Traumschiff – Teil 9

Zunächst einmal Danke für die positiven Rückmeldungen. Es könnten zwar ein paar mehr sein, aber so macht es doch gleich mehr Spaß, weiter zu schreiben. Allerdings geht das bei mir mit den Kapiteln nicht immer so regelmäßig, da ich Vollzeit beschäftigt bin und an sechs Tagen in der Woche arbeite. Da ich auch noch einen Haushalt und ein Kind habe, geht das nicht immer so. Ich werde mich bemühen, wenigstens jeden Monat ein Kapitel hoch zu laden und bitte um euer Verständnis dafür. Normalerweise hat ein Kapitel bisher immer ca. 20 Seiten und das möchte ich auch so beibehalten.

*-*-*

Donnerstagabend

Frank

Heute bin ich nicht im Wohnheim geblieben, sondern zu meinen Eltern nach Hause gefahren. Zwei bis dreimal die Woche fahre ich die knapp zwanzig Kilometer mit der Bahn oder mit dem Bus von Bremerhaven hier her, um meine Eltern zu sehen, Wäsche abzuholen und hin zu bringen und meine Post zu holen, die immer hier her kommt. Heute sind auch zwei Briefe aus München dabei.

Der erste, ein DIN A 5 Kuvert enthält die Zusage über einen Studienplatz für Sozialpädagogik an der Uni in München. Der zweite ist von Paul. Zuerst will ich den gar nicht auf machen, aber dann lese ich ihn doch. Er jammert mir die Ohren voll, wie blöd er doch gewesen ist, dass er mich so betrogen hat.

Es täte im sehr leid und er bittet mich tausendmal um Verzeihung und er liebt ja eigentlich nur mich und sonst niemanden. Ich sollte im bitte doch noch eine zweite Chance geben, mir seine Liebe zu beweisen und er könnte ohne mich nicht leben.

Nach dem ich beides gelesen habe, rufe ich bei Ole im Krankenhaus an und erzähle ihm am Telefon von den Briefen. Mittendrin bricht Ole das Gespräch ab und auf einmal wird mir klar, wie blöd ich doch bin, ihm das hier so einfach per Telefon zu erzählen. Das hätte ich ihm besser morgen persönlich gesagt, anstatt ihn jetzt anzurufen. Er ist wohl jetzt sehr traurig. Ich könnt mir selbst eine rein hauen. Ich muss noch mal zu ihm, egal, wie spät es ist, ich muss einiges klar stellen und zwar sofort.

Die Uhr zeigt Neunzehn Uhr fünfzehn an, da wird ja noch eine Bahn oder Bus fahren. Schnell bin ich angezogen und nach dem ich meinen Eltern gesagt habe, was ich vorhabe, bin ich auch schon auf dem Weg. Heute Nacht werde ich nicht mehr zurück fahren, sondern in meinem Zimmer im Wohnheim bleiben.

Ich weiß selber nicht mehr, ob ich überhaupt noch in München studieren will, jetzt nach dem das mit Paul geschehen ist. Und ich mag Ole wahnsinnig gern, ich würde lieber hier studieren und mit ihm zusammen sein. Warum hab ich den Scheißbrief nur erwähnt.

Die Bahn ist ziemlich leer und ich sitze und starre aus dem Fenster, ohne draußen etwas wahr zu nehmen. Ich muss mir klar werden, wie das jetzt alles weiter geht. Ich will wissen, wie Ole zu mir steht und wie er sich die Zukunft wünscht. Ich bin manchmal selber erstaunt, wie schnell Ole den Paul aus meinen Gedanken verdrängt hat.

Noch etwa zehn Minuten, dann ist die Bahn an der Klinik. Es ist jetzt zwanzig Uhr dreißig und ich bin aufgeregt, meine Hände sind feucht und mein Herz klopft schneller als normal.

*-*-*

Ole

Das Fernsehen läuft im Hintergrund, ich liege mit dem Rücken zu Torsten und mir laufen ab und an ein paar Tränen über das Gesicht, die dann in meinem Kopfkissen versickern. Oh Mann, warum muss immer alles so kompliziert sein in meinem Leben. Erst verlier ich meinen Vater, grad als ich ihn dringend gebraucht hätte, weil mir auf gegangen ist, das ich schwul bin.

Dann verlieb ich mich zum ersten Mal und derjenige, dem mein Herz gehören soll, geht nach München, zum studieren, da, wo auch sein Exfreund studiert, der ihn unbedingt zurück haben will. Eine Liebe über mehr als neunhundert Kilometer hinweg hat doch fast keine Chance. Wer hält denn so was aus, alle sechs oder acht Wochen für eine Nacht und einen Tag zusammen zu sein und ansonsten nur Telefon, MSN oder Skype.

Das kann ich nicht und das will ich auch nicht. Wenn Frank nach München geht, dann ist da nicht nur die Entfernung, nein, da ist auch Paul. Und auch, wenn das bei Frank jetzt noch frisch ist, das mit der Untreue, was wird denn, wenn sie sich täglich begegnen, sich sehen und an ihre gemeinsame Zeit erinnern, während ich hier in Bremen sitze und einsam bin.

Dann hab ich ständig Angst, dass sie wieder zusammen kommen und ich dann der Dumme dabei bin. Ich will mein Herz nicht verschenken, um mir es ein paar Monate später zerbrochen wieder zurück geben zu lassen. Das werde ich nicht riskieren. Wenn Frank wirklich nach München gehen will, bitte, aber dann werde ich keine Beziehung mit ihm eingehen. Auch wenn das jetzt sehr, sehr weh tut.

Aber ein Scheitern nach ein paar Monaten, das wird wohl noch viel mehr wehtun. Wenn ich mich mal auf ihn eingelassen habe, dann will ich auch, dass er bei mir ist und ich bei ihm und Treue verlange ich auch. Er kann ja auch hier studieren, das werde ich ja auch tun. Wir könnten zusammen in Bremen wohnen und studieren und hier auch glücklich sein.

*-*-*

Torsten

Irgendwas stimmt nicht mit Ole. Seit dem Anruf vor einer Stunde ist er total ruhig, hat sich auf die Seite gelegt und starrt offensichtlich die Wand an. Ich denke mal, dass es der Frank war, der da angerufen hat. Ole scheint ihn ja sehr zu mögen und der Frank scheint auch nicht abgeneigt zu sein, mit Ole was anzufangen.

Wenn ich so darüber nachdenke, dass es ja zwei Männer sind, die sich da ineinander verlieben, dann kommt mir das jetzt, da ich die beiden kenne, nicht mehr so abwegig und unnormal vor wie noch vor ein paar Wochen. Wenn ich nicht wüsste, dass sie beide schwul sind, dann würde ich das an ihrem Verhalten auch wohl nicht bemerken. Also die sind nicht tuckig oder so, wie mein Vater das immer beschreibt und belästert.

Also, mein Bild über Schwule hat sich in den letzten Tagen schon verändert und ich werde Papa schon sagen, das er mit seiner Meinung total auf dem Holzweg ist und wenn es wirklich auch solche gibt, wie er sie immer schildert, so wird das wohl kaum auf die Masse der schwulen Jungs zutreffen.

Ich werde mal aufstehen und an sein Bett gehen, versuchen, ihn etwas auf zu muntern. Ich steige auf der Fensterseite aus dem Bett und gehe mit den Krücken langsam bis auf die andere Seite von Oles Bett. Mit der Krücke ziehe ich mir einen Stuhl ran und setze mich neben ihn ans Bett. Seine Augen sind geschlossen und Tränen haben feuchte Spuren auf seinem hinterlassen.

„Ole, ich möchte dir gern helfen, komm rede mit mir. Was ist denn passiert, das du auf einmal so traurig bist?“, frage ich und fast wie von selbst hat sich meine Hand auf seinen Kopf gelegt und ich kraule ein wenig durch sein Haar. Er seufzt tief und schluchzt ein bisschen.

Dann öffnet er die Augen, sieht mich tief traurig an, schnieft die Nase hoch: „Oh Torsten“, stöhnt er auf, „Frank hat einen Platz in München bekommen, zum studieren, weißt du. Wenn er dahin geht, ist er wochenlang weit weg von mir und ständig wieder nah an Paul und ich werde in Angst leben und mich hier vor Sehnsucht nach ihm verzehren. Ich kann das nicht, kann keine Fernbeziehung haben. Das halte ich nicht aus“.

„Ganz ruhig, Ole, du weißt doch bestimmt noch gar nicht, ob er jetzt auch dahingeht, vielleicht will er das ja gar nicht mehr, jetzt wo er sich in dich verliebt hat“, sag ich tröstend und kraule weiter zart seinen Kopf. Ole schnieft und zieht wieder die Nase hoch. „Hast du kein Tempo?“, frag ich. „Schublade“ kommt es leise und undeutlich von ihm.

Ich ziehe die Schublade auf, ah, hier sind ja Taschentücher. Ich rupfe drei Stück aus der Packung und drück sie Ole in die Hand. Er beginnt, immer noch schluchzend, seine Tränen abzuwischen, dann schnäuzt er die Nase und steckt die Tempos unter seine Decke. Seine Augen sind immer noch geschlossen.

Jetzt dreht er sich auf den Rücken und öffnet seine Augen. Traurig sieht er mich an und sagt: „Oh man, da bin ich das erste Mal in meinem Leben verliebt und alles läuft schief. Wenn das immer so ist, will ich mich nie wieder verlieben.“ „Jetzt sieh doch mal nicht alles so furchtbar schwarz, Ole. Frank wird das bestimmt erklären, wie er sich eure Zukunft vorstellt. Vielleicht bleibt er ja dir zu Liebe hier in Bremerhaven. Warte erst mal ab, was er dazu zu sagen hat“, antworte ich.

Ich nehme meine Krücken und stehe auf und sage: „Jetzt gucken wir erst mal ein bisschen TV, das lenkt dich ab und morgen früh redest du mit ihm. Du darfst auch die Fernbedienung haben“. Ich humple wieder zu meinem Bett und will mich gerade hinlegen, als die Türe auf geht. Herein kommt Frank, ein bisschen abgehetzt und mit schuldbewusstem Blick.

„Ole, es tut mir leid, ich bin so ein Esel, ich hätte dir das nicht alles am Telefon sagen sollen“, fällt er gleich mit der Tür ins Haus und beugt sich dann zu Ole herunter. Er drückt seine Lippen auf seine zu einem kurzen Kuss. „Entschuldige meine Schußlichkeit, ich hätte dir das erst morgen persönlich erzählen sollen“, schiebt er nach, „ komm, steh auf, wir gehen ein bisschen spazieren und wir reden über alles“. War mir klar, dass ich jetzt mal wieder nix mitbekommen soll.

*-*-*

Ole

Frank ist in unser Zimmer gekommen und hat sich gleich entschuldigt, dass er mir alles einfach so am Telefon erzählt hat. Jetzt will er mit mir reden, spazieren gehen. Wohl auch, weil Torsten sonst alles mit kriegt, was wir reden. Torsten hat mich vorhin getröstet, das hatte ich eigentlich nicht erwartet, dass er so was macht, aber es hat mir in dem Moment schon geholfen, das er da war.

„Ich muss mir was drüber ziehen“, sag ich, „ich habe schon meinen Schlafanzug an“. Ich steh auf und zieh meine Trainingshose und die Jacke über und folge dann Frank, der bereits an der Tür steht. Torsten streckt mir den Daumen hoch und grinst. Eigentlich ist er doch schwer in Ordnung, der Kleine, und ich mag ihn mittlerweile auch ganz gern.

Auf dem Flur frag ich: „Wohin gehen wir denn, draußen ist es jetzt schon dunkel und auch ein bisschen zu kühl zum Sitzen“. „Wir gehen in mein Zimmer, drüben im Wohnheim, da sind wir ziemlich ungestört und können in Ruhe reden“, sagt Frank und wir fahren mit dem Aufzug in das erste Untergeschoss. Dort gibt es einen Verbindungsgang zu dem Wohnheim.

Fünf Minuten später sitzen wir in Franks Zimmer im Wohnheim, das er mit noch einem Zivildienst leistenden jungen Mann zusammen bewohnt. Der, Jochen Berger heißt der, ist aber heute Abend bei seiner Freundin und kommt erst gegen zehn Uhr zurück, erzählt mir Frank.

Wir setzen uns auf Franks Bett, wobei Frank ein Stück näher an mich ran rutscht, als mir im ersten Moment lieb ist. Ich will zuerst Klarheit über unsere Zukunft haben, bevor ich mich auf Nähe und eventuelle Zärtlichkeiten ein lasse.

Ich setze mich also mit dem Rücken an das Fußende des Bettes und lege mein rechtes Bein angewinkelt vor mich, so dass Frank automatisch mehr Abstand zu mir halten muss. So, mit den Gesichtern zueinander und etwas Distanz werden wir uns auch besser unterhalten können.

*-*-*

Jerome

Mit Sergejs Hand in meiner gehen wir zunächst in das Wohnzimmer, um von dort aus ins Esszimmer zu gelangen. Alle Augen sind auf uns gerichtet und instinktiv drückt Sergej meine Hand, die jetzt doch leicht feucht ist. „Hallo, guten Abend“, fang ich mit belegter Stimme an, „ich möchte euch Sergej Ruloff vorstellen, der Mann, mit dem ich ab heute wohl mehr als nur befreundet bin.“

Dann stelle ich Sergej nacheinander meine Familie vor, die sich nun auch alle erhoben haben, um Sergej zu begrüßen. Papa macht den Anfang und sagt: „Hallo, guten Abend und recht herzlich willkommen im Hause Remmers, Herr Ruloff. Ich bin Jeromes Vater, Karl August Remmers und ich freue mich, dass sie bei uns sind. Ich hoffe, sie fühlen sich wohl bei uns“.

Während er das gesagt hat, hat er Sergejs Hand festgehalten, jetzt lässt er sie los und Mama nimmt von Sergej Besitz. „Guten Abend, junger Mann, auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Haus“, sagt sie und stellt dann einfach mal schnell die anderen vor, so das Sergej das ganze Prozedere des Händeschüttelns erspart bleibt.

„Das ist Jeromes Schwester Natascha, dort ist die Mutter meines Mannes, Oma Luise und neben ihr, steht ihre Schwester Frieda, die mit Oma zusammen oben eine eigene Wohnung hat. Die werden Sie, wenn Jerome und Sie nun zusammen seid, bestimmt noch kennen lernen. Martin und auch Kai, unsere Begleiter auf fast allen Wegen, haben Sie ja bereits kennen gelernt und die anderen guten Geister hinter den Kulissen werden Sie im Laufe der Zeit ja dann auch noch kennen lernen“, erklärt sie Sergej den Personenkreis von dem er da gerade intensiv betrachtet wird.

„Jetzt wollen wir aber endlich essen, Sergej, setzen Sie sich bitte neben Jerome, der kann Ihnen dann zur Hand gehen, wenn Sie Probleme mit der Hand haben sollten“, meldet sich jetzt Papa wieder zu Wort und sagt dann schmunzelnd, „und das Vorurteil, das beim Essen in unseren Kreisen nicht geredet wird am Tisch, das können Sie getrost vergessen. Guten Appetit“. Alle murmeln eine Erwiderung von Papas Wunsch.

Jetzt muss Sergej grinsen und ich ziehe in vorsichtig zu unseren Plätzen. Auf der anderen Seite von Sergej sitzt Natascha, ich denke das Mama das so geregelt hat. Bevor Sergej sich hinsetzt, räuspert er sich kurz und sagt dann: „Ich danke ihnen für die herzliche Begrüßung hier in diesem Haus, möchte aber vor dem Essen noch eine Bitte aussprechen. Bitte sagen sie alle Sergej und du zu mir, darüber würde ich mich sehr freuen“.

Er ist ein bisschen rot geworden, aber er ist nicht mehr so nervös. Ich bin schon ein bisschen stolz auf ihn nach seinem gelungenen Auftreten und an Mamas Gesicht sehe ich, dass sie ihn sofort adoptieren würde. Auch Oma und Frieda strahlen Sergej an und man sieht auch ihnen an, dass sie meinen Freund jetzt schon ins Herz geschlossen haben.

Der Tisch ist gut eingedeckt und auch Getränke sind da, Bier, Holsten natürlich, da ist Papa im Aufsichtsrat, und Wein und auch diverse alkoholfreie Sachen. „Martin und Kai, ihr braucht heute nicht mehr zu fahren“, sagt Papa, „ihr könnt also ruhig auch was alkoholisches trinken“.

Er macht gerade eine Flasche Grauburgunder auf, es ist aber auch Rotwein offen, den haben nämlich Frieda und Oma schon angefangen. Nach anfänglichem Zögern setzt dann doch eine angeregte Unterhaltung ein und Natascha unterhält sich mit Sergej und fragt ihn natürlich auch ein wenig aus. Ich höre zu und passe auf, dass es nicht zu viel wird für Sergej.

Mein Knie habe ich gleich zu Anfang gegen seins gelehnt, ich muss ihn einfach berühren und meine Gefühle für ihn sind schon sehr intensiv und alles fühlt sich einfach gut an. Er hat auch gleich ein bisschen zurück gedrückt, will also auch Körperkontakt halten. Ich weiß echt nicht mehr, wann ich mich das letzte Mal so gut und auch glücklich gefühlt habe. Es läuft alles so gut nach all dem Mist, der mir widerfahren ist, aber jetzt ist erst mal Essen angesagt.

*-*-*

Frank

Nachdem wir uns in meinem Zimmer auf dem Bett niedergelassen haben, rutsche ich näher an Ole heran. Der rückt sich aber von mir weg und legt sein Bein so aufs Bett, das ich zwangsläufig mehr Abstand zu ihm halten muss, als ich eigentlich will. Ich akzeptiere das aber zunächst, fühle ich doch, wie unsicher Ole im Moment ist.

Ich erzähle Ole zunächst einmal alles, was Paul und seine Eltern unternommen haben, damit ich wieder mit ihm zusammen kommen soll. Ich habe aber deutlich gemacht, dass ich das nicht mehr kann, nach dem, was passiert ist. Paul will das aber nicht wahr haben und hat den anderen jungen Mann schon rausgeschmissen aus der Wohnung.

„Da ich aber kein Vertrauen mehr in ihn haben kann, gibt es kein zurück, und vor allem auch wegen dir nicht, weil ich mich in dich verliebt habe und mit dir zusammen sein will“, sage ich zu Ole, „weißt du, wie ich zu dir gesagt habe, wenn Paul nicht wäre….., nun, Paul ist nicht mehr und ich frage dich, Ole, ob du mein Freund sein willst, der, der mich liebt und der mich mag , der mit mir zusammen sein will?“

*-*-*

Ole

Überwältigt von seiner Erklärung sag ich leise und mit einem Glücksgefühl im Bauch:„Ja, Frank, ja, ich möchte mit dir zusammen sein, ich kann an nichts anderes mehr denken seit Tagen. Aber ich kann und will keine Fernbeziehung, bei der ich meinen Schatz nur alle paar Wochen mal für einen Tag und eine Nacht zu sehen kriege, spüren und fühlen, ja ,lieben kann“. Ich seufze und schau im fest in die Augen.

„Das halte ich nicht aus und das werde ich auch nicht machen. Wenn du nach wirklich München studieren gehst, sehe ich leider keine Zukunft für eine Beziehung zwischen Dir und Mir. Das musst du verstehen, Frank, ich kann das einfach nicht“, sag ich mit fester Stimme.

Er schaut mich einen Moment stumm an, schlägt dann die Augen nieder und sagt: „Damit habe ich nach unserem Telefongespräch schon fast gerechnet. Ich habe mich damals in München beworben um in erster Linie mit Paul am gleichen Ort zu studieren. München soll ja auch in Fachkreisen deutlich besser abschneiden als die Uni Bremen. Aber ich werde jetzt alles tun, um einen Studienplatz hier in Bremen zu bekommen.“

Mir fällt ein Stein vom Herzen, Frank will gar nicht mehr nach München. „Wie stehen denn die Chancen, hier noch einen Platz zu bekommen“, frag ich mit deutlicher Erleichterung, nach dem ich seine Hände in meine genommen habe. „Ich denke, es ist noch lange nicht zu spät und meine Mutter hat da auch noch ein paar Beziehungen zur Uni Bremen, so dass es bestimmt klappen wird. Auf jeden Fall verspreche ich dir, dass ich nicht nach München gehen werde“, macht er mich jetzt richtig froh.

Mein Bein vom Bett schiebend, rutsche ich ganz dicht an Frank heran und sage leise zu ihm: Komm in meine Arme, ich will ein bisschen schmusen mit dir, mein Schatz“, sag ich zu ihm und ziehe ihn zu mir. Unsere Lippen nähern sich und wir küssen uns. Es dauert nur einen Augenblick, dann liegen wir eng umschlungen auf dem Bett, uns küssend und streichelnd.

Ich muss aufpassen, dass mein Arm nicht noch mehr beschädigt wird und so kommt es, das ich mit meinem Oberkörper auf Frank liege und meinen verletzten Arm seitlich außerhalb der Gefahrenzone auf dem Bett abgelegt habe. Ich schmuse über sein Gesicht und seinen Hals, die feinen Bartstoppeln kratzen an meinen Lippen und jagen mir einen Schauer über den Rücken.

Nie vorher erfahrene Gefühle haben von mir Besitz ergriffen und mein Herz ist übervoll mit Liebe, Liebe für Frank, der jetzt, in diesem Moment mein absoluter Lebensmittelpunkt geworden ist. Er hat von mir Besitz ergriffen, mein Herz in seine Hände genommen und ich seins. Ich rieche ihn, sein Geruch betört meine Sinne, ich will ihn immer wieder küssen und in meiner Hose herrscht Aufstand, Anarchie der Sinne.

Auch Franks Gesicht glüht, er atmet schnell und schmust zurück, hält mich im Nacken fest, knabbert an meinen Lippen. Mit meinem Ellenbogen fahre ich über seinen Bauch nach unten und, ja, auch er hat ein großes Zelt gebaut, da unten in seiner Hose. Im geht’s wie mir, auch er scheint durchaus mehr zu wollen, als nur zu küssen.

Schlüsselgeräusche und die aufgehende Tür lassen uns abrupt auseinander fahren. „Was geht denn hier ab“, stößt der Eindringling, offensichtlich sauer, nicht gerade leise hervor, „Frank, was soll denn das hier werden?“ „Reg dich ab, Jochen, wieso bist denn du schon hier und wie bist denn du drauf“, versucht Frank, den jungen Mann, der offensichtlich sein Mitbewohner ist, zu beruhigen.

„Ich bin hier, weil ich hier wohne und wer ist das? Der sieht nicht wie Paul aus“, fragt der Eindringling nicht gerade freundlich. „Das ist Ole, das mit Paul ist aus wegen Fremdgehen und so“, antwortet Frank. „Genau deswegen bin ich auch schon so früh hier, wegen Fremdgehen“, stößt Jochen verbittert hervor, „sie hat mir Hörner aufgesetzt mit meinem Freund Ingo und mit dem ist sie jetzt zusammen, die Schlampe.“

„ Jetzt weiß du, warum ich schon hier bin“, sagt er, jetzt schon in einem gemäßigteren Ton, „sie hat mich abserviert. Wer ist denn das? Ist das dein neuer Freund, Frankieboy?“ „Das ist Ole Jensen, wir haben uns hier im Krankenhaus kennen gelernt und wir sind jetzt zusammen“, sagt Frank und ich sag dann mal: „Hallo, Jochen, tut mir leid, das mit deiner Freundin oder besser Exfreundin“.

„Ich werde schon drüber wegkommen, aber das Ingo das gemacht hat, ohne etwas zu sagen, das trifft mich tief. Seit dem Kindergarten sind wir befreundet und haben immer über alles geredet. Das tut echt weh, sag ich euch“, sagt er und lässt sich dann auf sein Bett fallen. „Ich wäre jetzt echt gern mal eine Stunde allein, ihr zwei“, sagt er dann, „ich muss das mal verarbeiten, ich denke, ihr versteht das“.

„Wir gehen wieder rüber in mein Zimmer, da können wir ja noch ein bisschen reden“, sag ich und steh vom Bett auf. Frank sagt zu Jochen: „Ich bleibe aber heute Nacht hier, es ist zu spät, um noch einmal nach Hause zu fahren. Ich bin dann um halb elf noch mal da, ist das OK?“ „Ja, ist Ok und Sorry, das ich euch so angeblafft habe, ich bin einfach durch den Wind“, sagt Jochen. „Ist schon OK“, sag ich und schiebe Frank zur Tür.

Wir gehen auf demselben Weg zurück ins Haus und als wir aufs Zimmer kommen sehen wir Torsten, wie der Richtung Bad humpelt. Frank lässt meine Hand los und hilft Torsten bis ins Bad. „Ruf mich, wenn du fertig bist, ich helfe dir dann zurück ins Bett“, sagt er, als er ihn los lässt.

„Danke“ sagt Torsten und schließt die Tür. Frank kommt zu mir, nimmt mich in den Arm und drückt mich an sich. Unsere Lippen finden sich und wir versinken in einem zärtlichen Kuss, unsere Zungen spielen miteinander und ich wünsche mir, es würde immer so bleiben. Seine Hände wandern über meinen Rücken, hinunter zu meinem Po, den Frank nun intensiv streichelt. Seine Hände rutschen unter den Hosenbund und auch unter die Hose meines Schlafanzuges und ich spüre seine warmen Hände auf meinem Hintern, das fühlt sich geil an und ich werde wieder ein bisschen steif.

„Du wirst schon wieder geil“, nuschelt er in mein Ohr und grinst, „schade, dass wir Torsten nicht einfach mal im Bad einsperren können“. „Das wäre nicht schlecht, geht aber wohl nicht, und selbst wenn, würde er ja doch alles mit kriegen, was wir tun und das Wissen, dass das so ist, würde mich wohl gnadenlos ab törnen“, sag ich leise. Ich löse mich, lege mich aufs Bett und rücke ziemlich an den Rand.

„Komm, leg dich zu mir, ich will ein bisschen schmusen und kuscheln und dabei ist es mir egal, ob Torsten das mit kriegt oder nicht“, sag ich. Meinen verletzten Arm leg ich quer über meinen Kopf und Frank kuschelt sich an meine Seite. Kaum liegt er da, geht die Badtür auf. Frank steht sofort wieder auf um Torsten bei seinem Weg zurück ins Bett zu helfen.

Als Torsten dann mit Franks Hilfe wieder im Bett liegt, legt Frank sich wieder neben mich. „Oh, eine Runde kuscheln mit Ole und Frank“, kommt es gleich von unserem vorlauten Teenie. „Gib Ruhe und guck Fernsehen“, sagt Frank grinsend zu ihm und wendet mir dann sein Gesicht zu. Sanft schmust er über meine Nase, meine Lippen und schmust sich zärtlich an meinem Hals entlang runter und wieder rauf.

In mir kribbelt alles und mir wird ganz warm. Ich versuche, seine Lippen mit meinen zu erhaschen. Wir spielen zart mit einander und dann bleiben seine Lippen auf meinen und er züngelt über meinen Mund. Ich öffne den zuerst ein wenig und er neckt mich und versucht, tiefer in meinen Mund einzudringen.

Nun öffne ich meinen Mund mehr und meine Zunge kommt seiner entgegen. Immer wilder spielen unsere Zungen miteinander, eine Gänsehaut überzieht mich und sein Streicheln meiner Seite lässt mich laut aufstöhnen.

„Oh, ist schon einer gekommen, das ging aber jetzt flott“, kommt es laut und feixend von Torsten, „da hat es aber einer dringend nötig gehabt“. „Du Arsch, halt einfach mal den Mund und guck fernsehen, sonst sperren wir dich wirklich mal ins Bad ein“, sag ich ein bisschen heftiger als normal, nachdem wir uns abrupt voneinander gelöst haben. So ein Sack.

Frank bleibt bis Viertel nach Zehn bei mir und unsere Lippen sind ein bisschen geschwollen vom knutschen. Torsten ist Gott sei Dank ruhig geblieben. Ich bringe Frank noch bis an den Haupteingang und nach einem letzten langen Kuss verschwindet er in der Dunkelheit mit den Worten: „Ich küss dich morgen wach, mein Süßer“.

Beschwingt und glücklich gehe ich nach oben, und zwar die Treppen rauf, weil ich mich so noch etwas länger allein über mein Glück freuen kann. Im Zimmer leg ich mich gleich ins Bett, nachdem ich schnell noch meine Zähne geputzt habe. „Und, Friede, Freude, Eierkuchen oder schon Verlobung?“, kommt es von Torsten, allerdings mehr freundlich, als spöttisch im Unterton.

„Wir haben uns ausgesprochen, das wirst du ja bemerkt haben, du Nervensäge und das mit dem „Kommen“, das kostet dich für die nächste Woche alle Schwarzwälder Kuchenrationen, die kriegt jetzt mal der Frank, der ist nämlich lieb zu mir und nicht so rotzlöffelig wie der kleine Torsten“, antworte ich ihm und auf einmal guckt er doch eher ein bisschen schuldbewusst aus der Wäsche.

„Es tut mir leid, aber das ist mir halt so raus gerutscht, aber ich hab ja auch noch nie zwei Schwuppen so beim kuscheln und knutschen gesehen, so mit Stöhneinlage und so“, sagt er kleinlaut, „da kann einem ja schon mal so was rausrutschen bei so einem Softporno. Ich bin schließlich auch nur ein Mann.“

„Mann? Du willst erst mal einer werden und nur, weil du schon ein paar Haare am Sack hast, bist du noch lange keiner“, sag ich, „und da du ja nicht schwul bist, konnte dich das wohl auch nicht anmachen, oder?“ Darauf erhalte ich aber keine Antwort und als ich zu ihm rüber sehe, hat er sich um gedreht und sein Gesicht zeigt in Richtung Fenster. Ich dreh mich auch auf die andere Seite und versuch, mit dem Gedanken an Frank und mit der Vorfreude auf morgen früh, einzuschlafen.

*-*-*

Sergej

Die Begrüßung ist sehr herzlich ausgefallen und ich fühle mich jetzt nicht unwohl hier in der „feinen“ Gesellschaft. Alle sind sehr sympathisch und auch nicht wesentlich anders, als andere Leute. Natascha zu meiner Rechten ist sehr nett, sieht genau wie ihr Bruder gut aus und nervt auch nicht mit neugierigen Fragen, sie wollte lediglich wissen, wo und wie wir uns kennen gelernt haben und ob und wie viele Geschwister ich noch habe.

Jerome hilft mir, in dem er mir ein Brot schmiert und nach meinen Wünschen belegt. Er schneidet es auch in mundgerechte Stücke, so dass ich es mit der Gabel essen kann. Die Finger trau ich mich zunächst nicht zu nehmen, erst als Jeromes Vater auch sein Brot mit den Fingern isst, werde ich mutig und lege die Gabel einfach auf die Seite. Bei näherer Betrachtung sehe ich, dass alle sehr ungezwungen essen und es ist auch eine rege Unterhaltung im Gange.

Irgendwie ist das ähnlich wie bei uns zu Hause, wenn alle zum Essen an einem Tisch saßen, wenn auch die Auswahl der Speisen und Getränke nicht so üppig oder so erlesen sind, wie hier. Aber an so was kann man sich ja bekannter weise sehr leicht gewöhnen.

Die Oma und ihre Schwester jedenfalls trinken einen Rotwein, der aus Italien kommt. Valpolichella Superiore ,Jahrgang 2007steht auf der Flasche. Von meiner Ausbildung her weiß ich, dass das etwas Gutes ist und auch der Grauburgunder, Selektion Johner 2008, den Herr Remmers und seine Frau trinken, ist ein guter Tropfen, der auch bei uns im Hotel für teures Geld zum Sortiment gehört.

Na ja, es war mir ja schon vorher klar, dass das hier eine andere Liga ist, in der Jerome spielt, aber ich bin ja aus dem Hotel her gewohnt, mich in dieser Liga oder zumindest am Rand davon, zu bewegen. Angst muss ich jedenfalls hier keine haben, denke ich für mich.

Jerome hat für mich und für sich ein Bier aufgemacht und hat mir ein Glas voll eingeschenkt. Auch Martin und Kai trinken wohl lieber Bier als Wein und sie nehmen auch ganz normal an der Unterhaltung teil. Ich habe den Eindruck, dass sie schon fast zur Familie gehören.

Das ist mit Sicherheit schon ein besonderes Verhältnis, das die Remmers zu ihren zwei Fahrern haben, wobei der Begriff „Fahrer“ hier eine wesentlich andere und wichtigere Bedeutung hat, als das allgemein sonst so üblich ist. Ihre Aufgaben gehen weit über eine reine Fahrtätigkeit hinaus und sie genießen offensichtlich das grenzenlose Vertrauen ihrer Arbeitgeber.

Ich halte mich bei der Unterhaltung zunächst etwas zurück, beantworte aber an mich gestellte Fragen, die halt in einer solchen Kennenlernsituation gestellt werden, sodass alle bald wissen, wer und was der Sergej ist und wo er herkommt. Darüber hinaus werde ich aber auch in den Gesprächen mit Informationen aus Jeromes Familie gefüttert, so dass nach einer Stunde zum Ende der Tafel auch ich schon einiges über die Leute am Tisch weiß.

Ich bin der Meinung, das hier absolut keiner in irgendeiner Form abgehoben ist, nein, das sind halt ziemlich normale Bürger, die sich sehr wohl ihrer Stellung in der Gesellschaft bewusst sind, ohne aber auf Andere herab zu blicken. Ich jedenfalls fühle mich auf Augenhöhe mit den Anwesenden und das macht sie mir alle noch sympathischer, als sie schon von Anfang an auf mich gewirkt haben.

Ich fange an, mich hier wohl zu fühlen, was natürlich in erster Linie an Jeromes Nähe liegt, aber auch an seiner Familie, an allen hier. Das sind nach meiner Einschätzung alle sehr nette Leute und sie haben mich herzlich auf genommen in ihrem Haus.

Mir fällt ein, das ich unbedingt morgen früh noch in der Klinik, in der Cafeteria anrufen muss, die müssen ja wissen, dass ich für einige Tage als Bedienung ausfalle. Hoffentlich ist die Chefin dort nicht sauer, aber ich kann ja auch nichts dafür, dass ich den Unfall hatte, oder? Verliebt sein ist doch ein entschuldbarer Grund, find ich jedenfalls.

Jerome

Sergej hat sich relativ schnell an die Situation gewöhnt, scheint mir. Er hat auch nichts falsch gemacht, ich bin stolz auf meinen neuen Freund, der hier auf Anhieb die Herzen meiner Familie erobert hat. Das wird bestimmt das bisher schönste Wochenende meines Lebens, hoffe ich jedenfalls, weil die Zeichen gut stehen für uns Beide. In mir glimmt eine Wärme, ein Glücksgefühl aber auch bange Vorfreude auf all die Dinge, die da noch kommen werden. Hoffentlich wird das keine Enttäuschung für uns.

Ich habe uns beiden Bier eingeschenkt und achte darauf, dass er trotz seiner Verletzung ordentlich essen kann und das er auch immer was im Glas hat. Am Tisch läuft eine lockere Unterhaltung und Papa bringt dann auch unseren Stadionbesuch ins Gespräch, der für Samstagnachmittag geplant ist. Er schildert kurz den geplanten Ablauf und Sergej staunt schon ein bisschen, dass wir aus der VIP-Lounge zuschauen werden und auch dort ein Haufen prominenter Werderleute sein werden.

„Das ist aber jetzt wirklich eine Überraschung für mich und ich freue mich, dort mal reinschauen zu können. Einige der Spieler habe ich schon mal in der Atrium-Bar gesehen, da war mal so ein Empfang von Werder Bremen und ich hatte Dienst an dem Abend“, sagt er, „ und von Tim Wiese und Torsten Frings habe ich sogar schon ein Autogramm bekommen, als sie an der Bar gesessen haben.“

„Wenn wir lange genug dableiben nach dem Spiel, kommen die meisten Spieler noch hoch und wenn sie gewonnen haben, ist dort immer eine super Stimmung“, sage ich zu Sergej. „darauf freue ich mich jetzt wirklich, das lässt dich die Verletzung deiner Hand bestimmt vergessen morgen. Da kannst du bestimmt noch ein paar Autogramme abstauben“. Sergejs Augen strahlen regelrecht vor freudiger Erwartung

„Mal sehen“, sagt Papa, „wir können ja mal schauen, ob wir einen Ball mit den Originalunterschriften für Sergej bekommen können. Jerome hat seit 2003 jedes Jahr einen bekommen.“ Als alle fertig mit Essen sind, frag ich Sergej, ob er denn mal meine Räume sehen will und als er nickt, sag ich: „Ich werde jetzt mit Sergej hoch gehen und im alles zeigen. Wir werden dann vielleicht noch einen Film gucken, bevor wir später schlafen gehen.“

Nach dem wir allen eine gute Nacht gewünscht haben, geh ich mit Sergej zum Lift und wir fahren nach oben auf meine Zimmer. Ich zeige ihm das Schlafzimmer und den begehbaren Kleiderschrank, wo Martin bereits seine Tasche abgestellt hat. Anschließend zeige ich ihm das Bad und zum Schluss mein Wohnzimmer, wo ein großer Fernseher steht und auch eine große, bequeme Couchlandschaft.

„Dort im Regal stehen die DVD, suche mal bitte raus, was du gern mit mir gucken möchtest, als mein Gast hast du selbstverständlich die Auswahl“, sage ich und lege meine Hände auf seine Schultern. Er schaut mir tief in die Augen und langsam kommt sein Gesicht meinem immer näher. Seine Lippen streifen über meine Wangen und er sagt leise: „So, ich habe die Auswahl? Das ist aber schön, dann nehm ich mal zuerst deinen Mund, der ist gerade so einladend vor meiner Nase“.

Zärtlich schmust er nun über meine Lippen um mich dann allerdings schon etwas forscher zu küssen. Seine Zunge fährt über meine Lippen und ich stöhne leise in den Kuss und öffne meinen Mund für ihn. Seine Zunge sucht meine und verwickelt sie in einen kleinen Ringkampf. Er küsst mich so lang, bis wir beide kaum noch Luft haben, erst dann löst er sich von mir.

„Wahnsinn, Jerome, einfach unglaublich, ich kann nicht beschreiben, was du in mir auslöst, aber es ist einfach gigantisch, so habe ich noch nie gefühlt, bei keinem Menschen vor Dir. Ist das Liebe, ist das bei dir auch so?“, will er von mir wissen. Seine Frage und auch seine Stimme jagen mir Schauer über den Rücken.

„Ich weiß es nicht, es geht mir genau so, auch ich bin jedes Mal mehr überwältigt von diesen Gefühlen, das kann nur Liebe sein, Sergej, ich glaub, ich liebe dich und es wird täglich mehr“, sage ich an sein Ohr.

Unsere Köpfe liegen jeweils auf der Schulter des anderen und wir halten uns eng umschlungen. „Ich glaube, ich liebe dich auch, mein Jerome“, sagt er, schaut mir dabei tief in die Augen und meint: „Ich bin wohl auch schwul jetzt, schwul und verliebt und du bist schuld“.

Wieder suchen sich unsere Lippen und wir küssen uns, diesmal ganz zärtlich und liebevoll, schmusend, mit Blick in die Augen des Gegenübers. Ich kraule seinen Nacken während er meinen Rücken streichelt. Nach einigen Minuten unterbreche ich unsere Schmuserei.

„Komm“, sag ich, „wir machen uns bettfertig und legen uns dann auf die Couch. Dann lassen wir einen Film laufen und kuscheln uns unter eine Wolldecke und schmusen uns durch den Film.“

Wir gehen zurück zum Schlafzimmer und beginnen uns aus zu ziehen, nach dem wir unsere Nachtkleider bereit gelegt haben. „Möchtest du noch duschen gehen, Sergej“, frage ich ihn, der jetzt nur mit Pants bekleidet auf der anderen Bettseite sitzt. „Das wäre nicht schlecht“, sagt er, „aber da brauch ich eine Plastiktüte für über die Verletzung, hast du so was greifbar?“

„Ich ruf Martin an, der kann uns so was bringen“, sag ich und greife zum Haustelefon und rufe auf Martins Handy an. Als er sich meldet, erkläre ich ihm unser Problem und er sagt, das er was hoch bringt. „Martin bringt was hoch“, sag ich zu Sergej.

Ich zieh mich jetzt ebenfalls bis auf die Unterhose aus. Nun sieht man Max und Moritz und jetzt muss ich die zwei auch wohl oder übel abmachen und mit dem Rolli ins Bad fahren. Sergej schaut zu mir, da ich jetzt ganz auf dem Bett sitze. „Kann ich dir helfen, Jerome?“, fragt er, „oder schaffst du das allein?“

In dem Moment kommt Martin ins Zimmer und meint: „Ich helfe euch beiden, zuerst Jerome und dann dir. Hier ist das Zeug zum Schutz des Verbands.“ Er legt Plastikfolie und Klebeband aufs Bett und zieht mir dann Max und Moritz von den Füssen. Ich spüre Sergejs Blick auf dem Rest meiner Unterschenkel.

Dann fühle ich plötzlich seine Hand, die sanft erst über den rechten und dann über den linken Stumpf streicht und ein starkes Kribbeln hinterlässt. Seine Berührungen dort lösen weitere, sehr starke Gefühle für ihn in mir aus. Ich bekomme eine Gänsehaut und suche seinen Blick. Sein Blick ist zärtlich, nicht etwa voll Mitleid oder gar Ekel, nein liebevoll, warm.

Ich habe das Gefühl, das meine Augen überlaufen wollen vor Glück, jetzt in diesem Moment verliebe ich mich endgültig und absolut in ihn und mein Herz macht Freudensprünge und ich bin so froh, dass ich ihn gefunden habe.

Martin hat uns aus den Augenwinkeln beobachtet, während er Sergejs Verband eingepackt hat. Sein Gesichtsausdruck sagt mir, dass er mit Sergej als meinem Freund sehr zufrieden ist. Das unterstreicht er noch dadurch, dass er jetzt Sergej durch das Haar wuschelt.

Er sagt zu ihm: „Du tust ihm gut, Sergej, er hatte keine gute Zeit, bevor er dich kennen gelernt hat. Tu ihm bitte nicht weh. Du weißt vielleicht noch nicht so genau, wie viel er mir bedeutet aber wenn ihr zusammen bleibt, hast du in mir und auch in Kai zwei echte Freunde, die immer für dich da sind, egal was passiert. Wir können dich sehr gut leiden, Sergej.“

„Danke, Martin, ich glaube, ich werde ihm nie weh tun, dafür mag ich Jerome jetzt schon viel zu sehr und ich hoffe und fühle, dass es ihm genau so ernst ist, wie mir. Das ist alles Neuland für mich, beziehungsweise für uns, und wenn wir mal nicht weiter wissen, dann ist es gut zwei solche Freunde wie Dich und Kai zu haben“, antwortet mein Schatz.

Ja, er ist jetzt mein Schatz, der Mensch, mit dem ich zusammen sein will, der Mann, den ich liebe und den ich nicht mehr missen möchte.

Martin schiebt mir den Rolli hin und dann roll ich Richtung Bad. „Komm mit, mein Schatz“, sag ich zu Sergej, „die Dusche ist groß genug für uns zwei und ich habe schon insgeheim den ganzen Abend gehofft, mit dir zusammen duschen zu können“.

Martin entfernt sich schmunzelnd und wohl wissend, dass wir bei dem, was jetzt folgt, seine Hilfe nicht benötigen werden.

Sergej ist mir gefolgt und nachdem ich meine Unterhose ausgezogen habe, rutsch ich auf den Sitz in der Dusche. Sergej betrachtet mich, seine Blicke scannen meinen Körper und ein zufriedener Gesichtsausdruck sagt mir, dass alles was er sieht, sein Gefallen findet.

„Schieb den Rolli weg, zieh den Rest aus und komm her zu mir, jetzt will ich auch alles sehen“, sag ich und er wird ein bisschen dunkler im Gesicht. Er schiebt den Rolli auf die Seite und zieht seine Unterhose aus, dabei dreht er mir seinen Hintern zu. Er hat einen schönen Knackarsch und sieht auch von hinten einfach toll aus.

Als er sich dann etwas zögernd umdreht, sehe ich dass sein Glied halbsteif ist. „Schön bist du mein Schatz, und nun komm endlich her“, sag ich und nehme seine gesunde Hand und ziehe ihn zu mir ran. Ich lege meinen Arm von hinten um seine Oberschenkel, dann stell ich das Wasser an.

Zunächst lau, aber dann gleich angenehm warm prasselt es jetzt auf uns hernieder und ich ziehe ihn einfach auf meinen Schoss. Meine Hände liegen jetzt in Höhe des Nabels auf seinem Bauch und sein Po drückt auf mein mittlerweile auch hellwaches Glied. Ich ziehe ihn fest an mich und genieße es einfach, ihn so zu halten, ihn zu spüren und zu fühlen.

Er hat sich an mich geschmiegt, meine Wange hat Kontakt zu seinem Rücken und meine Hände fangen an, seine Bauchdecke zu streicheln, wobei ich absichtlich nicht weiter als bis zum Ansatz der Schamhaare nach unten gehe. Ich will das da jetzt erst mal fühlen und nur fühlen, das ist so neu und so gut und auch er verharrt in seiner Position und fühlt sich offenbar wohl.

Das geht so gefühlte zehn Minuten, dann erhebt er sich und dreht sich um. „Ich möchte dich waschen“, sagt er und sein Schwanz ist hart und seien Augen dunkel. Seine unbeschnittene Männlichkeit ist keine zwanzig Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Ohne eine Antwort nehme ich das Duschgel, mache etwas auf meine Hand und stelle mit der anderen Hand das Wasser ab.

Meine Hände verreiben das Duschgel auf seinem Bauch und als sich der erste Schaum bildet, streife ich seine Vorhaut nach hinten und beginne zart, seinen Schwanz zu waschen. Seine Hände greifen fest nach meinen Schultern, haltsuchend, überrascht. Er zieht die Luft tief ein und spannt seine Bauchdecke an. Dann beginnt er, leise zu stöhnen.

„Oh, Jerome, oh, was machst du nur mit mir“, ächzt er leise und stöhnt erneut. Er hat die Augen geschlossen und gibt sich ganz meinen Händen hin. Der Griff an meinen Schultern wird noch fester und sein Unterleib wölbt sich mir entgegen, noch mehr verlangend, immer geiler werdend.

Zum ersten Mal reibe ich das Glied eines anderen, den Schwanz des Mannes, dem ich von Stunde zu Stunde mehr verfalle. Ich habe Tempo und Intensität erhöht, aus dem Stöhnen wir nun eher ein Keuchen. „Gleich“, stöhnt er, „ gleich, ahh, nein, jetzt oahh, ooaahh!“

Die ersten Batzen seines Spermas klatschen auf meine Brust, laufen zäh nach unten während der Rest über meine Hände nach unten tropft. Sanft massiere ich seine Hoden, drücke den Schaft, ohne die jetzt sehr empfindliche Eichel weiter zu reizen. Er schnauft und als er die Augen öffnet, strahlt er mich an.

„Oh man, wie war das so geil, so unendlich gut“. Er setzt sich mit zitternden Beinen auf meine Oberschenkel. Sein nun schon fast ganz schlaffes Glied berührt meinen bis zum Platzen geschwollenen Schwanz. Jetzt bin ich es, der aufstöhnt, als er mit der gesunden Hand mein Glied umschließt und anfängt, die Vorhaut hin und her zu schieben.

Er rutscht etwas nach hinten, damit er mehr Bewegungsfreiheit hat und dann werden seine Bewegungen heftiger. Ein Kribbeln breitet sich in meinem gesamten Unterleib aus und alle Erregung zieht nach unten, zu meinem Schwanz. Schneller reibt er und aus meinem innersten heraus steigt die Lust immer schneller auf den Gipfel zu.

Noch einige wenige Streicheleinheiten und unter lautem Stöhnen schießt meine volle Ladung auf seinen Bauch, winde ich mich unter dem noch nie so empfundenen Orgasmus, stöhnend und an ihn klammernd, zuckend , auf das Abklingen der Schwingungen in meinem Körper wartend, das dann langsam in eine wohlige Erschöpfung übergeht – Wahnsinn, einfach Wahnsinn!

„Oh Gott, so bin ich noch nie gekommen, danke mein Schatz“, nuschel ich an seine Bauchdecke geschmiegt. „Ich habe auch noch nie so etwas erlebt, es war wunderschön, einfach supergeil“, sagt er.

Nach einer Verschnaufpause dreh ich das Wasser wieder an und prasselnd wäscht die warme Flut die Spuren unseres ersten gemeinsamen Liebeserlebnisses in den Abfluss. Erneut greife ich zum Duschgel, um uns beide nach Abdrehen des Wassers von oben bis unten ein zu schäumen. Er genießt meine Bewegungen auf seiner Haut und lehnt sich, immer noch auf meinem Schoss sitzend, nach vorne an mich, während ich seine Rücken und seinen Po einschäume.

Dabei kann ich mir nicht verkneifen, seinem Po etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Mit schaumweichen Händen massiere ich seine Backen und fahre immer wieder durch den Spalt rauf und runter, bewusst auch immer wieder über den Muskelring reibend, was ihn dazu bringt, jedes Mal in mein Ohr zu seufzen, wenn ich darüber fahre.

Irgendwann habe ich dann Schaum im Auge und es brennt unangenehm. Ich muss meine Streicheleinheiten aufgeben, der Schaum muss weg, ich sehe nichts mehr. Ich lass Wasser über uns fließen, das den Schaum mitreißend, gurgelnd im Abfluss verschwindet. Ich mach es noch etwas wärmer und wir genießen die Wärme und sitzen jetzt einfach still in dem herrlich warmen Regen, der auf uns niederprasselt.

Nach weiteren fünf Minuten dreh ich das Wasser ab und schiebe Sergej vorsichtig von meinen Beinen runter. Er reicht mir eins von den bereitgelegten Handtüchern, die auf einem Rohrgestell an der Wand vorgewärmt werden.

Während ich mich trocken reibe, sehe ich ihm beim Abtrocknen zu. Er wendet mir jetzt den Rücken zu, aber der Anblick ist trotzdem oder gerade deswegen erotisch. Er hat einfach einen süßen Arsch. Ich bin nun fertig mit dem Abtrocknen, bis auf den Hintern, der ja noch auf dem nassen Sitz klebt.

„Schieb mal meinen Rolli bei und gib mir bitte noch ein kleines Handtuch zum unterlegen“, sag ich zu Sergej, was dieser dann auch gleich erledigt. Er legt das Handtuch auf die Sitzfläche des Rollis und so zieh ich mich in diesen hinein. Auf dem trockenen Handtuch wird der Po von allein trocken und den Rest mach ich dann auf dem Bett liegend.

Wir sind zurück im Schlafzimmer und ziehen uns an für die Nacht. Ich trage jetzt ein Shorty, mit kurzer Hose, Sergej hat eine Shorts und ein weites Shirt zum Schlafen angezogen.. Als wir fertig sind, gehen wir, ich rolle, rüber ins Wohnzimmer und auf der Couch mache ich es mir gemütlich. Sergej steht vor dem DVD Regal und sucht was raus.

„Avatar oder Herr der Ringe“, fragt er mich und hält die beiden Hüllen mit den DVDs hoch. „Du bist der Gast, du bestimmst, was wir gucken“, sag ich grinsend. „Wann willst du denn morgen früh aufstehen?“, fragt er und schaut mich fragend an. „Ich habe den Lehrer für morgen ab bestellt und habe auch nichts Besonderes vor, warum fragst du?“, will ich wissen.

„Dann Herr der Ringe, wir fangen mit Teil 1 an, dann sehen wir weiter“, sagt er und legt die DVD ein. Ich habe bereits mit der Fernbedienung alles an gemacht und dimme nun das Licht im Raum. Sergej kommt zur Couch und lässt sich bei mir nieder. Ich spreizte meine Beine und er legt sich rücklings dazwischen und bettet seinen Kopf auf meinen Bauch.

„Wenn ich dir zu schwer werde oder wenn es unbequem wird, sag bitte Bescheid“, sagt er und dann und jetzt geht der Film los. Ich fühle mich rundum wohl, so mit meinem Schatz auf dem Bauch und Frodo und Gandalf auf meinem großen Flachbildschirm. Ich liebe diesen Film und Sergej mag ihn offensichtlich auch gern. Und ich liebe Sergej und er liebt mich und er ist jetzt mein Schatz, so schließt sich der Kreis um unser Glück.

*-*-*

Ole

Gut ausgeschlafen öffne ich meine Augen, als zwei warme und weiche Lippen über meine Wange schmusen. Da ich auf der Seite liege, ist das wohl die am besten zugängliche Stelle, die für das versprochene zärtliche Wecken erreichbar ist. Mit einem Lächeln wende ich Frank mein Gesicht zu und mein genuscheltes „Guten Morgen“ wird durch einen richtigen Kuss erstickt.

Franks warme Zunge stößt vorsichtig in meinen Mund und spielt mit meiner Zunge, die offensichtlich noch schlaftrunken, langsam in Bewegung kommt. Frisch schmeckt er, nach Blenda-Med und er riecht einfach fantastisch. Meine Hand sucht seinen Nacken und zieht in dann noch fester heran.

„Bor, am frühen Morgen geht das ja schon wieder los. Schlimmer wie die Turteltauben“. Torsten ist wach! Frank löst sich und sagt: „ Sei ruhig, sonst kriegst du auch einen“. „Bäh, lieber nicht, dann schon eher von Ole, der gefällt mir besser“, gibt er zurück. Ich muss lachen, dieser Knilch hat doch mal ein megagroßes Mundwerk und immer das letzte Wort. Das wird ihn bestimmt noch öfter im Leben in Schwierigkeiten bringen.

Jetzt kommt Hugo zur Tür herein und wir müssen auf stehen, damit die beiden Betten machen können. Ich muss sowie so auf die Toilette und wo ich schon mal im Bad bin, wasche ich mich und weil es schon 3 Tage her ist seit der letzten Rasur, mache ich auch noch die paar blonden Stoppeln aus meinem Gesicht. Viel Bart hab ich wenig.

Torsten klopft an die Tür und ruft: „Beeil dich mal ein bisschen, ich muss ganz dringend pinkeln“. Da ich so gut wie fertig bin, mache ich ihm die Türe auf, damit er herein kommen kann. Er humpelt hinter mir vorbei zur Toilette. Ich lass ihn allein. Im Hinausgehen sag ich: „Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid, dann komm ich“. Es klappt immer besser bei ihm mit dem Laufen.

Nachdem die Betten gemacht sind, verschwinden Hugo und Frank wieder, Frank haucht mir im Vorbeigehen noch eine Kuss auf den Mund und sagt dann: „Bis später mein Schatz, ich habe um halb Zehn Pause, dann hol ich dich ab und wir gehen in die Cafeteria. Heute Nachmittag gehen wir dann in mein Zimmer, Jochen hat Mittagsschicht, dann sind wir allein“. Weg ist er.

Mir kommen direkt alle möglichen Sachen in den Sinn. Allein mit Frank, mir wird ganz warm. Ich freue mich, obwohl ich auch ein wenig Angst habe, da er ja schon viel Erfahrung hat und ich gar keine. Na ja, ich lass es einfach mal auf mich zu kommen, er wird mich schon nicht überfordern.

Ich muss Mutsch mal noch anrufen, sie muss mir noch ein paar frische Sachen bringen, weil ich ja noch länger hier sein darf. Torsten kommt aus dem Bad gehumpelt und legt sich wieder in sein Bett. „Hoffentlich kommt bald mein Frühstück, ich hab echt einen Riesenhunger jetzt“, sagt er. „Ich könnte auch was essen, aber das wird wohl noch zwanzig Minuten dauern“, antworte ich ihm und lege mich auch einfach wieder ins Bett.

*-*-*

Sergej

Seit ungefähr einer Stunde bin ich jetzt wach und es ist gleich halb acht. Und ich kann nicht mehr schlafen. Eigentlich wäre ich ja jetzt auch schon auf der Arbeit aber nach meinem Unfall gestern hab ich jetzt erst mal einen Krankenschein. Neben mir, noch immer fest schlafend, liegt der schönste und liebste junge Mann, den ich kenne, mein Jerome. Ja, seit gestern wohl endgültig mein Jerome.

Er sagt jetzt öfter „Schatz“ zu mir und ich muss sagen, dass mir das sehr gefällt. Vor einigen Wochen konnte ich mir noch nicht vorstellen, mal mit einem Jungen zusammen zu sein. Als ich ihn in der Cafeteria kennen gelernt habe, war er mir von Anfang an auf eine besondere Art sympathisch und von da an hat er sich schnell in meinen Kopf und letztendlich noch mehr in mein Herz geschlichen und nun lieg ich hier bei ihm im Bett und bin schwul.

Es ist nicht so einfach zu begreifen, das Ganze und ich habe in den letzten Tagen schon oft darüber nach gedacht, wie ich das meiner Familie beibringen soll. Schließlich haben die ja überhaupt keine Ahnung, dass ich jetzt auf Jungs stehe, das heißt ja eigentlich nur auf einen, auf den, der gerade neben mir liegt und im Schlaf seine Morgenlatte an meinem Oberschenkel reibt.

Gestern im Bad haben wir schon ein bisschen Handsex gemacht, geil war das, völlig anders, als wenn man selber an sich rumspielt und reibt. Ich nehme den Oberschenkel etwas zur Seite und halte meine hohle Hand an dessen Stelle vor das erigierte Glied meines Schatzes. Ich drehe die Hand so, dass er mit der Spitze in die Öffnung reibt.

Er hat eine weite kurze Hose an und so ziehe ich mal den Stoff zur Seite, so dass sein Schwanz zum Vorschein kommt. Nun fange ich an, seine Bewegungen mit der hohlen Hand aufzunehmen und bewege mich so, dass er jetzt praktisch in meine Hand stößt. Es wird feucht in meiner Hand, aber er scheint immer noch zu träumen.

Ich greife jetzt etwas fester zu und massiere seinen harten Schwanz, der nun schon richtig nass ist vorne. Sein Becken wölbt sich mir entgegen und als ich in sein Gesicht schau, sehe ich ihn blinzelnd die Augen öffnen und gleichzeitig entringt sich ein Stöhnen aus seiner Kehle. Im Wachwerden begreift er, was gerade mit ihm geschieht und er dreht sich ganz auf den Rücken.

Er spreizt die Beine und wölbt sich meiner Hand entgegen, jetzt wieder mit geschlossenen Augen, die Hände ins Bettlaken gekrallt. Es dauert nur wenige Minuten, bis er seinen Bauch und seine Brust mit seinem Saft bespritzt, den er unter Stöhnen in mehreren Schüben heraus pumpt. Nur langsam beruhigt sich sein Atmen und seine nun wieder offenen Augen stahlen mich liebevoll an.

„Oh Gott, das war einfach fantastisch“, sagt er leise und schaut auf sein Shorty, das er gestern Abend frisch angezogen hat. „Das Teil ist reif für die Wäsche“, rutscht es mir raus und ich und muss einfach grinsen. „Du hast voll drauf gespritzt“, sagt er jetzt lachend zu mir, „war das etwa Absicht, du Looser?“

„Gespritzt hast du, ich habe nur gerieben, also hast du selber schuld“, erwidere ich, nun ebenfalls lachend. Seine Hände greifen nach mir, ziehen mich zu sich ran und dann gleich meine Shorts runter. „Da ist ja noch eine Morgenlatte“, sagt er, als er meinen natürlich auch steifen Schwanz umfasst und dann beginnt er, mich zu reiben. Ich halt die Augen geschlossen und genieße die liebevolle Behandlung.

Es dauert nicht lang, da schiebt er sich auf dem Bett weiter nach unten und plötzlich leckt seine Zunge über meine nasse Eichel. Wie ein Stromschlag durchfährt es mich und als ich aufstöhne, versenkt er meinen Schwanz vollends in seinem Mund. Ich öffne die Augen, will sehen, was da passiert.

Was ich sehe ist so geil, dass ich wieder laut aufstöhne und das, was ich fühle, verheißt ein schnelles Ende. Das halte ich nicht lange aus, diese Behandlung. Ich dränge mich ihm entgegen, stoße leicht in seinen Mund, so als wenn ich ficken wollte. Immer schneller stoße ich zu und dann kann ich nicht mehr. „Ich komme“, stöhne ich und mein Glied verlässt seinen Mund. Mehrere Schübe entladen sich in sein Gesicht und tropfen dann runter, so das auch mein Sperma auf seinem Shorty landet. Erschöpft lasse ich mich nach hinten sinken.

„Jetzt lohnt sich das Waschen wenigstens“, sagt er, bevor er sich zu mir rüber beugt und noch einmal mit seiner Zunge an meinen nun langsam kleiner werdenden Schwanz fährt. „Was machst du?“ frage ich. „Ich wollte mal wissen, wie das oder besser, wie du schmeckst“, antwortet er. „Und, wie schmeckt das?“, will ich wissen.

Wieder leckt er über meinen Penis und kommt dann hoch und küsst mich. Ich schmecke mich selber auf seiner Zunge. „Na ja“, sage ich, „es ist nicht unangenehm, aber besonders gut schmeckt es auch gerade nicht.“ Das hängt auch damit zusammen, was du gegessen und getrunken hast, habe ich mal gelesen“, sagt Jerome jetzt zu mir.

Nach dem wir noch etwa zehn Minuten geruht haben, meint Jerome grinsend: „Komm, lass uns duschen gehen und danach frühstücken, ich habe einen Mordshunger. Der Sex mit dir ist doch sehr anstrengend“.

„Doofer“, sag ich, „was wird denn erst, wenn wir mal so richtig Sex haben?“ „ Dann fresse ich dich wahrscheinlich hinterher auf vor lauter Hunger“, sagt er und kneift mich leicht in den Po.

*-*-*

Jerome

So geil aufzuwachen hat was, da kann ich mich dran gewöhnen. Ich bin schon etwas erstaunt, das Sergej so aus sich raus geht, ob wohl er ja eigentlich vorher nichts mit Männern gehabt hat, wie er sagt. Jedenfalls war das eben ein echtes Highlight in meinem eher sehr eigenverantwortlichen Sexleben. Zu Zweit macht dass wirklich viel, viel mehr Spaß und wir sind ja erst am Anfang.

Eigentlich ist mir ja auch noch gar nicht klar, wie denn unser Sex so ablaufen soll, ich meine wer macht denn bei uns was? Ich denke, das mir beides gefallen könnte, also ich meine ficken und auch gefickt werden. Das hört sich zwar vulgär an jetzt, aber wir sind ja nicht im Kloster, oder?

Mal sehen, wie sich das entwickelt. Wenn es soweit ist, werden wir das schon hinkriegen, mein Schatz und ich und ich glaube auch nicht, dass wir noch ewig damit warten wollen, ich jedenfalls nicht. Nur will ich Sergej jetzt auch nicht zu etwas zwingen, was so oder so passieren wird, also halt ich mich lieber etwas zurück bis dahin.

„Deine Gedanken möchte ich jetzt lesen können“, meldet sich mein Schatz, „erzählst du mir mal, über was du gerade nachgedacht hast“. An der ansteigenden Temperatur meiner Wangen merke ich, das ich gerade etwas rot werde und Sergej schmunzelt und sagt: „Wusste Ichs doch, du hast über Sex nachgedacht“. Uns meine Wangen werden noch heißer. „Erwischt“, sage ich, etwas verschämt und grinse ein bisschen.

„Lässt du mich an deinen Gedanken teilhaben, weil ich ja bestimmt auch am Sex teilhaben soll, mein Schatz“, sagt er grinsend und er weiß genau, dass mir das jetzt schon etwas peinlich ist. „Das muss dir nicht peinlich sein, Jerome, ich habe gesagt, das ich mich in dich verliebt habe und du hast das gleiche zu mir gesagt, also, wenn man sich liebt, kann man über alles reden und sollte das auch tun“.

„Ich weiß, aber es ist halt alles neu, auch für dich und deshalb geht das nicht immer so. Wir fangen ja gerade erst an, uns zu lieben, zusammen zu sein und auch Sex zu haben“, sag ich, „aber ich möchte nichts überstürzen, dich und auch mich nicht überfordern, nichts falsch machen einfach, versteh. Aber vielleicht mache ich mir auch nur zu viele Gedanken, an statt es einfach auf uns zukommen zu lassen“.

„Lass uns jetzt erst mal duschen gehen, dann sieht die Welt gleich besser aus, und alles andere kriegen wir schon hin“, sagt er, „ zieh dich aus ich schieb den Rolli bei“. Ich ziehe das eh versaute Shorty aus und setze mich nackt in den Rolli und rolle Richtung Bad. Sergej ist gleich hinter mir und entledigt sich im Bad ebenfalls seiner Kleider, die auch wäschereif sind.

Ich sitze bereits auf meinem Sitz und habe die Dusche aufgedreht, als er zu mir tritt. Ganz nah steht er wieder vor mir, damit er auch genügend von den warmen Regen ab bekommt. Das führt zwangsläufig wieder dazu, das sein Po, diesmal steht er mit dem Rücken zu mir, direkt vor meiner Nase ist. Ich brauche mich nur etwas vor zu beugen, um ihm in den Po beißen zu können.

Ich schließe die Augen, um nicht gleich wieder geil zu werden und lasse das Wasser auf mich runter regnen. Als ich nach ein paar Minuten die Augen wieder öffne, steht sein Schwanz in voller Pracht direkt vor meinem Gesicht, da, wo eben noch sein Arsch war.

Ich schlucke und dann, fast ganz von allein, ruckt mein Kopf nach vorn und mein Mund schnappt nach ihm. Meine Hände folgen und unter seinem Aufstöhnen streif ich die Vorhaut zurück und stülpe meine Mund über seine prall rote Eichel.

Meine Linke krault seine Hoden, spielt mit ihnen während er sich mir stöhnend entgegen wölbt. Zögernd zuerst, dann immer schneller fährt mein Mund über seinen Schwanz, reizt die Eichel, während meine Hände den Rest verwöhnen.

Es dauert nur kurze Zeit, da kommt er mit einer Heftigkeit und schießt mir seine Ladung voll ins Gesicht, wo die weiße Sahne vom Duschwasser weggespült wird. Erschöpft und befriedigt sinkt er nach vorn gegen mich und ich schlinge meine Arme um ihn und halte ihn ganz fest.

*-*-*

So, das war jetzt der neunte Teil und wer dazu was sagen möchte, darf das gerne tun. Den nächsten Teil gibt im neuen Jahr. Bis dahin alles Gute, ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr.

LG Niff

 

This Post Has Been Viewed 509 Times

Rating: 5.00/5. From 5 votes.
Please wait...

1 Kommentar

  1. Vielen Dank…für diesen Gefühlvollen und Einfühlsahmen Teil…amch weiter so.

    No votes yet.
    Please wait...

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.