Nachdem wir also den ganzen Abend weiter vor uns hin geblödelt hatten wurden wir doch irgendwann müde und gingen langsam in unsere Betten – naja sagen wir mal zu mindestens Isaac und ich gingen in unsere Betten – Taylor und David verzogen sich in Davids Bungalow um dort „ihren Spass zu haben“ wie Taylor so schön direkt und ohne Umschweife sagte.
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Als ich am nächsten Morgen aufwachte musste ich feststellen, dass Isaac schon aufgestanden war – das war ja auch eigentlich nichts besonders gewesen. Ich dachte mir er war bestimmt einfach früh wach geworden und war schon damit beschäftigt gewesen, sich um unser Frühstück zu kümmern – doch diesmal sollte ich mit dieser Einschätzung falsch liegen. Als ich in die Küche kam, musste ich feststellen, dass überhaupt niemand da war. Isaac war nirgendwo zu sehen, Stephen war auch nirgends aufzufinden aber das war er ja sonst auch nicht und Zac war auch wie vom Erdboden verschwunden. Taylor war ja sowieso nicht dagewesen also was sollte das alles? Irgendwie hatte ich kein besonders gutes Gefühl bei der Sache.
Ich suchte nach irgendeinem Zettel, einer Nachricht aus der ich vielleicht entnehmen konnte, wo alle hin waren aber Fehlanzeige – nichts zu finden. Tja, was blieb mir da anderes übrig, als zu warten bis irgendeiner wieder zurück kommt?
Gerade als ich es mir einigermaßen gemütlich gemacht hatte und den Fernseher einschalten wollte klingelte es auch schon an der Tür. ‚Wer kann das denn jetzt sein?‘ dachte ich mir aber als ich mich gerade von der Couch erhoben hatte hörte ich auch schon, wer da draußen vor der Tür stand: „Hallo? Jemand Zuhause?“
Es war David gewesen. Was wollte der denn hier? Naja in dieser ganzen seltsamen Situation wunderte ich mich darüber kaum noch sondern machte ihm erst mal die Tür auf.
„Morgen“, sagte ich „Was treibt dich denn schon um diese Uhrzeit hier hin?“
„Ist Taylor da?“, fragte David der immer noch ein bisschen außer Atem zu sein schien. Er musste wohl das ganze Stück von seinem Bungalow bis zu uns gelaufen sein.
„Taylor? Nein, den habe ich seit gestern Abend nicht mehr gesehen aber hier sind auch alle ausgeflogen – was ist denn los?“
„Ich habe überhaupt keine Ahnung. Ich wache heute Morgen auf doch Taylor war verschwunden. Ich habe mir gedacht vielleicht ist irgendwas passiert und er musste zurück – aber dann hätte er mir doch auch Bescheid sagen können oder?“ er sah ein bisschen besorgt aus
„Naja es scheint tatsächlich irgendwas passiert zu sein aber die große Frage ist: Was? Wieso ist die gesamte Hanson-Familie auf einen Schlag verschwunden und kein Mensch weiß irgendetwas?“
„Vielleicht sind sie von irgendwelchen fanatischen Fans entführt worden“, sagte David. Er begann schon wieder ein bisschen zu grinsen
„Na so weit wollen wir dann wohl doch nicht gehen… hoffe ich zumindest. Aber diese ganzen Spekulationen bringen sowieso nichts. Ich denke, wir sollten erst mal gemütlich frühstücken und danach können wir immer noch weitersehen, was wir machen oder? Was meinst du dazu?“, fragte ich ihn
„Das ist eine gute Idee – was zu Essen könnte ich jetzt auch gebrauchen“
Wir begannen also uns etwas zu essen zu machen und dabei begannen wir uns richtig gut zu unterhalten und so langsam lernte ich David richtig gut kennen. Eigentlich war er ja gar nicht der schüchterne Junge gewesen, für den ich ihn zuerst gehalten habe. Er brauchte scheinbar nur ein bisschen Zeit zum »auftauen« aber jetzt war er ein richtig netter Typ gewesen und ich beneidete Taylor fast ein bisschen um ihn – aber nein, niemand konnte meinen Isaac übertreffen – auch David nicht.
Nachdem wir bereits einige Toastbrote intus hatten war auch scheinbar das Warten vorbei, denn wir hörten, dass irgendwer die Tür reinkommt.
„Na endlich, da sind sie ja“, sagte ich „Jetzt bin ich aber wirklich mal gespannt, was denn los gewesen ist“
Es dauerte nicht lange und Zac, Taylor und Isaac standen in der Küche. Aber irgendwas war anders gewesen in den Gesichtern der drei. Die gewohnte Fröhlichkeit war weg gewesen und irgendwas bedrückte sie – das war nicht zu übersehen gewesen und irgendwie war auch mir bei weitem nicht mehr so wohl wie noch vor fünf Minuten – was war passiert?
Nachdem die drei ihre Jacken ausgezogen hatten setzten sie sich zu uns an den Tisch und Isaac sagte nur kurz: „Wir müssen mit euch reden.“
*-*-*
„Isaac was ist denn los?“, fragte Ich
„Es sind ein paar Sachen passiert und wir müssen eine Entscheidung treffen – und zwar bald“
„Was ist passiert?“ hakte ich nach.
„Wenn du mich vielleicht mal aussprechen lassen würdest könnte ich dir auch erklären, was Sache ist“ dieser Satz kam scheinbar ein bisschen härter rüber, als Isaac wollte aber sein Gesichtsausdruck eine Sekunde später sagte mir schon, dass es nicht so gemeint war.
Er fuhr fort: „Heute Morgen um 6:00 bekamen wir einen Anruf von unserem Manager, der uns aufforderte sofort zu ihm zu fahren – alleine. Das war auch der Grund, wieso wir euch nicht geweckt hatten. Wir hatten ja selber keine Ahnung gehabt und dachten vielleicht wären wir ja direkt wieder zurück und keiner würde irgendwas merken, das war ja dann leider nicht so.
Als wir dann bei unserem Manager waren erfuhren wir auch den Grund des ganzen Rummels: Gestern Abend während unserer »Gesprächsrunde« hatten wir einen ungebetenen Zuschauer. Ein Photograph hat von außen ein paar Photos geschossen.“
„Was für Fotos?“, fragte David vorsichtig nach.
„Sagen wir mal es waren Photos die eindeutig zeigen, dass du und Taylor sowie Nick und ich ein bisschen mehr miteinander haben als das vier normale Freunde haben würden. Ich glaube mehr muss ich dazu nicht sagen oder?“
„Und was war jetzt mit den Fotos?“, wollte ich wissen
„Die Photos wurden beschlagnahmt“, sagte Taylor „ein Freund von uns bei der Zeitung hat direkt die Polizei gerufen und die hat die Photos beschlagnahmt.“
„Dürfen die das denn?“, fragte David
„Jaaa“, rief Zac und schlug mit der rechten Hand leicht auf den Tisch, „es ist nämlich ganz und gar nicht erlaubt, durch die Fenster anderer Leute zu spionieren.“
„Das Problem an der ganzen Sache ist nur“, sagte Isaac, „dass niemand dem Photographen verbieten kann zu erzählen, was er gesehen hat und er wird erzählen, was er gesehen hat, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche – darum müssen wir jetzt überlegen, wie es weitergeht – es gibt da jetzt mehrere Möglichkeiten: Die erste ist, dass wir einfach alles leugnen und behaupten es hätte nie irgend etwas stattgefunden.“
Ich nickte leicht, denn das war eigentlich die Möglichkeit von der ich gedacht hätte, Taylor und Isaac wären sich darüber schon einig gewesen doch als Isaac sagte
„Doch Taylor und ich sind uns in diesem Falle ausnahmsweise mal einig, dass wir dass nur als äußerste Notfalllösung akzeptieren werden – wir wollen uns ja eigentlich gar nicht mehr vor unseren Fans verstecken“
Uff – jetzt war ich aber doch ein bisschen überrascht gewesen – das war etwas, dass ich nicht erwartet hatte – Mut hatten die beiden, das musste man ihnen lassen
„Aber – was ist… ich meine die Band… naja ihr wisst schon“ stotterte ich vor mich hin
„Es ist ganz einfach: Die richtigen Fans werden es schon verstehen. Wer unsere Musik nicht mehr hört, nur weil wir schwul sind, der ist es selber schuld. Ich meine wir haben inzwischen soviel Geld verdient, dass wir uns zu mindestens darum keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Entweder sie akzeptieren uns so wie wir sind oder überhaupt nicht“, sagte Isaac und dieser Teil hatte einen ungeheuren Effekt auf mich.
Ich wusste gar nicht mehr, was ich sagen sollte. Ich saß mehr oder weniger nur noch mit offenem Mund da und sah die drei an.
„Und wie wird es jetzt weitergehen?“, fragte David.
„Das wissen wir selber noch nicht so genau. Wir haben da ein paar Möglichkeiten ins Auge gefasst – die beste ist nächste Woche in dieser Fernsehshow – da könnten wir es natürlich der ganzen Welt sagen aber das würde ein anderes Problem aufwerfen“ antwortete Isaac.
„Was denn?“, fragte ich.
Isaac sah mir tief in die Augen und sprach leise weiter „Nick ich möchte – natürlich nur wenn du absolut nichts dagegen hast – unseren Fans auch direkt meinen Freund im Fernsehen vorstellen.“
Halt – mir ging das alles ein bisschen schnell. Hatte ich das jetzt richtig verstanden? Isaac wollte sich also im Fernsehen outen und dann noch direkt Millionen von Menschen seinen Freund vorstellen – mich?
Ich im Fernsehen und dann auch noch… das ganz war irgendwie ein bisschen viel für mich gewesen und ich saß erst mal ziemlich sprachlos da. Es war irgendwie nicht ganz so die Sache, dass ich ins Fernsehen kommen sollte – das zwar auch aber eben nicht nur – sondern viel mehr das, dass Isaac und Taylor das jetzt so schnell hinter sich bringen wollten.
Ich meine ich konnte sie ja durchaus verstehen aber trotzdem ging es ein bisschen schnell.
„Nick… Nick… NICK“ rief Isaac „was ist los?“ er sah jetzt wieder ziemlich besorgt aus
„Ich… naja also ich bin einfach ein bisschen… platt. Ich glaube, da gibt es gar nichts weiter zu zu sagen.“
„Was? Hast du da nicht etwas vergessen?“, fragte Taylor.
„Was sollte ich vergessen haben?“ Ich wusste wirklich nichts, was ich vergessen haben könnte.
„Naja – ich glaube, man sollte deine Eltern vielleicht vorher noch ein bisschen darauf vorbereiten, dass ihr Sohn in Zukunft auch nicht mehr so ganz in der Masse der Leute verschwinden wird, denn genau so sieht es aus. Du wirst ein kleiner Star werden – natürlich nicht so groß wie wir“, grinste Taylor und nahm seine Brüder in den Arm.
„Ja ja Taylor – wir sind mal wieder überhaupt nicht arrogant heute oder?“ lachte Isaac „aber Nick, er hat recht. Ein paar Leute – wahrscheinlich sogar sehr viele werden auch dich demnächst auf der Straße wiedererkennen. Willst du das wirklich?“
Oh Mann… das waren zwei Sachen, an die ich wirklich überhaupt nicht gedacht hatte. Meine Eltern kannten Isaac ja und hatten ihn auch so richtig in ihr Herz geschlossen hatte ich das Gefühl aber so übers Fernsehen überraschen wollte ich sie dann doch wieder nicht.
Andererseits welche Chance bestand schon, dass sie eine australische Talkshow sahen? Keine große aber Isaac traf es ganz gut und meinte, dass es bestimmt nicht auf diese Talkshow beschränkt sein würde.
Ein paar Szenen davon würden bestimmt auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden also sollte ich meinen Eltern vielleicht doch Bescheid sagen – alleine schon der Fairness wegen.
Und dann noch berühmt? Ich? Ich meine gewünscht hatte ich mir immer sowas in der Richtung aber niemand rechnet doch damit, dass es wirklich passiert. Aber ich hatte Isaac an meiner Seite also konnte mir ja schließlich nichts wirklich Schlimmes passieren. I
ch gab Isaac einen dicken Kuss auf den Mund und sagte „Alles! Mit dir zusammen mache ich alles!“
Als wir uns wieder voneinander getrennt hatten merkten wird, dass David und Taylor verschwunden waren.
„Wo sind die beiden hin?“, fragte ich.
„Ich denke mal, die beiden haben auch noch ein paar wichtige Sachen miteinander zu besprechen. Taylor sieht das ganze nämlich nicht in allen Bereichen genauso wie ich. Er ist noch nicht so weit und möchte den Fans seinen Freund präsentieren – Outing ja aber mehr dann doch nicht und das muss er David jetzt auch überbringen.“
Der Rest des Tages verlief ohne irgendwelche Höhepunkte oder irgendwelche weiteren Überraschungen. Ich hatte ein ziemlich langes Telefongespräch mit meinen Eltern. Die beiden waren zwar von der Idee nicht ganz so begeistert wie ich es war aber sie meinten, das sei nun einmal meine Entscheidung. Ich müsse da durch und sollte mich da von niemand – auch nicht von ihnen – beeinflussen lassen.
David und Taylor erzählten uns später, dass sie beide der Ansicht waren ihre Beziehung – im Moment noch – geheim zuhalten, da sie einfach noch nicht bereit dazu waren und – besonders Taylor – auch Angst hatten, Davids Schauspielkarriere könnte Schaden nehmen unter der ganzen Sache.
*-*-*
Es waren also noch vier Tage… vier Tage bis die Welt erfahren würde, dass Isaac Hanson schwul ist und einen Freund hatte. Je näher es auf den Tag zuging desto aufgeregter wurde ich und desto lustiger und lebhafter wurde Isaac – komische Welt dachte ich mir.
Während der nächsten Tage versuchte Taylor mir ständig die „Regeln für gutes Benehmen in TV-Shows“ beizubringen wie er selber sagte aber irgendwie kam mir das ganze nur ungeheuer albern vor – und da war ich nicht der einzige.
Also schenkte ich dem ganzen nicht besonders viel Beachtung – wie denn auch, ich war ja eigentlich nur noch ein Nervenbündel mit Beinen dran – das ganze machte mir scheinbar doch ein bisschen mehr zu schaffen, als ich gedacht hatte doch jetzt war ich drin und ein zurück gibt es jetzt auch nicht mehr sagte ich mir.
Am letzten Abend vor dem »großen Tag« lagen Isaac und ich zusammen in unserem Bett und er flüsterte mir in Ohr, „Nick, bist du wirklich sicher, dass du das ganze mitmachen willst?“
Ich war mir selten so sicher wie zu diesem Zeitpunkt und daher hatte ich mit der Antwort überhaupt keine Probleme.
„Isaac ich liebe dich und wenn ich dich hierbei nicht unterstützen kann – wann kann ich es dann?“ Ich gab ihm einen langen und intensiven Kuss bevor ich weiterredete, „ich bin zwar nur noch ein Nervenbündel mit ein bisschen was dran aber ich werde das ganze schon durchstehen – solange du bei mir bist schaffe ich sowieso alles, an das ich vorher nicht mal gedacht hatte – also mach dir um mich keine Sorgen. Und außerdem kann ich doch jetzt sowieso nicht mehr zurück.“
„Nick ich habe ein bisschen Angst“, flüsterte Isaac.
Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet – er war doch derjenige gewesen, der die ganze Zeit die positivste Einstellung überhaupt gehabt hatte, die man sich nur irgendwie vorstellen kann – wieso jetzt das?
„Angst wovor?“
„Ich weiß es nicht. Vielleicht davor mal wieder frei zu leben oder… ich weiß es nicht. Wirst du mir helfen?“
„Natürlich werde ich das mein Liebling“, sagte ich und dann schliefen wir nebeneinander ein.
*-*-*
Die Nacht war eine der unangenehmsten an die ich mich erinnern kann. Schlafen konnte hatte ich kaum und wenn ich denn tatsächlich mal eingenickt war plagten mich auch nur irgendwelche Alpträume – das ganze schien mich doch ein bisschen mehr mitzunehmen als ich gedacht hatte. ‚Nur gut, wenn das ganze endlich vorbei ist‘ dachte ich mir und versuchte noch ein bisschen zu schlafen – vergeblich.
Um vier Uhr morgens wurde mir das ganze dann doch zu blöd. Ich stand auf und legte mich vors Fernsehen. Es lief zwar noch nichts außer australische Werbesendungen aber mir war eigentlich alles recht, dass mich ein bisschen ablenkte.
Nach ungefähr einer halben Stunde musste ich etwas verblüfft feststellen, dass auch Taylor scheinbar nicht schlafen konnte und ebenfalls mit seiner Bettdecke ins Wohnzimmer geschlurft kam.
„Ich kann nicht mehr schlafen“, sagte er
„Also darauf wäre ich jetzt alleine nicht gekommen aber danke, dass du mich drauf hingewiesen hast“, grinste ich.
Taylor grinste zurück aber ich konnte deutlich merken, dass irgendwas in der Luft lag denn dieses Grinsen war nicht wie sonst so durchgehend, dass man gar keine andere Wahl hatte, als mitzugrinsen. Taylor war mindestens so aufgeregt wie ich, das war nicht zu übersehen.
Je näher es auf den Morgen zuging, desto unruhiger wurden wir zwei bis endlich Isaac irgendwann in der Tür stand, uns etwas verdutzt ansah und fragte, was wir beide denn so früh morgens schon auf der Couch machten und als er dann sah, was für ein Programm wir sahen konnte er sich nicht den Kommentar verkneifen, ob wir zwei es schon so nötig hätte das australische Werbefernsehen zu sehen.
Das lockerte dann die Stimmung etwas auf doch dieses gewisse etwas lag immer noch in der Luft – und das war wohl so schnell auch nicht mehr weg zu bekommen.
Das tägliche Gewusel am Morgen war nicht anders, als an den anderen Tagen zuvor und wie immer saßen wir letztlich zusammen am Frühstückstisch doch diesmal war es erstaunlich ruhig gewesen. Kaum einer sagte einen Ton, eigentlich wurde nur das allernotwendigste Gesprochen.
Irgendwann – es muss so gegen neun Uhr gewesen sein – meinte Isaac nur Taylor solle sich doch nicht ganz so aussauen, weil ihre Eltern das gar nicht so angenehm finden würden. Jetzt wurde Taylor aber scheinbar hellhörig.
„Mum und Dad kommen auch?“
„Ja klar. Meinst du vielleicht, sie wollen sich einen der interessantesten Tage im Leben ihrer Kinder entgehen lassen? Dafür dürftest du sie doch eigentlich gut genug kennen oder?“, antwortete Isaac.
„Ehm ja klar aber… ist schon gut.“
Isaac, der gerade vom Kühlschrank kam stellte sich hinter seinen Bruder, stützte seine Hände auf Taylors Schultern und sagte in leisem Ton, „Taylor, ich weiß wie du dich fühlst aber ob Mum und Dad das ganze nun im Fernsehen sehen oder direkt live im Studio – was macht das für einen Unterschied?“
„Ich weiß auch nicht. Vermutlich macht es überhaupt keinen Unterschied. Aber du hast Recht, dann sollte ich ein bisschen anständiger essen“, grinste er und machte genauso weiter, wie er aufgehört hatte – unverbesserlich.
Während des Essens fiel mir dann plötzlich ein, dass ich zwar wusste, dass wir heute im Fernsehen auftreten würden aber ich hatte überhaupt keine Ahnung wo und wie und überhaupt. „Sag mal Ike, was ist das eigentlich genau für eine Sendung, in der wir dann heute auftreten werden?“, fragte ich ihn
„Eine Talkshow“, antwortete er
„EINE TALKSHOW??“ mir fiel fast das Brot aus dem Mund… ich in einer Talkshow, das war einfach zu herrlich. Bisher war ich doch immer derjenige gewesen, der Talkshows für die albernste Erfindung seit der Muppet-Show gehalten hatte und jetzt würde ich selber darin auftreten? Ich konnte ein leichtes grinsen dann doch nicht verbergen, „was gibt’s denn da für ein Thema?“
„Schwule Kids – der nette Junge von nebenan oder hätten Sie das gedacht?“, antwortete Isaac.
„Es geht sich darum, sozusagen Überraschungsoutings zu haben und zu sehen, wie die Umgebung der Kids damit umgeht. Das Thema lief vor einiger Zeit in den Staaten mit ziemlich hohem Erfolg und die Australier haben sich eben gedacht das wäre doch mal eine gute Idee und haben es auch genommen. Eigentlich war das ja erst für nächste Woche vorgesehen aber nach einem Anruf beim Studio wird das ganze jetzt eben heute gedreht und da das ganze live ist heute auch noch ausgestrahlt. Mit ein paar nicht angekündigten Gästen aber das macht das ganze ja erst so richtig interessant“, grinste er.
„Nicht angekündigt? Na da bin ich ja mal gespannt“, sagte ich.