Creatures of the night

Es war ein Tag wie jeder andere auch.

Wie jeden Tag, war er in die überfüllte U-Bahn eingestiegen, mit ihrer Hitze, ihren viel zu vielen Menschen. Er hasste es. Warum er doch täglich hier war? Er tat es, weil er hier nicht auffiel. Das war das gute, an riesigen Städten: Auch wenn man auffiel, die Menschen schenkten einem kaum Beachtung. Warum? Weil sie nur Augen für sich hatten.

Natürlich, manche warfen ihm verängstigte Blicke zu, wenn er mit seinem langen schwarzen Mantel, und seinen schulterlangen glatten, ebenfalls schwarzen Haaren das Abteil betrat, doch es dauerte nicht lang, da sahen sie wieder weg.

Er sah ihre Blicke und er spürte die, die er wegen der Sonnenbrille, die er trug, damit keiner seine Augen sah, nicht sehen konnte. Er hasste es, doch es legte sich meist nach ein, zwei Minuten.

Aber irgendwas war an diesem Abend anders. Es war fast noch mehr los als sonst und der Junge, der ihn sonst lang beobachtete war gar nicht da. Alles in allem recht angenehm, auch wenn es nach Alkohol und billigem Parfum stank. Weiß der Teufel, was diese törichten Menschen daran toll fanden. Oder hasste er es nur, weil er anders war als sie, und alles intensiver wahr nahm?

Seinen Mantel unauffällig enger um sich ziehend nahm er nahe beim Fenster Platz, neben ihm noch ein Platz frei, doch das kümmerte ihn nicht, er starrte zum Fenster hinaus, auf die dunkle Wand, weg von den Menschen in ihren grauen, eintönigen Farben, und ihrem faulig riechendem Blut, verdorben durch ihre Art zu leben, ihre Gier und Oberflächlichkeit.

So sehr waren sie auf ihre kleinen engen Ziele fixiert, dass sie das Glück, dass sie alle hatten, gar nicht wahrnehmen konnten… Doch er wusste es besser, nun, da er all das verloren hatte. Sein Heim, seine Familie… sein Leben… er war nur ein Schatten seiner selbst…

Doch das war ihm Recht, solange ihn der Professor nicht wieder fand. Dieser Optimist ging ihm so sehr auf die Nerven, das war kaum vorstellbar.

Sam gab sich zwar alle Mühe mit ihm, dem „Sorgenkind“ der Organisation, doch da war nichts zu machen. So saß er nun Tag um Tag in der U-Bahn, trank nicht und hörte nicht auf Rat.

Er wartete nur darauf, dass etwas passierte …

*-*-*

Das Knacken seiner Halswirbel hallte durch den Tunnel der U-Bahn, als er sich reckte und streckte und die Blicke waren ihm sicher.

Er konnte es spüren, es hören, dass die U-Bahn gleich kommen würde. Die Mütze zog er sich noch ein wenig tiefer ins Gesicht, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, als ohnehin schon.

Dabei strich er seine dunkelgrauen mittellangen Haare beiseite, so dass sie wieder unter der Kapuze platz hatten. Seine Neongrünen Augen waren so nicht zu sehen, was wohl auch besser so war.

Gerade erst war er aus dem Arrest raus gelassen worden, wollte nicht schon wieder dahin. Die Dunkelheit hatte ihn nicht weiter gestört und auch nicht die Einsamkeit, denn er war sowieso ein Einzelgänger.

Das Schlimme daran war, das Nichtstun. Stundenlang, Tagelang nichts zu tun.

Tief einatmend, genoss er den Gestank, den er eigentlich so sehr hasste. Dann war das Quietschen der U-Bahn auch schon für ihn zu hören. Seine Ohren zuckten leicht, weil sein Gehör außerordentlich gut war und seine Nase wackelte hin und her, weil sein Geruchssinn hervorragend war.

Seine Rute war zum Glück nicht verwandelt, denn nur zu gerne, hätte er sie vor Freude hin und her geschleudert. Am liebsten hätte er laut aufgeheult, doch dann hätte man ihn womöglich in die nächste Klapse gesteckt.

Also beherrschte er sich und wartete ungeduldig auf die U-Bahn, die ihn zur Organisation bringen würde. Schon jetzt musste er schmunzeln, denn Sam würde sich sicherlich sehr darüber freuen, dass er wieder da war.

*-*-*

Seine Sinne schlugen Alarm! Irgendwo, ganz in der Nähe, war jemand… den er nicht kannte… oder noch nicht kannte? Er wusste nur, dass etwas hier ganz und gar nicht stimmte. Oder hatte er nur zu lange nichts mehr zu sich genommen?

Hätte er auf Sam hören sollen? Hatte er nun schon Halluzinationen? Oder entwickelte er nun schon so eine Art vampirischen Stolz? Die U-Bahn hielt und seine Sinne verschärften sich, denn irgendjemand, der gerade eingestiegen war, kam ihm nicht geheuer vor.

Aber es wären ja nur noch zwei Stationen, dann wäre er in der „Unterkunft“ der Organisation, die sich hier, in den Tunneln der U-Bahn verbarg. Er würde achtgeben, wer in der nächsten Station ausstieg und wer blieb… dann würde sich zeigen ob er sich geirrt oder recht gehabt hatte.

Er war sehr angespannt und hoffte, dass er sich geirrt hätte.

*-*-*

Die U-Bahn hielt und er stieg ein. Ein leises Läuten einer kleinen Glocke, die er an einem Halsband am Hals trug konnte man kaum hören, doch es war da. Schnell merkte auch er, dass er nicht alleine war. Es war noch jemand nicht menschliches mit auf der Fahrt.

Innerlich grinsend, blieb er ganz ruhig und lehnte sich gegen eine Wand. Es ruckelte und wackelte und war sehr voll, wie meistens um diese Uhrzeit. Seinen Blick hielt er gesenkt und dennoch erspähte er ihn durch die vielen Reihen von Menschen.

Da saß er, unscheinbar und fremd. Trotzdem roch er anders, als die Menschen, auch wenn er lange kein frisches Blut zu sich genommen hatte.

*-*-*

Da! Er sah ihn… an eine Wand gelehnt… er sah ihn an… hatte ihn gesehen! Also hatte er sich doch nicht geirrt… VERDAMMT! Zum Glück konnte er ja an der übernächsten Station aussteigen und dann so schnell wie möglich die Flucht ergreifen.

Er kannte diesen Typen nicht und er war sich ziemlich sicher, dass der da nicht zu dieser Organisation gehörte… auch wollte er niemals seine Bekanntschaft machen müssen. Wenn er das Sam erzählte… würde sie ihn garantiert für verrückt erklären… eben wie immer.

„Jeremy, du musst mehr trinken, dann geht es dir besser“, würde sie sagen und er würde nicht auf sie hören… eben auch wie immer.

Wieder hielt die U-Bahn… die Leute stiegen aus, denn eigentlich war hier für normale Menschen, Endstation! Angespannt wartete Jeremy, dass auch dieser Typ ausstieg… Die Tür schloss sich und er wagte es nicht, sich noch einmal umzusehen… um sich zu vergewissern, dass der Typ weg war.

Gleich würde er eh, wie immer, aus dem fahrenden Zug springen… denn gleich hätte er die Unterkunft erreicht…

*-*-*

Endlich waren die Menschen weg und so konnte Kay seine Kapuze abnehmen. Durchdringend sah er nochmal zu dem Vampir herüber, seine dunkelgrauen Haare hingen ihm wuschelig ins Gesicht, hinderten ihn jedoch nicht daran.

Kurz leuchteten seine Neongrünen Augen auf. Dann verwandelte er sich in einen Werwolf, was ihm das Abspringen leichter machen würde. Kay machte sich sprungbereit, noch einen letzten Blick riskierend, öffnete er die Tür der fahrenden U-Bahn und sprang in die Dunkelheit.

Auf allen Vieren landete er und rannte dann los, um schnellst möglich die Unterkunft zu erreichen. Gleich hatte er es geschafft und war endlich wieder da, wo er hingehörte!

*-*-*

Ein eisiger Schauer war ihm über den Rücken gelaufen, als er den Blick dieses anderen „Wesens“ auf sich spürte. Aber dann kam sein Ziel. Kurz vor der nächsten Station öffnete er die Tür, sprang ab, bog scharf links ab und drückte einen Stein in der Wand hinein.

Eine Tür tat sich auf und er betrat einen kleinen Raum, der nur aus Metall zu bestehen schien. Hinter ihnen ging die Wand wieder zu. Gut… hier sollte ich erst mal sicher sein…, dachte er, immer noch aufrecht stehend und seine stolze Haltung und Art trotz seiner Erschöpfung aufrecht erhaltend.

Gelernt ist eben gelernt …

Sein Kopf machte ihm dennoch nun langsam schwer zu schaffen. Er schloss die Augen. Langsam ließ er sich nun doch an der Wand zu Boden gleiten. Seine Beine machten nicht mehr mit. Er hätte doch hören sollen, aber das war jetzt egal, nur ein wenig ausruhen…

Verbergen konnte er seinen Zustand jetzt eh nicht mehr. Er nahm die Sonnenbrille ab und rieb sich die von deutlich sichtbaren roten Linien durchzogenen Augen, die er einigen Komplikationen bei seiner Verwandlung verdankte, und die immer dann auftauchten, wenn er länger als zwei Wochen kein Blut getrunken hatte…

Ob der andere das nun sah, war ihm gleich… das Glühen seiner Stirn war jetzt wichtiger. Mit unruhiger Hand fuhr er in eine seiner inneren Manteltaschen und holte ein kleines Päckchen hervor. Er öffnete es und nahm eine kleine Tablette heraus, und schluckte sie ohne zögern hinunter.

Danach schloss er die Augen. Dass dieses Zeug so bitter sein musste… dabei würde es nur das Fieber senken und die Kopfschmerzen unterdrücken, der Blutmangel würde ihm bleiben… Er hasste es, so schwach zu sein…

Es machte ihm Angst, wenn andere seine Schwäche sahen… Aber nun hatte er keine Wahl…

*-*-*

Kay war voller Energie und Tatendrang, war Jeremy in den kleinen Raum gefolgt, schnell durch die Tür gehuscht. Nun saß er da, wie ein Hund bei seinem Herrchen. Unterließ aber das Hecheln, benahm sich.

Schaute stur geradeaus, gegen die Wand. Sicherlich bemerkte er was, der Vampir neben ihn tat, doch ignorierte er es gekonnt. So ging ihm das schließlich nichts an. Außerdem war er gerade erst wieder auf freien Fuß, wollte keinen Ärger und somit wieder eingesperrt werden.

Nun wurde er aber doch etwas unruhig. Hatten sie, sie noch nicht bemerkt. Mussten sie, sie so lange warten lassen. Seine Rute fing nun doch an zu wedeln und ein leises Knurren konnte er nicht unterdrücken.

Wenn sie noch länger hier in den kleinen Raum eingesperrt sein müssten, würde er vermutlich auch noch bellen und heulen. Wie sehr er das hier hasste. Sicherheit ging vor, aber das war eindeutig übertrieben. Dazu kam, dass es hier drin viel zu warm war.

Sollte Kay sich schon wieder zurückverwandeln? Nein, so war die Wärme wenigstens noch ein bisschen erträglich.

*-*-*

Jeremy war zu erschöpft, als dass er sich darum kümmern konnte, wer mit ihm in dem Raum war. Aber er ahnte nun auch, dass dieser Typ sehr wahrscheinlich hierher gehörte… so wie er selbst niemals hier her gehört hatte.

Verdammt… dachte er genervt und wollte aufstehen, brach jedoch zusammen. Die Tür stand nun weit offen…

„Dachte ich mir doch, dass ich dich hier finde, mein Freund“, sprach eine vertraute Stimme.

„Sam..“, sagte er nun doch erleichtert.

Sie hielt ihm dann ihren Hals hin und er trank nun doch gierig ihr Blut.

Jedoch nicht zu viel und ließ schon bald wieder von ihr ab. Dafür musste er sich allerdings von ihr „bemuttern“ lassen, was ihm nun gar nicht gefiel.

„Lass mich, es geht mir wieder gut“, sagte Jeremy, nachdem er sich an Sams Blut gestärkt hatte.

Wie oft hatte er das schon tun müssen…

„Nein, ich lasse dich nicht. Der Professor will dich sehen“, sagte Sam, wand dann ihren Blick dem Werwolf zu, den sie sogleich erkannte und ihn begrüßte:

„Hallo Kay. Schön, dich wieder zu sehen. Auch dich will der Professor sehen. Aber du hast noch etwas Zeit bis dahin, weil der Professor noch nicht da ist. Geh ruhig schon rein.“

*-*-*

Sich nicht weiter um Sam kümmernd, stürmte Kay hinein. Konnte es kaum erwarten, alle wiederzusehen. Die erste Station, war etwas zu Trinken, was er jedoch wieder in menschlicher Gestalt einnahm. Es war auch wirklich warm gewesen in dem kleinen Raum.

„Ihr müsst dort unbedingt eine Klimaanlage einbauen“, ächzte er dann.

Nackt wie Gott ihn schuf, stand er nun am Wasserspender und hörte schon Sams piepsige Stimme sagen, dass er sich etwas überziehen sollte. Ihn störte es nicht sonderlich, seinen Astralkörper zur Show zu tragen. War er als Werwolf doch quasi auch nackt. Nur dass er da Fell hatte.

*-*-*

Sam hatte derweil noch andere Sorgen, denn Jeremy wollte absolut nicht hören. Doch da er noch immer geschwächt war, konnte er sich nicht gegen sie wehren, so dass sie ihn mit sich, in den anderen Raum, schleifte.

Sie legte Jeremy auf das bequeme Sofa, dann sah sie sich um und erblickte Kay, der mal eben nackt am Wasserspender hing und trank.

Die Hände in die Hüfte stemmend maulte sie ihn an:

„Kay! Zieh dir sofort was an! Was soll denn das?! Willst du mich unbedingt ärgern? Herrje, du musst doch nun echt nicht jedes Mal deinen Adoniskörper zur Show stellen.“

Jeremy erholte sich derweil schon mal etwas, hörte nur nebenbei was los war, und dass Sam mal wieder mit Kay, wie sie den anderen Typen nannte, meckerte.

Er schloss die Augen für einen Moment.

*-*-*

Ein gekonntes Brummen kam über Kays Lippen und er schaute Sam böse an.

„Wieso darf der von dir trinken? Darf ich dich jetzt auch anknabbern? Ich hab auch Hunger“, kam es frech von Kay.

Dabei ging er keineswegs auf seine Nacktheit ein.

Genervt ging er dann aber doch in den Nebenraum zu den Spinden und wollte seinen öffnen, aber die Kombination funktionierte nicht.

„Wie soll ich mir bitte etwas anziehen, wenn mein Spind nicht aufgeht? Oder habt ihr den an jemand anderen vergeben? Wo sind dann bitte meine Sachen?“, maulte er dann herum.

Etwas angepisst stand er nun wieder im Türrahmen. Was sollte er auch machen, wenn seine Sachen bei einer Verwandlung kaputt gingen und nicht mehr tragbar waren?

*-*-*

„Nein, du darfst mich nicht anknabbern“, beschwerte sich Sam und ignorierte Kays bösen Blick gekonnt, unter dem Gelächter der anderen.

Sie ging an ihm vorbei in den anderen Raum und winkte ihn zu sich heran. Dann holte sie etwas aus ihrer Hosentasche.

„So hier ist der Schlüssel zu deinem Spind. Wir haben sie ausgetauscht und auch die Schlösser ausgewechselt. Und jetzt zieh dich an“, damit gab sie Kay den Schlüssel.

Anschließend verließ sie das Zimmer und schloss hinter sich die Tür.

Die anderen waren inzwischen schon gegangen, denn der Professor würde wohl heute doch nicht mehr erscheinen. So kümmerte sich Sam um Jeremy, der jedoch schon eingeschlafen war. Sie drehte sich schon um und wollte eben das Zimmer verlassen, um Jeremy schlafen zu lassen, als sie einen weißhaarigen Vampir in der Tür stehen sah, der am Türrahmen lehnte.

„Darius!“, kam es über ihre Lippen und sie lächelte.

„Hallo Sam. Was ist mit Jeremy?“

„Er weigert sich noch immer zu trinken. Verdammt, Darius, du hättest ihn nicht verwandeln dürfen.“

„Tja, nun ist es aber nicht mehr zu ändern und der Kleine wird damit klar kommen müssen. Sag mal, seit wann haben wir hier einen Hund? Es riecht hier nach… nassem Hund.“

„Ja, es ist doch Kay, der wieder da ist“, erklärte Sam.

„Ach ja, Kay“, kam es von Darius und er musste grinsen, kannte er doch auch dessen Angewohnheit gern seinen nackten wunderschönen Körper zur Show zu stellen… den Darius immer wieder bewunderte…

*-*-*

Kay hatte unterdessen seinen Spind aufgeschlossen und zog sich etwas über. Wieder reckte und streckte er sich, so dass seine Knochen knackten. Eine wohlige Gänsehaut umhüllte seinen Körper. So war es viel besser.

Gekonnt fuhr er mit der einen Hand durch seine Haare, doch saßen sie trotzdem nicht, sondern lagen wild wie sie wollten. Dann ging er zurück und schaute Darius durchdringend an. Er kannte den weißhaarigen Vampir bereits.

Schätze ihn sogar, da er bisher der einzige war, der sich nicht mit ihm anlegte. Die Anderen reizten ihn meist solange, bis er die Beherrschung verlor und sie angriff. Denn das war nun mal nicht wirklich seine Stärke.

Sich zusammenzunehmen konnte er schlecht. Auch ordnete er sich eigentlich ungern unter. Doch blieb ihm hier keine andere Wahl, wenn er nicht von den Menschen getötet werden wollte. Ohne Darius zu berühren, jedoch seine Augen auf dessen gerichtet, betrat er wieder den Raum und holte sich noch etwas zu Trinken.

Seine Glocke um den Hals klingelte leise bei jeder Regung vor sich hin.

*-*-*

Bei Kays Anblick grinste Darius, zu gern hätte er ihn jetzt nackt gesehen, aber wusste ja, dass das hier nicht möglich war. Eigentlich gehörte Darius hier gar nicht her, denn er hatte sich schon vor sehr langer Zeit von hier abgesetzt und ein Schloss am Stadtrand bezogen.

Selbst der Professor hatte ihn hier nicht halten können, da Darius viel zu mächtig war und sie alle hier in Gefahr gebracht hätte. Denn er war sehr gefährlich und ihn zu reizen war nicht unbedingt gesundheitsfördernd.

 Wenn er wollte, konnte er aber auch ganz nett sein… wenn er wollte, wohlbemerkt. Er war der Vampir, dem alle anderen gehorchten, wenn er es wollte. Nur Werwölfe konnte er eben nicht beherrschen… wollte es aber auch nicht.

Für ihn waren sie sehr interessante und reizvolle Wesen. Er ging nun aber zu Kay hinüber.

„Hallo Kay, schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir, mein Freund?“

„Hallo Darius, mir geht es bestens. Tut gut wieder auf freien Fuß zu sein“, antwortete er.

Nur zu gerne würde er sein eigenes freies Leben führen, wie Darius. Es reizte ihn sehr. Doch war er noch jung und unerfahren. Auch ließ er sich zu schnell reizen und hatte sich auch schon öfters selbst in Gefahr gebracht.

Er hatte keine Angst vor Darius und dessen Macht. Selbst wenn er hätte Angst haben müssen. Vielmehr war alles für ihn wie ein Spiel, dass er nur zu gerne spielte. Vor allem mit der Gefühlswelt spielte er sehr gerne und hatte schon so manches Herz gebrochen.

Bisher konnte ihn Niemand bändigen. Auch machte er sich keine Gedanken, wo er den Tag über schlafen würde. Sicher hatte er außer hier, keine feste Bleibe und da sein Schloss schon ausgewechselt wurde, dann wohl auch sein Zimmer.

Aber bisher hatte er immer ein Bett gefunden. Es war ruhig hier… zu ruhig. Jeremy schien zu schlafen und die Anderen waren bereits wieder gegangen.

„Er kommt mal wieder nicht! Habe ich recht“, kam es sehr genervt von Kay.

Wieder war er umsonst hergekommen. Dabei wusste der Professor doch genau, dass er ab heute wieder hier war. Aber das schien ihm so ziemlich egal zu sein und Kay machte es wütend.

Darius sah Kay an und schüttelte, auf dessen Frage hin, den Kopf.

„Nein, ich denke, dass er hier nicht erscheinen wird. Er hat eine wichtige Mission, irgendwo auf einem anderen Erdteil“, beantwortete er die Frage von Kay, gelassen und mit ruhiger Stimme.

„Na ja, ich muss dann auch mal wieder. Abtrünnige werden hier nicht gern gesehen. Mich hat es aber sehr gefreut, dich mal wieder zu sehen“, fügte Darius grinsend hinzu.

Den schwarzen Umhang, der seinen Mantel umhüllte und mit rotem Samt ausgekleidet war, zog er etwas enger um sich, dann verschwand er spurlos.

Sam, die sich noch immer um Jeremy sorgte, wunderte sich kein bisschen, dass Darius schon wieder verschwunden war. Das war sie von ihm ja schon gewohnt.

Langsam erwachte Jeremy wieder und sah Sam neben sich, als er seinen Kopf ein wenig drehte. Es ging ihm besser, so dass er sich langsam aufsetzte. Zunächst wand sich Sam an Kay.

„Kay, wenn du magst, kannst du erst mal jagen gehen… oder du kommst mit mir und ich zeige dir unsere… „Speisekammer“. Ich will eh dorthin, weil ich für unseren „Kleinen“ etwas Blut holen muss“, lächelte sie ihn an.

Um das „Sorgenkind“ Jeremy kümmerte sich Sam sehr liebevoll, wenn er es denn zuließ, da er der jüngste hier war. Jeremy war erst fünfzehn Jahre alt gewesen, als Darius ihn eines nachts, in einer dunklen Seitengasse fand.

Er hatte ihn gebissen und zu einem Vampir gemacht. Danach hatte er sich nie wieder um ihn gekümmert. Sam war es dann, die ihn fand und hierher gebracht hatte, wo man ihn aufgepäppelt und ihm alles erklärt hatte.

Aber Jeremy war ein Rebell und gehorchte selten bis gar nicht. Und auch diesmal würde es nicht anders laufen. Er würde sich mal wieder aufpäppeln lassen und dann wieder für Wochen verschwinden.

Die Organisation war von dem Professor gegründet worden, um Wesen, wie jungen Vampiren und Werwölfen zu helfen. Natürlich studierte der Professor diese Wesen nebenbei ganz gern, denn sie faszinierten ihn seit frühster Jugend und als er damals auf einen Vampir gestoßen war, der vollkommen hilflos in der Gosse gelegen war, hatte sich sein Traum erfüllt.

Er nahm diesen Vampir, dessen Name… Darius… war, mit sich und pflegte ihn „gesund“… studierte ihn, unterhielt sich mit ihm und half ihm besser zu Recht zu kommen. Nach und nach wurde seine Vampir – und Werwolffamilie größer, so dass er Sam bat ihm zu helfen.

Sam war die Tochter des Professors, die die Leidenschaft ihres Vaters, für diese faszinierenden Wesen teilte und ihm nur allzu gern bei seiner Arbeit half. Nach außen hin, war diese Organisation eine Hilfsorganisation für Menschen in Not.

Das Haus stand genau auf der U-Bahnstation, ein Durchgang, von oben nach unten verband beides.

*-*-*

Ein wenig traurig schaute Kay, Darius hinterher. Er vergötterte sein Leben, wollte so leben wie er. Doch die Anderen würden alles tun, um das zu unterbinden. Dann fiel sein Blick auf Jeremy und er konnte nur den Kopf schütteln, innerlich.

War aber Neugierig was dahinter steckte, warum er sich so gegen dieses Leben wehrte. Normalerweise mochte Kay die Speisekammer nicht besonders, doch heute ging er mit Sam und holte sich dort einen Snack.

Kay war bekannt dafür ein Rowdy zu sein und zu rebellieren. Die Anderen zogen dabei meist den Kürzeren und hatten oft bösartige Wunden. Natürlich war es deswegen auch immer Kay, der bestraft wurde.

Sam begleitend, gönnte er sich nur einen kleinen Snack. Der Jagdtrieb war unerträglich und er würde heute noch los müssen. Nachdem er Wochenlang nicht hatte jagen können, war es beinahe unerträglich geworden.

Dieses Mal setzte er sich neben die Couch auf den Sessel und verschlang gierig sein Mahl, beinahe in einem Stück. Tischmanieren waren wohl nebensächlich. Mit Sicherheit würde er sich gleich wieder etwas anhören müssen.

*-*-*

Aber Sam achtete jetzt mal nicht auf Kays „Tischmanieren“, schließlich war er ja ein Werwolf, da durfte er das… auch wenn es nicht gerade toll aussah. Dennoch schüttelte sie verständnislos den Kopf.

Sie hatte jetzt ganz andere Sorgen, denn jetzt musste sie Jeremy davon überzeugen das Blut zu sich zu nehmen, der sich mal wieder mit Händen und Füßen wehrte. „Hör zu, Jerry, entweder du trinkst das jetzt, oder ich rufe den Professor an… ich kann dir auch gern Darius hierher holen, wenn dir das lieber ist… du hast die Wahl… aber du weißt was passiert, wenn der Professor oder Darius es dir einflößen müssen, nicht wahr“, drohte Sam und funkelte Jeremy böse an.

Jeremy wurde gleich noch etwas blasser, als er ohnehin schon war, nahm die Kristallkaraffe, setzte sie nur widerwillig an seinen Mund an und trank erst mal nur einen Schluck.

„Gut so, und weiter… komm schon Jerry.“

„Bitte, ich schaff das nicht so schnell.“

„Muss ich dir wirklich helfen, hm?!“, drohte Sam abermals.

Auch das wusste Jeremy, dass mit Sam nicht gut Kirschen essen war, so wie sie aussah. Sie war nämlich nicht gerade schlank. Sie war eher sehr füllig und sehr kräftig und wo sie hinlangte, wuchs dann meist kein Gras mehr.

„Ist ja schon gut“, ergab sich Jeremy und trank die Karaffe in einem Zug leer.

Sam grinste.

„Na bitte, geht doch. Muss man immer erst böse werden?“

Jeremy senkte seinen Blick, während Sam ihm liebevoll durch die Haare wuschelte.

„Hach ja, unser Sorgenkind, Jeremy“, sprach sie nun liebevoll zu ihm, „du kannst gehen, Jerry, wenn du magst. Aber gib bitte auf dich acht und keine Sorge, ich sage es dem Professor nicht.“

„Danke“, meinte er nur, dann stand er auf und verließ die Unterkunft wieder.

Sie wand sich zu Kay um, nachdem Jeremy weg war.

„Und du, gehst sicher gleich jagen, nicht?“ und lächelte ihn sanft an.

*-*-*

Kay war mit dem Essen fertig und hatte alles genau beobachtet. Als Jeremy dann ging, schaute er ihm noch nach. Erst auf Sams Frage hin, schaute er sie wieder an.

„Ja, ich werde gleich auf die Jagd gehen!“, bestätigte er dann ihre Frage.

Es trieb ihn geradezu dazu und er konnte sich dem nicht entziehen.

„Wie kann er sich nur dagegen wehren?“, fragte er dann Sam.

Aus irgendeinem Grund machte er sich Gedanken um Jeremy.

*-*-*

„Du kannst dich dagegen gar nicht wehren, das ist nun mal dein Trieb, damit wirst du leider leben müssen. Wenn du dich dagegen zu wehren versuchst ergeht es dir irgendwann wie Jerry“, erklärte Sam und kümmerte sich nebenbei um ihre Arbeit, die sie zu tun hatte.

Nur kurz drehte sie sich zu Kay um und meinte freundschaftlich… nicht böse:

„Und nun ab mit dir, aber übertreibe es nicht“, grinste ihn an und machte dann ihre Arbeit weiter.

*-*-*

Inzwischen flog Darius über der Stadt herum und beobachtete die Menschen… einige gönnte er sich als Mahlzeit, dann jedoch hatte es ihm ein süßer blonder Junge angetan, den er für sich wollte. Er beobachtete ihn vom gegenüberstehenden Gebäude, während seine Augen zu leuchten begannen.

Aber auch Jeremy war rein zufällig in der Gegend und sah Darius oben sitzen. Er wusste, was Darius vorhatte und er wollte sich ihm entgegen stellen. Darius jedoch war schneller als Jeremy, hatte ihn schnell bemerkt, sprang herab und krallte sich Jeremy.

„Pass auf, mein Kleiner… halt dich aus meinen Angelegenheiten heraus, klar?!“

„N-nein..“, gab Jeremy röchelnd von sich.

„Das tut dir weh, hm, wenn ich die Menschen töte oder sie zu meinesgleichen mache.“

Jeremy sah Darius nur angstvoll an…

„Verschwinde und lass mich in Ruhe!“, giftete Darius Jeremy an, dann schleuderte er ihn weit von sich weg, wo Jeremy unsanft landete und liegen blieb.

*-*-*

Kay musste grinsen und begab sich auf die Jagd. Durch die U-Bahn kam gelangte er an eine Station, wo ein Park in der Nähe war. Dort war es für ihn ein leichtes Beute zu machen. Es war nicht allzu viel los und so hatte Kay schnell ein Opfer gefunden.

Sicher merkte er auch, dass er nicht alleine war hier. Er roch Vampire ganz in der Nähe, was aber um diese Uhrzeit nicht außergewöhnlich war. Nur kurz hielt er inne und verwandelte sich in einer dunklen Ecke, bevor er sich an den süßen blonden Jungen heranschlich.

*-*-*

Darius spürte, dass Kay ganz in der Nähe war… dann sah er ihn auch schon und war in Null Komma nichts bei dem Jungen… er wollte ihn für sich und würde Kay nicht an ihn heran lassen. Sehr schnell schnappte er sich den Jungen, der zu schreien begann und verschwand mit ihm, in seinem Schloss, am Stadtrand.

Kay hatte er nicht beachtet. Wenn es um seine Beute ging, war mit ihm nicht zu spaßen und von einem Werwolf ließ er sich erst recht nichts wegnehmen.

*-*-*

Jeremy hatte sich arg den Kopf gestoßen und blutete. Er stand auf und schleppte sich die Straßen entlang… meilenweit weg von der rettenden Unterkunft. Auf die Idee einen Menschen zu töten und Blut zu trinken kam er jetzt nicht… er war einfach nur fertig mit der Welt.

Warum tat Darius das? Was hatte er ihm denn getan?

*-*-*

Kay schaute nicht schlecht, als seine Beute mit Darius verschwand. Hatte er da etwas missverstanden? Wieso nahm der einfach seine Beute mit? Doch dann roch Kay Jeremys Blut – so süß und lieblich.

Er folgte ihm, wie ein Wolf einem verwundeten Reh. Jeremy zog ihn magisch an. Dabei wollte er ihn gewiss nicht töten, sondern ihm lediglich helfen. Nur seine Glocke um Hals verriet ihn, die leise klingelte. Zum Glück sah er als Werwolf eher wie ein großer Hund aus, so dass er kaum Aufmerksamkeit in der Dunkelheit der Nacht erregte.

*-*-*

Natürlich spürte Jeremy, dass er verfolgt wurde und er hörte auch das Glöckchen, was nur bedeuten konnte, dass Kay ihn verfolgte. Leider hatte Jeremy keine Kraft wegzulaufen, schleppte sich nur weiter die Straßen entlang… so gut es ihm eben möglich war… hoffend bald die Unterkunft zu erreichen.

Er war müde, hasste sich und dieses elende Leben als Vampir, das ihm von Darius auferlegt worden war. Dann plötzlich stolperte er über einen Stein, wollte sich wieder erheben… doch umsonst… er schaffte es nicht und blieb, vor sich hin fluchend, liegen.

*-*-*

Kay lief weiter auf Jeremy zu und blieb direkt neben ihm stehen. Wie ein Hund seinem Herrchen helfen würde. Dann stupste er ihn an und leckte kurz über seinen Hals. Er wollte, dass Jeremy sich bei ihm festhielt.

Wenn sie die Unterkunft erreicht hätten, könnte Kay sich zurückverwandeln, doch hier würde er nackt dastehen und zu viel Aufmerksamkeit erregen. Jeremy roch verdammt gut und Kay ließ seine Nase an dessen Oberkörper liegen.

Zur Not könnte Jeremy auch auf ihn reiten. Stark genug war Kay definitiv dafür.

*-*-*

Er hob seinen Kopf an, als er Kays Zunge an seinem Hals spürte… es fühlte sich gut an, auch Kays Nase an seinem Oberkörper ließ er sich gern gefallen.

„Hallo Kay..“, hörte er sich müde sagen.

Er streichelte ihn zunächst, dann hielt er sich an ihm fest, versuchte aufzustehen, knickte noch einmal ein… doch noch war er nicht gebrochen… nein… er kämpfte weiter und erhob sich mit viel Mühe.

„Danke Kay… für deine Hilfe“, bedankte er sich müde, hielt sich aber noch immer an ihm fest.

*-*-*

Mit einem kräftigen Ruck hatte Kay, Jeremy dann auf seinen Rücken geworfen und ging mit ihm die Richtung weiter. Immer wieder stupste Kay Jeremy mit der Schnauze an, wenn er wegrutschte. Hielt ihn dazu an, sich an seinem Fell festzuhalten.

Es fühlte sich gut für ihn an, Jeremy so dicht zu spüren. Doch hatte er keine Ahnung warum er das überhaupt tat.

*-*-*

Froh, dass er nicht mehr allein war und Kay ihm half, hielt er sich nun an ihm fest, damit er nicht wegrutschen konnte.

„Danke“, flüsterte Jeremy und streichelte Kay lieb.

Er dirigierte ihn durch die Straßen und schon bald hatten sie den Unterschlupf erreicht. Jeremy löste sich von Kay, schob den Stein hinein und die Tür öffnete sich. Gemeinsam mit Kay schleppte er sich in den Raum, wo Sam anscheinend schon auf sie beide wartete.

„Danke Kay… das hast du gut gemacht“, lobte sie Kay und lächelte.

Dann nahm sie Jeremy hoch, leicht genug war er ja, und brachte ihn in das andere Zimmer, wo sie ihn auf das Sofa legte.

„So, mein Lieber, hier bleibst du jetzt liegen und du wirst Trinken, ist das klar“, sprach sie streng zu Jeremy… der nur müde und erschöpft nickte.

*-*-*

Kay verwandelte sich direkt und ging den Beiden nach. Er machte sich Sorgen um Jeremy. Warum auch immer… Unbewusst über seine Nacktheit setzte er sich neben Jeremy und strich vorsichtig über dessen Wunde am Kopf.

Wie in Trance nahm er ihn in den Arm und fing an die Wunde sauber zu lecken. Dieses Mal würde Jeremy trinken, dessen war er sich bewusst.

*-*-*

Gerade noch hatte Jeremy seine Augen geschlossen, als er spürte, wie sich jemand zu ihm setzte und seine Augen gleich wieder öffnete. Sogleich lief er puterrot an, als er Kay bei sich sitzen sah, der zudem nackt war und über die Wunde an seinem Kopf strich.

Und seine sonst so bleichen Wangen wurden noch etwas röter, als Kay ihn in den Arm nahm und die Wunde sauber leckte. Er hielt still, wagte es nicht sich zu bewegen… schaute Kay nur fragend an… entspannte sich aber… warum auch immer… ein wenig.

Sam war in die Speisekammer gegangen und holte zwei Karaffen Blut für Jeremy. Als Sam dann zurück kam und sah, was Kay tat, und dass er mal wieder nackt war, sah sie dies mal drüber hinweg, lächelte stattdessen, ließ es ihm durchgehen, weil er Jeremy sozusagen gerettet hatte.

„Kay“, fragte sie, „magst du Jerry das Blut zu trinken geben, bitte?“ und sah ihn sanft an.

„Ich habe noch einiges zu tun und du würdest mir einen großen Gefallen tun“, bat sie Kay.

*-*-*

„Sicher“, antwortete er, als wäre es selbstverständlich und als hätte er es schon unzählige Male getan.

Er nahm die Karaffen entgegen und stellte ein davon auf den Tisch ab. Dann hob er sanft Jeremys Kopf an und legte die andere Karaffe an dessen Lippen an. Das Blut war frisch, doch es roch nicht nach einer frischen Mahlzeit.

Aber Kay überwand sich und hielt es trotzdem weiter Jeremy hin, half ihm dabei zu Trinken. Strich dabei sanft über dessen gerötete Wangen, die ihn schmunzeln ließen.

*-*-*

„Danke Kay, das ist lieb von dir“, bedankte sich Sam, wand sich dann an Jeremy:

„Und du Jerry, wirst trinken, hörst du?! Ich will keine Klagen hören“, mahnte sie das Sorgenkind, der aber nicht zuhörte, da seine Augen nur den Körper von Kay fixierten… ihn fast schon gefangen nahmen.

Sam verließ den Raum, hinter sich die Tür schließend, und ging ihrer Arbeit nach. Mit einem fast schon hypnotischen Blick sah Jeremy Kay an, der seinen Kopf anhob und ihm die Karaffe hin hielt.

Er wollte nicht trinken, aber Sams Drohung hatte ihre Wirkung nicht verfehlt, so dass er nun doch den Mund öffnete und sich von Kay „füttern“ ließ. Er schloss die Augen, als Kay seine erröteten Wangen streichelte und dabei schmunzelte.

Dennoch trank er brav weiter, bis die Karaffe leer war. Danach wollte er nicht mehr… schaute, lieber Kay fasziniert an, während die Röte von seinen Wangen nicht weichen wollte.

*-*-*

Nachdem die erste Karaffe leergetrunken war, stellte Kay sie auf den Tisch. Dann stand er auf und nickte.

„Geht doch“, sagte er, „Dann werde ich mir mal etwas überziehen, oder trinkst du dann nichts mehr?“

Kaum hatte er das gesagt, wand er sich um zum gehen. Doch drehte er sich noch einmal zu Jeremy um, als er im Türrahmen stand.

„Ich komm gleich wieder, wenn du magst, kannst du gerne schon einmal mit der zweiten anfangen“, zwinkerte er ihm zu.

„Damit wir gleich Zeit für andere Sachen haben“, fügte er schelmisch hinzu.

Dann ging er in den anderen Raum rüber und öffnete seinen Spind. Langsam zog er sich etwas an und schaute auch noch mal in den Spiegel. Müde schloss er kurz die Augen. Jetzt hatte er immer noch nicht gejagt und dabei hatte er Hunger.

Bald würde der Tag anbrechen und es wäre dafür zu spät. Aber sein Instinkt sagte ihm, dass Jeremy jetzt wichtiger sei. Also ging Kay in die Speisekammer und gönnte sich dort noch einen Happen. Den er aber da aß, bevor er wieder zurück zu Jeremy ging.

*-*-*

Noch immer fasziniert schaute Jeremy Kay an, konnte aber nicht antworten… jedes Wort war ihm irgendwie im Halse stecken geblieben… seine Röte im Gesicht wollte und wollte einfach nicht vergehen.

Als Kay nun meinte, dass er sich was anziehen wollte, sah Jeremy ihn mit einen traurigen Hundeblick an… so als wollte er das nicht… aber er sagte auch jetzt nichts… nickte nur brav, als Kay ihm vorschlug doch schon mal die andere Karaffe anzufangen.

Allerdings hatte er nun „tausend Fragezeichen“ über dem Kopf, als Kay meinte, dass sie dann Zeit für andere Sachen hätten… denn er verstand jetzt noch nicht so wirklich, was Kay damit meinte. Nachdem Kay nun das Zimmer verlassen hatte, setzte sich Jeremy auf, nahm gehorsam die andere Karaffe vom Tisch, sah noch einmal zur Tür und begann dann erst das Blut aus der Karaffe zu trinken.

Schluck für Schluck und ganz langsam leerte er die Kristallkaraffe und stellte die nunmehr leere Karaffe neben die andere auf den Tisch. Dann legte er sich wieder hin, sein Kopf tat noch immer ein bisschen weh, aber nicht so sehr wie vorhin… das verdankte er ohne Zweifel Kay.

So schloss er nun die Augen und entspannte sich etwas, jedoch schlief er nicht. Nur am Rande bekam er dann mit, dass Kay das Zimmer wieder betrat.

*-*-*

Grinsend betrat Kay das Zimmer, als er sah, dass der Kleine brav war und das Blut getrunken hatte. Er reckte und streckte sich noch einmal, dann legte er sich einfach zu Jeremy auf die Couch. Da diese so schmal war, lag er nun halb auf Jeremy.

Leckte dann sanft über dessen Mundwinkel, um sie zu säubern und ließ seinen Kopf auf dessen Brust zur Ruhe kommen. Ein Gähnen konnte er nicht unterdrücken, denn er war schon sehr müde. Dann schloss er seine Augen und horchte nach Jeremys Atem.

*-*-*

Jeremy wusste nicht wie ihm geschah, als sich Kay nun zu ihm auf das Sofa legte und dann auch noch so halb auf ihm drauf lag. Herrje, wusste Kay, denn nicht was er mit seiner Aktion auslöste? Oder war es vielleicht seine Absicht? Jeremys Gesichtsröte ließ nun gar nicht mehr nach.

Es fühlte sich ja schön an und auch, dass Kay seine Mundwinkel sauber geleckt hatte, aber er kam irgendwie noch nicht so ganz drauf klar, sah an die Decke und würde wohl nicht schlafen können.

Zudem sich nun auch so… hmm… ja… merkwürdige Gefühle bei ihm einstellten, die er noch nicht so wirklich kannte. Jedoch bewegte er sich keinen Millimeter von der Stelle… blieb ganz still liegen.

*-*-*

Kay merkte Jeremys Unruhe, auch wenn dieser sich nicht bewegte. Also drehte er seinen Kopf und schaute zu Jeremys Gesicht hoch. Liebevoll streichelte Kays Hand über Jeremys Wange und blieb dort auch liegen.

„Versuch ein wenig zu schlafen! Das wird dir gut tun und du wirst dich morgen besser fühlen!“, sagte er dann mit ruhiger Stimme.

Sanft strich seine Hand über Jeremys Augenlider, damit dieser sie schloss.

*-*-*

Zwar nickte Jeremy verstehend, aber so wirklich schlafen konnte er nicht. Er schloss zwar auch seine Augen, aber die Unruhe blieb. Das Gefühl war schön, als Kay über seine Wange strich und seine Hand dort liegen ließ.

Egal wie sehr er sich bemühte, der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen. Also öffnete er seine Augen wieder, löste sich sacht von Kay und stand auf. Sehr schnell hatte er die Unterkunft und auch den U-Bahn Tunnel verlassen.

Auf der Straße angekommen, lief er einfach irgendwohin. Bei einem großen, sehr hohen Gebäude blieb erstehen, betrat es und ließ sich per Fahrstuhl ganz nach oben fahren. Auf dem Dach angekommen, suchte er sich eine sehr dunkle Ecke, legte sich dorthin, rollte sich, wie ein Kätzchen zusammen und schlief dann, mit einem Gedanken an Kay, ein.

*-*-*

Als Sam so weitgehend fertig mit ihrer Arbeit war, wollte sie noch einmal nach Jeremy sehen, doch als sie den Raum betrat war er verschwunden. Sie suchte ihn, konnte ihn aber nicht finden… nur Kay lag auf dem Sofa.

Dass Kay ihm nichts getan hatte war ihr auch klar, aber wo konnte Jeremy bloß sein? Hatte Darius vielleicht seine Finger im Spiel? Sie überlegte hin und her, kam aber auf kein vernünftiges Ergebnis.

*-*-*

Kay hatte es zwar bemerkt, dass Jeremy gegangen war, doch war er viel zu müde gewesen, um etwas zu unternehmen. Auch war es nicht seine Aufgabe, den Kleinen an etwas zu hindern. So schlief er den Tag über hier in der Unterkunft auf dem Sofa.

Rollte sich ebenfalls zusammen, so gut es ging und träumte wie immer wilde Dinge. In seinen Träumen durchlebte er oft immer wieder seine Verwandlung. Er war dann wieder ein Mensch, der mit 17 Jahren bei seinen Großeltern im Wald zu Besuch war, wo sie eine Hütte hatten.

Aus Langeweile hatte er alleine einen Spaziergang gemacht und war erst spät zurückgekommen, als es schon dunkel war. In der Hütte war alles ganz dunkel gewesen, als er zurückkam. So überraschte er einen Werwolf, der seine Großeltern getötet hatte.

Doch der Werwolf war bereits gesättigt, weshalb er Kay nicht fraß. Nur weil Kay ihn gesehen hatte, biss der Werwolf ihn und machte ihn somit zu einen von ihnen. Als dann seine Eltern ihn am nächsten Tag abholen wollten, tötete er Beide.

Schon immer hatte er sie gehasst, weil sein Vater immer öfters die Beherrschung ihm gegenüber verlor und ihn schlug. Seine Mutter hatte alles nur mit angesehen und nie etwas unternommen. Kay war zu einer Bestie geworden.

*-*-*

Sam war irgendwann schlafen gegangen, wusste sie doch, dass Jeremy immer wieder hier her zurück kam, also machte sie sich erst mal keine weiteren Sorgen um ihn. Irgendwann am Tag kam dann auch endlich mal der Professor wieder und schaute nach dem rechten, auch freute er sich, dass Kay wieder da war und so friedlich schlief.

Da alles okay schien, ging er in sein Büro und sah die Unterlagen durch. Jeremy schlief ebenfalls ruhig und friedlich, auch als es bereits Tag war, schlief er weiter. Da die Sonne den Platz nicht erreichte wo er lag, schlief er den ganzen Tag durch.

Niemand wusste so wirklich wo er sich aufhielt, außer… Darius… Aber er wartete die Zeit ab… wartete bis es dämmerte, dann verließ er sein Schloss, flog zu dem Gebäude und sah Jeremy dort liegen.

Er grinste. Eine Weile sah er ihn an, dann bückte er sich, hob den Jungen auf und flog mit ihm zum Schloss, wo er ihn sogleich in ein separates Zimmer brachte und ihn dort auf das Bett legte. Sonst tat er aber erst mal nichts weiter.

Der blonde süße Junge, den er Kay vor den Augen weggeschnappt hatte, hatte er zu seinesgleichen gemacht, der war nun sein persönlicher Diener. Natürlich überlegte Darius zunächst, ob er Jeremy dem Professor oder Sam übergeben sollte… oder ihnen wenigstens Bescheid sagen sollte… aber dann entschied er sich dagegen… er würde mit dem Jungen sicher noch eine Menge Spaß haben…

…und niemand wusste wo der Kleine war…

*-*-*

Pünktlich, als es anfing zu dämmern, erwachte Kay. Er war wie immer etwas gerädert und musste erst einmal wach werden. Eine Dusche half ihm dabei, bevor er sich etwas Neues anzog. Sicherlich bemerkte er, dass der Professor da war und störte ihn auch gleich.

„Hallo Professor. Ich bräuchte bald wieder neue Anziehsachen“, begrüßte er ihn eher ruhig.

Im war es unangenehm, aber es nützte nichts, denn bei jeder Verwandlung gingen die Sachen kaputt und immer mussten neue her. Da er kein Geld verdiente, geschweige denn einkaufen gehen konnte, musste er den Professor darum bitten.

*-*-*

Eben war der Professor noch ziemlich beschäftigt, als es an seine Tür klopfte und Kay das Büro betrat. Er hörte sich in Ruhe an, was er zu sagen hatte und nickte einwilligend.

„Ich verstehe dich, Kay und du sollst deine neuen Sachen bekommen, aber, ich habe da auch eine kleine Überraschung für dich“, sprach er, stand auf, ging an einen Schrank und holte ein kleines Päckchen heraus.

Er übergab es an Kay.

„Hier drin befindet sich ein Anzug, der jede Verwandlung mitmacht, so dass du nicht mehr nackt sein wirst, wenn du dich zurück verwandelst. Die anderen Sachen und was du noch so brauchst, werde ich gleich bestellen, dann hast du sie morgen. Okay?“

Sam hatte wie immer viel zu tun, doch machte sie sich langsam Gedanken um Jeremy. Deshalb ging auch sie zum Professor, der ja ihr Vater war, klopfte an die Tür und öffnete diese.

„Oh, Entschuldigung, ich wollte gewiss nicht stören… aber… Vater… Jerry, ist verschwunden… niemand weiß wo er ist. Ich habe auch alle anderen schon gefragt… auch Darius, aber niemand weiß wo er sich aufhält. Ich habe echt Angst, dass ihm was passiert ist.“

„Einen Moment, Sam, ich kümmere mich gleich darum“, erwiderte Jeff (der Professor)

Sam nickte nur und verließ das Büro wieder, hinter sich die Tür schließend. Jeremy schlief noch immer und machte irgendwie keine Anstalten zu erwachen. Darius ließ ihn noch schlafen… er hatte ja viel Zeit und Geduld…

*-*-*

Erstaunt nahm Kay den Anzug an sich und testete ihn auch gleich, als Sam hereinkam. Dass Jeremy verschwunden war, besorgte ihn irgendwie. Es war ihm wohl doch nicht so gleichgültig, wie er dachte.

„Ich kümmere mich um Jeremy!“, verkündete er dem Professor, „außer dem Anzug werde ich erst mal weiter nichts brauchen, danke.“

Dann verließ er das Büro, fest entschlossen Jeremy zu finden. Kaum, dass er die Unterkunft verlassen hatte, verwandelte er sich und schnüffelte nach Jeremys Geruch. Schnell hatte er dessen Spur aufgenommen und flitzte durch die halbe Stadt, bis hoch zu dem Hochhaus.

Doch es war kein Jeremy mehr da und dort war noch ein Geruch – der von Darius! Also hatte Darius gelogen, dass er nicht wusste wo Jeremy war? Unsicher setzte Kay sich auf den Boden und versuchte sich zu konzentrieren.

Mit aller Kraft dachte er an Darius und mit einem Mal sah er das, was Darius sah. Kays Augen leuchteten hell auf und er sah den Strand, das Meer und das Schloss in dem Darius lebte. Sicher würde Darius es spüren, aber es gab keine andere Möglichkeit.

Irgendwie musste Kay schließlich herausfinden, wo Darius lebte. Jetzt wusste er es und rannte so schnell ihn seine Pfoten trugen zu diesem Ort. Es war ein langer und beschwerlicher Weg, aber Kay gab nicht auf, dachte die ganze Zeit an Darius und verdrängte den Gedanken an Jeremy gekonnt.

Er hoffte, dass Darius so denken würde, dass er seinetwegen kommen würde. Aber Darius war nicht dumm, wenn Kay Pech hatte, konnte er sich denken, dass Kay wegen Jeremy zu ihm kam. Dennoch versuchte Kay es mit einer List, indem er sich Darius Nackt vorstellte.

Außerdem stellte er sich vor, wie Darius einen Menschen das Blut aussaugte. Dabei würde Kay sich dann langsam mit gesenktem Blick nähern. Erst mal abwarten, bis Darius fertig sei und dann erst sich über das Fleisch hermachen.

Darius stellte somit das Leittier dar für Kay. Inständig hoffte er, dass Darius dieser Gedanke gefiel, der Boss zu sein. Endlich erreichte er völlig erschöpft das Schloss…

*-*-*

Jeff hatte Kay nur erstaunt nachgesehen, konnte nicht einmal mehr protestieren… nun, er würde dennoch ein Auge drauf haben und sollte Kay oder Jeremy oder den anderen was passieren… nun… er hatte da so seine ganz eigenen Mittel „seine“ Wesen zu beschützen und zu verteidigen.

Aber auch Sam machte sich große Sorgen um Kay und Jeremy, aber sie konnte nichts weiter tun, als abzuwarten.

*-*-*

Da Jeremy noch immer schlief und anscheinend gar nicht erwachen wollte, konnte sich Darius Kay widmen. Er nahm seine Gedanken wahr und sie gefielen ihm schon sehr, dennoch war und blieb er misstrauisch.

Seine Erfahrung sagte ihm, dass Werwölfe nun mal nicht die Freunde von Vampiren waren, zudem sich Werwölfe niemals Vampiren unterordnen würden. Da er Kay nicht mal ein kleines Bisschen traute, rief er seinen Diener zu sich, den süßen blonden Jungen, mit Namen Cecil, zu sich und befahl ihm, sich um Kay zu kümmern.

Auch ließ er von sich einen Doppelgänger entstehen, der in der Eingangshalle stand und auf Kay wartete, so dass er sich um Jeremy kümmern konnte. Cecil verließ das Schloss und traf auf den Werwolf Kay.

„Hallo, du bist Kay, richtig?“, sprach Cecil ihn an.

Darius versuchte inzwischen Jeremy aufzuwecken…

*-*-*

Unsicher schaute Kay den blonden Jungen an, der ihm durchaus bekannt vorkam.

„Hallo. Ja, ich bin Kay und wer bist du?“, wollte er dann von ihm wissen.

Vorsichtig beschnupperte er den Jungen, der ihm nicht wirklich geheuer war. Aber was blieb ihm anderes übrig, als sich in die Höhle des Löwen oder besser gesagt, des Vampirs zu begeben.

*-*-*

„Ich bin Cecil und ich habe den Auftrag dich zu meinem Herren zu bringen“, antwortete Cecil.

Cecil ließ seinen Charme spielen und lächelte Kay an.

„Bitte, kommst du mit mir?“, bat er fragend, aber lieb lächelnd und reichte ihm die Hand.

*-*-*

Darius hatte es inzwischen nun doch geschafft und Jeremy erwachte. Er sah sich verwundert, leicht desorientiert und sehr erschrocken um, dann erblickte er Darius.

„Darius!“, war erst mal alles was er hervor brachte.

„Ja, Darius. Ich hoffe du hast gut geschlafen, mein Kleiner.“

„Was soll ich hier… was willst du von mir?!“, wollte Jeremy wissen, während er ein wenig Angst bekam.

„Nun, ich möchte nur ein bisschen Spaß mit dir haben“, antwortete Darius und grinste schon ziemlich fies.

Was unten im Schloss vor sich ging sah er natürlich vor seinem geistigen Auge. Er war es, der seinen Doppelgänger und Cecil lenkte…

*-*-*

Kay nahm die Hand von Cecil und ließ sich hineinführen, wo er den Doppelgänger erblickte.

„Darius, schön dich zu sehen“, begrüßte er ihn und verwandelte sich zurück in die Menschengestalt.

Sofort roch er, dass Darius nicht er selbst war, aber er spielte das Spiel mit. Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig.

„Ich habe dich vermisst“, lächelte er, „Irgendwie…“

„Können wir nicht irgendwohin, wo wir ein wenig ungestört sind?“, hakte er nach und strich sanft mit dem Finger über Darius Doppelgängers Schultern.

*-*-*

Nachdem Cecil Kay ins Schloss geführt hatte, verschwand er und ging seiner eigentlichen Arbeit nach.

„Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Kay. Willkommen in meinem kleinen bescheidenen Heim. Sicher, wir können hier überall ungestört sein“, antwortete der Doppelgänger und führte Kay in die Bibliothek.

Der echte Darius merkte natürlich, dass Kay seinen Doppelgänger enttarnt hatte, aber er würde einen Teufel tun und sich Kay selbst stellen… er war ja anderweitig beschäftigt.

In der Bibliothek angekommen, bot er ihm einen Platz an.

„Also Kay, wir wissen doch beide, dass dies hier kein Höflichkeitsbesuch ist und du sicher nicht nur hier bist um mich zu besuchen… also, was willst du, Kay? Und belüge mich bloß nicht, ich würde es merken.“

*-*-*

Kay musste schmunzeln, da er genau wusste, dass Darius Bescheid wusste.

„Du hast etwas, was ich will und ich weiß auch, dass du ihn mir nicht freiwillig geben wirst. Also nenne deinen Preis!“, kam es kühl von Kay und seine Augen begannen zu leuchten.

Durchdringend schaute er den Doppelgänger in die Augen und direkt in Darius innerstes. Darius sollte ihn keineswegs unterschätzen, auch wenn er noch jung und unerfahren war, hatte er sehr wohl Macht. Vielleicht nicht so viel wie Darius, aber er brauchte sich nicht zu schämen.

*-*-*

Der Doppelgänger grinste, denn Darius wusste genau, wovon Kay sprach.

„Ah, du meinst Jeremy, nicht wahr, Kay. Aber, es gibt keinen Preis. Jeremy gehört mir… nur mir! Ich habe ihn erschaffen und ich will ihn auch behalten!“, meinte Darius und war nicht bereit aufzugeben.

„Außerdem was hast du mit einem Vampir zu schaffen? Was willst du mit Jeremy? Hast du etwa schon vergessen, dass sich Vampire und Werwölfe nicht unbedingt wohlgesonnen sind?“, stichelte Darius nun.

„Also, verzieh dich und lass mich mit Jeremy allein. Ich gebe ihn nicht heraus…, vergiss es“, fügte Darius hinzu und sah Kay durchdringend in die Augen.

*-*-*

Kay ließ sich nicht erweichen und erwiderte Darius Blick.

„Was ich mit Jeremy will, ist meine Sache und du brauchst auch nicht zu sticheln! Nur weil du ihn erschaffen hast, ist er nicht dein Eigentum. Er gehört niemandem, außer sich selbst! Wieso schickst du mir einen Doppelgänger? Hast du jetzt etwa Angst vor einem Werwolf? Hast du Angst mich zu Jeremy zu lassen? Vielleicht würde ich ihn dir wegnehmen? Denkst du dass ich so viel Macht habe? Hier ist dein Reich und ich wollte nie Streit mit dir, konnte dich immer gut leiden. Warum tust du Jeremy das an?“, sprudelte es aus Kay heraus.

Irgendwie musste er Darius doch aus der Reserve locken können, auch wenn er sich dabei in Gefahr brachte. Darius hatte doch auch immer an ihm Interesse gehabt. Warum war er jetzt so stur? Verdammt nochmal!

*-*-*

Während der Doppelgänger Kay noch mit seinen Blicken gefangen hielt, verschleppte der echte Darius Jeremy an einen anderen Ort im Schloss… jedoch würde er unauffindbar sein… selbst für eine Spürnase, wie Kay.

Darius war besessen von Jeremy, nur deshalb hatte er ihn damals verwandelt. Er hatte ihn doch schon so lange beobachtet. Wenn Jeremy zur Schule ging… wenn er sich mit seinen Freunden traf und so weiter…

Er liebte Jeremy, vom ersten Augenblick an, da er ihn sah, abgöttisch und würde eher sterben, als ihn herauszugeben. Schließlich löste sich der Doppelgänger auf und der echte Darius erschien vor Kay.

Elegant setzte er sich in einen Sessel, schlug seine Beine übereinander und sah Kay an.

„Ich werde dir jetzt mal etwas erzählen, als ich Jeremy damals sah, war er gerade mal fünfzehn Jahre alt. Ich sah ihn, wenn er zur Schule ging, sich mit Freunden traf oder auch wenn er traurig war und weinte, wenn er lachte… vom ersten Moment an, da ich ihn sah… war ich ihm verfallen.

Deshalb verwandelte ich ihn, wollte ihn bei mir haben… leider wurde ich gestört und musste fliehen. Denn damals hatte ich noch nicht so viel Macht, wie jetzt. Kay… was ich dir damit sagen will ist, dass ich ihn abgöttisch liebe und ich eher sterben würde, als ihn wieder herzugeben.

Ich kann dich echt gut leiden, Kay, aber bitte… nimm ihn mir nicht weg… nimm mir Jeremy nicht weg. Lass mich nicht zu deinem Feind werden. Ich würde auch töten… um ihn zu behalten“, erzählte Darius Kay, erklärend.

Er schloss einen Moment die Augen, dann öffnete er sie wieder und sah Kay sanft, aber abwartend an.

*-*-*

Kay konnte kaum fassen, was er da hörte. Doch dann reagierte er offen und ehrlich, ging dabei auf Darius zu.

„Ich möchte auch nicht dein Feind sein, weil ich dich bewundere. So ein Leben, wie du führst habe ich mir immer gewünscht. Sollte Jeremy mit diesem Leben einverstanden sein, werde ich nichts dagegen unternehmen. Aber sein Schmerz frisst mich innerlich auf…

Ein wenig traurig bin ich nun schon, denn ich dachte, du hättest Interesse an mir“, mit diesen Worten schaute er Darius mit einem traurigen Hundeblick an.

Kay stand jetzt direkt vor ihm und war versucht sich zu ihm zu beugen, seine Hand auf Darius Wange zu legen. Nur wagte er es nicht, nachdem was er gehört hatte.

„Aber ich bin ja nur ein Werwolf und bin euch Vampiren nicht wohlgesonnen. Vielleicht bist du mit einem Vampir wirklich besser dran…“ mit diesen Worten senkte er traurig seinen Blick, konnte Darius nicht mehr in die Augen sehen.

*-*-*

Geduldig hörte Darius Kay zu und verstand nun warum er hier war und anscheinend ging es Kay nicht nur um Jeremy. Diesen Blick von Kay… diesen unwiderstehlichen Blick… konnte Darius nun auch nicht ertragen.

„Kay, auch wenn du „nur“ ein Werwolf bist, ich mag dich trotzdem. Außerdem meinte ich es allgemein, dass Werwölfe und Vampire sich nicht so gut verstehen, aber das gilt doch nicht für uns.

Natürlich habe ich Interesse an dir, du bist mir ein guter Freund… aber du wirst dich ja wohl kaum in mich verliebt haben, oder…? Und wie du schon sagtest, bewunderst du mich nur für das Leben, das ich führe… zumindest wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe.

Ich würde dir auch gern anbieten hier bei mir im Schloss zu leben… aber würdest du das auch wollen…?“

Darius legte eine kurze gedankliche Pause ein und sprach dann weiter, während er Kay in die Augen sah, der so dicht vor ihm stand und anscheinend versucht war ihn zu berühren.

„Also gut, ich hole Jeremy her… soll er selbst entscheiden, ob er hier leben möchte oder nicht… wenn nicht, dann kannst du ihn meinetwegen mitnehmen… aber dann… möchte ich euch beide nie wieder… wirklich nie wieder… hier sehen.“

Seine letzten Worte waren nunmehr ein trauriges Flüstern gewesen. Sein Herz… alles in ihm krampfte sich zusammen, bei dem Gedanken, dass er Jeremy nun doch verlieren würde… da konnte er sich eigentlich auch gleich selbst vernichten und würde seiner Umgebung damit wahrscheinlich noch einen großen Gefallen tun.

Traurig sah er Kay an… dann verschwand er und tauchte nur wenig später mit Jeremy wieder in der Bibliothek genau vor Kay auf.

Jeremy sah erst mal nur zwischen beiden hin und her.

„Jeremy, Kay will dich“, begann Darius, „wieder mit sich nehmen… aber ich liebe dich schon seit einer halben Ewigkeit und ich biete dir ein Leben, wie ich es führe… hier im Schloss. Aber du allein entscheidest, was du möchtest. Willst du mit Kay gehen, oder bleibst du bei mir?“

Traurig… abwartend sah Darius Jeremy an.

Jeremy schien nun doch ein wenig überfordert zu sein und blickte weiter zwischen beiden hin und her.

„Darius, ich liebe dich aber nicht. Du hast mir mein Leben genommen… hast mich zu einem Vampir gemacht… hast mich nun auch noch entführt und nun bietest du mir ein Leben hier im Schloss an… mit dir zusammen?!“

Jeremy schüttelte den Kopf…

„Nein, Darius, das kann ich nicht. Lieber bleib ich bei Jeff, Sam, Kay und den Anderen. Auch wenn es kein Luxusleben ist, aber dort wird mir geholfen, sie sind meine Freunde und irgendwie auch zu meiner Familie geworden… nachdem du mich meiner Familie ja entrissen hast. Ich werde mit Kay gehen und ich bitte dich uns in Frieden ziehen zu lassen.“

Darius nickte verstehend… traurig… doch zeigte er es nicht… gab sich nicht die Blöße sich Tränen hinzugeben.

…NEIN…

„Geht… aber lasst euch hier nie wieder sehen…“, sprach er traurig und wusste nicht ob er sich übergeben oder lieber gleich vernichten sollte.

„Cecil!“, rief Darius, woraufhin sich auch gleich die Tür öffnete und Cecil den Raum betrat.

„Ja, mein Herr, was kann ich für euch tun?“, fragte der Kleine.

„Bring Jeremy und Kay raus! Danach bist du frei und kannst gehen wohin du magst“, befahl Darius, mit einer tiefen Traurigkeit in seiner Stimme.

Cecil nickte, sah Jeremy und Kay an, dann führte er sie aus der Bibliothek und schließlich auch aus dem Schloss heraus.

Darius verschwand dann aus der Bibliothek und tauchte tief unter dem Schloss, im Keller wieder auf. Er suchte seine Gruft auf, ging hinein und hob den schweren Deckel des schwarzen, mit rotem Samt ausgekleideten Sarg an.

Noch einmal sah er sich um, dann ließ er das Schloss, Kraft seiner Gedanken und seiner Magie, um Jahrhunderte altern. Im Inneren des Schlosses war nun alles voller Staub… kein Glanz mehr… Spinnweben zeigten sich nun in den Ecken.

Nur teilweise und ganz langsam zerfiel das Schloss nun und zeigte den Gemütszustand des Vampirs an, während sich Darius in seinen Sarg legte und den Deckel schloss.

Anschließend schloss er auch seine Augen und fiel tieftraurig und vollkommen verzweifelt in einen tiefen Schlaf… begleitet von blutigen Tränen, die aus seinen Augen rannen und um ihn herum eine regelrechte Blutlache bildeten.

So blutete Darius aus und vernichtete sich somit langsam und qualvoll…

*-*-*

Kay war so froh, dass sich alles zum Guten gewendet hatte, auch wenn es traurig um Darius war. Von der Organisation würde ihm keiner eine Träne nachweinen, aber tief drinnen in Kay, gab es eine Traurigkeit.

Doch jetzt siegte die Freude darüber, dass Jeremy wohlauf war. Kaum dass sie draußen standen, umarmte Kay Jeremy ganz feste und wollte ihn gar nicht mehr loslassen.

„Geht es dir auch wirklich gut?“, fragte er und tastete den jungen Vampir regelrecht ab, ob auch wirklich alles dran war an ihm.

Aber ließ er ihn gar nicht zu Wort kommen, sondern legte seine Hände auf dessen Wangen und küsste ihn. Er raubte ihn seinen ersten Kuss, hatte schon Angst gehabt, dass Darius sich den genommen hatte. Liebevoll und hingebungsvoll legte er seine Lippen auf Jeremys und küsste ihn.

*-*-*

Irgendwie war Jeremy schon sehr traurig, dass Darius‘ Dasein so endete. Sehr traurig sah er wie das Schloss halbwegs zerfiel und konnte es irgendwie nicht fassen. Als Kay sich dann ihm widmete sah er ihn nur fragend an… auch Kays Umarmung fühlte sich seltsam, aber sehr merkwürdig an.

Auf Kays Frage hin hatte Jeremy nur genickt, denn zum Antworten hatte Kay ihm ja keine Zeit gelassen und ihn… herrje… hatte er das wirklich getan… hatte er ihn wirklich gerade ….geküsst… Jeremy erwiderte zwar den Kuss, aber irgendwie… hmm… wusste er grad nicht was er denken oder fühlen sollte… fühlte sich sehr überrannt und ein wenig überfordert…  wusste damit jetzt irgendwie nichts anzufangen.

*-*-*

Cecil sah dem ganzen nur mit gemischten Gefühlen zu, er ließ sich zu Boden fallen und weinte herzzerreißend.

„Darius…“, schluchzte er und konnte im Moment nicht klar denken. Die Trauer um „seinen Herrn“ machte ihn fast wahnsinnig… zumal er sich sehr in ihn verliebt hatte. Noch immer Tränen überströmt und schluchzend stand er schließlich auf, ging wieder auf das Schloss zu und betrat das schon halb zerfallene Gemäuer.

Er würde Darius suchen und finden und er würde ihn zurückholen… Was war sein Leben denn ohne ihn wert?

*-*-*

Kay löste sich nun doch verlegen von Jeremy. Die Röte war ihm ins Gesicht geschrieben und er merkte auch Jeremys Traurigkeit.

„Wenn du doch bleiben willst, bleibe ich mit dir hier!“, kam es dann von Kay.

„Obwohl es dafür jetzt bestimmt zu spät ist, oder?“, fügte er zaghaft hinzu.

Cecils Reaktion tat ihm weh und er würde gerne irgendwie helfen.

Oder sollten sie lieber einfach gehen? Sam und Jeff machten sich bestimmt schon große Sorgen um sie.

*-*-*

„Nein, nein, alles gut… mach dir mal keine Sorgen, Kay. Es ist nur… na ja, irgendwie… ich weiß auch nicht… so seltsam“, antwortete Jeremy und sein Gesicht nahm eine leicht rötliche Färbung an.

„Warum hast du mich… ähm… geküsst?“, wollte er wissen, denn darauf kam er im Moment so gar nicht klar.

Er konnte Darius noch spüren… noch war er nicht tot und vernichtet.

„Zu spät ist es noch nicht… er ist noch nicht vernichtet“, fügte Jeremy in Gedanken hinzu.

Cecil hatte derweil den Eingang des Schlosses wieder erreicht und machte sich sogleich auf die Suche nach Darius. Er wollte ihn finden und ihm helfen… irgendwie… bitte… Da er das Schloss schon ganz gut kannte, hatte er schnell den Keller erreicht und suchte dort nun jeden Winkel ab… aber nichts…

Vollkommen verzweifelt ließ er sich wieder auf den Boden fallen und schrie, dass es einen Stein erbarmt hätte.

„BITTE! DARIUS! ICH WILL DIR DOCH NUR HELFEN… WO BIST DU?“, schrie er in die Stille des Kellers hinein.

„Ich liebe dich doch, Darius… bitte… wo bist du?“, fragte er nunmehr flüsternd.

Er wusste, wenn Darius noch nicht vernichtet war, würde er ihn hören können und ihm ein Zeichen geben. Aber noch war alles ruhig…

*-*-*

Etwas verlegen schaute Kay, Jeremy an.

„Ich… weiß nicht genau…“, stammelte er.

Er mochte Jeremy sehr gerne, doch wie sollte er ihm das nun sagen. Vielleicht brauchte er das auch einfach gar nicht. Vorsichtig nahm er Jeremys Hand und legte diese in seine.

„Na ja… Ich mag dich halt!“, fügte er dann hinzu.

Ihm fiel es schwer über seine Gefühle zu reden. Manches Mal war so etwas auch nicht einfach. Doch manches Mal brauchte man das auch gar nicht. Dann ergab sich alles von alleine.

*-*-*

Jeremy schaute Kay nun noch etwas fragend in die Augen, aber jetzt verstand er Kay schon etwas besser.

„Du magst mich?“, fragte er unnötigerweise, „ich… mag dich auch“, fügte er dann aber  hinzu.

Ein wenig verlegen senkte er seinen Blick, schaute auf seine Hand, die in Kays Hand lag.

Hieß das, dass Kay ihn… nein… sicher nicht… oder doch…

Natürlich… er hatte ihn doch geküsst und nur weil mal jemanden mochte küsste man denjenigen doch nicht gleich… ergo, kombinierte Jeremy, dass Kay ihn …liebte… Aber sollte er ihn drauf ansprechen? Was würde Kay dann sagen?

Zumal Kay genauso verlegen zu sein schien, wie er selbst. Herrje, war das schwierig…

*-*-*

Noch immer schluchzend und weinend saß Cecil auf dem feuchten Boden des Kellers und seine Gedanken kreisten nur um Darius.

„Biiiiitteee…“, flüsterte er abermals in die Stille hinein.

Dann… endlich bekam er, was er wollte… ein Zeichen…

Vor seinem geistigen Auge erschien ein Bild und Cecil prägte sich dieses Bild genau ein, dann stand er wieder auf, wischte sich die Tränen ab und suchte nach eben der Stelle, die er sich eben noch eingeprägt hatte.

Wenig später hatte er die Stelle gefunden, öffnete die Gruft und betrat diese sogleich. Vor sich sah er einen großen schwarzen Sarg, auf dem edle Applikationen zu sehen waren. Aber der Sarg war zu und der Deckel sah sehr schwer aus. Jedoch hatte Cecil nicht vor aufzugeben und versuchte alles um den Sarg zu öffnen.

Er weinte und fluchte, schlug mit der Faust gegen den Sargdeckel, aber noch immer war er nicht bereit aufzugeben. Mit all seiner Kraft versuchte er noch einmal den Sarg zu öffnen, denn er wollte Darius, verdammt noch mal, zurück holen.

Endlich vermochte es Cecil den schweren Deckel anzuheben und es kostete ihn wirklich viel Kraft, war er doch nicht grad sehr kräftig. Aber endlich und schließlich hatte er den Sarg doch geöffnet und sah hinein.

Was er erblickte ließ ihn zunächst zurück weichen. Darius war schon halb zerfallen, aber er „lebte“ noch, das konnte Cecil deutlich spüren. Wiederum gebrauchte er all seine Kraft, hob Darius an und schleifte ihn aus dem Sarg. Er legte ihn auf den Boden, biss sich brutal in sein rechtes Handgelenk und musste sich dabei noch einen Schrei verkneifen, denn das tat ihm höllisch weh.

Er hob Darius Oberkörper an, öffnete seinen Mund, mit ein wenig Gewalt und ließ sein Blut in Darius‘ Mund tropfen und spürte dabei, dass sich Darius langsam wieder regte. Dann, und für Cecil sehr überraschend, griff Darius nach seinem Handgelenk, biss hinein und begann sogleich heftig zu saugen.

Natürlich freute sich Cecil sehr, dass Darius endlich wieder werden würde, auch wenn er jetzt zunehmend schwächer wurde. Als Cecil schon fast am Ende und zusammenbrechen war, hörte Darius auf zu saugen und setzte sich auf.

Liebevoll und dankbar sah er Cecil an, der ihn gerettet hatte… ihn mit seiner Liebe gerettet hatte. Sanft nahm Darius Cecil hoch und trug ihn auf seinen Armen ins Innere des Schlosses… wobei er das Schloss ganz nebenbei wieder in seinen Urzustand versetzte.

Er brachte den Kleinen in sein Schlafzimmer, legte ihn dort auf das Bett und verschwand kurz, um nur wenig später mit einem Opfer wieder zu kommen. Nachdem er etwas Blut in eine Kristallkaraffe abgefüllt hatte, ging er auf das Bett zu, nahm Cecil in die Arme und gab ihm das Blut zu trinken.

Langsam trank Cecil das Blut und sah Darius währenddessen liebevoll an. Darius lächelte Cecil an und nachdem der Kleine das Blut ausgetrunken hatte, legte Darius ihn wieder hin, lächelte ihn an und streichelte ihn zärtlich.

„Danke, dass du mich… gerettet hast, mein Kleiner“, flüsterte Darius Cecil zu, der ihn nur lieb anlächelte.

„Ich liebe dich, Darius.“

Darius lächelte still, nickte nur… sagte aber jetzt erst mal nichts… streichelte Cecil nur sanft.

*-*-*

„Ja,  ich mag dich… sehr sogar!“, kam es von Kay, der Jeremys Hand dabei fest drückte.

„Lass uns zur Unterkunft gehen! Sam und Jeff machen sich sicherlich schon große Sorgen um dich“, fügte er dann ablenkend hinzu.

Es war einfach zu viel Gefühlschaos zur Zeit und Kay war einfach nur froh, dass es Jeremy gut ging.

Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht und er würde Jeremy schon noch zeigen, wie gern er ihn wirklich hatte. Aber dafür brauchten sie ein ungestörtes Plätzchen und vorher sollten die Anderen erst mal Bescheid wissen, dass es Jeremy gut ging.

Das Schloss verwandelte sich nun langsam wieder zurück in seinen Ursprung, was hieß, dass es Darius gut ging und Cecil es geschafft hatte. Also konnten sie ohne schlechtes Gewissen von hier fortgehen.

*-*-*

Jeremy nickte einwilligend, nachdem er gesehen hatte, dass sich das Schloss tatsächlich wieder verändert hatte. Hatte es Cecil… der kleine Cecil wirklich vermocht Darius zu überzeugen? Jeremy freute sich für ihn und wünschte beiden, in Gedanken, alles Gute.

„Ja, gehen wir zurück“, ging Jeremy auf die Ablenkung ein, denn auch er kam mit diesen vielen Gefühlen nicht so wirklich klar.

Kays Händedruck, zeigte ihm dennoch, dass etwas Wahres an dem was er gedacht hatte, dran sein müsste. Gemeinsam gingen sie zurück zur Unterkunft, wo sie nach einigen Stunden auch ankamen. Sam war froh, dass es „ihrem kleinen” Jerry, gut ging und nahm ihn sanft in die Arme, nachdem sie die Unterkunft wieder betreten hatten.

Sie schaute ihn sich genau an… ob ihm auch wirklich nichts fehlte.

„Ja, Sam, jetzt ist gut… mir fehlt nichts… hör auf mich zu bemuttern… verdammt!“, motzte Jeremy, dem diese Fürsorge mächtig auf den Zeiger ging.

„Du bist aber nun mal der Jüngste hier und unser Sorgenkind“, verteidigte sich Sam und wuschelte Jeremy durch die Haare.

„Boah, ja, jetzt reichts ja… du gehst mir echt voll auf den Wecker, man… hör auf! Sonst kann ich auch gleich wieder verschwinden und dann seht ihr mich nie wieder! Ist das klar?!“, wurde Jeremy nun doch sehr ungehalten.

Sam schwieg nun und entfernte sich, kopfschüttelnd… so hatte sie ihren Jerry noch nie erlebt… was hatte der Junge nur? Schnurstracks ging sie in das Büro ihres Vaters und erzählte ihm von Jeremys Ausraster…

*-*-*

„Mich wirst du aber nicht los! Ich finde dich überall“, grinste Kay, Jeremy an.

Er konnte Jeremy durchaus verstehen, aber ahnte auch, dass da noch etwas kommen würde. Es war heute schon einiges los und so wurde Kay wieder mal blöd angepöbelt.

„Boa, hier stinkt es nach nasser Hund!“, kam es von einem Vampir und ein anderer, der neben ihm stand rümpfte die Nase und lachte.

Noch versuchte Kay sich zu beherrschen, doch hatte er die Beiden durchaus auf dem Kicker. Ungern ließ er sich so etwas gefallen, war kurz davor sich einen der Beiden zu schnappen.

*-*-*

Auf Kays Bemerkung hin grinste Jeremy zwar, doch so wirklich in Ordnung war mit ihm derzeit nichts. Aber auch Jeremy, der dieses Gepöbel unmittelbar mitbekam, schaute in die Richtung der Beiden.

Er war eh schon geladen und stinksauer, dann und so als hätte man etwas verpasst, ging er auf den Vampir los, der diesen Kommentar abgelassen hatte. Er griff ihn an, obgleich der viel Größer war als er selbst, aber das war Jeremy nun egal, packte ihn am Kragen.

„Hast du Spinner ein Problem mit Werwölfen, hä?! Willst du was auf die Fresse haben, oder was?! Halt einfach die Schnauze, oder ich zieh dir richtig eine rein!”, schrie Jeremy fauchend.

Dann sah er zu dem anderen, der gelacht hatte, und fauchte auch ihn an.

„Was gibt es da zu glotzen?! Verzieh dich, man!“

Und redete sich nun richtig in Rage… er war wütend und wurde diese Wut irgendwie so gar nicht los, und das obwohl er niemals so etwas tat oder getan hätte… auch hätte er niemals Sam so angemotzt.

Was war nur mit ihm los?

*-*-*

Kay wusste nicht was mit Jeremy los war, aber er nahm sich den anderen vor, der gerade reißaus nehmen wollte.

„Du bleibst schön hier!“, sagte er und fletschte seine Zähne.

Natürlich geschah das alles nicht gerade leise und so würde sicherlich gleich jemand kommen und es roch nach Arrest. Aber vielleicht würde das die Gemüter wieder beruhigen.

*-*-*

Jeremy konnte sich nicht zusammennehmen, hob seine Faust und verpasste diesem Typen richtig eins auf die Nase. Er konnte sich einfach nicht mehr beherrschen! Natürlich bekamen das nun auch Jeff und Sam mit, die eilig das Büro verließen und gerade dazu kamen, als Jeremy dem anderen Vampir eine rein zog.

„JEREMY!“, schrie Jeff, packte den kleinen Vampir am Kragen und zog ihn von dem anderen weg.

Sam packte derweil Kay am Kragen und zog ihn ebenfalls von dem anderen weg.

„Was ist passiert? Was sollte das, Jeremy?! Los antworte!“, fragte Jeff.

Jeremy immer noch stink sauer sah Jeff an.

„Der da…“, zeigte auf den anderen Vampir, „ …hat gesagt, dass es hier nach nassem Hund stinken würde und Kay damit beleidigt und der andere hat gelacht und die Nase gerümpft… ist das etwa okay?!“

Jeff hörte es sich an und sah dann auch die beiden anderen Vampire an. Dann sah er Kay.

„Ist das wahr, hat es sich so abgespielt?“

*-*-*

Eigentlich wollte Kay sich in Schweigen hüllen, wie immer, wenn so etwas geschah. Doch Jeremy hatte die Wahrheit gesagt und deshalb nickte er zustimmend.

„Ja, so war es!“, antwortete er und schaute Jeremy an.

Sollte es dieses Mal etwas anders ablaufen, als sonst? Sicher würden sie trotzdem bestraft werden oder hatten sie Glück? Kay riss sich von Sam los, wollte aber keineswegs Ärger machen. Er wollte nur nicht am Kragen festgehalten werden.

Dann rückte er seinen Anzug zurecht und fuhr mit der Hand durch seine Haare.

„Ist doch auch so! Hier riechst doch auch komisch“, konnte sich der eine Vampir nun nicht verkneifen.

*-*-*

Jeremy nickte noch einmal, nachdem Kay es bestätigt hatte. Gerade wollte Jeff noch etwas sagen, als sich Kay von Sam löste… was nicht weiter schlimm war und Jeff nun Jeremy auch losließ. Aber was Jeff dann zu hören bekam, ließ ihn nur mit dem Kopf schütteln und wand sich dann an den anderen Vampir.

„Das ist doch wohl nicht dein Ernst, was du hier von dir gibst, Ken!“, regte sich Jeff auf, „da hast du nicht umsonst gesagt! Deine Strafe dafür, sechs Monate Arrest, wegen Beleidigung! Und du..“, er wand sich an den anderen, „Savi… bekommst  ebenfalls sechs Monate Arrest, dann habt ihr beide genug Zeit zum Überlegen“, bestimmte er, ließ dann auch schon die Hauswächter erscheinen, die die Beiden fest hielten und dann weg brachten.

Schließlich wand er sich an Kay und Jeremy.

„Kay, ich verstehe dich und du wirst nicht bestraft, aber bitte versuche dich etwas mehr zu beherrschen, okay.“

„Jeremy… mit dir bin ich noch nicht fertig, du kommst erst mal mit mir… das was du dir hier leistest geht gar nicht! Also, mit kommen!“, befahl Jeff und Sam schnappte sich den Kleinen und zog ihn mit sich, während Jeff ebenfalls den Raum verließ.

*-*-*

Erst grinste Kay triumphierend, doch dann wäre er am Liebsten dazwischen gegangen, als Jeremy von Sam geschnappt wurde. Unsicher schaute er ihnen nach, ging sogar ein paar Schritte hinterher. Er würde nicht zu lassen, dass Jeremy eine Strafe bekäme!

*-*-*

Sam und Jeff brachten Jeremy ins Büro. Jeff setzte sich und auch Jeremy musste sich setzen, nur Sam blieb an der Tür stehen… nur um eine mögliche Flucht zu verhindern.

„Also Jerry, was ist los mit dir, hm? So hast du dich doch sonst nicht benommen“, fragte Jeff.

„Keine Ahnung… ich war halt sauer, auf den Typen, weil der doch Kay beleidigt hat. Ich mag Kay… ich hab ihn echt gern und da konnte ich das doch nicht so hinnehmen.“

„Jerry, das meine ich auch nicht. In diesem Fall hast du dich ja auch sehr tapfer verhalten, als du deinen Freund verteidigt hast. Was ich meine ist, wie du dich Sam gegenüber benommen hast.“

„Ja, sorry… tut mir leid. Ich habs nicht so gemeint. Ich weiß auch nicht warum ich so ausgerastet bin.“

„Jerry, für dieses Mal, lasse ich dir das gerade noch durchgehen, weil du nun mal unser Kleiner und das Sorgenkind hier bist… aber das nächste Mal… geht es für dich nicht mehr so glimpflich ab. Hast du mich verstanden?“

Jeremy nickte brav und senkte seinen Blick. Jeff sah Jeremy an und irgendwas in seinem Verhalten erinnerte ihn stark an… Darius… als er noch sehr jung und gerade erst hier neu war.

„Jeremy?“

„Hm?“

„Ich würde dich gern hypnotisieren… ist das okay für dich?“

„Warum denn das? Ich denke, es ist alles okay“, fragte Jeremy, sich weigernd.

„Warum nicht… hast du etwas zu verbergen, hm?“

„Ich möchte das eben nicht“, widersetzte sich Jeremy standhaft.

„Ich könnte dich auch dazu zwingen, also…“

„Nein, ich will das nicht.“

„Ich verstehe… oder sollte ich dich vielleicht mit…Darius ansprechen, hm?“

Jeremy schwieg nun… Jeff durchdringend ansehend.

„Darius, wenn du mich hören kannst… und ich weiß, dass du mich hörst… dann gib den Jungen frei… Du quälst Jeremy damit nur! Hör auf damit!“

„Warum sollte ich damit aufhören… ich fühle mich wohl in Jeremys Gedanken.“

„Darius, Jeremy hat dir nichts getan… gib ihn frei! Ich kann auch andere Maßnahmen ergreifen… du weißt das, nicht wahr.“

Darius verstummte und Jeremy sackte in sich zusammen. Jeff nickte zufrieden… er hatte ihn also freigegeben.

„Sam, bring Jerry in den anderen Raum und leg ihn auf das Sofa. Stell was zu Trinken für ihn hin, er wird es brauchen.”

Sam nickte, schnappte sich Jeremy und trug ihn auf den Armen in den anderen Raum, wo sie ihn vorsichtig auf das Sofa legte und ihn sanft zudeckte. Dann ging sie in die Speisekammer…

*-*-*

Kay ging direkt zu Jeremy rüber und setzte sich zu ihm.

„Was ist mit ihm?“, fragte er besorgt, „Jeremy?“

Liebevoll legte er eine Hand auf seine Stirn, streichelte ihn ein wenig. Zum Glück war sonst niemand hier und Kay setzte sich nun zu Jeremy aus Sofa, ans Kopfende auf die Knie und nahm dessen Kopf auf seinen Schoß.

Sehr zärtlich ließ er nun seine Fingerspitzen über Jeremys Gesicht fahren und wartete, dass er erwachte.

*-*-*

Bevor Sam den Raum verließ, wandte sie sich an Kay.

„Darius hatte seine Gedanken besetzt und ihn gelenkt… aber jetzt ist alles wieder gut.“

Sie verließ das Zimmer endgültig, um Jeremy eine Karaffe Blut aus der Speisekammer zu holen. Damit kehrte sie wieder in den Raum zurück und stellte diese auf den Tisch, blickte Kay lieb an und lächelte.

„Bitte, kümmere dich ein wenig um ihn, ja. Ich danke dir“, dann verließ sie den Raum und widmete dich wieder ihrer Arbeit.

Eine halbe Stunde später erwachte Jeremy und öffnete ganz langsam die Augen…

*-*-*

Kay war die ganze Zeit über so sitzen geblieben und hatte Jeremy gestreichelt. Er wollte einfach warten, bis er erwachte. Dann endlich öffnete er seine Augen und Kay lächelte ihn an.

„Hey, mein Kleiner… Geht es dir besser?“, begrüßte er ihn und streichelte wieder sein Gesicht.

Einen sanften Kuss gab er ihm dann auf die Stirn, einfach so.

„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht und dachte schon, dass du ewig schlafen wolltest“, lachte er dann.

„Komm, trink ein bisschen etwas, dann geht es dir gleich besser“, fügte er noch hinzu, bevor er nach der Karaffe griff und Jeremy beim Trinken half.

*-*-*

Gerade hatte Jeremy die Augen geöffnet, da sah er auch schon in das lächelnde Gesicht von Kay, der ihn liebevoll und sanft streichelte. Er lächelte zurück, schloss dabei aber ein wenig verlegen die Augen, um sie auch gleich wieder zu öffnen.

„Ja, mir… geht es besser… danke“, flüsterte Jeremy und sah Kay mit einem Blick an, der jedes Bambicasting sofort gewonnen hätte, als Kay ihm einen Kuss auf die Stirn gab. Kays Kommentar quittierte er ebenfalls mit einen Lachen.

Schließlich ließ er sich mal wieder von Kay füttern und trank brav die, ihm angebotene, Nahrung, obwohl er sich bei Sam immer wieder gewehrt hatte, aber bei Kay trank er brav alles aus.

*-*-*

Liebevoll leckte Kay anschließend über Jeremys Mundwinkel und stellte die leere Karaffe dann auf den Tisch. Sanft stupste seine Nase gegen Jeremys und seine Finger streichelten dessen Wangen. Sie waren allein und es war ganz ruhig in der Unterkunft. Als wäre es der perfekte Moment, wagte Kay es nun doch.

„Ich liebe dich!“, flüsterte er.

Damit schmiss er alle Zweifel über Board. Sollten sie doch Vampir und Werwolf sein, war das nicht egal. Ob Mann und Frau, oder Mann und Mann, ob Frau und Frau und eben ob Vampir und Werwolf.

Einzig und allein die Gefühle zählten.

*-*-*

Mit großen strahlenden Augen sah Jeremy Kay an und musste grinsen, als dieser ihn an der Nase anstupste und seine Wangen so unglaublich sanft streichelte. Kays anschließende Worte vernehmend wusste Jeremy nun auch endlich, was das für Gefühle waren, die in seinem Bauch herumflatterten, als wären es Schmetterlinge.

„Ich liebe dich auch“, kam es von ihm, denn so fühlte er wirklich.

Er machte sich gar keine Gedanken darüber, dass sie so vollkommen anders waren. Ihm war es auch völlig egal, dass Kay ein Werwolf und er selbst ein Vampir war.

Jeremy lächelte Kay total süß und lieb an, hob ein wenig seinen Kopf, legte seinen rechten Arm um Kay und zog ihn etwas an sich heran… dann folgte er seinen Gefühlen und küsste Kay sanft und sehr zärtlich auf die schönen weichen Lippen.

Seine Augen schlossen sich dabei genießend und er hatte nicht vor Kay, in nächster Zeit, so schnell wieder loszulassen.

*-*-*

Nur zu gerne ließ Kay das geschehen und erwiderte den Kuss. Seine Hände blieben auf Jeremys Wangen liegen und streichelten ab und an diese. Ein sanftes Brummen kam von Kay und er gab sich total seinen Gefühlen hin und genoss diese Nähe sehr.

Alles um sich herum vergessend, küsste er Jeremy leidenschaftlich und liebevoll. Seine Zunge suchte sich den Weg in Jeremys Mundhöhle, wo sie mit dessen Zunge zu spielen begann. Doch sonst tat Kay nichts weiter. Er genoss es einfach Jeremy zu küssen und ließ sich treiben.

*-*-*

Ohne den Kuss zu lösen, erhob sich Jeremy ein wenig und erwiderte Kays leidenschaftlichen Kuss nur allzu gern und begrüßte dessen Zunge spielerisch.

Währenddessen schickte er aber seine Hände schon mal forschend, aber zärtlich streichelnd über Kays Körper und was er spürte gefiel ihm sehr. Sehr schnell hatte er den Saum des Shirts erreicht, ließ seine linke Hand unter das Shirt gleiten und streichelte dort die weiche Haut sanft.

Mit seinen Finger zog er spielerisch kleine Kreise auf Kays Bauch, wanderte noch etwas hoch und umkreiste dann dessen Brustwarzen, während er mit seinen Lippen küssend an Kays Hals herab wanderte.

Das Shirt hebend, ließ er seine Zunge erst über die linke, dann über die rechte Brustwarze gleiten, streichelte sie mit seiner Zunge… konnte es aber auch nicht lassen leicht hinein zu beißen. Seine rechte Hand wanderte derweil in die Nähe von Kays Gürtellinie…

*-*-*

Genießend schloss Kay die Augen und quittierte Jeremys Zärtlichkeiten mit einem genüsslichen Brummen. Der Kleine wusste scheinbar definitiv was er tat und er machte es sehr gut. Doch er konnte das auch!

Also zog er Jeremys Kopf zu einem Kuss heran und dann wurden auch Kay Finger ungeduldig und suchten unter dem Oberteil nach nackter, weicher Haut. Die war auch schnell gefunden und während Kay, Jeremy küssend aufs Sofa drückte, streichelte er dessen Bauch.

Dann rutschte er runter und fing an den Bauch zu küssen. Seine Zunge glitt über die Haut und versank kurz im Bauchnabel, bevor sie den Hosenbund erreichte.

*-*-*

Den heißen und innigen Kuss erwidernd, ließ sich Jeremy von Kay aufs Sofa drücken und genoss nun dessen Zärtlichkeiten in vollen Zügen, wobei er sich ein leises Stöhnen nicht verkneifen konnte.

Kay war der absolute Wahnsinn… ein Gott… der genau wusste, wie er Jeremy erregen konnte.

Seine Hände streichelten Kay überall wohin sie kamen… seinen Rücken, seine Schultern… seinen Kopf, doch als Kay seine Zunge in seinem Bauchnabel versenkte drückte Jeremy seinen Kopf, wohlig seufzend, schon leicht ins Polster hinein, denn er war sehr empfindlich.

Als er spürte, dass Kay seinen Hosenbund erreicht hatte, stöhnte er leise auf, hob sich Kay entgegen, während er leicht fahrig über Kays Haare streichelte und diese leicht zerwühlte…

*-*-*

Jeremys Hände in seinen Haaren spornten Kay an und er öffnete die Hose. Erst mal fuhr er sanft mit der bloßen Hand über Jeremys empfindlichste Stelle, bevor er mit der Hand in die Hose ging und diese ganz öffnete.

Seine Lippen konnten nicht widerstehen und befeuchteten Jeremys Unterwäsche, bevor er dessen Männlichkeit befreite. Gierig fuhr er mit der ganzen Länge seiner Zunge die Männlichkeit entlang, bevor er Jeremy tief in die Augen sah und seinen Mund über dessen Männlichkeit stülpte.

Genüsslich saugte er daran, bevor er mit dem Kopf auf und ab ging. Seine eine Hand streichelte unterdessen weiter Jeremys Bauch und fuhr mit dem Finger kleine Kreise auf der Haut.

*-*-*

Nun war es mit Jeremys Beherrschung vorbei, als er Kay an seiner Männlichkeit spürte und quietschte kurz auf, was dann in ein sehr erregtes Stöhnen überging. Seine Männlichkeit reagierte sofort auf Kays Zärtlichkeiten… wurde langsam sehr steif und hart, streckte sich Kay beinahe entgegen.

Jeremy drückte seinen Kopf ins Polster, sein Rücken drückte sich ebenfalls schon durch und seine Hände zerwühlten weiter Kays weiche Haare, während er sich ihm entgegen streckte. Da er so etwas ja nicht kannte, währte dieser Spaß nicht so lange wie es Jeremy gern gehabt hätte und er ergoss sich laut stöhnend in Kays Mund.

Ein wenig erschöpft blieb er zunächst liegen… grinste dann aber vor sich hin, bei dem was er gerade dachte. Blitzschnell hatte er nun Kay rücklings auf das Sofa gelegt und sich auf ihn. Frech grinsend sah er ihm in die Augen, küsste ihn und streichelte ihn, bis auch er an Kays Gürtellinie kam und seine Hand leicht auf dessen Männlichkeit legte, die noch in der Hose verborgen lag,

Mit seinem Mund wanderte er nun ebenfalls den Bauch herab, umrundete den Bauchnabel und öffnete währenddessen die Hose seines Lieblings. Sehr langsam, aber geschickt entfernte er Kays Hose und befreite dessen Männlichkeit aus dessen Gefängnis. Ein wenig erstaunt schaute er sich kurz Kays Männlichkeit an, die eine beachtliche Größe aufwies, um dann zunächst nur sanft daran zu lecken, sie zu küssen.

Während er mit seinen zarten Fingern die Hoden seines Lieblings massierte, begann er leicht an dessen Männlichkeit zu saugen… wurde dann aber auch sehr gierig… leckte aber auch ab und zu an Kays Hoden liebevoll, sanft… zärtlich…

….als Vampir war er eh im Saugen unschlagbar…

*-*-*

Kay hatte alles geschluckt, was Jeremy ihn gegeben hatte und ließ sich nur zu gerne jetzt von ihm verwöhnen. Nur stöhnte er nicht, er knurrte eher leise, was ab und an von einem Brummen begleitet wurde. Eben eher Werwolf typisch.

Seinen Kopf warf er wild mal nach rechts, mal nach links. Jeremy konnte wahrhaftig gut saugen. Lange hielt Kay es nicht aus, denn dafür hatte er viel zu sehr die Rosarote Brille aufgesetzt und war viel zu heiß.

So ergoss auch er sich, in den Mund seines Liebsten und hatte anschließend ein breites Grinsen auf den Lippen, als er das Nachglimmen des Orgasmus genoss.

*-*-*

Jeremy schluckte was Kay soeben los geworden war und leckte sich lasziv über die Lippen, während er ihm verliebt und grinsend in die Augen sah.

Schließlich krabbelte er wieder zu Kay hoch und küsste ihn.

„Ich liebe dich“, hauchte er in den Kuss hinein und streichelte zärtlich über Kays Wangen.

Er hatte definitiv seine große Liebe gefunden… auch wenn er sie nicht gesucht hatte. Jeremy liebte Kay wirklich und nahm sich auch vor die Unterkunft bald möglichst zu verlassen und sich mit ihm etwas eigenes zu suchen, wo sie gemeinsam leben konnten… sofern es Kay auch wollte.

Okay, sie kannten sich erst kurz, aber sie liebten sich doch und waren sich nun schon so nahe gekommen… was sollte dann noch gegen ein Zusammenleben sprechen…? Zwar war die Unterkunft relativ sicher, aber für immer und ewig wollte er hier nicht bleiben… und immer unter Jeffs und Sams Aufsicht stehen.

Nein, danke…

*-*-*

„Ich liebe dich auch!“, antwortete Kay und schmiegte sich an Jeremy.

Auch er hatte Zukunftspläne und die fielen genauso aus wie die von Jeremy!

*-*-*

Epilog

Nachdem Jeremy und Kay irgendwann über ihre Zukunftspläne gesprochen hatten, waren sie sich einig, dass sie hier nicht bleiben wollten. Sie suchten sich ein kleines, aber sehr hübsches Häuschen, kauften es und zogen aus der Unterkunft aus.

Natürlich waren Sam und Jeff davon nicht gerade begeistert, insbesondere Sam war sehr traurig, denn sie mochte Jeremy sehr gern, aber sie wusste auch, dass er sein eigenes „Leben“ hatte und musste ihn somit traurig ziehen lassen.

Kay und Jeremy lebten glücklich zusammen und so langsam verschwand auch Kays Aggressivität, die er ab und zu hatte. Sie gingen gemeinsam jagen, woran sich Jeremy natürlich erst noch richtig gewöhnen musste, was aber dann auch kein allzu großes Problem mehr darstellte.

Auch bei Darius lief es nun etwas besser. Cecil hatte es wirklich geschafft und Darius offen und ehrlich seine Liebe gestanden, die dieser irgendwann tatsächlich erwiderte, obwohl ihm immer noch Jeremy im Kopf herum schwirrte.

Aber er hatte auch gesehen, dass Jeremy nun vergeben und mit Kay zusammen war, so dass er sich Cecil nun doch endlich zu wand und ihn lieben konnte. Jedoch ging er Jeremy und Kay möglichst immer aus dem Weg… es tat ihm nämlich weh die beiden so zu sehen.

So ganz kam er allerdings nie über Jeremy hinweg… auch wenn Cecil ihm all seine Liebe gab…

~ Owari (ENDE) ~

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