Eilig rannte Damien durch die Straßen, ohne sich umzusehen. Er hasste die Dunkelheit, mehr sogar als den Tod …schlimmer noch …er hatte unsägliche Angst vor der Dunkelheit. Und die paar Straßenlaternen, die nicht allzu viel Licht abgaben, konnten ihm seine Angst nicht nehmen.
Normalerweise ging Damien niemals um diese Zeit auf die Straße, doch diesmal musste es sein, denn ein guter Freund, von ihm, hatte ihn um einen Gefallen gebeten und Damien war, nachdem ihm seine Ausreden ausgegangen waren, doch zu seinem Freund gegangen.
Eigentlich waren es nur dreißig Minuten Fußweg, doch Damien kamen diese dreißig Minuten wie Stunden, anstatt Minuten, vor. Immer wieder sah er sich um, doch da war niemand. Er blieb stehen, lehnte sich an eine Häuserwand an und atmete tief ein und aus.
Die Angst saß in jeder Faser seines Körpers. Er schüttelte heftig den Kopf und hämmerte gegen seine Schläfen. Doch es half ihm nichts. Die Angst blieb. Schließlich lief er schnell weiter, denn er wollte so schnell wie irgend möglich nach Hause.
„Es wird dir nichts passieren, glaub mir.”, hatte sein Freund Randir noch gesagt.
Ja, ja, der hat gut reden. Er ist ja auch zu Hause und muss nicht weg, dachte Damien, sich noch immer umsehend.
*-*-*
Randir und er waren jetzt zwanzig Jahre alt und seit je her die besten Freunde. Es war sozusagen eine „Sandkastenfreundschaft”, dann gingen beide auch in dieselbe Schule und auch in die selbe Klasse.
Randir hatte Damien immer vor prügelnden Klassenkameraden gerettet und Damien hatte Randir dafür Nachhilfestunden in verschiedenen Unterrichtsfächern gegeben. So hatten sich beide immer irgendwie ergänzt.
*-*-*
Nur noch ein paar Meter, dann hätte es Damien geschafft und könnte endlich sein Zuhause betreten. Immer wieder redete er sich ein, dass er keine Angst zu haben brauchte… doch auch das half ihm leider nicht.
Als er sich wiederum umdrehte und dann weiterlief… ging es nicht weiter… war er etwa an einen Laternenpfahl gelaufen? Au man, warum musste immer ihm so was passieren…? Er drehte sich wieder nach vorn um und konnte nicht zu Ende denken, denn vor ihm hatte sich jemand gestellt, den er nicht kannte.
Na, das war’s ja dann …jetzt rutschte Damien beinahe das Herz in die Hose …während er jetzt immer weiter rückwärts lief. Denn dieser Fremde, vor ihm, vom Mondlicht geheimnisvoll umhüllt, machte ihm Angst.
Ganz plötzlich blieb er stehen und konnte sich, warum auch immer, nicht mehr bewegen. Jedoch bewegte sich der Fremde auf ihn zu und Damiens Angst hatte beinahe ihren absoluten Höhepunkt erreicht.
Wäre doch jetzt Randir bei mir, dachte Damien noch, als der Fremde zu reden begann.
„Guten Abend!”, grüßte der Fremde.
„Du brauchst keine Angst zu haben, Damien. Ich werde dir keinen Schaden zufügen. Das verspreche ich dir”, fügte er hinzu.
Damien glaubte sich erhört zu haben, wieso und woher wusste DER da, vor ihm, wer er war? Langsam glaubte Damien seinen Verstand zu verlieren. Das konnte doch nur eine Halluzination sein …ja , es war sicherlich eine Sinnestäuschung. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen.
„Wer bist du, verdammt noch mal?! Und woher kennst du meinen Namen?!”, fragte Damien und versuchte verzweifelt seine Angst in den Griff zu bekommen.
„Woher ich deinen Namen kenne, spielt jetzt keine Rolle. Ich wollte dich lediglich kennen lernen. Das ist auch schon alles. Übrigens, mein Name ist, Raven. Und wenn du dich von deiner Angst befreit hast und mit mir reden möchtest, dann rufe mich bei meinem Namen und ich werde bei dir sein…”, mit diesen Worten verschwand der geheimnisvolle Fremde, der sich Raven nannte, wieder.
Endlich, Damien konnte sich nun wieder bewegen und rannte jetzt schneller, als der Wind, zu seinem Haus. Eilig schloss er die Haustür auf, lief hinein und schloss die Haustür sehr sorgfältig wieder ab. Erst jetzt fühlte er sich wieder wohl und sicher.
Nachdem er seine Jacke irgendwo in eine Ecke geworfen hatte, ging er zum Telefon und wählte die Nummer seines Freundes Randir. Freizeichen …und endlich meldete sich Randir.
„Ja, bitte?”
„Randir? Hier ist Damien. Ich bin einigermaßen gut heim gekommen.”, erwiderte Damien.
„Na, siehst du. Ich hab dir doch gesagt, dass dir nichts passiert.”
„Ja, aber ich hatte trotzdem Angst. Und dann ist mir doch glatt so ein Kerl, mit Namen Raven, begegnet. Ich sag dir, der war bleich wie eine Kalkwand, aber er sah trotzdem sehr hübsch aus. Randir, so was hast du noch nicht gesehen.”, fing Damien, ohne es wirklich zu merken, an zu schwärmen.
„Damien? Ist alles okay mit dir? Hast du unterwegs noch was getrunken, oder so?”, fragte Randir nur ungläubig.
„Nein, wieso. Ich bin stocknüchtern.”
„Man Alter, hast du dir eben mal zugehört? Hallo… du hast von einem Kerl geschwärmt. Sag mal, bist du jetzt schwul geworden, Dam?”
Jetzt fiel es Damien auch auf.
„Ähm, na ja, so war das gar nicht gemeint, ich hab mich nur verkehrt ausgedrückt…”
Bloß gut, dass ihn jetzt niemand sehen konnte, denn sein Gesicht war puterrot angelaufen und er schämte sich fast zu Tode.
„Na, das hörte sich aber eben ganz anders an.”, bohrte Randir weiter, „und wenn schon, meinst du wirklich, dass es unserer Freundschaft abträglich wäre, wenn du schwul bist? Das kannst du vergessen. Du weißt doch ganz genau, dass ich immer zu dir stehe, egal was passiert. So, und nun spann mich nicht auf die Folter: Was hat er gesagt? Wie genau sah er aus?”
„Eigentlich nichts weiter. Er meinte nur, dass er mir keinen Schaden zufügen würde und ich keine Angst zu haben brauche. Tja… und dass er mich lediglich kennen lernen wollte. Und eben, dass er Raven heißt. Aber das merkwürdigste war, dass er meinen Namen kannte. Das war schon mehr als unheimlich, sag ich dir. Wie er aussah …na ja, er war eigentlich ganz normal mit Jeans und einem T-Shirt bekleidet, aber er war blass wie eine Wand. Er hatte schwarze kurze Haare und er war schon unheimlich hübsch …und er war ziemlich groß und schlank. Das war alles was ich, trotz meiner Angst, sehen konnte.”, erzählte Damien seinem Freund.
„Sag mal, hattest du denn gar keine Angst?”, wollte Randir nun wissen und hatte seinem Freund anscheinend nicht wirklich gut zugehört.
„Hab ich dir doch schon gesagt… du kennst mich doch. Ich hab gezittert, wie Espenlaub. Eben wie immer, wenn ich was nicht kenne.”
„Schon gut, mein Alter, ich geh jetzt ins Bett. Wir sehen uns. Mach es gut und schlaf gut. Bye, bye.”
„Okay, schlaf du auch gut, Randir. Bye, bye.”, dann legten beide auf und Damien saß noch sehr lange in dem Sessel am Kamin und dachte über alles nach…
Was hatte Randir gesagt? Ob er sich wirklich für das andere „Ufer” entschieden hatte? Zugegeben dieser Raven hatte etwas Reizvolles an sich. Und irgendwie zog er ihn magisch an, doch sein ganzer Körper warnte ihn vor Raven.
Nur das „Warum“ …konnte er sich nicht erklären. Diese unnatürliche Blässe war schon etwas beängstigend. Damien war der geborene Realist, deshalb las er niemals Phantasiegeschichten, oder andere Bücher, die von unnatürlichen Ereignissen oder Wesen berichteten. Denn er glaubte an solche „Sachen” nicht.
Natürlich hatte er schon von einigen übernatürlichen Wesen, durch Randir, gehört. Aber er hatte ihn immer nur belächelt. Eigentlich war Damien zum Umfallen müde, aber er wollte jetzt Antworten und probierte jetzt einfach mal das aus, was ihm Raven gesagt hatte.
Dabei war er sich ziemlich sicher, dass das eh nicht funktionieren würde…
„Raven!”, rief Damien so laut, so dass er sich beinahe, vor seiner eigenen Stimme, erschreckt hätte.
„Ich bin hier. Du brauchst nicht so zu schreien, Damien.”, ertönte eine Stimme und Damien sah sich erschrocken um.
Dann sah er auch schon Raven vor sich stehen. Schnell sprang Damien von seinem Sessel auf, stellte sich hinter den Sessel und sah Raven skeptisch an. Raven blieb genau da stehen, wo er erschienen war.
„Du hast mich gerufen, hier bin ich. Was willst du?”
„Nun, ich möchte ein paar Antworten. Erst mal will ich wissen, warum du gerade mich kennen lernen wolltest. Dann möchte ich noch wissen, was genau du von MIR willst und warum du so einfach hier in meinem Haus erscheinen kannst?”, erwiderte Damien fragend.
„Diese Fragen kann ich dir jetzt noch nicht beantworten, denn du bist noch nicht reif dafür. Du bist noch zu sehr an deine Realität gebunden. Du würdest nicht glauben, was ich dir erzähle.”
„Ist das so?! Woher willst du das alles überhaupt wissen? Du bist doch nicht etwa ein Hellseher, oder so etwas Ähnliches?”, fragte Damien nun, etwas ironisch.
„Nein, ich bin kein Hellseher. Aber mehr möchte ich dir jetzt nicht sagen, denn du bist mir zu ironisch und ich habe das Gefühl, du machst dich über mich lustig. Deshalb werde ich dich jetzt wieder verlassen.”
Schon war Raven wieder verschwunden… als hätte ihn der Erdboden verschluckt.
Todmüde, aber immer noch grübelnd, ging Damien ins Bad. Er badete, dann trocknete er sich ab und ging ins Schlafzimmer, wo er sich aus dem Schrank frische Boxershorts, ein T-Shirt und Socken herausholte und sich sogleich anzog.
Ja, Damien schlief immer mit Socken, denn er fror sehr schnell. Dann ging er zu Bett und schlief, mit einem Gedanken an Raven, ein. Was er jedoch, während er schlief, träumte ließ ihn schweißgebadet wieder erwachen.
Er setzte sich, in seinem Bett auf und blickte sich vorerst um. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es viertel vor vier war. Warum verfolgte Raven ihn auch noch in seine Träume? Was konnte er von ihm wollen?
Er stand auf, lief in die Küche und nahm sich ein Glas Wasser, das er sofort austrank. Die Flasche Wasser nahm er mit sich und auch das Glas, dann ging er ins Wohnzimmer, schaltete das Fernsehen an, setzte sich auf das Sofa und hüllte sich in eine flauschige Decke ein.
Die Dokumentation, im Fernsehen, sah er eigentlich nicht, denn seine Gedanken kreisten um Raven und was er von ihm wollen konnte. Und warum hatte er von Raven geträumt? Hatte Randir vielleicht doch recht, mit dem was er gesagt hatte?
War er – Damien – wirklich Männern zugetan? Er wusste es nicht, denn er hatte bis dahin noch nie eine Freundin oder einen Freund, in der Art, gehabt. Sein einziger Freund war Randir, aber er war mit ihm nicht in der Art und Weise, was man Liebe nannte, zusammen.
Sie waren eben nur Freunde. Randir war seine Familie, sein Freund …einfach alles. Somit wusste Damien nicht wie sich Liebe anfühlte… wie es sich anfühlte, wenn man jemanden liebte oder verliebt war.
Den Fernseher anstarrend… mehr hindurchsehend… schlief Damien endlich wieder ein. Sehr unsanft wurde Damien, durch das Läuten des Telefons, geweckt. Er schreckte hoch, sprang vom Sofa auf, hastete zum Telefon und griff nach dem Hörer.
„Ja, bitte?”, meldete er sich.
„Dam? Hier ist Randir. Na du, hast du gut geschlafen?”
„Ach, du bist es, Randir. Na ja, es geht so. Was ist denn los? Kann ich dir helfen?”
„Nein, Dam. Ich wollte dich nur fragen, ob du nicht nachher zu mir kommen magst, dann können wir beide doch mal wieder was unternehmen oder wenn du magst, können wir auch nur reden. Oder hey, ich könnte auch zu dir kommen, wenn dir das lieber ist.”, schlug Randir Damien vor.
„Okay, du kannst gern zu mir kommen. Ich würde mich eh gern mal mit dir unterhalten.”
„Gut, dann bis nachher. Ist dir 14 Uhr recht?”, fragte Randir noch mal nach.
„Gern. Ich freu mich auf dich. Bye, bye.”, antwortete Damien.
„Bye, bye, Dam.”, verabschiedete sich Randir noch, dann legten beide auf und Damien ging ins Bad, wo er duschte und sich danach im Schlafzimmer anzog.
Aber er war nicht allein in seinem Haus, denn während der Nacht hatte sich ein Einbrecher Zutritt, zu Damiens Haus verschafft. Noch ahnte Damien nicht, was ihn erwartete. Doch als er das Schlafzimmer wieder verließ, vernahm er Geräusche, die von der Bibliothek her kommen mussten. Denn die Geräusche waren sehr laut und somit unüberhörbar.
*-*-*
Damien war sehr reich. Er hatte ein riesiges Vermögen von seinen Eltern geerbt, nachdem diese bei einem Flugzeugabsturz vor zwei Jahren, ums Leben gekommen waren. Seine Eltern hatten ihren Sohn sehr geliebt und Damien hatte sie geliebt, umso mehr hatte es ihn getroffen, als beide starben.
Nach einer langen Zeit der Trauer, viel Hilfe und Trost von Randir, hatte er sich entschlossen, in dem Haus wohnen zu bleiben, obgleich ihn hier alles an seine Eltern erinnerte.
*-*-*
Langsam verließ Damien das Schlafzimmer und schlich zur Bibliothek. Obwohl er sehr große Angst hatte, wollte er doch sein Eigentum schützen und betrat vorsichtig die Bibliothek. Nach wenigen Metern konnte er sehen, wie sich der Einbrecher an dem Tresor zu schaffen machte, den er jedoch nicht öffnen konnte.
Mit einem Baseballschläger bewaffnet, den er einst von Randir bekommen hatte, schlich er sich an den Räuber heran und wollte ihm eben den Baseballschläger über den Kopf ziehen, als sich der Räuber umdrehte und aufstand.
Nun war Damien, mit einer Größe von einem Meter Fünfundsiebzig, nicht grade sehr groß und als dann der Räuber auch noch aufgestanden war, wäre Damien am Liebsten davongelaufen. Aber er lief jetzt eben nicht davon, sondern stand, mit erhobenem Schläger, vor dem Räuber.
Doch der Dieb hatte leichtes Spiel mit Damien. Denn Damien war starr vor Angst. Der Einbrecher nahm ihm den Schläger aus der Hand und schlug damit mehrmals auf Damien ein, bis er reglos, blutend und dem Tode nahe, liegen blieb.
Danach wollte der Einbrecher die Villa verlassen, doch wurde er aufgehalten. Raven stellte sich dem Räuber in den Weg und schlug ihm den Baseballschläger aus der Hand. Dann griff Raven den Einbrecher an, labte sich dann an dessen Blut und verbrannte ihn anschließend mit einem magischen Feuer.
Schnell begab sich Raven zu Damien, den er reglos und beinahe leblos auf der Erde liegend vorfand.
„Verdammt,”, fluchte er leise: „wäre ich doch nur hier geblieben…”
Vorsichtig hob er Damien hoch und brachte ihn ins Schlafzimmer, wo er ihn auf das Bett legte. Jetzt musste schnell etwas geschehen, wenn er Damien retten wollte. Er beugte sich über Damien, fletschte die Zähne und saugte ihm das Blut aus den Adern.
Mit seiner Zunge schloss er die Wunde an Damiens Hals wieder und ritzte sich anschließend die Pulsader, am Handgelenk auf. Mit ein ganz klein wenig Gewalt, öffnete Raven Damiens Mund und träufelte ihm sein Blut in den Mund hinein.
Zwischen Leben und Tod schwebend, schluckte Damien, instinktiv, die ihm verabreichte Flüssigkeit, konnte er doch nicht wissen, dass es sich dabei um Blut handelte. Hoffnungsvoll wartete Raven nun, was passieren und ob Damien wieder zu Bewusstsein kommen würde. Währenddessen strich Raven sanft über Damiens lange schwarze Haare.
„Bitte, Damien, kämpfe… und komm zurück… bitte, komm zu mir zurück.“, bat Raven flüsternd.
Doch Damien war kein Kämpfer. Er hatte sich eigentlich schon längst aufgegeben. Irgendetwas in ihm begann nun aber doch zu kämpfen und wollte nicht sterben. Aber auch Raven war nicht bereit Damien dem Tod zu überlassen.
„Damien, komm schon, wach auf. Du musst kämpfen, hörst du. Ich werde dich nicht aufgeben. Das kann ich dir versprechen.”, flehte Raven leise.
Ravens Blut hatte bereits angefangen zu wirken und begann Damiens Körper zu heilen. Ganz langsam kam Damien, nach einer Weile, wieder zu sich. Damiens Augen öffneten sich und wollten sich schon wieder schließen, als er Ravens Stimme hörte
„Nein, Damien, komm bleib bei mir. Du darfst deine Augen jetzt nicht wieder schließen.”
Erst jetzt bekam Damien mit, dass sich jemand bei ihm befand. Schnell öffnete er seine Augen und sah Raven sehr erstaunt an. Leise fragte Damien:
„Raven! Warum bist du hier? Was ist denn nur passiert?”
Vorsichtig legte Raven seinen Zeigefinger auf Damiens Mund.
„Schhh…. ruhig, Damien, du darfst jetzt nicht reden. Es ist alles in Ordnung und du wirst wieder gesund.”
Ein wenig lächelte Damien Raven an, denn langsam begann sich Damien zu erinnern, was passiert war.
„Da war doch ein Einbrecher …wo ist der hin? Er hat doch …”
„Ja, er hat dich niedergeschlagen. Aber er hat seine Strafe schon bekommen. Er wird dir nichts mehr antun können. Und dir ist nichts weiter passiert.”
„Hast du mich gerettet, Raven?”, wollte Damien wissen.
„Nur ein wenig. Es war nicht der Rede wert. Bitte, mach dir k….”, Raven wollte noch etwas sagen, als es an der Haustür zu läuten begann.
Damien wollte sich erheben, doch fiel es ihm noch etwas schwer.
„Das ist sicher mein Freund Randir.”, sprach Damien, als Raven ihm hoch half und ihn zur Tür brachte.
Dann verschwand Raven wieder und Damien stand allein an der Tür… Damien öffnete die Tür und sah seinen Freund vor sich stehen, der erst Mal einen tüchtigen Schreck bekam. Randir sah seinen Freund, mit großen Augen an.
„Dam, wie siehst du denn aus?! Was ist denn mit dir passiert?! Komm, ich helfe dir.”, bot Randir seinem Freund an.
Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer, wo Randir seinen Freund auf das Sofa legte. Er setzte sich neben Damien auf den Sofarand und sah seinen Freund an.
„Was ist denn passiert? Du bist ja so blass, wie weiße Farbe …beinahe wie ein Geist.”
„Ich weiß nicht was passiert ist. Ich weiß nur, dass ein Einbrecher hier war und ich ihn überraschte. Dann schlug er mich nieder und irgendwie hat mich Raven gerettet. Ich glaub sonst wäre ich jetzt tot.”, erzählte Damien seinem Freund.
„Aber, wo ist Raven denn jetzt? Ich möchte ihm danken, dass er dich gerettet hat …falls er nicht nur eine Einbildung von dir ist.”, sprach Randir und befühlte Damiens Stirn.
„Du glühst ja! Warte, ich hole dir eine kalte Kompresse.”, bot Randir seinem Freund an und lief sogleich in die Küche, an die Tiefkühltruhe, wo er solch eine Kompresse fand und diese der Truhe entnahm.
Er wickelte die Kompresse in ein Handtuch ein, brachte diese dann zu Damien und legte sie auf dessen Stirn. Die Kälte tat Damien gut und er schloss ein wenig die Augen.
Sich vor das Sofa kniend sah ihn Randir an.
„Dam, kann ich noch etwas für dich tun? Ich bleib auch ein wenig bei dir, wenn du magst.”, bot Randir seinem Freund an.
*-*-*
Randir nannte Damien immer Dam …schon vor je her.
*-*-*
„Nein, Randir, ich brauche jetzt nichts weiter. Aber ich danke dir.”, erwiderte Damien ein wenig nachdenklich.
Randir umarmte seinen Freund. Währenddessen fühlte Damien eine unbekannte Lust …einen Hunger nach irgendetwas …er wusste nur nicht wonach. Aber er hörte und spürte plötzlich Randirs Herz schlagen …die Halsschlagader schien deutlich hervorzutreten…
Beinahe wie eine Einladung. Was war das? Er hatte so etwas doch sonst nie so gespürt. Damien ergriff die Panik. Er sprang auf, stieß Randir von sich und rannte, so schnell es ging, davon …irgendwohin… nur weg von hier…
Randir konnte sich das nicht erklären und stand, nachdem er sich erhoben hatte, völlig verwirrt mitten im Raum. Was konnte denn nur mit Damien passiert sein …was war mit ihm los? Der Freund konnte sich keinen Reim darauf machen und folgte Damien.
Doch er konnte ihn zunächst nicht finden… Damien war aus dem Haus gelaufen. Er wusste nicht mehr wohin er eigentlich lief oder laufen wollte… sollte, wie auch immer. Aber irgendwann blieb er erschöpft stehen und ließ sich vollkommen entkräftet auf das Pflaster der Straße fallen.
„Na, du hast wohl schon mitbekommen, dass etwas mit dir nicht stimmt, hm.”, ertönte hinter Damien plötzlich eine, ihm sehr bekannte, Stimme und als Damien sich umdrehte, sah er tatsächlich Raven vor sich stehen.
Mit letzter Kraft sprang er auf und giftete seinen „Retter” teils wütend, teils verzweifelt an.
„Was hast du mit mir gemacht?! Was hast du mir angetan?!”
„Beruhige dich, Damien. Ich werde dir erklären, was mit dir los ist, okay. Als ich dich fand, warst du mehr tot als lebendig. Ich wollte dich retten und dich nicht dem Tod überlassen. Denn es hätte nicht mehr viel gefehlt und es wäre zu spät gewesen. Deshalb machte ich dich zu einem Vampir. Ja Damien, du bist jetzt ein Vampir. Du wurdest praktisch neu geboren. Und du wirst dich von nun an vom Blut der Menschen ernähren müssen. Du hast sicher schon bemerkt, dass du einen besonderen Hunger hast. Dieser Hunger entsteht, wenn dein Körper nach dem Blut der Lebenden …der Sterblichen verlangt. Denn du, Damien, bist nun unsterblich, aber hab keine Angst, ich werde dir zur Seite stehen und dir alles beibringen, was du wissen musst. Ich werde sozusagen sein Lehrmeister sein…”, erläuterte Raven ruhig.
„Du lügst doch! Es gibt gar keine Vampire! Also erzähle mir keine Märchen! Denn ich bin kein kleines Kind mehr, klar!”
Damien wurde nun, zum ersten Mal in seinem Leben, richtig wütend.
„Ich kann dich nicht belügen. Denn ich bin ebenfalls ein Vampir. Und du brauchst auch nicht wütend auf mich zu sein. Denn ohne mich wärst du jetzt tot.”, erwiderte Raven mit ruhiger Stimme.
Damien wollte noch etwas erwidern, als Randir die Beiden fand. Er war seinem Freund irgendwie gefolgt, denn er hatte sich Sorgen um Damien gemacht und ihn deshalb gesucht. Vorsichtig ging er auf Damien zu und sah auch Raven bei seinem Freund stehen, den er als erstes begrüßte.
„Hallo, du musst Raven sein. Ich bin Randir, Dams Freund. Er hat mir schon von dir erzählt. Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du meinen Freund Damien gerettet hast.” und reichte Raven höflich die Hand.
Raven nahm Randirs Hand an, schüttelte diese leicht und entgegnete nickend.
„Das habe ich gern getan.”
Nachdem sich die Hände von Raven und Randir wieder gelöst hatten, sah Randir seinen Freund an:
„Was ist los, Dam?”, fragte Randir seinen Freund.
Denn er sah wohl, dass Damien verärgert war. Doch Damien antwortete nicht. Er sah auch Randir nicht an. Er sah nur zu Raven und wusste nicht, ob er glauben sollte, was dieser ihm erzählt hatte.
„Dam? Ist alles okay mit dir?”, fragte Randir seinen Freund noch einmal.
Aber auch diesmal bekam er keine Antwort von ihm. Stattdessen drehte sich Damien um und lief wieder davon. Er musste nachdenken, doch es schien beinahe so, als wollte er vor sich selbst weglaufen.
Randir wollte seinem Freund abermals folgen, aber Raven hielt ihn nun zurück und erklärte.
„Warte, Randir. Lass ihn laufen, er kommt von allein wieder. Weißt du, er hat gerade etwas erfahren, worüber er sich klarwerden muss. Lass ihm etwas Zeit.”
„Aber ich muss ihm doch helfen. Ich habe ihm immer geholfen. Woher willst DU überhaupt wissen, was für Damien gut ist?! Ich kenne meinen Freund schon seit einer halben Ewigkeit und ich weiß ganz genau, dass er mich braucht!”, beharrte Randir auf seiner Meinung, die er, lauter als gewohnt, kundtat.
„Nein, lass ihn. Er hat sich sehr verändert. Du wirst jetzt nicht mit ihm reden können. Ich werde mich jetzt um ihn kümmern, okay”, antwortete Raven mit sanfter Stimme.
Randir überlegte ein wenig, doch dann nickte er zustimmend.
„Ich denke, du hast recht, Raven. Vielleicht sollte ich ihn jetzt wirklich in Ruhe lassen.”, sprach er noch und ging, mit gesenktem Kopf und etwas enttäuscht nach Hause.
Ohne größere Probleme spürte Raven Damien auf und war, im gleichen Moment, auch schon bei ihm. Damien saß, zusammengekauert, irgendwo in einem Park, auf einer Wiese und wusste nicht was er denken sollte, als Raven ihn ansprach.
„Damien, jetzt hör mir mal zu! Du kannst nicht davonlaufen …verdammt, du kannst vor dir nicht davonlaufen. Das wirst du nicht schaffen. Ergib dich in dein Schicksal und sei dankbar, dass du noch „lebst“.”
Jetzt blickte Damien auf und sah Raven an, der mit verschränkten Armen vor ihm stand.
„Lass mich in Ruhe!”, motzte Damien Raven an.
„Nein, verdammt noch mal, ich werde dich nicht in Ruhe lassen!”, entgegnete Raven mit nun etwas lauterer Stimme, denn ihn nervte es jetzt langsam, dass sich Damien derart uneinsichtig und undankbar verhielt.
Nach diesen Worten von Raven sprang Damien auf und sah Raven noch etwas wütender an, während er ihn anschrie.
„Was willst du von mir?! Warum ich?! Was soll das alles?! Ich verstehe das nicht!”
„Damien, was passiert ist, tut mir Leid. Ich wollte dich lediglich retten. Aber wie mir scheint willst du wirklich lieber sterben. Dann tu was du willst. Ich habe keine Lust mehr mich von dir verbal angreifen zu lassen. Aber komm nicht bei mir angekrochen, wenn es dir schlecht geht.”
Mit diesen Worten verschwand Raven und ließ Damien allein zurück. Nun war Damien ganz allein. Niemand war für ihn da. Niemand stand ihm jetzt bei und niemand war da, um mit ihm zu reden und ihm alles zu erklären.
Dachte Damien doch nicht daran, dass er sich falsch verhalten und Raven damit in die Flucht geschlagen hatte. Er war einfach nur verwirrt. Traurig und einsam ging Damien nach Hause. Er schloss sich ein und legte sich auf das Sofa, in der Wohnstube.
Weinend suchte er nach Antworten, doch er bekam keine Antworten. Schließlich stand er wieder auf, ging hinunter in die Küche und entnahm dem Messerblock ein großes scharfes Messer. Damit bewaffnet ging er langsam wieder ins Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa und sah auf das Messer in seiner Hand.
Wie im Trance setzte er das Messer an sein Handgelenk an und ritzte sich damit die Haut, vorerst nur ein wenig, auf. Doch wie erstaunt war er, als der Schnitt schneller wieder verheilte, als dies normalerweise der Fall war.
Und noch einmal …und noch einmal versuchte er es, mit immer tieferen Schnitten. Natürlich taten ihm diese Schnitte höllisch weh, dennoch überwog die Neugier. Immer wieder verheilte der Schnitt sehr schnell.
Hatte Raven etwa doch nicht gelogen? Aber Damien glaubte nicht an Vampire. Er hatte nie an so etwas geglaubt. Schließlich setzte er das Messer erneut an, aber diesmal nicht am Handgelenk, sondern am Hals…!!!
Mit einem lauten „NEIN!”, schlug Raven das Messer aus der Hand seines Schützlings. Dann hielt er ihn an den Handgelenken fest und sah Damien in die Augen …in seine wunderschönen braunen Augen… in denen er sich verlieren würde, wenn er nicht aufpasste.
„Sag mal, was ist los mit dir? Warum willst du dich umbringen? Los, antworte!” wurde Raven nun doch langsam zornig.
Damien ließ seinen Kopf hängen, Tränen füllten seine Augen und tropften leise zu Boden. Vorsichtig schob Raven seinen Zeigefinger unter Damiens Kinn, nachdem er seine Handgelenke losgelassen hatte, und hob Damiens Kopf ein wenig hoch. Mit dem Kopf schüttelnd sah er Damien an.
„Warum weinst du jetzt …hm? Du hast doch gar keinen Grund zu weinen.”, sprach Raven mitfühlend und lächelte Damien nun ein wenig an.
Doch Damien antwortete nicht. Er sah Raven nur traurig an. Aber Raven zog seinen hübschen Schützling, an der Hand, hoch und verließ anschließend mit ihm das Zimmer und auch die Villa. Damien sträubte sich etwas, weil er nicht wusste, wohin Raven mit ihm gehen wollte. Doch jetzt ließ sich Raven nicht erweichen, denn er wollte ihn, verdammt noch mal, nicht verlieren.
Es war eine schöne laue Sommernacht und Raven ging gemeinsam mit Damien durch die Straßen, nachdem sich Damien ein wenig beruhigt hatte, und hatte sich schon ein Opfer ausgesucht. Dieses Opfer wurde in eine dunkle Gasse gelockt.
Raven bannte das Opfer und zeigte Damien, wie sich ein Vampir ernähren musste.
*-*-*
So hatte er es auch mit Damien getan, als er ihn das erste Mal getroffen hatte. Denn eigentlich sollte Damien seine nächste Mahlzeit werden… doch dann spürte er etwas in sich, das er nie für möglich gehalten hätte.
Damien ließ, in dem Vampir Gefühle erwachen, die er nicht kannte, die er jedoch ergründen wollte. Er war sich sicher, dass Damien der Schlüssel zu diesen seltsamen Gefühlen war.
*-*-*
Damien war zwar ein wenig erschrocken und, was er sah, ekelte ihn etwas an, aber er sah Raven dennoch interessiert zu. Nachdem Raven seine Mahlzeit beendet hatte, fragte Damien: „Und das kann ich auch?”
„Ja, wenn du es versuchst, kannst du das auch. Du musst dich nur überwinden”, erklärte Raven seinem „Schüler“.
Damien nickte und Raven ließ die Leiche in Flammen aufgehen. Wieder gingen beide auf die Straße und suchten ein Opfer für Damien. Schon bald war eines gefunden und wieder wurde dieses Opfer in die dunkle Gasse gelockt.
Obwohl Damien nicht wusste, wie er das Opfer bannen musste, tat er es instinktiv. Sodann machte er sich langsam, und mit einigen Selbstzweifeln, an das Opfer heran. Intuitiv spürte er die Schlagader, am Hals, auf und biss hinein.
Jetzt hatte der Vampir, in ihm, die Kontrolle übernommen und Damien trank gierig das Blut des Opfers. Nachdem Damien damit fertig war, lobte Raven seinen Schüler und ließ den Körper dieses Opfers ebenfalls in Flammen aufgehen.
„Das hast du gut gemacht, Damien. Und du hast nicht einen Tropfen vergossen. Sehr gut”, fügte Raven lobend hinzu.
Damien merkte, dass es ihm nunmehr sehr viel besser ging. Jetzt konnte Damien schon ein wenig lächeln und er lächelte Raven an. Damiens braune Augen begannen zu glänzen.
Und Raven freute sich sehr, als er dies sah. Aber er nahm sich zusammen, denn auch er hatte Angst vor diesen Gefühlen die, wie hungrige Wölfe, an ihm nagten.
„Damien, ich denke du kommst jetzt ganz gut zurecht, ich werde dich einstweilen verlassen, aber wir sehen uns bald wieder.”
Aber Damien, wollte nicht, dass sich Raven gerade jetzt verkrümelte.
„Bitte, lass mich jetzt nicht schon wieder allein, Raven. Ich bitte dich.”
Noch nie hatte Damien jemanden gebeten bei ihm zu bleiben, aber nun …er wusste auch nicht warum er dies tat, aber er wollte Raven jetzt einfach bei sich haben. Zeitgleich ergriff Damien Ravens Hand und sah ihn mit seinen braunen Augen, bittend …beinahe flehend… an.
Jedoch konnte Raven jetzt nicht bei Damien bleiben, auch wenn er dieser Bitte gern nachgekommen wäre. Doch er wusste nicht, wie lange er sich noch zurückhalten und diesen Gefühlen widerstehen konnte.
Denn tief in seinem Innern spürte er die tiefe Liebe, die er für Damien empfand, doch wollte er seinen Schützling nicht erschrecken oder gar bedrängen.
„Nein, Damien, ich kann jetzt nicht bei dir bleiben. Es tut mir Leid.”
Damit war Raven schon wieder verschwunden, ohne dass es Damien hätte verhindern können.
„Aber…”
Damien wollte noch etwas erwidern, allein… Raven war schon weg. Traurig, aber auch irgendwie glücklich lief Damien wieder nach Hause. Das heißt, eigentlich wollte er nach Hause gehen, machte dann aber doch eine Kehrtwendung und stattete Randir einen Besuch ab.
Er läutete an der Haustür und nur wenig später öffnete ihm sein Freund die Tür.
„Hey Dam, komm doch rein!”, freute sich Randir.
Mit strahlenden Augen betrat Damien das Haus. Auch Randir entging dieser Glanz in Damiens Augen nicht und er fragte ihn, während beide ins Wohnzimmer gingen.
„Wie geht es dir? Und, sag mal, ist irgendwas passiert? Du strahlst ja, dass selbst die Sonne gegen dich verblassen würde.”
„Wirklich? Das ist mir gar nicht aufgefallen”, erwiderte Damien.
„Ja, wirklich. Du siehst aus …Moment mal …als wärst du …total verknallt”, antwortete Randir grinsend.
„Verknallt? Ich? Wie kommst du denn darauf?“, fragte Damien, den Unschuldigen spielend.
„Ja, du und mach mir bloß nichts vor. Ich kenne solche Blicke… nur zu gut. Wer ist denn der oder die Glückliche? Nein… lass mich raten… Raven… es ist Raven. Hab ich recht?“, stellte Randir, fragend, fest.
Verdammt, musste Randir ausgerechnet jetzt Raven erwähnen…? In Damiens Magen breitete sich, mit einem Mal, ein Gefühl aus, das er nicht kannte und das sich doch so wunderbar anfühlte. Doch Damien sah seinen Freund nur an und hätte er erröten können, dann hätte er einer überreifen Erdbeere durchaus Konkurrenz machen können.
Randir kannte seinen Freund zu genau und er wusste, dass Damien irgendwie glücklich zu sein schien und er war ganz sicher verliebt. Dass Damien den Unschuldigen nur spielte wusste Randir nun nicht.
„Na, was ist. Stimmt doch, oder? Du hast dich in Raven verliebt, richtig? Ich könnte es gut verstehen, denn „dein“ Raven ist ein Bild von einem Mann.”, sprach Randir weiter.
„Ja, du hast Recht. Ich hab mich in Raven verliebt. Nur ich weiß nicht, ob er auch in mich… na du weißt schon…”, gab Damien, mit gesenktem Kopf, zu.
„Hey, das ist doch klasse, dann wirst du endlich mal glücklich! Ich freu mich für dich. Und was Raven angeht, lass ihm etwas Zeit. Vielleicht will er dich nicht bedrängen und hat sich dir deshalb noch nicht offenbart”, erklärte Randir seinem Freund.
Damien nickte und er verstand sehr gut, was ihm sein Freund zu sagen versuchte, denn er war ja schließlich nicht dumm.
„Randir, ich muss dir etwas sagen und ich weiß nicht, ob du es verstehen wirst…”, begann Damien, „…ich bin ein Vampir. Und ich muss mich, von nun an, von dem Blut der Menschen ernähren….”
Mehr sagte Damien nicht, dann sah er beinahe schuldbewusst zu Boden, so als gäbe es da etwas ganz Tolles zu sehen. Er getraute sich nun nicht mehr Randir ins Gesicht zu sehen. Randir grinste nur, nahm Damiens Hände in die Seinen.
„Ich glaube dir jetzt zwar nicht, weil es so was nämlich gar nicht gibt, aber wenn du der Meinung bist …bitte. Oder kannst du es beweisen?”, forderte Randir seinen Freund heraus.
Damien hob seinen Kopf wieder und sah Randir an. Dann öffnete er seinen Mund und ließ zwei scharfe weiße überlange Eckzähne sehen. Um dem noch ein wenig Ausdruck zu verleihen, fletschte Damien seine Zähne und grinste dabei.
Das hatte Randir nun doch nicht erwartet und rückte instinktiv ein Stück weg von seinem Freund.
„Okay, okay. Ich glaube dir. Aber zieh bloß deine Beißerchen wieder ein, ja.”, bat Randir und lächelte leicht gequält.
„Nur unsere Freundschaft wird das dennoch nicht beenden, damit das klar ist.”, sprach Randir freundschaftlich, trotzdem er leicht geschockt war.
„Ich werde, dessen ungeachtet, immer zu dir stehen, egal was passiert. Das weißt du auch, nicht wahr, Damien. Und auch wenn du jetzt ein Vampir bist, ich bleibe immer dein Freund.”
Damiens Augen begannen nun noch mehr zu leuchten, als Randir ihm diese Worte gesagt hatte.
„Danke Randir, danke für deine Freundschaft. Das werde ich dir nie vergessen.”, erwiderte Damien dankbar.
„Na, sag mal, das ist doch selbstverständlich. Wir sind und bleiben Freunde, egal ob du nun ein Vampir, oder sonst was, bist.”, grinste Randir und bot Damien etwas zu trinken an.
Damien bedankte sich, doch lehnte er, das ihm angebotene Getränk ab.
„Nein, danke, ich bin nicht durstig.”
Randir nahm sich jedoch ein Glas Wein und prostete Damien zu. Er fand es schon irgendwie sehr interessant, nun einen Vampir zum Freund zu haben. Beide redeten noch lange miteinander. Und es wurde ziemlich spät. Schließlich machte sich Damien auf und verabschiedete sich von seinem Freund. Dann verließ er Randirs Haus.
Auf seinem Weg nach Hause, fiel Damien auf, dass er gar keine Angst mehr hatte. Er lief jetzt durch die dunklen Straßen, als sei es heller Tag. Endlich daheim, betrat er seine Villa, ging nach oben ins Bad und gönnte sich ein entspannendes Bad mit duftenden Ölen.
Anschließend betrat er sein Schlafzimmer, um sich frische Sachen anzuziehen. Danach legte er sich ins Bett, deckte sich zu und schloss die Augen. Seine Gedanken galten jetzt Raven und er wünschte sich so sehr, dass sein „Lehrer“ jetzt, in diesem Augenblick, bei ihm wäre.
„Ich bin hier, Damien.”, ertönte es von der Tür her und Damien setzte sich sogleich in seinem Bett auf.
An die Tür gelehnt, stand Raven lässig und mit verschränkten Armen da und sah Damien mit einem Schmunzeln, auf den Lippen, an. Damiens schöne braune Augen, begannen, bei Ravens Anblick, sofort wieder zu leuchten.
„Raven!”, freute sich Damien und kriegte sich kaum mehr ein. Würde sein Herz noch schlagen, hätte es jetzt sicher einen Luftsprung gemacht.
„Was willst du, hm?”, fragte Raven Damien, mit einen geheimnisvollen, erotischem Lächeln.
„Ich weiß nicht. Ich …also…”, erwiderte Damien, ein wenig stotternd, und sah ziemlich schüchtern weg. Während er jedoch weg sah gestand er: „Raven …ich habe mich in dich verliebt.”, nach diesen Worten getraute er sich nun erst recht nicht mehr Raven anzusehen.
Seine Gefühle fuhren nun Achterbahn mit ihm, denn er wusste nicht, was ihn jetzt erwarten würde.
Aber Raven stand längst neben Damiens Bett und setzte sich nun drauf. Er konnte ganz deutlich spüren, dass Damien ihm die Wahrheit gesagt hatte.
„Du kannst mich ruhig ansehen, mein Schöner.”, mit diesen Worten hob Raven seine Hand und strich sanft über Damiens lange schwarze Haare.
Schließlich überwand Damien seine Scheu, drehte sich zu Raven um und berührte sanft Ravens Gesicht.
„Du bist sehr hübsch, weißt du das.”, flüsterte Damien und sah Raven an.
Raven sah Damien ebenfalls an.
„Du bist auch sehr hübsch, Damien. Und auch ich habe mich… in dich verliebt.”, erwiderte Raven und begann Damiens Körper zu streicheln, während dieser genussvoll die Augen schloss, während er einfach nur glücklich war, dass Raven seine Liebe tatsächlich erwiderte.
In Damien regten sich nun Gefühle, …Gefühle, die er so nie …noch nie empfunden hatte… Raven behielt die „Führung“, während er Damien sanft auf das Bett zurück drückte. Zärtlich streichelte Raven Damien und zog ihn langsam und vorsichtig aus.
Damien sah Raven erwartungsvoll an, um dann seine Augen genießend zu schließen. Nur ganz kurz ließ Raven von Damien ab, um sich nun auch zu entkleiden. Anschließend widmete er sich wieder seinem schönen Geliebten.
Sich über Damiens Körper beugend bedeckte Raven ihn mit liebevollen Küssen. Damien war nicht mehr Herr seiner Sinne, als sich Ravens Hand an den Innenseiten seiner Schenkel hocharbeitete und schon bald sein heißes Zentrum erreicht hatte.
Jetzt stöhnte Damien nur noch auf und seine Augen waren noch immer genussvoll geschlossen, während seine Hände den Körper seines Geliebten sehnsuchtsvoll streichelten. Ravens Mund hatte sich, nur wenig später, die Innenseiten, der Schenkel von Damien, hinauf gearbeitet, dessen Männlichkeit erreicht und bearbeitete diese erst sanft, dann etwas härter.
Beider Lust steigerte sich beinahe ins Unermessliche. Behutsam begann Raven seinen Liebsten auf das vorzubereiten, was er gleich tun würde, indem er den „Eingang“ seines schönen Geliebten, vorsichtig weitete.
Damien kam aus dem Stöhnen nicht mehr heraus und wand sich unter Raven, wie eine Schlange. Denn einerseits tat es ihm ein bisschen weh, als Raven erst mit einem, dann mit zwei Fingern in ihn eingedrungen war, und andererseits schenkte Raven ihm damit so wundervolle Gefühle.
Schließlich hielt es Raven nicht mehr aus und drang mit seiner Männlichkeit, die sich schon zu einer schmerzhaften Schwellung aufgerichtet hatte, sacht in Damien ein. Zuerst vor Schmerz, dann vor Lust stöhnte Damien nun auf.
Jedoch ließ Raven ihm etwas Zeit sich an ihn zu gewöhnen, bevor er begann sich langsam und sehr vorsichtig in Damien zu bewegen. Immer wieder traf er so, auf einen sehr empfindlichen Punkt, in Damien, was diesen dann beinahe Sterne sehen ließ.
Damien legte indes selbst Hand an sich und „streichelte“ seine Männlichkeit. Irgendwann erreichten beide fauchend ihren Höhepunkt und lagen, nur wenig später, aneinander gekuschelt in dem Bett, wo sie sich noch sehr lange gegenseitig streichelten und küssten.
* * *
Damien und Raven blieben auf ewig Gefährten. Sie liebten sich von ganzem Herzen und niemand hätte es je vermocht sie zu trennen. Raven brachte Damien, im Laufe der Zeit, alles bei, was er wissen musste und Damien lernte sehr schnell und gut.
Damiens Freund Randir blieb, noch eine Weile, ein Mensch. Doch irgendwann ließ er sich von Damien zu einem Vampir machen, denn er wollte seinen Freund niemals verlassen, denn Beider Freundschaft war ungebrochen.
ENDE
5 Kommentare
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Das ist ja einmal etwas ganz anderes! Bin begeistert und werde morgen nach weiteren Geschichten von dir suchen. Jetzt ruft erst einmal mein Bett.
Mir sehr viel Genuß habe ich deine Geschichte gelesen und hoffe doch sehr, dass es noch mehr von dir zu lesen gibt!!!
lg Detail
Hallo Darki,
vielen Dank für Deine echt schöne Geschichte. Sie liest sich wirklich gut und verlangt nach einer Fortsetzung, grins
Weiterhin viel Erfolg…
Gruß
Ralf
Hi,
eine interessante Story, hat mir sehr gefallen beim Lesen, bin schon jetzt gespannt auf weitere Storys von Dir.
Liebe Grüsse Andi