Unbegrenzte Möglichkeiten – Teil 4

Die nächsten Wochen verliefen bei mir so normal, wie sie eigentlich bei jedem verlaufen. Schule, Schule, Schule. Der übliche Stress. Die einzige Abwechslung war unser bevorstehendes Schulfest, bei dem ich zusammen mit einem guten Freund von mir die Moderation übernehmen durfte. Auf diesen Job war ich schon seit Jahren scharf gewesen und in meinem vorletzten Jahr sollte es endlich klappen.

Irgendwann kurz vor Schuljahresende im Juni – es war der Nachmittag vor unserem großen Schulfest – ging ich wie üblich nach der Schule zur Bushaltestelle und wartete darauf, nach Hause zu fahren. Ich war vom Tag ziemlich gestresst und erschöpft und daher bemerkte ich das schwarze Auto mit getönten Scheiben überhaupt nicht, das vor der Schule stand.

Wie es mein Glück so wollte, verpasste ich den Bus und stand nun mal wieder vor der Alternative eine halbe Stunde auf den nächsten zu warten oder mich zu Fuß auf den Weg zu machen.

Ich ging zu Fuß.

Komischerweise fuhr das schwarze Auto immer einige Meter hinter mir und ich begann mir langsam Sorgen zu machen – schließlich hört man ja genug über was-weiß-ich-alles. Ich hielt es auf jeden Fall für besser etwas Abstand zu lassen und ging in eine kleine Seitengasse. Kaum hatte ich die Hauptstraße verlassen hörte ich jemanden aus dem Auto rufen:

„Hey…“ irgendwer pfiff auf seinen Fingern. Ich drehte mich kurz um und sah – Taylor Hanson!!

Was um alles in der Welt machte der hier war das erste was mir durch den Kopf schoss und als nächstes dachte ich mir wo Taylor ist, da kann Isaac doch eigentlich auch nicht weit weg sein oder?

„TAY!!!“ rief ich und lief auf das Auto zu.

„Pssssst… Willst du die ganze Nachbarschaft zusammenschreien oder was?“ fauchte er mich an.

„Oh… Sorry… aber, was… was machst du hier? Und… wo… Wo ist Isaac?“, fragte Ich immer noch total perplex

„Der ist noch in Amerika“, sagte Taylor. Meine Stimmung fiel in einer Sekunde auf irgendwo weit unter Null.

„Hey… nur ein Scherz… Er wartet im Hotel auf dich“

Das reichte schon um mich wieder auf 180 zu bringen „also kommst du jetzt mit oder willst du lieber zu Fuß laufen?“

Das musste ich mir nicht zweimal sagen lassen und stieg in den Wagen ein.

Während wir durch die Stadt und den mal wieder unerträglichen Berufsverkehr fuhren fragte ich Taylor was sie denn in letzter Zeit gemacht hätten und vor allem wieso sie ausgerechnet jetzt zu mir kamen.

„Na ganz einfach“ antwortete er „die Tour ist zu Ende und unsere Eltern meinten es könnte überhaupt nichts schaden, wenn wir mal ihren Schwiegersohn besuchen gehen“

„Eure Eltern wissen also, dass ihr…“, fragte ich vorsichtig nach

„Ja und nein“ antwortete Taylor. Jetzt war ich ein bisschen verwirrt gewesen aber Taylor hatte ja auch noch eine Erklärung auf Lager „Sie wissen von Isaac und dir. Ich habe es irgendwie noch nicht geschafft es ihnen zu sagen.“

„Wie hat Isaac es ihnen denn beigebracht?“ wollte ich jetzt von Taylor wissen

„Ach das war eigentlich ganz lustig“ lachte er mich an „wir saßen Zuhause und sahen uns irgendeine Talkshow an, in der es mal wieder um Schwule in der Gesellschaft ging und irgendwie meinte mein Dad, dass alle Typen, die in der Sendung auftraten wirklich wie die typischen Schwulen aussahen. Du weißt schon, was er meinte. Er fragte dann ob es denn überhaupt noch »normale« Schwule auf der Welt gibt, die sich nicht wie die absoluten Szene-Typen anziehen und Isaacs einzige Antwort darauf war ein kurzes aber präzises ‚Ja die gibt es Dad‘. Glaub mir, da war erst mal eine ganze Zeitlang Totenstille angesagt aber irgendwann fragte dann meine Mutter ob ihnen Isaac damit etwas Spezielles sagen wollte. Der nickte nur kurz und ich denke da war dann für meine Eltern klar gewesen, was er ihnen sagen wollte. Tja und dann kam eine Szene, die ich auch so schnell nicht wieder vergessen werde. Mein Dad stand von seinem Sessel auf und nahm Isaac ganz lieb in den Arm. Glaub mir, das hatte er schon lange nicht mehr gemacht und da war für uns alle klar gewesen, dass es für niemanden in unserer Familie ein Problem war.“

„Und wieso hast du… naja wieso hast du nicht einfach die Gelegenheit genutzt, um ihnen das gleiche auch von dir zu sagen?“

„Ich weiß es auch nicht. Ich wollte es und stand auch kurz davor aber ich habe es irgendwie nicht geschafft. Als Isaac meinen Eltern dann erklärt hat, wie er dich kennengelernt hat und wie ihr euch ineinander verliebt habt war mir dann überhaupt nicht mehr danach zumute. Ich war in dem Moment einfach nur traurig gewesen, dass Isaac jemanden gefunden hatte und ich nicht“. Taylor sah nicht mehr ganz so fröhlich aus wie noch vor ein paar Minuten aber auch dieser Gesichtsausdruck verschwand nach kurzer Zeit schon wieder und wurde durch ein leichtes grinsen ersetzt.

„Naja wenigstens wissen Isaac und Zac es inzwischen“, sagte er

„Ja? Wann hast du es ihnen denn erzählt?“ Ich fand das ganze inzwischen wirklich interessant

„Das ist noch gar nicht so lange her. Es war nach einem Konzert gewesen. Wir saßen hinterher noch ein bisschen zusammen und diskutierten über die Show und da meinte Isaac nur er hätte einen wirklich süßen Typen im Publikum gesehen, der ihn unheimlich an dich erinnert hat.“ Er musste die Frage in meinen Augen gelesen haben denn sein nächster Satz war bereits „Jetzt mach dir mal kein Sorgen was diesen kleinen Kommentar angeht. Isaac redet praktisch über nichts anderes mehr als über dich und du musst dir wirklich keine Sorgen machen, dass er sich von irgendeinem anderen Boy schöne Augen machen lässt.“ Das beruhigte mich wieder ungeheuer. „Aber um auf die eigentliche Situation zurückzukommen“ fuhr Taylor fort „Ich weiß nicht ob es unterbewusst passierte oder ob ich es vielleicht sogar provoziert habe auf jeden Fall sagte ich etwas in der Art wie ‚Ja da hast du schon recht gehabt, der Typ war wirklich niedlich gewesen‘. Tja, plötzlich hatte ich dann die Augen von meinen Brüdern auf mich gerichtet und Zac fragte mich nur kurz ‚Taylor du…‘ ich konnte in dem Moment nicht anders als laut loszulachen und ein mehr oder weniger ruhiges ‚Ja‘ rauszubringen. Es war schon komisch gewesen aber an dem Abend hatten wir drei noch eine lange Diskussion darüber gehabt und ich glaube seit die beiden es wissen geht es mir auch wieder sehr viel besser.

„Hey das freut mich für dich“, sagte ich als Taylor fertig war und ich meinte es auch wirklich so. Taylor war inzwischen für mich mehr als nur ein Freund geworden. Ich hatte manchmal das Gefühl als wäre er mir so nah wie ein Bruder.

Wir unterhielten uns noch eine Weile über dieses und jenes und fuhren dabei zum größten Hotel in unserer Stadt (wohin auch sonst). Taylor führte mich zu Isaacs Zimmer. Er klopften kurz an, Isaac fragte wer da ist und Taylor antwortete „Ich bin’s“

„Es ist offen“ rief Isaac. Als wir reinkamen merkten wir, dass Isaac noch unter der Dusche stand und ich bat Taylor und für ein paar Momente alleine zu lassen. Der grinste mich nur an und verschwand schweigend wieder.

Es dauerte nicht lange, und Isaac kam aus dem Badezimmer – nackt wie der Herr ihn geschaffen hatte.

„Da bist du ja endlich“, grinste er mich an und warf mich – mal wieder – auf den Boden. Dort angekommen verbrachten wir die nächsten zehn Minuten damit den Körper des anderen von oben bis unten zu erkunden – was bei Isaac wesentlich einfacher als bei mir war, da er nichts anhatte.

Doch irgendwann klopfte es mal wieder an der Tür.

„Ja??“, sagte Isaac gereizt und begann sich wieder anzuziehen. Verdammt nochmal… Wer war denn das jetzt schon wieder?

„Wir sind’s“ riefen Taylor und Zac von draußen.

„Kommt rein…“ antwortete Isaac.

Nachdem Taylor und Zac reingekommen waren und Isaac sich komplett angezogen hatten wollte Isaac mir erzählen wieso sie eigentlich hier waren aber da Taylor das ja alles schon vorgeholt hatte. Ich sagte Isaac noch, dass ich gar nicht weiß, wie ich mich dafür bedanken soll und er meinte einfach nur, dass ich das gar nicht brauchte weil er mir danken musste das er endlich wieder bei mir sein konnte.

„Wow… „, sagte ich einfach nur und nach einem kurzen Blick auf meine Uhr bekam ich erst mal einen Schrecken. Ich musste mich ja noch für den Abend fertig machen, „aber ihr habt euch einen denkbar schlechten Tag ausgesucht. Wir haben heute Abend unser großes Schulfest und ich muss die Moderation übernehmen. Ich würde euch ja gerne einladen, aber ich glaube, die Idee können wir schnell wieder vergessen“

„Hmmm… Wieso das denn?“, fragte Taylor

„Wie – Wieso? Ganz einfach, weil sonst alles zusammenbrechen würde, wenn die Hansons sich im Publikum tummeln.“, sagte ich

„Wer hat denn gesagt, dass wir uns im Publikum tummeln wollen“ lachte Taylor

„Du meinst…“, sagte Zac

„Yep… Genau!“, grinste Taylor

„Cool“, sagte der jüngste der Hanson-Brüder und klatschte in die Hände

„Ähm, könnte mir freundlicherweise jemand erklären, was ihr vorhabt?“ hakte ich nach

„Habt ihr noch ein bisschen Platz im Programm?“, fragte Taylor

„Ja klar, aber wieso…“ ich kam nicht mehr dazu den Satz auszusprechen, denn Isaac packte mich an den Schultern und sagte, nein schrie schon fast „Muss man dir denn alles erklären?“

„Ihr meint, ihr wollt bei uns in der Schule auftreten?“, fragte ich

„Ja wieso denn nicht?“ lachte Taylor

„Weil… ehm… Ich weiß nicht… Ich meine… Das wäre cool“, stotterte ich.

„Okay, dann fahren wir dich jetzt nach Hause und wir packen unsere Sachen zusammen und treffen uns dann bei dir an der Schule, Okay?“

Mir ging das zwar alles ein bisschen schnell aber konnte ich Isaac widersprechen? Natürlich nicht. Wie oft bekommt man schon die Chance seine Lieblingsband und seinen Lieblingstypen in seiner eigenen Schule singen zu sehen und zu hören? Nicht sehr oft.

Isaac fuhr mich also nach Hause, ich zog mich um, ging nochmal den Plan für den Abend durch und machte mich dann auf den Weg zur Schule. Ich sprach noch kurz mit ein paar Leuten von der Technik und meinem Co-Moderator und versuchte ihnen die ganze Sache zu erklären. Die hielten mich natürlich zuerst für verrückt und meinten ich wollte ihn verarschen aber irgendwann schienen dann doch zu merken, dass ich es ernst meinte. Glücklicherweise hat unsere Schule an der Aula einen Hintereingang wo wir die Hansons unauffällig hinein schleusen wollten, da das ganze ja schließlich eine große Überraschung werden sollte.

Die Planung stand also und alles war perfekt – es war kurz vor Halb Sechs und die Party sollte gleich losgehen doch die Hansons waren noch nicht da. Uns blieb aber keine Zeit mehr und so musste ich hoch auf die Bühne, meine vorbereitete Rede halten und die erste Nummer ansagen. Irgendwelche Mädchen aus der 8. Klasse wollten einen Tanz vorführen. Na dann viel Spaß dabei. Als ich von der Bühne runter kam signalisierte mir Phillip, dass ich kurz in den Nebenraum kommen sollte.

Mir fiel ein Stein vom Herz als ich sah, dass die Hansons endlich angekommen waren und sich auf ihren Auftritt vorbereiteten. Ich denke mal Isaac sah an meinem Ausdruck, dass ich (wenn auch nur ein gaaaanz kleines bisschen) verärgert darüber war, das es etwas länger gedauert hatte und so hob er nur die Schultern und sagte:

„Versuch du mal an einem Freitagabend in einem fremden Land ein Schlagzeug aufzutreiben“

Ich konnte nicht anders und musste laut loslachen.

„Wann sind wir denn dran?“, fragte Zac. Ich sagte ihnen, dass noch zwei oder drei Nummern vor ihnen dran wären und wir normalerweise danach eine längere Pause eingeplant hätten, die aber dann aus bekannten Gründen gestrichen wird.

Die nächsten drei Nummern verliefen ziemlich ereignislos. Um genau zu sein war die Stimmung in der Aula ziemlich am Boden. Ich ging wieder nach oben um die Hansons anzusagen bis mir auffiel, dass ich mir gar nicht überlegt hatte wie ich das eigentlich machen sollte. Wie sage ich meine Lieblingsband in meiner Provinzschule an? Mich überkam doch ein leichtes Gefühl von Panik. Ich ging trotzdem auf die Bühne und setzte zu einer weiteren Rede an.

»» So… Halloooo… Darf ich vielleicht um ein bisschen Ruhe bitten? ««

Viel Wirkung zeigt das nicht, aber zu mindestens konnten mich jetzt alle hören.

»» Normalerweise hatten wir ja jetzt wie im Programm ausgeschrieben eine längere Pause eingeplant, aber heute Nachmittag ist noch in letzter Minute eine Nummer dazugekommen, die wir jetzt noch dazwischenschieben müssen. ««

Das schien den lieben Schülern überhaupt nicht zu gefallen, denn sofort stieg der Geräuschpegel wieder.

Während ich redete bauten ein paar Lehrer schon das Schlagzeug hinter mir auf und irgendwer musste wohl ein Hanson-Emblem darauf platziert haben.

„Cool – Hanson-Playback“ schrie ein Mädchen aus der ersten Reihe. Ich musste mich doch sehr beherrschen um nicht laut loszulachen – sie hatte ja keine Ahnung, wer sie da oben wirklich auf der Bühne erwartete…

»» Also gut Leute, ich möchte euch ein paar Jungs vorstellen und ich hoffe ihr habt euren Spaß «« sagte ich und kaum war ich fertig stürmten die drei auch schon auf die Bühne. Für eine Sekunde war es totenstill. So ruhig habe ich es in unserer Schule noch nie erlebt aber nachdem die meisten dann doch irgendwann gerafft hatten, was los war und die Hansons anfingen „Man from Milwaukee“ zu spielen war niemand im Saal mehr zu halten. Die öde Stimmung war wie weggeblasen und alle schienen es zu genießen. Ich hatte mich inzwischen wieder von der Bühne entfernt und sah mit die ganze Sache von unten an.

Nachdem sie fertig waren hielt Taylor eine „Wir-sind-froh-hier-zu-sein“ Ansprache und es folgten zwei weitere Songs. Bei „A minute without you“ dreht sich Isaac einmal zu mir um und sah mir tief in die Augen. Ich musste mein Bestes geben um nicht vor allen Leuten loszuheulen.

Als sie fertig waren griff Isaac sich sein Mikrophon, bedankte sich beim Publikum und setzte zu folgender Rede an:

»» Seid ihr gut drauf? ««

Tosendes Geschrei von den Kids. Naja eigentlich nicht von allen sondern eigentlich nur von den weiblichen Kids im Saal aber das waren auch schon genug um einem das Trommelfell weg zu pusten.

»» Seid ihr froh, dass wir hier sind? ««

Noch mehr tosendes Geschrei

»» Wollt ihr wissen, wem ihr das zu verdanken habt? ««

Und noch mehr tosendes Geschrei aber ich ahnte bereits, was jetzt kommen würde und versuchte mich irgendwo zu verstecken – ohne Erfolg. Überall standen Leute und ich kam nicht von meinem Platz weg.

Isaac winkte mich bereits auf die Bühne aber ich zeigte ihm durch eine Geste an, dass ich diesmal nicht unbedingt auf die Bühne wollte. Nachdem er es noch zweimal durch winken versucht hatte und ich jedes Mal dankend abgelehnt hatte kam er selber zu mir und zog mich auf die Bühne. Es ist nicht so, dass ich Panik gehabt hätte… Ich habe schon in Theaterstücken die Hauptrolle gespielt und habe daher schon ein bisschen Bühnenerfahrung, aber das war etwas anderes.

Isaac stellte sich mit mir an den Rand der Bühne und hob meinen Arm. Ich weiß nicht, ob die Leute mich oder Isaac bejubelten aber es war mir auch egal – ich genoss es einfach nur.

»» Also gut, unser letztes Lied ist euch für euch alle an dieser tollen Schule… Ihr kennt es alle und ich will, dass ihr alle mitsingt ««

Isaac ging zurück zu seinem Mikrophonständer und ich verschwand so schnell es ging wieder von der Bühne. Während ich mich erst mal wieder von der Szene erholen musste, begannen die Hansons „MMMBop“ zu spielen…

Ich weiß nicht wieso (oder doch?) aber während des gesamten Liedes hatte ich das Gefühl, dass mich etliche hundert Augen anblickten – vielleicht war es aber alles einfach auch nur Einbildung gewesen schließlich war ich nicht der Star des Abends sondern die drei Jungs auf der Bühne.

Der Rest des Abends verlief genauso ereignislos wie der Abend bevor die Hansons auf der Bühne waren und doch lag eine Stimmung in der Luft, die ich in unserer Schule noch nie erlebt hatte.

So gegen 20:00 war der ganze Spaß auch schon vorbei und die Aula leerte sich allmählich. Die Hansons mussten natürlich noch massenweise Autogramme schreiben, aber nach einer halben Stunde saß ich dann auch wieder mit Isaac, Taylor und Zac im Auto.

„Danke“, sagte ich leise in Isaacs Ohr nachdem wir uns bereits wieder in den Armen lagen.

„Wofür denn?“, grinste er mich an.

„Für alles“ antwortete ich und wir beide küssten uns als wenn es unser erstes Mal wäre…

„Hey Leute und was machen wir jetzt?“, fragte Zac

„Die kleinen Kinder gehen jetzt ins Bett“ lachte Taylor. Zac war – nicht überraschend – gar nicht begeistert davon und fiel erst mal über Taylor her. Nachdem die beiden sich wieder ein bisschen beruhigt hatten schlug ich vor auf die Kirmes zu fahren. Schließlich gehört es sich einfach in unserer Stadt sich zu mindestens einmal auf der Kirmes zu zeigen. Naja, ich habe mir da nie sehr viel draus gemacht, aber auch nur, weil ich nie jemanden hatte, der mit mir über die Kirmes ging. Das war jetzt anders.

„COOL!!“ rief Zac „Ich bin schon seid einer Ewigkeit nicht mehr Achterbahn gefahren“

„Also versprich dir lieber nicht zu viel davon“, grinste ich „Soviel ist da auch wieder nicht los und eine Achterbahn haben wir sowieso noch nie gehabt“

Das schien Zac aber nicht gerade sehr zu beunruhigen – er nahm das ganze von der humorvollen Seite und meinte noch, dann könnte er wenigstens auch etwas essen ohne hinterher alles auf den Sitzen zu verteilen.

Gesagt – getan. Nachdem wir noch kurz bei mir und den Hansons im Hotel vorbeigefahren waren und uns umgezogen hatten waren wir auch schon auf der Kirmes und tummelten uns mitten im Gewühl. Der Bodyguard der die Hansons begleitete hielt sich ziemlich im Hintergrund und so hatten wir vier einen RiesenSpaß zusammen.

Nachdem wir eine Stunde durch die Gegend gelaufen und auf verschiedenen Geräten gefahren waren, wo ich normalerweise im Traum nicht draufgegangen wäre, blieben wir schließlich am Autoskooter hängen. Wir fuhren eine Tour nach der anderen und der Betreiber dachte bestimmt auch schon wir seien verrückt, aber es machte einfach zu viel Spaß.

Doch irgendwann wollte der Skooter in dem Isaac und ich saßen einfach nicht mehr und wir hatten keine andere Wahl, als durch das Gewühl hinauszulaufen.

Als wir fast schon von der Fläche herunter waren hörte ich nur einen unheimlich lauten Schrei, der von Taylor kommen musste und danach merkte ich nur noch, wie irgendwas vor meine Schienbeine fuhr bevor bei mir die Lichter ausgingen.

Als ich wieder aufwachte fand ich mich in einem Rettungswagen wieder und ich sah einen kreidebleichen Isaac Hanson, der mich am Arm rüttelte und ständig meinen Namen flüsterte. Ihm liefen die Tränen die Wangen herunter. Als ich die Augen aufmachte schien das für ihn gereicht haben und er brach vollkommen in Tränen aus. Ich wollte von der Liege aufstehen aber ich merkte, dass das meinem Kopf überhaupt nicht gefiel. Gut, dann lassen wir das eben.

„Nick… Wie… Geht’s dir gut?“, schluchzte Isaac

„Naja… Mehr oder weniger. Wenn man davon absieht, dass mein Kopf sich anfühlt als läge ein 200 Kilo-Gewicht drauf geht es mir eigentlich ganz gut“, grinste ich ihn an „Aber was war denn überhaupt los?“, fragte ich ziemlich verdutzt. Die Rettungshelferin von Roten Kreuz erklärte mir dann, dass Isaac und ich von einem anderen Autoskooter erwischt worden sind und ich erst mal ohnmächtig zusammengebrochen war. Wow!

Nach ein paar Minuten ging es meinem Kopf auch wieder einigermaßen gut und ich wollte schon wieder aus dem Rettungswagen raus, als ich merkte, dass mein Bein bei jeder Bewegung einen Höllenschmerz verursachte. Isaac ging es seinem Gesicht zufolge auch nicht sehr viel anders. Die Mitarbeiter vom Roten Kreuz meinten, dass wir uns vielleicht die Beine gebrochen hätten und es wäre wohl besser und erst mal ins Krankenhaus zu fahren.

Um die Geschichte hier etwas abzukürzen: Isaac und ich hatten uns zum Glück die Beine gebrochen sondern nur verstaucht – aber von den Schmerzen her hätte das auch nicht schlimmer werden können. Das komische an der ganzen Sache war, dass der Arzt im Krankenhaus überhaupt nicht wusste, welcher Befund denn nun von wem war, da wir beide anscheinend exakt dieselbe Verletzung hatten.

Wir bekamen also jeder einen dicken Verband um das linke Bein und nachdem uns der Arzt aus dem Krankenhaus entlassen hatte wollten wir auch langsam mal in unsere Betten gehen, da wir nach dem ganzen Tag hundemüde waren. Doch so schnell sollten wir auch wieder nicht in’s Bett kommen denn wir hatten noch einen Besuch bei meinen Eltern vor mir. Wenn Isaac schon einmal bei uns in der Stadt war, dann wollte ich auch, dass er meine Eltern und meine Eltern ihn einmal richtig kennenlernen.

Wir fuhren also zu mir nach Hause, wo meine Eltern schon auf mich gewartet hatten, denn im Krankenhaus hatte es doch etwas länger gedauert, als wir zuerst angenommen hatten. Wir hatten sie zwar angerufen aber wie Eltern eben nun mal so sind waren sie solange nervös, bis sie sahen, dass es mir doch noch relativ gutging und mir außer dem verstauchten Bein nichts weiter passiert war.

Nachdem ich ihnen Isaac vorgestellt hatte – was ich mir eigentlich auch hätte sparen können denn sie kannten ihn sowieso schon aus diversen Auftritten im Fernsehen – begann auch schon eine Diskussion, die ich nicht unbedingt haben musst – meine Mutter begann Isaac zu erzählen, was ich als Kleinkind alles angestellt hatte und wie oft ich mir da auch schon ein paar Schrammen und auch mal ein paar größere Verletzungen eingehandelt hatte und die beiden hatten wirklich viel Spaß zusammen. Ich wäre jedoch am liebsten im Boden versunken bei all dem, was meine Mutter da aus meinem Leben ausplauderte.

Nach einiger Zeit meinte ich dann aber auch, dass es inzwischen schon ziemlich spät sei und wir uns doch vielleicht auch besser mal auf den Weg ins Bett machen sollten. Zu meinem Glück fand meine Mutter das auch angebracht und so ersparte ich mir noch weitere peinliche Momente aus meinem früheren Leben. Ich wollte mich gerade schon von Isaac verabschieden, da er ja wieder ins Hotel zurückmusste als mein Vater meinte wieso ich denn nicht einfach mitkommen würde – hatte ich da gerade richtig gehört? Ich fragte nochmal nach ob ich das auch richtig verstanden hätte und als mein Vater dann meinte, dass ich ihn schon genau richtig verstanden hätte, fiel ich ihm erst mal um den Hals und dankte ihm.

Ich packte also schnell ein paar Sachen für die Nacht ein und dann machte ich mich mit meinem ebenfalls überglücklichen Freund auf den Weg in’s Hotel. Nachdem wir beide dort angekommen waren empfingen uns Taylor und Zac, die schon vorgefahren waren, stürmisch und wollten natürlich direkt wissen, was genau im Krankenhaus passiert war und so weiter und so fort.

Als Isaac und ich mit dem Erzählen fertig waren stellten wir fest, dass es bereits kurz nach 1:00 geworden war und wir dachten alle, es wäre vielleicht die Zeit mal ein bisschen Schlaf zu bekommen. Nachdem Taylor und Zac sich verabschiedet hatten gingen oder besser humpelten Isaac und ich zum großen Doppelbett in der Mitte des Zimmers. Dort angekommen versuchte ich mir meine Hose auszuziehen, was aber schwieriger und vor allem schmerzvoller war, als ich mir das vorgestellt hatte. Isaac schien dieselben Probleme zu haben und so halfen wir uns kurzerhand gegenseitig. Als Isaac endlich meine Hose aushatte und mein bestes Stück nun schon ein ganzes Stück aus meiner Unterhose herausguckte meinte er, es wäre doch eine Schande dieses gute Stück einfach da zu lassen, wo es jetzt ist.

Er schob mich aufs Bett und begann dann langsam sich mit meinem Schwanz zu befassen. Wie hatte ich das in der ganzen Zeit vermisst. Es war wie ein elektrischer Schlag. Isaacs Zärtlichkeit auf der einen und mein schmerzendes Bein auf der anderen Seite. Er massierte meinen Penis und strich über meine Eichel und ich wäre fast zersprungen vor Lust. Doch kurz vor meinem Höhepunkt hörte er auf, begann mich komplett auszuziehen und mit seiner Zunge über meinen restlichen Körper zu fahren.

„Oh Ike…“ stöhnte ich leise.

Er machte weiter und entdeckte Stellen an meinem Körper, die ich selber bisher noch gar nicht entdeckt hatte… Ich hätte niemals gedacht, das mein Ellenbogen eine erogene Zone ist. Während er meinen Oberkörper küsste fand seiner Hand ihren Weg wieder zurück an meinen Penis und er begann mit rhythmischen Bewegungen mich noch weiter zu erregen – wenn das überhaupt noch möglich war. Doch wieder kurz vor dem Orgasmus hörte er auf. Ich konnte nicht mehr. Ich hielt es einfach nicht mehr aus.

„Was gibt das? Die moderne Art der Folter oder wieso…“ Ich kam nicht dazu den Satz auszusprechen denn seine Zunge war schon wieder in meinem Mund.

„Genieße es einfach…“ flüsterte er mir ins Ohr

Isaac brachte mir noch zwei weitere Male kurz vor den Höhepunkt und hörte jedes Mal wieder auf. Doch das war alles nur ein Vorgeschmack. Beim nächsten Mal war ich schon mehr oder weniger darauf vorbereitet wieder kurz vor der Krönung abzubrechen, doch diesmal hörte Isaac nicht auf. Seine Hand blieb an meinem inzwischen Diamant-harten Schwanz und ich konnte es nicht länger halten. Mein Sperma schoss mit einer Wucht heraus wie es sonst nur Wasser aus Feuerwehrschläuchen kann. Ich hielt es nicht mehr aus und musste ein leises „Uuummmmmmp“ herausbringen.

Nachdem ich mich von dem stärksten Orgasmus meines Lebens erholte hatte, wollte ich nicht nur alleine der Glückspilz des Abends sein und begann daher schnell auch Isaac seine Klamotten auszuziehen. ‚Den spannst du jetzt genauso auf die Folter‘ dachte ich mir, als ich begann Isaac vom Nabel bis zum Hals zu küssen. Doch dieses Glück sollte mir nicht zuteilwerden. Gerade, als ich meine Hand um seinen Penis legte schoss auch schon Isaac Sperma über seinen Bauch. Wow – ich glaube er war fast noch erregter als ich es war.

„Nennst du das etwa fair?“, grinste ich, als er sich ein bisschen erholt hatte

„Nein, aber es war nur super“, sagte er und zog mich noch näher an sich heran. So blieben wir noch einige Minuten liegen, und ich wollte ihm noch so vieles sagen, doch ehe ich dazu kam waren wir beide bereits eingeschlafen.

*-*-*

Als ich am nächsten Morgen aufwachte fühlte ich mich alles andere als gut. Mein Bein tat höllisch weh und aus irgendwelchen Gründen ging es meinem Kopf auch nicht besser. Aber nachdem ich bemerkt hatte, wer immer noch in meinen Armen lag war mir mein Bein auf einmal wieder egal und ich war nur noch glücklich.

Da ich keine Ahnung hatte, wie spät es war und Isaac auch nicht aufwecken wollte blieb ich also einfach ruhig liegen.

Nach einer ganzen Weile flüsterte Isaac mir leise ins Ohr „Nick… bist du schon wach?“

Ich gab ihm keine Antwort sondern drehte mich um und gab ihm einen Kuss.

„Ich glaube, dass soll ja heißen“, grinste Isaac mich an

Nachdem wir noch ein paar Minuten ruhig im Bett gelegen hatten, begannen wir dann endlich aufzustehen und uns fertig zu machen. Nun ist das mit einem Gipsbein bei weitem nicht so leicht wie sonst und wir hatten einige Zeit zu tun. Als wir gerade fertig waren und anfingen wollten uns etwas zu Essen zu machen kam Taylor auch schon zu uns ins Zimmer und erkundigte sich wie denn unsere Nacht gewesen sei. An seinem Blick konnten wir schon erkennen, dass er nicht einfach nur wissen wollte ob wir gut geschlafen hatten. Isaac und ich guckten uns an, danach guckten wir Taylor an, der scheinbar direkt merkte, was wir sagen wollte, die Arme hob und in einem leisen Ton sagte: „Okay, dann eben nicht… Ich kann’s mir sowieso schon denken… AUU! Ike!“

*-*-*

Während des Wochenendes hingen wir eigentlich die ganze Zeit fast nur im Hotel oder bei mir zu hause rum und versuchten die Zeit totzuschlagen. Irgendwann Sonntagnachmittag fiel mir auf einmal ein, dass ich ja Montags auch eigentlich mal wieder zur Schule gehen sollte – oder musste um genau zu sein.

„Und was habt ihr die Woche über vor?“, fragte ich Isaac

„Naja, ich hatte mir gedacht, ein bisschen Bildung könnte uns nicht schaden und vielleicht könnten wir einfach mit zu dir in die Schule kommen“

Ich war zwar ein bisschen überrascht von Isaacs Idee aber der Gedanke ihn die nächste Woche auch noch um mich zu haben – auch wenn es nur in der Schule war – gefiel mir. Da ich wusste das unsere Schule gegenüber Gästen auch ziemlich aufgeschlossen war – wie es sich für ein neusprachliches Gymnasium auch gehört – hielt ich die Idee sogar für ganz realistisch.

Gesagt, getan. Am nächsten Tag kamen Isaac und Taylor also mit mir in die Schule. Zac zog es dann doch vor im Hotel zu bleiben: „Wieso in den Laden gehen, wenn es nicht unbedingt sein muss“.

Nach einem kurzen Gespräch mit dem Direx, der sich nochmal bei Tay und Ike dafür bedankte, dass sie unser Schulfest auf die Titelseite aller Lokalzeitungen gebracht hatten, gingen wir also zu meiner ersten Stunde. Dass Isaac in meinem Jahrgang bleiben würde war von Anfang an klar, aber bei Taylor kostete es etwas Überredungskunst doch das Argument einen Amerikaner ganz alleine in eine deutsche Klasse zu setzen leuchtete dem alten Mann, der die Verantwortung für unsere Schule trug dann doch ein.

Abgesehen davon, dass die Atmosphäre in der Schule irgendwie anders war als sonst verlief der Morgen relativ ruhig. Ich hatte zwei Stunden Chemie, in denen die beiden Hansons anfangs einfach nur schön ruhig auf ihrem Platz saßen – was soll man auch von zwei englisch sprechenden Jungs in einem deutschen Chemie-Kurs schon großartiges erwarten? Naja das dachte ich zu mindestens denn als wir in der zweiten Stunde ein Experiment begannen waren die beiden auch eifrig mit dabei gewesen unserer Gruppe beim Aufbauen zu helfen – ich hoffte nur sie wissen, was sie da taten doch Isaac meinte nur, dass die Experimente doch überall auf der Welt gleich aussehen würden und das ja wohl nicht das Problem sein würde. Erstaunlicherweise gab es tatsächlich bei der Durchführung keine größeren Probleme (zu mindestens nicht mehr, als die anderen Gruppen auch hatten) und letzten Endes war unsere Gruppe sogar als erste fertig gewesen.

Die folgende Stunde Geschichte fiel aus und so nutzte ich die Gelegenheit um den beiden unsere hochheilige Lehranstalt zu zeigen.

Als auch diese Stunde vorbei war und es zur Pause läutete begann das, was ich eigentlich schon viel früher erwartet hatte, die Hansons mussten wohl oder übel eine Autogrammstunde geben. Nachdem Isaac und Taylor sorgfältig – und ziemlich fachmännisch – die Wünsche der Fans erfüllt hatten ging es mit dem los, was sich einfach nicht vermeiden ließ. Ich hatte eine Doppelstunde Englisch wobei in den ersten zehn Minuten ein englisches Frage-Antwortspiel mit den Hansons veranstaltet wurde und die restlichen 80 Minuten unterhielt sich mein Englisch-Lehrer mehr oder weniger alleine mit den Hansons über den American-Way-of-Life. Wir anderen saßen mehr oder weniger schweigend in der Gegend herum, während mein Lehrer endlich mal wieder jemanden gefunden hatte, der auf seinem Niveau mitdiskutieren konnte.

Wir alle – außer meinem Lehrer und den Hansons – waren heilfroh als die Stunde zu Ende war und wir endlich den Raum verlassen konnten.

„Hey, der Typ war einfach nur spitze“, sagte Taylor während wir den Raum verließen

„Ja ja… wenn du ihn zwei Jahre lang hast denkst du da auch anders drüber“ lachte Stefan, mein Klassenkamerad, der gerade neben uns lief.

Der Rest des Tages verlief ziemlich ereignislos, wenn man davon absieht, dass Isaac und Taylor in der Sportstunde fast alleine gegen 10 andere Fußball gespielt und – wie sollte es anders sein – gewonnen haben.

Irgendwann hatten wir dann den Tag hinter uns gebracht und waren wieder bei mir zu hause angekommen. Meine Eltern waren inzwischen auch wieder da und freuten sich, dass endlich mal Leben in unsere Wohnung einkehrte.

Der Rest vom Nachmittag verbrachten wir also damit mit meinen Eltern über alles mögliche zu reden. Gegen Abend verabschiedete sich Taylor und fuhr zurück ins Hotel, während Isaac und ich es uns in meinem Zimmer gemütlich machten.

Isaac wühlte sich durch meine englische Video-Collection (die gar nicht mal so klein war) und nachdem er fast 5 Minuten damit zugebracht hatte sich zu entscheiden entschloss er sich für „Ein Fisch namens Wanda“. Ich wusste zwar gar nicht mehr, dass ich den überhaupt noch hatte aber na gut.

Nachdem wir also schon fast die Hälfte des Filmes hinter uns hatten – ich verknotet in Isaaks Armen und andersrum – fragte mich Isaac: „Was hast du eigentlich in den Sommerferien vor?“

Ich hatte eine leise Vorahnung auf was er hinaus wollte und antwortete eher unbeteiligt: „Bisher noch überhaupt nichts.“

„Lust mit nach Australien zu kommen, Loverboy?“, grinste er mich an

Australien? Das war nun doch ziemlich unerwartet. Was wollte er denn in Australien und was hatte ich damit zu tun?

„AUSTRALIEN??“, fragte ich erstaunt und stieß erst mal mit meinem immer noch nicht ganz ausgeheilten Bein gegen meine Nachttischlampe. „Au ! Was willst du denn in Australien?“

„Ich eigentlich gar nichts. Taylor übernimmt eine Gastrolle in irgend so einer Jugendserie und das muss ich mir einfach ansehen.“

„Naja, ich weiß nicht so ganz…“

„WIESO?“

„Naja einerseits würde ich gerne mal nach Australien aber…“

„Aber was?“, hackte Isaac nach

„Wenn man mal drüber nachdenkt, was so ein Flug kostet…“ Darauf legte Isaac das breiteste Grinse auf was man sich nur vorstellen kann.

„Ich dachte eigentlich über dieses Thema wären wir uns einig.“

„Ike, ich…ich weiß nicht. Ich komme mir irgendwie immer so komisch dabei vor, wenn ich auf eure Kosten durch die Weltgeschichte fliege. Ich weiß nicht wie viel es genau ist aber ihr müsst doch bestimmt schon ein paar tausend Dollar nur für meine Flüge bisher ausgelegt haben oder? Ich komme mir einfach irgendwie schuldig dabei vor.“

„Schuldig?“, lachte Isaac, „du fühlst dich schuldig? Ich würde mich schuldig fühlen, wenn ich dich nicht immer dann zu mir holen könnte, wenn ich Zeit habe. Du kommst mit und damit hat sich die Sache erledigt. Deinen Eltern werden wir das ganze auch noch beibringen.“

Konnte ich da noch irgendwas drauf sagen?

Den Rest des Filmes bekamen wir schon gar nicht mehr mit. Wir waren zu sehr damit beschäftigt uns Taylor in einer Fernsehserie vorzustellen. Wir kamen aus dem Lachen gar nicht mehr raus.

Am nächsten Tag sprachen wir mit meinen Eltern über die ganze Sache und anstatt der von mir erwarteten Skepsis waren sie hellauf begeistert von dem Vorschlag. Meine Mutter hatte Isaac inzwischen sowieso schon wie einen Sohn in ihr Herz geschlossen und mein Vater meinte auch, dass das doch eine wunderbare Gelegenheit für mich sei mal wieder etwas von der Welt zu sehen. „Nicht zuletzt“, grinste er mich an „haben wir dann auch mal ein bisschen Ruhe vor dir“

„Ach so sieht das aus“ lachte ich und damit war das Thema für den Abend beendet und wir vertieften uns in den weiteren Planungen für die nächsten Tage.

Der nächsten zwei Wochen fühlte ich mich wie im siebten Himmel. Ich war zwar nie jemand der gerne zur Schule gegangen ist aber mit Isaac an meiner Seite begann mir sogar die Schule Spaß zu machen.

‚Wenn das doch für alle Ewigkeit so weitergehen könnte‘ dachte ich, als ich am letzten Tag vor der Schule neben meinem Liebling einschlief…

 

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