1.Kapitel : Der Zwerg
Ja, so nannten wir ihn, den Thomas Gessner, einfach nur Zwerg und er hatte auch nie protestiert, dass wir ihn so nannten. Selbst wenn er es getan hätte, so hätte es uns nicht davon abgehalten, ihn trotzdem so zu nennen. Und das wusste er genau.
In erster Linie hatte das was mit seiner Größe und in zweiter Linie was mit seinem Alter zu tun und das er in unsere Klasse ging, war schon was besonders. Wir waren alle zwei bis drei Jahre älter als er und würden wohl im nächsten Jahr unser Abitur machen, und er natürlich auch, nur wohl viel besser als alle anderen, wahrscheinlich ein Jahrhundertabitur.
Wir, das waren sechsundzwanzig Jungs und Mädels, die Mädels waren mit fünfzehn etwas in überzahl, welche die Klassenstufe dreizehn des Willy-Brandt-Gymnasiums in einer westdeutschen Stadt besuchten.
Die Stadt war nicht besonders groß, so an die fünfzigtausend Einwohner und sie bestach durch ihre wunderschöne Altstadt, die im Krieg unversehrt erhalten geblieben war, weil sie halt nicht auf der Liste der wichtigen Städte der Alliierten gestanden hatte.
Bekannt war aber auch der historische Weihnachtsmarkt, der sich jetzt zum Advent durch den schönsten Teil der Altstadt zog und Menschen aus Nah und Fern in unser Städtchen lockte. Da waren Stände von Einheimischen, aber auch von weiter her, sogar aus Bayern, kamen Händler und Künstler mit ihren Sachen und blieben nicht selten mehrere Wochen hier.
Der Grund dafür war der Touristenstrom, der sich vom Anfang bis zum Ende des Weihnachtsmarktes fast täglich über die Altstadt ergoss. Busse aus ganz Deutschland, ja sogar aus Holland und Belgien, brachten Besucher in unsere Stadt und das war natürlich auch für die heimischen Geschäfte und die Gastronomie von großem finanziellem Vorteil.
Diese riesige Vorweihnachtsstimmung übertrug sich natürlich auch auf unsere Schule, die wie alle öffentlichen Gebäude in unserer Stadt in vorweihnachtlichem Glanz erstrahlte.
Alle, die wir in dieser Stadt aufgewachsen waren und alle in dieser Schule waren sich bewusst, welche Bedeutung der vorweihnachtliche Trubel für das Leben in dieser Stadt hatte. Das vorweihnachtliche Brauchtum hatte hier einen besonderen Stellenwert.
Das musste ich jetzt einfach mal so hier erzählen, damit der Außenstehende auch versteht, warum in der Abschlussklasse eines Gymnasiums zwei Tage vor Ferienbeginn, sowie in allen anderen Klassen auch, eine richtig Advents und Weihnachtsfeier stattfand.
Jetzt aber wieder zurück in unsere Klasse und da waren wir ja bei dem Zwerg stehen geblieben. Thomas war ein Kind mit weit über dem Durchschnitt liegender Begabung, so ein kleines Genie, wissen sie, jemand, der in der zweiten Klasse der Grundschule schon die Wurzel aus sechshundertzweiundsiebzigtausendeinhundertneunundsechzig (672169) ziehen konnte, ohne Taschenrechner, versteht sich.
Als Hausaufgabenlieferant war er unschlagbar und manchem von uns hatte er mit Nachhilfe zu einer besseren Note verholfen. Seine Mutter, alleinerziehend und eine angesehene Rechtsanwältin, stand voll und ganz hinter ihrem einzigen Sohn und förderte ihn mit allen Mitteln. Einzig und allein war sie jedoch nicht bereit, ihn in eine Schule für Hochbegabte in einer dreihundert Kilometer entfernten Großstadt zu schicken. Also blieb er auf unserer Schule.
Der kleine Zwerg übersprang drei Klassenstufen und war trotzdem total unterfordert und wenn er Lust hatte, was leider selten vorkam, dann führte er auch den ein oder anderen Lehrer oder Lehrerin schon mal regelrecht vor.
Weil er das wohl bei fast allen machen konnte, ließ man ihn in Ruhe und er hatte eigentlich Narrenfreiheit. Einige Lehrer benutzten seine Fähigkeiten zu ihren Gunsten und ließen ihn Themen vorbereiten, die sie dann als Unterrichtsvorlage benutzten
Ich, also quasi der Erzähler hier, bin der Christoph, mit ph hinten, das ist mir schon wichtig, und mit dem seltenen Nachnamen Müller (ja ich weiß, der Witz hinkt). Müller also, wie der gleichnamige Erfinder der fettarmen Buttermilch, ihr wisst schon: „Alles Müller, oder was“.
Nebenbei war ich auch noch Klassensprecher und wohl als einziger in der Klasse schwul, was aber außer meinen Eltern und meinem besten Freund Sebastian niemand wusste.
Also ich hatte in der letzten Klasse schon ein paar Matheprobleme und wollte jetzt endlich mal den Zwerg fragen, ob er bei seinem engen Zeitplan noch ein paar Stunden Nachhilfe für mich abzweigen könnte. Der gab echt Nachhilfe und auch nicht unbedingt umsonst. So war klar, dass er auch immer genügend Taschengeld zur Verfügung hatte.
Unsere Klassenlehrerin, Hiltrud Klein, Baujahr 1949 (daher wohl auch der tolle Namen) war eigentlich ganz in Ordnung, wenn auch ein bisschen angestaubt. Sie gab Mathematik und machte den Ethikunterricht für die, deren Eltern den etablierten Kirchen den Rücken gekehrt hatten. Meine Eltern gehörten auch dazu.
Auch wenn sie uns „Gottlose“ in Ethik unterrichtete, so war sie doch selber glaub ich recht fromm, nicht übertrieben, aber eben gläubig. Ganz verrückt wurde sie aber in der Vorweihnachtszeit und dem entsprechend sah unsere Klasse dann auch aus. Es wurden alle erdenklichen Weihnachts-Bräuche ausgelebt, ob mit oder ohne christlichen Hintergrund.
Ihr größtes Anliegen war aber wie jedes Jahr das Wichteln, das immer an unserer klasseninternen Weihnachtsfeier durchgezogen wurde. Die meisten werden wissen, was Wichteln ist. Jeder verpackt ein Geschenk, dessen Wert vorher fest gelegt wird und man beschriftet das mit dem Namen dessen, dem man das Geschenk zugedacht hat.
In diesem Jahr hatten wir uns auf einen Wert von maximal Fünfzehn Euronen geeinigt und Hiltrud hatte nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen, die Summe nicht zu überschreiten und was vernünftiges in das Päckchen zu machen. Die Hiltrud versuchte das zwar immer ein bisschen zu beeinflussen, aber das klappte nie so ganz.
Dieses Jahr hatte sie sich aber etwas Besonderes einfallen lassen. Sie hatte alle Namen auf einzelne Zettelchen geschrieben und dann musste jeder aus einer Stofftasche einen dieser Zettel ziehen. So war gewährleistet, dass jeder ein Paket bekam. Das war in den Vorjahren nicht so und manche hatten dadurch keins oder andere wiederum mehrere Päckchen bekommen.
In der großen Pause suchte ich den Zwerg und fand ihn am Kiosk, wo er mit zwei gleichaltrigen Jungen stand und ein Sandwich aß. „Hey, Thomas, hast du mal einen Moment?“, fragte ich den Zwerg, der mir mal gerade bis unter die Achsel reichte.
Er schaute erstaunt zu mir auf und meinte dann: „Das muss ja was ganz besonderes sein, was du da von mir willst. Du hast ja mal Thomas zu mir gesagt, sonst heißt es doch immer nur Zwerg“ erwidert er und grinste wissend. Vermutlich hatte er meine Mathematikmisere schon mit bekommen, als die letzten Arbeiten zurück gegeben wurden. Sag ich doch, dass der echt ein schlaues Kerlchen ist.
Ohne auf seinen Einwand einzugehen, sagte ich zu ihm: „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir ein paar Einheiten in Mathe verpassen könntest, damit meine nächste Arbeit nicht wieder in einer Katastrophe endet“. „ Oh Man, Alter, ich weiß nicht, wo ich dich da noch einschieben kann, ich bin komplett aus gebucht und die Sonntage wollte ich mir eigentlich frei halten für meine Mutter“, gibt er mir zur Antwort.
�Bitte Thomas, das ist dringend, ich krieg viel Stress mit meinen Eltern, wenn ich nee fünf in Mathe schreib. „Gib dir einen Ruck, schließlich bin ich doch in deiner Klasse, Mann“, versuchte ich jetzt die Kumpel Tour. Das muss ich erst mit meiner Mutter bereden, wenn sie damit einverstanden ist, das ich das am Sonntag mache , dann überleg ich mir das und ich sag dir gleich, Sonntagsarbeit kostet mehr. Ich sag dir morgen Bescheid, sagte er und ließ mich einfach stehen.
Na ja, ich konnte ihm eigentlich nicht böse sein, war ich es doch, der ihm den Namen verpasst hatte und auch sonst öfter mal ein bisschen über den Kleinen gelästert hatte. Beim Sport war er ja auch körperlich hoffnungslos unterlegen und wir machten es ihm, vor allem ich, nicht immer einfach.
Meine Eltern würden sich das schon ein paar Euro kosten lassen, wen die Note dadurch besser würde. Ihnen wird es wohl egal sein, ob das Geld irgendeiner Nachhilfefirma zukommt oder Thomas, dem Zwerg. Ich war mit eins zweiundneunzig der größte Schüler in der Klasse und er war gerade mal eins achtundfünfzig und hatte höchstens fünfzig Kilo, aber er sah trotz seiner Größe verdammt gut aus.
Wenn er einen Kopf größer wäre, dann wäre er schon ein Kandidat für mich, er war ein schönes Kerlchen mit seinen braunen Locken und seinem schönen Gesicht. Ich war eher der Germanen Typ, groß, ein bisschen athletisch gebaut und Blond, mit blauen Augen und ich war sehr sportbegeistert und brachte rund neunzig Kilo auf die Waage.
Schwimmen und Basketball waren meine liebsten Sportarten und von meinem fünfzehnten bis zum siebzehnten Lebensjahr hatte ich im Verein geboxt. Der Zwerg ging halt immer zum Tischtennis, hat er gesagt, als er sich in der Klasse vorgestellt hat und ich meine, der geht auch noch zum Reiten, hat ein anderer Schüler erzählt. Na ja, nee Figur wie ein Jockey hatte der ja. Ich find ihn echt geil, so wie ein niedlicher Twink schaut er aus, der Kleine.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er schwul ist, ich glaub es jedenfalls nicht, obwohl mit einem Mädchen habe ich ihn auch noch nicht gesehen. Na ja, eigentlich wollte ich ja auch nur Mathe mit ihm.
Ich hatte erst mit siebzehn akzeptiert, dass mich Jungs wesentlich mehr interessieren als Mädchen. Fast ein Jahr hab ich mit mir gekämpft und habe versucht, mit möglichst vielen Mädchen zu schlafen. Das funktionierte anfangs auch noch einigermaßen, aber irgendwann konnte ich das einfach nicht mehr und so stellte ich dann auch die Versuche ein. Mit �achtzehn, also dieses Jahr im Sommer, hatte ich dann im Urlaub mein erstes Mal und das war auch bisher das einzige Mal, dass ich in jemand verliebt war.
Es war auf Borkum, der schönen Insel in der Nordsee, im Urlaub, ich war mit meinen Eltern dort .Wir hatten dort ein Ferienhaus gemietet, wie schon all die Jahre vorher. Der Junge mit seiner Familie wohnte im Nachbarhaus, kam aus Berlin und war auch hier im Urlaub. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und es wurde schnell mehr zwischen uns.
Nach drei Tagen hatten wir uns das erste Mal geküsst und waren dann gleich am nächsten Tag in den Dünen verschwunden. Er hatte ein bisschen Erfahrung und wir haben langsam angefangen, so mit knutschen und fummeln und haben uns gegenseitig befriedigt. Ja, und dann wurde es immer besser und wir gingen immer weiter und dann, nach drei Tagen, war ich keine Jungfrau mehr.
Seit dieser Zeit wusste ich, wie schön Sex und Liebe unter Jungs, beziehungsweise Männern sein kann. Ich kann mir auch nicht so richtig vorstellen, Sex mit jemand zu haben, ohne eine Beziehung. Dazu ist mir das dann doch zu intim, ich meine, wenn ich mich jemanden hingebe oder sich mir einer hingibt, intimer geht´s doch wohl kaum, das geht doch nicht mit jedem x-beliebigen find ich und wem es nur um den Knall geht, der kann sich ja auch genauso gut einen runter holen, find ich.
Kapitel 2
Am Vorabend des 2. Adventssonntag
Am nächsten Morgen, �es ist der Donnerstag vor dem ersten Adventssonntag, fast hätte ich verschlafen, ging ich mit einer gewissen Spannung in die Schule. Würde „Thomas, der Zwerg, „mir nun Nachhilfe geben oder nicht. Heute wollte er mir ja Bescheid sagen. Ob er mit seiner Mutter gesprochen hatte? Hoffentlich hatte die nichts gegen zwei bis drei Sonntagstunden Nachhilfe mit mir einzuwenden.
Ok, sie wusste schon, wer ich bzw., wer wir waren. Das heißt, eigentlich kannte �sie meinen Vater, der hatte schon mal öfter ihre Kanzlei gebraucht wegen �einiger Rechtstreitigkeiten, mein Vater war in der Stadtverwaltung, und er hatte damals mit ihr persönlich des öfteren zu tun. Wenn der Zwerg also meinen Namen gesagt hatte, dann würde sie ja vielleicht zustimmen.
Als ich in die Klasse kam, wurde ich gleich von Sebastian begrüßt. Meine Augen suchten aber gleich mal nach Thomas und als ich ihn hinten bei Sandra stehen sah, sie war wohl eine der wenigen, die ihn nicht immer Zwerg nannten, ging ich auf ihn zu. Sandra sah mich erstaunt an. „Was will denn der große Christof von dir, Thomas“, fragte sie ihn und beachtete mich kaum.
“Wir haben was zu besprechen“, sagte dieser und schob mich von Sandra weg an meinen Platz. „Danke, Thomas“, sagte ich, das du bei ihr nichts gesagt hast. Das wäre ja in einer Stunde in der ganzen Schule rund, das du mir Nachhilfe verpasst. Ja, das weiß ich und deshalb habe ich dir einen Zettel geschrieben, antwortet er und gibt mir ein zusammen gefaltetes DIN a 5 Blatt, „da steht alles drauf, halt dich dran, sonst kannst du die Sache vergessen.“
Weitere Kommunikation wurde durch Hiltrud unterbrochen, die jetzt durch die Türe herein stürmte. Ihr „Guten Morgen allerseits“, wurde mit einem kollektiven „Guten morgen“ Gemurmel erwidert. Dann war Ruhe und sie legte dann auch gleich los. Zwei Stunden Mathe, mein Hassfach, obwohl bis zur Stufe 10 ich immer noch ganz gut mit gekommen war.
Der Zettel lag vor mir, immer noch zusammengefaltet, unter meinem Mathebuch, ich traute mich jetzt nicht, weil Hiltrud pausenlos in dem Gang neben meinem Tisch auf und ab lief. Wenn sie den Zettel in die Hand kriegen würde, dann hätte sie nicht besseres zu tun, als es laut vor zu lesen und dann war mein cooles Image endlich dahin.
In der kleinen Pause las ich dann, was der Zwerg, eh, ich meine Thomas, aufgeschrieben hatte. Ich schluckte, der spinnt doch wohl, ab sofort Sonntag von neun Uhr, also mitten in der Nacht, bis Zwölf Uhr, sage und schreibe 3 Stunden am Stück, für Dreißig Euro, also zehn pro Stunde. Das war ja nicht zu teuer, das werden meine Eltern zahlen, aber neun Uhr, das ist doch Folter, oder nicht.
Hatte ich denn eine Wahl? Unten drunter stand dann noch: „Akzeptiere das oder vergiss es und wenn du einmal zu spät kommst, ist die Chose beendet“ und dann noch, oh Hohn: „Liebe Grüße, der Zwerg!!!“. Der hat mich jetzt ja voll ab gewatscht, der kleine Mistkerl, aber wie schon gesagt, eine Wahl hatte ich nicht und ich würde mich auch noch dafür bedanken müssen. Die Ansprache meiner Eltern dazu wird mir auch nicht gerade gefallen, aber Hauptsache, sie zahlen.
Hiltrud war wieder an ihrem Pult angekommen und holte eine mit Weihnachtsmotiven bedruckte Stofftasche hervor. „So, die Herrschaften, es ist soweit. Wir losen jetzt die Wichtelpartner aus. Jeder zieht aus der Tasche ein kleines Kuvert und nimmt das geschlossen mit nach Hause“, erklärt sie mit erhobener Stimme.
“In dem Kuvert ist der Name der Schülerin oder des Schülers, dem ihr ein Wichtelgeschenk packen und das ihr dann mit dem Namen des Empfängers versehen sollt“, führt sie fort, ich sammele die Päckchen zwei Tage vor unserer Adventsfeier, also am 17.Dezember ein und auf der Feier werden sie dann verteilt. Der Wert, das hatten wir ja schon abgemacht, soll maximal Fünfzehn Euro betragen. Alkohol und sonstige Genussmittel sind tabu. Gibt es dazu noch Fragen oder Anmerkungen?
Felix, unser Klassenproll: „Fallen Kondome auch unter Genussmittel?“ Riesiges Gelächter, Hiltrud dreht sich zu ihm rum: „Das kommt wohl darauf an, wer da drin steckt. Ob das ein Genussmittel ist, wenn du da drin steckst, das will ich nicht kommentieren müssen“. Noch größeres Gelächter und Felix Kopf macht einen auf rote Ampel. Treffer und versenkt, das ist Hiltrud. Die Pausenklingel erlöst ihn und uns natürlich auch.
Hiltruds Knaller ist vorherrschendes Pausengespräch und Felix ist wohl in die Toilette geflüchtet. Ich suche Thomas und es dauert über die Hälfte der Pause, bis ich ihn endlich finde. Er steht wieder mit Sandra und einigen anderen Mädchen im Foyer vor dem schwarzen Brett. „He, Thomas, haste mal einen Moment?“, spreche ich ihn von hinten an. Er dreht sich um und sieht mich an.
” Ist irgendwas unklar, Christof? Ich hatte doch alles schön auf geschrieben. Wo ist das Problem?“, fragt er und grinst leicht spöttisch. „Geh bitte mal mit ein Stück zur Seite“, bitte ich ihn und dreh mich von ihm weg und mache ein paar Schritte weg von dem schwarzen Brett. Ob er nach kommt?
Als ich mich wieder umdrehe, ist er direkt hinter mir. �Danke�, sag ich und schaue ihn an. „Sag mal, Thomas, muss das schon um neun Uhr sein am Sonntag?“, frage ich. Er hebt eine Augenbraue an, sieht mir in die Augen und sagt ganz cool: „Christof, du willst etwas von mir, das ist Fakt eins. Fakt zwei ist, ich bestimme, wann und wo und Fakt drei ist, komm oder lass es sein. Eine Alternative gibt es nicht. Denk an den Spruch ` Der frühe Vogel fängt den Wurm“, sagt er und dreht sich wieder um und geht zurück zu den Tussen.
So ein arroganter Arsch, denk ich, der führt mich ganz schön vor. Aber hab ich eine Wahl? Scheiße, hab ich nicht. Na warte Bürschchen, noch ist nicht aller Tage Abend. Irgendwann brauchst du mich vielleicht auch mal, dann lass ich mir auch ein paar Schikanen einfallen.
Ich steck meine Hand in die rechte Tasche und spiele mit dem Wichtelkuvert. Ich bin in Gedanken schon beim Sonntagmorgen und höre den Wecker um acht Uhr. Bor, mitten in der Nacht aufstehen und dann noch für Mathe. übler kann ein Sonntag nicht anfangen. Aber leider muss ich da wohl durch. Sonst ist mein Abitur gefährdet und meine Eltern stocksauer.
Sebastian ruft mich, er steht beim Kiosk und hat was zum Trinken in der Hand. Ich gehe zu ihm. „Was machste denn für ein Gesicht, Alter“, sagt er mich musternd, hast du ein Gespenst gesehen? „So könnte man es nennen“, und ich berichte ihm von der Sache mit dem Zwerg.
Sebastian lacht sich fast krank. „Der große Christoph “.frisst dem Zwerg aus der Hand. Das ich das noch erlebe, das ist ja voll geil. Ha ha ha, ich lach mich weg, stottert er zwischen dem Gelächter. „das ist echt cool“, gibt er von sich. Eh Alter, hör auf zu Lachen, du Arsch, du bist mein Freund, und seinen Freund lacht man nicht aus, sag ich. Ich bin jetzt richtig sauer.
Die Pause ist um und ich sitze mit düsterem Gesicht in der Klasse. Meine Gedanken drehen sich um den Zwerg und um die Schmach, dass ich ihm quasi hilflos ausgeliefert bin. Aber was ich auch überlege, ich komm auf keine andere Lösung, meine Mathematikprobleme zu lösen.
Also muss ich wohl am Sonntag um neun bei ihm aufschlagen und zwar pünktlich, der ist echt in der Lage und lässt mich hängen. Von Sebastian bin ich schon ein bisschen enttäuscht, wie kann er sich so über meine Misere lustig machen, er ist doch mein bester Freund und sollte mich eigentlich trösten.
Die Stunde läuft total an mir vorbei, ich kann nur noch an Sonntag denken. Hoffentlich spricht sich das nicht rum, dass der kleine Gnom mich so vorführt. Dann ist mein Image dahin, mein Ruf als der Boss zerstört. Und alles nur für diese Scheißmathe, ich hasse dieses Fach. Seit eineinhalb Jahren wird das immer schlimmer für mich.
Den ganzen Nachmittag häng ich in meinem Zimmer rum, zuerst an den Hausaufgaben und dann halt einfach nur so zum Chillen. Erst zum Abendbrot gehe ich runter, ich muss auch noch meinen Eltern sagen, dass Thomas mir Nachhilfe in Mathe gibt und was das kostet. Mama ist gleich einverstanden und Papa meint nur: Wenn es denn sein muss, aber du gehst auch da hin und lernst. Wenn du dann aber trotzdem mit einer Fünf in Mathe nach Hause kommst, werde ich das Geld vom Taschengeld abziehen.
Nach dem Essen geh ich wieder hoch und auf einmal fällt mir das Wichtelkuvert wieder ein. Ich krame in meiner Hosentasche und werde auch fündig. Ein bisschen verknittert ist es schon, aber das macht ja nix. Ich reiße den Umschlag auf, der ist sogar zu geklebt gewesen und entnehme den Zettel, der auch noch zweimal gefaltet ist. Mal sehen, wen oder was ich da gezogen habe.
Ich falte das Teil auseinander und lese: „Thomas Gessner“! Oh leck, ich hab den Zwerg gezogen, das ist ja ein Ding, ausgerechnet jetzt, wo ich doch jetzt sonntags immer bei dem antanzen muss. Das bietet mir ja schon einige Möglichkeiten im positiven wie im negativen, je nach dem, was ich ihm darein packe.
Wenn der nicht so klein wäre, dann, ja, dann würde er mich schon reizen, also als Freund mein ich jetzt, für den Fall, dass er auch auf Jungs stehen würde. Das ist schon ein hübsches Kerlchen. Ich bin jetzt schon gespannt, wie der so wohnt und wie das wird am Sonntag. Na ja, bis dahin sind ja noch zwei Tage, denk ich und mach mich fertig fürs Bett. Ich bin müde, habe ich doch die letzte Nacht schlecht geschlafen.
Im Bett geht mir der Zwerg nicht mehr aus dem Kopf. Dauernd sehe ich sein Bild vor mir, seine eher zarte Gestalt und die dunkelblonden Locken, die bis über den Kragen gehen. Von hinten sah er von weitem wie ein Mädchen aus.
Ich muss mich regelrecht �zwingen, nicht Hand an mich zulegen, aber das geht ja mal gar nicht. Wenn ich mir jetzt mit seinem Bild vor Augen einen runter hole, krieg ich das nie mehr aus dem Kopf und dann kann ich Mathe endgültig vergessen. Dann kann ich mich nicht mehr konzentrieren, das darf nicht sein. Irgendwann, gefühlte zwei Stunden später, fall ich endlich in einen unruhigen, von wilden Träumen durchzogenen Schlaf.
Dem entsprechend sehe ich dann auch aus, als ich nach dem viel zu frühen Ende der Nacht im Bad in den Spiegel schaue. Der, der mir da entgegen blickt, sieht aus, als hätte er 3 Tage und Nächte am Stück durchgesoffen und rum gehurt. Nach einer Dusche und einer intensiven Behandlung mit der Feuchtigkeitscreme meiner Mutter sehe ich nicht mehr gerade so schlimm aus.
“Junge, geht es dir nicht gut“, will dann meine Mutter auch gleich wissen, als sie mich sieht. „Schlecht geschlafen, Mama“, ist meine knappe Antwort, bevor ich mir etwas Kaffee ein gieße und ein Brötchen mache. Das esse ich dann auf dem Weg zur Schule, die gerade mal zehn Minuten Fußweg entfernt ist. Auf dem Schulhof ist schon reger Betrieb, ich gehe aber gleich durch in die Klasse.
Dort sind nur einige wenige Mitschüler, unter anderem auch Thomas, der gerade mit Sebastian redet, der wohl die Aufgaben von Thomas mit seinen vergleicht. Da der dabei auf meinem Platz sitzt, stelle ich mich vor den Tisch und schau auf beide runter. „Morgen“, quetsche ich durch die Zähne und beide erwidern meinen eher dürftigen Gruß wesentlich freundlicher.
“Alles klar mit Sonntag, sind deine Eltern einverstanden“, fragt mich jetzt der Zwerg, während er sein Heft wieder einpackt und auf steht. „Ja, alles klar, ich werde um neun Uhr da sein“, antworte ich nicht gerade freundlich und nehme meinen Platz ein, nachdem er aufgestanden ist. „Okay“, sagt er mit einem leichten Grinsen und geht zu seinem Tisch. Mittlerweile sind alle Schüler eingetrudelt und bestimmt ist Hiltrud auch nicht mehr weit.
Sebastian kann sich ein Grinsen natürlich mal wieder nicht verkneifen und erst, als er meinen bitterbösen Blick bemerkt, verschwindet sein Grinsen aus seinem Gesicht. „Wenn du dich weiter über mich lustig machst, kündige ich dir unsere seit ewigen Zeiten bestehend Freundschaft“, sage ich mit einem bissigen Unterton und in diesem Moment ist das mein voller Ernst.
“Sorry“, kommt es dann doch von ihm, „ich wollte dich nicht aus lachen, aber es war einfach zu komisch, wie dich der Knirps „vorgeführt hat. Ich werde mich bei Gelegenheit rächen, vielleicht schon bald, ich habe ihn nämlich als Wichtelkandidat gezogen und da werde ich mir, je nachdem wie die Nachhilfe verläuft, was entsprechendes einfallen lassen. Das bleibt aber unter uns, verstanden, sag ich zu Sebastian.
Der nickt und ich weiß, dass ich mich da voll auf ihn verlassen kann. Hiltrud kommt und unsere Gespräche verstummen schlagartig. Da heute Freitag ist, schreibt sie bestimmt wieder einen Test, das ist auch so eine bescheuerte Angewohnheit von ihr, uns auf diese Art den Einstieg in das Wochenende zu versauen.
Diesmal hat sie aber offensichtlich nicht die Absicht, einen Test zu machen. Sie verteilt Zettel, auf denen die einzelnen Dinge für die Advents und Weihnachtsfeier stehen. Da soll sich jetzt jeder eintragen, der etwas mitbringt, Plätzchen oder Kuchen oder ähnliche Dinge und auch Deko und so.
Jetzt haben wir Zeit uns alles durchzulesen und dann unseren Namen dort einzutragen, wo die Sachen stehen, die man mitbringen will. Da meine Mutter immer Körbeweise alle möglichen Plätzchen backt, trage ich mich dort ein und bei Dekorationsmaterial schreibe ich noch zwei Lichterketten auf, die habe ich schon im vorigen Jahr zur Verfügung gestellt.
Das muss reichen, da die anderen ja ebenfalls einen Teil mitbringen. Jetzt teilt Hiltrud noch 6 Schülerinnen und Schüler als Festkomitee ein und ich als Klassensprecher bin natürlich dabei. Zu meiner Freude ist aber dieses Jahr auch Thomas an der Reihe und mir obliegt es, wie auch im vorigen Jahr, mit Hilfe der anderen Fünf alles zu koordinieren und vorzubereiten.
Kapitel 3
Von Zwergen und Wichteln
Direkt nach dem Unterricht, noch in der Klasse, rufe ich die Leute des Festkomitees zusammen. Das ist natürlich paritätisch besetzt, so dass außer Thomas und mir noch Harald Messmer als dritter Junge eingeteilt ist. Natascha Kern, Olivia Bach und Alexa Münch sind die Mädchen, die in diesem Jahr ebenfalls dem Festkomitee angehören.
Wir übernehmen von Hiltrud die Zettel, auf denen steht, wer was mit bringt und sage dann zu Harald: „Nimm mal die Dinger und mach von jedem 6 Kopien, für jeden vom Komitee eine, aber beeil dich ein bisschen, ich will heute am Freitag nicht noch ewig hier herum hängen“.
Er läuft gleich los in Richtung Sekretariat, wo der Kopierer steht. Wir anderen setzen uns derweil um eine Bank herum. Wir treffen uns am Montag nach der sechsten Stunde hier und machen einen ersten Plan.
Wenn Harald mit den Listen zurück kommt, bekommt jeder einen kompletten Zettelsatz. Wertet das bitte bis Montag aus, damit jeder weiß, was wir zur Verfügung haben und was wir zu kaufen müssen.
Jeder kann dann seine Erkenntnisse kund tun und dann beraten wir kurz, was und in welcher Menge wir noch besorgen müssen. Dann teilen wir auch ein, wer von uns für was verantwortlich ist und wann wir uns das nächste Mal treffen.
Harald kommt zurück und verteilt die Zettel. „Hat noch einer Fragen? Nein, dann bis Montag“, sag ich. „Denk bitte an Morgen, sei pünktlich“ sagt der Zwerg zu mir und geht. Ich schlucke runter, was ich gerade sagen wollte und geh dann mit den anderen ebenfalls Richtung Ausgang. Auf dem Weg nach draußen erzähl ich Harald noch, was wir in seiner Abwesenheit besprochen haben.
Mama wartet schon auf mich, heute ist der erste vorweihnachtliche Einkauf geplant, der Baum soll gekauft werden, und alles, was sich so im Vorfeld schon kaufen l�sst.
Ich soll mit Papas Kombi fahren, der ist nämlich wegen der heute statt findenden Weihnachtsfeier in der Stadtverwaltung mit einem Taxi ins Büro gefahren. Ja, den Führerschein habe ich schon seit 2 Monaten und Papa hat mich auch immer fahren lassen, so dass ich schon sehr sicher war.
Wenn der heute Abend oder heute Nacht nach Hause kommt, dann hat der bestimmt gut einen sitzen und ist dann auch morgen vor Mittag nicht zu genießen.
Also bleibt der Einkaufsstress an mir und Mama hängen, obwohl für Mama ist das Vergnügen und kein Stress. Sie hat schon vor Tagen eine Einkaufsliste geschrieben und die ist verdammt lang, kann ich euch sagen.
Nach dem ich was gegessen habe fahren wir dann auch los. Fast Zwei Stunden später hat Mama so ziemlich alles gekauft, was sie wollt. Jetzt lässt sie mich im Cafe im Einkaufszentrum sitzen, weil sie noch was ohne mich einkaufen will.
Ja, sie macht immer noch ein Geheimnis daraus, was sie mir zu Weihnachten schenkt oder besser gesagt, kauft.
Neben dem Cafe ist ein Drogeriemarkt und ein Teil der Wand besteht aus raumhohen Fenstern, so dass man den Leuten nebenan beim Einkauf zu schauen kann. Der Markt, einer der großen Ketten, hat eine Riesige Auswahl und es ist für mich unterhaltend, den Leuten beim Einkauf zu zuschauen.
Genau gegenüber von meinem Sitzplatz ist am Kopfende einer Regalreihe die Stelle, an der neben Pflaster und Verbandmaterial auch jede Menge Kondome und Gleitgel hängen und so schaue ich halt zu, wie die einzelnen Kunden, mehr oder weniger cool, sich dort bedienen, meist darauf bedacht, das gerade keiner zu guckt, wenn sie diese Dinge einkaufen. Das ist mitunter sehr lustig.
Plötzlich stutz ich, das ist doch, ich fass es nicht, Thomas, ja genau, der Zwerg. Er steht vor dem Regal und schaut sich an, was es da so alles gibt. Schnell nehme ich die Getränkekarte und halte sie vor mein Gesicht, das er mich nicht erkennt, wenn er durch die Scheibe guckt.
Nach dem er einige Artikel in der Hand hatte, offenbar um die Beschreibung zu lesen, hat er eine Schachtel Kondome und eine Flasche mit Gleitgel in seinen Einkaufskorb gelegt. Ich bin platt, was will der denn damit. Sollte er doch schwul sein, wie ich das schon einmal vermutet habe.
Dann erscheint auch noch seine Mutter auf der Bildfläche und nachdem sie einige Sätze mit ihm gewechselt hat, gehen sie Richtung Ladenkasse. Jetzt bin ich total verwirrt, weiß nicht, was ich von dem Gesehenen halten soll.
Ich werde am Sonntag mal die Augen auf halten, wen ich bei ihm lernen muss, vielleicht ergibt sich ja ein Anhaltspunkt. Ich nehme mir vor, in Zukunft etwas oder eher noch um einiges netter zu ihm zu sein, als bisher und Zwerg will ich ihn auch nicht mehr nennen.
Mama kommt, mit zwei Tüten, und wir können nun endlich den Baum kaufen und dann nach Hause fahren. Den Rest des Freitags verbringe ich in meinem Zimmer mit Hausaufgaben und den Listen für die Weihnachtsfeier.
Ich mache mir Notizen, was noch fehlt, schließlich mach ich das jetzt das dritte Mal als Klassensprecher, da hat man schon Routine.
Der Samstag vergeht mit Arbeiten zu Hause, da muss ich an jedem Samstag bestimmte Aufgaben erledigen. Als Sebastian anruft und mich fragt, ob ich am Nachmittag mit ihm ins Kino gehe, sage ich zu und wir wollen uns um 16:30 Uhr bei mir treffen.
Zuerst wollte er in die Vorstellung um 20:00 Uhr, aber im Hinblick auf meine Sonntagfrühaufsteh- Geschichte hab ich ihn dazu gebracht, schon in die Nachmittagsvorstellung zu gehen, damit ich früh schlafen gehen kann.
Nach meinen Beobachtungen heute im Einkaufszentrum bin ich natürlich gespannt auf meinen ersten Besuch bei Thomas. Sebastian habe ich aber nichts erzählt von meiner Beobachtung, das kann ich ja immer noch irgendwann nach der Nachhilfe tun, vielleicht gibt es ja dann auch noch mehr Neuigkeiten.
Draußen ist es kalt und es sieht nach Schnee aus, deshalb ziehe ich zur Vorsicht mal was Warmes drunter. Ich bin absolut kein Winterfan, allein schon wegen der ekelhaften Minustemperaturen. Nach dem ich dann noch 10 Minuten vor dem Spiegel verbracht habe, bin ich endlich ausgehfertig.
Sebastian ist pünktlich da und so gehen wir dann die ungefähr anderthalb Kilometer zu Fuß ins Kino.
Wir haben uns den Film „Ziemlich beste Freunde“ angeschaut und der hat uns sehr gut gefallen. Auf dem Weg nach Hause unterhalten wir uns noch über den Film, aber dann kommt Sebastian auf den morgigen Tag zu sprechen.
“Ich schau morgen um 14:00 Uhr mal bei dir rein und horche, wie es war beim Zwerg“, sagt er. „Thomas“, sag ich. „He, was geht denn jetzt ab. Nicht mehr Zwerg? Hab ich was verpeilt? Gibt es was, was ich nicht weiß?“ Ich werde ein bisschen rot. „Er gefällt mir eigentlich immer besser und vielleicht ist er ja auch schwul und, ja, er gefällt mir eigentlich jeden Tag besser“, sag ich und schau Sebastian an.
Der grinst und sagt: „Du wirst dich doch jetzt wohl nicht in den Zwerg verlieben, oder? Das wäre ja voll der Hammer. Aber ich weiß nicht, der ist doch bestimmt nicht schwul, oder gibt es da für dich irgendwelche Anzeichen? Das ich jetzt nicht mehr Zwerg sagen soll, daran muss ich mich erst mal gewöhnen.“
“Darüber kann ich jetzt noch nicht reden, das werde ich frühestens tun, wenn ich was genaues weiß und du, sprich bitte zu niemand davon, ich will nicht, das es Gerüchte über Thomas gibt“, antworte ich ihm. Wir sind bei mir zu Hause angekommen und Sebastian verabschiedet sich.
“Ich geh noch ein bisschen ins Jugendzentrum, mir ist das noch zu früh, jetzt zu Hause rum zu hängen“, sagt er und geht los, ich geh ins Haus und sage meinen Eltern, dass ich wieder da bin.
“Ich geh früh zu Bett, Mama“, sag ich, „weil ich halt früh raus muss. Kann mich einer zu Thomas fahren, oder kann ich Papas Auto nehmen?“ Papa erlaubt mir, den Wagen zu nehmen, das heißt, ich habe 15 Minuten Schlaf gewonnen, was mich natürlich sehr freut.
Da ich vor dem Kino schon duschen war, lieg ich zu ungewohnt früher Stunde für einen normalen Samstagabend im Bett. Der Wecker ist auf 07:45 Uhr gestellt, ich brauch halt morgens meine Zeit, bis ich fertig bin.
Es dauert dann auch, bis ich endlich eingeschlafen bin, nachdem ich noch viel über Thomas nachgedacht habe. Natürlich habe ich dann auch von ihm geträumt und zwar wohl intensiver, als mir lieb ist. Klebrig feucht hängt meine Schlafshorts an meinem Bauch, etwas, was schon lange nicht mehr vorgekommen ist.
jetzt mach ich mir doch Gedanken um meinen Gemütszustand. Bin ich wirklich auf dem Weg, mich in Thomas zu verknallen? Anders ist das ja wohl kaum zu erklären, es sei denn, ich wollte nur Sex mit ihm.
Aber das will ich eindeutig nicht, sondern Sex nur in einer Beziehung, also, bin ich wohl doch ein bisschen verliebt in den Kleinen. Das ist schon neu für mich, ich meine, das damals im Urlaub, das war schon etwas anderes.
Den Jungen mochte ich auch sehr, aber es war uns schon klar, dass wir viel zu weit auseinander wohnen, um über eine ernsthafte Beziehung nach zu denken. Jetzt aber schnell unter die Dusche und fertig gemacht, ich will auf keinen Fall zu spät kommen.
Sieben Minuten vor Neun parke ich dann vor dem Haus, in dem Thomas mit seiner Mutter wohnt. Ich schnappe meinen Schulrucksack und sperre den Wagen ab. Auf geht´s, ein bisschen aufgeregt und nervös geh ich auf den Eingang zu und klingele. Drinnen ertönt der Gong, mit der Melodie von dem Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“. Es vergehen mal höchstens dreißig Sekunden, dann öffnet mir Thomas die Tür. Er trägt einen Körper betonenden, hellblauen Hausanzug und sieht einfach geil aus. Er lächelt mich sogar an und sagt: „Guten Morgen Christoph, schön, dich pünktlich hier zu sehen. Komm bitte rein und zieh deine Schuhe aus.“
Ich trete in den Flur und stelle meine Schuhe dort ab, wo schon einige Paare stehen. Dann folge ich Thomas, der zielstrebig Richtung Treppe und dann nach oben geht. Vor einer Türe bleibt er stehen und wartet, bis ich bei ihm bin, dann gehe ich, ihm folgend in sein Zimmer.
Wow, das ist mal ein geiles Zimmer. Helle Massivholzmöbel, ein großes Bett ein schöner Schrank und eine Sitzgruppe, hellblaue Bezüge, ein großer Schreibtisch und ein volles Bücherregal, das ist es, was ich auf den ersten Blick so aufnehme.
Poster an den Wänden, zwei große, mit Motiven aus „Herr der Ringe“, Aragon und Legolas auf dem einen, Frodo und Sam auf dem andern, passen gut in das Gesamtbild. Und dann der Rechner unter dem Schreibtisch. Bereits auf den ersten Blick sieht man, dass das ein Höllengerät ist. Einer mit absoluter Power und mit einem saucoolen Gehäuse.
“Schön hast du es hier, wirklich ein tolles Zimmer, und so aufgeräumt. Ist das immer so, oder hast du das wegen mir so aufgeräumt?“ frag ich. „Meistens ist das schon so“, sagt er, ich mag keine Unordnung, aber man darf schon sehen, dass hier jemand wohnt. Ich habe es heute nur etwas gründlicher gemacht, als sonst, weil du hier her kommst.
Sonst mache ich Nachhilfe immer unten im Esszimmer, aber Mama meinte, wenn sie unten kocht, würde das nur unsere Konzentration stören. Du bist also der erste Nachhilfeschüler, der hier oben in meinem Zimmer lernen darf.
Vor dem großen Schreibtisch stehen zwei Stühle und Thomas nimmt jetzt auf dem linken Stuhl Platz und deutet auf den rechten: „Setz dich hier her und sag mir bitte, was du üben musst“, sagt er und schaltet dabei den Rechner ein.
“Analysis, Ableitung und auch Integration, damit habe ich die meisten Probleme und da das noch vor Weihnachten in der Arbeit dran kommt, muss ich das endlich begreifen“, sag ich und sogleich ruft er ein Programm auf, das sich mit dieser Thematik auseinander setzt.
“Ich habe mir selber ein paar Lernprogramme ausgedacht und bei anderen Schülern damit gute Erfahrungen gemacht. Ich gebe dir später einen Stick mit Daten, dann kannst du auch zu Hause üben. Das mache ich normal nicht, aber ich denke, bei dir ist es erforderlich und du gibst die Daten auch nicht weiter“, sagt er
“Danke, und noch was“, sag ich jetzt mit einem leichten Rotstich im Gesicht, „es tut mir leid, das ich dir den Spitznamen verpasst habe und das ich, besonders im Sportunterricht, immer so unfair zu dir war. Das geht mir schon tagelang im Kopf rum und ich musste dir das einfach sagen, bevor wir hier loslegen und du mich mit Mathe quälst. Entschuldige bitte, es kommt nicht mehr vor“.
Erstaunt und dann wesentlich freundlicher als sonst schaut er mich an und seine Augen glänzen plötzlich viel mehr als vorher. „OK, Entschuldigung angenommen, aber das hindert mich jetzt nicht daran, dich drei Stunden mit Mathe zu quälen“, sagt er und ruft die ersten Aufgaben auf.
Nach etwa einer Stunde, mein Kopf qualmt bestimmt schon, fange ich dank seines Programms und seiner Erklärungen an, die Sache zu verstehen. „“Wir machen mal eine kurze Pause, möchtest du was zum Trinken“, fragt er mich, als er merkt, das jetzt endlich der Groschen gefallen ist.
“Ja, Cola, wenn´s geht“, sag ich. „Ok, ich geh mal runter was holen“, sagt er und geht zur Tür. Ich stehe auf, und bewege mich ein bisschen, meine Schultern sind ein wenig verspannt. Ich schaue mich mal genauer im Zimmer um.
Es ist, wie gesagt schon toll eingerichtet und auch sehr Geschmackvoll dekoriert. Die hellblauen Möbelbezüge und auch die Bettwäsche in gleicher Farbe stehen in einem tollen Kontrast zu dem hellen Möbelholz. Unter dem Kopfkissen guckt eine Zeitschrift hervor, die auf den zweiten Blick wie ein Magazin aussieht.
Kurz hebe ich das Kissen an, wow, hab ich doch nicht falsch vermutet, das hier ist eindeutig ein schwules Magazin. Schnell schiebe ich das Kissen wieder zu recht , so das dass Magazin ganz verschwunden ist und setze mich an den Schreibtisch. Meine Ohren sind ganz rot geworden vor Aufregung.
Der Kondomkauf und das Gel, das Magazin, das alles zusammen lässt nur einen Schluss zu, das Thomas auch schwul ist. Er kommt zurück, bringt eine große Flasche Cola und zwei Gläser mit. Darüber hinaus noch eine Schale, in der sich Gummibärchen, Ferrero Küsschen und Roger befinden.
“So, da ist noch ein bisschen Nervennahrung“, sagt er und stellt die Sachen auf dem großen Schreibtisch ab. Er schaut mich musternd an und fragt: „Ist irgendwas, du bist ja ganz rot im Gesicht?“ Ich werde noch verlegener und sage schnell: „Nee, Nee, es ist alles ok, mir ist nur warm“.
“Soll ich mal kurz das Fenster aufmachen?“, fragt er und ich nicke: „Ja, lass mal ein bisschen kühle Luft rein, das ist nicht schlecht.“ Er geht am Bett vorbei und öffnet das Fenster und dann, zurück am Schreibtisch, gießt er uns beiden Cola in die Gläser. Nach dem wir beide getrunken haben, schließt er das Fenster wieder und setzt sich wieder neben mich.
“Bist du bereit für die nächste Runde?“, fragt er mich und schaut mir in die Augen. Tiefblau leuchten seine Augen, er sieht so gut aus mit seinen seidenweichen, dunkelblonden Haaren, seinen hübschen, kleinen Ohren und einer geraden Nase, auf der sich einige Sommersprossen zeigen.
Ich starre ihn an und er, aber hallo, er starrt mich auch an. Wir starren beide und die Luft beginnt zu knistern. Seine Hand kommt hoch, legt sich an meine Wange, Wärme, nein, Hitze und ein starkes Kribbeln sind die Folge. Meine Hand sucht seine noch freie Hand und als ich sie ergriffen Habe, ziehe ich ihn vorsichtig zu mir heran. „Thomas“, flüstere ich und er „ja, Christoph?“.
“Was geschieht hier?“ will ich wissen. „Ich weiß es nicht genau, aber“, er stockt etwas. „Ja was aber?“ frag ich. Er: „Es gefällt mir sehr , was hier gerade passiert. Davon träum ich schon seit Monaten“, sagt er leise und jetzt kommt er immer näher.
Die Tür geht auf. „Hallo, ihr, Oh, pardon, ich wollte euch nicht stören“, sagt seine Mutter. „Wenn ich gewusst hätte, das ihr schon soweit seid, wäre ich jetzt nicht hier herein geplatzt. Aber wenn ich jetzt schon mal da bin, Christof, ich habe deinen Vater angerufen und gesagt, das du bei uns zu Mittag isst und wohl erst später nach Hause kommst. Wir essen um halb eins“.
Dann verschwindet sie , genau so plötzlich, wie sie gekommen ist. Was läuft denn hier, hab ich was nicht gepeilt?
Kapitel 4
Von Zwergen und Wichteln (by niffnase)
Kann mir mal einer sagen, was gerade hier abgeht? Was war denn das jetzt für eine Ansage? Meine Gehirnzellen fangen an, zu rotieren: *davon träum ich schon seit Monaten —wollt euch nicht stören — das ihr schon so weit seid — zum Mittagessen bleiben —Vater angerufen* Boah!
Es rattert in meinem Kopf rauf und runter und plötzlich fällt der Groschen. Das war alles so von ihm geplant, der hat mich gezielt für Sonntags bestellt, Kondome gekauft für alle Fälle, Gleitgel, mit Mama und die ist eingeweiht und einverstanden und die ruft noch meinen Vater an, das ich hier esse und somit später nach Hause komme, aber warum?
Meint er das ernst oder will er nur Sex mit mir verarscht der mich oder ist er wirklich in mich verliebt?
Mit beiden ausgestreckten Armen, die Hände fest um seine Schultern gelegt, halte ich ihn auf Armabstand vor mich und schau ihn an. Sein Blick ist gesenkt und sein Teint ist rot.
“Thomas, klär mich auf, aber schnell, was wird das hier, schau mich an, hörst du!“, meine Stimme klingt ein bisschen wütend und auch ein wenig laut. Er hebt die Augen und zwei Tränen drücken sich zwischen seinen langen, seidigen Wimpern hervor und bahnen sich einen Weg über seine Wangen nach unten.
Jetzt schaut er mich an, mit einem Blick, der meinen Unmut wegfegt wie mit einem Straßenbesen. Er guckt so liebevoll, scheu, ängstlich, das mein Unmut über diese für mich immer noch nicht klare Aktion verfliegt. Ich zieh ihn zu mir, greife unter seine Achseln und hebe ihn hoch.
Mit ihm drehe ich mich zum Bett und nach wenigen Schritten lege ich ihn dort ab und setzte mich dann auf seine Oberschenkel, ohne ihn jedoch mit meinen ganzen neunzig Kilogramm zu belasten.
“Ich höre und ich will die ganze Wahrheit über das, was deine Mutter und du miteinander geplant habt und warum das alles so abgelaufen ist. Wir haben Zeit, also alles bitte sehr detailliert, wenn du deine Chance wahren willst, das dein Traum sich erfüllt und nicht zum Alptraum wird“, sag ich zu Thomas.
Er schluckt, dann schaut er mir in die Augen und gibt sich offenbar innerlich einen Ruck. Als ich zum Jahresanfang in eure Klasse kam, hast du mir am ersten Tag diesen Spitznamen „Zwerg“ verpasst.
Ich war sauer, war ich ja schon in der vorherigen Klasse der kleinste Schüler, so war bei euch der Unterschied ja noch viel größer. „Zwerg“, immer wieder dieser Name und eigentlich wollte ich dich dafür hassen. Ich habe es richtig versucht, mir immer eingeredet, dass du ein großes Arschloch bist.
Aber irgendwie hat es nicht funktioniert. Ich konnte nicht richtig böse sein auf dich, also fing ich an, dich einfach zu ignorieren. Zu dieser Zeit wusste ich bereits für mich, dass ich nicht so auf Mädchen stand und das habe ich dann auch meiner Mutter gesagt.
Mein Verhältnis zu Mama ist super gut, sie würde alles für mich tun und liebt mich halt so, dass es schon manchmal nervt. Als ich ihr das erzählt habe, hat sie mich in einer Art und Weise gedrückt und festgehalten, das jedes weitere Wort überflüssig war.
Er holt tief Luft und seufzt, dann fährt er fort: Von dem Tag an hat sie mir immer Jungs gezeigt, die sie nett fand. Schau mal der dahinten, oder sieh mal der kleine Süße da vorn und so ging das überall, wo wir mit Menschen zusammen getroffen sind.
Von all denen gefiel mir aber keiner so gut, das ich mit ihm eine Beziehung hätte haben wollen, ja, und nur mal einfach Sex, das wollte ich auch nicht und den Mut hätte ich wohl auch kaum auf gebracht.
Er guckt jetzt ein wenig gequält aus den Augen, aber selbst jetzt sieht er so toll aus, dass ich ihn am liebsten stundenlang küssen möchte. Aber zuerst soll er mal schön den Komplott auf decken, dem ich ja eigentlich schon vor zehn Minuten hoffnungslos zum Opfer gefallen bin. Das werde ich ihm aber jetzt noch nicht auf die Nase binden und gucke ihn weiterhin streng an.
“Weiter“, sag ich, „ich will jetzt alles wissen, warum ich, und welche Rolle spielt deine Mama? Ich habe euch übrigens gestern im Rossmann gesehen, dich, wie du eingekauft hast und auch was, und dann deine Mama, die wohl wusste, was du da gerade gekauft hast. Raus mit der Sprache!
Wieder wird er rot und wieder kommen zwei kleine Tränchen aus seinen Augenwinkeln. Er holt nochmal tief Luft und sagt: „Christoph, im Laufe des Schuljahres wurde mir immer deutlicher bewusst, warum ich dir nicht böse sein konnte wegen der ganzen Schikanen gegen mich.“
Ich habe zuerst angefangen von dir zu träumen, immer mehr und dann auch immer heftiger. Ich sah dich vor mir, irgend wann dann auch unbekleidet und bin mit nasser Hose aufgewacht. Es wurde immer mehr und die Erkenntnis, dass du mir sehr viel bedeutest, kam immer klarer in mein Bewusstsein.
Ich konnte nicht mehr richtig schlafen, hatte Konzentrationsprobleme und doch bei all meiner Intelligenz keine Möglichkeit, dich aus meinem Kopf aus zu blenden. Mama merkte natürlich sehr bald, dass etwas nicht stimmte und auch das erhöhte Aufkommen dreckiger Nachtwäsche blieb ihr nicht verborgen.
Wenn du mit mir über dein Problem reden möchtest, dann tu es, sagte sie und im selben Atemzug kam dann von Ihr der Spruch, ich glaube, du hast dich verliebt und der, den es betrifft, weiß es noch gar nicht. Damit hatte sie wohl den Nagel auf den Kopf getroffen.
Vor Mama kann ich leider nichts geheim halten, die liest in meinem Gesicht, wie ein Buch.
Ich hebe meinen Hintern hoch, umfasse seinen Oberkörper und drehe mich mit ihm auf dem Bett herum, so dass er auf mir zu liegen kommt. Das ist für mich, aber auch für ihn einfach bequemer und damit er nicht abhauen kann, verschränke ich meine Arme über seinem Rücken und drücke ihn leicht auf meinem Bauch fest.
Weiter, ich höre zu, sag ich und drück ein bisschen fester. Er seufzt: „Drück nicht so fest, deine Nähe erregt mich schon genug, wenn du drückst, wird alles nur noch schlimmer, dann hast du gleich einen Fleck auf deiner Hose.“ Habe ich doch richtig gespürt, er ist erregt, deutlich fühle ich jetzt sein Ding gegen meinen Bauch drücken.
Das bleibt bei mir auch nicht ohne Folgen, allerdings kann er das nicht merken, da er auf Grund seiner Größe meinen Schwanz nicht mit seinem Körper berühren kann und seine Beine rechts und links neben meinen Beinen auf der Decke aufliegen.
“Erzähle weiter“, sage ich noch einmal.
Von Zwergen und Wichteln
Kapitel 5
Ich habe dann eines Abends, so vor acht Wochen etwa, meiner Mama von meinen Gefühlen für dich erzählt und ihr gesagt warum ich mich kaum noch auf irgendetwas konzentrieren kann.
Sie hat mich in den Arm genommen und gemeint, wir sollten mal einen Plan machen, wie wir denn herausfinden können, ob du überhaupt schwul bist. Das wäre ja eine Hauptvoraussetzung für eine Chance, überhaupt mit dir zusammen zu kommen, erzählt er mit immer wieder kurzen Unterbrechungen und mit stark geröteten Wangen,
“Sandra habe ich ausgehorcht, ob es irgendwelche Erkenntnisse darüber gibt, ob du vielleicht schwul bist, weil ich dich ja auch noch nie in Begleitung einer Freundin gesehen habe. Die bot mir an, sich mal ein wenig an Sebastian ran zu machen und eventuell was raus zu kriegen.“
Boah, das wird ja mal richtig interessant jetzt, denk ich mir, wenn er sich so ins Zeug gelegt hat, dann muss ihm ja einiges an der Sache liegen. Aber auch ganz schön hinterlistig, die Aktion. Ich beschließe, ihn noch ein bisschen zappeln zu lassen, so als kleine Strafe, versteht sich.
Sie war dann wohl auch ein paar Mal mit Sebastian fort, aber als er ihr an die Wäsche wollte, hat sie das Ganze abgebrochen. Sie war allerdings der Meinung, dass du schon schwul sein könntest, weil auch Sebastian nie erwähnt hat, dass du eine Freundin hast und einmal hat er sogar gemeint, du wärst halt eben ein sogenannter Spätzünder.
Bei deinem Aussehen und deinem Beliebtheitsgrad in der Klasse haben Mama und ich das dann aber mit dem Spätzünder nicht geglaubt. Meine große Chance kam dann mit deinem Verlangen nach einer Nachhilfe in Mathe.
Als ich dann sagte, das müsse ich erst mit Mama besprechen, weil der Sonntag uns gehört, habe ich nicht gelogen. Mama hätte aber nie was gegen Nachhilfe am Sonntag gehabt, egal mit wem, wenn es nur am Vormittag stattfinden würde.
Das wusste ich, aber ich wollte mit Mamas Hilfe einen Plan machen, wie ich hier in meinem Zimmer heraus bekommen könnte, ob du wirklich auch schwul bist und ob ich eventuell eine Chance bei dir hätte.
Sonntags, allein mit dir in meinem Zimmer, das war doch eine gute Gelegenheit und ich hatte mir geschworen, sie zu nutzen, auch wenn es zum Teil in die Hose gegangen ist. Wenigstens weiß ich jetzt, dass du auch schwul bist.
Leider ist Mama dann im alles entscheidenden Moment viel zu früh und aus lauter Neugier vermutlich, herein geplatzt und anstatt sich entschuldigend wieder vom Acker zu machen, hat sie mit ihrem Statement alle meine Karten aufgedeckt.
Dass ich gestern im Rossmann Kondome gekauft habe und auch noch Gleitgel dazu und Mama dabei mehr oder weniger zugegen war, hast du ja, zufällig und ungewollt, leider mit bekommen und vermutlich den Schluss daraus gezogen, dass ich schwul bin und dass meine Mama das auch weiß.
Ich betrachte das im nach hinein als Künstlerpech, weil das nicht vorhersehbar war und dir natürlich einen Vorteil einbrachte, der meinen Heimvorteil schlagartig zu Nichte gemacht hat.
Ich schiebe meine Arme weiter nach unten, so dass meine Hände nun auf seinem süßen Po liegen. Er seufzt auf und sieht mich gequält an, so liebe Augen und doch, er muss noch ein bisschen leiden, der kleine, das hat er nach dieser Nummer mehr als verdient.
Das mit dem Essen hier war Mamas Idee und da sie ja deinen Vater kennt, hat sie schon vorgestern im Amt angerufen, und deinem Vater gefragt, ob du auch noch über Mittag hier bleiben könntest.
Sie möchte, das wir beide nach der Nachhilfe einmal über das gegenseitige Miteinander in der Schule sprechen, das ja nicht gerade das Beste ist. In dem Zusammenhang hat sie dann auch ganz beiläufig gefragt, ob du was gegen Schwule hättest, weil das ja ein Grund sein könnte für die Differenzen.
Dein Vater hat das dann mit den Worten * Christoph hat mit Sicherheit nichts gegen Schwule und auch meine Frau und ich sind da sehr aufgeschlossen und haben ebenfalls nichts gegen Homosexualität* sehr bestimmt ausgeschlossen und ab diesem Zeitpunkt war sie überzeugt, dass du auch schwul bist.
“Sie hat meinen Vater angerufen und so durch die Blume durchblicken lassen, dass du schwul bist, Thomas?“ frag ich jetzt, ganz erstaunt und hellwach. „Ja, so kann man es sagen. Ich gehe davon aus, das deine Eltern wissen, dass du auf Jungs stehst, oder“, sagt er, und ich nicke.
“Ja, das wissen sie schon länger, aber sonst nur noch Sebastian. Darüber hinaus habe ich es noch niemandem erzählt, weil es mangels Freund auch keinen Grund dazu gibt, es an die große Glocke zu hängen und bei dir, wie ist es da? Wer weiß von dir?“ frag ich ihn und beginne ein bisschen, seinen Po zu kneten. Er seufzt wieder, tiefer diesmal und will sich unter meinen Händen raus winden.
“Du bleibst schön da liegen, bis alles geklärt ist“, sag ich und halte ihn fest auf meinem Bauch.
“Mama und noch Mamas Bruder, der wohnt in München und ist auch schwul, der weiß es auch. Mit ihm hat sie lange darüber gesprochen und einiges von dem, was er gesagt hat, hat sie dann auch an mich weiter gegeben, unter anderem die Sache mit „*Safer Sex* und auch, wo man über alles, was mit Schwul sein zu tun hat, nach lesen kann, erzählt er jetzt.
Er hat jetzt seinen Oberkörper mit den Armen hoch gedrückt und schaut mir in die Augen, wieder mit einem Blick, der einen Gefühlssturm bei mir auslöst. Ich kann ihn jetzt nicht mehr länger hinhalten, ich muss ihn jetzt einfach küssen.
Meinen Kopf etwas anhebend und ihn mit einer Hand in seinem Nacken zu mir runterziehend, leg ich meine Lippen ganz zart auf seine, schmuse über seinen Mund, lecke an seinen Lippen , drücke dann meinen Mund fester auf seinen und stupse meine Zunge gegen seine Lippen. Langsam und zunächst etwas zögerlich öffnet er seine Lippen und die Spitze meiner Zunge bohrt sich in den entstandenen Spalt, bitte um Einlass.
Ich bemerke seine Unsicherheit und mit der plötzlichen Gewissheit, dass das sein erster Kuss ist, den er von einem Mann bekommt, lege ich all meine Zärtlichkeit und meine Empfindungen für ihn in diesen Kuss, spiel mit seinen Lippen und als er dann endlich seinen Mund öffnet, spiele ich mit seiner Zunge.
Er keucht ein bisschen, schnappt kurz nach Luft und wird dann aber mutiger. Seine Zunge kommt mir nun entgegen, drängt in meinen Mund, erkundet ihn und sucht Kontakt zu meiner Zunge. Er seufzt in meinen Mund und wieder rollen zwei Tränchen auf mein Gesicht. Ich löse den Kuss und er legt seinen Kopf auf meine Brust.
“Wie geht es denn jetzt weiter, Thomas, gibt es da auch einen Plan“, necke ich ihn ein bisschen. „Oh, Christoph“, sagt er, „ich kann jetzt gerade nicht denken, nur fühlen und das eben war das bisher schönste Gefühl in meinem Leben.“ Ich setze mich mit ihm auf, setze ihn auf meinen Schoss, mit dem Gesicht zu mir, und schau ihn an.
Ich muss ein bisschen nach unten schauen und er etwas mehr nach oben, aber das klappt schon gleich ganz gut und ich schmuse noch ein paar Augenblicke über sein Gesicht. �Was ist morgen, Thomas, in der Schule mit uns beiden? Sollen wir uns outen, bist du dazu bereit?� frage ich.
“Wenn du es willst, dann will ich es auch, du bist der ältere und sollst das bestimmen. Ich habe mit dir an meiner Seite keine Angst vor den Reaktionen, an deiner Seite fühl ich mich stark, also entscheidest du, wann wir es öffentlich machen, dass wir zusammen sind. Das sind wir doch jetzt, oder?“ fragt er und sieht mich unsicher an.
“Ja, mein Kleiner, wenn du mich haben willst, dann sind wir jetzt zusammen“, sag ich und beuge mich noch etwas weiter nach unten, um ihn erneut zu küssen. Seine Lippen sind so irre weich und warm und diesmal kommt seine Zunge sogleich zu mir rüber, um mit meiner zu spielen.
So sitzen wir eine Weile, einfach nur immer wieder küssend, schmeckend. Keiner sagt ein Wort, Hände streicheln, wuscheln durch seidenweiche Haare, kleine Seufzer und fast schon behagliches Schnurren, das alles umgibt uns und außer diesen schönen Dingen nehmen wir nichts wahr um uns herum.
Ein lautes Klopfen ruft uns in die Wirklichkeit zurück und Thomas will sich von mir lösen. „Hier geblieben“, sag ich leise und dann einfach mal: „Herein“. Langsam öffnet sich die Tür und das Gesicht seiner Mutter schiebt sich ins Zimmer. Neugierige Augen entdecken uns, auf dem Bett sitzend. Ein frohes Lächeln erscheint auf dem Gesicht und dann findet sie wohl den Mut, ganz in das Zimmer zu kommen.
“Thomas, ich wollte mich entschuldigen, das ich vorhin einfach so herein geplatzt bin hier“, sagt sie und kommt bis zu uns heran.
“Schon gut, Mama, es war zwar nicht OK. Aber es hat am Ende nichts geändert am Ergebnis des heutigen Vormittags. Es ist so gekommen, wie ich es immer für mich geträumt habe in den letzten Wochen. Christof und ich, wir werden es miteinander versuchen, wie sind jetzt zusammen“, sagt Thomas.
“Willkommen, Christof, hier in unserem Haus und in unserer Familie“ sagt seine Mama .Ich löse eine Hand von meinem Kleinen und will sie begrüßen. „Nicht so, mein Lieber, ich will dich schon richtig willkommen heißen.“ Thomas löst sich von mir und steht auf.
“Ich bin die Carola“, sagt sie und dann umarmt sie mich, ich freu mich, dass ihr beide es mit einander versuchen wollt und ich bin froh, dass Thomas jetzt hoffentlich wieder normal wird. Ihr habt meine volle Unterstützung und bitte, tu ihm nicht weh. Sie gibt mir einen Kuss auf jede Wange und gibt mich dann wieder frei. „In einer Stunde gibt es Mittagessen“, sagt Carola mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht und verlässt das Zimmer wieder.
Ich mag sie, sie ist sehr nett und sie meint dass so, wie sie es sagt. Welch eine Entwicklung, wenn ich daran denke, dass ich am Donnerstag noch echt sauer auf Thomas war und jetzt, ja, jetzt so richtig mit ihm zusammen bin.
Gut, ich weiß, wir sind erst ganz am Anfang, aber ich fühle so viel für ihn. Es ist einfach ein gutes Gefühl, das ich habe und ich zieh ihn wieder zu mir ran, will ihn auf meinen Schoss zurück.
“Christof“, sagt er leise, aber bestimmt, „ wir müssen jetzt mal noch ein bisschen Mathe machen, auch wenn wir vielleicht etwas ganz anderes wollen. Wir haben ja nach dem Essen noch so viel Zeit, uns näher kennen zu lernen, aber ich möchte nicht, das du in Mathe durch das Abi rasselst und ich allein an die Uni gehen muss.“
Ich seufze laut auf. „Ja, leider hast du recht und ich hoffe, dass ich mich so in deiner Nähe jetzt auch noch richtig konzentrieren kann.“ Ich hebe ihn einfach hoch und er schlingt seine Beine um meine Hüften, bevor er mir seine Lippen auf den Mund drückt.
Ich geh mit ihm zurück zum Schreibtisch und setze ihn auf seinen Stuhl, um dann ebenfalls auf dem anderen Stuhl Platz zu nehmen. Er lächelt mich an und sagt: „Komm lass uns weitermachen und wenn du willst, können wir ja auch noch unter der Woche abends ein bisschen lernen. Zuerst lernen wir dann Mathe und später dann ein bisschen Biologie.
Du kannst dann ja auch gerne bei mir übernachten, Mama hat da bestimmt nichts dagegen und deine Eltern auch nicht, wenn dadurch deine Noten besser werden.
Kapitel 6
Wir machen, wohl oder übel, den Rest der vereinbarten Zeit und sogar noch etwas länger, Mathematik und Thomas ist ein guter *Lehrer*, der meine kleinen, schrittweise Erfolge nun immer mit einem Kuss, einem richtigen, versteht sich, belohnt, so das meine Motivation von Kuss zu Kuss ständig besser wird.
Von so einer Nachhilfe hätte ich mir gestern noch nicht träumen lassen, es ist einfach mehr, als ich mir das jemals vorstellen konnte. Wenn das so weitergeht, wird Mathe noch mein Lieblingsfach. Der Kleine ist so, ich bin so was von verliebt, so happy, wer hätte gedacht, das wir zwei Mal zusammen sind?
Carola ruft uns um zwanzig nach zwölf zum Essen. Es gibt Rinderrouladen, Rotkohl und Kartoffelklöße, Thomas Lieblingsessen, wie mir Carola gleich erzählt. Man, die hat ja echt alles geplant! „Was wäre denn gewesen, wenn das mit eurem Plan nicht so geklappt hätte?“, will ich jetzt doch mal wissen.
“Dann wäre das Lieblingsessen für Thomas zu mindestens ein kleines Trostpflaster geworden“, weiß Carola gleich eine Erklärung. „Aber, lieber Christof, es hat geklappt“, sagt sie selbstbewusst lächelnd und ich kann mich ihren Argumenten nicht entziehen. Zur Strafe küsse ich jetzt ihren Sohn vor ihren Augen, aber echt gut mit viel Zunge und der kleine sieht mir absolut happy tief in die Augen.
Für solche Augen bräuchte der eigentlich einen Waffenschein, denn wenn sie dich eingefangen haben, kannst du dich nicht mehr los reißen. Ich bin jetzt echt total verliebt in den Kleinen und wehe, es nennt ihn noch einmal einer Zwerg, dann ist was los.
Nach dem Essen, das echt sehr gut war, gehen wir beide wieder hoch auf sein Zimmer. Er sucht eine CD raus und macht seine Anlage an. Ein heißes Ding ist das, diese Anlage. Ich bin nicht wenig erstaunt, als die ersten Klänge ertönen. Das ist klassische Musik, aber modern aufbereitet, aber eigentlich keine unbedingt angesagte Musik in unserer Altersgruppe.
Meine Blicke richtig deutend, wirft er die CD-Hülle auf das Bett neben mir und ich lese „Adya Classic“. Ich lese auf der Rückseite, dass das eine Band oder Gruppe aus Belgien ist, die klassische Musik modern und auch popig spielt. Das hört sich ganz gut an und weil Thomas das nur leise eingestellt hat, kommt das gut bei mir an, das ist ja schon fast richtig romantisch.
Er setzt sich dicht neben mich aufs Bett, greift nach mir und zieht mich, in dem er sich nach hinten umkippen lässt, halb auf sich drauf. Unsere Lippen berühren sich, zart zuerst und schmusend, dann aber immer intensiver, fester, fordernd und die Zungen spielen miteinander.
“Wie sollen wir uns denn nun morgen verhalten, Christoph, mein Schatz?“ fragt er zwischen den Küssen, die wir jetzt praktisch pausenlos austauschen. Ich überlege ein wenig und dann mache ich ihm einen Vorschlag: „Wir warten bis zu unserer Weihnachtsfeier, das sind noch zwei Wochen. Dann outen wir uns vor der Klasse und dann sind ja Ferien, dann haben alle Zeit genug, sich zu überlegen, wie sie damit umgehen“, sag ich.
“Oh, ich habe noch gar nicht nachgesehen, wer das Wichtelgeschenk von mir bekommt“, sagt er und drückt mich von sich runter. Er geht an seinen Rucksack und holt das Kuvert raus. Mit flinken Fingern öffnet er den Umschlag und holt den Zettel raus. Er schaut auf den Zettel, guckt mich an und fängt an zu strahlen. Wortlos reicht er mir den Zettel und als ich da meinen Namen lese, fang ich an zu lachen.
Ich lache und roll mich auf dem Bett herum, bis es Thomas zu bunt wird und er sich auf mich wirft, um mich fest zu halten und als ich immer noch lache, drückt er mir seinen Mund mit Gewalt auf meinen und bringt mich zum Schweigen. Sofort, immer noch glucksend, küsse ich ihn zurück, schließe meine Augen und versinke dann in seinem Kuss.
Nach dem er sich von mir gelöst hat, fragt er: „Was war denn das da eben, man könnte meinen, du hättest ausgerechnet jetzt gerade meinen Namen gezogen, so wie du gelacht hast.“ Ich fange wieder an zu lachen, krame in meiner Hosentasche und finde meinen Zettel. Wortlos und grinsend halte ich ihm den Zettel hin, auf dem sein Name steht und jetzt ist er es der lacht. „Wie geil ist das denn“, fragt er, „das wäre doch eine tolle Gelegenheit, sich zu outen, wenn wir das irgendwie mit dem Wichtelgeschenk machen könnten.“
“Ja, die Idee ist nicht schlecht, da müssten wir dann mal überlegen, wie wir das am besten machen. Aber dafür ist noch genug Zeit, jetzt will ich mit dir schmusen und küssen, will dich besser kennen lernen, ja, und auch mal ein bisschen mit dir an uns rumfummeln, oder ist dir das zu früh“, sag ich und zieh ihn wieder zu mir aufs Bett.
“Stopp“, sagt er und ich gucke erstaunt, was ist denn jetzt? Er steht auf, geht zur Tür und sperrt sie ab. „Sie soll heute nicht mehr so ohne weiteres hier hereinplatzen“, sagt er und zieht dann ratz fatz seinen schönen Hausanzug aus und präsentiert sich mir in einer weiten schwarzen Boxerhorts mit einem Drachenmotiv.
“Du hast eindeutig zu viel an, Christoph Müller und das werde ich jetzt mal umgehend abstellen“, sagt er und klettert zu mir aufs Bett und beginnt, mich aus zu ziehen. Das gefällt mir, trotzdem sage ich: „Du gehst ganz schön ran, Kleiner, hoffentlich geht das nicht zu schnell“.
“Also, ausziehen ist ja noch nichts Schlimmes, das tut auch nicht weh und wer wollte mich denn besser kennenlernen? Ich bin zwar klein, aber deswegen versteck ich mich nicht und wer hier der Große und wer der Kleine ist, klären wir, wen alle Hüllen gefallen sind“, sagt er frech grinsend und zieht mir meine Jeans aus.
Das Sweatshirt und das Unterhemd, wir haben schließlich Winter, ziehe ich mir selber aus, um mich dann einfach wieder hin zu legen. Ich bin nicht der Freund von so weiten Baumwollboxern, ich trage lieber Retroshorts aus elastischem Material, auch wenn jetzt mein halbsteifes Glied mehr als deutlich zu sehen ist.
Ich bin gut gebaut und unter der Dusche nach dem Sport habe ich immer sehr gut abgeschnitten, so dass ich keinerlei Komplexe in Bezug auf meinen Körper habe. Seine Hand kommt und legt sich auf meine Shorts.
“Schönes Höschen“, sagt er reibend, „auch der Inhalt kann sich sehen lassen“. Ich greife seinen Arm und ziehe ihn auf mich, soweit hoch, das sein Ding auf meinem zu liegen kommt. Meine Hände fahren seinen Rücken runter, schieben sich unter seinen Hosenbund und streicheln seine festen Pobacken.
“Geiler Po, Kleiner“, sag ich und knete ein bisschen. Er stöhnt leise und legt sein Gesicht auf meine Brust. Dann spüre ich seine Lippen, seine Zunge an meiner Brustwarze, zuerst rechts und dann links, immer abwechselnd behandelt er sie und ich bekomme eine Gänsehaut, man ist das gut.
Ich drehe ihn etwas auf die Seite, so dass ich unter der weiten Shorts an seine Vorderseite komme. Meine Hand sucht seinen Schwanz und, OH Gott, was ist das? Meine Finger tasten über, na über was wohl. Und ich habe immer Zwerg zu ihm gesagt. Man, ist das ein Ding, groß, deutlich größer als meiner und auch dicker. Ich schau nach unten, muss ihn sehen.
Heiliger Rauch, der Junge ist mehr als gut gebaut, und ich überlege gerade, ob ich jetzt Angst haben muss vor diesem Ding, das sich mir da aus seidig blondem Schamhaar entgegen streckt. „Oh Thomas“ stöhn ich auf, „jetzt weiß ich warum du extra große Kondome gekauft hast. Du hast dabei nicht an mich gedacht, sondern an dich.“
Jetzt verstehe ich auch die Anspielung von vorhin: „Mal sehen wer hier der Große ist und wer der Kleine, wenn alle Hüllen gefallen sind“.
“Mmmh“, brummt er, „die XXL dürften dir aber auch passen. Wie ich fühle und sehe, brauchst du dich mit deinem Teil auch nicht zu verstecken. Ich bin halt von Mutter Natur etwas bevorzugt behandelt worden. Normal ist das nicht, aber das ist ja mein Hirn ja auch nicht. Eigentlich wäre ich körperlich gern etwas größer und hätte dafür lieber einen etwas kleineren Schwanz..
Als die Schwänze verteilt wurden, hast du bestimmt zweimal hier gerufen. Das erklärt jetzt auch immer deine Schlabberhosen beim Sport und deine normalen Hosen waren eigentlich auch nie eng. Zum Duschen bist du auch nie mit gegangen, was ich jetzt natürlich verstehe.
Die anderen wären wahrscheinlich vor Neid erblasst und hätten dich noch mehr getriezt als sie so schon gemacht haben, ich mit eingeschlossen. In Zukunft werde ich dich beschützen, dich verteidigen und jedem auf die Füße treten, der dich anmacht, sag ich und streiche zärtlich über das geile Teil und küsse ihn.
Ich setz mich auf, ihn mit hoch nehmend und dann lege ich ihn neben mich. Ich streif seine Boxer nach unten, er hebt helfend den Po und strampelt die Boxer dann einfach nach unten weg. Nackt und in seiner ganzen Pracht und Schönheit liegt mein Kleiner jetzt vor mir und ich kann mich fast nicht satt sehen an seinem Körper und an seinem Gesicht und auch an seinem Ding.
Du bist so wahnsinnig schön, ich habe noch nie einen so schönen Jungen gesehen, wie dich. Ich küsse seinen Mund und dann an seinem Hals herab nach unten, über die Brust, die Warzen neckend, durch die kleine Kuhle des Nabels auf das Objekt meiner Begierde zu. Ich will ihn schmecken, wohlwissend, dass niemand anderes vor mir dieses schöne Teil im Mund hatte.
Hat er schon vorher leise gestöhnt, so kommt es jetzt wesentlich lauter aus seinem Mund, als sich meine Lippen weit geöffnet über seine Eichel stülpen. Ich verwöhne ihn ein wenig mit der Zunge, kose gerade sehr intensiv die Unterseite der Spitze, als er mit einem laut gestöhnten „Christoph“ seinen Samen in mehreren Schüben in mein Gesicht entlädt.
“Wow, das ging aber fix, das war wohl dringend nötig“, sag ich leise, nehme seine auf dem Bett liegende schwarze Shorts und putze damit mein Gesicht ab. Sein Gesicht ist gerötet, die Augen geschlossen und zwei kleine Tränchen laufen über seine Wangen.
Ich küsse zuerst mal die Tränen weg, und dann seinen Mund, zärtlich und verlangend, seine Augen und wieder seinen Mund. „Schau mich an“, sag ich und als er seine Augen öffnet, sag ich: „Ich liebe dich Thomas“, ganz doll. Wieder drück ich meine Lippen zärtlich auf seine und jetzt erwidert er meinen Kuss.
“Entschuldigung“, murmelt er, als sich unsere Lippen von einander lösen. „Warum entschuldigst du dich, das war doch bestimmt sehr schön“, antworte ich. „Ich bin gekommen wie ein notgeiler Teenager, so uncool“, sagt er leise.
“Dummer“, sag ich, wir sind immer noch Teenager, du etwas mehr als ich. Es war vollkommen normal, dass du auf diese vorher nie erfahrene Lust so reagierst und das macht doch auch überhaupt nichts aus. Beim Sex muss man nicht cool sein, sondern leidenschaftlich, und das bist du, auch wenn es so schnell ging.
Ich putze die Reste seines Samens von seinen nun etwas kleiner gewordenen Schwanz ab, lege mich neben ihn und sage weiter: „Wir haben noch viel Zeit zum Üben und du darfst gerne mal bei mir ausprobieren, wie das alles funktioniert. Mach alles das, was du gern möchtest, es gibt keine Zwänge, du musst nichts tun, was du nicht willst. Genieße einfach deine Lust und schenk mir die Lust, die du zu geben bereit bist. Wir haben noch ein ganzes Leben vor uns und müssen nicht alles an einem Tag ausprobieren.“
Habe ich das da eben alles gesagt? Boah, ich staune über mich selber, aber offensichtlich war alles richtig, denn er küsst mich jetzt wie ein Gott, lang und mit viel Liebe.
“Ich liebe dich, Christoph, ganz viel und es wird immer mehr. Bitte spiel nicht mit mir, das könnte ich nicht ertragen. Ich will dich, mit Haut und Haaren und ich will dich für immer! sagt er mit liebenden Augen, während seine Hände mein Gesicht streicheln und durch meine Locken wuscheln. Ich drehe uns wieder so, dass er auf mir liegt
“Ich liebe dich auch und auch bei mir werden die Gefühle und die Sucht nach dir ständig größer. Ich möchte immer bei dir sein“, sag ich, während seine Hände über seinen Rücken streicheln, seinen Po und seine Seiten nicht vergessend. Er liegt mit dem Kopf seitlich auf meiner Brut, sein Herz pocht, genauso wie meins, sie pochen um die Wette, aufgeregt, durch unsere Liebe auf Trab gebracht.
Es vergeht ungefähr eine viertel Stunde, mein Schwanz ist immer noch steif. Ich fühle, dass er das wohl merkt, denn jetzt rollt er sich zur Wand hin von mir herunter und sein Gesicht nähert sich meinem Glied. „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, sag ich. Sein lustvoller Blick bringt mich zum Schweigen.
Und wie der will! Seine Hand streift die Vorhaut weit nach hinten und dann spür ich seine heißen Lippen an meiner Eichel, seine kosende Zunge überall dort, wo es ganz besonders gut ist. Ich habe die Augen zu, meine Hände haben sich in das Laken gekrallt, mein Becken schieb sich ihm entgegen.
Seine andere Hand drückt mich aufs Bett und sein Mund schließt sich endlich um meine Herrlichkeit, in meinem Kopf dreht sich das Lustkarussell und aus meinen Lenden steigt es kochend empor.
Nur kurz ist der Anstieg zum Gipfel und es kommt mit einer überwältigenden Intensität in mehreren Schüben und diesmal ist es sein Gesicht, das von den Tränen der Lust total benetzt wird. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so intensiv und heftig gekommen zu sein.
Langsam ebbt meine Erregung ab, macht einer wohltuenden Erschöpfung Platz und nach dem ich ihn wieder hoch und in meine Arme gezogen habe, liegen wir schweigend neben einander. Sein nackter PO drückt gegen meinen Bauch und sein Kopf ist an meiner Brust gebettet. Wir schlafen ein bisschen, wohlig, glücklich und zufrieden.
Gegen halb vier werde ich wach. Der kleine „Große“ liegt immer noch so da, wie wir eingeschlafen sind. Er sieht so s�� aus mit seinen seidenweichen, jetzt verstrubbelten Haaren, seiner geraden Nase, seinem süßen Kussmund und seinem, mit einem Grübchen in der Mitte versehenen Kinn.
Jetzt höre ich draußen Schritte und dann klopft Carola an die verschlossene Tür. „Christof, dein Vater hat angerufen und gefragt, wann du mit dem Auto nach Hause kommst, er will um Achtzehn Uhr noch mit deiner Mutter auf den Weihnachtsmarkt am Rathaus. Du sollst bitte früh genug zu Hause sein.“
“OK“, ruf ich in Richtung Tür, „wir kommen gleich runter.“ Jetzt werde ich mal zuerst meinen Schatz wach küssen. Ich kraule seinen Nacken, während ich meine nasse Zunge in sein Ohr bohre und dort ein wenig spiele. An der Ohrmuschel entlang nach unten über den Hals, in der Kuhle beim Schlüsselbein etwas verharrend geht es weiter an seinem Hals entlang Richtung linke Brustwarze.
Dort angekommen, lasse ich die Zunge um die kleine rotbraune Knospe kreisen, immer und immer wieder, bis er die ersten kleinen Stöhner von sich gibt. Meine Linke sucht seinen Po, streicht zärtlich über die Backen um dann zart jeweils in die rechte und linke Backe zu kneifen. Jetzt wird er richtig wach, dreht sich zu mir und fängt meine Lippen mit seinen. Kuss, sehr intensiv, lange.
“Wir müssen aufstehen, mein Vater braucht den Wagen“, sag ich, nach dem er meine Lippen freigegeben hat. „Schade“, sagt er, das du jetzt gehen muss. Ich hätte dich gerne über Nacht behalten, mein Großer.“
“Ich wäre auch gerne über Nacht bei dir, Thomas, mein Liebling“, sag ich, aber wenn der sein Auto braucht, dann muss ich halt hin. Ich könnte aber mit dem Fahrrad wieder kommen. Wenn du das willst, werde ich kommen. Ich muss dann allerdings Kleider und Schulsachen mit bringen, aber das kann ich ja in den Rucksack machen.
“O ja, bitte, komm wieder, bleib bei mir heute Nacht. Meinst du nicht, das deine Eltern was dagegen haben?“ fragt er jetzt.
“Mein süßer kleiner Schatz, ich bin doch schon volljährig und ich denke, sie werden es akzeptieren. Ich werde ihnen die Wahrheit sagen, dass ich dich jetzt als meinen festen Freund habe und dass wir in Zukunft wohl des öfteren zusammen übernachten werden, bei dir oder bei mir. Ich werde dich ihnen baldmöglichst vorstellen, damit sie wissen, wie mein Glück aussieht“, sag ich zu ihm und nehme ihn in den Arm.
“Ich habe eine Idee“, sagt er plötzlich und grinst, „komm, lass uns mal schnell duschen gehen,“ eine frische Shorts brauch ich wohl auch, meine hier hat irgend so ein Lüstling total eingesaut. Er holt eine frische, ähnliche Shorts, nimmt mich bei der Hand und zieht mich in sein kleines, aber sehr feines Duschbad und dreht das Wasser auf.
Zusammen stehen wir, eng an einander in der Duschkabine, während der warme Regen an uns herunter rinnt und die Spuren unserer gemeinsamen Bettaktion wegspült. Fahrige Finger, in Duschgel gebadet, reiben meinen Körper ein, nach dem Thomas den Wasserfluss unterbrochen hat. Das Duschgel nehmend und ihn nun ebenfalls damit einreiben ist fast wie ein Reflex.
Ganz von allein treffen sich unsere Hände in der Körpermitte, ich geh ein Stück in die Knie, um unsere Schwänze auf gleicher Höhe zu positionieren, bevor ich meine Hände um beide Teile lege und sie zu reiben beginne. Der Kleine hat seine Hände auf meine Schulter gelegt und die Augen geschlossen, beginnt er, zuerst leise, dann aber immer leidenschaftlicher zu Stöhnen.
Dieses Mal dauert es schon etwas länger, bis es so weit ist uns wir kommen, nur Sekunden auseinander, heftig, um dann beide auf den Boden der Duschkabine zu sinken.
Meine Arme umschließen meinen Schatz, meine Lippen kosen und schmusen über sein Gesicht, und als unser Atem wieder zur Ruhe gekommen ist, treffen unsere Lippen auf einander und küssend lassen wir das Wasser auf uns herunter prasseln.
Nach etwa fünf Minuten löst er sich von mir. „Komm, abtrocknen, wir haben noch was vor“, sagt er und stellt das Wasser ab. Wir klettern raus, er holt für jeden ein großes Handtuch aus einem der Schränke und wir rubbeln uns gegenseitig trocken.
Es ist schon schön, wenn man seinen Schatz so von oben bis unten abrubbeln kann. Dabei lernt man jeden Quadratzentimeter seiner Haut kennen, erkennt, mit ein bisschen Glück Stellen, an denen er empfindlich oder kitzelig ist. Aufregend ist das, angenehm und schön, sich gegenseitig zu erkunden, sich immer näher kommend.
Nach dem wir fertig sind, ziehen wir im Zimmer die Kleider wieder an, ich die, die ich vorher getragen habe, er aber zieht nicht mehr den Hausanzug an sondern Jeans und Pullover, einschließlich langer Unterwäsche. „Was hast du vor, gehst du noch weg?“ frag ich „Lass dich einfach überraschen, Schatz“, sagt er und lächelt mich an.
Als ich meine Sachen zusammenpacken will, sagt er: „Lass das mal da stehen, das wirst du heute noch hier brauchen�. Jetzt steh ich auf dem Schlauch, was wird denn das, was plant er denn jetzt?
„Komm mit runter, dann erfährst du mehr“, sagt er und sperrt die Türe auf. Neugierig folge ich ihm nach unten. Carola sitzt im Wohnzimmer bei einem Kaffee und liest irgendeine Fachzeitschrift. „Hallo, Mama“, sagt Thomas. „Hallo, Carola“, kommt es von mir. „Hallo, ihr beiden, setzt euch, wollt ihr noch einen Kaffee, bevor Christoph nach Hause fährt“, fragt sie uns.
“Ich möchte lieber einen Kakao und du Christof?“ sagt mein Schatz. „Kaffee ist OK“, sag ich. „Mama, bleib sitzen, ich mach das schnell“, sagt Thomas und verschwindet in der Küche, die nur durch einen Tresen vom Esszimmer getrennt ist. Der Kaffeeautomat ist zu hören und Thomas bringt mir eine große Tasse Kaffee sowie Milch, Zucker und einen kleinen Löffel.
In der Küche summt jetzt der Wasserkocher und Thomas geht und macht seinen Kakao fertig. Mit der Tasse in der Hand setzt er sich in einen Sessel, Carola gegenüber und trinkt zunächst mal einen Schluck. „Mama, Christof und ich sind jetzt fest zusammen und ich möchte, wenn er damit einverstanden ist, jetzt mit ihm zu seinen Eltern fahren und auch denen sagen, was mit uns beiden ist.“
Ich gucke ihn erstaunt an, aber die Idee gefällt mir und so nicke ich ihm zustimmend zu. „Allerdings möchte ich, dass Christoph heute Nacht bei mir bleibt, hier schläft. Morgen ist Schule und deshalb braucht er natürlich noch Sachen und auch frische Kleider für morgen Früh. Deswegen wollte ich dich bitten, uns beide nachher mit deinem Auto bei Christof abzuholen, da sein Vater das Auto braucht, du weißt das ja schon“.
“So“, sagt Carola, mit einem Grinsen auf dem Gesicht, „du willst also, das Christoph hier bei dir schläft und ich soll den Fahrer machen, dass das auch klappt. Das ist ja mehr als interessant.“
“Mama, bitte, du hast doch wesentlich mit darauf hingewirkt, das dein Sohn mit seinem Schatz zusammen kommt, da kannst du uns doch auch noch bei Christophs Eltern abholen, bitte Mama“, bettelt der kleine mit einem Blick, der Steine erweichen kann. Ich sag doch, für seine Augen brauch der einen Waffenschein.
Wie nicht anders zu erwarten, schmilzt Carola unter diesem Blick wie Butter in der Sonne. „OK, dann fahr du mit Christoph los, wenn ihr ausgetrunken habt. Ich komme in einer halben Stunde nach und hole euch ab, wen Christophs Eltern einverstanden sind“, sagt sie und steht auf. Sie räumt die Tassen weg, während wir beide zu dem Auto meines Vaters gehen.
Einsteigen, küssen, anschnallen, wieder küssen, losfahren, seine Hand schleicht sich auf meinen Oberschenkel, verweilt dort ruhig, erzielt Wärme und Kribbeln.
„Ich liebe dich, mein Kleiner“, sag ich und streichele über seine Hand. „Ich lieb dich auch“ sagt er, „wie verrückt.“
“Bist du nervös?“ will er wissen. „Nein, Du?“ „Ja, ein bisschen schon“, sagt er, „ist ja wie ein erster Besuch bei den Schwiegereltern.“ Ich muss lachen.
Sie werden dich mögen, bist du doch der jenige, der ihren Sohn in die hohe Kunst der Mathematik einführt und der dafür sorgt, dass er jetzt wieder freundlich, ausgeglichen lieb und hilfsbereit ist, sag ich, immer noch grinsend zu meinem Stern.
Was die beiden bei seinen Eltern erwartet und am Montag in der Schule mal sehen.
Freut euch auf das nächste Kapitel und ihr dürft auch ruhig mal ein Feedback schreiben, ob und wie es euch gefällt.
3 Kommentare
hi ab hier scheint irgenwie ein ladefehler zu bestehen es fehlt teil 11 dafür ist wieder teil 1 aufgetaucht es wäre schön wenn du es ändern könntest lg hans
danke, kümmere mich drum
gruß
Basti
Lieber Basti, es wäre schön wenn du es hinbekommst…ich würde die Geschichte gern im zusammhang zuende lesen GLG Hans