musste er aufpassen, nicht auf den glitschigen Steinen im Bach auszurutschen.

Als sie auf der anderen Seite angekommen waren, gingen sie vorsichtig näher an das Tier heran.

Noch sahen sie nichts weiter als den riesigen Rücken des Grizzlys.

Etwas stimmte hier überhaupt nicht. Das Tier schien zu leben, denn der Rücken hob sich immer wieder stoßartig als ob das Tier nach Atem rang.

„Robert Du bleibst hier. Ich gehe um das Tier herum. Sollte es aufstehen musst Du sofort schießen. Der erste Schuss muss sitzen. Hast Du verstanden?“ flüsterte Jim.

Robert nickte nur und hob das Gewehr an und zielte auf das Tier.

Jim machte sich ganz vorsichtig daran in sicherer Entfernung, dass Tier zu umrunden.

Als er auf der anderen Seite angekommen war, sah er warum das Tier sich kaum bewegte.

Der Bauch war aufgerissen und die Gedärme lagen frei auf dem Boden herum. Eine der Vordertatzen war komplett zerfetzt.

Jim winkte Robert zu sich.

Als Robert bei ihm stand sagte er zu Jim:“ So etwas habe ich noch nie gesehen! Welches Tier greift einen ausgewachsenen Grizzly an?“

„Wenn ich das wüsste!“ Jim schüttelte nur den Kopf.

Dann hob er sein Gewehr an und zielte dem Bären zwischen die Augen und drückte ab.

Der Bär krümmte sich kurz zusammen und hörte auf zu atmen.

Jim ging jetzt näher und jetzt sah er auch die anderen Verletzungen. Irgendetwas hatte dem Bären bei lebendigem Leib das Fleisch herausgerissen. Jim ging wieder zurück, denn der Gestank den der Bär verbreitete war grauenhaft.

„Komm Robert wir gehen! Ich glaub mir reicht heute ein Bohneneintopf!“

Robert nickte nur und beide gingen schweigsam zurück zu ihrem Rastplatz.

Als sie dort ankamen, dämmerte es bereits.

Sie sprachen beim Essen kein Wort.

Robert fühlte sich unwohl. Der Gedanke an das Tier das den Grizzly so schwer verletzt hatte, verschaffte ihm eine Gänsehaut. Schnell legte er noch einige Äste in das Feuer, in der Hoffnung das Tier von hier fernzuhalten. Als sie mit dem Essen fertig waren, war bereits die Nacht hereingebrochen und der Vollmond stand am Himmel. In der Ferne heulte ein Wolf und ein anderer antwortete.

„Jim?“

„Was ist Rob?“

„Mir ist es hier nicht geheuer, wollen wir nicht lieber unser Zeug packen?“

„He Rob nun mach mal langsam! Wie willst Du dich  in dieser Dunkelheit im Boot denn orientieren? Komm ich habe eine Flasche Wiskhey dabei!“ und damit reichte Jim Robert die Flasche.

Robert nahm diese und nahm erstmal einen großen Schluck.

Was beide beim leeren der Flasche nicht mitbekamen war, dass Sie seit geraumer Zeit aus dem Unterholz beobachtet wurden. Die Augen die sie beobachteten, leuchteten bösartig.

Robert lachte gerade über einen Witz den Jim erzählt hatte. Als beide ein knurren aus dem Unterholz hörten.

Beide waren sofort still und lauschten.

Nichts war zu hören, außer das Knarren der Bäume und die Geräusche des Flusses.

Plötzlich vernahmen sie wieder das knurren. Es war ein tiefes und bösartiges knurren.

„Nimm Dein Gewehr, Jim!“ flüsterte Robert.

Jim tastete sofort nach dem Gewehr. Nachdem er es endlich hatte, entsicherte er dieses und zielte in die Richtung aus der sie zuletzt das Knurren gehört hatten.

Sie vernahmen plötzlich ein Rascheln im Unterholz, als ob das Tier hin und her laufen würde.

Plötzlich ohne Vorankündigung, sprang etwas aus dem Unterholz.

Bevor Robert noch etwas sagen konnte, riss ihm eine riesige Klaue die Kehle auf.

Jim der vor Angst wie erstarrt war, sah wie Robert zur Seite fiel. In dem Augenblick drehte sich das Tier zu Jim. Bevor dieser den Abzug vom Gewehr abdrücken konnte, wurde ihm dieses aus der Hand geschlagen. Die andere Klaue zerfetzte ihm dabei den Oberkörper, sein Blut spritzte in alle Richtungen.

Das letzte was Jim noch sah, waren zwei mächtige Reihen von Reißzähnen.

 

Sechs Tage später stand Jim Hawkins Frau im Polizeirevier von Saskatoon und gab eine Vermisstenanzeige auf. Der diensthabende Polizist nahm die Vermisstenanzeige entgegen.

Es war mittlerweile die vierte Vermisstenanzeige in dieser Woche.

 

Teil 3 Hilfe naht

 

Als ich von der UNI kam, saßen Jack und Katrin schon im Wohnzimmer.

Als Katrin mich sah, sprang sie auf und stürzte sich in meine Arme. Ich sah ihre geröteten Augen und nahm sie fest in meine Arme.

„Oh Marc was machen wir nur? Ich habe solche Angst um Michael!“ kam es unter schluchzen von ihr.

„He darum wollen wir ja hinfliegen! Wir werden schon herausbekommen wo Michael steckt!“ sagte ich zu ihr und strich ihr dabei übers Haar.

Nachdem sich Katrin etwas beruhigt hatte, stand Jack auf und ging in die Küche um Essen zu machen.

Katrin und  ich saßen auf der Couch und unterhielten uns.

„Sag mal Katrin Du hast doch noch Kontakt zu den Leuten, die diese Internetseite haben!“

„Du meinst, wo ich damals die Idee mit diesem Parasit gefunden hatte?“ fragte Katrin.

Ich nickte.

„Richtig! Hast Du noch Kontakt mit denen?“ fragte ich dann weiter.

„Ja, aber nicht mehr so intensiv! Wieso?“ dabei sah mich Katrin an.

„Na ich dachte vielleicht wissen die mittlerweile mehr über den Parasiten! Oder ist es immer noch eine Theorie?“

„Über das Thema haben wir uns nie richtig ausgetauscht, eher allgemeines Zeug. Ich hatte ihnen damals von dem was bei uns vorgefallen war, geschrieben. Aber wir können ja mal auf die Seite gehen!“ sagte Katrin.

„Na klar komm unser PC steht im Schlafzimmer!“ mit diesen Worten sprangen wir auf und marschierten ins Schlafzimmer.

„He Leute macht nicht so lange! Essen ist in einer viertel Stunde fertig!“ rief Jack aus der Küche.

Ich schaltete den PC an und wir warteten bis er hochgefahren war.

„So lass mich mal ran!“ meinte Katrin und nahm die Maus in die Hand.

Mit ein paar Klicks und der Eingabe der Seite im Explorer, hatten wir die Seite auch schon auf dem Bildschirm.

Katrin ging dann auf den Button Kontakt und gab eine Nachricht, an die Betreiber ein.

Als sie fertig war, sah ich mir die Seite etwas genauer an.

Katrin zeigte mir dann wo die Informationen zu dem vermuteten Parasiten standen.

Ich las es gerade durch, als Jack zum Essen rief.

Daraufhin marschierten wir in die Küche. Als wir mit dem Essen fertig waren, ging Katrin wieder zurück zum PC um Ihre Mails zu checken.

Kurz darauf kam sie zurück.

„Also sie haben schon geantwortet! Einer von denen wohnt hier in Dublin. Sie schlagen uns ein Treffen vor!“ sagte Katrin.

„Warum nicht! Schreib Ihnen unsere Adresse und das er zu uns kommen kann!“ antwortete ich darauf.

Katrin verschwand wieder um die Antwort zu schreiben und abzusenden.

„Was habt ihr denn vor?“ fragte Jack mich. Ich erzählte ihm daraufhin was ich und Katrin in der Zwischenzeit gemacht hatten.

„Na da bin ich aber gespannt, was dabei herauskommt!“ sagte Jack und zog mich zu sich, um mir einen Kuss zu geben.

„Ich liebe Dich!“ flüsterte Jack.

„Ich Dich noch viel mehr!“ flüsterte ich zurück.

„Sorry, dass ich euch unterbrechen muss. Der Typ ist in einer Stunde bei uns!“ unterbrach uns Katrin, die gerade wieder in die Küche kam.

Wir machten dann gemeinsam die Küche sauber. Als wir damit fertig waren, ging ich erst einmal duschen.

Gerade als ich fertig war, hörte ich unsere Türklingel läuten. Das musste dann unser Besuch sein.

Jack rief schon nach mir und ich beeilte mich beim anziehen. Frisch eingekleidet ging ich zu den anderen. Im Wohnzimmer angekommen, sah ich in einem der Sessel einen jungen Mann sitzen.

„Das ist Marc!“ stellte mich Katrin dem Mann vor.

„Hi Marc und mein Name ist Mario Miller!“ dabei stand er auf und reichte mir die Hand.

„Katrin hat uns von euch vier schon einiges berichtet und auch was ihr erlebt habt, vor drei Jahren.“

Wir nickten alle drei und Katrin erzählte erstmal warum wir Kontakt aufgenommen hatten.

Mario hörte nur zu und unterbrach Katrin nicht einmal.

Als sie dann vom verschwinden Michaels erzählte wurde er nervös.

„Hat Michael irgendwelche Verletzungen damals davongetragen, als ihr mit dem Werwolf gekämpft habt?“ fragte er uns.

„Warte mal er hatte geblutet, aber es war eine kleine Wunde!“ sagte Katrin nachdenklich.

Stimmt jetzt fiel es mir auch wieder ein.

„Also passt auf Leute! Wir die diese Seite in das Internet gestellt haben, hatten auch solch eine Begegnung. Einer unserer Freunde wurde von dem Vieh gebissen und etwa zwei Jahre später mussten wir ihn töten. Aus euch bekannten Gründen. Danach untersuchte Chris unseren Freund Thimo. Dabei fand er einen Parasiten im Körper, den wir keiner der bekannten Arten zuordnen konnten. Er hatte dann noch das Blut untersucht und dort Eier von dem Parasiten entdeckt.Wir haben dann in einem Labor mit Tieren Versuche angestellt. Dabei haben wir festgestellt, dass alle Tiere die mit diesem unbekannten Parasiten infiziert wurden, sich nach einer gewissen Zeit veränderten. Chris und Tommy haben dann angefangen an ein Gegenmittel zu arbeiten. Leider bis jetzt mit mäßigen Erfolg.“ Tränen rannen dabei seine Wangen herunter. Das mit seinem Freund musste ihm noch heute sehr nahe gehen, dachte ich, als ich ihm in die Augen sah. Immer noch konnte ich den Schmerz in seinen Augen sehen.

Wir alle waren sprachlos, was uns Mario da erzählte.

„Ähm sorry Leute habt ihr was zu trinken!“ fragte Mario bedrückt in die Stille.

„Na klar!“ und Jack rannte in die Küche um was zu Trinken zu holen.

„Mario sag mal, was heißt mit mäßigen Erfolg an ein Gegenmittel gearbeitet?“ fragte ich.

„Also das Gegenmittel, was wir zurzeit haben, tötet den Parasit nicht ab. Das Serum versetzt den Parasit nur in eine Art Tiefschlaf. Das heißt, dass der Parasit einige Zeit außer Gefecht gesetzt wird. Also es ist kein Heilmittel im eigentlichem Sinn!“ antwortete Michael darauf.

„Das heißt ihr habt ein Mittel, dass zumindest vorübergehend den Parasit in eine Art Winterschlaf versetzen kann!“ stellte Katrin fest.

Mario nickte.

„Also angenommen, Michael wäre infiziert! Was ich nicht hoffe! Dann könnten wir zumindest den Parasit, mit eurem Serum still legen! Sag mal ist das denn schon, außer an Tieren, auch an Menschen getestet worden?“ dabei sah ich Mario fragend an.

„Nein! Bis jetzt hatten wir nicht die Möglichkeit es an einem infizierten Menschen zu testen! Leider oder Gott sei Dank! Daher wissen wir nicht wie es bei einem Menschen wirkt. Wir gehen aber davon aus, dass es die gleiche Wirkung, wie bei den Versuchstieren hat!“ antwortete Mario und nahm dabei seine Tasche hoch und öffnete diese. Kurz darauf lag ein Päckchen auf dem Tisch.

„Hier ist das Serum. Einzige Bedingung von unserer Seite ist, dass ich Euch begleite. Es muss wenigstens einer von uns dabei sein, um zu kontrollieren das auch wirklich das Serum bei ihm anspricht!“ sagte Mario.

Wir nickten. Es war uns klar, dass wir ohne Hilfe, hierbei überfordert waren.

Nachdem wir dies auch geklärt hatten, stand Mario auf und fragte wo das Telefon steht.

Ich zeigte Mario das Telefon im Flur und ging wieder zu Katrin. Jack kam gerade aus der Küche mit frisch gebrühtem Kaffee und setzte sich zu uns.

„Na los was hat er gesagt?“ fragte Jack mich.

Ich und Katrin erzählten ihm daraufhin, was besprochen wurde.

Jack nickte.

„Besser ist es, dass uns einer von denen begleitet.“ sagte Jack daraufhin.

Kurze Zeit später, kam Mario wieder und setzte sich. Jack stellte ihm dann eine Tasse Kaffee hin.

Mario nahm die Tasse in die Hand und trank erst mal.

„So ich habe mit Chris und Tommy gesprochen. Nun müssen wir erst mal Flugtickets besorgen. Wann könnt ihr los?“ fragend sah Mario uns an.

„Also wir könnten übermorgen los!“ sagte ich darauf.

„Ok, ich werde mich um die Flugtickets kümmern! So Leute muss dann los, mich um alles kümmern. Wir sehen uns morgen Abend!“ sagte Mario und stand auf.

Ich begleitete ihn dann noch bis zur Wohnungstür.

Als ich in unser Wohnzimmer zurückkam, sahen mich zwei paar müde Augenpaare an.

„Na dann, ab ins Bett!“ sagte ich und fing an Katrin das Sofa herzurichten. Als ich damit fertig war verschwand ich nochmals unter der Dusche. Kurz darauf kuschelte ich mich an Jack der schon im Bett lag.

„Du Marc, hoffentlich wird alles gut und wir finden Michael“ sagte Jack und kuschelte sich noch enger an mich.

„Wir bekommen das schon hin.“ Mit diesen Worten schlief ich dann auch in den Armen von Jack ein.

Am nächsten Morgen weckte ich Jack. Er musste ja heute noch arbeiten.

Murrend ging Jack dann auch in Richtung Bad und ich in die Küche, um Jack sein Frühstück vorzubereiten.

Katrin schlief noch, so das wir  versuchten leise zu sein, um sie nicht zu wecken.

Nachdem dann Jack weg war, weckte ich Katrin.

Wir frühstückten dann erst einmal. Danach begannen wir die Sachen von mir und Jack in zwei Rucksäcke zu verstauen.

Als wir fertig waren, ging Katrin an den PC um im Internet noch Informationen zu sammeln.

Ich setzte mich derweil auf die Couch und machte den Fernseher an. Ich musste danach wohl eingeschlafen sein, denn irgendetwas rüttelte mich an der Schulter.

„Marc aufwachen, ich glaube ich habe etwas gefunden!“

Sofort war ich hell wach und sah in Katrins Gesicht.

„Was hast Du gefunden?“ fragend sah ich sie an.

„Komm mit ich zeig es Dir! Aber wenn ich mich nicht irre, habe ich den ungefähren Aufenthaltsort von Michael gefunden!“

Als ich das hörte, sprang ich von der Couch und lief hinter Katrin her, die schon wieder im Schlafzimmer verschwunden war.

Als ich dann bei ihr angekommen war, zeigte sie mit dem Finger auf dem Bildschirm.

Ich  war noch nie ein Genie in Englisch, aber soviel ich verstand wurden in der Provinz Saskatchewan fünf Personen vermisst.

„Wie auf der Seite zu lesen ist, sind alle vermissten Personen bei Ausflügen in den Wäldern verschwunden!“ sagte Katrin und sah mich an.

„MMHH… könnte ein Anhaltspunkt sein! Aber was macht Michael in der Wildnis da?“ fragte ich.

„Nun überleg mal! Michael hat damals doch gesehen was diese Bestien gemacht haben. Na und vielleicht hat er sich in die Wildnis verdrückt um keine Bedrohung für andere zu sein! Ist jetzt eher eine Vermutung von mir“

„Du könntest Recht haben! Komm druck die Seite mal aus. Mal sehen was Mario dazu sagt, wenn er heute Abend kommt!“ sagte ich daraufhin.

Katrin druckte die Seite aus.

 

Teil 4 Renne, wenn Du kannst

 

„Man Margaret, nun komm schon! Ich will heute noch das Zelt aufgebaut haben, es ist schon ziemlich dunkel!“ sagte Edgar Wilson zu seiner Frau, die am Feuer saß.

„Ja ja typisch Männer, nicht mal das könnt ihr alleine!“ dabei stand sie vom Feuer auf und ging zu Ihrem Mann, um ihm beim Aufbau zu helfen.

Als sie damit fertig waren, setzten sie sich wieder an das Feuer und tranken den Rest des Kaffees. Als sie fertig waren, gingen sie zum Zelt, um sich hinzulegen.

„Man bin ich fertig!“ sagte Edgar zu seiner Frau und zog den Reißverschluss seines Schlafsacks zu.

„Was meinst Du wie es mir erst geht!“ sagte seine Frau darauf und beschäftigte sich weiter mit ihrem Schlafsack.

Als sie dann endlich in Ihren Schlafsäcken lagen, planten sie noch für den nächsten Tag die weitere Route.

Danach schliefen sie ein.

Irgendwann in der Nacht wurde Edgar durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt.

Sie kamen deutlich vom Lagerfeuer herüber und hörten sich an als ob ein Hund, die Reste vom Essen verspeiste.

Leise um seine Frau nicht zu wecken, drehte Edgar sich zum Zelteingang. Er wollte nachschauen, um was für ein Tier es sich handelte.

Als er am Zelteingang die Plane etwas anhob und hinausschaute, sah er die Umrisse des Tieres im Mondschein.

Seine Augen weiteten sich und er begann zu zittern. Leise schob er sich zu seiner Frau und versuchte sie zu wecken.

„Man lass mich schlafen!“ murmelte sie halb im Schlaf, als Edgar sie an der Schulter berührte.

Dies musste das Tier am Lagerfeuer gehört haben. Denn von draußen kam ein drohendes knurren.

Plötzlich wurde am Zelteingang die Plane aufgerissen und eine Klaue griff nach dem Schlafsack, in dem Edgars Frau lag. Mit einem Ruck wurde dieser mitsamt seiner Frau hinaus gerissen.

Edgar lag wie erstarrt im Zelt und hörte seine Frau schreien.

So abrupt wie sie anfing zu schreien, so schnell waren die Schreie auch verstummt.

Edgar hörte daraufhin seltsame Geräusche, die er nicht zuordnen konnte.

Vor lauter Angst, lag er wie gelähmt im Zelt.

Irgendetwas prallte plötzlich in das Zelt dumpf neben Edgar auf den Boden. Durch das Mondlicht drang etwas Licht in das Zelt.

Edgar sah wie hypnotisiert auf den Gegenstand. Als er erkannte was vor ihm lag, begann er zu schreien.

Neben ihm lag der Kopf seiner Frau und blickte ihn mit leeren Augen an.

Das Wesen draußen jaulte mit den Schreien von Edgar um die Wette.

Dann wurde das Zelt von der Seite aufgerissen und das Tier kam auf Edgar zu.

Dieser versuchte verzweifelt aus seinem Schlafsack zu kommen.

Aber das Tier war schneller. Es riss Edgar mit einer der Klauen die linke Wange auf.

Edgar versuchte verzweifelt zu entkommen, aber es war zu spät.

Als die Kreatur seine Zähne in die Kehle von Edgar grub, wusste Edgar, dass es vorbei war.

Nachdem das Tier seinen Hunger gestillt hatte, verschwand es wieder in den tiefen des Waldes.

 

Teil 5 Die Suche beginnt

 

Jack kam von der Arbeit und war erst mal im Bad verschwunden. Kurz darauf klingelte es an unserer Tür. Katrin machte diese dann auf und ließ Mario rein.

Er schwenkte schon beim reinkommen die Flugtickets in der Hand und sagte nur kurz und bündig, dass wir morgen früh um vier Uhr am Flughafen sein mussten.

Als wir dann endlich alle im Wohnzimmer saßen, gab Katrin Mario die ausgedruckten Internetseiten zum lesen.

Nachdem er diese durchgelesen hatte meinte er zu uns, dass wir eventuell die erste Spur von Michael gefunden hätten.

Somit gingen wir dann auch frühzeitig schlafen, da Mario seine Tasche schon bei hatte, bauten wir für ihn noch ein Gästebett auf.

Um zwei weckte uns dann der Wecker und wir standen auf.

Dann ging es auch schon los zum Flughafen.

Das einchecken war dann auch erledigt und wir warteten nun auf unseren Flug.

In der Zwischenzeit berieten wir dann noch was wir in Kanada noch an Dingen besorgen mussten, um uns auf die Suche nach Michael zu machen. Ein Auto hatten wir schon hier am Flughafen gemietet, so dass wir in Montreal gleich weiterfahren konnten.

Dann kam auch schon der Aufruf und wir liefen zu unserem Abflugsteig, wo wir schon erwartet wurden. Nach knapp 9 Stunden Flug kamen wir in Montreal an und holten bei der Autovermietung den Schlüssel für unser Auto ab.

Nachdem wir es dann gefunden hatten, fuhren wir auch schon aus Montreal heraus. Unser Ziel war erst mal ein Motel, das etwas außerhalb von Montreal lag.

Dort angekommen holten wir an der Rezeption unsere Zimmerschlüssel und ich beglich gleich die Rechnung für die Zimmer.

Jack und ich waren so fertig, dass wir gleich schlafen gingen.

Am nächsten Morgen weckte uns Katrin und sagte uns, dass Mario auf uns unten zum Frühstück wartete.

Als wir beim frühstücken waren, sah Mario uns etwas komisch an.

„Was hast Du denn Mario?“ fragte ich daher.

„Sorry aber sagt mal, seid ihr beide zusammen? Ich meine Du und Jack?“ fragte er daraufhin.

Ich nickte: „Ja sind wir. Seit drei Jahren! Stört Dich das?“

„Nein natürlich nicht. Ich wollte es nur wissen! So Leute, macht hin wir haben jetzt eine Riesenroute vor uns!“ sagte Mario.

Kurz darauf standen wir auch abfahrbereit am Motel. Mario holte das Auto und wir stiegen ein.

Dann ging es über den Highway erst in Richtung Thunder Bay. Dann kam noch Winnipeg, Regina und dann Saskatoon. Insgesamt waren wir etwa 4 Tage unterwegs, bis wir Saskatoon erreichten.

In Sakatoon kauften wir dann Zelte und alles was wir zum campen brauchten. Katrin kümmerte sich um das Essen und die Getränke. Danach verstauten  wir alles in unserem Auto.

Bevor wir weiterfuhren, informierte sich Katrin nochmals ob noch mehr Leute in letzter Zeit verschwunden waren. Dabei erfuhr sie von einem netten Polizisten, dass zurzeit etwa neun Leute vermisst wurden.

Dann ging es los in die Wildnis. Zum Glück hatten wir einen Landrover mit Allradantrieb gemietet. So kamen wir am Anfang erst mal gut voran.

Nach etwa drei Stunden Fahrt, machten wir den ersten Halt und aßen etwas.

„So Leute, wollen mal sehen wo wir weiter müssen!“ sagte Mario und legte eine Karte auf den Boden. Die Karte war nur von der Provinz Saskatoon, so dass auch Waldwege mit eingezeichnet waren. Wir beschlossen dann eine Route zu fahren die uns in die nicht bewohnten Gebiete der Provinz führte. Da wir aufgrund der Informationen wussten wo ungefähr die Vermissten verschwunden waren. Konnten wir auch in etwa einkreisen, in welche Richtung wir fahren mussten.

Dann fuhren wir auch weiter, denn wir wollten noch ein gutes Stück an diesem Tag schaffen.

Abends gegen neunzehn Uhr hielten wir dann an einer Lichtung und bauten unsere Zelte auf.

Danach machten wir ein Feuer. Katrin und ich waren für das Essen zuständig.

Als die Bohnen heiß waren und auch der Kaffee gebrüht war, riefen wir die beiden anderen zum Essen.

Nachdem wir alle satt waren, planten wir für den nächsten Tag das weitere Vorgehen. Dann gingen wir in unsere Zelte. Ich und Jack teilten uns das eine und Katrin mit Mario das andere.

Da es anfing kalt zu werden, kroch ich zu Jack mit in den Schlafsack und so schliefen wir dann ein.

Am nächsten Morgen weckte uns Mario.

„Wo ist den Katrin?“ fragte ich noch ziemlich verschlafen.

„Ach die ist schon mit dem Kaffee beschäftigt! Na los Ihr Pennratten. Raus aus den Federn, wir haben noch einen langen Weg vor uns!“ mit diesen Worten verschwand Mario.

Ich hörte wie draußen Katrin lachte und beeilte mich aufzustehen. Jack brummelte irgendetwas vor sich hin, stand dann aber auch auf.

Ich gab ihm noch einen Kuss und dann machten wir uns auf dem Weg zu den anderen beiden.

Katrin und Mario saßen schon mit einer Tasse Kaffee in der Hand am Feuer und waren ziemlich vertieft in ein Gespräch.

„Guck Dir mal die beiden an! Na wenn sich da nicht zwei gefunden haben!“ kicherte ich und sah zu Jack.

„Ich glaube Du hast Recht. Katrin sieht auch wieder etwas fröhlicher aus und Mario sehe ich das erste Mal lächeln!“

Als wir am Lagerfeuer angekommen waren, nahmen wir uns erst einmal einen Kaffee und setzten uns.

Kurze Zeit später bauten wir die Zelte ab und löschten das Feuer.

Mario und ich begannen die Sachen im Auto zu verstauen.

„Sag mal Mario bahnt sich da was zwischen Dir und Katrin an?“ fragte ich in einer ruhigen Minute.

Er sah mich etwas verlegen an: „Na ja wenn es nach mir ginge schon! Aber sie hängt ja an den Michael!“

„Mario zwischen Michael und Katrin war niemals mehr als eine tiefe Freundschaft. Also wenn Du mehr für sie empfindest, dann warte nicht zu lange! Sag es ihr, wenn die Gelegenheit sich ergibt!“ ich sah Mario an und er nickte.

Wir waren dann auch soweit und konnten losfahren.

 

Teil 6 Erste Spuren

 

Die Strasse wurde immer schlechter und wir wurden ganz schön durchgeschüttelt.

Nach etwa Fünf Stunden Fahrt, hielten wir an, um Rast zu machen.

Als wir aus dem Wagen ausgestiegen waren, verschwanden Jack und Katrin hinter zwei Büschen.

Plötzlich hörten wir aus Katrins Richtung einen Schrei. Mario rannte sofort in Ihre Richtung.

Jack kam aus dem anderen Gebüsch gerannt und kam auf mich zu.

„Was ist mit Katrin?“ Ich zuckte mit den Schultern und wir liefen in die Richtung, wo Katrin und Mario verschwunden waren.

Als wir uns durch das Gestrüpp gearbeitet hatten, standen wir vor Mario und Katrin.

Die beiden standen mit dem Rücken zu uns und sahen nach unten auf den Boden.

Ich ging etwas zur Seite, um zu sehen was die beiden da so interessiert ansahen.

Als ich endlich etwas freie Sicht hatte, konnte ich sehen, was die beiden da am Boden betrachteten.

Erst sah ich nur einen Schuh dort liegen, aber als ich genauer hinsah blieb mir der Atem stehen.

Aus dem Schuh ragte noch der Teil eines Beines heraus. Das Bein war kurz unterhalb des Knies abgetrennt und wie es aussah angefressen. Mir wurde richtig schlecht und ich übergab mich. Jack kam zu mir und hielt mich dabei.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, lief Mario zurück zum Wagen und kam kurz danach mit einem Spaten zurück.

„Ich glaube, wir haben die Überreste eines der Vermissten gefunden.“ sagte Mario und fing an ein Loch im Boden auszuheben.

Als er damit fertig war, schob er mit dem Spaten den Fuß in das Loch. Danach schaufelte er das Loch wieder zu.

Als Mario damit fertig war, gingen wir zurück zum Auto. Wir sprachen erst einmal kein Wort. Jeder von uns musste das Erlebte erst einmal für sich verarbeiten.

Nach einiger Zeit fing Jack an zu sprechen: „Leute, so wie es aussieht sind wir in „seinem“ Revier!“

Wir stimmten Jack zu und dieser sprach weiter: „Jetzt müssen wir planen wie es weitergehen soll! Ich meine, wir müssen unser weiteres Vorgehen planen. Sonst bringen wir uns nur in Gefahr!“

„Da hast Du Recht Jack. Ich habe mir schon Gedanken dazu gemacht. Erstens müssen wir zusammen bleiben. Dann müssen wir die Spritzen mit den Serum bereithalten!“ antwortet Mario.

„Spritzen? Entschuldige mal, da muss ich ja an das Vieh ziemlich dicht ran! Ist das nicht ein ziemliches Risiko?“ fragte ich.

„Man die Spritzen benutzen wir, wenn wir das Tier haben. Um dem Tier aber erstmal das Serum zu setzen habe ich zwei Betäubungsgewehre dabei mit dazu gehöriger Munition die mit dem Serum gefüllt sind!“ antwortete mir Mario.

Erleichtert sah ich Mario an: „Ich dachte schon wir müssen dem Vieh die Spritzen reinrammen!“

„Also hör mal, wenn Michael derjenige ist, wie kannst Du Ihn dann als Vieh bezeichnen?“ entrüstete sich Katrin.

„Katrin ich habe es ja nicht so gemeint. Aber wenn Michael durch diesen Parasiten gelenkt wird dann ist er es ja nicht wirklich, der vor uns steht! Oder sehe ich das falsch?“ fragte ich darauf die anderen.

„Marc da hast Du wiederum Recht! Also ich würde dann sagen, bereiten wir uns vor!“ sagte Katrin und Mario nickte kurz und ging zum Wagen.

Beim Wagen angekommen öffnete er den Kofferraum.

Aus dem Kofferraum holte er dann ein großes Paket heraus und begann es auszupacken.

Katrin machte in der Zwischenzeit mit Jack zusammen ein Feuer.

Ich selber ging zu Mario und half ihm die Gewehre auszupacken und zu laden.

Etwas später rief uns Katrin zum Essen.

Als wir fertig waren, saßen wir noch am Feuer und tranken Kaffee.

„Leute wollen wir heute noch weiter, oder bauen wir hier unser Lager auf?“ fragte Katrin.

„Also von mir aus können wir auch hier unser Lager aufbauen! Wir könnten dann von hier aus die Umgebung auskundschaften um nach Michael zu suchen!“ sagte Mario daraufhin.

Da wir alle mit dem Vorschlag einverstanden waren, begannen wir unsere Zelte aufzubauen.

Nachdem wir dann fertig waren, machten wir es uns am Lagerfeuer bequem und unterhielten uns noch ein wenig. Es war dann auch ziemlich spät geworden. Mario teilte noch die Nachtwachen ein, denn wir mussten jetzt ziemlich wachsam sein. Als erster übernahm Mario die Wache und in drei Stunden war ich dann mit der Wachablösung dran. Dann war es auch schon dunkel und wir begaben uns in unsere zwei Zelte.

Jack und ich legten uns wieder zusammen in einen Schlafsack und schliefen auch kurz danach ein.

Mario weckte mich gegen ein Uhr und ich setzte mich an das Lagerfeuer mit einem Gewehr in der Hand und lauschte in die Nacht. So setzte sich die Wachablösung dann fort. Dann kam Jack und zuletzt Katrin dran.

Zum Glück blieb die Nacht ruhig, so dass nichts aufregendes passierte.

Nach dem wir aufgestanden und gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg um den Wald zu erkunden.

Wir waren etwa eine Stunde unterwegs, als Katrin uns rief.

„Seht euch das mal an! Hier sind überall Blutspuren.“ rief Katrin.

Wir gingen zu ihr und sahen auf den Boden.

Auch wir sahen jetzt die Blutspuren.

„Kommt wir folgen der Spur!“ sagte Mario und ging los.

Wir folgten daraufhin Mario. Die Spur führte uns weiter, bis zu einer Lichtung. Dort sahen wir uns um. Plötzlich hörten wir ein markerschütterndes Brüllen. Erschrocken blieben wir stehen.

Selbst Mario sah verängstigt aus.

„Jack gib mir bitte das Gewehr mit der scharfen Munition.“ sagte Mario und sah in die Richtung aus der das Brüllen kam.

Jack ging auf Mario zu und gab ihm das Gewehr.

„Los weiter!“ sagte Mario und ging langsam weiter. Wir folgten ihm vorsichtig.

Plötzlich blieb Mario stehen und hob die Hand.

„Bleibt stehen!“ flüsterte er.

Wir sahen jetzt in die Richtung in die Mario schaute.

Etwa zweihundert Meter entfernt sahen wir einen Bären. Der Bär erhob in diesem Augenblick seinen Kopf in die Höhe und fing wieder an zu brüllen. Dabei schwankte er, als ob er jeden Moment das Gleichgewicht verlieren würde.

Mario ging langsam auf den Bären zu und entsicherte dabei das Gewehr.

„Was ist? Warum brüllt der Bär so?“ flüsterte Katrin fragend.

Ich sah in dem Augenblick zum Boden runter und sah die frischen Blutspuren.

„Sieh mal nach unten! Ich glaube der Bär ist verletzt!“ flüsterte ich zu Katrin.

Als wir auf etwa hundert Meter an den Bären ran waren, sahen wir warum der Bär brüllte.

Seine gesamte rechte hintere Flanke war komplett aufgerissen. Als der Bär sich umdrehte sahen wir, dass die Hälfte seines Kopfes bis auf den Knochen freigelegt war. Sein Fell und Teile der Muskeln hingen ihm am Kopf herunter. Er musste fürchterliche Schmerzen haben, so wie das Tier aussah.

„Der Bär quält sich doch! Mario kannst Du nicht was tun?“ wandte sich Katrin an Mario.

Dieser legte daraufhin das Gewehr an und zielte auf den Bären. Kurz darauf drückte er ab. Ein Schuss löste sich und Sekundenbruchteile später fiel der Bär ohne noch einen Ton von sich zu geben, auf den Boden.

Mario ging vorsichtig auf den Bären zu. Dieser regte sich nicht mehr.

Als wir uns den Bären etwas näher ansahen, konnten wir nicht fassen, dass er bei diesen Verletzungen noch soweit gekommen war.

„Ich glaube unser Freund hat einen ziemlichen Hunger entwickelt!“ sagte Mario und sah ernst zu uns.

„Wir werden es nicht einfach haben! stellte Mario fest und sah dabei zu dem toten Bären.

In dem Moment als Mario das zu uns sagte, rannte eine schreiende Person aus dem Wald, auf uns zu.

„Hilfe Hilfe“ schrie diese.

Jack rannte plötzlich los, auf die Person zu. Jetzt erkannte ich, dass es sich um eine Frau handelte.

Diese fiel in Jacks Arme und fing an zu weinen.

„Oh scheiße…“ zischte Mario.

Wir gingen auf die beiden zu und redeten auf die Frau beruhigend ein. Aber sie hörte nicht auf zu weinen. Ich sah sie mir genauer an, ihre Sachen waren zerrissen. Sie sah aus als ob sie schon einige Tage im Wald herumgeirrt war.

So machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Lager. Die Frau ließ Jack nicht los. So kamen wir in unserem Lager an.

Nachdem wir das Lager erreicht hatten, holte Katrin Eine Decke. Diese gab sie der Frau die sich am Lagerfeuer hingesetzt hatte. Jack kümmerte sich derweil darum das Feuer wieder in Gang zu bringen.

Mario kam auf mich zu und gab mir ein Zeichen ihm zu folgen.

Kurz darauf standen wir etwas abseits, so dass uns niemand hören konnte.

„Wir müssen die Frau von hier wegbringen. Am besten in den nächsten Ort, wo eine Polizeistation ist.“

Ich konnte nur nicken. Er hatte ja Recht. Die Frau würde uns bei der Suche nur behindern.

„An wen dachtest Du, wer soll die Frau zurückfahren?“ fragte ich.

„Du wirst fahren! Ich habe auf der Karte gesehen, dass etwa 80 Kilometer entfernt eine größere Stadt liegt. Sie heißt Midtown.“ Dabei sah Michael nicht mich an sondern schaute zu der Frau.

„OK wann soll ich los?“ fragte ich darauf

„Morgen früh. Wenn alles gut geht, wirst Du gegen Abend wieder hier sein. Wir werden hier auf Dich warten.“ Mit diesen Worten drehte Mario sich um und ging zum Lagerfeuer zurück. Ich folgte ihm.

Mittlerweile hatte die Frau sich etwas beruhigt und hielt eine Tasse heißen Kaffee in der Hand. Katrin saß neben ihr.

Als wir alle am Lagerfeuer saßen, sahen wir neugierig zu der Frau.

„Wie heißt Du eigentlich?“ fragte Jack.

Die angesprochene antwortete erst nicht. Erst nachdem Jack nochmals seine Frage wiederholte, antwortete Sie ihm.

„Mein Name ist Jaqueline!“

„Kannst Du uns erzählen was passiert ist?“ fragte Jack weiter.

„Es ist wie ein Alptraum. Ich kann es immer noch nicht glauben, was uns da im Wald angegriffen hat….“ Dabei sah sie in das Feuer und begann stockend zu erzählen.

 

Teil 7 Jaquelines Erinnerungen

 

„Wir waren zu fünft und wollten eigentlich nur einen Wochenendausflug machen.

Steven hatte die Fahrt organisiert und unsere Wanderroute geplant.

Am Freitag früh fuhren wir los und waren nach etwa 8 Stunden Fahrt am Ziel. Dort haben wir unser Lager aufgebaut.

Maria, Phillip, Steven, Charles und ich kannten uns von der Uni.

Als wir mit dem Aufbau der Zelte fertig waren, machten wir es uns am Lagerfeuer bequem. Steven klärte uns dann auf, was für den nächsten Tag geplant war. Da wir alle ziemlich müde waren, gingen wir ziemlich zeitig in unsere Zelte. Denn wir wollten für den nächsten Tag ausgeruht sein.

Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf zur Wanderung.

Wir waren alle gut drauf. Es wurde viel gelacht und rumgealbert. Als es Mittag war, machten wir an einem Fluss Rast.

Phillip musste dann mal für kleine Jungs und verschwand kurz. Ich kann mich noch erinnern, wie er kurzer Zeit später wieder auftauchte und total aufgelöst war.

Phillip wollte uns was zeigen und redete von einem toten Reh das da liegen sollte. Er sagte noch, dass wir uns das unbedingt ansehen sollten. Also sind wir alle Phillip gefolgt, um uns das Reh anzusehen.

Es war widerlich, das Reh war nur noch anhand des Kopfes zu erkennen, alles andere war wie durch einen Fleischwolf gedreht. Wir Mädels sind sofort zurück, nur die Jungs blieben, um sich das Reh näher anzusehen.

Nachdem die Jungs nach einiger Zeit wieder zurückkamen, meinte Steven, dass das Reh wohl von einem Bären gerissen wurde. Ich glaubte ihm kein Wort. Ihr müsst wissen, ich bin auf dem Land aufgewachsen. Dort habe ich Schafe gesehen die von einem Bär gerissen wurden und die sahen definitiv nicht so aus wie das Reh.

Wir machten uns dann wieder auf den Weg und marschierten weiter. Irgendwann wurde es Zeit und wir mussten umdrehen um unser Lager noch vor Einbruch der Nacht zu erreichen.“

An dieser Stelle stockte Jaqueline. Katrin nahm sie in den Arm, kurz darauf erzählte Jaqueline leise weiter.

„Wir liefen eine ganze Weile, bis auf einmal Phillip meinte, wir würden im Kreis gehen.

Steven fragte ihn, woher er diese Erkenntnis hätte. Phillip zeigte uns dann einen umgestürzten Baum. Nach seiner Meinung, waren wir an dem Baum schon einmal vorbeigegangen und zum Beweis zeigte er auf Spuren die deutlich im Schlamm zu sehen waren. Es waren unsere eigenen.

Auch ich erkannte den Baum und bestätigte Phillips Aussage. Danach überlegten wir, wie wir weitergehen sollten. Wir einigten uns dann auf eine andere Richtung und gingen wieder los. Mittlerweile fing es an zu dämmern. Da wir immer noch nicht an unserem Lagerplatz waren, beschlossen wir an einer geschützten Stelle zu übernachten. Decken hatten wir ja dabei und auch etwas zu essen. Also suchten wir eine günstige Stelle und machten uns ein Feuer. Mittlerweile war es Nacht geworden. Wir begannen unsere Decken auszubreiten und machten es uns in der Nähe des Feuers bequem.

Wir erzählten uns noch ein paar Geschichten, als plötzlich aus dem Wald ein knacken kam. Es hörte sich an als ob jemand auf einen Ast getreten war.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, es ging alles so schnell.

Jedenfalls sprang plötzlich eine Gestalt aus dem Wald und knurrte wie ein Wolf. Das war nicht mal das schlimmste, dieses Tier stand auf zwei Beinen vor uns und das machte uns mächtig Angst.

Jedenfalls nachdem es aus dem Wald gesprungen war, begann es uns sofort anzugreifen. Der erste den es erwischte, war Phillip. Das Tier stürzte sich auf ihn und zerriss ihm sein Hemd und biss ihm in die Kehle. Als Phillip sich nicht mehr bewegte, ließ das Tier ihn fallen und ging auf Steven los. Steven versuchte sich mit einem Messer zu wehren, aber er hatte keine Chance. In der Zwischenzeit kroch ich auf allen vieren in die Dunkelheit. Hinter mir hörte ich die Schreie meiner Freunde. Ich hatte solche Angst, ich dachte nur noch an eines, weg von diesem Ort und diesem Tier.

Ich weiß wie lange ich so auf dem gekrochen bin. Jedenfalls fand ich einen umgefallen Baum, der innen hohl war. In diesen bin ich dann reingekrochen und blieb dort liegen.

Die Schreie hörten irgendwann dann auf.

Ich zitterte am ganzen Leib und mir war kalt. Zum anderen hatte ich solche Angst, dass dieses Tier mich finden würde. Daher blieb ich in dem Baum liegen und versuchte mich nicht zu bewegen. So lag ich dann in dem hohlen Baum, bis der morgen anbrach.

Als es hell genug war wagte ich mich raus. Ich ging in die Richtung unseres Rastplatzes. Nachdem ich dort ankam, sah ich die Überreste meiner Freunde und ich bin schreiend in den Wald gelaufen. Ich weiß nicht wie lange ich gerannt bin, auf jeden Fall hörte ich dann einen Schuss.

Ich bin dann in die Richtung aus der der Schuss kam gerannt und dann habe ich euch gesehen.“

 

Teil 8 Die Suche geht weiter

 

Als Jaqueline geendet hatte, war es still. Keiner wagte etwas zu sagen. Schon allein die Vorstellung, was sie durchgemacht hatte, ließ mich frösteln.

Sie begann wieder zu weinen und Katrin drückte sie an sich.

Mario, Jack und ich teilten unter uns dann die Nachtwache ein.

Katrin nahm Jaqueline und ging mit ihr zum Zelt.

Auch diese Nacht verging ohne Zwischenfälle.

Am nächsten Morgen, nachdem Frühstück machte ich mich mit Jaqueline auf den Weg nach Midtown.

Sie schwieg die ganze Fahrt über und sah nur aus dem Fenster.

Etwa vier Stunden brauchte ich, bis wir die Stadt erreichten. Dort angekommen, erkundigte ich mich nach der Polizeistation. Ein netter alter Herr zeigte uns den Weg und wir fanden dann auch die Polizeistation.

Ich parkte das Auto und ging mit Jaqueline zum Eingang

Kaum hatten wir die Polizeistation betreten, kam uns auch schon eine Frau entgegen.

„Wie kann ich Euch helfen?“ fragte sie uns.

Da Jaqueline kein Wort sagte, erklärte ich der netten Dame warum wir hier waren.

Diese hörte sich erstmal an, was ich ihr erzählte. Dabei runzelte sie die Stirn.

Nachdem ich geendet hatte sagte sie, dass wir kurz warten sollen.

Ein paar Minuten später, kam dann ein älterer Herr auf uns zu, der uns bat ihm zu folgen.

Er führte uns dann in einen Raum, in dem ein Schreibtisch stand. Vor dem Schreibtisch standen zwei Stühle auf denen wir dann Platz nahmen. Der Mann selber setzte sich hinter den Schreibtisch.

„Also mein Name ist Albert Hendson und wie heißt ihr?“ fragte er uns.

Ich sagte ihm dann meinen Namen und Jaqueline sagte ihren.

„Also was kann ich für euch tun?“ fragtet er dann.

Ich begann nochmals die Geschichte runterzurattern, wie wir Jaqueline gefunden hatten.

Albert Hendson unterbrach mich nicht einmal. Jedenfalls als ich geendet hatte, wandte er sich an Jaqueline und bat sie, ihm zu erzählen, was genau vorgefallen ist.

Jaqueline begann dann nochmals, stockend zu erzählen. Als sie fertig war begann sie wieder zu weinen.

Albert Hendson rief dann die Dame, mit der wir schon vorhin geredet hatten.

Er bat sie einen Arzt zu holen.

Er stand dann auf und kam auf mich zu: „Das hast Du gut gemacht! Wir kümmern uns weiter um das junge Fräulein! So und jetzt zu was anderem! Du wirst jetzt schnellstmöglich zu Deinen Freunden fahren und Eure Sachen dort packen. Ich möchte das ihr den Wald verlässt! Hast Du das verstanden?“ fragend sah er mich an. Ich nickte bejahend.

„OK! Wir haben mittlerweile 14 Vermisstenanzeigen in dieser Gegend und so wie es aussieht kommen drei weitere jetzt dazu!“ dabei sah er mich streng an.

„Danke Sir! Ich werde dann mal los fahren, sonst schaff ich es nicht vor Einbruch der Dunkelheit!“ sagte ich zu ihm darauf.

„Pass auf Dich auf Junge!“

Mit diesen Worten ließ mich Albert Hendson dann gehen.

Ich ging dann zu unserem Wagen und fuhr wieder den Weg zurück.

Der Rückweg verlief auch ohne Zwischenfälle, so dass ich für die Strecke ungefähr 4 Stunden brauchte.

Als ich im Lager ankam war es schon dunkel.

Die anderen saßen am Feuer und sahen mir entgegen.

Jack stand auf und lief dann zum Auto. Nachdem ich ausgestiegen war, fielen wir uns erstmal in die Arme.

„Muss Liebe schön sein!“ kam es von Michael.

„Bist ja nur neidisch!“ antworteten Jack und ich gleichzeitig.

„Marc nun komm wir haben mit dem Essen auf Dich gewartet!“ sagte Katrin und fing an, den Bohneneintopf auf die Teller zu verteilen.

Erst jetzt merkte ich, dass ich einen ganz schönen Kohldampf hatte.

Nachdem wir mit unserem Essen fertig waren, erzählte ich den anderen was ich erfahren hatte.

„Na dann ich werde mich jetzt hinlegen! Mario kommst Du mit?“ fragend sah Katrin in Marios Richtung. Mario erhob sich daraufhin und wünschte uns eine gute Nacht.

Da Jack den ersten Teil der Nachtwache übernommen hatte, blieb ich noch bei ihm sitzen.

„Marc was denkst Du, werden wir Michael rechtzeitig finden?“

„Ich hoffe doch!“ dann nahm ich Jack in meine Arme und wir küssten uns.

Kurze Zeit später machte ich mich auch auf, zu unserem Zelt und legte mich hin.

Um vier Uhr morgens wurde ich von Mario geweckt. Damit war ich dann wohl mit der Wache dran.

Auch diese Nacht blieb ohne besondere Vorkommnisse.

Irgendwann musste ich wohl am Feuer eingenickt sein, denn Katrin weckte mich.

„He Schlafmütze. Ein Kaffee gefällig?“

„Oh ja, super Idee!“ ich nahm ihr dankbar die Tasse ab.

„Sag mal Katrin, was hältst Du denn von Mario!“

„So fragt man Leute aus!“ Katrin sah mich grinsend an.

„Na ich wollte doch nur wissen ob es zwischen euch gefunkt!“

„Vielleicht…“

„Na super kannst Du mir nicht mal eine richtige Antwort geben?“ fragend sah ich sie an.

„Ach hier bist Du!“ wir drehten uns um und sahen Mario, der hinter uns stand.

Katrin stand auf und ging auf Mario zu. Der zog Katrin dann an sich ran und gab ihr einen Kuss.

Nach einer halben Ewigkeit lösten sie sich wieder. Dann sah mich Mario an und meinte: „Und alle Fragen beseitigt?“

Ich verdrehte die Augen und nickte.

Ich stand dann auf und ging zu Jack, der immer noch im Zelt lag und schlief.

Dort angekommen, schlüpfte ich in das Zelt zu Jack.

Den nahm ich dann erst einmal in meine Arme und drückte ihn. Ein Lächeln erschien in seinem Gesicht und wir küssten uns.

„He Marc, Jack Frühstück ist fertig!“

Oh man immer wenn es am schönsten ist, musste Katrin uns stören.

Eine Stunde später waren wir wieder unterwegs, diesmal in eine andere Richtung.

„Hoffentlich haben wir heute mehr Glück!“ sagte Jack zu mir.

„Ich hoffe auch. Was ich Dir noch sagen wollte, Katrin und Mario sind ein Paar.“

„Ach haste das auch schon festgestellt?“ fragte mich Jack.

„Wieso wusstest Du das denn?“

„Nee aber geahnt. Los komm sonst verlieren wir die beiden noch aus den Augen!“

Somit gingen wir etwas schneller.

Nach vier Stunden Fußmarsch, blieb Mario plötzlich stehen. Als wir alle bei ihm standen, zeigte Mario nach vorne.

„Da vorne ist eine Hütte! Wir werden uns ganz vorsichtig ranpirschen. Vielleicht ist er dort!“ flüsterte Michael uns zu.

Wir nickten und gingen danach ganz vorsichtig auf das Haus zu. Mario blieb wieder stehen.

„Marc und Jack ihr geht jetzt den Rest alleine. Wenn er da ist, dann sieht er nur euch! Euch kennt er ja!“ sprach Mario leise.

Somit machten Jack und ich uns auf zum Haus.

Nichts regte sich, so dass ich bis zur Tür weiterging. Jack folgte mir.

An der Tür angekommen, klopfte ich an. Es kamen keine Geräusche aus dem Haus, so dass ich mich entschloss die Tür zu öffnen.

Nachdem ich die Tür geöffnet hatte ging ich rein und rief nach Michael. Niemand antwortete mir. Jack stand an der Tür und sah sich um.

„Da auf dem Bett, liegen Sachen! Sieh mal nach ob Du da was findest!“ sagte Jack.

Ich trat auf das Bett zu und sah mir die Sachen an. Als ich die Hose hochhob, viel etwas aus der Hosentasche. Ich bückte mich danach und hielt kurz darauf den Studentenausweis von Michael in der Hand.

„Er war hier! Es ist sein Ausweis!“ ich hielt triumphierend den Ausweis hoch.

„Aber wo ist Michael?“ fragte Jack.

Dann drehte er sich um und rief Mario und Katrin zu uns.

Nachdem die beiden mit uns in der Hütte waren, sahen wir uns noch etwas genauer um.

„Wir werden hier auf ihn warten!“ sagte Mario und machte es sich auf einen der Stühle bequem.

Katrin kümmerte sich derweil darum, Feuer im Kamin zu machen.

Ich und Jack setzten uns draußen auf die Treppe und warteten darauf, dass Michael endlich auf der Bildfläche erschien.

Ich betrachtete die Umgebung und musste feststellen, dass es ein schöner Ort war.

Vor dem Haus breitete sich eine Wiese aus die mit zahlreichen Blumen bewachsen war. Etwa hundert Meter entfernt begann der Wald. Die Sonne die langsam die Wipfel des Waldes erreichte, strahlte warm in mein Gesicht. Aus der ferne hörte ich das Rufen eines Eichelhähers.

„Was betrachtest Du?“ fragte Jack.

„Ich betrachte dieses Fleckchen Erde hier und dabei fiel mir wieder ein, dass Michael die Natur so liebt.“

Jack nickte neben mir zustimmend: „Du hast recht, er liebt die Natur über alles! Hoffentlich ist es nicht zu spät und wir können ihm helfen!“

Katrin kam raus und setzte sich zu uns.

„Wo ist Mario?“ fragte ich sie.

„Er liegt auf dem Bett und schläft! Ich wollte ihn nicht aufwecken. Es ist schön hier!“

Langsam verschwand die Sonne und die Schatten der Bäume wanderten auf der Wiese zum Haus.

„Kommt machen wir uns etwas zum Essen! Ich habe Hunger!“ sagte Jack.

Katrin stand auf und ging mit Jack in die Hütte. Ich blieb noch etwas sitzen und sah der Sonne zu die jetzt kaum noch zu sehen war.

Dann stand ich auf und folgte den beiden in die Hütte.

Eine halbe Stunde später, stand das Essen auf dem Tisch und Katrin weckte Mario.

Als wir alle am Tisch versammelt waren, begannen wir zu essen.

„Leute wenn wir fertig sind mit dem Essen müssen wir uns noch vorbereiten! Ich meine die Betäubungsgewehre laden.“

Wir nickten.

„Meint ihr er wird heute hierher kommen?“ fragend sah Jack uns an.

„Es kann möglich sein, deswegen möchte ich auch vorbereitet sein!“ sagte Mario.

Als wir fertig waren, räumten Jack und Katrin das Geschirr weg.

Ich und Mario befassten uns mit den Gewehren und luden sie mit den Kanülen worin das Serum sich befand.

„Ich hoffe wenn wir ihn haben, dass das Serum wirkt! Ich habe Angst Michael töten zu müssen!“ sagte ich zu Mario gewandt.

„es ist nie leicht einen Freund sterben zu sehen. Aber manchmal ist es besser so als ihn leiden sehen zu müssen!“ sagte sehr leise Mario.

Dabei sah ich das erste Mal bei Mario eine Gefühlsregung, die ich nicht erwartet hätte. Er weinte.

„Wenn Du möchtest, kannst Du mir von Deinem Freund erzählen den ihr töten musstet!“

„ MMHH.. es ist nicht einfach darüber zu sprechen. Ich hatte euch ja erzählt, dass wir auch auf solch einen Werwolf getroffen sind. Kevin wurde dabei verletzt. Erst war ihm nichts anzumerken, aber er wurde immer stiller und dann begann er sich zu verändern. Ich meine vom Charakter her. Er fing an zu streiten und wenn ihm was nicht passte dann rastete er total aus. Er war nicht mehr wieder zu erkennen. Dann eines Nachts, das war zwei Jahre nachdem er verletzt wurde, verschwand er nachts und tauchte erst morgens wieder auf. Auf Fragen von uns, wo er denn gewesen sei, gab er keine Antwort! Dann sah ich in der Zeitung einen kleinen Beitrag, in dem ging es um gerissene Rinder. Ich zeigte es den anderen und wir zählten eins und eins zusammen und kamen zu dem Schluss, dass Kevin eventuell angesteckt wurde und ein Werwolf war.

Dann kam die Nacht in der er es nicht rechtzeitig geschafft hatte aus dem Haus zu verschwinden. Er verwandelte sich in seinem Zimmer noch in das Monster. Wir hatten für alle Fälle schon alles vorbereitet und die zwei Gewehre die wir hatten mit Silbernen Patronen geladen. Jedenfalls als wir vor seinem Zimmer waren, hörten wir schon das Brüllen eines wütenden Tieres. Ich machte die Tür auf und dann stand er vor uns. Wir konnten nicht anders und meine Freunde schossen auf ihm. Den Rest kannst Du Dir ja denken!“

Ich nickte und sah Michael an.

„Es tut mit leid für Deinen Freund!“

„Ich möchte nicht, dass ihr euren Freund auch so verliert! Ihr habt jetzt eine Chance und wir wollen euch helfen!“

Ich verstand was Mario mir sagen wollte. Ich konnte mir nur schlecht vorstellen, meinen eigenen Freund zu erschießen.

Ich sah zu Jack, der mit Katrin am Kamin auf dem Boden saß.

Ich sah wieder zu Mario und sagte: „Danke das Du es mir erzählt hast!“

„Ich wollte nur zeigen, dass ich nicht nur der eiskalt planende Typ bin!“

Ich sah ein, dass ich ihn falsch eingeschätzt hatte. Auch Mario, erkannte ich war im innersten sehr leicht verletzbar.

Draußen war es bereits dunkel. Mario hatte sich erhoben und sich zu Katrin gesetzt.

Ich ging an das Fenster um raus zu sehen.

Ich sah in die Dunkelheit, als plötzlich zwei rote Augen auf der gegenüberliegenden Seite des Fensters mich anstarrten. In dem Augenblick, als ich meinen Mund auftun wollte um die anderen zu warnen, barste das Fenster auseinander und zwei Klauen kamen auf mich zu.

„Marc runter auf den Boden!“ schrie irgendwer, aber ich konnte mich nicht rühren. Ich sah immer noch in diese rot glühenden Augen, als mich plötzlich etwas von der Seite traf und ich hinfiel.

Irgendetwas drückte mich zu Boden und dann erkannte ich wer es war.

Es war Jack, als ich auf die Rufe nicht reagierte, hatte er sich auf mich geworfen und dabei sind wir beide etwas unsanft auf dem Fußboden aufgeschlagen.

Das Tier brüllte auf vor Wut und versuchte durch das Fenster zu kommen.

Aber Mario war schneller. Er zielte mit dem Betäubungsgewehr auf den Werwolf und drückte ab. Das Projektil traf den ihn mitten in die Brust. Der Werwolf brüllte auf vor Schmerzen und versuchte die Fensteröffnung zu erweitern, indem er Stück für Stück Holz aus den Seiten brach.

Mario schoss noch einmal und wieder traf er ihn.

„Katrin schnell, das andere Gewehr!“ schrie Mario in den Lärm.

Ich sah wie der Werwolf anfing plötzlich sein Aussehen zu verändern. Er verlor überall Haare und ich hatte das Gefühl das die Schnauze etwas platter wurde.

Mario hatte bereits von Katrin das andere Gewehr erhalten und er schoss nochmals und wieder traf er den Werwolf.

Nachdem die dritte Spritze getroffen hatte, sah man eindeutig dass das Serum anfing zu wirken.

Der Werwolf veränderte immer mehr sein Aussehen. Im Gesicht waren fast keine Haare mehr vorhanden und dann begann das Gesicht immer menschlicher zu wirken. Die Reißzähne waren schon verschwunden. Plötzlich hörte diese Kreatur auf zu brüllen. Sein Kopf fiel schlaff runter und der Oberkörper verlor den Halt und blieb halb über den Fensterrahmen hängen.

Mit Ekel sah ich wie der Körper sich immer mehr veränderte und menschlicher wurde. Jack hatte sich an mich gepresst und zitterte vor Angst.

Im Hintergrund hörte ich Katrin weinen.

Ich stand langsam auf und zog dann Jack vom Boden hoch. Dieser klammerte sich an mich. Ich drückte ihn fest an meinen Körper.

Dann ließ Jack mich langsam los und ich ging vorsichtig auf den leblosen Körper zu. Dieser hing immer noch schlaff über dem Fensterrahmen.

Als ich bei ihm war hob ich langsam den Kopf. Dann sah ich in das Gesicht von Michael. Tränen traten mir in die Augen und ich fing an um Hilfe zu schreien. Jack, Mario und Katrin kamen halb zögerlich auf mich zu. Als Katrin und Jack Michael auch erkannten, halfen sie mir ihn durch das kaputte Fenster zu ziehen.

Als wir ihn endlich in der Hütte hatten, nahm ich ihn auf meine Arme und trug ihn zum Bett.

Ich legte ihn darauf und deckte seinen nackten Körper zu.

Er atmete ruhig, wie es aussah hatte das Serum tatsächlich gewirkt.

Nun konnten wir nur noch hoffen, dass Mario und seine Freunde ein Gegenmittel fanden, das den Parasit abtötete.

Wir setzten uns erstmal an den Kamin und Mario holte eine Whiskyflasche aus seinem Rucksack. Diese ging dann reihum.

Plötzlich sagte Katrin leise: „Wir haben es geschafft. Das Serum wirk!“

Vom Bett her kam plötzlich ein Stöhnen. Mario stand auf und nahm eine der Spritzen die wir für alle Fälle bereitgelegt hatten.

Er ging auf Michael zu der sich unruhig im Bett bewegte. Als Mario bei Michael war, nahm er dessen Arm und spritzte ihm das Serum. Kurz darauf wurde Michael etwas ruhiger und Mario kam wieder zu uns.

„Was machen wir, wenn Michael aufwacht?“ fragte ich in die Runde.

„Dann werden wir ihm alles erklären und werden mit ihm nach Dublin zurück fliegen!“ sagte Mario.

„Und wie geht’s dann weiter?“ fragend sah Jack Mario an.

„Wir werden ihn bei uns im Labor erstmal untersuchen und hoffen, dass wir ihn mit dem Serum so stabilisieren, dass er für sich und andere keine Gefahr darstellt! Vorerst!“ erwiderte Mario und nahm dabei Katrin in den Arm.

„So Leute es ist ziemlich spät und morgen früh haben wir noch einiges zu klären! Wer beginnt als erster mit der Wache?“ fragte Mario.

„Ich werde als erster beginnen!“ sagte ich und stand auf.

„Ok dann machen wir uns es etwas bequemer!“ sagte Jack und stand auf um die Decken zu holen, die wir mitgenommen hatten.

Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben das Bett, in dem Michael lag. Mittlerweile schlief Michael ruhig und fest.

Die anderen legten sich auf dem Boden am Kamin und bald war nur noch ich wach. Da ich nicht müde war, beschloss ich die anderen schlafen zu lassen und bis zum nächsten morgen zu wachen.

 

Teil 9 Michael

 

Es war gegen fünf Uhr morgens als Michael plötzlich seine Augen aufmachte und mich überrascht ansah.

„Was?  Wie? Marc was machst Du hier?“ erschreckt setzte er sich auf.

„Komm wir gehen vor die Tür. Die anderen schlafen noch!“ dabei stand ich auf und holte Michaels Sachen.

Diese gab ich Michael und er zog sich an. Als er fertig war folgte er mir leise vor die Tür.

Ich sah zum Himmel als wir vor der Tür auf der Treppe uns hingesetzt hatten.

„Ich habe so viele Fragen und habe Angst davor, die Antworten zu hören!“ Michael sah mich dabei von der Seite an.

„Michael wir wissen was mit Dir ist! Und ja es sind entsetzliche Sachen hier an diesem Ort passiert, aber dafür kannst Du nichts!“ und ich erzählte ihm was wir wussten und auch das von dem Serum.

Michael schwieg die ganze Zeit und hörte nur zu. Ich merkte beim erzählen, wie er ein paar Mal zusammen zuckte! Als ich von dem Bären und von Jaqueline berichtete, begann er zu weinen. Ich nahm ihn daraufhin in den Arm, er tat mir so leid.

So hielt ich Michael in meinen Armen und sah zu wie die aufgehende Sonne den Himmel rot färbte.

Plötzlich fing Michael an zu reden.

„Ich wollte das nicht! Deswegen bin doch hierher gekommen. Ich kannte die Hütte durch einen Ausflug mit Freunden. Marc was kann ich nur machen um diesen Alptraum loszuwerden? Wie kann ich mit dieser Schuld leben, was ich anderen angetan habe?“

„Erst einmal Michael, dass warst nicht Du. Ich meine nicht DU selbst! Das ist das Ding das in Deinem Blut schwimmt, dass Dich verändert! Wir können nur hoffen das die Freunde von Mario ein Gegenmittel finden um den Parasit zu eliminieren!“

„Trotzdem bin ich es gewesen! Marc bitte helft mir!“

„Wir sind Deine Freunde, deswegen sind wir hierher gekommen um Dich zu finden und Dir zu helfen!“

Wir schwiegen eine ganze Weile und hielten uns nur in den Armen.

Plötzlich ging leise die Tür auf und wir hörten Jacks Stimme: „Ach hier seid ihr!“

Er setzte sich zu uns und sah mich fragend an,

„Es ist alles in Ordnung Jack. Ich habe mich nur mit Michael unterhalten!“

„Ich glaube ich werde mal einen anständigen Kaffee aufsetzen und dann werde ich die anderen wecken!“

Zu Michael gewandt sagte Jack dann: „Ich bin froh das wir Dich gefunden haben!“

Jack stand daraufhin auf und ging zurück in die Hütte.

Ich und Michael blieben weiterhin auf der Treppe sitzen.

Aus der Hütte, hörte ich Katrins und Marios Stimmen und dann ging die Tür auf.

Mario bückte sich zu Michael, der immer noch in meinen Armen lag und fragte:“ Alles ok mit Dir Michael?“

Michael hob seinen Kopf daraufhin und nickte.

Katrin setzte sich neben Michael und Michael drehte sich zu ihr. Beide sahen sich an, mir erschien es wie eine Ewigkeit. Dann nahmen sie sich in die Arme und Michael fing wieder an zu weinen.

Ich stand langsam auf und flüsterte Mario zu: „Komm lassen wir sie einen Augenblick alleine!“

Mario nickt und ging wieder rein, ich folgte ihm.

Jack hatte schon den Kaffee fertig, so dass wir drei erst einmal uns auf den Boden am Kamin setzten und unseren Kaffee tranken.

„Wir müssen heute noch zurück zum Lager! Wenn wir dort sind werden wir sofort packen und abfahren!“ sagte Mario nach eine Weile.

„Wir werden dann wohl direkt zum nächsten Flughafen fahren um von dort zurück nach Dublin zu kommen!“ merkte ich dann noch an.

Die Tür ging hinter uns auf und wir sahen uns um. Michael und Katrin standen in der Tür und kamen dann rein in den Raum.

„Habt ihr für uns auch noch etwas Kaffee übrig gelassen?“ fragte Katrin.

„Na klar!“ kam es von Jack und er sprang auf um zwei Tassen zu holen.

Michael setzte sich zu mir und fragte leise: „Und wie geht es weiter?“

„Wir werden sobald wie möglich aufbrechen und in unser Lager gehen! Von dort aus werden wir dann zum nächsten Flughafen fahren und nach Dublin zurückfliegen!“

Er nickte und Jack, der gerade zurückkam gab ihm eine Tasse Kaffee.

„Danke Dir Jack!“

Jack lächelte nur und hockte sich vor Michael hin.

„Ich bin so froh, dass wir Dich gefunden haben!“ flüsterte er leise dabei zu Michael.

Eine Stunde später machten wir uns auf den Weg zu unserem Lager.

Dort angekommen, begannen wir sofort die Zelte abzubauen.

Als wir fertig mit allem waren, begann es schon zu dämmern. Mario gab Michael nochmals eine Injektion mit dem Serum und dann fuhren wir auch schon los.

Wir wollten so schnell wie möglich fort von diesem Ort und den Erinnerungen die damit verbunden waren.

Michael saß stumm neben mir und Jack und sprach kein Wort.

Er sah aus dem Fenster, was in ihm vorging konnte ich mir so in etwa vorstellen. Ich nahm seine Hand und drückte sie. Er drehte sich zu mir und lächelte das erste Mal.

„Danke, dass ich euch habe!“ Tränen standen dabei in seinen Augen.

Katrin drehte sich zu uns um und sah Michael an.

„Wir sind froh das wir alle vier wieder zusammen sind und das andere bekommen wir auch hin! Gemeinsam schaffen wir das!“ daraufhin drehte sich Katrin wieder um.

Ich sah dann auch hinaus in die Nacht, die Sterne standen am Himmel und eine Sternschnuppe zog über den Himmel und verglühte in der ferne.

Ich wünschte mir bei ihrem Anblick, dass für Michael ein Heilmittel gefunden wird um ihn von diesem Fluch zu befreien.

 

Teil 10 Zurück nach Dublin

 

Die Fahrt zurück nach Montreal war anstrengend, immer wieder musste Mario Michael kontrollieren und das Serum spritzen. Aber es gelang ihm den Parasit in Michael ruhig zu halten. Mario telefonierte jeden Tag mit seinen Freunden um über Michaels Befinden Rapport zu erstatten.

Marios Freunde hatten schon alles bei sich im Labor vorbereitet für Michael, damit wenn wir in Dublin ankamen, sie sich um Michael umgehend weiter kümmern konnten.

Wie Mario uns dabei berichten konnte, hatten seine Freunde schon einen ersten Erfolg mit einem Serum. Das Tier das sie damit wohl geimpft hatten, war wohl geheilt worden, ist aber dann zwei Tage später gestorben.

In Montreal kamen wir sechs Tage später an. Der erste weg führte uns erst einmal zum Konsulat um für Michael einen Reisepass ausstellen zu lassen, denn Michaels Reisepass lag ja noch im Wohnheim. Als das erledigt war und Michael seinen Reisepass in den Händen hielt, buchten wir einen Flug zurück nach Dublin.

Den nächsten Tag war es dann soweit, wir fuhren zum Flughafen und warteten auf den Aufruf unseres Fluges.

Jack und Michael waren kurz verschwunden, für kleine Jungs.

Mario und Katrin standen neben mir. Ich drehte mich zu Mario um und sagte lächelnd: „Wir haben es bald geschafft und was sagen Deine Freunde?“

„Sie erwarten uns in Dublin auf dem Flughafen, danach werden wir mit Ihnen zu unserem Labor fahren und dann werden wir weiter sehen!“

Jack kam angerannt und lief genau auf Mario zu.

„Mario ich glaube Michael braucht Deine Hilfe! Schnell!“ und rannte zurück in die Richtung aus der er gerade gekommen war.

Mario, Katrin und ich rannten hinter Jack her.

Vor der Toilette hielt Jack kurz an: „Er ist da drin!“

„Na dann los!“ sagte Mario und ging hinter Jack her. Ich folgte Ihnen und Katrin blieb draußen stehen. Mir war gar nicht wohl zumute. Ich hatte Angst, dass Michael einen Rückfall hatte. Als ich in der Toilette stand sah ich wie Mario und Jack  in einer der Kabinen verschwanden.

Ich ging langsam auf die Kabine zu und hörte Mario flüstern.

„Halt ihn fest Jack, ich muss ihm eine Ladung verpassen!“

Als ich dann in Höhe der Kabine war, machte ich die Tür vorsichtig auf.

Vor der Toilette lag Michael und er hatte etwas Behaarung im Gesicht. Oh mein Gott, bitte lass es nicht zu. Bitte hilf ihm. Dann sah ich zu Mario der neben Michael kniete und ihm gerade eine Injektion verpasste.

Kurz darauf verschwanden die Haare in Michaels Gesicht und er kam langsam wieder zu sich.

„Geschafft! Das war aber in allerletzter Minute!“ sagte Mario mit zitternder Stimme.

„Wieso hat er sich am helllichten Tag verwandelt?“ fragte Jack.

„So wie ich das verstehe, benötigt der Parasit bestimmte Stoffe und wenn diese wie bei Michael, seit Tagen nicht mehr aufgenommen wurden, beginnt der Parasit auch am Tag aktiv zu werden!“

„Das heißt wir müssen jetzt genau auf Michael achten?“ fragte ich.

„Ja auf jedes kleine Anzeichen! Wir müssen vorbereitet sein!“

Mir war gar nicht wohl zumute, wenn ich mir vorstellte in einem Flugzeug zu sein und dann noch einen Werwolf da drinnen, der die Fluggäste angreifen konnte.

Ich sah, dass diese Gedanken auch Jack und Mario hatten, denn diese sahen auch nicht gerade begeistert aus.

Wir mussten wohl  oder übel das Risiko auf uns nehmen.

Michael war dabei wieder zu sich gekommen und sah uns fragend an.

„Du hattest nur einen Schwächeanfall es ist alles in Ordnung!“ sagte Mario zu ihm.

Es war wohl besser so, dass Michael nicht erfuhr, dass er vor wenigen Minuten im Begriff gewesen war sich zu verwandeln.

Nachdem dann Michael aufgestanden war, gingen wir aus der Toilette raus. Vor der Tür stand immer noch Katrin und sah uns fragend an.

Mario nahm sie zur Seite, er musste ihr wohl alles erzählt haben denn sie sah besorgt zu Michael. Dieser stand bei mir und Jack.

Dann wurde unser Flug aufgerufen und wir machten uns auf zum einchecken.

Nachdem wir eingecheckt hatten, gingen wir an Bord und setzten uns auf unsere Sitzplätze.

„Ich habe ein richtig mulmiges Gefühl. Hoffentlich hält Michael durch, bis wir in Dublin sind!“ flüsterte Jack mir zu, der neben mir saß.

Ich nickte in Jacks Richtung.

Kurz darauf kam die Aufforderung die Sicherheitsgurte anzulegen, was wir dann auch taten.

Als das Flugzeug gestartet war und wir die Sicherheitsgurte wieder ablegen durften, bestellten wir uns erstmal bei der Stewardess einen Kaffee.

Ich drehte mich um zu Katrin, Mario und Michael die hinter uns saßen. Katrin machte einen erschöpften Eindruck und hatte ihren Kopf an Marios Schulter gelehnt. Mario selbst sah ziemlich besorgt aus und sah öfters zu Michael, der neben ihm saß.

Michael selbst sah aus als ob er gleich einschlafen würde.

Ich drehte mich dann wieder zu Jack und nahm ihn in meine Arme, kurz darauf bin ich wohl eingeschlafen.

„Mark aufwachen!“

„Ach Jack ich will noch etwas schlafen!“

„Wir sind fast da und Michael hält gut durch!“

Ich sah mich zu Michael um, dieser hatte aber die Augen zu und schlief wie es schien.

Ich blickte danach Jack an, dieser sah aus als ob er den ganzen Flug nicht geschlafen hatte.

„Man Du siehst aber fertig aus! Hast Du nicht geschlafen?“

Jack schüttelte den Kopf: „Ich konnte nicht! Hab mir um Michael Sorgen gemacht!“

Ich nickte und hatte dabei ein total blödes Gefühl.

„Entschuldige, aber ich war so müde!“

Jack drückte meine Hand: „Ist schon ok.“

Da kam auch schon die Anweisung uns wieder anzuschnallen. Der Landeanflug war dann auch bald geschafft und wir standen alle kurze Zeit später auf dem Flughafen.

Mario schaute sich um und ging dann auf zwei junge Männer zu. Wir folgten ihm. Mittlerweile hatte Mario die beiden erreicht und begrüßte diese.

Dann sagte wohl Mario den beiden etwas und sie sahen in unsere Richtung.

Als wir bei den beiden jungen Männern angekommen waren, begrüßten wir uns.

„Das ist Chris!“ sagte Mario und zeigte auf einen der beiden. Dieser sah uns an und lächelte.

Chris hatte dunkelbraune Haare die ihm in das Gesicht fielen. Unter den Haaren schauten uns zwei dunkelbraune Augen neugierig an.

„Ja und das ist Tommy.“ Damit zeigte Mario auf den zweiten Mann.

Tommy hatte schwarzes Haar mit blond gefärbten Strähnen und das merkwürdigste waren seine Augen. Er hatte ein grünes und ein hellblaues Auge. Er blickte uns an und lächelte.

Somit waren wir dann an der Reihe uns vorzustellen.

Michael und Tommy waren bald in ein Gespräch vertieft und seit langem hörten wir Michael wieder Lachen.

„Jack wenn ich nicht wüsste, das Michael Hetero ist würde ich ja glatt was anderes denken, so wie der den Tommy anhimmelt!“

„MMMHHH weiß nicht aber ich werde mal Katrin unter vier Augen verhören!“ sagte Jack zu mir leise.

„So Leute dann mal auf, unser Wagen steht auf dem Parkplatz!“ sagte Chris und ging gefolgt von Mario und Katrin los. Wir anderen folgten den Dreien. Hinter mir und Jack kamen zuletzt Tommy und Michael, die immer noch leise sprachen und dabei immer wieder lachten.

Ich hätte zu gerne gewusst, was die beiden sich da erzählten.

„Wo geht’s eigentlich jetzt hin?“ fragte ich Chris als wir vor dem Auto standen.

„Also wir fahren jetzt Richtung Norden aus Dublin raus und danach müssen wir zu einem Ort namens Glennamady. Das liegt in der Nähe von Galway. Dort besitzt Tommy eine kleine Burgfestung!“

„Wie Tommy ist ein echter Schlossbesitzer?“ fragten ich und Jack fast gleichzeitig.

„Richtig ich besitze eine Burg und dazu noch etwas Land! Das habe ich von meinem Opa geerbt!“ beantwortete Tommy unsere Frage.

„Dann bist Du ja so was wie ein Graf oder?“ fragte Jack daraufhin.

Tommy nickte bejahend und dann stiegen wir in das Auto ein. Das Auto war ein großer Van, so dass wir und unser Gepäck locker reinpassten.

Ich sah mit Erstaunen zu wie Michael und Tommy sich zusammen hinten im Auto bequem machten und sich wieder unterhielten.

Chris sah wohl meinen Blick und meinte zu mir: „ Na da haben sich wohl zwei gefunden!“

„Wie meinst Du das?“ fragend sah ich Chris an. Der kam mit seinem Gesicht ganz nahe an mich heran und flüsterte: „ Tommy ist schwul! Sein Vater hat ihn, als er sich mit vierzehn zu Hause geoutet hatte, deswegen aus dem Haus geworfen. Sein Opa hat ihn bei sich aufgenommen und als dieser verstarb, hat er Chris sein ganzes Vermögen hinterlassen. Sein Opa hat Chris Vater vorher enterbt.“

„Ja aber Michael ist nicht schwul! Denke ich jedenfalls!“ gab ich leise zurück.

„Wer weiß vielleicht wollte er es euch irgendwann mal sagen. Doch wenn ich Michael so ansehe scheint es bei ihm gefunkt zu haben und das mächtig!“ sagte Chris zu mir.

„Und was siehst Du bei Tommy???“

„Den hat es schon erwischt als er das erste Foto von Michael gesehen hatte! Was meinst Du wie er das Foto angestarrt hat!“

„Welches Foto?“

„Also Katrin hatte uns in ihren Mails ein Foto von Michael mit gesendet! Tja und jetzt steht es bei Tommy auf dem Nachttisch!“ grinsend sah mich Chris an.

„Sagt mal was flüstert ihr denn so?“ kam es von Jack und ich musste Jack erstmal das gehörte erzählen.

Als ich geendet hatte, sah Jack unauffällig nach hinten zu den beiden.

„Das ist ja ein Ding. Michael ist eventuell schwul, das hätte ich jetzt nicht gedacht!“ sagte Jack danach leise zu mir.

Mario fuhr dann los in Richtung Glennmady und Katrin saß neben ihm. Auf der zweiten Sitzbank hinter den beiden saßen Chris, Jack und ich. Auf hinteren Sitzbank hinter uns Michael und Tommy.

Na das kann ja noch interessant werden, dachte ich so bei mir.

Wir fuhren etwa vier Stunden, als Mario an einer Tankstelle anhielt und tankte. Ich benutzte die Gelegenheit und vertrat mir etwas die Beine. Michael war hinten eingeschlafen und lag in den Armen von Tommy.

Katrin kam auch aus dem Auto und ging auf mich zu.

„Hast Du Michael gesehen, der ist ja seit er Tommy gesehen hat, total verändert!“

„Ja und Chris hat mir gesagt das Tommy schwul ist! Ich denke mir meinen Teil!“

„Ist ja interessant. Michael und schwul! Ich glaube das muss ich erstmal verarbeiten!“

Mario hatte inzwischen bezahlt und kam auf uns zu.

„So dann mal rein mit euch, wir sind fast da!“

Mario nahm dabei Katrin in seine Arme und die beiden gingen langsam auf das Auto zu und stiegen dann ein.

Ich stieg dann auch ein und setzte mich neben meinem Schatz Jack der tief und fest schlief wie auch Chris der neben ihm saß.

Mario startete den Wagen und fuhr wieder auf die Strasse. Es begann langsam dunkel zu werden, als ich in der Dämmerung plötzlich die Silhouette einer alten Burg sah.

„Mario ist das die Burg da vorne?“ fragte ich Mario.

„Ja das ist sie und ist nicht mal klein das gute Stück!“

„Wohnt Chris und Tommy nur auf der Burg, oder Du auch?“

„Ich wohne zeitweilig bei ihnen, da ich wie du auch in Dublin studiere!“

„Ach so. Na dann werde ich mal die anderen wach machen!“

Somit weckte ich die anderen auf.

Dann fuhr auch schon Mario durch das Burgtor in die Burg hinein.

 

Teil 11 Die Burg Tigh a`Mhadaidh Bhain

 

Kurz darauf standen wir vor dem Wagen im Burghof und sahen uns die Burg etwas genauer an. Na viel sahen wir ja nicht mehr, da es schon dunkel wurde. Somit gingen wir Tommy hinterher, der zu einer großen Tür ging und diese aufschloss.

„Na dann herein spaziert in unser kleines Domizil!“ sagte Tommy augenzwinkernd.

Wir gingen alle hinein in einen großen Raum in deren Mitte eine große Treppe in das erste Stockwerk führte.

„So rechts unten geht es durch die Tür in die Küche und links von euch zum großen Saal und eigentlichen Aufenthaltsraum. Oben im ersten Stock befinden sich die Schlafzimmer sowie zwei Bäder.“ sagte Tommy.

 

„Tommy geh du mal mit den anderen rauf und zeig ihnen ihre Zimmer. Ich bereite derweil das Essen vor. “ sagte daraufhin Chris und ging rechts in Richtung Küche.

Tommy ging dann voraus die Treppe hinauf und wir folgten ihm.

Oben angekommen blieb er vor einem Gemälde stehen, dass einen älteren Mann darstellte.

„Das ist mein Opa, der mir das alles hier hinterlassen hat!“ sagte er etwas leiser zu uns. Michael der neben ihm stand, nahm Tommys Hand und drückte sie leicht.

„So jetzt zeige ich eure Zimmer.“ sagte Tommy und ging den breiten Flur nach links weiter.

Vor einer der Türen blieb er stehen und sagte zu mir und Jack gewandt: „Das ist euer Zimmer, soviel ich von Mario weiß seid ihr ja ein Pärchen!“ dabei lächelte er uns an und öffnete die Tür.

„Treibt es aber nicht zu doll, das Bett ist aus dem frühen 16 Jahrhundert! Wenn ihr versteht was ich meine!“ dabei sah er uns an und fing an zu lachen.

Jack und ich standen erschrocken da. Na das kann ja noch was werden.

„Und wo schlafe ich?“ kam es von Katrin.

„Ach so, Dich habe ich bei Mario im Zimmer mit einquartiert. Ich hoffe, nachdem ich ja von Mario weiß das ihr zusammen seid, das dass in Ordnung ist?“

Katrin wurde leicht rot im Gesicht und Mario nahm ihre Hand. Er zeigte auf eine Tür gegenüber von unserem Zimmer.

Katrin nickte und die beiden gingen zu der Tür um dann dahinter zu verschwinden.

„Ja jetzt bleib ich wohl nur noch übrig!“ sagte Michael.

„Ähm ja …“ stotterte plötzlich Tommy und wurde rot im Gesicht.

„Ja nun wo ist denn nun mein Zimmer???“ kam es wieder von Michael.

„Ja ich dachte Du könntest bei mir im Zimmer schlafen, aber nur wenn es Dir nichts ausmacht!“ dabei blickte Tommy Michael an.

„Warum sollte es mir was ausmachen? Klasse los zeig mir mal Dein Zimmer!“

Tommy ging daraufhin mit Michael los zu einer der hinteren Türen.

Tommy drehte sich nochmals kurz zu uns um und sagte: „Bis nachher zum Essen!“

Dann verschwanden die beiden auch schon.

Jack und ich standen immer noch da und glaubten kaum was eben passiert war.

„Komm gehen wir erstmal in unser Zimmer und denk daran nicht zu doll im Bett rum springen das ist aus dem 16. Jahrhundert!“ sagte Jack schmunzelnd und zog mich in das Zimmer.

Man war das ein toller Raum und dann das Bett, es war riesengroß. Jack sprang gleich auf das Bett und blieb auf dem Rücken liegen.

„Oh man ist das schön weich!“ grummelte er und sah zu mir.

Na wenn das keine Einladung war. Also sprang ich auf ihn und kitzelte ihn erstmal richtig ab. Er lachte und versuchte sich zu befreien.

Ich hörte dann aber auf und küsste ihn sanft und fordernd auf dem Mund. Bald darauf spielten wir mit unseren Zungen und ich öffnete dabei Jacks Hose. Als ich sie offen hatte, glitt meine Hand unter Jack sein Hemd und ich streichelte ihn sanft. Jack stöhnte auf. Seine Hände streichelten meine Rücken. Dann öffnete er auch meine Hose. Ich stand auf und zog Jack die Hose aus, danach zog ich meine auch aus und legte mich wieder neben Jack. Wir küssten uns weiter und entledigten uns unserer restlichen Klamotten.

Als Jack in mich eindrang sagte er zärtlich zu mir: „Ich liebe Dich Mark!“

Einige Zeit später lagen wir nebeneinander.

 

Plötzlich hörten wir draußen Chris laut rufen: „Essen ist fertig! Kommt runter!“

Murrend standen wir daraufhin auf und zogen uns an.

„Komm Jack ich habe jetzt richtig Hunger!“ schmunzelnd sah ich Jack dabei an.

Jack sah mich mit leuchtenden Augen an: „Ich auch! Los komm!“

Somit gingen wir dann nach unten in den großen Saal.

Als wir eintraten, waren wir echt erstaunt. Es war ein großer Saal  der durch einige Bücherregale geteilt wurde. In dem ersten Teil des Raumes, stand ein großer Tisch an dem schon Katrin, Mario und Chris saßen.

„He Leute, los setzt euch zu uns. Ich habe uns Spaghetti gemacht!“ rief Chris uns zu.

Wir setzten uns zu den drei und Chris füllte unsere Teller.

„Sagt mal wo bleiben denn Tommy und Michael?“ fragte Jack die anderen.

„Wir sind schon da!“ kam es prompt von der Tür.

Michael stand mit Tommy an der Tür und dann kamen sie zu uns an den Tisch.

Wir aßen erstmal Chris Spaghetti. Die Tomatensoße dazu schmeckte richtig lecker.  Ich und Jack griffen ordentlich zu, den anderen schien es auch zu schmecken.

Das Essen verlief relativ ruhig, da jeder mit seinem Essen zu tun hatte.

Als wir dann fertig waren, räumten Chris und Katrin das Geschirr ab und brachten es in die Küche.

Wir anderen gingen in den zweiten Teil des Saales, in dem sich ein großer Kamin befand.

Vor dem Kamin waren zwei große Sofas aufgestellt. Wir setzten uns auf eines der Sofas und machten es uns gemütlich.

Tommy machte dann noch ein paar Kerzen an und löschte das Licht. Es war richtig gemütlich auf dem Sofa und Jack kuschelte sich an mich.

Als dann Katrin und Chris sich auch zu uns gesellt hatten, wurde es etwas ruhig.

Michael fragte plötzlich leise: „ Was habt ihr nun vor mit mir? Ich bin doch ein Monster! Wie wollt ihr mir denn helfen?“

Ich sah zu Tommy, dessen Augen funkelten, als ob diese sich mit Tränen füllen würden. Er saß neben Michael und hatte ihn im Arm.

„Michael wir haben noch kein Allheilmittel dagegen, aber das Serum das den Parasit erstmal still legt, wirkt bei Dir. Tommy und ich sind zwar an etwas dran, bevor wir aber sagen können – Wir haben das Gegenmittel-, müssen wir es noch ausreichend testen!“ antwortete Chris.

„Ihr habt eventuell ein neues Gegenmittel?“ kam es von Katrin.

„Wir haben bisher ein Versuchstier getestet. Es hat gewirkt und der Parasit wurde abgetötet. Der Haken ist nur, dass das Tier drei Tage danach gestorben ist. Wir wissen nicht warum.

Wieder trat stille ein und ich sah in die Flammen im Kamin.

„Sag mal Michael, wenn Du Dich verwandelst, erinnerst Du Dich dann eigentlich was Du in diesem Zustand gemacht hast? fragte Jack.

Zögernd kam es dann von Michael: „Nein ich kann mich an nichts erinnern. Ich wache einfach auf und finde mich nackt irgendwo wieder. Aber was ich gemacht habe weiß ich definitiv nicht.“

„Wann hatte Michael die letzte Dosis bekommen?“ fragte Chris.

„Vorhin als wir bei mir im Zimmer waren!“ antwortete Tommy.

„Fragt sich nur was die sonst noch gemacht haben außer Spritzen?!“ brummte Jack und ich musste leicht grinsen.

„Ich glaube, da sollten wir mal ganz ruhig bleiben!“ flüsterte ich zu Jack. Der grinste mich daraufhin nur an und drückte mich ganz fest.

„Sag mal Tommy wie heißt die Burg eigentlich? Ich meine, man hat doch Burgen früher immer irgendwelche Namen gegeben!“ fragte Katrin.

„Ja ähmm die ist schnell erzählt! Also die Burg nennt man hier in der Gegend Tigh a`Mhadaidh Bhain, das heißt übersetzt Haus des weißen Hundes. Der Sage nach, hatte sich einer meiner Vorfahren in die Tochter eines anderen Clanchefs verliebt. Als er um die Hand dieser warb, wurde er von diesem abgewiesen. Daraufhin beschloss nun mein Vorfahre, dieser hieß Cormac Matheson, das Mädchen zu entführen. Er entführte sie und heiratete sie in diesem Schloss. Der Vater des Mädchens, ließ sich das nicht gefallen und sammelte seinen Clan um sich und überfiel die Burg. Bei dem Kampf wurden alle Männer aus dem Clan meines Vorfahren getötet. Außer der jüngste Bruder, dieser weilte zu der Zeit bei Verwandten in einem Dorf. Jedenfalls nahm der Vater seine Tochter und sie machten sich auf den Heimweg. Ja und hier wird es sehr mysteriös, denn auf dem Heimweg wurden sie überfallen. Alle wurden getötet und zwar auf bestialische Art. Laut Überlieferung wurde allen die Kehle herausgerissen. Selbst die Tochter war so getötet worden. Es sah aus als ob ein Wolf sie angefallen hätte. Seit diesem Tag wurde immer wieder nachts ein großer weißer Hund gesehen, der angeblich auf zwei Beinen laufen konnte. Seitdem heißt diese Burg“ Haus des weißen Hundes.“

Als Tommy geendet hatte, war es erst einmal sehr still. Ich selbst hatte bei der Geschichte eine Gänsehaut bekommen.

 

„So Leute es wird Zeit ins Bett zu gehen! Katrin kommst Du?“ damit stand Mario auf und nahm Katrins Hand. Kurz darauf gingen die beiden dann nach oben in ihr Zimmer.

Chris sagte auch gute Nacht und verschwand.

So blieben nur noch Michael, Tommy, Jack und ich übrig.

„Sag mal Michael, zwischen Dir und Tommy ist doch etwas mehr? Oder irre ich mich?“ fragte Jack.

Michael sah zu uns und nickte.

„Ich habe mich nicht getraut euch zu sagen, dass ich vor zwei Jahren feststellen musste, dass ich auf Jungs stehe. Als ich Tommy heute auf dem Flughafen sah, da hat es bei mir klick gemacht!“

„MMMhhh verstehe und ihr seid jetzt zusammen!“ stellte Jack fest.

„Ja es war wie Liebe na ja war eben wie ein Blitzschlag als ich Tommy gesehen habe!“

„Tja das kennen wir, nicht wahr Mark?“ Ich sah Jack an und nickte.

„Ja! Nur der Unterschied war, das wir uns das erst ein halbes Jahr später gestanden haben!“ antwortete ich darauf.

„Wie jetzt, ihr habt echt ein halbes Jahr gebraucht um euch eure Gefühle zu gestehen?“ fragte Tommy.

Daraufhin erzählten wir ihm die ganze Geschichte. Als wir geendet hatten, schüttelte Tommy nur den Kopf.

„Mensch wenn ich mir das vorstelle, meine Gefühle vor Michael so zu verstecken wie ihr! Das hätte ich nicht durchgehalten!“ sagte dann Tommy.

„So Leute ich bin jetzt hundemüde und will ins Bettchen!“ sagte Jack und gähnte.

Wir anderen waren auch ziemlich müde, so dass wir aufstanden und nach oben ins Bett gingen.

Vor unserem Zimmer wünschten wir Michael und Tommy noch eine gute Nacht.

Dann verschwanden wir in unsere Zimmer und bald darauf lagen Jack und ich in unserem Bett.

 

Teil 11 Das Labor

 

Am nächsten Morgen wurde ich als erster wach.

Ich drehte mich zu Jack, der noch tief und fest schlief. Ich beschloss, ihn noch schlafen zu lassen und stand leise auf.

Ich nahm meine Waschsachen und machte mich auf dem Flur auf die Suche nach dem Bad.

Ich hatte dann auch Glück und die erste Tür die ich öffnete, war dann auch das eine von den zwei besagten Bädern.

Ich war gerade dabei zu duschen, als ich hörte wie jemand die Tür aufmachte und wieder schloss.

„Jack bist Du das?“

„Nein ich bin es Mario!  Dich stört es doch nicht wenn ich mich hier rasiere? Katrin hat nämlich das andere Bad in Beschlag genommen!“

„Nee ist schon gut! Kannst Du mir mal das Handtuch geben?“

„Na klar warte, so hier ist es!“ Marios Hand kam durch den Duschvorhang und gab mir das Handtuch.

Ich trocknete mich dann ab und stieg aus der Dusche.

Mario war gerade mit seinem Rasierer beschäftigt und sah angestrengt dabei in den Spiegel.

Als er fertig war, ließ er mich an den Spiegel und ich begann mich auch zu rasieren. Derweil ging Mario unter die Dusche, als er fertig war, war ich auch mit dem rasieren fertig.

„So nun können wir uns wieder unter den Leuten sehen lassen!“ lachte Mario.

Ich stimmte ihm zu und wir gingen aus dem Bad und dann jeder in sein Zimmer.

Im Zimmer angekommen, zog ich mir leise saubere Wäsche an und ging dann nach unten in die Küche, wo ich Chris begegnete, der schon bei den Frühstücksvorbereitungen war.

„Morgen Mark! Na ausgeschlafen?“ begrüßte mich Chris.

„Geht so! Du bist wohl hier der Küchenchef?“ fragte ich ihn.

„Na ja ich koche gerne und es macht mir Spaß! Irgendwann hat es sich dann hier eingebürgert das ich mich um das Essen kümmere.“

„Kann ich Dir dabei helfen?“

„Na klar bring schon mal das Geschirr in den Saal und deck den Tisch!“

Das machte ich dann auch und nachdem ich fertig war, brachte Chris den Rest und wir setzten uns an den Tisch.

Kurz darauf kam Mario und Katrin und wir frühstückten gemeinsam.

„Sag mal Mark wo ist denn Jack?“ fragte Katrin.

„Ohh der schläft noch tief und fest. Ich wollte ihn nicht wecken!“ antwortete ich.

„Chris zeigst Du uns dann mal euer Labor, oder ist das Betreten nicht erlaubt?“ fragte ich dann Chris.

„Wenn wir fertig mit frühstücken sind, zeige ich euch das Labor!“ sagte Chris und beschäftigte sich dann weiter mit seinem Frühstück.

Wir beeilten uns, da wir doch sehr neugierig auf das Labor waren.

Wenig später waren wir fertig.

„Na dann los! Ich sehe schon an euren Nasenspitzen das ihr es nicht mehr erwarten könnt, dass Labor zu sehen.“ sagte Chris und stand auf.

Wir folgten Chris der jetzt zum Ausgang ging. Kurz darauf standen wir im Hof.

Dann wandte sich Chris nach links und wir folgten ihm.

Chris ging dann auf eine Tür zu und öffnete diese. Hinter der Tür führte eine Treppe in die Kellergewölbe. Nachdem wir die Treppe hinab gestiegen waren, standen wir in einem riesigen Gewölbe das voll gestellt war mit allen möglichen technischen Apparaturen.

„So, das hier ist unser Labor!“

„Wow ist ja irre! Wer hat denn die ganzen Apparaturen finanziert?“ fragte ich Chris.

„Na ja Tommy hat eine ziemlich große Erbschaft gemacht und daraus hat er das Ganze finanziert!“

Ich war total sprachlos.

„So kommt mal mit! Ich zeig euch jetzt das Herzstück unseres Labors!“ mit diesen Worten ging Chris auf eine Ecke des Gewölbes zu.

Wir sahen schon von weitem einen großen Schrank. Chris blieb davor stehen und sah uns an: „Also das ist unser Server, auf dem wir alle Daten speichern und sichern! Also eine Datenbank, die wir jederzeit aufrufen können!“

„Was ist hinter der Tür dahinten?“ fragte Katrin und zeigte auf eine Tür die weiter rechts von uns war.

„Das war früher der Kerker!“ antwortete Mario.

„Und wozu wird der jetzt benutzt?“ fragte Katrin weiter.

„Also wir haben diesen etwas ausgebaut und zwar für Personen die von dem Parasit infiziert wurden. Da wir ja Michael helfen wollen, müssen wir ihn wahrscheinlich auch bestimmten Tests unterziehen. Da wir nicht wissen wie der Parasit reagiert darauf reagiert, müssen wir ihn dort unterbringen.“

Katrin nickte nachdenklich: „ Das heißt, ihr wollt den Parasit auch wieder in ihm aktivieren um zu sehen wie es auf andere Stoffe reagiert!“

„Ja leider, müssen wir das! Wir müssen ja herausbekommen wie wir es eliminieren können!“ traurig sah uns Chris an.

„Ich weiß, es ist nicht einfach das zu akzeptieren! Aber anders können wir ihm nicht helfen!“

„Ich verstehe! Hat Tommy ihm das schon gesagt?“ fragte ich.

Chris und Mario schüttelten die Köpfe.

„Wir wollten ihn nicht gleich gestern damit konfrontieren! Tommy wird es ihm sagen!“ antwortete Mario.

„OK können wir uns den Parasit mal ansehen?“ fragte Katrin.

„Na klar. Dahinten steht unser Mikroskop!“ bei diesen Worten ging Chris auf eine große Apparatur zu.

Wir folgten ihm und standen kurz darauf vor dem Apparat.

Chris nahm einige Einstellungen am Gerät vor. Als er fertig war drehte er sich zu uns um: „So

Jetzt könnt ihr es euch ansehen!“

Katrin ging daraufhin zu Chris und dieser zeigte ihr wo sie hineinsehen musste.

„Das sieht ja aus wie ein Wurm!“ Katrin wandte sich an Chris.

„Richtig aber er vermehrt sich durch Zellteilung ziemlich schnell. Das ist das Problem. Am Anfang merkt der infizierte gar nichts. Erst ab einer bestimmten Menge von Parasiten im Blut, fangen die Veränderungen im Körper an!“ erklärte Chris uns.

„Wie wollt ihr denn bei Michael nun vorgehen?“ fragte Katrin.

„Na als erstes wollen wir an unserem Serum weiter experimentieren und wenn es an den Versuchstieren positiv wirkt, wollen wir es an Michael testen! Solange muss erst mal das andere Mittel herhalten, dass den Parasit lahm legt.“

Katrin und ich nickten. Danach zeigte uns Chris noch einiges auch die Versuchstiere.

Nachdem wir alles gezeigt bekommen hatten, machten wir uns wieder auf und gingen zurück zum Haupthaus.

 

Teil 12 Freunde

 

Chris und ich folgten Katrin und Mario in das Haupthaus.

Dort angekommen gingen wir wieder in den großen Saal, aus dem wir schon die Stimmen der anderen hörten.

Nachdem wir eingetreten waren, setzte ich mich zu Jack, der mit seinem Essen beschäftigt war.

„Warum hast Du mich denn nicht geweckt?“ fragte Jack mich vorwurfsvoll.

„Du hast so fest geschlafen, dass ich Dich nicht wecken wollte!“ dabei nahm ich ihn in den Arm.

Dann sah ich zu Tommy und Michael,. Beide sahen aus als wenn sie kaum geschlafen hatte. Michael der meinen Blick bemerkte, wurde etwas rot im Gesicht und ich konnte mir ein spitzbübisches Lächeln nicht verkneifen.

„Also unser Michael sieht aus, als wenn er heute Nacht nicht genug Schlaf abbekommen hat!“ flüsterte ich zu Jack.

„Tommy sieht genauso aus!“ flüsterte Jack mit einem lächeln zurück.

Als die drei dann endlich fertig waren mit ihrem Frühstück, räumten ich und Jack das Geschirr ab und brachten es in die Küche. Die anderen begaben sich zu den Sofas am Kamin.

Jack begann in der Küche das Geschirr zu spülen und ich schwang das Handtuch zum abtrocknen des Geschirrs.

„Wo wart ihr eigentlich?“ fragte Jack, der gerade intensiv einen Teller spülte.

„Wir haben uns das Labor angesehen. Chris hat uns einiges dort gezeigt. Stell Dir vor, die haben sogar einen Kerker in dem Schloss, den sie ausgebaut haben.“

„Wofür denn einen Kerker?“

„Na sie wollen Michael untersuchen, unter anderem auch wenn er sich verwandelt hat!“

„Na bei der Vorstellung ist es dann schon besser das Michael in einer Zelle sitzt!“

Ich nickte, denn die Vorstellung behagte auch mich nicht.

Nachdem wir den Abwasch erledigt hatten, gingen wir zu den anderen.

Die waren ziemlich vertieft in ein Gespräch, soviel ich mitbekam ging es darum, wie weiter nach einem Gegenmittel geforscht werden sollte.

„Man Jack Du hast ja nur noch eine Woche Urlaub!“ fiel es mir ein.

„Stimmt! Spätestens Sonntag müssen wir wieder zurück in Dublin sein!“

Dann hörten wir den anderen zu.

Chris war beim erzählen über irgendein uraltes Buch, das er in der Bibliothek im British Museum gefunden hatte. Es stammte aus dem 13.Jahrhundert und war von einem Mönch geschrieben worden. In diesem Buch ging es um Werwölfe und anderen Mythengestalten.

Er hatte sich von diesem Buch eine Kopie erstellen lassen.

„In diesem Buch beschreibt der Schreiber ein Kraut, das denjenigen heilen kann. Es muss an einem bestimmten Tag im Jahr gepflückt werden, da es angeblich nur dann seine heilende Wirkung erziele.“

„Wie heißt denn das Kraut?“ fragte Katrin.

„Also das Kraut selber bezeichnet dieser als Eisenkraut. Keine Ahnung warum! Ich nehme aber an, das dass Kraut nach der Beschreibung einen Anteil an Substanzen beinhaltet die wohl diesen Parasit komplett ausschalten kann!“ antwortete Chris.

„MMMHH warte mal Eisenkraut, ich habe darüber schon mal was gelesen. Richtig und zwar auch in einem alten Buch und zwar wenn ich mich richtig entsinne stand dort: Das Eisenkraut war früher eine der wichtigsten Heilpflanzen, es wurde sogar zur rituellen Reinigung der Tempel verwendet! In Wales wurde das Eisenkraut zum Vertreiben böser Geister verwendet und dementsprechend “Teufelsbann” (Anmerkung des Autors das Kraut wurde in Irland, England und in Schottland als Devil’s Bane bezeichnet. Es wurde von Druiden zur Austreibung von bösen Geistern verwendet!) genannt.“ kam es von Mario.

„Das Kraut ist auch unter den Namen Druidenkraut, Sagenkraut und Katzenblut bekannt.“ erklärte Mario weiter.

„Teufelsbann das hört sich interessant an! Könnte es sein, das das Kraut bei solch einem Infizierten den Parasit abtötet und die Druiden deshalb dies als Teufelsbann bezeichnet haben?“ fragte Chris.

„Das könnte gut sein! Aber die Frage ist wann ist der richtige Zeitpunkt, dieses Kraut zu pflücken?“ stellte Mario fest.

Alle schwiegen, denn keiner hatte eine Antwort darauf.

„Wartet mal, ich glaube in dem Buch stand was von einer Sammelzeit! Ich muss mal nachlesen!“ damit sprang Mario auf und ging zu den Regalen die bis zur Decke reichten und voll mit Büchern waren.

Mario nahm sich die Leiter, die an den Regalen befestigt war. Die Leiter konnte man schieben, da sie mit kleinen Rädern versehen war.

Er kletterte, als er die Leiter in Position gerückt hatte, hoch und suchte in einem Regal nach dem Buch.

„Ich habe es!“ triumphierend hielt er das Buch in der Hand und kam die Leiter wieder runter.

Als er dann wieder auf dem Sofa saß, schlug er das Buch auf und suchte die entsprechende Seite.

„Ha hier steht es! Sammelzeit ist von Juli bis August und weiter steht da, dass die Pflanze die größte Heilkraft entwickelt wenn es am letzten Tag im August zur Mitternacht gepflückt wird! Da haben wir ja die Antwort!“ rief Mario.

„Was haben wir heute für einen Tag?“ fragte Tommy aufgeregt.

Ich sah ihm an das er Hoffnung geschöpft hatte, Michael so schnell wie möglich zu heilen.

„Heute haben wir den 26. August. Also in fünf Tagen haben wir dann den 31. August!“ sinnierte Chris nachdenklich vor sich hin.

„Wo wächst das Kraut, oder wo finden wir es?“ fragend sah Katrin zu Mario.

Der fing daraufhin an weiter zu lesen und rief: “Hier steht was!  Es wächst vereinzelt und in Gruppen an Wegrändern, auf Weiden, Mauern, Schutt und in Gärten als Beikraut. Mauern??!!! Wir müssen die Schlossmauer absuchen!“

„Ist da auch die Pflanze abgebildet, damit wir auch wissen nach was wir suchen müssen?“ fragte Tommy.

Mario nickte und hielt Tommy das Buch entgegen.

Tommy nahm es Mario aus den Händen und sah sich das Bild genauer an.

„Heißt das, dieses Kraut könnte mich heilen?“ hoffnungsvoll sah uns Michael an.

„Wenn es stimmt, was in dem Buch steht dann vielleicht ja!“ sagte Tommy zu ihm.

Michael sah ihn mit einem Dackelblick an, da wäre sogar ich, wenn Jack den mir zugeworfen hätte schwach geworden.

Also einigten wir uns darauf, dass Katrin, Mario und Chris nach dem Kraut auf dem Schlossgelände suchen sollten. Tommy sollte dann noch herausfinden wie das Kraut anzuwenden war und Michael sollte ihm dabei helfen.

Ich und Jack hatten die glorreiche Aufgabe, das Mittagessen zuzubereiten.

 

Ich und Jack waren gerade dabei Kartoffeln zu schälen, als Katrin in die Küche kam.

Triumphierend teilte sie uns mit, dass sie das Kraut tatsächlich gefunden hatten.

„Und  wollt ihr schon vorher ein paar Test machen?“ fragten wir Katrin gleichzeitig.

„Chris ist schon im Labor und Tommy hat auch was gefunden über die Zubereitung!“

„Man das hört sich ja viel versprechend an!“ sagte Jack.

„Na mal sehen! Ich hoffe es!“ Katrin grinste dabei.

„Na dann wir machen dann mal mit dem Essen weiter!“ damit schälte ich weiter Kartoffeln und Jack begann den Braten in die Bratröhre zu schieben.

„Ich geh dann mal wieder, muss mal nach Michael und  Chris sehen!“ damit verschwand Katrin wieder aus der Küche.

„Hoffentlich wirkt das auch!“ sagte Jack zu mir, als wir dann wieder unter uns waren.

Ich nickte: „Ich hoffe es!“

Wir beide blickten uns dabei an und ich sah in Jacks Augen das erste Mal Hoffnung aufblitzen.

Ich nahm Jack in den Arm und so standen wir fast eine Ewigkeit.

 

Eine Stunde später war das Essen fertig und ich begann den Tisch zu decken. Von Chris und Tommy war nichts zu sehen. Beide waren wohl noch im Labor.

Plötzlich ging die Tür auf und Tommy stürzte herein.

„Leute es wirkt! Wir haben das Gegenmittel!“ Tränen liefen dabei Tommy über das Gesicht und er rannte zum Kamin wo Michael mit den anderen saß.

„Ja und was ist mit dem Hinweis, das dass Kraut  seine größte Heilkraft am Monatsende im August entfaltet?“ fragte Katrin.

„Also daran muss was stimmen, denn das was wir jetzt haben wirkt nur, wenn wenige Parasiten vorhanden sind. Bei den Versuchstieren die schon länger infiziert sind wirk es zwar, aber durch die hohe Anzahl kann der Parasit sich durch schnellere Teilung wehren!“ antwortete Tommy.

„Also heißt das ich muss noch die Fünf Tage durchstehen?“ fragte Michael.

Tommy ging zu ihm und setzte sich zu ihm.

„Ja Micha! Es tut mir leid, aber das stehen wir gemeinsam durch!“ daraufhin nahm Tommy Michael in den Arm.

„Essen steht auf den Tisch!“ rief Jack der von dem ganzen, da er in der Küche gewesen war, nichts mitbekommen hatte.

Als er keine Antwort bekam, kam er um die Regale herum und sah mich fragend an.

Ich ging auf ihn zu und erzählte ihm was eben Tommy verkündet hatte.

„Ohh man noch Fünf Tage und wir haben es geschafft!“ glücklich sah Jack mich an.

Chris kam kurz darauf auch und wir setzten uns zum Essen an den Tisch. Tommy meinte noch er muss was zur Feier des Tages holen. Kurze Zeit später kam er mit mehreren Weinflaschen zurück.

Wir waren alle durch das was wir heute herausgefunden hatten, ziemlich euphorisch.

So das beim Essen das erste mal seit Wochen wieder gelacht wurde. Selbst Michael, der seit dem wir ihn gefunden hatten, ziemlich still war taute auf und lachte mit.

Als wir mit dem Essen fertig waren, räumten ich und Jack das Geschirr ab und machten in der Küche alles sauber. Selbst dort machten ich und Jack noch Blödsinn, so dass zwei Teller daran glauben mussten.

Nachdem wir fertig waren, gingen wir zu den anderen, die es sich schon am Kamin gemütlich gemacht hatten.

Als ob Tommy nur auf uns gewartet hatte, begann er eine Weinflasche zu öffnen. Chris holte Weingläser aus einem Schrank. Wir alle bekamen dann ein Glas in die Hand gedrückt, außer Michael, der durch das Serum das er bekam, keinen Wein trinken durfte.

„Auf die Fünf Tage die wir noch durchhalten müssen! Auf uns und unsere neuen Freunden und … auf meinen Engel den ich endlich gefunden habe!“ mit diesen Worten trat Tommy auf Michael zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dieser sah Tommy an und nahm ihn dann in die Arme. Wir alle waren gerührt über diese Szene und waren in dem Augenblick still und genossen das Gefühl, das hier in diesem Raum sich Freunde fürs Leben gefunden hatten.

„Ähmm so also ich muss mich auch bei Mario bedanken, der uns geholfen hat bei der Suche nach unserem Freund Michael! Na und das Ihr Chris und Tommy ohne wenn und aber uns dabei unterstützt habt! Ich möchte damit sagen, und ich denke ich spreche auch im Namen von Jack und Katrin, dass ihr drei zu unseren allerbesten Freunden zählt die wir haben!“ sagte ich mit einem Kloß im Hals und Tränen in den Augen.

„Dann lasst uns darauf anstoßen und auf die neu gefundenen Freundschaften!“ sagte Tommy der sich von Michael gelöst hatte. Daraufhin stießen wir an.

Nachdem wir alle getrunken hatten, setzten wir uns auf die beiden Sofas vor dem Kamin.

„Also wir haben euch ein Angebot zu machen!“ fing Tommy langsam an zu sprechen und sah uns nacheinander an. Es klang ziemlich ernst und daher unterbrachen wir ihn nicht und schwiegen.

„Wir haben nicht nur von euch Anfragen über das Web erhalten! Was ich sagen beziehungsweise fragen will, ist folgendes! Wollt ihr uns unterstützen im Kampf gegen diesen Parasit?  Wir drei wollen euch dabei haben und hoffen das ihr bei uns bleibt!“ fragend sahen uns dabei auch Chris und Mario an.

„Ihr vier seid uns in den zwei Tagen sehr wichtig geworden und Mario genauso wie ich möchten den Menschen, den wir lieben nicht mehr verlieren!“ dabei sah uns Tommy an.

Ich glaube in dem Augenblick wussten wir, dass wir das genauso wollten. Jack und ich fassten uns an den Hände und Katrin wurde von Mario in den Arm genommen. Selbst Michael nahm Tommy in den Arm.

„Ich glaube ich spreche für meine Freunde wenn ich jetzt und hier sage, dass wir euch als Freunde nicht verlieren wollen und ja wir sind dabei!“ während ich das sagte sah ich Tommy an.

Tommy nickte, ich sah ihm an das er in diesem Augenblick erkannte das sie wirklich neue Freunde gefunden hatte, auf die sie zählen konnten.

Dann zeigte uns Chris diverse Ausdrucke von Mails, die auf ihrer Webseite eingegangen waren. Die meisten Mails enthielten nur Fragen zu der These, die die drei ins Netz gestellt hatten. Aber es gab auch drei andere Mails, die über merkwürdige Todesfälle in Ihrer Region berichteten. Eine war sogar aus Sibirien von einer Tatjana.

Diese war sehr interessant, denn sie schrieb dass seit einiger Zeit in der Nähe ihres Ortes tote Tiere gefunden wurden. Diese sollen ziemlich bestialisch getötet worden sein.

Es war dann schon ziemlich spät geworden und Tommy sowie Michael waren längst nach oben verschwunden, als wir dann auch ins Bett gingen.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Katrin hatte Mario zuliebe ihre Lehrstelle gekündigt und war mit ihm zu ihren Eltern gefahren um ihre persönlichen Sachen zu holen.

Ich und Jack einigten uns, dass jeder seine Ausbildung beziehungsweise Studium zu Ende machen sollte. So waren wir dann gezwungen um unsere Freunde zu sehen, am Wochenende zu pendeln zwischen Dublin und Glennamady.

Michael selber plante noch nichts, er war der einzige der immer wieder sagte, dass er erst weiter plane, wenn das Heilmittel wirklich bei ihm gewirkt hatte und er geheilt war.

 

Teil 13 Der entscheidende Tag

 

 

Dann war der entscheidende Tag angebrochen. Der 31 August versprach ein heißer Tag zu werden, so das wir uns nur im Schloss aufhielten, da es in dem Gebäude schön kühl war.

Als es dunkel wurde, wurden auch wir unruhig, denn wir wussten alle was auf dem Spiel stand. Entweder entpuppte sich das Eisenkraut wirklich als generelles Heilmittel oder wir mussten nach einem weiteren Gegenmittel suchen.

Fünf Minuten vor Mitternacht, konnte man die Anspannung im Raum spüren. Katrin und Mario machten sich auf das Kraut zu pflücken und wir anderen begaben uns in das Labor.

Tommy brachte Michael in den Kerkerraum in einen der vorbereiteten Käfige die sie dort aufgebaut hatten.

Da wir alle nicht wussten wie Michael und auch der Parasit bei der Verabreichung des Mittels reagiert, wollten wir ihn und uns so gut wie es ging schützen.

Dann war es soweit Katrin brachte das  Kraut mit Mario ins Labor und übergaben es Chris.

Chris begann dann sofort mit der Herstellung und wir alle sahen ihm Hoffnungsvoll zu.

Die Anspannung machte sich bei uns immer mehr bemerkbar, sie lag jetzt regelrecht in der Luft. Wir wussten nicht was passieren würde wenn Michael das Mittel einnahm und ob es tatsächlich wirken würde.

Tommy war bei Michael, so dass die beiden nichts mitbekamen von dem was im Labor passierte.

„Wie lange dauert es denn noch?“ fragte Jack.

„Etwas Geduld Jack, ich bin gleich fertig!“ antwortete Chris der emsig am Labortisch hin und her sprang.

Dann war es soweit, Chris stand mit dem Gegenmittel in der Hand am Labortisch und sah uns strahlend an.

„Leute es ist vollbracht, dank euer aller Hilfe!“

Wir nickten fast synchron und sahen uns Hoffnungsvoll an.

„So ich werde das Zeug dann mal Michael verabreichen. Nun entscheidet es sich, ob wir ein Gegenmittel haben.“

Mit diesen Worten ging Chris in Richtung Kerker. Nachdem er hinter der Tür verschwunden war, wurde es sehr ruhig. Wir alle warteten nun, auf ein erlösendes Zeichen das das Gegenmittel wirkt.

Erst war nichts zu hören, doch dann hörten wir ein lang gezogenes Brüllen aus dem Nebenraum. Es lag so viel Schmerz in diesem Brüllen, das ich eine Gänsehaut bekam. Abrupt wurde es wieder still. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als plötzlich die Tür aufging und Chris das Labor wieder betrat.

„Was ist hat es geklappt?“ fragte Jack Chris.

Chris sah uns strahlend an und nickte: „ Er hat es geschafft!“

„Es hat wirklich gewirkt? Dann haben wir das Heilmittel wirklich gefunden?“ fragte ich Chris und sah ihn an.

„Wie es aussieht JA! Aber wir müssen Michael trotzdem noch eine Weile unter Beobachtung halten.“

„Was ist eigentlich da drinnen passiert?“ fragte Jack Chris.

„Also als ich das Mittel Michael gab, passierte erst gar nichts. Kurze Zeit später begann sich Michael zu verwandeln, aber das Gegenmittel begann schon seine Wirkung zu entfalten, da der Körper von Michael sich nicht komplett veränderte. Es sah aus als ob der Parasit versuchte sich gegen das Mittel zu wehren, aber es nicht mehr konnte. Michael muss dabei höllische Schmerzen gelitten haben, denn er brüllte  wie am Spies und wälzte sich auf dem Boden. Kurz darauf nahm Michael wieder seine normale Gestalt an. Als wir uns sicher waren das das Gegenmittel gewirkt hat ist Tommy zu Michael in den Käfig. Michael geht es zwar gut, aber er hat noch ziemliche Schmerzen.“

„Hi Leute!“ kam es plötzlich hinter Chris.

Wir sahen alle zu der Person hinter Chris. Da stand Tommy und stützte Michael in seinen Armen.

Alle hielten kurz den Atem an um dann zu Michael und Tommy zu rennen und sie in die Arme zu nehmen.

Nachdem wir uns alle wieder beruhigt hatten, gingen wir gemeinsam aus dem Labor.

Tommy und Michael verschwanden kurz darauf in ihrem Zimmer, wir anderen setzten uns noch vor dem Kamin.

 

Epilog

 

Die Heilung von Michael lag nun schon Fünf Monate zurück. Ich machte mein Studium weiter und Jack seine Ausbildung. Wir fuhren jedes Wochenende zu den anderen auf die Burg.

Das Gegenmittel war ein voller Erfolg. Chris konnte noch einiges in Erfahrung bringen und so das Gegenmittel noch verbessern.

Michael war bei Tommy in der Burg geblieben und Katrin war gerade dabei in die Burg zu Mario zu ziehen.

 

Ich war gerade heimgekommen und schloss die Haustür hinter mir als Jack aus dem Wohnzimmer kam.

„Hi Schatz, Chris hat eben angerufen, wir müssen zu Ihnen!“ sagte Jack zu mir.

„Wie, ist was passiert?“

„Kannst Du Dich noch an die Mail von der Tatjana erinnern?“

Ich nickte.

„Sie hat sich wieder gemeldet. Es sieht ernst aus. Sie hat geschrieben, das Menschen in der Gegend verschwinden.“

„Das heißt wir haben unseren ersten Auftrag?“

Jack nickte.

 

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