Traumschiff – Teil 23

Traumschiff,…………….. weiter geht es für Euch…….viel Spaß und gute Unterhaltung.

Danke an alle, die ein Review geschrieben und mir gute Wünsche zur Genesung da gelassen haben. In der jetzt anstehenden Reha werde ich hoffentlich einige Kapitel schreiben können.

Es wird jetzt ein bisschen heftig, wenn Kai und Kevin sich gegenseitig erklären, aber lest selber.

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Traumschiff Kapitel 23 – Stunden der Wahrheit

Alle Rechte bei niffnase  23.03.14

 

Sonntagnachmittag

Kevin

Ich bin, nachdem wir ausgestiegen sind, mit Kai zu einer Bank an dem nahe gelegenen Bootsteich gegangen. Sergej und Jerome sind spazieren, haben uns beide allein gelassen.

Wir setzen uns in die Nachmittagssonne,  es ist angenehm warm. Zunächst ist es still, keiner von uns beiden sagt was und nur das Geschnatter der Enten durchbricht die Stille hier am Teich. Von weitem hört man Kinderlachen.

„Die Party gestern fand ich gut, hat es dir auch gefallen?“, bricht Kai jetzt das Schweigen. „Ja, es hat mir gefallen, es war nur viel zu schnell vorbei“, antworte ich auf seine Frage, „ich hätte gern noch ein bisschen getanzt,……… mit dir.“

Er schaut mich an. „Echt? das freut mich aber jetzt“, sagt er und lächelt. „Ja“, sag ich, „ich war vorher noch nie auf so einer Party. Im Heim haben wir auch ab und an mal so was wie Party gemacht aber da hätte ich mich nie getraut, mit einem Jungen zu tanzen. Mit dir, das war das erste Mal und weil wir uns nicht verstecken mussten, fand ich das ganz toll.“

„Ich habe auch nicht so viel Partyerfahrung“, sagt Kai, „ mit Jungs getanzt habe ich auch erst ein paar Mal, als ich in Ferien bei meiner Tante in Hamburg war. Da war ich einige Male in einem schwulen Jugendzentrum. Da habe ich eben ein bisschen getanzt, aber wenn einer mehr wollte, bin ich immer weg gelaufen.“

„Hängt das mit dem zusammen, was du erlebt hast?“, frag ich ihn. „Ja, wohl auch“, sagt er, nicht mehr. „Willst du mir davon erzählen?“, frag ich ihn und schau ihm in die Augen, greife nach seiner Hand. Er zuckt unter der Berührung zusammen, zieht die Hand aber nicht weg.

Mein Daumen fährt beruhigend über seinen Handrücken und ich lege unsere Hände auf meinem Oberschenkel ab. Er schaut jetzt vor sich auf den Boden und ich habe den Eindruck, dass er innerlich mit sich kämpft. Jetzt nimmt er den Kopf hoch, schaut mich an und sagt: „OK, ich werde es versuchen.“

 

Sergej

Nachdem wir uns von Kevin und Kai verabschiedet haben, gehen wir durch den Park spazieren. Ich habe seine Hand genommen und wir fühlen uns gerade sehr wohl. Es sind noch mehr Spaziergänger unterwegs und manch einer schaut schon auf unsere Hände, aber Kommentare gibt es keine.

Wir gehen einen Weg quer durch den Park Richtung Autobahn. Dahinter liegt nicht weit weg das Klinikum mit seinem Park und vorn dran, in der Gagelstrasse, sagt Jerome, ist die Eisdiele Kaffeeklatsch. Dorthin wollen wir zum Eis oder  Kuchen essen.

Später wollen wir dann wieder zurück zum Park und dort zum Bootsteich, um Kai und Kevin wieder ab zu holen. Wir sind beide gespannt, was die beiden mit einander besprechen, ob sie sich näher kommen, bereit sind, ihre Erlebnisse zu teilen und zu verarbeiten.

Für beide ist es kein leichter Schritt, für Kai wohl noch eher, wie für Kevin. Kai ist ja schon länger in Therapie und auch älter wie unser Kleiner, bei dem ja alles noch verdammt frisch ist. Hoffentlich kriegen sie das hin und vielleicht kommen sie ja zusammen.

Jerome und ich finden, dass sie gut zusammen passen würden, obwohl wir ja Kai jetzt auch erst seit gestern kennen. Kai macht auf uns einen guten Eindruck und auch optisch sind die beiden sehr hübsch an zu sehen, jeder für sich, aber auch als Paar.

 

Jerome

Wir haben den Rand des Parks hinter uns gelassen und gehen den Weg weiter über eine große freie Fläche, die von der Autobahn durchzogen wird. Auf der anderen Seite der Autobahn sieht man schon den Park am Klinikum. Vor dem Park ist die Straße, in der sich das Eiskaffee befindet.

Bei dem schönen Wetter ist dort bestimmt viel los und durch die nahegelegene Klinik, in der auch gerade Besuchszeit ist, werden wohl noch mehr Leute Lust auf ein Eis haben. Wenn wir keinen Platz kriegen, dann holen wir jeder einen Becher und setzen uns in den Klinikpark.

Sergej ist mit diesem Vorschlag einverstanden und zwischenzeitlich haben wir das Eiskaffee fast erreicht.

 

Ole

Als Frank fertig telefoniert hat, schaut er Mutsch an und fragt: „Ich weiß, dass ich jetzt etwas frage, was nicht selbstverständlich ist. Könntest du mir dein Auto leihen, das ich mit Ole nach Nordenham zu meinen Eltern fahren kann? Andernfalls müsste ich mit der Bahn fahren, was aber am Sonntag nicht gerade gut geht.“

Mutsch überlegt nicht lang. „Ich brauch das Auto heute nicht mehr, ihr könnt also ruhig den Wagen nehmen und deine Eltern besuchen“, sagt sie, „fahrt vorsichtig, dann ist alles OK. Gibt es Probleme daheim oder willst du einfach nur mal hin?“

„Mama hat die Sachen aus sortiert, die ihrer Meinung nach weg sollen, will aber, das ich selber gucke, ob das alles weg kann oder ob ich was behalten will und weil morgen die Müllabfuhr kommt, soll ich noch heute vorbei  kommen“, klärt Frank uns über den Zweck der Fahrt auf.

Wir holen uns noch jeder eine Weste und verabschieden uns dann von Mutsch.Dann geht es nach Nordenham, zu Franks Zuhause, um die Sachen zu sichten, die weg sollen. So ein Brand ist schon etwas Einschneidendes, weil selbst Sachen, die nicht durch Feuer zerstört sind, oft durch Qualm und Ruß unbrauchbar werden,

Zum Glück für Franks Familie zahlt die Versicherung den Schaden, so dass zumindest materiell nicht all zu viel auf sie zukommt.

 

Kai

Kevin schaut mich jetzt an, meine Hand hat er immer noch in seiner auf seine Oberschenkel liegt.  „Ich war fünfzehn“, beginnt ich zu erzählen, „als ich gemerkt habe, das ich lieber Jungs mag. Anfangs war ich eher irritiert als erschrocken und habe natürlich erst mal niemand davon erzählt.

Ich war zu dem Zeitpunkt schon fast fünf Jahre im Fußballverein und war ein ganz brauchbarer Außenstürmer mit guter Torausbeute. Die Erkenntnis, schwul zu sein, ließ meine Leistungen  zunächst schwächer werden.

Unser Trainer, Jörn,  war zwanzig, schlank und sehr sportlich, nahm mich nach einem Training mit in seinen Raum, um über meine schlechteren Leistungen zu reden. Unsere B-Jugend war zu dem Zeitpunkt Tabellenzweiter und alle wollten natürlich Meister werde,  hofften darauf, dass ich möglichst viele Tore mache.

Er fragte mich, ob ich Probleme hätte und er gab sich sehr viel Mühe, den Grund für meine Leistungsschwäche zu ergründen. Er fragte alles Mögliche, nach Zoff zu Hause oder nach einer Freundin, nach Ärger mit der Schule und so weiter.

Ich war nach einer viertel Stunde so durch einander vor lauter Fragerei, das ich auf die Frage, ob ich denn vielleicht schwul sei und damit nicht klar käme, zuerst mit ja antwortete und erst als mir bewusst wurde, das ich mich gerade geoutet  habe, dementierte ich das alles sofort vehement.

Ich hatte mich vor lauter Fragerei verplappert und versuchte jetzt panisch, das zu widerrufen. Er nahm mich bei der Hand und beruhigte mich. „Nun“, sagte er, „selbst wenn du schwul sein solltest, von mir wird das keiner erfahren. Ich habe nichts gegen Schwule.“

Er strich mir über den Arm und sagte immer wieder, das es nicht so schlimm sei, wenn man schwul wäre und auch, wenn ich immer wieder abstritt, schwul zu sein, war er wohl eher der Meinung, ich wäre es. Ich hätte mich damals ohrfeigen können, dass ich mein Geheimnis so unbedacht preisgegeben habe.

„Mir ist schon auf gefallen“, sagt er, und legt einen Arm um meine Hüfte, „das du , wenn du mit den anderen zum Duschen gehst, immer eine weite Badehose anhast und das du bei Spielen immer ganz zum Schluss möglichst allein duschst; damit du dich nicht vor den anderen anziehen musst . Jetzt weiß ich auch den Grund dafür.

Ich werde es niemandem sagen, ich möchte einfach nur, dass du wieder gut spielst. Du weißt jetzt, das ich nichts gegen schwule Jungs habe und wenn du mal drüber reden willst, dann sag Bescheid. Und jetzt ab nach Hause.“

Er gab mir einen Klaps auf den Po und schob mich zur Tür. Abends im Bett machte ich mir viele Gedanken über die ganze Situation und auch über Jörn, unseren Trainer. Unruhig schlief ich in dieser Nacht und träumte auch von ihm, allerdings nur wirres Zeug und ich war froh, dass die Nacht irgendwann vorbei war.

In der Schule war es in den nächsten Tagen auch nicht besonders und zum nächsten Training wollte ich gar nicht erst gehen. Meine Eltern bestanden aber darauf, dass ich dort hingehe und mein Vater brachte mich persönlich mit dem Auto hin.

Eigentlich war alles wie immer und ich war auch wieder etwas besser im Training als die Zeit vorher. Alle, auch Jörn, waren wie immer zu mir und im Nach hinein war ich  froh, dass mein Vater mich hingebracht hat.

Nach dem Training war noch Besprechung für das Spiel am Samstag, die vorgesehene Mannschaftsaufstellung wurde besprochen. Ich sollte von Anfang an spielen, was bei einigen Mitspielern nicht so gut ankam wegen meiner schlechten Leistungen in den letzten Spielen.

Jörn sagte aber, dass es jetzt bestimmt wieder besser laufen würde bei mir und wenn nicht, könnte er ja immer noch wechseln. Es war ein sehr wichtiges Spiel gegen den Tabellendritten und wenn wir nicht gewinnen würden, könnten wir nicht mehr Meister werden.

Das Spiel war sehr hektisch, bei mir lief es ganz gut, aber uns und auch dem Gegner wollte kein Tor gelingen. Kurz vor Schluss, wenige Sekunden vor dem Abpfiff kam von außen eine schlechte Flanke herein, zu weit, aber in meine Richtung. Ich lief dem Ball entgegen und da ich ihn per Fuß nicht bekommen hätte, flog ich, den Kopf voraus zum Ball.

Ich traf den zwar ziemlich unkontrolliert, aber er flog am Tormann vorbei ins Netz. Der Schiedsrichter pfiff das Tor und dann auch gleich das Spiel ab. Wir hatten in letzter Sekunde gewonnen. Meine Mitspieler brachen wie ein Unwetter über mich herein.

Ich lag am Boden und viele Jungenkörper und Hände zeigten mir ihre Freude. Mein Penis machte sich selbstständig, schwoll an und drückte in der Hose. Jetzt kam auch Jörn, machte sich Platz und zog mich vom Boden hoch in seine Arme.

Mein Ding drückte dabei an seinen Oberschenkel und seine Augen verrieten, dass er das sehr wohl mit bekam.Panisch wollte ich mich von ihm lösen, aber er hielt mich fest und zwar solange, bis sich mein Zustand wieder halbwegs normalisiert hatte. Mein Herz klopfte wild und mein Kopf war vor Verlegenheit ganz rot.

Die Angst, entdeckt zu werden, war größer als der Reiz, der von seiner Berührung ausging. Die anderen waren bereits auf dem Weg in die Kabine und wir gingen nun ebenfalls dorthin. Von überall her riefen mir die Zuschauer lobende Worte zu.

In der Kabine war gute Stimmung und sogar der Vereinsvorsitzende kam, um zu gratulieren. Er teilte uns dann mit, dass der Tabellenerste sein Spiel heute verloren hatte und wir jetzt Dank unseres Sieges an der Tabellenspitze waren.

Das sorgte natürlich für Jubel und da wir im letzten Spiel zum Tabellenletzten mussten, war bei einem Sieg dort die Meisterschaft sicher. Diesmal lud der Vorsitzende uns im Anschluss auf eine Runde ein, so dass ich als der Torschütze nicht wie sonst nach einem Heimspiel so einfach verduften konnte.

Ich wartete bis fast alle fertig waren und nur noch zwei andere im Duschraum waren und ging an die Dusche ganz außen, so dass ich mich zur Ecke drehen konnte und keiner meinen halbsteifen Penis in der Shorts sehen konnte. Als ich fertig war, trocknete ich mich im Duschraum ab, Handtuch und Unterhose hatte ich schon gleich mitgenommen, und zog die weite Unterhose gleich an.

So kam ich dann ohne Probleme als Letzter in das Vereinsheim und wurde mit „Kai, Kai“ Rufen empfangen. Viele Erwachsene klopften mir auf die Schulter und lobten mein tolles Tor. Wir tranken einen Radler auf den Vorsitzenden, dabei blieb es allerdings nicht und es gab noch ein paar Runden, so dass ich schon einen Schwips verspürte.

Nach ein ein halb Stunden wollte ich nichts mehr trinken, da ich ja  Alkohol in dieser Menge nicht gewohnt war. Ich hatte den Radler total unterschätzt und spürte nun deutlich die Wirkung.

Einige waren schon nach Hause und Jörn bot mir an, mich nach Hause zu fahren, was mir auf Grund meines Zustands gerade Recht war, laufen wollte ich nicht mehr.“

Ich machte eine Pause. Mein Hals war trocken und gerne hätte ich jetzt was getrunken aber wir hatten ja nichts dabei.

Kevin hielt immer noch meine Hand und sein Daumen rieb immer noch leicht über meinen Handrücken. Er hat mich mit keinem Wort unterbrochen und einfach zugehört.

 

Jerome

Wir haben großes Glück, gerade als wir ankommen, wird ein Tisch frei und wir nehmen sofort Platz. Es dauert ein bisschen, bis die weibliche Bedienung an unseren Tisch kommt. Da wir zwischenzeitlich schon in die Karte geguckt haben, können wir direkt bestellen.

Sergej mag es klassisch und bestellt Bananensplit, ich bestell einen Becher mit Waldfrüchten. Das Lokal ist voll besetzt und während wir auf das Eis warten, beobachten wir ein wenig das Publikum. Sergej sagt plötzlich: „Dahinten sitzt Torsten, so wie es aussieht mit seiner Familie.“

Ich dreh mich um und gucke in seine Blickrichtung. Tatsächlich sitzt der Torsten ganz hinten, wohl mit Eltern und Schwester am Tisch und löffelt Eis.

„Der wird Morgen nach Hause entlassen“, sag ich zu Sergej und dreh mich wieder zu ihm. „Jetzt schaut er her“, sagt mein Schatz, „ich glaube, er hat mich erkannt, er kommt her“, sagt Sergej und ich dreh mich wieder um und schau Torsten entgegen.

„Hallo, das ist ja cool, euch beide hier zu treffen“, sagt Torsten, als er an unseren Tisch kommt, „seit ihr zwei allein unterwegs?“  „Ja, Kevin und Kai sitzen im Bürgerpark und reden mit einander und wir sind hier her spaziert, um ein Eis zu essen“, erklärt Sergej unsere Anwesenheit.

„Du bist mit deiner Familie hier, wenn ich das richtig sehe“, sag ich zu ihm und er nickt. „Eigentlich soll ich ja morgen nach Hause“,  sagt Torsten, aber Papa hat mit Dr. Morbach gesprochen. Damit Mama nicht Morgen noch mal her fahren muss, darf ich heute schon mit. Wir müssen nur warten, bis die Papiere fertig sind.“

„Schön, dann bist du ja auch endlich wieder zu Hause“, meint Sergej. „ Am Dienstag muss ich in Reha, drei Wochen mindestens,  nach Bad Schwartau“, sagt der Kleine, „mal sehen, was da abgeht. Das sollte ja erst ambulant gemacht werden, aber die Krankenkasse will, dass ich dorthin gehe. Papa findet das auch besser und mich fragt eh keiner.  Hoffentlich sind da nicht nur so alte Leute, dann krieg ich die Krise.“

„Bad Schwartau? Nie gehört“, sagt Sergej, „wo ist das denn?“  „Irgendwo in Schleswig Holstein, bei Lübeck und nicht weit von der Ostsee weg liegt das“, sagt Torsten, „genaues muss ich googlen, wenn ich zu Hause bin. Fahrkarte für die Bahn krieg ich hier von der Klinik und auch alle Unterlagen.“

„Viel Erfolg und schreib mal ab und an ne SMS, damit wir wissen, wie es dir geht“, sagt Sergej zu ihm. „Vielleicht  kommen wir dich mal ein Wochenende besuchen“, sag ich, „wenn es irgendwie machbar ist.“ „Das ist aber nicht gleich um die Ecke“, sagt er, „das sind fast 250 km, sagt Papa.“

Ich hole mein Handy raus, geh kurz ins Internet und suche die Entfernung raus. „240 km steht hier, über die Autobahn, mit dem Skoda gut zwei Stunden“, sag ich,

„ Wenn wir über Nacht bleiben“, plane ich weiter, dann lohnt sich das immer. Kai und Kevin können ja auch mitkommen und wenn Papa uns den großen Audi gibt, ist auch für Ole und Frank noch Platz. Da kann man noch zwei Sitze einbauen.“

„Das wäre natürlich toll“, sagt Torsten und strahlt uns an. Jetzt kommt seine kleine Schwester und will ihn holen. „Ich muss zurück, Papa will bestimmt gehen“, sagt er, „ich melde mich auf jeden Fall per SMS und bei Ole per Mail. Tschüss und euch noch einen schönen Sonntag.Grüßt die Anderen von mir.“

Er gibt uns zum Abschied die Hand und folgt dann der Kleinen, die fest an seinem Arm zieht, zurück zu dem Tisch, an dem seine Eltern sitzen. Unser Eis ist alle und ich winke der jungen Dame zum Bezahlen. Nachdem das erledigt ist, machen wir uns auf den Rückweg zum Bürgerpark.

Kevin

Kai macht gerade eine Pause bei seiner Erzählung. Bis jetzt war ja noch nichts Schlimmes dabei. Ich bin jetzt echt gespannt, was da noch kommt. Er hat seine Hand nicht weg gezogen, es scheint ihm also zu gefallen, dass ich ihn festhalte und mit meinem Daumen streichele.

Er ist mir sehr sympathisch, ich mag ihn und find ihn auch sehr süß. Ich könnte mir schon vorstellen, sein Freund zu sein. Mal sehen, wie er dazu steht, ob er das überhaupt will und kann.Dass er drei Jahre älter ist als ich, stört mich nicht und ihn scheint mein Alter auch nicht zu stören.

Er seufzt, holt tief Luft und fährt dann fort, mir von seiner Vergangenheit zu erzählen.

 

Kai

Unterwegs im Auto fragte er mich, ob ich mich mittlerweile zu Hause geoutet habe. Mir war es nicht besonders nach dem ganzen Radler und ich sagte einfach nur „Nein, um Gottes Willen.“  „Hast du Angst, sie werfen dich raus“, will er wissen. „Nö, das wohl nicht, aber es gibt bestimmt Stress mit Papa“, sag ich.

„Hattest du schon mal Sex mit einem Jungen“, fragt er nach einer kurzen Zeit. Ich werde natürlich rot und sage schnell: „Nein, mit wem denn. Ich kenne keine anderen schwulen Jungs.“  „Also immer nur wichsen“, sagt er, „das ist aber nicht so prickelnd auf Dauer.“

Dann fällt mir auf, das wir garnicht zu mir nach Hause fahren, sondern wo anders hin. „Wo fährst du hin Jörn, ich will nach Hause, mir ist nicht gut“, sag ich und schau ihn an. „Ich will dir was zeigen bei mir zu Hause“, sagt er und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel.

„Was willst du mir denn zeigen, ich muss nach Hause“, sag ich. „Warts ab, es dauert nicht lang, wir sind gleich da“, sagt er und biegt dann in eine Einfahrt vor einem Einfamilienhaus ein. „Lass deine Tasche im Auto und komm“, sagt er und steigt aus. „Ich will nach Hause“, sag ich wieder. „Gleich, komm jetzt“, ist die Antwort.

Ich steige aus und folge ihm zur Tür, meine Beine sind schwer und ich wanke ein bisschen. Der viele Radler macht mir zu schaffen. Im Haus schiebt er mich nach oben, in sein Zimmer und setzt mich aufs Bett. „Ich muss pinkeln, der ganze Radler“, sag ich

„Komm, ich zeig dir das Bad“, sagt er und zieht mich am Arm vom Bett hoch. Auf dem Flur öffnet er die Türe und schiebt mich ins Bad. Als ich aus dem Bad komme, steht er vor der Tür und wartet auf mich. Er nimmt wieder meinen Arm und schiebt mich in sein Zimmer und aufs Bett zurück.

Er setzt sich neben mich und legt mir den Arm um die Schulter. Ich will von ihm abrücken, aber er hält mich fest, „Jörn, lass mich los“, sag ich.  „Kai, hab keine Angst, ich tu dir nichts Böses“, sagt er und beginnt mit der anderen Hand über meinen Schwanz unter der Hose zu reiben.

Ich will ihn festhalten, aber er ist viel stärker als ich , der Alkohol macht mir zu schaffen und als ich mich noch mehr wehre, drückt er mich nach hinten,  legt er sich einfach mit seinem Gewicht auf meinen Bauch und pinnt mich aufs Bett.

Seine Hand hat meine Hose geöffnet und er schiebt sich hinein. Die weite Unterhose ist kein Hindernis und schon schließen sich seine Finger um meinen vom Reiben halbsteifen Penis.

Durch geschicktes Reiben versteift der sich sofort gegen meinen Willen und wieder versuche ich vergeblich, mich aus seinem Griff zu befreien. „Ich schreie, wenn du mich nicht loslässt“, keuche ich.

„Wir sind allein im Haus“, lacht er, „da hört dich keiner und du willst es doch auch. Du bist doch schon ganz hart und geil. Es wird toll, glaub mir.“ Er reibt mein Glied, spielt  dann zwischendurch mit meinem Sack und streicht mit einem Finger über mein Poloch.

Langsam erregt mich das, mehr als mir lieb ist und mein Widerstand wird schwächer. Er beugt sich zu meinem Gesicht und will mich küssen. Ich drehe meinen Kopf ruckartig zur Seite, so dass er nur meinen Hals küsst.

Wieder lacht er und schiebt meine Hosen weiter runter, sodass sie an den Unterschenkeln hängen.  Dann beugt er sich, mich immer noch mit einem Arm festhaltend mit seinem Gesicht über meinen Schoß und umschließt meinen Penis mit seinem Mund.

Ich keuche ungewollt auf, so ein Gefühl geht von seiner Tätigkeit aus und unbewusst schiebt sich mein Unterleib ihm entgegen. Jeglicher Widerstand erlahmt langsam auf Grund der Gefühle, die nun über mich herein brechen.

Im Gegensatz zum Onanieren ist das, was ich fühle, wahnsinnig gut und er lässt auch nicht nach.  Dann steckt er einen nassen Finger langsam in meinen Po, es ziept kurz, geht aber in den Empfindungen an meinem Schwanz ganz schnell unter. Nur vage fühl ich seinen Finger in mir.

Plötzlich, der Finger reibt tief in mir, trifft er eine Stelle, bei der es mich wie einen Stromschlag durchfährt. Eine unbekannte Lust explodiert förmlich in mir und nach ein paarmal hin und her reiben mit dem Finger schießt mein Samen aus mir heraus und ich versinke in einer rosafarbenen Lustwolke.“

Ich halte inne, Kevin hat nun einen Arm um meine Schulter gelegt. Er hat wohl gemerkt, dass mich das alles sehr mitnimmt. Trotzdem will ich ihm alles erzählen, weil ich will, dass er mich kennen und verstehen lernt. Auch hilft mir das, mit dieser Geschichte besser klar zu kommen und sie irgendwann einmal ganz zu verarbeiten. Kai

Die Nähe Kevins, seine Umarmung und das Streicheln an meiner Hand haben mich wieder etwas ruhiger gemacht, so dass ich jetzt weiter erzählen kann, auch wenn es schwer fällt.

„Als ich wieder klar denken kann, wird mir schlagartig meine Lage bewusst, dass ich hier mit runtergelassenen Hosen und vollgespritzten Bauch auf Jörns Bett liege. Ich will hoch, weg von hier, fliehen, will sofort nach Hause.“Er hält mich, schaut mich an, fragt: „Und, Kleiner, das war doch gut, oder nicht? So ist es dir doch noch nie gekommen, gib es zu.“  „Lass mich los“, sag ich laut, „ich muss nach Hause“, und will mich aufrichten.

„Oh nee, Kleiner“, sagt er, „so geht das Spielchen nicht. Du hast jetzt deinen Spaß gehabt und was ist mit mir? Jetzt bin ich dran, du wirst mir auch einen blasen und wenn du Zicken machst, dann werde ich deinen süßen Arsch entjungfern. Wenn du es ordentlich machst, blas ich dich zur Belohnung nach her noch mal.

Er steht auf, zieht mich hoch, so dass ich sitze. „Seine Hände halten mich an meinen Schultern fest und er sagt: „Los, auspacken, zieh meine Hosen aus.“ Als ich zögere, drückt er seine Finger in meine Schultern, so fest, das es weh tut.

„Blasen tut nicht weh, sagt er, „aber wenn ich dir meinen Steifen in den Hintern stecke, dann wirst du dich ärgern, das du nicht blasen wolltest .Los jetzt, ich bin hart und geil und warte nicht mehr lange.“ Seine Trainingshose ist vorne stark ausgebeult und als es noch fester in meine Schultern drückt, greife ich nach seiner Hose und ziehe sie nach unten.

Er trägt einen wessen Slip und die Beule darin kommt mir riesig vor. Ein feuchter Fleck zeigt mir, dass er schon stark erregt sein muss. „Weiter, mach hin“, fordert er gepresst. Als ich den Slip nach unten ziehe, springt mir ein großer, unbeschnittener Penis entgegen, der wesentlich länger und dicker ist, als meiner.

„Fass ihn an, zieh die Vorhaut zurück und dann nimm ihn in den Mund. Und gib dir Mühe, Kleiner, sonst fick ich dich wirklich noch“, sagt er mit vor Geilheit heiserer Stimme. Ich fasse seinen Schwanz an, ziehe die Haut ganz zurück und nehme ihn zaghaft in den Mund. Die schleimigen Tropfen schmecken leicht salzig.

Seine Rechte legt sich in meinen Nacken, hält meinen Kopf nach vorn, so das er tiefer in meinen Mund eindringen kann. Nun bewegt er sich hin und her, fickt mich stöhnend in den Mund in einem gleichbleibend schnellen Rhythmus .Meine Augen habe ich fest geschlossen, will nichts sehen,  höre in schnaufen und stöhnen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit pumpt er seinem Sperma in mein Gesicht, nachdem er sein Ding aus meinem Mund geholt hat. Der weiße Saft läuft runter zu meinem Kinn und tropft von dort auf meine immer noch nackten Oberschenkel.

Als er wieder normal atmet, lässt er mich los, sagt aber zugleich, das ich sitzen bleiben soll. „Bitte, lass mich jetzt gehen, Jörn, ich will nach Hause“, sag ich mit eher zaghafter Stimme. Ich habe Angst, das er noch mehr von mir will.

„Erst, wenn du deine Belohnung bekommen hast“, sagt er und setzt sich so hin, das ich nicht weg kann. Er beginnt, mit meinem schlaffen Glied und mit meinen Hoden zu spielen. Fast schon zärtlich bemüht er sich und es gelingt ihm natürlich durch seine Behandlung, das ich wieder steif werde.

Er schaut mich an und sagt:“Genieß es, Kleiner, viele wären froh, wenn ich ihnen einen blasen würde und du hast gleich zweimal das Vergnügen. So einen süßen und schönen Schwanz hat man nicht alle Tage im Mund“. Er lässt sich viel Zeit, so das auch bei mir jetzt alles nass wird an der Spitze. Trotzdem, das ich es nicht will, wird es immer geiler, was er da mit mir macht,  um soo vieles besser, als wenn ich mich sonst selber wichse.

Er reizt mich bewusst langsam, so das ich immer unruhiger, auch immer geiler werde. Wenn er jetzt aufhören würde, würde mein Schwanz laut „Nein“, rufen, wenn er könnte. Es fühlt sich viel zu gut an, um jetzt noch zu protestieren. Das Gehirn hat das Denken an den Pimmel abgetreten.

Dann beugt er sich wieder runter, nimmt den Schwanz in den Mund, spielt mit der Zunge rund um die Spitze, lutscht wie an einem Dauerlutscher. „Soll ich jetzt aufhören, Kleiner?“, fragt er. „Nein, nicht“, stammele ich und schäme mich nicht mal besonders dafür.

„Ich wusste, das es dir gefallen wird“, sagt er, bevor er sich mit der Zunge  an meinem Sack zu schaffen macht. Dann leckt er noch weiter nach hinten über den Damm, bis an mein Poloch und spielt da mit der Zunge. Das ist irre, solche Gefühle waren mir gänzlich unbekannt.

Längst hält er mich nicht mehr fest, seine Hand reibt mich und seine Zunge ist in meinem Arsch. Stöhnend, die Hände in das Laken gekrallt, komme ich, noch heftiger als beim ersten Mal.

Er erhebt sich, lächelt mich an und putzt seine Hand in meiner Shorts ab, die mir immer noch in den Kniekehlen hängt. „Zieh dich wieder an, ich fahr dich heim“, sagt er, „beim nächsten Mal gibt es mehr. Wenn du jemandem was erzählst, sag ich, dass du es wolltest. Ich oute dich dich überall und es ist mir ein leichtes, mir einfach ein Alibi für die Zeit jetzt zu besorgen. Also halt einfach den Mund, das rate ich dir.“

Meine Kleider habe ich schnell in Ordnung gebracht und ohne ein Wort folge ich ihm hinaus und ans Auto. Ich bin ganz durcheinander und kann keinen klaren Gedanken fassen. Er setzt mich zehn Minuten später dreißig Meter von unserem Haus ab.

“ Denk dran, halt nur dein Maul,  und wenn du mal wieder  geil bist, ruf mich an. Ich besorg es dir gerne öfter und vielleicht darfst du mich dann mal ficken, dein Schwanz hat mir sehr gefallen „sagt er bevor ich aussteige.

Ich gebe keine Antwort, laufe zur Haustür und sperre auf. Ich gehe gleich auf mein Zimmer, schmeiße die Tasche in die Ecke und hole frische Unterwäsche aus meinem Schrank. Drei Minuten später stehe ich unter der Dusche, wieder mal, und das Wasser prasselt auf mich herunter, so heiß, das ich es gerade noch so aushalte.

Dreimal wasche ich meinen Penis und meinen Hintern mit Duschgel ab und wieder läuft alles vor meinen Augen ab, wie ein Film. Ich meine seinen Mund zu spüren und seinen Finger in meinem Po und erst jetzt wird mir so richtig klar, was er mit mir gemacht hat.

Er hat mich missbraucht, die Situation eiskalt ausgenutzt. Er hat gesehen, das ich angetrunken war und hat das regelrecht geplant, hat sich eine Chance ausgerechnet, mich rum zu kriegen für sein Sexspielchen.

Ich mache mir Vorwürfe, das ich es letztendlich doch genossen habe, dieses geile Gefühl am Penis und am Po, aber selbst gegen meinen Willen ist mein Schwanz bei der Behandlung bretthart geworden und gespritzt habe ich wie nie zu vor in meinem Leben.“

Ich hebe die Augen, schau Kevin an. Kein Ekel und kein Abscheu prägen sein Gesicht, sondern sein Blick ist voll Verständnis. Dann umarmt er mich plötzlich, drückt mich an sich, nuschelt in mein Ohr: „Du hast keine Schuld, kannst nix dafür, er hat deine Lage schamlos ausgenutzt, um seinen Spaß zu haben. Er ist auf seine Art auch ein Schwein wie der Berger.“

Er hält mich und reibt beruhigend meinen Rücken. Das tut mit gut und ich werde ruhiger. „Willst du mir etwas von Berger erzählen, ich möchte mal eine Pause machen“, frage ich leise und schau ihn wieder an.

 

Kevin

Ich überlege und nicke dann, sage „Ja, ich will“ und hole tief Luft. Er hat sich mir anvertraut, nun will ich mich ihm öffnen, auch, wenn mir das nicht leicht fällt.

Er dreht sich mit dem Oberkörper zu mir und nimmt meine Hände in seine. So, wie ich eben, streichelt er nun mit den Daumen meine Hände.

„Seit ich denken kann, habe ich immer im Heim gewohnt, bin mit vielen andren Kindern zusammen aufgewachsen, war scheu und zurück haltend, manchmal ängstlich, mit wenig Kontakt zu anderen Kindern. In der Hackordnung war ich ganz hinten und wurde von den meisten nur selten richtig wahrgenommen.

Später dann, in der Schule war ich stets bemüht, alles richtig zu machen und so schaffte ich einen ordentlichen Realschulabschluß. Mit vierzehn erkannte ich langsam, das mein Herz mehr für Jungen schlug, eine Tatsache, die im Heim nicht ungefährlich ist.

Mit fünfzehn bekam ich ein Einzelzimmer und zu diesem Zeitpunkt vertraute ich mich auch meinem Betreuer an. Der riet mir dann, es zunächst auf jeden Fall niemanden zu erzählen von den anderen Heimbewohnern, etwas, das ich mir eh schon fest vorgenommen hatte.

Ich hatte Glück, das meine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz im Hilton Erfolg hatte, dort bekam ich sogar ein Zimmer und Essen, so das praktisch ein total neuer Lebensabschnitt für mich begann. Es lief gut an und das erste Vierteljahr war schnell vorbei.

Mein Betreuer aus dem Heim kam regelmäßig vorbei, guckte, ob alles lief und redete auch mit Berger, der mein unmittelbarer Vorgesetzter war. Es gab außer mir noch sieben Pagen, alle in meinem Alter ungefähr in unterschiedlichen Ausbildungsjahren.

Die waren alle ganz in Ordnung, aber da die nicht im Hotel wohnten und wir meistens in  unterschiedliche Schichten schafften, hatten wir nicht so viel Kontakt mit einander. Anfangs war der Berger sehr nett zu mir.

Mein Betreuer muss sich dann im Gespräch mit Berger wohl irgendwann mal verplappert haben, jedenfalls kam er auf mein Zimmer morgens um halb zehn, ich hatte Mittagschicht und lag noch im Bett. Ich wurde erst wach, als ich eine Hand an meinem Sack spürte.

Ich erschrak furchtbar, riss die Augen auf und sah direkt in sein Gesicht. „Guten Morgen, kleiner Schwuli“, sagte er und drückte meine Hoden leicht zusammen. „Na, gut geschlafen, Kevin, mein Süßer, wir zwei werden noch viel Spaß miteinander haben.“

Der Schreck saß tief und nur langsam wurde mir klar, was hier gerade passierte. „Was ….soll…das“, stammelte ich und wollte nach oben rutschen, weg von ihm. Sofort wurde sein Griff fester und Schmerz quälte meine Hoden. „Ganz ruhig, Kevin, dann geschieht dir nichts. Wenn du Stress machst, muss ich dich zur Strafe ficken, ist das klar“, sagte er und drückte meine Eier kurz fester.

„Ja, aber nicht mehr drücken“, stieß ich gepresst hervor. „Na, geht doch“, meinte er und lockerte seinen Griff, ohne mich jedoch ganz los zu lassen. Er hielt mir zwei eindeutig gebrauchte Männerunterhosen vors Gesicht und sagte: „Die habe ich hier bei dir gefunden und habe einige Fotos gemacht, wie sie in deinem Schrank liegen“, sagte er.

„Wenn du nicht machst, was ich dir sage, werde ich den Direktor informieren und das Heim und dann bist du weg hier“, meinte er weiter und grinste dreckig. Mir wurde schlecht vor Angst, ich malte mir in den schlimmsten Farben aus, was passieren würde, wenn er seine Drohung wahr machte.

„Ich habe die nicht genommen, sowas mache ich nicht“, stieß ich hervor. Sein Griff wurde sofort wieder fest und schmerzhaft. „Was meinst du kleine Schwuppe, wem wird man in dem Fall glauben, dir oder einem langjährigen Mitarbeiter mit bestem Ruf“, meinte er lässig und lockerte seinen Griff wieder.

„Zuerst musst du mal lernen, wie man einen anständigen Schwanz bläst, oder hast du schon mal so ein Ding im Mund gehabt?“, wollte er wissen. Als ich keine Antwort gab, drückte er wieder zu und fragte: „Bist du noch Jungfrau, rede?“ Ich konnte nur nicken und erste Tränen quollen aus meinen Augen.

„Setz dich auf“, befahl er mir und öffnete mit der freien Hand seine Hose und schob sie nach unten. Er war eindeutig schon stark erregt, denn in seinem Slip war eine dicke Beule. „Zieh mir den Slip runter und lass dich überraschen“, sagte er und schob sich näher an mich heran.

Der Druck auf meine Hoden nahm zu und so griff ich schnell den weißen Slip und zog in herunter. Es war schon ein imposanter Schwanz, der aus dem Slip nach oben schnellte, dick und rot ragte mir seine Eichel entgegen, eine Vorhaut hatte er nicht.

„Mach schon, fass ihn an und wichs ein bisschen und kraule meinen Sack dabei. Wenn du mir weh tust, dann tu ich dir auch weh und wenn du beißt, dann fick ich dich, Freundchen, also gib dir Mühe.“

Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen, also tat ich wie er gesagt hatte. Die nächsten Minuten kamen mir wie Stunden vor. Ich hatte Mühe ihn in den Mund zu nehmen, er war dick und roch nach Schweiß und Pisse.

Nur mühsam und unter Aufbietung aller Kraft konnte ich verhindern, im auf sein Ding zu kotzen. Als er kam, spritzte er etwas in mein Gesicht, hauptsächlich aber in meine Haare, die ich zu dem Zeitpunkt noch etwa Kinn lang trug.

Er zog den Slip und die Hose hoch und meinte: „Na ja, für den Anfang ging das schon, aber wir werden noch Gelegenheit zum Üben haben. Denk dran, um eins beginnt dein Dienst, sei pünktlich.“

Verschmiert und total am Boden zerstört sah ich ihm nach, wie er durch die Türe verschwand. Die Unterhosen hatte er mitgenommen. Ich weiß nicht, wie lang ich reglos im Bett gesessen bin, bevor ich in der Lage war, mich zu rühren.

Ich hatte zwar abends meine Türe abgeschlossen, aber Berger hatte einen Generalschlüssel und kam überall rein. Ich stand zitternd auf und ging in das kleine Duschbad, das zu meinem Zimmer gehörte.

Heiß duschte ich, ganz lange und dann putzte ich dreimal meine Zähne, doch auch danach meinte ich immer noch, seinen Pimmel zu schmecken. Wieder schüttelte mich der Ekel und ich stürzte zum Klo und kotzte mir fast die Seele aus dem Leib. Völlig erschöpft sank ich vor dem Klo auf den Boden und dann fing ich an zu weinen.

So saß ich, von Weinkrämpfen geschüttelt, bestimmt zwanzig Minuten vor der Schüssel, bevor ich mich langsam beruhigte. Mühsam stand ich auf, um mir erneut die Zähne und den Mund zu putzen. Ein Blick in den Spiegel ließ mich erschrecken.

Ich sah einfach furchtbar aus, blass, nein, kalkweiß,  mit roten Augen, ein Gespenst und die Angst vor Berger blickte mir entgegen. Ich zitterte am ganzen Körper und mein Herz klopfte heftig in meiner Brust. Langsam zog ich mich an, machte mich fertig für meine Schicht, von der ich noch nicht wusste, wie ich sie schaffen sollte.“

Meine Stimme ist immer leiser geworden, versagt jetzt ganz. Schweiß steht jetzt auf meiner Stirn und Kai hat seine Arme um mich geschlungen und hält mich fest. Tränen laufen meine Wangen runter und mein Kopf sinkt auf Kais Schulter. Seine Hände streichen beruhigend über meinen Rücken, seine Nähe tut mir gut.

Mehrere Minuten sitzen wir so. Langsam wird mir besser, seine Nähe  wird mir bewusst und  ich suche seine Augen. Er sieht mich an und dann legt er seine Stirn gegen meine. Ich rieche ihn jetzt, er ist so nah, riecht ein bisschen nach Vanille und sein Atem nach Minze. Eine Mischung, die mir gefällt und die mich ruhiger werden lässt.

Unsere Blicke versinken in den Augen des anderen und ein Kribbeln zieht im meinem Bauch ein. Ich mag ihn. Er löst sich vorsichtig von mir, obwohl ich ihn gerne weiter so nah bei mir hätte. „Geht es wieder?“, fragt er leise und ich nicke stumm. Er hat wieder meine Hände genommen und wartet darauf, dass ich mit Meinem Bericht fort fahre.

Ich brauche aber erst mal eine Pause, bitte ihn, weiter von sich und Jörn zu erzählen. Er schaut direkt noch mal gequält aus den Augen, nickt aber dann und erzählt weiter.

 

Kai

Kevin ist durch seine Erzählung total auf gewühlt und möchte, das ich zunächst mal weiter erzähle, was mir sofort einen dumpfen Druck im Magen erzeugt. Also werde ich ihm jetzt den Rest meiner Geschichte erzählen, dann hat er Zeit, sich etwas zu beruhigen.

„Montag in der Schule war unser Sieg natürlich Tagesgespräch und viele Mitschüler lobten mein Spiel und mein Tor „, fing ich an, weiter zu erzählen. Ingo, ein Mitspieler, er war eine Klasse über mir, nahm mich in der großen Pause  mit auf die Seite, von den anderen weg, „Was gibts denn, Ingo?“, fragte ich.

„Als wir nach deinem Tor alle auf dir gelegen haben, hattest du einen Steifen, der hat in meinen Bauch gedrückt. Was hat dich denn da geil gemacht, das Tor oder ich und die Anderen“, will er zu  meinem Schreck wissen.

„Da war nichts, du täuschst dich“, sag ich mit rotem Kopf. „Ich weiß genau, wie sich ein steifer Pimmel anfühlt, glaub  mir. Du warst echt geil in dem Moment“, sagt er so, das nur ich es hören kann. „Stehst du auf Jungs“, fragt er jetzt ganz direkt.

„Mann, Ingo, mach Kevin nicht an“, ruft einer aus seiner Clique, der uns wohl beobachtet hat. „Halts Maul, Gregor“, ruft er dem zu, bevor er mich wieder ansieht. „Antworte, ich verpetze grundsätzlich nichts, also, bist du schwul?“, fragt er, und schiebt leise ein „so wie ich“ hinterher.

Meine Augen werden groß, Ingo ist schwul und hat mir das gerade erzählt, sich bei mir geoutet. Die Pausenklingel enthebt mich vorläufig einer Antwort und sehr nachdenklich, aber auch ein bisschen aufgewühlt, gehe ich zurück in die Klasse.

In der folgenden Stunde war ich mit meinen Gedanken beim Fußball, oder besser bei Ingo und dem Fußball. Mir fiel plötzlich auf, das Ingo auch nie nackt Duschen war, sondern immer mit einer weiten Badeshorts ähnlich wie ich, was die meisten in der B-Jugend nicht mehr machten.

Ingo wohnte direkt am Sportplatz, so das dass niemand was dabei dachte, das er beim Training nicht mit uns duschte. Jetzt hatte er sich mir anvertraut, wohl in der Hoffnung, nicht mehr als einziger Schwuler in der Mannschaft, aber auch in der Schule zu sein.

Ich beschloss, nach diesem Schultag, Ingo die Wahrheit zu sagen, mich bei ihm zu outen, so wie er es bei mir getan hatte. Als ich meine Hausaufgaben gemacht hatte, fuhr ich mit dem Fahrrad zum Sportplatz, zu Ingo nach Hause. Seine Eltern, vor allem sein Vater, der war bei der Kripo,  kannten mich vom Fußball her und als ich klingelte, machte seine Mutter auf.

„Ah“, sagte sie und lachte mich an, „der Matchwinner vom Sonntag ist es, schön, dass du uns auch mal besuchen kommst.“ „Eigentlich wollte ich zu Ingo“, sagte ich, ein bisschen rot im Gesicht.

 “ Das du nicht zu mir kommst, Kai, das habe ich mir schon gedacht“, sagte sie lachend.

„Schuhe aus und dann die Treppe hoch, geradeaus, die Tür am Ende des Ganges. Du musst klopfen, er schließt sich immer ein in letzter Zeit“, sagte sie und ging wieder zurück durch die offene Tür ins angrenzende Zimmer. Ich streifte die Schuhe ab und ging hoch.

Vor der Türe blieb ich stehen, überlegte, was ich zu ihm sagen wollte. Ich war nervös, gleichzeitig aber auch neugierig auf das , was er mir sagen würde. Ich gab mir einen Ruck und Klopfte. Es dauerte einen Moment, bis sich der Schlüssel im Schloss drehte und die Türe einen breiten Spalt auf ging.

Als Ingos Augen mich erfassten, fing er zu lächeln  und die Türe ging soweit auf, das ich eintreten konnte. Er ließ mich an sich vorbei, um hinter mir wieder ab zu sperren. „Kai“, sagte er, “ das ist aber eine nette Überraschung, dich hier bei uns zu sehen.“

„Ich wollte mit dir reden, Ingo, wegen der Sache auf dem Schulhof.“ Komm setz dich aufs Bett“, sagte er zu mir und setzte sich ebenfalls dorthin. Sofort kam das Bild von Jörn und mir in mir hoch.“Ich setz mich lieber auf deinen Bürostuhl „, sagte ich und fischte diesen vom Schreibtisch weg und zog ihn heran zu mir.

Ich glaubte, ein bisschen Enttäuschung auf seinem Gesicht zu sehen, er sagte aber: OK, wenn du lieber auf dem Stuhl sitzen willst, ist das auch recht.“ Wir schwiegen beide und ich war verlegen.

„Ich hatte dir auf dem Schulhof eine Frage gestellt, Kai“, brach Ingo unser Schweigen, „, die Antwort ist noch offen. Bist du deswegen her gekommen, um mir eine Antwort zu geben?“

„Auch“, sag ich leise, „aber nicht nur. Auch ich habe Fragen und möchte Antworten darauf haben.“ Er lächelt wissend und sagt: “ OK, dann frag mich, vieleicht fällt dir dann meine Antwort leichter.“ „Wenn ich dich recht verstanden habe“, sage ich jetzt zu Ingo, „dann bist du schwul, ist das so?“

„Ja, ich bin schwul und ich weiß es, seit ich vierzehn war“, sagt er. Vor drei Monaten, da habe ich mich in einen Jungen verguckt, habe  von ihm geträumt und gehofft, dass er auch schwul ist. Meine Mutter hat mich dann gefragt, ob es sein könnte, das ich mir nichts aus Mädchen mache. Auch Papa hat gesagt, es wäre kein Ding, wenn ich lieber Jungs mag und da habe ich mich dann geoutet.

Seit der Zeit geht es mir wesentlich besser und meinem Freund Gregor habe ich das dann drei Wochen später gebeichtet. Er ist immer noch mein bester Freund.“

„Und der Junge, in den du dich verknallt hast, was ist mit dem?“, will ich wissen. “ Der weiß noch nichts davon“, sagt Ingo und schaut ganz wehmütig, „ich weiß ja nicht, ob er schwul ist und wenn nicht, dann bin ich out, wenn ich ihn frage. Ich weiß nicht, wie die anderen im Verein und in der Schule reagieren. Ich hab ein bisschen Angst.“

„Ich habe auch Angst davor“, sage ich und schau ihn an. Jetzt ist es raus, jetzt kann er sich denken, dass ich auch schwul bin. „Du bist also auch schwul“, stellt er fest und ein frohes Lächeln überzieht sein Gesicht, „jetzt kann ich dem Jungen sagen, das ich mich in ihn verliebt habe.

Ich stehe für gefühlte dreißig Sekunden auf dem Schlauch, bis ich begreife, das er mich meint. Ich werde rot und krieg ein bisschen Angst. Das habe ich nicht erwartet und als er jetzt aufsteht und zu mir kommt, krieg ich voll die Panik. Bevor er mich erreicht hat, bin ich schon an der Tür und auf dem Weg nach unten.

Im Flur schnappe ich meine Schuh und Ingos Rufe „Kai, Kai“ ignorierend, renne ich zur Haustüre raus und ………voll in Ingos Vater hinein, der wohl gerade nach Hause kommt. Wir fallen beide und ich unglücklicher Weide mit dem Kopf auf den Randstein des Weges und dann ist alles dunkel.

Wieder zu mir komme ich in  einer Arztpraxis, wie ich später feststelle und ich blicke in mehrere  Gesichter. Mama ist da und Ingo und Ingos Papa und ein Mann im weißen Kittel, der jetzt mit mir zu sprechen beginnt.

„Hallo, Kai, ich bin Doktor Behrens“, sagt er, “ meine Praxis ist in der Straße, wo du gestürzt bist. Ich Stell dir ein paar Fragen und entscheide dann, ob du ins Krankenhaus musst oder ob du mit nach Hause darfst. Die anderen bitte ich, draußen im Wartezimmer Platz zu nehmen, bis ich hier fertig bin.

Als wir allein sind, fragt er zunächst nach meinem Geburtstag, in welche Klasse ich gehe und wie der  Bundeskanzler heißt. Letzteres weiß ich nur, weil mein Vater immer lautstark über diese Dame schimpft, wenn sie im Fernsehen auftaucht.

„Ist dir übel, musst du brechen?“, fragt er und leuchtet mir mit einer keinen Lampe in die Augen. Ich verneine und muss dann dem Licht hinter her schauen, nach rechts und links, dann nach oben und unten. Nun muss ich mich aufrichten und hinstellen, ein paar Schritte hin und her gehen.

„Ich glaube, du hast Glück gehabt, es ist nur eine leichte Gehirnerschütterung“, sagt er weiter, “ die Platzwunde habe ich geklammert und versorgt. Eine Tetanusspritze muss ich dir allerdings noch geben. Schmerzmittel geb ich deiner Mutter, die kann dann bei Bedarf was geben.“

Er zieht eine Spritze auf und fragt dann:“Arm oder Po“ und schaut mich an. „Arm“ ist die Antwort und nachdem er den Arm desinfiziert hat, spritzt er das Zeug darein. Es brennt ein bisschen, aber man kann es aushalten.

„Zwei Tage Bettruhe und bleib auch liegen, sonst kann es sein, das du später öfter Kopfweh hast. Die Schule ist für diese Woche gelaufen  und am Freitag entscheide ich, ob du am Samstag spielen kannst oder nicht. Besser wäre es, du würdest pausieren.“

Dann schob er mich durch die Tür, erklärte meiner Mutter, was er entschieden hatte und verabschiedete sich dann. Schon hatte Mama mich umschlungen. „Was machst du nur für Sachen, wie ist denn das passiert?“, wollte sie genau das wissen, was ich hier nie erzählen würde.

Ingos Vater rettete mich in dem er sagte: „Kai kam sehr schnell aus der Tür und ist dann gestolpert und in mich hinein gefallen. Dabei ist er dann mit dem Kopf auf den Randstein geschlagen und hat sich verletzt, ein Unfall halt.“

Ingo hatte mich während der ganzen Zeit angeguckt und kein Wort gesagt. „Darf ich dich morgen besuchen“, fragte er jetzt und seine Augen blickten mich bettelnd an. Ich nickte vorsichtig und zauberte damit ein Lächeln auf sein Gesicht. Ich konnte und wollte einem Gespräch nicht länger ausweichen.

Als Ingo am nächsten Tag klingelt, bringt ihn meine Mutter hoch in mein Zimmer, wo ich im Bett liege. Er hat mir eine Schachtel Gebäck mitgebracht, die er auf meinen Schreibtisch legt. „Hallo, Kai, wie geht es dir heute, hast du noch Schmerzen?“, fragt er.

„Nein, im Moment tut mir nichts weh. Nimm dir einen Stuhl und setz dich her“, sag ich und warte, bis er meinem Wunsch nachgekommen ist. Seinen Augen sah ich an, das er sich lieber zu mir aufs Bett gesetzt hätte, aber das kann ich wegen der Sache mit Jörn nicht ertragen. Ich weiß noch nicht ob und wie ich das Ingo erklären kann.

Er guckt mich an und fragt dann: „Hat dich meine Aussage, das ich mich in dich verliebt habe, so geschockt, das du so panisch davon gerannt bist, Kai?“ „Nein, das hat mich eher verwundert, Ingo, das du dich in mich verliebt hast“, sage ich leise und setze mich im Bett aufrecht hin. „Was hat dich dann so erschreckt?“, will er wissen.

„Ich hatte Panik, dass du mich umarmen willst und das wolltest du doch, oder nicht?“ ist meine Antwort und ich fühle, das er das so nicht richtig versteht. „Ja, im Überschwang der Freude, das du auch schwul bist, wollte ich dich umarmen, einfach so, ohne Hintergedanken. Warum hast du so reagiert?“, antwortet.

„Ich weiß nicht, ob ich darüber reden kann, es ist nicht so einfach. Ich bin ja hier auch noch nicht geoutet, kann also nicht mit meinen Eltern reden, so wie du“, sag ich verlegen zu ihm. „Ist es denn so was Schlimmes?“, fragt er, „das du nicht darüber reden willst, ich mach mir jetzt schon Gedanken darüber. Von meinem Vater weiß ich, das Opfer oft nicht über erlittene Dinge reden können.“

„Opfer?, was denn für Opfer“, frag ich. „Opfer von Gewalt oder von sexueller Gewalt mein ich“, sagt er. Mir schießen Tränen in die Augen, wieder wird alles präsent, was passiert ist.

Ich presse die Hände vors Gesicht, schluchze. Dann ist Ingo plötzlich bei mir, hält mich und ich gerate diesmal nicht in Panik. Ich heule alles aus mir raus, wie ein Schlosshund. „Warum nur ich, warum hat er das gemacht „frag ich laut, immer wieder.

Ingo murmelt mir ins Ohr:“ Es wird alles wieder gut, ich bin bei dir, das wird schon wieder.“ Immer wieder dieselben Worte, die er in mein Ohr murmelt, dabei wiegt er meinen Oberkörper sanft hin und her.

Es dauert lang, bis ich mich wieder beruhigt habe. Er hält mich immer noch und jetzt stößt es mich auch nicht mehr ab.

„Du musst es raus lassen, erzählen, Kai, sonst wird es dich immer verfolgen“, sagt er und ich fühle, dass er Recht hat. Trotzdem habe ich Angst davor. Was werden meine Eltern sagen, wenn sie erfahren, dass ich schwul bin und was werden sie zu der Sache mit Jörn sagen.

Jörn ist ein beliebter Jugendtrainer und spielt auch noch in unserer ersten Mannschaft und das verdammt gut. Wenn er  weg ist, wird das schlecht sein für unseren Verein und wenn er alles abstreitet und sich wirklich ein Alibi besorgt, dann steh ich als Lügner da und kann hier einpacken.

Allein schaff ich das nicht und ich kann es aber auch nicht auf sich beruhen lassen, er wird mir keine Ruhe lassen, mehr von mir wollen, sich einbilden, ich wollte den Sex mit ihm.

Nein, das ging gar nicht, ich musste bildlich gesehen die Hosen runter lassen und alles erzählen, aber wem? Ingo? meinen Eltern?, ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich fasste mir ein Herz, wollte Ingo zuerst mal alles erzählen, hören, was er sagt dazu und fragen, was ich machen soll. Outen bei Mama und Papa kann ich mich dann ja immer noch.

“ Ingo, versprich mir, das du zu niemand was sagst von dem, was ich dir jetzt erzähle, bevor ich es erlaube“, sag ich zu Ingo, nachdem ich mich von ihm gelöst und nochmal gerade aufgesetzt habe. „OK ,ich verspreche es, wenn du das willst, ich hoffe, das du nicht so leiden muss. Darf ich dich noch mal halten ?“ sagt er.

Setz dich bitte zurück auf den Stuhl, ich weiß nicht, ob ich beim Erzählen so viel Nähe aushalten kann. Wenn ich es nicht schaffe, kannst du mich immer noch halten“, sag ich. Als er im Stuhl etwa zwei Meter von mir entfernt sitzt, beginne ich, die Sache mit Jörn von Anfang an zu erzählen.

Zunächst geht es gut und ich komme gut voran. Ingo hört gespannt zu, sagt kein Wort und seine Miene ist wie versteinert .Bei dem Part, wo ich mit Jörn ins Haus gegangen bin, fange ich an zu schwitzen. Ingo zeigt erstmals Regung, zieht die Augenbrauen hoch und ballt die rechte Hand zur Faust.

An der Stelle, an der Jörn seine Hand in meine Hose steckt, stöhnt Ingo leicht vor Wut. Mein Rücken ist jetzt nass geschwitzt und Main Puls bestimmt schon über  neunzig. Als ich dann vor meinen Augen seinen Schwanz sehe und wie er ihn in meinen Mund schiebt, fang ich wieder an zu weinen.

Dann sitzt Ingo neben mir und ich klammere mich an ihm fest. Mit weinerlicher Stimme und am ganzen Körper zitternd erzähle ich weiter, wie er mir gedroht hat, mich zu Hause abgesetzt hat und wie ich lange nach dem Duschen keinen Schlaf gefunden habe.

Ingo zittert jetzt auch, vor Wut. „So eine Drecksau, Kai, du tust mir so leid“, sagt er gepresst und drückt mich fest. „Das hätte ich nie von Jörn gedacht, dass er so ein Schwein ist, du musst ihn anzeigen, sonst kriegst du nie mehr Ruhe. Die Sau gehört in den Knast“ sagt Ingo mit wütender Stimme.

Langsam werde ich ruhiger, spüre schon Erleichterung, das ich es mit Ingo geteilt habe, nicht mehr allein bin mit dem Wissen um den Missbrauch. „Ich möchte es meinem Vater erzählen, wenn du einverstanden bist“, sagt Ingo leise zu mir, „er wird auch wissen, wie wir am besten vorgehen gegen Jörn und er kann auch dabei sein, wenn du es deinen Eltern sagst.“

„Ich hab Angst, Ingo“, sagte ich zu ihm, „Angst, jetzt was falsch zu machen. Meinst du, dein Vater glaubt mir überhaupt? Ich will nicht nach her als Lügner angesehen werden, wenn Jörn ein Alibi präsentiert.“ „Genau deswegen müssen wir mit meinem Papa reden, der weiß, wie man vorgehen muss“, meint Ingo.

„Soll ich ihn anrufen, das er herkommt, dann kann er auch dabei sein, wenn du mit deinen Eltern sprichst“, fragt er nach einer Weile, in der wir nur da sitzen, ich von ihm umarmt, “ es bringt nichts, es auf die lange Bank zu schieben, Kai.“

Zögernd willige ich ein und Ingo nimmt sein Handy heraus und ruft seinen Vater an. Er schildert grob, um was es geht und was er will. Als er auflegt, sagt er, dass sein Vater in gut einer halben Stunde vorbei kommt und dann mit uns und auch mit deinen Eltern redet,

„Wenn er kommt“, sag ich, möchte ich zuerst ohne meine Eltern mit ihm reden. Vor meinen  Eltern kann ich einige Einzelheiten nicht erzählen. Meinst du, das er das macht.“  „Du Bist das Opfer, Kai, du bestimmst das Tempo und Papa wird dir helfen, verlass dich drauf.“

Es Klopft an der Tür, ich schiebe Ingo von mir weg und er rutscht etwas zur Seite.  Auf mein Herein rufen kommt Mama und bringt was zum trinken.“ Ich habe euch mal Cola und Schorle gebracht und auch eine Tüte Chips zum Knabbern“, sagt sie und stellt alles auf den Schreibtisch.

„Ingos Vater kommt nach her noch vorbei, Mama“, sag ich, „Ingo und ich wollen was mit ihm besprechen. Später kommen wir dann noch runter, es wird ja nicht schlimm sein, wenn ich mal kurz aufstehe.“ „Wir können auch hoch kommen, Papa und ich. Hoffentlich ist er dann von der Arbeit zurück“, sagt sie und geht dann wieder runter.

Wir trinken Cola und essen Chips während wir auf Ingos Vater warten. Zwischenzeitlich erzählt mir Ingo von seinem Coming Out.

 

Frank

In Nordenham angekommen, begrüßen uns meine Eltern herzlich. Wir werden beide umarmt und gedrückt und Mama küsst mich sogar auf die Backen. Auf dem Dach sind Arbeiter dabei, die letzten neuen Pfannen auf zu legen.

Es sieht alles schon wieder viel besser aus, als beim ersten Mal. Wir folgen den Eltern ins Haus und gehen ins Wohnzimmer. Es stehen ein paar Gebläse dort, die die Feuchte des Löschwassers beseitigen sollen.

Das wird wohl noch Zeitbrauchen, bis alles trocken ist. „Oben sind die Elektriker am schaffen“, sagt Franks Mutter. Wir gehen zu den Sachen, die Franks Mutter aus sortiert hat und Frank schaut akribisch alles durch und am Schluss hat er ein paar Teile gefunden, die er behalten möchte.

Das Ganze hat etwa eine Stunde gedauert. Seine Mutter ist zufrieden und dann gehen wir mit seinen Eltern noch kurz zu seinem Onkel, da hin, wo die Eltern zurzeit wohnen. Frank stellt mich dort als seinen Freund vor und ich fühle direkt, das ich dort willkommen bin.

Als es draußen Dunkel wird, brechen wir auf, nach dem wir uns von allen verabschiedet haben. Eine halbe Stunde später sind wir wieder bei uns zu Hause. Marie und Mutsch haben den Tisch gedeckt und so sitzen wir wenig später alle beim Abendbrot.  Frank berichtet über das Haus und die Fortschritte bei der Sanierung.

Mutsch sagt zu ihm:  „Frag deine Eltern doch bitte mal, ob sie am nächsten Sonntag zu uns zum Mittagessen kommen möchten.“  „Oh, da wäre das Wochenende später vielleicht besser, weil am nächsten Wochenende habe ich Dienst und könnte dann nicht dabei sein“, antwortet Frank.

„Das ist mir auch recht“, meint Mutsch und beginnt, den Tisch abzuräumen. Wir helfen schnell und ruck zuck ist alles erledigt. Mutsch will ein bisschen Fernsehen und Marie und ich müssen unsere Sachen für die Schule morgen richten. Frank geht mit mir hoch und als ich fertig bin, spielen wir mit der Playstation ein paar Runden, bevor wir und bettfertig machen.

Bereits um halb zehn liegen wir im Bett, keusch und aneinander geschmiegt, Ich habe Frühschicht, habe mit Jochen getauscht und auch Ole kann nicht so lange schlafen, weil morgen wieder Schule ist.

Da sein Fahrrad nach dem Unfall noch in Reparatur ist, muss er morgen den Bus nehmen, weil seine Mutsch auch immer früh wegfährt. Ich muss den Bus zum Klinikum nehmen. Marie kann etwas länger schlafen, sie wird von Heiner mit dem Roller abgeholt.

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So, das war es für heute, ich denke mal, dass es in einer Woche weitergeht. Mit welcher Geschichte ist noch unklar, ihr könnt aber gern einen Wunsch äußern. Viel Spaß und gute Unterhaltung wünscht euch

Niff

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1 Kommentar

    • Joachim auf 14. April 2014 bei 19:32
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    Hallo Niffnase,
    schön dass es Dir schon wieder besser geht. Hoffentlich hast Du während der Reha überhaupt Zeit zum schreiben. Mein Freund beklagte sich neulich bei seiner Reha, dass er kaum Zeit zum erholen hatte. Ständiges hetzen von einer Anwendung zur nächsten. Und abends dann so kaputt das er nur noch schlafen wollte.

    …… ihr könnt aber gern einen Wunsch äußern….. Mein Wunsch ist es das Du wieder gesund wirst und noch viele Geschichten schreibst, die wir dann hier lesen werden. Sowas nennt man dann Win-Win-Situation. Also, halt die Ohren streif.
    Ich wünsche Dir und Deinen Lieben viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate.

    Liebe Grüße aus Berlin sendet Dir
    Joachim

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