I’ll be home for christmas

Es war dieses typische spätherbstliche Schmuddelwetter: windig – kalt – regnerisch. In zwei Wochen soll Weihnachten sein. In den Straßen wurde das letzte Laub eingesammelt, das nicht mehr herbstlich bunt, sondern nur noch braun und matschig auf Straßen und Gehwegen lag.
Irgendwie wollte nicht so die richtige Stimmung aufkommen.

Nur wenn man Radio oder das TV-Gerät einschaltete, wurde man in diesen fürchterlichen penetranten Werbespots auf das bevorstehende Konsumfest aufmerksam gemacht.
Lukas mochte die Vorweihnachtszeit nicht besonders. Aber immer, wenn dann am 24.12. so ab 15.00Uhr langsam die Geschäftstätigkeit zum Erliegen kam, alle nur noch nach Hause wollten und alles irgendwie ruhiger wurde, da stellte sich dann auch bei ihm eine komische melancholische Stimmung ein.
Er saß dann oft in seinem Zimmer bei offenem Fenster und blickte über eine ruhig daliegende Stadt. Nie wirkte die Stadt so still und so verlassen wie an diesem einen Abend im Jahr.
Lukas wünschte sich schon von klein auf einen Freund, mit dem er diesen Moment teilen konnte. Relativ früh hatte er bemerkt, dass er sich mehr für Jungs als für Mädchen interessierte. Nur konnte er nie mit jemanden darüber reden.
Freunde hatte Lukas kaum, da er lieber für sich alleine war. Zu seinem zehnten Geburtstag schenkten ihm seine Eltern eine Katze – wie sie sagten: damit er mal Verantwortung übernehmen sollte.
Erst wusste er nicht so recht, wie man eine Katze hegt und pflegt. Doch nach einigen Büchern und Unterhaltungen mit Klassenkammeraden bekam er dann sein kleines „Monster“ (so nannte er seine Katze) immer besser in den Griff.
Außerdem kam Lukas so langsam mit Gleichaltrigen in Kontakt und alles hatte auch noch einen sozialen Effekt. Über die Jahre spürte er immer mehr, dass er sich nach einem lieben Freund sehnte.
Dann geschah es in diesem Frühjahr, dass ein neuer Schüler in Lukas Klasse kam. Er war sofort von den Socken. Liebe auf den ersten Blick? Gibt es so was überhaupt? Er war verwirrt. Der Neue saß direkt eine Bank vor ihm.
Dunkle lockige Haare, die nach Kokos-Shampoo rochen. Lukas starrte immer wieder auf diese Locken und die breiten muskulösen Schultern. Bestimmt ist er ein Leistungssportler. Der Unterricht verging wie im Fluge.
In der ersten großen Pause drehte sich der Neue zu Lukas um und stellte sich als Pedro vor. Lukas konnte in diesen braunen Augen versinken. Er musste wohl zu lange „versunken“ sein. Pedro grinste und winkte ihm zu.

„Hallo, jemand zu Hause?“

„Äh, … was? … wo …. äh … sorry … Monster … äh … Lukas … ich heiße Lukas.“

„Monster?“

„War gerade in Gedanken, Monster heißt meine Katze“ grinste er verlegen auf die Tischplatte.

„Echt? Du hast eine Katze? Cool, ich liebe Katzen, aber meine Mutter hat eine Katzenhaarallergie, deswegen darf ich keine eigene haben“, blickte ihn Pedro traurig an.

„Hey, kannst mich ja mal besuchen kommen.“

„Sehr gerne, weißt du, ich kenne hier noch niemanden. Das wäre schön.“ – „Komm doch heute Nachmittag nach der Schule vorbei. Dann können wir auch zusammen unsere Hausaufgaben machen.“

„Wenn es Dir nichts ausmacht, könnte ich direkt nach Schulschluss mit Dir mitkommen. Meine Mutter arbeitet eh den ganzen Tag, und so wäre ich sonst ganz alleine zu Hause.“

Der Schultag verging dann relativ schnell. Lukas nahm Pedro mit zu sich nach Hause. Er hatte vorher seiner Mutter per SMS schon Bescheid gegeben, dass er jemanden zum Mittagessen mitbringen würde. Lukas Eltern wussten, dass er schwul ist.
Weil er in letzter Zeit immer so traurig war, hatten seine Eltern ihn direkt drauf angesprochen. Lukas war damals in Tränen ausgebrochen, hatte er doch nicht mit der verständnisvollen Reaktion seiner Eltern gerechnet.
Sie standen hinter ihm und machten ihm klar, dass, egal was passiert und wen er lieben würde, er immer ihr Ein und Alles bleiben wird. Er war glücklich, dass seine Eltern ihn so akzeptierten wie er war. Aber was war mit Pedro?
Konnte er darauf hoffen, dass er ebenfalls schwul war? Natürlich kannte Lukas die 10%ige Wahrscheinlichkeit, aber man würde doch wohl noch träumen dürfen. Eines stand für Lukas auf jeden Fall fest: Er wollte Pedro zumindest als Freund gewinnen.

„Hallo Mama, wir sind da“ rief Lukas als er die Haustür aufschloss.

„Das passt ja gut, die Spaghetti sind auch gleich fertig.“

Lukas‘ Mutter kam aus der Küche und nahm erst mal ihren Sohn in den Arm.

„Na, guten Schultag gehabt? Habt ihr die Mathearbeit schonzurückbekommen?“

Dann drehte sie sich zu Lukas‘ Gast um, streckte ihm ihre Hand entgegen: „Du musst Pedro sein. Herzlich Willkommen bei den Müllers. Du kannst Helga zu mir sagen“

Pedro war überrascht über die Direktheit von Lukas‘ Mutter – woher kannte sie seinen Namen? Es war doch sein erster Schultag. Lukas bemerkte das fragende Gesicht und klärte ihn grinsend auf: „Ich habe meiner Mutter eine SMS geschickt, damit das Essen auch für Drei reicht.“

Jetzt grinste auch Pedro.

„Komm ich zeig Dir mein Zimmer, dann kannst Du schon mal Deine Schultasche oben ablegen.“

Im Zimmer angekommen drehte sich Pedro langsam um die eigene Achse und staunte.

„Wow, ein tolles Zimmer! Hast Du eigentlich noch Geschwister. Und wo ist denn das Monster?“

Lukas antwortete nur „Danke – nein – vermutlich im Garten. So, lass uns runter gehen, sonst müssen wir hungern.“

Beim Essen gab’s den üblichen Smalltalk – nur mit dem Unterschied, dass Pedro von Lukas‘ Mutter mit Fragen gelöchert wurde. Als sie dann wieder in Lukas‘ Zimmer waren, entschuldigte er sich für das Fragenfeuerwerk seiner Mutter. Pedro grinste nur

„Du hast eine tolle Mutter und kannst stolz auf sie sein.“

„Ja, das bin ich auch.“

Sie machten sich an die Hausaufgaben, als plötzlich ein Schaben und Maulen an der Zimmertür zu hören war.

„Das wird Monster sein“ sagte Lukas und stand auf, um die Tür zu öffnen. Monster ließ sich kurz von ihrem Herrchen streicheln, bevor sie dann zielstrebig und auch neugierig auf Pedro zuging.
Pedros Augen leuchteten, als Monster auf seinen Schoß sprang, um sich ausgiebig von dem Besuch kraulen zu lassen. Lukas war glücklich und träumte schon von einer Freundschaft mit Pedro. Der Nachmittag verging viel zu schnell.
Es klopfte an der Tür und ein Kopf schob sich langsam ins Zimmer.

„Hallo, Ihr Beiden“

„Hallo Papa.“, rief Lukas und stürmte auf seinen Vater zu.

Nach einer Umarmung stellte er noch seinen Besuch vor.

„Ich soll von deiner Mutter fragen, ob Pedro noch mit zu Abend essen möchte.“

„Danke, aber ich werde mich mal auf den Heimweg machen. Meine Mutter müsste auch bald von der Arbeit nach Hause kommen. Sie macht sich sonst noch Sorgen, wenn ich nicht da bin.“

Pedro verabschiedete sich von Lukas‘ Eltern und dankte nochmals für das leckere Mittagessen. An der Tür schauten sich beide nochmals an. Es sah so aus, als wolle Pedro noch was sagen, entschied sich dann aber anders.

„Danke für den schönen Nachmittag. Bis morgen in der Schule“, drehte sich um und ging.

„Wünsche Dir eine gute Nacht. Bis Morgen.“

Pedro winkte nochmals, ohne sich dabei umzudrehen. Beim abendlichen gemeinsamen Fernsehen schwärmte Lukas‘ Mutter von Pedro.

„Mamma, ich weiß nicht mal ob Pedro überhaupt schwul ist. Gefallen würde er mir schon. Aber, wie Ihr wisst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering. Gut‘ Nacht.“

Lukas verabschiedete sich von seinen Eltern und ging ins Bett. Diese Nacht träumte er von Pedro.

*-*-*

So vergingen die Wochen. Lukas versuchte immer wieder, von Pedro in Erfahrung zu bringen, ob der wohl schwul sein könne. Pedro kam oft nach der Schule zu Lukas, so lernten sie sich immer besser kennen.
An den Wochenenden besuchte er dann meistens Pedro. Seine Mutter war sehr nett. Lukas bemerkte dass sie wohl nicht so viel Geld hatten. Pedro war wie er Einzelkind. Auf seine Frage zu seinem Vater wich er allerdings immer traurig und nachdenklich aus.
Lukas traute sich aber nicht nachzuhaken. Lukas wurde trotz der guten Freundschaft zu Pedro immer trauriger. Pedro bemerkt das auch, hatte aber wie Lukas Angst, ein bestimmtes Thema anzusprechen.
Pedro freundete sich nach und nach auch mit anderen Klassenkameraden an. Lukas sah schon seine Felle davon schwimmen, als er sich entschloss, Pedro seine Liebe zu gestehen. Er drohte an dieser Ungewissheit zu zerbrechen.
An einem Nachmittag, als sie mal wieder bei Lukas zum Lernen waren, was immer seltener vorkam, bemerkte Pedro, dass Lukas sehr nervös war. Auf die Frage, was los sei, wollte Lukas erst ausweichend antworten, entschied sich dann aber für die Flucht nach vorn.

„Pedro, ich muss Dir was sagen, auch wenn Du mich vielleicht gleich hassen wirst. Du hast mich in letzter Zeit oft gefragt, was mit mir los ist ….“

Pedro wurde blass, als er dann unsicher fragte:

„Bist Du krank? Bitte sag mir, dass Du nicht krank bist oder Deine Eltern. Weißt Du, mein Vater ist vor drei Jahren an Leukämie gestorben. Das hat meine Mutter und mich sehr mitgenommen. Es ist alles noch so frisch.“

Pedro kämpfte mit den Tränen. Lukas setzte sich zu Pedro und nahm ihn in den Arm.

„Pedro, das mit Deinem Vater tut mir sehr leid, aber ich bin nicht krank und meinen Eltern geht es auch gut. Es ist nur …. ach, es ist so schwer …. also ich habe mich verliebt.“

Pedro blickte Lukas in die Augen.

„Hey, das ist doch schön. Ist es ein Mädchen aus unserer Klasse?“

„Aus unserer Klasse schon …“, flüsterte Lukas weiter, immer noch Pedro in den Arm haltend, „….. aber es ist kein Mädchen.“

Es war still in Lukas Zimmer. Pedro saß still in Lukas Armen und langsam begriff er, was Lukas da sagen wollte.

„Du, … Du bist auch schwul, Lukas?“ flüsterte Pedro.

„Ja, ich bin auch schwul.“

Lukas schreckte einige Sekunden später hoch.

„Was heißt ‚auch schwul‘, Pedro. Heißt das etwa …..“

„Ja, Lukas. Und ich liebe dich. War es das, was du mir sagen wolltest?“

„Pedro, ich habe mich schon am ersten Tag in Dich verliebt, als du in unsere Klasse kamst. Aber Du warst immer so weit weg, daher war ich schon froh, immerhin ein Freund zu sein. Es wurde für mich immer unerträglicher, weil ich mich nicht traute, Dir meine Liebe zu gestehen. Ich hatte Angst, dass Du mich verachten würdest, wenn ich mich vor dir oute.“

Die letzten Worte wurden von Lukas Tränen dramatisiert.

„Hey, mein Kleiner. Mir ging es ähnlich. Ich wusste auch nicht, wie ich es Dir sagen sollte.“

Pedro nahm Lukas‘ Gesicht in seine Hände, wischte mit seinen Daumen die Tränen weg und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Lange saßen sie einfach so da, um sich zu streicheln und zu küssen. Es klopfte an der Tür und Lukas‘ Mutter kam ins Zimmer.

„Oh, ‚Tschuldigung, ich wollte nicht stören. Das Abendessen ist fertig und ich wollte Pedro fragen, ob er mitessen wollte.“

Pedro zuckte zusammen und schob Lukas von sich. Er wurde rot wie eine Ampel.

„Hallo Frau Müller, … äh … ich meine Helga, ich … ich muss nach Hause.“

Lukas war verwirrt, und seine Mutter lächelte nur.

„Pedro, dass mein Sohn schwul ist, wissen wir, und dass er für Dich schwärmt auch. Alles andere ist eine Sache zwischen euch beiden.“

Pedro schaute zwischen Lukas und seiner Mutter hin und her.

„Pedro, meine Mutter weiß über mich Bescheid. Es ist alles in Ordnung. Komm, lass uns Abendbrot essen gehen.“

Pedro begriff, wie sehr Lukas seine Eltern liebte und sie ihn. Er lächelte Lukas an und gab ihn einen Kuss.

„Macht Euch frisch und dann kommt runter. Papa wartet schon“, lächelte Lukas Mutter nur.

*-*-*

Es wurde eine schöne Zeit zwischen Pedro und Lukas. Einige Wochen später hatte Pedro endlich den Mut, seiner Mutter über sein Schwul-sein und seine Liebe zu Lukas zu erzählen. Seine Mutter brauchte einige Zeit, sich damit abzufinden, freute sich dann aber für ihren Sohn und über Lukas, den sie ebenfalls in ihr Herz geschlossen hatte.
Dann kam dieser Tag. Es war der 17.Dezember. Beide freuten sich schon auf das erste gemeinsame Weihnachtsfest. Heilig Abend wollte Pedro mit seiner Mutter bei Lukas und seinen Eltern verbringen.
Es war schon dunkel, Pedro war mit dem Fahrrad auf dem Weg zu Lukas, als an einer Kreuzung ein LKW beim Rechtsabbiegen den Radfahrer übersah. Lukas wartete vergeblich auf Pedro und rief dessen Mutter an, die ihm aber sagte, dass Pedro schon vor zwei Stunden losgefahren war. Lukas machte sich auf dem Weg, um ihn zu suchen.
Er bekam Angst. An einer Kreuzung auf halber Strecke sah er von weitem das Blaulicht.

„Nein, Pedro, bitte nicht Du“, sprach Luis leise und rannte los.

Alles war weiträumig abgesperrt und überall wuselten Polizisten rum, die einen Unfall aufnahmen. Ein LKW stand an der Kreuzung und darunter ein Fahrrad. Er erkannte Pedros Fahrrad. Lukas stand da und fing an zu schreien.

„NEIN, PEDRO, NEIN. Nicht mein Pedro!“

Lukas brach zusammen und wimmerte nur noch. Ein Sanitäter kümmerte sich um ihn.
Filmriss. Lukas wachte im Krankenhaus wieder auf. Das erste, was er erblickte, war das Gesicht seiner Mutter.

„Mama, was ist mit Pedro?“

„Psssst, mein Kleiner, alles wird wieder gut“, seine Mutter kämpfte mit den Tränen. „Pedro liegt auf der Intensivstation, es geht ihm nicht gut.“

„Mama, ich will ihn nicht verlieren, ich liebe ihn doch. Ich will zu ihm“, meinte er und richtete sich im Bett auf.

„Später, mein Schatz.“ und strich Lukas liebevoll über die Wange.

Lukas ließ sich auf keine Argumente ein, und so ging er am Nachmittag mit seiner Mutter auf die Intensivstation. Lukas bekam Angst. Durch eine Glasscheibe konnte er Pedros Mutter vor einem Bett sitzen sehen.
Die Person im Bett erkannte er nicht. Alles voll Verband, Schläuche und Maschinen. Er blickte durch das Fenster und fing bitterlich an zu weinen.

„Pedro, bitte bleib bei mir, bitte.“

In dem Moment drehte sich Pedros Mutter um. Er erkannte sie kaum wieder. Leichenblass mit aufgequollenen Augen und eingefallenen Wangen sah sie aus wie der Tod persönlich. Nachdem Lukas sich sterile Kleidung angezogen hatte, öffnete er langsam die Tür.
Er ging auf Pedros Mutter zu, die in dem Moment aufstand und Lukas weinend in dem Arm nahm. Lange standen beide nur da, sich in den Arm haltend und weinend. Dann wagte Lukas einen Blick zum Bett.
Pedros Gesicht war aufgequollen und er hatte dunkle Ränder um die Augen. Der Kopf war in Bandagen eingewickelt, aus denen etliche Schläuche hingen. Um sein Bett waren viele Apparate aufgebaut, jeder machte ein anderes Geräusch.
Eine Lungenmaschine pumpte gleichmäßig, ein anderes Gerät piepte sein Herzschlag nach und zeichnete diese als Wellen auf. Ein Arzt kam herein, überprüfte alle Apparate und schaute Pedro mit einer Leuchte in die Augen.
Er sah zu den Besuchern herüber, sagte aber nichts und verließ dann wieder das Zimmer. Lukas machte sich Vorwürfe, weil er Pedro angerufen und mit den Worten ‚er wisse jetzt, was man seiner Mutter zu Weihnachten schenken könne‘ zu sich hatte kommen lassen wollen.
Die folgenden Tage waren die schlimmsten. Die Ärzte sagten, dass, wenn er die nächsten Tage überlebt, die Heilungschancen bei 40% liegen würden. Auch dass er eventuell nie mehr aufwachen würde, schlossen die Ärzte nicht aus.
Als Lukas am selben Tag noch entlassen wurde und von seinen Eltern abgeholt wurde, sagte er seinem Vater, dass er ihn an der Kirche herauslassen solle. Seine Eltern schauten sich nur an und Lukas‘ Mutter nickte ihrem Mann zu.
Lukas ging alleine in die Kirche und zündete eine Kerze für Pedro an. Es war ihm egal, dass er nicht gläubig war und keiner Konfession angehörte. Er setzte sich in die erste Reihe und fing einfach an zu beten.
Dabei liefen ihm die ganze Zeit Tränen über das Gesicht. Er saß bestimmt eine Stunde nur so da und blickte auf die vielen Kerzen, die andere Menschen angezündet hatten, weil auch sie damit an einen lieben Menschen dachten.
Er bemerkte nicht, wie sich jemand neben ihn setzte.

„Egal, wie schlimm es ist, es gibt immer ein Weg.“

Es war ein Mann in Schwarz.

„Mein Freund liegt nach einem Verkehrsunfall im Koma und keiner weiß ob er es überleben wird. Ich will ihn nicht verlieren.“

Lukas sprach sich in Gegenwart des Geistlichen seine ganzen Sorgen von der Seele.

*-*-*

Später, wieder zuhause, saß er lange mit seinen Eltern im Wohnzimmer, ohne dass jemand was sagte. Lukas hatte eine unruhige Nacht. Immer wieder wachte er auf, weil er von Pedro geträumt hatte. Einmal schrie er, so dass seine Mutter in sein Zimmer gestürmt kam.
Lukas saß schweißnass zitternd in seinem Bett und fing dann, als seine Mutter ihn in den Arm nahm, hemmungslos an zu weinen. In den nächsten Tagen wurde Lukas von der Schule befreit. Jeden Tag ging er ins Krankenhaus, um bei Pedro zu sein.
Er erzählte ihm, was alles so passiert ist. Er hoffte, dass Pedro seine Anwesenheit bemerkte und so schneller gesund werden würde. Lukas war verzweifelt und „funktionierte“ nur noch.

„Mama, morgen gehe ich wieder zur Schule.“

„Lukas, in zwei Tagen beginnen die Weihnachtsferien, da brauchst du nicht hin. Du bist doch freigestellt bis zum Ferienbeginn.“

Lukas ließ sich nicht überreden und ging am nächsten Morgen zur Schule. Vor dem Schulgebäude blieb er stehen und blickte sich das Gebäude genau an. Einmal tief einatmen und ab in den Klassenraum. Beim Betreten des Klassenzimmers kam jegliches Gespräch zum erliegen und alle schauten Lukas an.

„Hallo“, sagte er leise und ging zu seinem Platz.

Als er sich setzte und auf den leeren Platz vor sich sah, rollten ihm die Tränen übers Gesicht. Von hinten legte sich eine Hand auf seine Schulter. Tobias, sein Banknachbar sah ihn nachdenklich an.

„Alles in Ordnung, Lukas?“

Lukas schüttelte den Kopf. Tobias setzte sich und Lukas erzählte von Pedro und seinem Unfall. Das hatte sich bereits in der Klasse herum gesprochen. Lukas erzählte ihm auch dass er mit Pedro zusammen war. Tobias schaute Lukas nur schweigend an. Nach einer Weile sprach Tobias dann.

„Lukas, ich hoffe für dich, dass Pedro wieder gesund wird. Und wenn Du mal jemanden zum reden brauchst, Lukas, Du kannst immer auf mich zählen.“

„Danke, Tobias“, lächelte Lukas.

Nach der Schule besuchte Lukas wie jeden Tag Pedro im Krankenhaus. Er erzählte ihm von Tobias und vom Schulalltag. Heilig Abend fand für Lukas nicht statt. Er wollte nicht ohne Pedro feiern.
So war er tagsüber bei Pedro und abends saß er wie die letzten Jahre in seinem Zimmer und lauschte am offenen Fenster, wie die Welt langsam immer ruhiger wurde.

>> I’ll be home for christmas<< hörte Lukas aus einer der Nachbarwohnungen. Ja, das war es, was er sich so sehr für Pedro wünschte. Lange saß er noch am offenen Fenster und weinte leise vor sich hin.
Die Tage vergingen und Lukas bekam kaum mit, dass bereits Sylvester war. Pedro und er hatten sich vorgenommen, nach Berlin zu fahren und haben lange mit ihren Eltern verhandelt, um dann am Ende doch ihr OK zu bekommen.
Lukas war aber nicht mehr zum Feiern zumute. Er wollte nur, dass Pedro endlich wieder aufwachen würde. Der Januar verging ohne irgendwelche Veränderungen. Im Februar hatte Pedro Geburtstag. Die Verletzungen in seinem Gesicht waren längst verheilt.
Lukas saß an Pedros Bett, hielt seine Hand und erzählte ihm wie jeden Tag, was in der Schule passiert war, als er plötzlich einen leichten Druck in seiner Handfläche spürte. Lukas sah Pedro erschrocken an und bemerkte das seine Augen zu zucken begangen.

„Pedro, kannst Du mich hören“ flüsterte Lukas.

Und wieder drückte Pedros Hand leicht die von Lukas. Schnell drückte er den Notfallknopf und kurze Zeit später stand schon ein Arzt im Zimmer. Dieser untersuchte Pedro und rief einen weiteren Spezialisten hinzu.
Lukas saß die ganze Zeit ängstlich in der hintersten Ecke des Zimmers und schaute immer nur den Ärzten zu, die immer aufgeregter um Pedros Bett herum wuselten.

„Ich glaube, er kommt zu sich“ flüsterte einer der Ärzte.

Mittlerweile waren vier Ärzte an Pedros Bett und studierten EKG und alle anderen Geräte.

„Pedro, kannst Du uns hören?“

„Hallo, da bist Du ja endlich.“

Lukas traute seinen Ohren nicht und sprang von seinem Stuhl auf.

„Pedro, Pedro“, schob die Ärzte beiseite und strahlte Pedro an.

Pedro wollte was sagen, aber bekam kein Wort heraus. Lukas beugte sich mit Tränen in den Augen über Pedro, gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund und streichelte seine Wange. Lukas hatte das Ärzteteam um sich herum völlig vergessen, erst ein Räuspern ließ ihn hochschrecken.

Die Ärzte grinsten nur und einer sagte so was wie, „das ist ja so wie bei Dornröschen damals“, was ihm einen bösen Blick von Lukas einbrachte.

Aber schon im nächsten Augenblick musste auch er lachen. Lukas nahm sein Handy aus seiner Hosentasche, um zu telefonieren.

„Junger Mann, sie wissen doch das dass hier verboten ist, oder?“

Lukas grinste nur.

„Ist aber ein Notfall!“

Während sich die Ärzte weiter mit Pedro beschäftigten, rief Lukas zuerst Pedros Mutter und dann seine Eltern an. Alle waren nach kurzer Zeit im Krankenhaus und konnten einen aufgekratzten Lukas bewundern, der am liebsten die ganze Welt umarmt hätte.
Es dauerte nochmals einige Zeit bis Pedro seine Umwelt wieder so richtig wahrnehmen konnte. Die Ärzte sagten, dass die Erinnerungen und auch das Sprechen noch nicht richtig wieder hergestellt waren. Es war jetzt viel Geduld gefragt.
Nach einigen Tagen war Pedro wieder soweit hergestellt, dass er schon wieder alleine essen konnte. Pedros Beine allerdings blieben taub. Es könnte eine vorübergehende Blockade sein, meinten die Ärzte.
Auch das mit dem Erinnern war so eine Sache. Pedro schaute Lukas immer so komisch an. Da er aber immer noch nicht sprechen konnte übernahm Lukas das Fragen.

„Pedro, weißt du noch wer ich bin?“

Pedro schaute ihn nur fragend an und schüttelte leicht mit dem Kopf. Lukas war enttäuscht, ließ es sich aber nicht anmerken. Ein paar Tage später kam Lukas wie jeden Tag nach der Schule ins Krankenhaus zu Pedro. Pedros Mutter saß am Bett ihres Sohnes.

„Hallo ihr Beiden.“, sagte Lukas, als er das Zimmer betrat.

Pedros Mutter lächelte Lukas an.

„Lukas, Pedros Sprache kommt langsam wieder.“

„Ich sagte doch, dass er wieder ganz gesund wird“, meinte Lukas und blickte Pedro dabei verliebt an.

„Ich kenn dich. Weiß nur nicht, woher“, flüsterte Pedro leicht stotternd.

„Ich kenn dich auch, und ich weiß sogar woher“, antwortete Lukas mit einem Augenzwinkern.

Pedro ging es von Tag zu Tag besser. Wenn nur nicht die Sache mit seinen Beinen wäre. Pedro war verzweifelt, weil sich keine Besserung einstellen wollte. Lukas versuchte, ihn immer wieder aufzubauen, was ihm auch meistens gelang.
Ende Mai sollte Pedro dann zur Reha in eine Spezialklinik verlegt werden, doch die lag leider 400 km entfernt. Lukas wollte ihn begleiten, doch das war schon wegen der Schule nicht möglich.
Er machte mit Pedros Mutter, die mit Pedro in die Reha fuhr, aus, dass sie jeden Abend telefonieren wollten. Und an den Wochenenden wollte Lukas Pedro unbedingt besuchen fahren.
Am Tag der Abreise in die Reha überreichte Lukas Pedro ein kleines Geschenk. Es war ein Bild von den beiden, das eine andere Person von ihnen im Zoo gemacht hatte. Lukas im Arm von Pedro vor dem Löwengehege.
Pedro betrachtete das Bild lange und wurde dann Rot.

„Du bist …. mein Freund?“ blickte er Lukas lächelnd an.

Lukas kamen Freudentränen.

„Du erinnerst Dich wieder?“

Pedro schaute wieder das Bild an und nickte nur selig. Lukas nahm Pedro in den Arm. Endlich, wieder ein Stück auf dem Wege zur Normalität. Nichtsdestotrotz kam jetzt der Abschied auf Zeit.
Lukas fiel es sichtlich schwer, Pedro gehen zu lassen – aber es nützte nichts. Pedro versprach, jeden Abend anzurufen. Lukas versprach im Gegenzug, ihn am Wochenende besuchen zu kommen.
Ihre Liebe wurde auf eine harte Geduldsprobe gestellt, Pedro, der sich in der Reha mühte, und Lukas, der jetzt die Tage ohne Pedro auskommen musste. Die Woche zog sich lange hin, ehe endlich Freitag war.
Direkt nach der Schule packte Lukas seine Reisetasche ins Auto seiner Eltern. Die hatte er vor lauter Vorfreude schon am Tag nach Pedros Abreise in die Reha gepackt. Zu dritt fuhren sie direkt zur Reha-Klinik.
Lukas hatte Sehnsucht nach Pedro. Eine Woche ohne Pedro war einfach zu lang, viel zu lang. Aufgeregt scheuchte Lukas seine Eltern über das Reha Gelände.

„Wir müssen ins Haus >F<. Wo ist denn dieses Haus >F<?“, rief er quer über das Gelände.

Lukas Eltern lächelten nur.

„Ach Lukas, du stehst direkt davor. Wenn wir wieder zu Hause sind, gehen wir mal zum Optiker, ok?“

Lukas verdrehte nur seine Augen. Endlich an Pedros Zimmer angekommen, klopfte nicht nur Lukas Herz, sondern er auch an die Tür. Langsam öffnete Lukas die Tür und lugte ins Zimmer hinein. Pedro saß auf seinem Bett mit dem Rücken zur Tür und seinem Kopfhörer auf den Ohren.

„Pedro? … Pedro! … Hallo“

Lukas ging um Pedros Bett herum und stand nun vor seinem Freund. Dieser blickte ihn mit traurigen Augen an und nahm seine Kopfhörer ab.

„Hallo Lukas, schön dass Du endlich da bist. Ich habe Dich so vermisst.“, lächelte Pedro Lukas jetzt an. Dieser setzte sich zu Pedro aufs Bett und nahm ihn in den Arm.

„Ich hab Dich auch sehr vermisst. Du siehst so traurig aus, was ist los Pedro?“

„Es ist so schwer, den ganzen Tag Massagen, Krankengymnastik, Schwimmen und dann zwischendurch immer diese Langeweile. Hast Du schon gemerkt, hier sind fast nur alte Leute.“

„Dann musst Du denen zeigen, dass Du wieder laufen willst. Du weißt, dass Du es schaffen wirst, oder? Ich glaube an Dich!“

Lukas strich Pedro liebevoll mit seinem Handrücken über Pedros Wange, um dessen aufkommenden Tränen wegzuwischen.

„Ich will es ja auch. Ach Lukas, ich bin so froh, Dich zu haben.“

Später schob Lukas seinen Pedro noch im Rollstuhl durch den Park. Das Wochenende ging leider viel zu schnell vorbei. Lukas versprach Pedro, am nächsten Wochenende wieder vorbei zu kommen.
Dieses Mal musste er allerdings mit der Bahn fahren, weil Lukas‘ Eltern zu einem Geburtstag eingeladen waren. Auch diese Tortur mit mehrmaligem Umsteigen nahm Lukas auf sich, nur um ein paar Stunden mit seinem Liebsten verbringen zu können.
Pedro gaben all diese Besuche die Kraft, die Anwendungen leichter über sich ergehen zu lassen.

*-*-*

Nach sechs Wochen, als Lukas mal wieder mit seinen Eltern in der Reha bei Pedro zu Besuch war, fand er Pedro nicht in seinem Zimmer vor. Er ging zum Fenster, um sich auf die Fensterbank zu setzen.

„Pedro kommt bestimmt gleich wieder. Ich warte hier so lange“, sagte Lukas zu seinen Eltern.

Es war mittlerweile Sommer geworden. Gedankenversunken schaute Lukas aus dem Fenster. Unten im Park entdeckte er dann Pedro in seinem Rollstuhl sitzen. Er unterhielt sich aufgeregt mit seiner Mutter.
Er wirkte fröhlich. Lukas sprang auf.

„Da ist er ja, im Park mit seiner Mutter“, und war schon zur Tür hinaus. Im Park angekommen rief Lukas schon von weitem, „Pedro!! Hallo!“

Pedro sah zu Lukas

„Stopp! Lukas. Bleib da stehen.“

Lukas bremste ab, blieb verstört stehen und blickte verwirrt zu Pedro.

„Lukas, mach mal die Augen zu. Bitte!“

Lukas tat ihm den Gefallen und nach wenigen Sekunden vernahm er wieder Pedros Stimme.

„Jetzt mach sie wieder auf.“

Lukas traute seinen Augen nicht. Pedro stand direkt vor ihm. Er STAND! Lukas blickte ihn mit großen Augen an. Erst auf die Füße, dann ins Gesicht und wieder auf die Füße. Lukas fing an zu weinen.

„Pedro mein Schatz, Du hast es geschafft!“, schniefte er nur leise und fiel seinem Pedro um den Hals.

„Ich habe es gewusst, dass Du es schaffst. Ich liebe Dich!“

„Danke Lukas, Du hast mir die Kraft gegeben. Ich liebe Dich auch.“

Auf der Bank saß immer noch Pedros Mutter und weinte vor Glück. Lukas‘ Eltern standen auch einfach nur glücklich da. Sie freuten sich für ihren Sohn, der so sehr seit Pedros Unfall gelitten hatte.
Natürlich freuten sie sich auch für Pedro, dass er wieder ins Leben zurück gefunden hatte. In der nächsten Woche war Pedros Entlassung geplant. Das Datum brachte Lukas auf eine Idee. Er plant mit seinen Eltern eine Feier für Pedro.
Es sollte eine besondere Feier werden. Auch Pedros Mutter wurde eingeweiht. Sie lachte nur, als er ihr das Motto nannte.

*-*-*

Endlich war DER TAG gekommen. Lukas war sehr aufgeregt. Er fuhr mit seinem Vater zum Rehazentrum, um Pedro und seine Mutter abzuholen. Nach der üblichen herzlichen Begrüßung wollte Pedro Lukas und die anderen zum Essen einladen.

„Nee, Pedro lass man. Ich hab eh keinen Hunger. Mein Papa hat noch einen Termin. Lass uns schnell wieder nach Hause fahren, dann kannst Du Dir noch einen schönen Abend mit Deiner Mutter machen.“

Pedro war verwirrt und enttäuscht, und Lukas musste sich sehr zusammen reißen, um nicht los zu prusten.

„Wieso fahren wir zu Euch? Hab ich da was falsch verstanden?“, meldete sich Pedro zu Wort, als sie vor Lukas Wohnung zum Stehen kamen.

„Nö, keine Ahnung, wovon du redest.“ antwortete Lukas gespielt gelangweilt.

„Pedro, weißt Du. was wir heute für ein Tag haben?“

„Mittwoch!“

Die Antwort sorgte für Gelächter. Jetzt standen alle in der Küche und Lukas flüsterte mit seiner Mutter, die darauf nur den Daumen hob.

„Was ist los?“

Pedro war verwirrt.

„Mensch, Pedro, heute ist der vierundzwanzigste.“

„Und?“

Pedro begriff immer noch nicht.

„Komm lass uns ins Wohnzimmer gehen. Vielleicht fällt es dir ja doch noch ein.“

Lukas schob Pedro vor sich her. Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer und blickte auf einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum. Pedro stand nur da und staunte. Überall im Wohnzimmer standen Kerzen.

Die Musikanlage spielte in einer Endlosschleife „I’ll be home for christmas“ Pedros Augen leuchteten wie bei einem kleinen Kind.

„Boah. Ist das für mich?“, flüsterte Pedro nur.

„Ja, mein Schatz. Beim eigentlichen Termin vor einem halben Jahr hattest du ja keine Zeit.“

Pedro ging langsam ins Zimmer und blickte sich um. Lukas blieb mit seinen Eltern und Pedros Mutter in der Tür stehen und schauten den überwältigten Pedro nur lächelnd an.

„Ein neues Fahrrad?“

„Ja, Pedro. Damit du deine Angst besiegst. Ich hab auch ein neues bekommen. Wir können gleich morgen eine Radtour machen.“

„Aber nur wenn es nicht schneit“ grinste Pedro.

Dann öffnete er nach und nach alle Geschenke und konnte kaum glauben, dass alles für ihn war. Dann stellte sich Lukas direkt vor Pedro.

„Ich hab auch noch was für Dich.“ und hielt ihm eine kleine Schachtel unter die Nase. Langsam packte Pedro auch dieses Geschenk aus. Er öffnete vorsichtig die Schachtel und blickte auf zwei Ringe.

„Das war doch bestimmt teuer“, fiepte Pedro, ohne seinen Blick von den Ringen zu lassen.

„Für Dich ist mir nichts zu teuer.“

Lukas griff nach einem der Ringe, nahm dann Pedros rechte Hand, steckte ihm den Ring an den Finger und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Nun nahm Pedro den verbliebenen Ring und streifte diesen Lukas über. Wieder gab es einen leidenschaftlichen Kuss.
Als sich beide wieder voneinander lösten, klatschten die Erwachsenen Beifall und gingen auf ihre Jungs zu, um sie nacheinander in die Arme zu schließen.

„Ich habe aber nichts für Dich, Lukas.“

„Doch, Dich. Das ist alles was ich will! Ich liebe Dich, Pedro“

„Ich liebe Dich auch, Lukas.“

Und schon lagen sich die beiden wieder in den Armen. Sie bewegten sich langsam zu dem immer noch in der Endlosschleife spielenden Lied „I’ll be home for christmas“. Pedro schaute über Lukas Schulter zu dessen Eltern.

„Darf ich den behalten?“

Lukas Mutter lachte nur verträumt, sein Vater verdrehte nur die Augen.

„Pedro, Dir ist aber schon klar, dass man Geschenke nicht zurück geben darf?“

„Ich weiß.“

*-*-*

Am folgenden 24.12. saß Lukas wieder am späten Nachmittag am Fenster und lauschte der Stille. Dieses Mal aber saß aber jemand neben ihm, so wie er es sich immer gewünscht hatte. Zufrieden lächelte Lukas in die Dunkelheit, nahm Pedro in den Arm und gab ihm einen langen Kuss.

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3 Kommentare

  1. Es ist schön, Freunde zu haben die dann da sind, wenn andere das Handtuch werfen.
    Und Liebe überwindet Grenzen …

    Danke für die Geschichte

    Micha

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    • Andy auf 25. Dezember 2014 bei 16:28
    • Antworten

    Huhu,

    hach ist das ne schöne Story, dramatisch und romantisch, einfach super

    LG Andy

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      • Joachim auf 27. Dezember 2014 bei 10:22
      • Antworten

      Huhu Andy,
      Danke für Dein Feedback. 🙂
      Das ist die erste Story die ich geschrieben habe.
      Ich glaube man siehts ihr auch an.
      Es freut mich das sie Dir gefallen hat.
      Liebe Grüße aus Berlin
      Joachim

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