Ableitungen und ähnliche Unfälle – Teil 6

Florian

Jens war vor einigen Minuten verschwunden, um in der Kantine ein leichtes Frühstück zu verdrücken. Das gab mir die Gelegenheit nochmals genau über alles nachzudenken.

Peer und Jens. Das war mal eine Überraschung. Nun gut, es war ja nicht die Erste, seit Montag. Irgendwie ging alles drunter und drüber.

Aber Jens hatte mir wenigstens die Augen geöffnet. Es war nicht der Trennungsschmerz, unter dem ich litt. Nein, es war verletzte Eitelkeit. In den letzten Monaten mit Peer hatte ich mich sehr auf das Studium konzentriert, auf das kommende Referendariat vorbereitet.

Unmerklich drifteten wir auseinander. Oder war nur ich es, der sich von ihm entfernte? Jedenfalls stimmte es wohl, wir pflegten eher einen freundschaftlichen Umgang. Aber hatte ich ihn wirklich in die Arme von Jens getrieben?

Hoffentlich würde Peer einer Aussprache zustimmen. Doch vorerst galt meine Sorge Joshua. Seit seinem Zusammenbruch bekam ich keine weitere Nachricht über seinen Zustand, außer den Infos von Jens aus der Intensiv. Doch da war er nur betäubt.

Aber nun, war er wach? Wie ging es ihm wohl? Ich musste es einfach wissen. Ich atmete tief ein und schwang vorsichtig die Beine aus dem Bett. Langsam richtete ich meinen Oberkörper auf, was mit einem Arm nicht einfach war.

Vorsichtig glitt ich vor und meine Füße berührten den Boden. Ich stand auf. Sofort bekam ich ein Schwindelgefühl, aber es legte sich auch wieder. Kein rasender Schmerz in meinem Schädel. Konzentriert setzte ich einen Fuß vor den Anderen.

Spontan fiel mir diese dumme Witz aus der Uni wieder ein ‚Juhu, ich kann wieder laufen! Warum? Hat man Dir endlich den Führerschein abgenommen?’

Ein paar kleine Schritte fehlten noch, und dann stand ich auf dem Gang. Ja, da stand ich nun. Doch wohin? Ich hatte bisher nicht auf das Schwesternzimmer geachtet. Doch von einer Sekunde auf die Andere, war das auch völlig unnötig.

“Florian! Man, was machst Du da? Kann man Dich nicht einmal alleine lassen?“

Jens. Typisch. Ich grinste.

“Alles in Ordnung! Mir geht es gut. Guck mal, ich laufe, ich stehe und ich winke Dir zu!“

Jens schüttelte den Kopf, konnte sich jetzt selber aber das Grinsen nicht verkneifen.

“Du bist unmöglich! Ich freu mich ja für Dich, aber es wäre besser gewesen wenn Du gewartet hättest, damit jemand auf Dich aufpasst.“

“Es ist doch alles okay.“

“Tut mir ja Leid wenn ich mir Sorgen mache. Aber Dein letzter Stehversuch endete mit einem

Alarm auf der Intensivstation.“

“Oh, stimmt ja. Tut mir leid. Ich hab nicht nachgedacht. Josh ließ mir keine Ruhe und ich will wissen wie es ihm geht.”

“Ist die Klingel kaputt?“

“Klingel? Ach, der Schwestern-Notruf?“

“Genau der.“

“Es war aber kein Notfall.“

Jens legte mir kopfschüttelnd seine Jacke über die Schultern.

“Du solltest echt nicht halbnackt hier rumlaufen.“

Auch daran hatte ich nicht gedacht. Dabei war es tatsächlich etwas frisch auf dem Flur.

“Jedenfalls kannst Du Dir den Weg sparen.“

“Ist was passiert?“

“Nein. Josh ist wach. Es scheint ihm besser zu gehen. Aber die Ärztin hat vorerst eine Besuchssperre verhängt, bis er stabil ist.“

“Ich verstehe. Also keine Chance für mich mal nach ihm zu sehen?“

“Im Moment nicht.“

Es gefiel mir zwar nicht, aber es war nicht zu ändern.

“Jetzt guck nicht so, Florian. Ich werde nachher mal die Hilde nerven, vielleicht bekommt sie noch was raus.“

“Das wäre toll. Sonst werde ich noch wahnsinnig hier.“

“Scheinbar nicht mehr lang.“

“Was meinst Du?“

“Du stehst, Du läufst und Du winktest mir zu. Und du fällst nicht mal um. Dein Dickschädel scheint sich gut zu erholen.“

“Dann werde ich bald entlassen?“

“Dr. Decker sagte gestern doch was von drei Tagen, wenn Dein Kopf sich nicht verschlimmert. Eventuell kommst Du morgen, oder spätestens Freitag wieder raus.“

“Oh. Super…“

“Die meisten Patienten würden sich jetzt freuen.“

“Äh ja, ich freu mich ja auch. Aber was ist mit Josh?“

“Ich ruf mal eben den Liebesdoktor. Diagnose: besonders schwerer Fall! Mal zum mitschreiben: Du wirst aus dem Krankenhaus entlassen, und nicht aus dieser Dimension.“

“Jaaaaaaaa. Kannst Du mal Hilde fragen?“

Jens rollte mit den Augen und versuchte genervt auszusehen, mit mäßigem Erfolg.

“Man, Du bist furchtbar. Ab ins Bett. Ich geh mal rüber. Wenn die mir dann den Hals umdreht, dann ist das ganz allein Deine Schuld.“ feixte er.

Er wartete noch bis ich wieder im Bett war und ging.

Jenny

Als ich aufwachte war es schon 9 Uhr durch. Am Montag hatte ich wegen meinem Geburtstag die Schule geschwänzt. Gestern wegen Josh. Ich musste wieder hin, so kurz vorm Abi. Aber eigentlich wollte ich nicht.

Wieso hatte ich dumme Kuh nur Chantal auf ihn angesetzt? Ich wusste doch, dass es ihm schlecht ging. Die Sache mit der Schule, und den Unfall nahm er sich auch zu Herzen. Ich hätte für ihn da sein sollen, und ihn nicht in eine Falle laufen lassen dürfen.

Angelika war total sauer auf mich. Wer war nun das Opfer? Ich wollte das Opfer sein, die arme Jenny die vom bösen Joshua betrogen wurde. Aber ohne mich wäre das nie passiert. Dann machte ich Schluss und er brachte sich fast um.

Ich konnte gar nicht glauben, was Linda mir erzählt hatte. Oder besser gesagt: was sie mir alles vorgeworfen hatte.

Ich quälte mich aus dem Bett und sprang unter die Dusche. Wenn ich beeilte, dann würde ich es noch zur dritten Stunde schaffen. Und ich schaffte es auch. Pünktlich zur zweiten Pause betrat ich den Schulhof.

Auf unserem Cliquenstammplatz konnte ich Peter sehen. Ich ging zu ihm rüber, und sah dass er nicht allein war. Alex und Linda standen seitlich zu mir, hielten Händchen und knutschten als ob es kein Morgen mehr gäbe.

“Hallo Ihr.“

Drei Augenpaare ruhten plötzlich auf mir.

“Ach, die liebe Jenny ist hier.“

Alex schaute mich giftig an.

“Das Du Dich noch hertraust. Jetzt weis ich ja warum Alex und ich gehen durften.“

Peter war nicht weniger giftig.

“Jenny, falls Du nichts Wichtiges zu sagen hast, dann geh bitte wieder.“

Linda war von Anfang an gegen die Idee mit dem Treutest.

“Es tut mir Leid.“

“Und uns tut Josh Leid.“

Peter ergriff als erster das Wort.

“Ja, weil er Dich ja so gerne betrügt liegt er auch auf der Intensiv. Aber Du hast Dir ja auch nen perfekten Zeitpunkt für die Intrige ausgesucht. Es ist ja nicht so das Josh am Montag völlig durch den Wind war.“

Alex redete sich langsam in Rage, doch Linda strich ihm sanft über die Wange, bevor er noch richtig ausfallend werden konnte.

“Obwohl es mich doch etwas wundert das er auf diese billige Schlampe reingefallen ist. Ob die wohl wusste wie man ihn rumkriegt?“ setze er noch nach.

“Es ist gut! Ja verdammt, ich hab Mist gebaut. Keine Ahnung welcher Teufel mich da geritten hat. Er war in letzter Zeit so abweisend. Ich dachte da wäre eine Andere. Und als er am Montag lieber bei dem Referendar war, als bei mir, da ist wohl ne Sicherung durchgebrannt.“

“Und das er sich schwere Vorwürfe gemacht hat, wegen dem Unfall, ist wohl völlig an Dir vorbei gegangen?“

Linda wurde lauter.

„Du bist so egoistisch. Seit Wochen konnte jeder sehen, dass er total neben sich stand. Und alles was Du sagst ist das er Dich vernachlässigt hat. Tolle Freundin!“

Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging. Meine Tränen brauchten sie nicht zu sehen.

Linda

Die hatte ja Nerven. Taucht hier einfach so auf und macht auf Mitleid. Natürlich war es nicht okay, dass Josh mit diesem klapprigen Baguette was hatte. Aber Jenny hatte ihr genau beschrieben, auf welche Knöpfe sie drücken musste.

Und der arme Kerl war so wehrlos. So besorgt wie er um diesen Dietz war. Man könnte fast meinen er hätte sich in den verknallt. Ja, der Gedanke war abwegig, sehr abwegig. Aber er lächelte jedes Mal, als er uns montags von ihm erzählte.

Und Josh hatte schon lange nicht mehr so ‚echt’ gelächelt. Aber wahrscheinlich war er nur über das Nachhilfeangebot froh. Dieser Dietz war schon ein Phänomen. Statt ihn zu verklagen, bietet er Nachhilfe an.

Hätte ich jetzt nicht meinen Alex, ich glaub ich hätte mich in den neuen Referendar verlieben können. Aber, ich dachte an das Bild auf dem Handy, so wie der Aussah und sie wie er sich verhielt, der musste ja ne verdammt tolle Freundin haben.

Solche Jungs sind bestimmt nicht allein. Und ein toller Lehrer würde er auch werden. So engagiert. Ich blickte kurz vor und sah der Humboldt zu. Mit monotoner Stimme spulte die ihr Programm ab.

Sie war das typische Beispiel des abgestumpften Lehrers. Wenn Du was nicht verstehst, dann lerne es, aber frag mich nicht. Laumer war recht ähnlich. Zwar konnte er ganz gut den Stoff vermitteln, aber nachfragen war unerwünscht.

Von denen würde keiner Nachhilfe anbieten. Ich grinste innerlich, als ich an unseren Kunstlehrer dachte, die ‚Frau’ Meinhold. Der würde bestimmt noch Nachhilfe geben, wenn man nur -erstens- männlich, -zweitens- jung und -drittens- hübsch war.

Der Typ war so was von rosa. Aber eigentlich ganz lieb. Und allein. Er plauderte gerne mal aus dem Nähkästchen. Nicht das er einen von den Jungs hier je angemacht hätte, zumal er, vom Alter her, locker der Vater sein könnte.

Ein sanfter Knuff in die Seite unterbrach meine Gedanken.

“Pssst, die Humboldt guckt Dich so komisch an, Du siehst so abwesend aus.“ flüsterte Alex.

“Alles okay, ich hab nur grad etwas nachgedacht.“

“Jenny?“

“Am Rande. Lass uns später reden, okay?“

Alex hauchte mir schnell einen Kuss auf die Wange und nickte.

Florian

Jens ließ mich ziemlich warten. Mittlerweile waren schon 15 Minuten vergangen. Da war bestimmt wieder was passiert. Die Sorgen wurden wieder größer. Plötzlich stand er wieder in der Tür. Sein Gesichtsausdruck beunruhigte mich.

“Florian, ich habe zwei schlechte Nachrichten für Dich.“ er machte eine Pause und atmete tief ein.

“Joshs Zustand hat sich gravierend verändert.“

“Oh nein. Bitte nicht!“

“Doch. Aber das war noch nicht alles.“

“Verdammt, was ist los?“ rief ich laut.

“Also, wir brauchen Platz und müssen Dir jemanden aufs Zimmer stellen.“

“Das ist mir doch SCHEISSEGAL! Was ist mit Josh?“

Jens zuckte zusammen und sah mich Schuldbewusst an.

“Keine Panik, Florian, man sorry, ich hab’s wohl übertrieben.“

“Jens! Was ist los. Man, was ist mit Josh! Ich bekomme Angst!“

“Das solltest Du dann Deinen Zimmernachbarn fragen. Der ist in ein bis zwei Stunden hier.“

Hatte ich das jetzt richtig verstanden? Josh kommt auf mein Zimmer?

“Josh kommt hierher?“

Jens nickte.

„Es tut mir Leid, ich wollte es spannend machen, aber das ging wohl gründlich in die Hose.“

“Du Blödmann! Man, mir wäre fast was Anderes in die Hose gegangen. Wieso jagst Du mir so einen Schrecken ein? Du solltest Schauspieler werden!“

“Arzt, Psychiater, Schauspieler. Darfs sonst noch was sein? Die Liste meiner zukünftigen Berufe wächst und wächst.“

“Schwachkopf.“

“Ist das ein Berufsvorschlag?“

Er grinste, fügte aber gleich etwas ernster hinzu:

“Verzeihst Du mir?“

“Dieses Mal noch.“

“Echt? Großes Referendaren Ehrenwort?“

Er blickte mich mit seiner ganz besonderen Art seines Dackelblicks an.

“Großes Referendaren Ehrenwort.“

“Würdest Du das auch auf die Schulordnung schwören?“

“Auf die Schulordnung? Geht es Dir noch gut? Aber wenn es Dich beruhigt: ich schwöre auf die Schulordnung!“

Er grinste frech „Machst Du eigentlich immer alles, was man Dir sagt?“

“Blödmann!“ die Stimmung war wieder im grünen Bereich und wir lachten Beide.

Wie hätte ich ihm auch böse sein können, mit seinem Humor. Er war echt unglaublich.

“Wieso kommt er denn jetzt schon aus der Intensiv?“

“Medizinisch spricht wohl nichts dagegen. Sein Fieber ist zurückgegangen, die Unterkühlung hat er wohl auch gut überstanden und die Lungenentzündung ist doch nicht ganz so wild.“

“Und sonst?“

“Du meinst den Zusammenbruch? Er scheint psychisch wieder stabil zu sein.“

“Gott sei Dank.“

“Also, keine Angst mehr, er ist über den Berg. Und ich werde Dich gleich mal allein lassen und Peer im Büro besuchen. Wir gehen nachher Essen. Ich komme dann später noch mal her und erzähl Dir was er über eine Aussprache denkt, okay?“

Daran hatte ich ja gar nicht mehr gedacht. „Okay, ja. Und danke. Du hast mir die Augen geöffnet.“

“Dafür sind Freunde doch da, oder nicht?“

Jens kam noch schnell zu mir und drückte mir erneut einen Kuss auf die Stirn.

“Bis später, Florian.“

“Bis später!“

Peer konnte sich wirklich glücklich schätzen, er hatte da ein wahres Juwel an die Seite bekommen.

Ein bis zwei Stunden hatte er gesagt. Dann war noch genug Zeit für ein kleines Nickerchen. Und das tat ich dann auch.

Joshua

Dr. Kühling hatte meine Eltern informiert und sie brauchten keine 20 Minuten zum Krankenhaus. Noch auf dem Gang hörte ich meine Mutter fluchen.

„Horst, nun hilf mir doch endlich. Ich krieg den Kittel nicht zu. Ich muss doch zu meinem Jungen.“

Paps brummelte nur etwas, ich konnte es nicht verstehen. Typisch Mama. Eigentlich hätte ich darüber lachen wollen, aber was sollte ich ihnen gleich erzählen? Ich schämte mich für Chantal. Was wussten sie bisher eigentlich schon.

Plötzlich stürmte Mama ins Zimmer und befreite mich von den Gedanken.

“Mein Junge! Wie geht es Dir? Wir haben uns so Sorgen gemacht. Und dann gestern das. Ich…“

“Angelika!“

Papa guckte sie böse an.

“Huch, ach du Schreck. Darüber sollte ich ja nichts sagen.“

“Worüber?“

“Die Ärztin sagt wir sollen nicht darüber reden.“

“Mama, dafür ist es jetzt zu spät. Was war gestern?“

Papa übernahm für sie.

„Josh, wir wissen nur das Du gestern Besuch von einem jungen Mann hattest, diesem Referendar. Und danach hattest Du einen Nervenzusammenbruch. Über das ‚Warum’ wissen wir nichts. Deswegen wollten wir noch mit diesem Florian reden.“

Florian war also wirklich hier. Aber was war passiert? Ich konnte mich an gar nichts erinnern.

“Papa, mach Mama keinen Vorwurf. Ich kann mich eh an nichts davon erinnern.“

“Mein armer Kleiner“, wie ich diese Anrede hasste, „wie fühlst Du Dich?“

“Ich hab ein Ziehen in der Brust, ich fühl mich schlapp. und mein Kopf tut etwas weh. Aber sonst okay.“

In diesem Moment kam Frau Doktor Kühling zurück ins Zimmer.

“Ich habe gute Nachrichten, Herr Dellmer. Sie werden noch heute in die 2 verlegt. Ihre Werte sind ganz passabel.“

“Geht es meinem Jungen wirklich gut genug?“ fragte Mama.

“Ja Frau Dellmer. Der Tropf bleibt zwar noch bis zum Abend, aber danach können wir auch ein normales Antibiotikum umstellen. Haben sie vielleicht noch ein paar Sachen für Ihn zum Wechseln?“

“Wir haben eine Tasche im Auto.“ erklärte mein Vater.

“Frau Doktor, kann ich zu Florian aufs Zimmer? Äh, Florian Dietz auf Zimmer 211.“

“Ich mische mich eigentlich nicht in die Belegungspläne ein, aber ich kann ja mal nachfragen.“

“Danke.“ ich musste unbedingt mit ihm reden, und auf einem Zimmer kann er nicht weg.

“Schatz, findest Du das ist eine gute Idee? Vielleicht hat er ja auch was ‚damit’ zu tun.“

“Ich glaube nicht. Mama, ich hab was ganz Dummes gemacht und Jenny betrogen.“

“Jenny…“ sagte sie und in ihren Augen zeigte sich Verachtung

„Jenny hat gestern angerufen und alles erzählt. Sie hatte es darauf angelegt.“

Was hatte Chantal doch noch gesagt?

„Armer Joschua, Jenny wird nischt sehr glucklisch sein. Du dumme Junge. Jenny ’at Dir nischt vertraut.“

“Du meinst… Jenny hat sie mir auf den Hals geschickt?“

Mama nickte traurig.

“Wie konnte ich nur darauf reinfallen. Seid Ihr jetzt enttäuscht von mir? Ich mache doch immer Alles falsch. Die Schule, man, wie soll ich denn das alles noch schaffen, wenn ich hier noch ewig im Krankenhaus rumhängen muss.“

“Josh“ brummte mein Vater, „wir sind nicht enttäuscht. Fehler passieren. Mach Dir nicht immer so viele Gedanken darüber, was Andere von Dir halten. Erfülle Deine Erwartungen und kümmere Dich nicht so sehr um die Ansprüche anderer. Und vor allem: werde gesund.“

Dann nahm er mich in den Arm. Das hatte er schon ewig nicht mehr getan.

“Schatz, das mit Jenny, vergiss das erstmal. Sprecht Euch in Ruhe aus. Sie hat falsch gehandelt und indirekt Deine Schwäche ausgenutzt. Damit hat sie Dir mehr wehgetan als Du ihr. Denn sie wusste was passieren sollte, Du nicht.“ mischte Mama sich ein.

Die Erkenntnis tat weh. Jenny hätte mir eigentlich zur Seite stehen sollen und mir nicht diese Schnalle auf den Hals setzen sollen. Und dann fiel mir noch etwas ein.

“Mama, Papa, ich brauch ein Handy.“

“Wieso, wo ist Deins?“

“U-Boot spielen, im Rhein.“

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