Streit vorprogrammiert – Teil 3

Wenn der Kopf denkt an wen er will

Das schöne an dem Ganzen war, dass Arbeiten für mich flach fiel. Der Nachteil aber, dass Frank mir nicht von der Seite wich. Auch Ralf machte es sich sehr gemütlich bei mir.

Es war mir nicht unangenehm, die beiden um mich zu haben. Ich kannte sie ja schon lange genug. Nur bemerkte ich so immer wieder, wie sehr ich mir so eine Beziehung wünschte.

Kleine Gesten oder ihre Blicke zueinander zeigten, wie sehr sie sich liebten.

In solchen Momenten musste ich eigentlich immer an Kevin denken und wie unsere Beziehung lief.

Doch heute war es anders.

Meine Gedanken kreißten um Max – Seine tollen hellgrünen Augen, sein fantastisches Lächeln…

Ich musste schnellstens wieder auf die Beine kommen, damit ich ihn wiedersehen konnte. Leider wusste ich nur seinen Vornamen und sonst nichts.

‘Hier’, sagte Frank und reichte mir einen Teller Suppe. ‘Der gibt dir Kraft.’

Das war nicht wirklich sein ernst.

Suppe?

Mir wäre ein Schnitzel lieber.

Brummend gab ich mich meinem Schicksal hin, denn schließlich konnte ich wohl kaum diese liebe Geste verschmähen.

Es dauerte drei ganze Tage bis ich die zwei wieder los war. Dabei hätte ich locker schon am nächsten Morgen wieder für mich selbst Sorgen können. Aber wie hätte ich das Frank klar machen sollen?

Endlich hatte ich meine vier Wände wieder für mich und wollte mir gerade ein heißes Bad gönnen, als die Türklingel ging.

Genervt öffnete ich die Tür: ‘Was hast du jetzt schon wieder vergessen, Frank?’

Doch war es nicht Frank, der vor mir stand.

Stürmisch umarmten mich zwei zarte Arme und drückten mich fest an sich.

‘Ich habe gerade erst gehört, was dir passiert ist. Geht es dir wieder besser?’, wollte Kevin von mir wissen.

Nur zaghaft konnte ich seine Umarmung erwidern.

‘Naja, so einigermaßen’, flunkere ich meinen Freund an.

Wieso sollte ich die Situation nicht ein wenig zu meinen Gunsten ausnutzen. Schließlich kam ich bei Kevin sowieso viel zu kurz.

‘Du hättest mich anrufen können’, kam es patzig von ihm, während er sich von mir löste.

‘Frank und Ralf waren die ganze Zeit hier’, antwortete ich zu meiner Verteidigung.

‘Das ist gut, dass jemand hier war. Aber ich hätte auch gerne Bescheid gewusst’, kam es erneut von Kevin.

Tatsächlich hatte ich glatt vergessen ihm von dem ganzen zu Erzählen. Aber es war nicht ungewöhnlich, dass wir uns ein paar Tage nicht sahen und auch nichts voneinander hörten.

Weshalb ich mir auch keine Vorwürfe machen wollte. Schließlich hatte ich oft genug, vieles von Bekannten über Kevin gehört, was er gerade so trieb .

Jetzt war es mal umgekehrt gewesen und ich fühlte mich richtig gut dabei. So konnte er mal merken, wie es war, wenn man nicht Bescheid wusste.

Außerdem waren meine Gedanken eher bei Max gewesen, als wie bei Kevin.

‘Wollen wir rein gehen?’, fragte ich Kevin, der mich ziemlich sauer ansah.

‘Ich sollte mich noch ein wenig hinlegen und ausruhen’, fuhr ich fort, weil ich schon mit einer Absage von ihm rechnete.

Mein Freund nickte und folgte mir schweigsam.

Drinnen angekommen, legte ich mich gespielt kränklich aufs Sofa unter meine Wolldecke.

‘Wenn du etwas trinken möchtest, musst du dich heute mal selber versorgen’, sagte ich zu Kevin, der schon nicht mehr ganz so sauer aussah.

‘Möchtest du auch etwas?’, fragte er mich, während er sich in die Küche begab.

‘Ein Kaffee wäre toll. Machst du uns einen?’, antwortete ich.

Da nichts mehr kam, deutete ich dies als ein Ja.

Kurz darauf hörte ich ein Klappern aus der Küche.

Schränke und Schubläden wurden betätigt.

Zwischendurch hörte man meinen Freund fluchen, was mir ein Grinsen ins Gesicht zauberte.

‘Wo sind denn die Löffel?’, rief er dann auch noch und man könnte meinen, er wäre zum ersten Mal hier bei mir.

Ich hatte ihn wirklich zu sehr verwöhnt.

‘Die Schublade ganz rechts bei der Tür’, schrie ich zurück.

Gefühlte zehn Minuten später hatte ich endlich meine Tasse Kaffee vor mir stehen.

‘Ich übernehme keine Garantie dafür, dass er schmeckt’, brummte Kevin und setzte sich zu mir auf die Couch.

‘Hast du Zucker drin?’, fragte ich skeptisch und sah Kevin auch schon in die Küche flitzen.

Abermals hörte ich Schranktüren auf und zugehen.

Dann stand er beschämt in der Stubentür und schaute mich verlegen an.

‘Dritte Tür von rechts’, flüsterte ich und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.

Endlich bekam ich auch Zucker in meinen Kaffee und Kevin setze sich wieder zu mir. Diesmal etwas näher.

Ich tat ihm auch zwei Stücke Zucker in sein Getränk und merkte wie peinlich ihm das Ganze war.

In diesem Moment fühlte ich mich so hingezogen zu meinem Freund, dass ich den Arm um ihn legte, ihn an mich heranzog und küsste.

Fördert legte ich meine Lippen auf die Seinen und drang forschend mit meiner Zunge in den mir bekannten Mund ein.

Seufzend ließ Kevin sich zurückfallen und erwiderte nur zu gerne meinen Kuss.

Er schmeckte süß und verführerisch, irgendwie nach mehr.

Nur ungern löste ich mich von diesen weichen Lippen, aber ich musste unbedingt erst ins Bad.

Traurig sah Kevin mich an.

‘Ich sollte unbedingt in die Wanne’, grinste ich ihn an.

‘Okay’, kam es Verständnisvoll von meinem Freund, was mich erstaunte.

Also trank ich meinen Kaffee so schnell es ging aus und begab mich ins Bad.

‘Kann ich solange an deinen Computer?’, fragte Kevin noch, bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel.

‘Logisch’, gab ich ihm zur Antwort.

Schließlich saß er schon oft genug bei mir am Schreibtisch und surfte im Internet herum.

Während das Wasser in die Wanne lief, zog ich mich langsam aus und stellte alles was ich brauchte an den Badewannenrand.

Dann durfte ich endlich das warme Nass auf meinem Körper spüren und lehnte mich entspannt zurück.

Der Kuss gerade mit Kevin hatte sich zwar gut angefühlt, aber dennoch musste ich jetzt wieder an Max denken.

Er hatte einen tollen Körper, der ganz anders war als Kevins – viel männlicher und reifer.

Seine hellgrünen Augen sah ich, sobald ich meine Augen schloss.

Wie von selbst wanderte meine Hand über die Brust und spielte ein wenig mit den feinen Flaum zwischen meinen Brustwarzen. Unten regte sich etwas und so ließ ich meine Finger weiter runter über meinen Bauch gleiten. Ich zog tief die Luft ein und biss mir leicht auf die Unterlippe, bevor ich meinen mittlerweile harten Freund in die Hand nahm.

Maxs Lächeln hatte ich vor Augen und so fing ich an mich selbst zu bearbeiten. Erst langsam, dann immer schneller.

Dass Kevin im Nebenzimmer saß, hatte ich total ausgeblendet.

In Gedanken streichelte ich Maxs tollen Körper und schmeckte die schönen vollen Lippen.

Aber ich wollte noch viel mehr. Am liebsten wollte ich Max spüren und das so nah wie möglich – so intim wie möglich.

Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er mich verwöhnen würde.

So was war bei mir und Kevin ausschließlich in einer Richtung möglich. Da war ich grundsätzlich derjenige, der die Arbeit tat.

Die Vorstellung von Max so verwöhnt zu werden, brachte mich schnell zum Höhepunkt.

Es drehte sich ein wenig um mich herum. Vermutlich hatte ich die Wassertemperatur falsch eingeschätzt. Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich wieder klar denken und sehen konnte.

Dann wusch ich mich, stand aus der Wanne auf und trocknete mich gründlich ab.

Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich mit einem komischen Gefühl zurück ins Wohnzimmer, wo Kevin noch immer vorm Computer saß.

Natürlich hatte er nichts besseres zu tun, als auf den blauen Seiten wie wild zu flirten. Er war so vertieft, dass er nichteinmal meine Anwesenheit bemerkte.

Es machte mich wütend und traurig zugleich. Vielleicht aber auch, weil ich mich schlecht fühlte, weil ich hinter Kevins Rücken an Max dachte und er sich kein bisschen für sowas genierte.

Ich holte tief Luft und räusperte mich dann.

‘Oh, schon fertig’, kam es überrascht von Kevin.

‘Ja, aber ich denke, ich sollte mich doch noch ein wenig ausruhen. Schließlich muss ich morgen wieder arbeiten’, versuchte ich die Situation sachlich zu lösen, weil ich keinen Streit wollte.

Kevin stand sofort auf und machte den PC aus.

‘Klar, verstehe ich’, sagte er zu mir und wich gezielt meinem Blick aus. Was vielleicht auch besser war, da er sonst bemerkt hätte, wie sauer ich auf ihn war.

‘Dann bin ich mal wieder weg’, kam es noch von ihm, bevor er mir einen Kuss aufdrückte und die Wohnung verließ.

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