Na super, nun sitze ich hier im rosa Hasenkostüm auf einer Polizeistation und warte, dass meine Eltern mich abholen kommen.
Das alles nur wegen Benn und seiner bescheuerten Idee, bei unserem Direx im Garten Osterhase zu spielen.
Ach ja, ihr werdet euch bestimmt fragen, wer ich bin. Also mein Name ist Samuel, aber alle nennen mich Sam. Bin gerade 16 Jahre alt geworden. Na ja, Aussehen eher durchschnittlich, 185 Zentimeter groß, dunkelbraune Haare und ebenso dunkelbraune Augen.
Nun wollt ihr bestimmt wissen, was ich in einem rosa Hasenkostüm im Garten meines Direx zu tun hatte. Also dann will ich euch kurz erläutern, wie es dazu kam.
Benn und ein paar andere kamen auf die glorreiche Idee, zu wetten, wer sich traut, nachts um eins beim Direx im rosa Hasenkostüm rumzuhoppeln. Tja, und ich Blödmann hatte natürlich die größte Schnauze von allen, so dass ich in den Genuss kam, diesen Part zu übernehmen.
Tja, ihr könnt euch ja schon denken, wie das ausging. Als ich nun so fleißig wie möglich im Garten rumhoppelte und Klopapierrollen ausrollte, musste doch seine Gattin aufwachen und aus ihrem Schlafzimmerfenster blicken!
Was danach geschah, fragt ihr? Also ich hab die Krähe (sorry, die Frau vom Direx) nicht mal mitbekommen und diese hatte nichts Besseres zu tun als ihren Göttergatten wachzurütteln. Was ihr schließlich auch gelang, und als dieser begriff, was los war, ging es sofort zum Gegenangriff über. Der bestand nicht daraus, mich zu verjagen. Nein, viel cleverer, er rief die Polizei. Und das Allerbeste, er bat sie ohne Blaulicht zu kommen und sich möglichst leise an diesen rosa Osterhasen heran zuschleichen.
Na, und das Ergebnis sitzt jetzt auf der Polizeiwache und ist heute die Lachnummer Numero Uno.
Also, ich muss sagen, ich fühl mich total gut. Wenn ich könnte, dann würde ich am liebsten in so einen Kaninchenbau unter der Erde verschwinden.
Ach, eh ich weiter erzähle, wollte ich euch noch mitteilen, dass ich seit einem Jahr definitiv weiß, dass ich schwul bin. Na ja, geoutet bin ich noch nicht, außer bei meinem besten Freund. Da lass ich mir noch etwas Zeit mit dem großen Outen.
„Sam, wo bist du denn?“, rief eine nervige Stimme in der Polizeistation rum und rannte sogar noch an mir vorbei. Die Stimme, dreimal könnt ihr raten, kam natürlich von meiner Mutter.
Ich kam nicht mal im Ansatz dazu zu sagen ’Hier bin ich!’.
Da drang auch schon ein Lachen an mein ach so strapaziertes Gehör und mein Vater rief : „Schatz, ich glaube unser Sohn hat sich verwandelt! Der wollte wohl den Hasen aus Alice im Wunderland imitieren!“
„Ach herrje, Sam, bist Du das?“, kam es darauf von meiner Mutter.
„Ja!“ Was sollte ich jetzt auch noch sagen, nachdem jetzt die halbe Polizeistation lachend vor mir stand. So kann es einem gehen.
Nachdem mein Herr Vater den bürokratischen Teil erledigt hatte, konnte ich endlich diese nette Herberge verlassen.
Mein Vater und meine Mutter konnten fast nicht mehr vor Lachen. Gott sei es gedankt, waren sie mir nicht mal böse. Aber ich traute dem Frieden nicht so recht, denn ich lebte mit denen ja schon sechzehn Jahre zusammen.
Zu Hause angekommen ging ich dann auch gleich auf mein Zimmer, um mir dieses nette Kostüm ausziehen zu können.
Als das erledigt war, klopft es nochmals an die Tür. Bevor ich auch nur herein sagen konnte, kam meine Mutter schon in mein Zimmer.
„Hier, mein Schatz, damit du dich etwas aufwärmen kannst!“ und mit diesen Worten reichte sie mir doch tatsächlich eine pinke Bettflasche.
„Die passt doch hervorragend zu deinem neuen Outfit!“ Mit diesen Worten war sie auch schon verschwunden.
OHH Mann, wie tief kann man denn noch sinken? Ich glaub es nicht, jetzt bringt sie mir auch noch eine pinke Bettflasche. Na super.
Dann ging ich auch ins Bett. Es war ja schließlich auch schon kurz nach drei Uhr morgens.
Der Wecker holte mich wie jeden Tag aus meinem ach so göttlichen Schlaf.
Na, dann aufstehen und erst mal ab in die heiß geliebte Dusche. Danach zog ich mich erst mal an.
Wenn ihr jetzt denkt, das rosa Hasenkostüm, dann habt ihr euch geschnitten. Ich besitze nämlich auch noch ganz normale Klamotten.
Als ich mich dann so anzog, klopfte es plötzlich an mein Fenster. Ich drehte mich sofort in die Richtung, und wer blickte durch das Fenster, Benn.
Ich ging auf das Fenster zu und machte es auf.
„Hallo, Sam, na alles überlebt?“ kam es lachend von ihm.
„Von wegen! Ich habe gedacht, ihr steht Schmiere und was habt ihr stattdessen gemacht? Die Fliege habt ihr gemacht, als die Sache zu heiß wurde! Schöner Freund bist du!“
Bei diesen Worten wurde Benns Gesicht etwas ernster und er krabbelte erstmal über die Strickleiter in mein Zimmer.
„Mann, nun sei nicht sauer! Was sollten wir denn machen! Als wir die Bullen sahen, war es eh zu spät!“
„Ja ja ! Jetzt noch versuchen, sich rauszureden! Was meinst du, wie meine Eltern gelacht haben! Und das Allergemeinste, meine Mutter hat mir noch so eine pinke Bettflasche gebracht! Sie meinte, die passe zu meinem neuen Outfit!“
Benn sah mich an und prustete schon wieder los.
„Nee, dein Gesicht hätte ich sehen wollen!“, gluckste er und hielt sich den Bauch.
Na toll, wenn Benn sich schon hier schief lachte, was ist dann erst in der Schule los? Mit diesen Worten verließ ich mein Zimmer und ging nach unten in die Küche!
Benn folgte mir und kicherte immer noch! Als ich nun in die Küche kam, sah ich meine Mutter am Küchentisch sitzen.
„Na, Sam ausgeschlafen? Ich möchte ja heute nicht in deiner Haut stecken! Der Direx hat nämlich noch angerufen und mit uns gesprochen!“
„Na toll! Was wollte er denn?“
„Also erst mal hast du heute Gartendienst auf seinem privaten Gehöft. Zum Anderen wird er dir noch eine andere Aufgabe in der Schule aufgeben!“ Bei diesen Worten lachte meine Mutter los.
„Was denn noch für eine Aufgabe?“, kam es von mir.
„Lass dich überraschen! Upps, schon so spät? Ich muss dann mal los, die Arbeit ruft!“ Mit
diesen Worten stand meine Mutter auf und verließ die heimatliche Höhle.
Mann, was kommt da noch auf mich zu?
Nachdem Benn sein zweites Frühstück und ich mein erstes verputzt hatten, gingen wir auch schon los in die Schule.
Kurz mal zu Benn. Er ist mein allerbester Freund und wir kennen uns schon seit dem Buddelkasten. Benn selber ist ziemlich dick. Da er, wenn es Essen heißt, immer der Erste ist, der am Küchenherd mit seinem Teller steht, ist dies nicht weiter verwunderlich.
Na ja, ansonsten hat er fast schwarze Haare und wie ich dunkelbraune Augen.
So, nun standen wir dann auch vor der Schule, wo uns die Anderen schon erwarteten.
Als erstes kamen erst mal Fragen wie:
Wie haben es deine Eltern aufgenommen und, und, und!
Nachdem ich alles erzählt hatte und die meisten sich vom Lachen wieder erholt hatten, gingen wir rein, in das ach so beliebte Folterhaus.
Kaum waren wir im Klassenraum, kam auch schon Herr Förster unser Deutschlehrer rein.
Der sah dann erst mal in die Runde und als ganz zufällig sein Blick auf mich fiel,
meinte er: „Samuel, nach der Stunde hast du ein persönliches Interview mit unserem Direktor!“
Kaum hatte er es gesagt, lachte er auch schon und meinte dann an die Klasse: „ Ach, eh ich es vergesse, am schwarzen Brett ist ein ganz nettes Foto von einem rosa Hasen angebracht! Das sollte man sich wirklich ansehen!“
Alle sahen zu mir und lachten.
Nach der Stunde ging ich dann auch zu unserem Direx. Auf dem Weg dahin besah ich mir noch kurz das nette Foto am schwarzen Brett an. Na super, das war ich in meinem Kostüm und wie ich gerade von der Polizei abgeführt wurde und einer der Polizisten hielt doch tatsächlich eine Mohrrübe in der Hand.
Nun aber weiter, der Direktor wartet ja auch noch.
Als ich in das Sekretariat hereinkam, sah Frau Müller kurz auf und meinte schmunzelnd: „Du kannst gleich weiterhoppeln, der Direktor wartet schon sehnsüchtig auf dich!“
Mit einem jetzt doch flauen Gefühl ging ich dann (nein nicht hoppelnd) in das Zimmer von unserem Direx rein.
Dieser saß an seinem Tisch und schaute kurz auf.
„Ach nett, dass du kommst! Oder sollte ich sagen –angehoppelt- kommst? So, mein lieber Samuel, jetzt Spaß beiseite! Was sollte die Aktion heute Nacht bei mir im Garten?“
„Entschuldigung, Herr Rübe!“
Nein, Leute, lacht jetzt nicht. Er heißt mit Nachnamen wirklich so.
„Entschuldigung, das ist alles was du zu sagen hast?“, kam es von Herrn Rübe.
„Ja, ich weiß, hab ziemlichen Mist gebaut!“
„Mist gebaut. Meine Frau hat so einen Lachanfall bekommen. Der tut jetzt noch der Bauch weh! So nun aber zu dir! Deine Eltern werden dir ja bestimmt gesagt haben, dass heute Gartenarbeit in meinem Garten ansteht und dann wäre da noch ein netter Auftrag für dich!“ Funkelnd sah er mich dabei an.
Ich sah ihn fragend an: „Was für ein netter Auftrag?“
„Du weißt ja, dass wir einen Kuchenbasar machen wollen! Du wirst mit den Mädels zusammen Kuchen backen und zwar morgen nach der Schule!“
„Ohh, kann ich nicht was anderes machen! Kuchen backen ist doch nichts für Jungs!“
„Ja, mein Lieber, das hättest du wohl gerne! Nichts ist. Du wirst schön mit den Mädels Kuchen backen! So, das wäre es in Kurzform von meiner Seite und nun zum Unterricht in deine Klasse zurück! Sei froh das ich etwas Humor habe, sonst wäre es für dich nicht so glimpflich abgelaufen!“
Mit diesen netten Worten meines Direx namens Rübe verließ ich das herrschaftliche Zimmer und ging zurück zu meiner Klasse.
Auf dem Weg dahin traf ich auf einen Jungen in meinem Alter. Der sah mich merkwürdig an und fragte: „Sag mal, ich bin neu hier, wo geht’s denn zum Sekretariat?“
Als der mich so anschaute wurde mir ziemlich flau im Magen. Der sah ja richtig süß aus und was für eine süße Stupsnase er hatte! Das war mein Traummann!
„Kannst du nicht reden oder was ist?“, kam es plötzlich von ihm.
„ÄHM, ja natürlich. Du brauchst nur geradeaus gehen, da vorne ist das Sekretariat!“
„Danke, man sieht sich!“ Und damit hoppelte er auch schon los!
Man war das ein Süßer, aber bei meinem Glück ist der wie alle, eine Hete.
Na ja, träumen darf man ja trotzdem und mit diesen Gedanken ging ich dann weiter!
Kurz nachdem ich in der Klasse angekommen war und mich gesetzt hatte, klopfte es an der Tür.
Diese ging auf und unser Herr Direx stand mit diesem bezaubernden Wesen von Jungen in der Tür.
„Hallo, Herr Fechner, ich bringe nur den neuen Schüler! Ich muss dann mal wieder!“
Da stand er nun, mein Traum von einem Jungen! Ich war wieder total hin und weg!
Na, dann stell dich kurz mal der Klasse vor und dann setzt du dich am besten auf einen der freien Plätze!“, meinte Herr Fechner und sah den Jungen auffordernd an.
„Ja, mein Name ist Fabian und bin gerade mit meiner Familie hier hergezogen. Tja, meine Hobbys sind Computer und noch ein paar andere Dinge!“
Mit diesen Worten ging er auf mich zu und küsste…….. – plötzlich zersprang mein Traum-
„Hallo Erde an Sam, bist etwa gestern noch gegen einen Baum gehoppelt oder was glotzt du den Neuen so an?“, fragte mich Benn, der sich gerade zu mir umgedreht hatte.
Ja, der liebe Benn saß ein Tisch vor mir und wusste als einziger das ich schwul bin.
„Mann, ich hab eben so schön geträumt!“
„Das hat man gesehen!“, feixte Ben und drehte sich wieder um.
„Hallo, ist neben dir der Platz noch frei?“, kam es etwas zögerlich von rechts.
Was war das? Träumte ich oder stand da wirklich mein Traummann vor mir und sah mich fragend an.
Etwas erschrocken sah ich zu ihm auf: „ÄÄHH, ja der ist noch frei!“
Daraufhin setzte sich mein Traum neben mich und Herr Fechner begann mit dem Unterricht.
„Ich heiße Samuel aber du kannst ruhig Sam zu mir sagen!“
„Und wie ich heiße, weißt du ja! Kannst aber zu mir Fabi sagen!“
Nachdem die Stunde zu Ende war, gingen wir in unser Chemielabor, da wir die nächsten zwei Stunden Chemie hatten.
Auf dem Weg dahin meinte Fabian: „Sag mal, das Foto an dem schwarzen Brett, bist du der Hase da drauf?“
Benn grinste frech von der Seite: „Sam ist richtig super gehüpft durch den Garten! Hättest das mal in Natura sehen sollen!“
„Haha, lacht nur auf meine Kosten!“, schmollte ich, aber nachdem ich Fabi sah, wie ihm die Tränen über das Gesicht liefen vor Lachen, musste ich dann doch mit einstimmen.
So ging dann dieser Schultag zu Ende und zu meinem Leidwesen musste ich auch schon los zum Garten meines Direx.
Als ich dort ankam, wartete schon Frau Rübe an der Gartentür.
„Na, da bist du ja! Viel Spaß beim Aufräumen; und eh ich es vergesse, ich hatte mich so darauf gefreut Dich im Hasenkostüm begrüßen zu können!!“ Lachend ging sie ins Haus und ich machte mich an die Arbeit.
Plötzlich hörte ich eine Stimme: „He, soll ich dir helfen?“
Ich sah mich erst mal um, woher die Stimme kam und erkannte Fabian der am Zaun stand.
„Was machst du denn hier?“
„Ich wohne gleich da drüben! Dann warst du das heute Nacht wirklich? Ich bin nämlich von dem Krach wach geworden, nachdem die Polizei dich umstellt hatten!“ Lächelnd sah er mich an.
Oh Mann, bitte ganz ruhig durchatmen. Sonst verrat ich mich noch.
„Wenn du willst, gerne! Dann komm mal rein Fabi!“ Ich grinste ihn an und er grinste daraufhin zurück. OOOHHH wie süß, für den würde ich noch mal durch den Garten hoppeln.
Nachdem wir das Klopapier eingesammelt hatten und in den entsprechenden Mülltüten deponiert hatten, kam dann auch Frau Rübe raus und brachte uns etwas zu trinken und für jeden ein Stück Kuchen.
„Sag mal, Samuel, so darf ich dich doch nennen?“, fragte Frau Rübe.
„Kein Problem!“
„Hast Du am Ostersonntag schon was vor?“ Fragend sah ich Frau Rübe an und meinte: „Wieso?“
„Na, da könntest du ja mal offiziell den Osterhasen bei uns spielen!“ Daraufhin mussten Frau Rübe und Fabian erst mal loslachen.
Na super; das auch noch.
„PHH das finde ich aber jetzt gemein!“
„Wieso, erst so einen Streich spielen und sich dabei noch amüsieren. Und selbst keinen Spaß vertragen!“, meinte Frau Rübe.
„Ja, Sie haben ja Recht! Tut mir wirklich leid!“
„Na, nun ist ja alles wieder in Ordnung im Garten! Ich werde dann mal wieder reingehen!“
Wir gaben noch Frau Rübe die leeren Gläser und Teller zurück und bedankten uns dafür.
Kurz darauf standen wir dann vor der Gartentür und Fabian fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, noch mit zu ihm zu kommen.
Na, nichts lieber als das und so hoppelten wir- nein gingen wir – zu Fabians nach Hause.
Kaum hatte er die Tür aufgeschlossen, kam auch schon wie ein Wirbelwind ein kleiner Junge auf uns zu.
„Fabi, Fabi da bist du ja endlich!“ und sprang an Fabian hoch. Fabian nahm diesen Wirbelwind hoch und lachte: „Na, wie war dein Tag in der Schule?“
„Och, richtig gut, aber wir haben ne Lehrerin die hat Zähne wie ein Osterhase!“
Na super, muss man denn in jeder Situation auch noch an die Osterhasengeschichte erinnert werden!
Kurz darauf ließ Fabi den Kleinen los.
„Wer ist denn das?“, wollte darauf der Kleine wissen.
„Das ist Sam. Und das, Sam, ist mein kleiner Bruder Niklass!“ Dabei sah mich Fabi mit einem Blick an. Ohh Mann, kann mir mal bitte einer eins auf die Rübe geben, damit ich wieder in das Hier und Jetzt eintreten darf?
„Hi, Sam! Bist du der neue Freund von Fabi?“
Wie? Was? Niklass hatte „der“ ziemlich dabei betont!
Fabian wurde plötzlich ganz rot im Gesicht und meinte zu Niklass: „Das ist nur ein Freund! Niklass!“
„Ach so, na dann. Ich muss weiter! Mum hat für mich Rühreier gemacht!“ Damit verschwand Niklass und wir gingen hoch in Fabis Zimmer!
Sein Zimmer sah echt toll aus und einen Laptop hatte er auch!
Fabian meinte nur, er müsse mal aufs Klo und verschwand!
Da stand ich nun in dem Zimmer von meinem heimlichen Schwarm!
Mann, die Kiste (dem Leser sei kundgetan, das hiermit der Laptop gemeint war) war an.
Ich ging darauf zu und kam wohl mit der Hand an die Tastatur, denn sofort ging der Bildschirm an und ich sah….
Das kann doch nicht sein? Ich sah auf ein Bild von einem nackten Mann!
„Scheiße!“, kam es plötzlich hinter mir.
Ich drehte mich um und sah Fabian, der total rot im Gesicht war!
Jetzt ganz ruhig, jetzt nicht so reagieren, wie es in den meisten Geschichten von Nickstories steht!
(Anmerkung: da lese ich nämlich immer!)
Da rennen die nämlich erst mal alle wild rum und schreien sich an, ehe sie sich dann an den Hals werfen!
„Mann, Fabi, wenn ich denke, was ich denke dann … bist du nicht allein!“
Fabian sah mich sprachlos an.
„Wie war das? Sag das bitte noch mal!“ Fabian sah mich mit einem Hundeblick an, so dass ich es nochmals wiederholte und dann noch zufügte: „Ich bin schwul!“
„Ich …!!!!!!“ Fabian kam auf mich langsam zu und fing noch mal an zu reden.
„Ich kenn dich erst einen Tag und hab mich Hals über Kopf in dich verliebt!“
„Und ich erst. Ich wäre am liebsten nochmals durch den Garten im Hasenkostüm gehoppelt! Und das alles nur für dich!“, grinste ich ihn an.
Und im selben Moment lagen wir uns in den Armen und unsere Lippen suchten automatisch die des Anderen.
Leute, das war ein Gefühl, ich wäre am liebsten wieder gehoppelt!
Danach als wir uns endlich getrennt hatten, erzählten wir voneinander. Auch Fabian wusste seit dem 15. Geburtstag definitiv, dass er schwul war und er hatte sogar schon einen Freund gehabt. Der hatte ihn aber wegen eines Schönlings in die Wüste geschickt! Sehr nett, wie kann man diesen Engel in die Wüste schicken? Seine Eltern wussten von seinen Neigungen und standen voll hinter ihm!
Na toll, da hatte ich ja nicht so viel zu erzählen, außer das Benn mein bester Freund von meinem Schwulsein wusste.
Fabian beichtete ich natürlich auch, das bei mir der Blitz eingeschlagen war, nachdem er in der Schule an mir vorbei gehoppelt war! Wir mussten beide herzhaft lachen.
Aber für mich war es die Liebe auf den ersten Blick. Und ich dachte immer, da muss erst ein Osterhase oder Weihnachtsmann auftauchen bzw. der Blitz einschlagen!
Na ja, es war jedenfalls ein schöner Abend und als wir uns dann endlich trennten, waren unsere Lippen ziemlich rot und taten weh! (Man soviel Romantik vertrag nicht mal ich!)
Jedenfalls musste ich ja mal nach Hause.
Kaum dort angekommen, wurde ich auch von meinem Erzeuger in Empfang genommen!
„Na, Sohnemann, wie geht’s???“
„Super!“ Ich grinste über das ganze Gesicht.
„Na, das sieht man dir auch an! Und wie war das Gespräch mit Herrn Rübe?“
„Besser als ich gedacht habe und morgen darf ich backen mit den Mädels!“
„Ja, Strafe muss sein, mein lieber Sohn! So, aber jetzt ab ins Bett, ist schon ziemlich spät! Wo warst du eigentlich so lange?“
Ich wurde bei der Frage doch etwas rot im Gesicht und stotterte erst mal rum.
„Ich war noch bei Fabian!“
„Wer ist Fabian? Den kenne ich nicht!“
„Das ist ein neuer Schüler in unserer Klasse!“
Mein Vater sah mich etwas merkwürdig an und meinte dann: „Den Fabian kannst du uns ja bei Gelegenheit mal vorstellen!“
Mit diesen Worten ging er dann auch in die Wohnstube.
Ich ging erst einmal in mein Zimmer und machte mich bettfertig. Als ich schon am Einschlafen war, dachte ich noch mal an Fabi, und ich hatte bei den Gedanken an ihn richtige Schmetterlinge im Bauch.
Am nächsten Morgen weckte mich wie immer mein geliebter Wecker und dann ging es erst ins Bad und danach frühstücken.
Als ich runter kam, hörte ich schon Benns Stimme aus der Küche.
Meine Mutter und er saßen am Küchentisch und unterhielten sich!
Als ich eintrat, verstummten beide und sahen mich etwas merkwürdig an.
„Na, Sam, du siehst ja richtig gut aus!“
„Jops, ich freu mich schon richtig auf die Schule!“
„Ist mir irgendwas entgangen?“, fragte meine Mutter.
„Nö, aber ich werde ja heute das Nudelholz schwingen. Ich bin doch vom Direx verdonnert worden, zum Kuchen backen!“
„Ach richtig, da war ja noch was!“ Meine geliebte Mutter lachte dabei und Benn fiel mit ein.
Na super, der Tag kann ja noch richtig lustig werden. Aber dann dachte ich daran, dass ich auch Fabi heute wieder sehe und das war der schönste Gedanke an diesem Morgen!
Als Benn und ich mit dem Frühstück fertig waren, ging es auch schon los zur Schule.
„Sag mal, Sam, du bist heute so richtig gut gelaunt! Ist mir irgendwas entgangen?“ Auf die Frage von Benn erzählte ich ihm, was gestern vorgefallen war. Na, das mit dem Küssen ließ ich mal aus, und dass Fabi auch schwul war auch. Benn sah mich aber irgendwie komisch an und meinte: „Sam, wie du über Fabian sprichst, muss ich mir da meinen Teil denken?“
Ich merkte wie mir das Blut ins Gesicht stieg und stotterte etwas rum.
„Sam, du bist verliebt! Ich glaub es nicht, dass ich das noch erleben darf! Aber was ist, wenn Fabian dir nicht die gleichen Gefühle entgegenbringt!“
Oh Mann, ich glaub, ich sah wie ne Tomate aus. Benn drehte sich zu mir, sah mich an und meinte dann grinsend: „Ich glaub du hast mir nicht alles erzählt!“
Na ja, daraufhin musste ich doch mit der ganzen Wahrheit raus und Benn, der freute sich für mich.
In der Schule angekommen sah ich auch schon Fabian. Er stand am Eingang zum Schulgebäude. Als er mich sah rannte er auf mich zu und Benn meinte nur: „Na, ich werde mich mal verziehen, damit ihr beiden Turteltauben ungestört turteln könnt!“
Fabian sah mich fragend auf die Bemerkung von Benn an, und ich sagte ihm, dass Benn Bescheid wusste.
Da Fabian ja wusste, dass Benn mein kleines Geheimnis kannte, lachte er nur.
„Mann, Sam, ich hab mich so auf dich gefreut! Kaum warst du gestern weg, hast du mir auch schon gefehlt!“
„Mann, mir ging es nicht anders, Fabi! Ich liebe dich!“
Wir sahen uns an, am liebsten hätte ich Fabi in den Arm genommen. Aber wir waren erstens nicht allein und zweitens mussten wir in die Schule, denn der Unterricht ging gleich los!
Na, viel gab es nicht zu berichten vom Schultag, eben wie immer.
Nachdem dann die letzte Stunde überstanden war, machte ich mich auf, in die Höhle des Löwen. Fabi sagte noch, das er zu Hause bei sich auf mich warten würde. Dann war er auch schon weg.
Benn, der grinste mich auch noch blöd an und meinte: „Na dann, meine Süße, viel Spaß beim backen.“ Super und das soll mein bester Freund sein!
Jetzt werdet ihr euch bestimmt fragen, was mit der Höhle des Löwen gemeint ist. Ganz einfach der Löwe heißt Frau Werner und ist ein Schlachtschiff von Frau. Ihre Stimme war nie zu überhören und ich glaube, die hat bestimmt in der Fremdenlegion gedient, bevor sie an unsere Schule kam.
Frau Werner stand schon vor der Küche und erwartete mich.
„Na, da ist ja der Herr, dann kann es ja losgehen!“ Mit diesen Worten reichte sie mir eine Schürze auf der lauter Blümchen gedruckt waren.
„ÄHHH, das soll ich doch wohl nicht anziehen?“ Fragend sah ich Frau Werner an.
„Na, wer nachts um eins bei Herrn Rübe im Garten als rosa Osterhase rumhoppelt, der kann auch so was tragen!“ Grinsend sah sie mich dabei an.
Na toll, ich zog dann dieses dämliche Ding an und ging in die Küche, wo die anderen Schülerinnen schon warteten. Als die mich sahen in meinem tollen Outfit, ging das Gekreische erst richtig los.
Super und das mir.
„Sami, das steht dir ja richtig gut!“, kam es dann auch und alle kringelten sich vor Lachen.
„So, Mädels, nun mal los! Schwingt das Nudelholz, wir wollen heute noch fertig werden! Ach, eh ich es vergesse, Sam. Morgen, wenn wir den Kuchenbasar machen, möchte ich gerne das du dein Osterhasenkostüm anziehst!“
Hab ich mich jetzt verhört oder was war das jetzt?
„ÄHH, was soll ich???“ Ich glaub, mir standen die Fragezeichen in den Augen.
„Na, das war der Vorschlag von Herrn Rübe! Er meinte gestern, dass Ostern ja vor der Tür steht und zum andern sollen dich auch die anderen Lehrer in deinem Kostüm bewundern!“
Alle lachten, außer meiner einer. Ich fand das nun gar nicht lustig, aber was soll es, ich war ja schließlich selber schuld.
Dann ging es los und wir fingen an zu backen. Ich durfte mit dem Nudelholz den Teig ausrollen und mit Stechformen die Kekse ausstechen.
Drei Stunden später waren wir dann fertig. Frau Werner erinnerte mich noch mal an meinen Auftritt morgen. Ich kann euch sagen, ich war richtig begeistert.
Aber nun freute ich mich erst einmal auf Fabi. Der wartete schon auf mich.
Als erstes war eine Knutschrunde angesagt, bei der es ziemlich heiß herging. Einzelheiten werde ich hier nicht erzählen.
Als wir nebeneinander auf Fabians Bett lagen, erzählte ich ihm, was mir morgen noch in der Schule bevorstand. Der musste natürlich auch noch darüber lachen.
Dann musste ich auch schon los nach Hause und Fabi versprach mir, mich morgen von zu Hause abzuholen.
Meine Mutter kam mir schon zu Hause im Flur entgegen.
„Na, wie war es beim Kuchenbacken?“ Ich erzählte ihr daraufhin erst einmal alles und als ich geendet hatte, konnte sie schon nicht mehr vor Lachen.
Ich fand das überhaupt nicht lustig, schon allein der Gedanke, dass ich morgen im Osterhasenkostüm an der Kuchentheke stehen sollte.
Als meine Mutter sich endlich wieder beruhigt hatte, sah sie mich noch mal an und meinte: „Sag mal, was hast du denn mit deinen Lippen gemacht? Die sind ja total rot!“
Ohh, jetzt nicht verraten: „Das kommt vom vielen Kuchenteig abkosten!“
„Ach, so nennt das die heutige Jugend! Na, jedenfalls, mein lieber Sohn, wenn du irgendwas zu erzählen hast, dann kannst du immer zu uns kommen! Wir lieben dich so wie du bist!“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging in die Küche. Ich war wie vom Blitz getroffen und stand immer noch im Flur. Was war den mit denen los? Erst der seltsame Blick von meinem Vater gestern und jetzt das von meiner Mutter. Irgendwas ging hier vor und ich bekam wie immer nichts mit.
Mit diesen Gedanken ging ich dann in mein Zimmer und danach in mein Bett.
Am nächsten Morgen war ich schon wach, bevor mein ach so geliebter Wecker mich wecken konnte.
Ja, heute wollte mich „mein“ Fabi zur Schule abholen!
Also schnell raus und ab unter die Dusche. Als ich damit fertig war und mich ausgehfertig gemacht hatte, lief ich runter in die Küche.
„Guten Morgen!“ rief ich in die Küche. Wie immer saß meine Mutter am Küchentisch.
Meine Mutter sah auf und sah mich verwundert an. Bevor sie aber was sagen konnte, klingelte es an der Wohnungstür.
„Ich geh schon!“ Mit diesen Worten war ich auch schon raus und an der Wohnungstür. Als ich die Tür aufmachte, stand Fabi vor mir und grinste mich an.
„Na, dann komm rein!“ Ich gab ihm noch schnell einen Kuss.
„So ist das also!“ Kam es hinter mir von meiner Mutter. Ach du sch…!
Fabian war plötzlich total bleich und auch ich merkte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich! So ein Mist, der Tag fängt ja richtig toll an.
Ich drehte mich zu meiner Mutter um, aber die sah gar nicht sauer aus, sondern lächelte nur.
„Das ist Fabian. Ich hatte wohl zu viel Fahrt drauf, als ich die Tür aufgemacht habe. Da sind wir wohl zusammen gestoßen!“
„Also, Sam, noch eine blödere Ausrede hast du wohl nicht auf Lager! Ich habe dir gestern was gesagt, oder hast du das schon vergessen? Und noch etwas zu deiner Kenntnis, ich habe Benn gestern etwas ausgequetscht. Dabei hat er sich etwas verplappert!“ Wissend sah sie mich an und trat noch etwas näher auf mich zu.
„Oder ist es so schwer uns zu sagen das du einen Jungen liebst?“ Etwas traurig sah sie mich dabei an.
„Du hast ja Recht. Ja, ich liebe Jungs und vor allen Dingen den hier!“ Damit zog ich Fabian an mich ran.
„Na, siehst du, es ist doch ganz einfach! So, nun kommt erst mal in die Küche. Da könnt ihr mir erst einmal erzählen, wie ihr euch kennen gelernt habt!“
Nachdem ich und Fabian ihr alles erzählt hatten, sah sie uns beide an.
„Na, ihr beide, da wünsch ich euch noch einen schönen Tag! Ach, Sam, und eh ich es vergesse, Papa erzählst du es auch noch! Und zum Mitmeißeln für dich, dein Vater hat es schon viel eher geahnt!“ Mit diesen Worten ging sie dann auch los zur Arbeit.
Bevor ich und Fabian zur Schule losgingen, packte ich noch das Osterhasenkostüm ein.
Benn hatte mir gestern gesagt, dass er noch eine Überraschung für mich hätte, darum kam er mich heute nicht abholen.
Da war ich ja mal gespannt was das für eine Überraschung ist. Mit diesen Gedanken und Fabian an meiner Seite ging ich zur Schule.
Kurz vor der Schule packte mich Fabian am Arm und sah zum Schuleingang.
Ich sah dann selber auch in die Richtung und da stand ein großes weißes Huhn.
Was war denn das nun? Das Huhn winkte auch in unsere Richtung und wir gingen daraufhin zu dieser seltsamen Erscheinung.
„Hallo, Sam! Hallo, Fabi, ich bin es, Benn!“
„Mann, Benn was soll denn das?“ Ungläubig sah ich immer noch auf das Huhn beziehungsweise auf Benn.
„Mann, ich wollte dich heute beim Kuchenverkauf unterstützen! Zum Andern hab ich ja in den letzten Tagen nur auf deine Kosten Witze gemacht! Da ich dein Freund bin, wollte ich eben auch für dich mal eine Lachnummer sein!“
Na, lustig sah er ja aus als Huhn. Und irgendwie passte das Kostüm zu ihm.
„Ach, noch was, Fabi, ich hab für dich auch noch eine Überraschung!“ Damit kam hinter dem Huhn (oder sollte ich Benn sagen?) eine Tüte zum Vorschein.
Fabian sah erst auf die Tüte, dann auf Benn und zu mir.
„Was ist denn da drin?“ Fragend sah Fabian zu Benn.
Das Huhn oder auch Benn (Mein Gott, ich weiß jetzt schon nicht mehr, wie ich diesen Tag durchhalten soll!) sah Fabian an und machte die Tüte auf.
„Das ist dein Kostüm! Du gehst als Osterei!“
„Was soll ich???“ Entgeistert sah Fabian Benn an.
„Das wird super lustig! Ein rosa Osterhase, ein Huhn und ein laufendes Osterei! Das ist der Clou!“
Na ja, tolle Ideen hatte Benn ja schon immer. Aber ob das so eine tolle Idee war, das würden wir erst sehen, wenn der Kuchenverkauf losging.
Benn schälte sich erst einmal aus seinem Kostüm und verstaute dieses in einer anderen Tüte. Danach gingen wir in unseren Klassenraum, wo bald darauf der Unterricht begann. Pünktlich nach der Schule trafen wir dann in unserer Schulaula ein, wo der Kuchenbasar stattfinden sollte.
Die Mädels waren schon dabei, alles aufzubauen und wir zogen unsere Kostüme an.
Ich fand, als wir fertig ausstaffiert waren, dass wir alle recht lustig aussahen.
Frau Werner begutachtete uns drei und lachte dann.
Noch lachend sagte sie dann: „Mann, ich muss schon sagen, Ideen habt ihr ja! Und Samuel: Ich wäre gerne dabei gewesen, als du bei Herrn Rübe im Garten rumgehopst bist! So aber jetzt los! Der Verkauf geht los.“
Dadurch, dass sich in der ganzen Schule rumgesprochen hatte, dass ich als rosa Osterhase hier rumhüpfen werde, kamen auch fast alle hierher und kauften sich Kuchen.
Alle Lehrer, einschließlich des Direx, waren vor Ort. Jedenfalls war es ein voller Erfolg!
Herr Rübe meinte, dass wir das im nächsten Jahr wiederholen sollten.
Na ja, die Vorstellung nächstes Jahr wieder hier herumzuhoppeln, war dann nicht so berauschend. Aber trotzdem hatte es einen Riesenspaß gemacht.
Glücklich gingen wir drei zu mir nach Hause.
Kurz bevor wir bei mir ankamen, verabschiedete sich Benn bei uns.
„Na dann, viel Spaß noch ihr zwei!“
So verabschiedeten wir uns von Benn und gingen den restlichen Weg bis zu mir.
„Komisch?! Ich glaube, mein Vater ist schon zu Hause!“
Ich sah wahrscheinlich gar nicht so glücklich aus, doch Fabian nahm meine Hand und
sagte: „Das bekommen wir schon hin. Zum andern hat ja deine Mutter gesagt, das er es wüsste!“
Naja, er hatte ja Recht. Also einmal tief einatmen und Schlüssel ins Schlüsselloch.
Die Tür ging auf und wir traten in den Flur.
„Sam, bist du das?“, kam es aus dem Wohnzimmer.
„Ja, bin ich!“, kam es von mir.
„Ich muss mit dir reden Sam!“ Mit diesen Worten kam mein Vater aus dem Wohnzimmer in den Flur. Er stoppte plötzlich und sah in unsere Richtung und sah mich an.
„Ist es das etwa, was ich denke? Ist das DEIN Freund?“ Ich konnte nur nicken und ein dicker Kloß hing in meinem Hals.
„Also, Sam, warum hast du nie darüber mit uns gesprochen, was in dir vorgeht? Wir lieben dich doch und deine netten Späße! Auch wenn diese manchmal zu nicht christlichen Zeiten stattfinden!“
Dabei lächelte er mich an und zwinkerte Fabian zu.
Fabi gab mir einen kleinen Stoss und ich ging auf meinem Vater zu.
Der nahm mich dann in den Arm.
„Na, so schlimm war es doch nun nicht? Oder?“
Ich sah meinen Vater an und musste ehrlich erst mal richtig aufatmen. Mann, so schlimm war das nun mit dem Outen doch nicht.
„Na, Jungs, dann lass ich euch mal wieder alleine! Ach, ich kenn noch nicht mal deinen Namen! Mein Name ist Peter und so kannst du mich auch ansprechen!“, wandte sich mein Vater an Fabian.
„Mein Name ist Fabian!“
„Na, dann ist jetzt alles geklärt!“ und mit diesen Worten verschwand mein Vater dann im Wohnzimmer.
Nun sind schon zwei Wochen ins Land gegangen und ich bin so glücklich mit Fabi.
Wir verstehen uns immer besser und unsere Eltern haben sich dann auch kennen gelernt.
Kurz vor Ostern sagte mir Fabi, das er für mich eine Überraschung hätte und ich mich am Karfreitag am großen Schrottplatz einzufinden habe.
Na ja, ich war ja immer schon etwas neugierig und so bin ich dann am Karfreitag natürlich überpünktlich am vereinbarten Ort.
Da stand Fabi auch schon und strahlte mich an.
„So, mein Schatz! Der Osterhase hat hier was versteckt und zwar in der Schrottlaube da vorne! Viel Spaß!“
Ich sah in die Richtung in die Fabi gezeigt hatte. Da stand mitten auf dem Schrottplatz ein total abgewracktes Auto.
Na, dann werde ich mal wohl in diesem Schrotthaufen nach meinem Ostergeschenk suchen.
Ich fing an zu suchen und Fabi machte sich einen Spaß daraus, mir dabei zu helfen, indem er sagte kalt, warm und so weiter.
Jedenfalls nach einer halben Stunde hatte ich dann das Geschenk gefunden. Es war ein Umschlag.
„Mann, nun mach ihn schon auf!“
„Ja doch, Fabi!“ Ich riss den Umschlag auf und heraus kamen zwei Karten für das Musical Phantom der Oper und zwei Zugtickets nach Hamburg.
„Das kann ich doch gar nicht annehmen! Mann, das ist doch ganz schön teuer!“
„Sam, das haben uns deine und meine Eltern zu Ostern geschenkt! Ich hatte nur die Idee, da ich wusste wie du dieses Musical liebst!“
„Fabi, du bist das Beste, was mir in meinem ganzen Leben über den Weg gehoppelt ist!“
„Sam, und ich liebe dich ganz doll!“
Ich sah dann noch mal auf die Zugtickets, um zu sehen, wann wir denn los mussten.
„Das ist ja schon nächstes Wochenende und in Hamburg!“
„Ja, mein Lieber, und das Hotelzimmer ist auch gebucht!“
„Was????“ Sprachlos sah ich Fabi an.
„Mann, nun sieh mich nicht so an! Dachtest du wir fahren morgens hin und danach wieder zurück??? Das haben wir alles geplant!“
Jetzt war ich doch ziemlich sprachlos und das mir.
Was soll ich sagen, wir saßen dann eine Woche später in Hamburg im Theater und sahen uns das Musical Phantom der Oper an.
Es war das schönste Wochenende und mein Schatz war dabei. Der sah mich dann auch an und drückte meine Hand.
Das alles ist nun zwei Jahre her. Mittlerweile haben wir uns an der Schule geoutet und alle nahmen es eher positiv als negativ auf. Na ja, ein paar Doofköpfe gab es immer wieder. Aber darüber stehen wir.
Jedenfalls bin ich mit Fabi richtig glücklich und wir wollen nach erfolgreichem Abitur gemeinsam nach Berlin, um zu studieren.
So, das war es und wie endet so eine Geschichte???
Und wenn sie noch zusammen sind, dann hoppeln sie gemeinsam durch das Leben.
In diesem Sinne sag ich hier mal Tschüss, denn mein Fabi wartet schon auf mich!!
ENDE