Traumschiff – Teil 52

Almauftrieb……Neuer Anfang, neues Glück….Ringen

Noah

Nach dem Frühstück, das Paolo gemacht hat, helfe ich den beiden, noch ein bisschen aufzuräumen.

…..

Dann bring ich Paolo zum Bahnhof und hole dann Rico zu Hause ab und fahre mit ihm nach Bremen, wo ich ihn beim Hilton absetze. Ein zweiter Helm ist immer unterm Sitz verstaut, so das die Polente nix zu meckern hat. Unterwegs muss ich ein paar Mal auf seine Hände klopfen, die immer weiter nach unten wandern an meinem Bauch.Ein Ständer beim Fahren ist nicht so gut und lenkt mich ab, so ein Schlingel, der Rico, aber ein verdammt süßer Schlingel.

Ein schneller Kuss vorm Hilton und ein „bis später“, dann fahre ich mit meiner Karre nach Hause, wo meine Eltern gerade bei einem verspäteten Frühstück sitzen. Ein Kaffee und was kleines kann ich auch noch vertragen und so setze ich mich an den Tisch zu den beiden. Mama fixiert mich mit ihrem Blick und bei Papa glaub ich ein leichtes Schmunzeln zu erkennen.

Irgend wann, Mama hört nicht auf zu gucken, sag ich: „Mama, was ist? Hab ich was im Gesicht oder warum guckst du mich so an.“ „Du strahlst so übers ganze Gesicht, Noah und ich weiß nicht so recht, ob ich mich darüber freuen soll, oder nicht“, sagt sie. „Freue dich mit mir, es geht mir gut, sehr gut sogar, weil ich sehr verliebt bin,Mama“, sag ich und schau ihr in die Augen, „du wirst ihn mögen, Mama, es ist ein ganz lieber Junge, er heißt Enrico und du hast ihn am Montag ja schon mal bei Tante Lis gesehen. Morgen nach dem Wettkampf kommt er mit her und bleibt bei mir über Nacht, ich hoffe, das ist OK für euch.“

„Findest du nicht, das dass alles ein bisschen zu schnell, ja eher noch überstürzt aussieht, Noah?“, fragt sie.

„Mama, wir mögen uns und werden es ernsthaft miteinander probieren“, sag ich ganz ruhig, „er ist achtzehn, hat einen Job im Hilton und wohnt mit seinem Zwillingsbruder in Bremerhaven. Paolo, so heißt der Bruder, ist jetzt wohl mit Tante Lis Tochter Natascha zusammen und ich mit Enrico.Ich bin fast achtzehn und war bisher immer sehr vernünftig und habe auch nicht vor, das zu ändern. Wo ist also das Problem,Mama?“

„Irene“, sagt Papa jetzt, „lass ihn einfach mal tun, was er möchte. Er hat uns noch nie enttäuscht, der Junge und wenn er sich jetzt verliebt hat, dann ist das OK. Er ist alt genug und der Kontakt mit Jerome und den anderen wird ihm gut tun. Wir haben auch nicht immer auf die Ratschläge und Einwände unserer Eltern gehört, die auch anfangs unsere Beziehung nicht gut geheißen haben. Ich war deinen Eltern nicht fromm genug und du meinen Eltern zu fromm. Trotzdem haben wir es gewagt und ich finde, wir haben alles gut gemacht, haben ein Haus, einen ganz tollen Sohn und wir haben uns auch immer noch lieb.Also werden wir jetzt zuschauen, wie unser Noah flügge wird und lassen uns überraschen, wen er denn dabei an seiner Seite haben will.“

Papa ist aufgestanden, hat Mama vom Stuhl hoch gezogen, umarmt und küsst sie, filmreif, mit Zunge. Und Mama?…..presst sich an ihn, reibt sich, ich glaub, die wird gerade…..na, geil, würde ich sagen. Ich spring auf, ruf: „Ich bin tanken, bin um halb eins zurück“, und mach die Biege. Soll er sie mal richtig froh machen, dann beruhigt sie sich bestimmt auch endlich. Die zwei sind immer noch sehr aktiv und man kann sie dann oft auch hören, vor allem Mama geht dann ab wie ein Zäpfchen. Ich dreh dann immer meine Anlage auf, um nix mit zu kriegen.

Warum sollen sie auch nicht, so alt sind sie ja noch nicht und solange sie noch fleißig mit einander poppen, solange, denk ich, ist alles intakt hier. Wenigstens schließen sie jetzt immer die Türe ab, seit ich mit vierzehn mal in ihrem Zimmer stand und nur nackte Ärsche gesehen habe. Wer kann sich schon mit vierzehn vorstellen, das die Eltern noch Sex haben, mal ehrlich…..wohl keiner. Ihre Erklärungsversuche habe ich ignoriert, es hat mich auch nicht angemacht und ich habs dann einfach verdrängt.

Das Ringen und die Schule waren für mich zu dem Zeitpunkt wichtiger und höchstens einmal in der Woche beim Duschen hab ich mir einen gewichst, damit es Nachts nicht in die Hose geht. Über die biologischen Zusammenhänge und Möglichkeiten klärte ich mich im Internet auf und als ich mit sechzehn beim Anschauen eines schwulen Pornos zum ersten mal vorm dem Bildschirm eine Latte bekam, was bei Hetenpornos nie vorkam, begann ich, in diese Richtung zu forschen, mit dem Ergebnis, das mich bestimmte Jungs schon derbe anmachen konnten. Kleine Typen, Twinks nennt man die, mit dunklen Haaren und ganz dunklen Augen, haben mich besonders erregt und jetzt habe ich ja tatsächlich so einen gefunden, der noch toller ist, als alle die in meinen Filmen und auch in meinen Träumen und der auch auf mich abfährt, genial.

Ich werde es mir von Mama nicht zerreden lassen. Jetzt bin ich an der Tankstelle und betanke meinen Roller. Drinnen hol ich mir dann noch zwei Dosen Energiedrink, eine trink ich morgen, dreißig Minuten vor meinem Kampf, die andere verstaue ich im Roller als Reserve.Ich fahr mal noch zum großen Einkaufscenter, nach neuen, geilen Unterhosen gucken, ich möchte ja zu Hause jetzt nicht stören und ein bisschen Zeit ist ja auch noch, bis wir zum Empfang, der jetzt Almauftrieb heißt bei Jeromes Leuten, fahren müssen. Eine Stunde später bin ich mit sechs neuen Teilen von Calvin Klein und Hugo Boss wieder bei uns am Haus. Mein großes Zimmer im Obergeschoss hat auch ein Bad, so das ich gleich hoch gehe und beginne, mich fertig zu machen. Eins der Höschen, einen roten, seidenweichen, knappen Slip von Calvin Klein, werde ich drunter ziehen und freue mich schon auf den lüsternen Blick Enricos, wenn er mir heute Nacht beim Ausziehen auf den Po guckt. Das wird ihn noch heißer machen das Höschen und bestimmt bläst er mir noch mal einen …..das war einfach zu geil.

 

 

Enrico

 

Ich bin etwas früher am Hotel und wir haben vereinbart, das derjenige, der zuerst dort ist, auf den anderen wartet. Meine Gedanken kreisen nur um Noah im Moment, Schmetterlinge im Bauch, das trifft meinen Zustand voll. Nicht geil, wie es sonst immer war, auf einen schnellen Fick aus, nein, ganz anders, neu und so besitzergreifend, ich bin ganz durcheinander, wenn ich an ihn denke und das tue ich im Moment ja eigentlich immer. Paolo kommt und wir gehen rein, fragen bei der Rezeption nach Herrn Meinle. Ein Page führt uns dann in den Küchenbereich, wo er uns bei Herrn Meinle abliefert.

Der freut sich wohl echt, uns zu sehen, steht aber auch ein bisschen auf dem Schlauch, wohl weil er nicht weiß, wer ist denn jetzt Enrico. Sein Gesicht ist köstlich und wir müssen beide grinsen. „Böse Falle“, sagt er und lacht, „die Überraschung ist euch geglückt.“ Sorry“, sag ich,“ es ist immer wieder schön, die Reaktionen der Leute zu erleben, wenn sie uns zusammen sehen, der mit der schwarzen Hose, das ist Paolo. Er ist vier Minuten älter als ich und kann echt gut servieren.“ Er gibt uns die Hand und sagt: „Dann kommt mal mit, ich freue mich, das ihr da seid. Ich habe euch Kleider raus legen lassen, die dürften passen. Wenn ihr umgezogen seid, kommt wieder in die Küche, dann stell ich euch die anderen kurz vor, die mit euch Dienst machen.“ Er bringt uns in einen Umkleideraum, wo in zwei Schränken die Kleider hängen. Wir ziehen die Sachen an,und sehen jetzt aus, wie die anderen, ich wie ein Koch des Hauses und Paolo wie ein Servicemann,steht uns ganz gut.

Das ist also ab Montag meine neue Arbeitskleidung. Ich bitte Paolo, ein Foto mit dem Handy zu machen und es an Mama zu schicken. Es wird sie sehr beruhigen, das ich jetzt hier arbeite und Papa soll sich ruhig ärgern, das schadet im nichts.

Er schickt auf meine Bitte hin das Bild auch an Noah und an Jerome und Ole. Deren Nummern haben wir schon am Montag getauscht. Jetzt gehen wir rüber, Paolo will Mama kein Bild schicken, erst am Montag, in der Dachdeckerkluft mit Hammer und Winkel, sonst meint Mama, er würde jetzt im Service arbeiten.

In der Küche sind mittlerweile alle versammelt, die heute für den Empfang eingeteilt sind. Drei weitere Leute sind für die normalen Gäste zuständig und haben mit dem Empfang nichts zu tun. Da aber das Getränkegeschäft komplett über die Bar läuft, vom Wein mal abgesehen, sind hier jetzt alle zusammen.

Herr Meinle macht eine Einweisung, wer mit wem im Team schafft, welches Team wo zuständig ist und überlässt es dann dem ältesten Ober, mit den Serviceleuten die Bereiche abzugehen und alles zu erklären.

Die Köche werden in ihre Aufgaben eingewiesen, auch immer zwei im Team, und ich werde einem etwa fünfundzwanzig jährigen Koch zugeteilt, der Josuah heißt, aber Josch genannt werden will. Ich sage, er soll Rico zu mir sagen, wie alle meine Freunde.

Josch scheint sehr nett zu sein und er hat hier im Haus gelernt, kennt auch Sergej und Kevin , wie wir im Gespräch schnell heraus finden. Herr Meinle muss schon erzählt haben, das ich ab Montag hier arbeite und Josch sagt, er hätte sehr positiv über mich gesprochen, was meine fachlichen Fähigkeiten angeht. So was hört man doch gern und ich werde versuchen, meinen neuen Chef nicht zu enttäuschen.

Heute Nachmittag ab fünfzehn Uhr beginnt es mit einem Sektempfang, allerdings mit Cremant, der von den Serviceleuten abgewickelt wird. In dieser Zeit werden in der Küche noch diverse Sachen vor und auch schon zubereitet, die zum warmen Teil des Kalt/Warmen Buffets gehören. Josch und ich werden zum Fisch zubereiten eingeteilt, das hat wohl mein Zanderfilet bewirkt und Josch meint: „Mich wundert, das so ein Greenhorn wie du gleich beim Fisch eingeteilt wird, aber er hat erzählt, das das beste Zanderfilet, das er je probiert hat, deins bei der Prüfung war. Er hat regelrecht geschwärmt von dir, ich bin gespannt, was du drauf hast, Kleiner.“ Wow, das ist ja schon zu viel des Guten und jetzt muss ich mein Können wohl besonders beweisen. Ich sagte ja schon, das ich Fisch besser mache, wie Papa und das will was heißen. Angst habe ich keine und ein bisschen Leistungsdruck ist wie Doping für mich, dann werde ich erst richtig heiß und gut.

Für das Buffet sind im Verlauf des Nachmittags und Abends jeweils zwei Lachse im Ganzen zu pochieren und dann von einem von uns am Buffet zu portionieren und auf die Teller der Gäste zu legen, Dazu gibt es eine Creme mit Sahnemeerrettich. Josch und ich bereiten den Fisch vor und legen ihn zurück in die Kühlung. Zwei werden dann später fertig pochiert und warm serviert und während dessen gleich zwei weitere Fische im Sud gekocht und dann zum Buffet gebracht, wenn der erste Fisch alle wird. Die ersten zwei Lachse sollen um achtzehn Uhr fertig sein. Die Zutaten für den Sud machen wir fertig und stellen die speziellen, länglichen Töpfe auf, so das der Sud zunächst einmal anfängt, zu kochen. Der Sud wird aufgekocht und etwa fünfzehn Minuten ziehen lassen bei kleiner Flamme und dann auch abgeschmeckt. Nun kann er durch ziehen, seinen Geschmack entfalten und später wird der Lachs darin pochiert.

 

 

Paolo

 

Die Einweisung in die einzelnen Bereiche ist erfolgt und ich bin mit zwei Leuten ihm Team, einer jungen Frau von zwanzig und einem Azubi ,der so alt ist wie ich. Wir sind zunächst für die Versorgung mit Kaffee zuständig und allen Kaffeehaltigen Getränken, Tee und Kakao. Das wird dann später am Abend auch auf andere Getränke erweitert, wenn die Kaffeezeit vorbei ist. Es gibt auch ein kleines Kuchenbuffet, an dem eine junge Frau und ein Azubi die Leute bedienen. Alles ist bestens vorbereitet, nichts ist dem Zufall überlassen.Das hat andere Dimensionen, wie eine geschlossene Gesellschaft bei Papa im Ristorante, aber das war mir schon vorher klar.

Die Angestellten sind alle sehr nett hier und ich werde auch gleich voll integriert, ich denke, bei Rico wird das auch sein und übermorgen gehört er ja eh dazu.

Der frühe Nachmittag geht voll drauf, die restlichen Vorbereitungen abzuschließen und als gegen halb drei die Familie Remmers eintrifft, ist alles bereit und Herr Meinle geht mit Jeromes Eltern herum und zeigt und erklärt alles. Derweil treffen die zwei älteren Damen ein und die sind echt toll raus geputzt. Jede im langen Kleid, mit Jäckchen und jede Menge Klunkern, die einem direkt ins Auge springen. Ringe, jede ein Collier , Armbänder und Broschen aus Gold, mit dicken, fein geschliffenen Steinen. Das macht schon was daher und sieht an den beiden auch gut aus.

Der kleine Tisch beim Eingang für den Sektempfang ist jetzt besetzt und die zwei Damen sind die ersten, die von der Nobelbrause kosten. Das Ehepaar Remmers kommt jetzt vom Rundgang zurück und offenbar entspricht alles ihren Vorstellungen. Jerome, Sergej und auch Natascha und Sigrid sind auch mitgekommen und schauen sich in den Räumlichkeiten um. Natascha winkt mir zu und macht mit ihren Lippen einen Kussmund in meine Richtung, was zu vermehrten Schmetterlingsaufkommen in meinem Bauch führt. Die junge Kollegin hat das wohl mitbekommen und sagt: „Oha, kann es sein, das du was mit der Tochter vom Chef hast, Paolo?“ Was sag ich denn jetzt, das wir zusammen sind? Sind wir das schon? Wir haben uns geküsst, ja und wollen es probieren. „Wir haben uns wohl ineinander verliebt und werden es versuchen“, sag ich leise zu ihr. „Na, da kann man ja gratulieren, zu so einem goldenen Täubchen“, meint sie und grinst mich an. „ Das Geld spielt dabei für mich überhaupt keine Rolle“, sag ich , „ich würde sie auch gern haben, wenn sie an deiner Stelle hier bedienen würde.“ „Das mag sein“, sagt sie, „aber so ist es doch bestimmt besser für dich.“ Ich werde jetzt nicht mit ihr darüber diskutieren, das ist mir zu blöd und durch das Eintreffen der ersten Gäste ist das Thema dann auch vorbei.

 

 

Jerome

 

Heraus geputzt, wie immer bei solchen Anlässen sind wir um halb drei im Hilton eingetroffen. Am Vormittag früh war ich noch mit Ole und Frank in der Klinik, wo Frank eine andere Schiene an seinen Arm bekommen hat, damit die Anzugjacke drüber geht, der Ärmel halt. Der Frisör hat gute Arbeit geleistet und alle sind topp gestylt und angezogen. Martin und Kai heute mit Galauniform und Mütze, was Martin gar nicht so passt, aber das muss sein, sagt Oma und Papa auch.

Natascha und natürlich auch Mama sehen in ihren langen Kleidern toll aus, Sigrid nicht zu vergessen, die ebenfalls ein langes Kleid trägt. Ich mache ein Bild von ihr und schick es Torsten und nicht lange danach kommt ein „WoooooooW, wie geil“ als Antwort.

Oma und Frieda sind, Originalton Oma, aufgetakelt wie zwei alte Fregatten an der Kieler Förde und sind mit einem Haufen teurem Geschmeide behängt, auch Mama trägt ein teures Collier von Cartier.

Wir Jungs haben alle einen kleinen, runden Regenbogenanstecker am linken Revers des Anzugs, der wohl von vielen Gästen gar nicht wahrgenommen oder richtig ein geordnet wird. Für Noah habe ich auch einen dabei und Rico kriegt einen an seine Kochkluft. Sogar Martin und Kai habe ich so ein Ding angesteckt und Papas hoch gezogene Augenbraue einfach ignoriert. Ansonsten sind alle Jungs ohne Schmuck, darauf hatten wir uns im Vorfeld geeinigt, das Ketten und Ringe zu Hause bleiben. Mit Krawatte am Hals sieht man eh nichts von einer Kette.

Natascha hat beim Rundgang Paolo eine Kuss rüber gehaucht, richtig niedlich, mein verliebtes Schwesterchen. Paolo hat gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd und es freut mich für beide, das sie es miteinander probieren. Mama hat mal gesagt, das Papa der erste Mann war, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat und das Papa vorher auch noch nie eine feste Beziehung hatte. Wenn es dann uns auch so geht und ich für meinen Teil möchte keinen außer Sergej, dann hat Natascha auch ihren Traumprinzen gefunden. Warten wir es ab, wie es läuft, ich mag die Zwillinge und bin froh, das ich mich dort rechtzeitig und auch sehr richtig eingemischt habe..

Offensichtlich geht der Auftrieb jetzt richtig los, denn es erscheint der regierende Bürgermeister mit Gattin und verschiedene Senatoren mit Anhang . Natascha und ich stehen so, das uns die Gäste sehen und auch begrüßen können. Sergej wollte das nicht so gern und er steht jetzt mit Ole und Frank sowie Wolfi und Kevin etwas abseits und bedauert mich, weil er weiß, das mir das gerade überhaupt nicht abgeht. Lieber würde ich bei ihm stehen aber das hier bin ich meiner Mama einfach schuldig. Auch Oma und Frieda gehören mit zum Empfangskomitee und die älteren Bremer und Bremerhavener Prommis kennen die beiden Damen von anderen Festlichkeiten.

Einige der Leute haben ihre, meist im heiratsfähigen Alter befindlichen Kinder, aber auch ein paar Kids, die jünger sind, dabei, von denen wir einige kennen, weil man sich ja auf der ein oder anderen Veranstaltung immer mal wieder begegnet ist. Heute sind mit Sergej und den anderen Jungs einige, junge, neue Gesichter dabei und die Blicke der jungen Damen scannen meine Freunde sehr wohl, in der Hoffnung, ihr Single Dasein mit einem von ihnen auf zu lockern oder gar zu beenden.

So ein Pech aber auch für die Mädels, ich hoffe nur, das sich aus dieser Tatsache keine Komplikationen ergeben. Bei den männlichen Gästen in unserem Alter , so um die zwanzig, wird keiner, selbst er denn schwul sein sollte, einen offenen Annäherungsversuch wagen, denk ich, weil ihnen der Mut fehlt und die Angst vor unangenehmen Folgen zu groß ist. Es kann natürlich auch sein, das kein Schwuler unter ihnen ist.

Ulf, Irene und Noah kommen, werden begrüßt und dann zu ihren Plätzen gebracht, wie vorher die anderen Gäste auch. Noah gesellt sich gleich zu den Jungs und hat auch Paolo schon gesehen und mit einem kurzen Wink begrüßt. Sergej fummelt Noah gleich mal den Anstecker ans Revers.

Paolo und seine beiden Mitstreiter gehen nun zu den Gästen, bieten Kaffee an und weisen auf das die Leute Kuchenbuffet hin. Nach und nach kommen immer mehr Leute und viele Frauen tragen die Klunkern der Familie zur Schau, geschmückt und behängt, wie die Kühe, die man im Frühjahr auf die Alm treibt, aber wie Oma schon sagte, gehört das wohl auch dazu und hat auch ein bisschen was mit der Hackordnung zu tun innerhalb der sogenannten besseren Gesellschaft des Bundeslandes Bremen.

Unter den Männern ist das wohl am meisten besprochene Thema des heutigen Tages das erste Spiel der deutschen Mannschaft, das ab Zwanzig Uhr Dreißig aus Südafrika übertragen wird und wohl auch die meisten Männer dann in den extra hergerichteten Raum gehen lässt, um zu schauen. Ich denke, das wir das dann auch gucken werden.

Jetzt kommt auch Iris Rickert, Mamas beste Freundin, mit ihren Zwillingen Arne und Sven, die sind so alt wie der Noah, siebzehn, bald achtzehn und beide sind nach der Scheidung der Eltern vor zwei Jahren auf ein Schweizer Nobelinternat gegangen. Beide tragen beige Anzüge und haben etwas längere dunkle, glatte Haare und alle Mädels im Raum kriegen ein sehnsüchtiges Leuchten in die Augen, beide sehen fantastisch aus. Ich denke, wenn später getanzt wird, werden sie bei Damenwahl überrannt. Nach der Begrüßung und der Platzzuweisung suchen die Augen der Rickertbuben nach mir und nach Noah, weil auch sie bei Festlichkeiten in der Vergangenheit mit uns beiden abgehangen haben. Wir waren damals alle vier auch durch die Familienkontakte gut befreundet, haben auch gegenseitig bei den jeweils anderen übernachtet und waren in Urlaub zweimal mit den Familien in unserem Haus bei Lagos in Portugal.

Der Raum ist um sechzehn Uhr gefüllt, Dr. Morbach und Oles Onkel Jo sind auch da, wie versprochen in Gala Uniform, es sind nur noch wenige Plätze leer und Mama heißt alle herzlich willkommen.

Sie bedankt sich für das Erscheinen und weist noch mal darauf hin, das an Stelle von Geschenken wie schon in der Einladung vermerkt, ein Spendenbehälter aufgestellt ist und das der Erlös in diesem Jahr zu gleichen Teilen der Kinderkrebshilfe und der Aidshilfe in Bremen zu kommt.Der Wunsch, das alle ein paar schöne Stunden erleben sollen, schließt Mamas Statement ab und die Gäste applaudieren.

Nun kommen einige kurze Reden und Glückwünsche, vom regierenden Bürgermeister, des Firmenvorstands und des SV Werder, sowie von einigen Wohlfahrtseinrichtungen, bei denen Mama und Papa fördernde Mitglieder sind, vom Gesamtbetriebsrat und vom Arbeitgeberverband, von Parteien und einigen anderen, so das eine gute Stunde Ansprachen und Applaus sich abwechseln, bis endlich alle durch sind.

In einem angrenzenden Raum hat eine Band ihre Instrumente und eine Anlage aufgebaut und die untermalen zunächst jetzt die Kaffeezeit mit Musik, überwiegend Blues, das mag Mama halt. Durch die Platzierung der Musik im Nebenraum ist diese zwar gut zu hören, stört aber die Unterhaltung der Gäste nicht. Von Papa weiß ich , das das Buffet um achtzehn Uhr hereingefahren und dann eröffnet wird. Nach dem Mama und Papa mit Oma und Frieda an ihre Plätze gegangen sind, geh ich mit Natascha zu dem Tisch, an dem das Jungvolk zusammen sitzt und setze mich an meinen Platz neben Sergej. Natascha sitzt mir gegenüber, neben Noah , am Tischende und Paolo, der wohl darauf gewartet hat, das wir uns setzen, kommt mit Kaffee. Er beugt sich ein bisschen zu Natascha runter, zieht die Luft ein und sagt leise: „Du riechst so gut, ich würde dich ja gern küssen, aber das wäre wohl jetzt nicht so klug.“

Natascha bekommt ein wenig Farbe und sagt: „Ich würde dich auch gern küssen, Paolo, aber ich verspreche dir, das wir das nach holen. Könntest du mir bitte einen Kakao bringen, wenn ich dich jetzt schon nicht küssen kann, will ich wenigstens was Süßes.“ „Gerne, mein Schatz“, sagt er und eilt davon. Mein Schwesterchen ist nach diesem Satz auf Wolke sieben und man sieht ihr an, das sie gerade einfach nur sehr glücklich ist. Ich nehme ihre Hand und sage: „Ich freue mich für dich. Paolo ist ein ganz Lieber und er und auch Enrico passen sehr gut zu uns, finde ich.“ Ein dankbarer Blick und ein süßes Lächeln belohnt mich für meinen Kommentar. Sven und Arne, die neben Noah sitzen, haben das jetzt auch wohl mit bekommen und Arne fragt Natascha, ob das ihr Freund ist. Sie nickt, ihr Teint ist rötlich, aber ihre Augen strahlen vor Glück.

Sergej, der alles mit bekommen hat, drückt meine Hand und sagt: „Der Freundeskreis wird um zwei kleine Italiener und den Noah erweitert. Ich finde, das passt. Die WG ist jetzt schon fast zu klein wenn Paul noch studiert und im nächsten Jahr Mike und Dirk und Noah dazu kommen.“

„Das geht schon“, sag ich, „dir und mir reicht doch ein Schlafzimmer, Ole und Frank auch. Dann ist ein Doppelapartment frei. Alles nur eine Frage der Einteilung, denk ich und wir werden wohl und Ole und Frank auch, immer in einem Bett schlafen, hoffe ich doch sehr. Bei Kevin und Wolfi geh ich auch davon aus, auch wenn Kevin andere Arbeitszeiten hat, werden die zwei nicht getrennt schlafen.Ich habe auch kein Problem, ein Bad mit denen zu teilen.“

Also, Platz wäre schon, für die anderen und die Wohnräume sind auch groß genug für alle. Das werden wir dann regeln, wenn es so weit ist, da ja noch gar nicht alle wissen, ob sie überhaupt in Bremen studieren werden.

Im großen Vorraum zu dem eigentlichen Festraum sind Stehtische aufgebaut, wo sich jetzt nach dem Kaffeetrinken das ein oder andere Herrengrüppchen einfindet und Bier oder Wein trinkend über Fußball und Geschäfte redet oder auch über die Politik. Da alle großen Türen weit geöffnet sind, hört man die Musik überall und zwar erträglich.

Paolo und die junge Dame helfen jetzt, mit zu bedienen, den Kaffeebereich macht der Azubi jetzt allein.

So kommt er dann auch öfter zu uns und jedes mal flüstert er Natascha was nettes oder ein Kompliment ins Ohr, was der natürlich sehr gefällt und ab und zu berühren sich auch „ganz zufällig“ ihre Hände.

Noah war auch schon zweimal im Vorraum und hat versucht, einen Blick in die Küchenregion zu werfen, was aber da gar nicht möglich ist von dort aus.

 

 

Sergej

 

Ich sitze neben Noah und weil ich ja hier mehr als gut bekannt bin, steh ich auf und sagt zu ihm : „Komm mit, das ist ja nicht mit anzusehen, du hast Sehnsucht, oder?“ Noah nickt und folgt mir, ich nehme ihn mit in den Umkleideraum fürs Küchenpersonal und sage: „Warte hier, ich schau mal, ob ich ihn herschicken kann für ein paar Minuten.“ Ich geht in den Küchenbereich und werde dort freundlich begrüßt, Enrico steht mit Josch bei einem der Gasherde und unterhält sich, während beide wohl Kräuter hacken. Herr Meinle winkt mir zu und ich winke zurück und gehe dann zu Josch und Rico.

„Josch, kann der Rico mal für fünf Minuten in die Umkleide kommen?“, fragt ich. „Wir sind eigentlich soweit fertig und es ist noch eine viertel Stunde, bis der Fisch in den Sud kommt. Von mir aus kann er kurz“, sagt Josch. Rico, der erstaunt guckt, wird von mir angestupst: „Los mach schon, geh schon in die Umkleide, in zehn Minuten bist du wieder hier.“

Jetzt fällt der Groschen und mit einem Blick zu Herrn Meinle verschwindet er zügig Richtung Umkleide. Herr Meinle kommt jetzt auf uns zu, grinst und fragt: „Hast du sein Schätzchen hergebracht.“ „Ja, für ein paar Minuten, nach her draußen wird kaum Gelegenheit sein, mit einander zu reden und so“, sag ich und grinse ein bisschen. „Bis jetzt läuft alles gut“, sagt Herr Meinle, „wir sind super in der Zeit, um achtzehn Uhr fahren wir das Buffet auf, dann könnt ihr zuschlagen da draußen.“ Ich sehe mich ein bisschen um, die Tische zum raus fahren sind teilweise schon fertig und alles ist vom Feinsten und nur die warmen Sachen fehlen noch. „Das sieht echt toll aus“ , sag ich, „da kriegt man ja richtig Hunger.

Herr Meinle erzählt noch ein bisschen von Enricos Prüfung und der kommt dann, mit roten Wangen und strahlend zurück und wirft mir einen dankbaren Blick zu.

Ich sag Herrn Meinle „Tschüss“ und winke Rico und Josch zu und hole dann Noah aus der Umkleide ab. Der ist auch wesentlich besser drauf jetzt und sagt: „Du bist echt ein wahrer Freund, Sergej, Danke. Du hast jetzt was gut bei mir, jetzt geht es mir besser und ich werde bis heute Abend durch halten.“

Wir gehen zurück zu den anderen an den Tisch und Wolfi diskutiert gerade mit einem gleichaltrigen, der ihm schräg gegenüber sitzt. Wolfi guckt bös und sieht echt wütend aus. Ich frage Jerome, nach dem ich mich wieder gesetzt habe, was denn los ist, aber der weiß auch nicht, um was es geht.

 

Wolfi

 

Uns gegenüber sitzen zwei Mädchen und ein junger Mann in meinem Alter, dessen Gesicht mir bekannt vor kommt. Ich glaube, den habe ich auf der Uni schon mal gesehen.Es läuft eine ganz normale Unterhaltung, über alltägliches, über die WM und so und ich kriege mit, das dass Mädchen neben ihm wohl seine Freundin ist.Die zweite sieht der wohl sehr ähnlich, so das ich glaube, das es ihre Schwester ist, die etwa in Kevins Alter sein dürfte. Beide sind recht hübsch und auch figürlich reizvoll, wenn man denn auf Frauen steht. Nach dem er mich gefragt hat, ob ich und was ich in Bremen studiere, erfahre ich, das er und seine Freundin auch in Bremen studieren und das man ja vielleicht mal was zusammen unternehmen könnte. Ich antworte eher ausweichend, sage halt, das ich zur Zeit noch jeden Tag von Bremerhaven her komme und auch nachmittags wieder hinfahre, weil ich noch bei meinen Eltern wohne.

Seine Freundin sagt ihm was ins Ohr und er fragt mich dann, ob ich später mal mit der Schwester seiner Freundin tanzen kann. Diese wiederum schaut mich jetzt erwartungsvoll an, so das ich annehme, das er für sie gefragt hat. „Ich tanze heute Abend nicht“, sag ich, „tut mir leid.Ich bin kein großer Tänzer und da wir ja nachher eh Fußball schauen wollen, werde ich nicht unter die Tänzer gehen.“ „Das ist doch bestimmt nur eine Ausrede“, meint er jetzt etwas angepisst „außerdem gibt es ja eine Halbzeitpause und nach Spielende wäre ja auch noch Gelegenheit.“Jetzt wird er aber komisch und ich sage: „ Wenn du einen Tanzpartner für deine , ich sag jetzt einfach mal, Schwägerin suchst, dann tu das, ich jedenfalls stehe nicht zur Verfügung.“

„Du weist ja nicht, was dir entgeht, dann geh halt Fußball gucken“, meint er frech, „ so was wie du verdient so ein Mädel wie sie es ist, sowie so nicht.“

Innerlich bin ich jetzt schon weit über der normalen Betriebstemperatur, äußerlich die Ruhe selber. Nur keinen Palaver anfangen, ein Streit käme jetzt schlecht. Ich guck die Kleine mir gegenüber an, die sofort den Blick senkt und wohl schon vorher rot geworden ist. „Sorry“, sag ich, „das ist nicht persönlich, ich werde auch sonst mit keinem anderen Mädchen hier tanzen.“

Damit ist für mich das Thema beendet und Kevin, der seine Hand auf mein Knie gelegt hat, streichelt mich jetzt ein bisschen. Ole, der links von Kevin sitzt hat alles mitbekommen, da er dem Spacken genau gegenüber sitzt. Auch sein Gesicht ist angespannt und er hätte bestimmt auch nicht mehr lange geschwiegen und wer weiß, wie das geendet hätte. Jetzt scheint das Thema erledigt zu sein, hoffe ich. Jetzt hätte ich Lust auf ein Bier und frage meinen Schatz, ob er mit kommt in den Vorraum, um dort ein Bier trinken.

Als wir beide aufstehen, stehen auch alle unsere Freunde auf und mit zehn Leuten gehen wir jetzt ein Bier trinken. Um einen Stehtisch herum, wollen Jerome und Sergej wissen, was der Typ von mir wollte. Ich erzähle kurz, was war und alle schmunzeln oder grinsen und Noah sagt: „Du Frauenschwarm“, was ich mit Grinsen und einem, eher genuschelten „Arsch“ beantworte.

Jerome erklärt uns nun kurz, wer und was dieser Typ ist. Uwe Straaten heißt der und auch wer die Eltern von den beiden Mädchen sind. Er ist der Sohn eines Unternehmers im Bereich Maschinenbau und den Eltern der beiden Mädchen gehört die größte Kaffeehandelsfirma und Rösterei in Bremen und Umgebung und die hätten auch Kohle genug. „Die meinen immer, sie könnten alles kriegen, was ihnen gefällt“, sagt Jerome, „ du hast ihr bestimmt gefallen und deshalb wollte sie mit dir tanzen und wohl auch mehr. Sie haben so wie Natascha und ich kaum mal Gelegenheit, außerhalb der Liga, in der Ihre Eltern spielen, Leute kennen zu lernen und wenn sie dann mal wie heute, neue Gesichter sehen, dann probieren sie, wenn ihnen einer gefällt, bei dem zu landen.

Spätestens aber, wenn die Eltern merken würden, das du keine Kohle im Rücken, sprich reiche Eltern hast, würden sie die Sache beenden. So sind die Spielregeln bei der von sich sehr überzeugten Schickeria und normal verdienende und Leute ohne Vermögen werden nicht wirklich wahr genommen.Ich gehörte wohl auch mal zu ihren Wunschkandidaten, konnte mich aber erfolgreich wehren und durch den Unfall bin ich aus der Liste der eventuellen Schwiegersöhne raus gefallen, weil auch Leute mit Behinderungen nicht auf der ToDo-Liste erscheinen. Gut, das unsere Eltern da ganz anders sind. Mama kennt das ja zur Genüge aus ihrer Jugendzeit und von ihrer Familie, von der sie Papa damals regelrecht entführt hat. Von denen ist weder heute, noch am Montag einer gekommen, vorher auch noch nie, weil sie halt einfach Papa geheiratet hat und nicht den Typen, den ihre Eltern für sie ausgeguckt und dessen Eltern wohl auch versprochen haben.“

Alle haben aufmerksam zugehört und es ist still geworden an unserem Tisch.Paolo kommt vorbei und wir bestellen noch was zum trinken. Kevin steht dicht neben mir, sagt plötzlich leise: „Diese dumme Tussi soll sich selbst einen suchen, du gehörst zu mir, basta.“ Einen kleinen Kuss aufs Ohr, ganz schnell, gebe ich ihm, sag dann: „Ich liebe nur dich, mein Schatz, das weißt du doch und auch eine Tussi mit hundert Millionen könnte mich nicht von dir weglocken.“ Er strahlt, mein Schatz und sagt dann: „Komm mit, ich weiß, wo wir mal in Ruhe ein bisschen ungestört küssen können, ich brauch das jetzt.“ Er geht vor, redet kurz mit Sergej und dann gehen wir in den Personalbereich. Dort in einem Umkleideraum ist sein Schrank, den er jetzt öffnet .Er schaut auf die Uhr und sagt, „Jetzt kommt hier keiner, erst um halb acht frühstens, um Acht ist Schichtwechsel“, und dann küsst er mich verlangend. Wir sind durch die offenen Schranktüren zusätzlich noch verdeckt, wenn also wirklich einer käme, hätten wir Zeit genug, alles ganz harmlos aussehen zu lassen.

Nach zehn Minuten Dauerküssen bringen wir die Haare wieder in Ordnung, er sperrt seinen Schrank ab und wir gehen zurück zu unseren Freunden, nach dem der Kurzaufstand an unserer beiden Südpole wieder einigermaßen vorbei ist.

„Was so ein wenig Geknutsche doch ausmacht“, sagt Noah, ein wenig neidisch, wie mir vorkommt, „“jetzt seht ihr wieder gleich viel besser aus.“ Alles lacht und ich glaube, das Noah bestimmt fast so gut ist in seinen Sprüchen und Kommentaren wie unser Furzknoten Torsten. Kevin kann sich ein: „Nur kein Neid“, nicht verkneifen und Noah antwortet leicht zerknirscht mit: „Ertappt“, und kriegt ein bisschen Farbe. Ich mag ihn, den Noah, der ist offen und ehrlich, ein rundum netter Junge und der wird bestimmt ein guter Freund. Diese Zwillinge, die in den beigen Anzügen, haben jetzt schon etwas gebraucht, um die Situation und die Worte zu deuten, aber ihr Flüstern untereinander sagt mir, das Kevin und ich jetzt das Thema sind. Jerome, dem das wohl auch aufgefallen ist, geht mit Sergej und den beiden ein Stück hinaus in die Lobby, wo er wohl den Zweien erklärt, das einige der Jungs, er und Sergej mit eingeschlossen, einen Jungen zum Partner haben.

 

 

Enrico

 

Nach der Kusspause mit Noah ist meine Laune einfach nur gut, frisch aufgeladen ist der Akku und jetzt wird es auch ernst. Die Flamme wird hoch gestellt und nach unten reguliert, als der Sud zu kochen beginnt. Mit einem Gestell wird der Fisch nun ganz in den Sud gesenkt und muss köcheln, etwa zehn Minuten. Da die Fische nicht immer gleich groß und schwer sind, ist es Gefühlssache ob man ihn eine Minute weniger oder mehr im köchelnden Sud ziehen lässt. Nach zwölf Minuten hebe ich den Fisch heraus und stelle ihn neben dem Herd auf die Arbeitsfläche ab. Nun wird vorsichtig die Haut abgezogen, so das der rosa schimmernde

Fischkörper als Ganzes zu Sehen ist. Auf einer Warmhalteplatte mit einer Haube aus Glas finden die Beiden Fische nun ihren Platz auf dem Wagen der Meeresfrüchte, der nun, wie auch die anderen Wagen komplett sind.

Josch und ich ziehen einen sauberen Vorbinder, das ist so eine halbe Schürze, an und Punkt achtzehn Uhr fahren wir das Buffet raus in den Saal an den dafür vorgesehenen Platz und nehmen unsere Position für das austeilen der Sachen ein. Insgesamt sind acht Leute hinter den großen Rolltischen, um das jeweils Gewünschte auf die einzelnen Teller zu legen..

Nach einer kurzen Rede eröffnet Frau Remmers das Buffet und es geht los.Zuerst kommen die Jüngeren, aber dann auch die anderen Gäste Zug um Zug und lassen sich was auflegen. Vorspeisen werden von den meisten zuerst geholt, nur wenige fangen gleich mit warmen Sachen an.Es ist von allen feinen Sachen,etwas da, so das jeder Geschmack bedient werden kann.

Die Jungs kommen, nachdem der erste Ansturm nachgelassen hat, Noah kommt hinter Sergej und Jerome und er lächelt mich ganz lieb an. Leider kann ich nur wenig reden und ihn küssen schon gar nicht, aber dafür habe ich ihn ja die restliche Nacht und morgen begleiten wir ihn ja auch zu seinem Wettkampf und feuern ihn an und dann schläft er ja auch vielleicht noch mal bei mir, oder ich bei ihm, mal schauen.

Die Arbeit lenkt mich ab,nach dem er mit den anderen zurück ist an den Tisch. Herr Meinle kommt kurz vorbei und schaut, wie viel von den zwei großen Fischen noch übrig ist und er meint, das er jetzt in der Küche die beiden nächsten in den Sud geben will, weil nicht mehr all zu viel da ist von den beiden ersten.

Die Oma von Jerome und ihre Schwester kommen jetzt zu uns uns, um sich wohl was vom Lachs zu holen.

„Hallo, Junge“ sagt die Oma, „leg uns beiden mal ein schönes Stück von dem guten Fisch auf den Teller.“

Ich bediene die Oma und Josch die Tante, ein wenig Meerrettich Creme noch und die zwei gehen zurück. „Sag mal, kennst du die Leute?“fragt Josch und schaut zu mir. „Ja, der Enkel der beiden Damen, der sitzt da drüben am Tisch, der ist ein Freund von Paolo und mir. All die Jungs da am Tisch sind unsere Freunde und das Mädchen in dem türkisfarbenen Kleid ist die Freundin meines Bruders und auch Enkelin der zwei Damen“, sag ich. „ Wow, du bist mit den Kindern unseres obersten Boss befreundet, das ist ja cool“, sagt Josch staunend. Neue Gäste an unserem Tisch machen der Unterhaltung jetzt ein Ende. Mein Lachs ist jetzt alle und ich bringe den Teller mit den Gräten und Kopf und Flossen in die Küche und hole einen neuen Fisch, der von Herrn Meinle pochiert worden ist.Als ich zurück bin, geht auch Josch einen neuen Fisch holen.

 

 

Wolfi

 

Mit meiner besten Kamera und meinem Schatz als Assistenten, er trägt die Tasche mit dem Zubehör, mache ich immer wieder Bilder von den Leuten, vom Buffet, im Vorraum und von den Jungs. Von Oma und Frieda, aber auch von Jeromes Eltern habe ich zu Beginn des Empfangs einige tolle Bilder gemacht, wo auch der Schmuck der Damen zur Geltung kommt. Die Presse, die am Anfang auch da war, hat auch Fotos geschossen und Radio Bremen hat sogar ein Kamerateam geschickt.

Zur Zeit steht wohl das Essen im Vordergrund und das Buffet ist ständig gut besucht. Rico und seine Kollegen haben keine Langweile hinter den Tischen. Zwischendurch haben Kevin und ich natürlich auch was gegessen und er war auch schon mal kurz bei Martin und Kai, die in der Lobby sitzen mit den anderen Fahrern.

Ich schätze, das etwa einhundert Zwanzig Personen anwesend sind und sich hier in der Räumlichkeit aufhalten. Von zehn bis etwa fünfundachtzig Jahren sind alle Altersgruppen vertreten und es herrscht reges Treiben hier. Grüppchen haben sich gebildet, hauptsächlich von den Jüngeren, die zum Teil mit ihren Handys spielen.Auch den ein oder anderen Game Boy habe ich bei den Kids und Jugendlichen schon gesehen. Für Kids ist so ein Almauftrieb nicht gerade ein Superevent und die meisten jungen Leute wären bestimmt gern wo anders an einem Samstag Abend, denk ich. Also ich und Kevin natürlich wären auch lieber zu Hause oder anderswo unterwegs, aber das hier sind wir Jeromes Eltern schon schuldig und da die meisten unserer Freunde ja auch hier sind, werden wir es auch bis zum Ende durch halten, das gute Essen war allein schon das Kommen hierher wert.

Morgen, zu Noahs Wettkampf, werde ich die Fotoausrüstung auch mit nehmen und die Ringer in den hautengen Trikots zu fotografieren. Das gibt bestimmt geile Aufnahmen.

„Haben wir immer noch nicht genug Fotos, Wolfi?“, fragt mich mein Schätzchen, „ich möchte mich mal wieder zu den Anderen setzen.“ „OK“,sag ich, „fürs Erste reicht es, denk ich“, und wir gehen zurück an den Tisch, an dem die Jungs und Mädels sitzen.

 

Jerome

Sven und Arne Rickert haben wohl vorhin mit bekommen, das Wolfi und Kevin mehr verbindet als nur Freundschaft und so bin ich in Sergejs Begleitung mit den Beiden ein Stück in die Lobby gegangen, um ihnen reinen Wein einzuschenken. Wir setzen uns in eine der Sitzgruppen und ich beginne mit den Worten:

„Ihr seid ja fast das ganze Jahr über in der Schweiz, habt also einiges nicht mit bekommen, deshalb gebe ich euch mal eine Kurzfassung der letzten Monate, weil ich auch nicht genau weiß, was Tante Iris euch so erzählt oder geschrieben hat.“

Ich beginne mit dem Unfall, mit der Erkenntnis ein her gehend, das ich auf Jungs stehe und dann in chronologischer Reihenfolge alles wesentliche, was war und wie es sich zur Zeit darstellt. Sie hören aufmerksam zu und stellen keine Fragen zwischendurch, nicken ab und zu oder sehen sich an. Als ich fertig bin, sagt Arne: „Da wir in einem reinen Jungeninternat sind, gibt es dort natürlich auch einige schwule Jungs und auf unserem Zimmer, wir sind dort mit vier Leuten in einem, liegt auch ein schwuler Junge und der ist ein guter Freund von uns. Wir haben also kein Problem damit und es wird an unserer Freundschaft nichts ändern. Wir beide, Sven und ich bevorzugen aber Mädchen und dort unten ist ein Mädcheninternat im Nachbarort und da läuft auch schon was in der letzten Zeit. Ob das was von Dauer ist, können wir wohl beide jetzt noch nicht sagen, aber es könnte sich durchaus so entwickeln.“ „OK“, sag ich, „ich wünsche euch, das ihr so glücklich werdet, wie ich es mit Sergej bin und ich bin auch froh, das wir jetzt drüber geredet haben und es euch nichts ausmacht.“ Wir gehen wieder rein zu den anderen an den Tisch und essen noch etwas.

Die meisten Leute sind mittlerweile mit dem Essen fertig, zumindest fürs Erste. Paolo ist zwischendurch immer her gekommen, hat nach den Wünschen gefragt und immer ein paar Wörter mit meiner Schwester gewechselt. Auch Berührungen mit den Händen haben sie ausgetauscht und man sieht ihnen deutlich an, das sie gern mehr mit einander machen würden. Ich denke, das die Tage der Jungfrau Natascha gezählt sind, da sie eigentlich genau so wissbegierig ist wie ich und keine Angst vor einem Alleinsein mit Paolo hat.

Sergej und ich haben zwar auch langsam angefangen, aber dann hat es uns doch überrollt und wir waren und sind nicht traurig darüber.Sex ist halt geil und eine der besten Gelegenheiten, seinem Partner die ganze Liebe, die man für ihn empfindet zu schenken, mit einander in einem Taumel der Lust sich gegenseitig zu spüren……..einfach soooo gut und unglaublich schön.

Die zwei frisch Verliebten werden das hoffentlich genau so erleben wie mein Schatz und ich, auch die anderen Jungs, denke ich, sind glücklich mit einander und auch Rico und Noah sind wohl auf dem richtigen Weg dorthin. Glücklich sein sollen ihre Kinder, sagt Mama immer und sie hat so recht damit.

Es ist halb acht, noch eine Stunde bis zum Deutschlandspiel. Die Musik spielt jetzt lauter und Papa geht mit Mama Auf die Tanzfläche und eröffnet das Tanzen. Nach dem ersten Stück schließen sich noch einige Paare an, auch Noahs Eltern sind dabei. Hinnerk tanzt mit Oma und auch Frieda ist mit einem älteren Herrn auf der Tanzfläche unterwegs.

Wenn mich nicht alles täuscht, ist das jetzt ein Walzer, der da abgeht. Auch der Straaten, der Wolfi verkuppeln wollte, ist mit seiner Freundin zum Tanzen gegangen. Ich kann den klassischen Tänzen nichts abgewinnen und habe mich immer erfolgreich vor dem Besuch einer Tanzschule gedrückt und auch wenn viele meinen, alle schwulen Jungs hätten einen Hang zum Ballett, so was hatte ich nie und auch die Puppen Nataschas habe ich nie aus oder angezogen. Mein Schwulsein war also nicht im Voraus erkennbar, da ich keines dieser weitverbreiteten Klischees erfüllt habe.Ich muss innerlich lachen über die Naivität der Leute, die solche Vorurteile haben.

Offensichtlich hat man jetzt den Beamer eingeschaltet im Nebenraum, die Übertragung läuft ja schon, obwohl das Spiel erst um halb Neun anfängt. Ich schau mal kurz in den Raum, dessen Eingang in der Nähe unseres Tisches ist. Sergej ist mit mir aufgestanden um zu gucken und steht neben mir. Seine Hand berührt meine und ich schau in seine Augen. Wortlos, aber überdeutlich, sagt er mir gerade mit seinem Blick: „Ich liebe dich“. Ich lächele ihn an und sage: „Ich dich auch, mein Schatz.“ Er strahlt mich an und ich muss mich förmlich zwingen, ihn jetzt nicht zu küssen.

Im Fernsehen läuft gerade der übliche Smalltalk zwischen einem Reporter und einem ehemaligen Nationalspieler über das ganze drum herum und was es denn wann zu essen gab für die Mannschaft und andere unwichtige Nebensächlichkeiten rund um die WM. Diese nervenden Tröten, Vuvuzela genannt, hört man auch schon im Hintergrund, einfach Scheiße, dieser Lärm. Was völlig neues und überflüssiges, was man da erfunden und vervielfältigt hat, um anderen den Nerv zu töten und den Spaß am Fußball zu vermiesen.

„Komm, lass uns ein wenig frische Luft schnappen draußen“, sagt Sergej zu mir und wir gehen durch den Vorraum und dann durch die Lobby hinaus und dort zum Parkplatz. Kai und Martin sitzen im Achter, hören Musik und lesen wohl beide. Ich klopfe bei Kai an die Scheibe und bitte um den Schlüssel für den SUV.

Ohne eine Frage, warum, gibt er mir grinsend den Schlüssel und sagt dann: „Aber keine Flecken auf dem Sitz.“ „Boahh“, sag ich, „was du immer denkst.“ und geh mit Sergej zum SUV.

Wir setzen uns hinten rein und weil das Auto so hoch und die Scheiben hinten getönt sind, kann uns niemand sehen, was Kais Worte natürlich verständlicher macht. Ich muss grinsen und Sergej sagt: „Du willst doch jetzt echt hier nicht….“ „Doch“, sag ich, „ich blas dir jetzt einen und werde den Sitz nicht versauen.“

Meine Hände öffnen geschickt die Hose des teuren Zwirns, schieben die Unterhose nach unten und klemm sie mit dem Gummibund unter seinem Sack fest. Ich bin noch dabei, als er schon hart ist wie ein Brett. Er stöhnt leise auf, als ich die seit heute morgen nicht mehr gewaschene Eichel freilege, ihren Duft einatme und sie dann zwischen meine Lippen verschwinden lasse. Es schmeckt etwas salzig am Anfang, nach Schatz und ich bin einfach nur rattenscharf. Ich lutsche hart, bewege mich schnell rauf und runter und der Kick der ungewohnten Situation, lassen Sergej schnell und heftig kommen. Ich schlucke alles, melke die letzten Tropfen aus ihm heraus und lutsche ihn blitzblank, bevor ich ihn , jetzt deutlich kleiner, wieder seiner textilen Verpackung übereigne.Während er seine Hose schließt, sagt er leise: „Mach deine Hose ruhig schon auf, die platzt sonst noch“, und als ich meine Unterhose unter die Eier klemme, steht ein nasser dicker Schwanz da und wartet auf Erlösung. Aufgeheizt bis zum letzten, explodiert er beim siebten oder achten mal rauf und runter und jetzt heißt es für Sergej schlucken, aber viel. Wow, so schnell bin ich schon lange nicht mehr explodiert.

„Das war hammergeil“, sag ich, noch leicht schnaufend und er kommt jetzt hoch mit seinem Kopf und wir küssen uns. Seine Zunge badet wohl immer noch in meinem Saft, denn jetzt kriege ich was ab davon.

Nach dem wir uns beruhigt haben und die Hosen wieder auf ihrem Platz sind, sagt er: „Jetzt sind wir noch mal fit für weitere Stunden Almauftrieb, der Akku ist wieder voll.“ „ Du sagst es“, stimme ich im grinsend zu und dann verlassen wir den Wagen, in dem wir das erste Mal Autosex hatten.

Kai sagt nichts, als ich ihm den Schlüssel zurück gebe, aber sein und Martins stilles Grinsen bestätigen mir, das ihr Kopfkino wohl eine zumindest ähnliche Vorstellung dargeboten hat und bevor ich jetzt hier rot werde, verschwinde ich mit Sergej schnellen Fußes. Die zwei im Auto würden nie ein Wort darüber verlieren, das ich mit Sergej im Auto war,, wozu auch immer.

Ole, der uns im Vorraum begegnet, schaut uns ins Gesicht, als wir reinkommen, dann grinst er auch. „Was grinst du, hab ich was im Gesicht?“,frag ich und als er grinsend sagt: „Sperma“, geht meine Hand und Sergej Blick zu meinem Mund und Ole grinst fies. „So hat mir Torsten im Krankenhaus geantwortet und meine Reaktion war wie deine“, sagt er und lacht übers ganze Gesicht. „War es wenigstens gut?“, fragt er grinsend

„Und wie“, antwortet Sergej an meiner Stelle, „wir waren im SUV, auf den hinteren Sitzen……geil, unser erster Autosex.“ „ Cool, na dann“, sagt Ole, „lass uns das Spiel gucken gehen, Frank sitzt mit den anderen schon drin.“

Wir finden die anderen schnell und die haben uns Plätze freigehalten. Es sind ehe genügend Plätze da und der Raum füllt sich, überwiegend mit Männern. Nur wenige Frauen sind gekommen, ältere gar keine und auch Mama ist draußen bei den Gästen geblieben.

Das Tröten mit diesen komischen Tuten geht mir schwer auf den Sack, jedoch ist es für unsere Mannschaft ein sehr gutes Spiel, das sie letztendlich mit vier zu null gegen die australische Mannschaft gewinnen. Es ist vorbei und die anwesenden Experten reden nach diesem Sieg schon fast wieder über das Endspiel.

Wir gehen alle in den Vorraum und trinken, um eine Stehtisch versammelt, Bier. Kein schlechter Start für unsere Nationalmannschaft, so kann es ruhig weitergehen, finden wir.

 

 

Paul

 

Nach zwölf Uhr heute Mittag sind Mike und Dirk gekommen, wir sollen zusammen aufs Haus aufpassen und die Oma wollte auch nicht, das ich allein hier bin. Jerome hat uns erlaubt, bei ihm im Wohnzimmer Filme zu gucken und Musik zu hören, weil seine Anlage ist einfach geil.

Herr Remmers hat mir gezeigt, wie man das Alarmsystem im Haus ein und ausschalten kann, so das, wenn wir oben bei Jerome sind, alles unten gesichert ist gegen Eindringen von Außen. Wir dürfen auch Sauna und Schwimmbad benutzen und da es draußen warm ist, wäre schwimmen wohl ganz gut.

Heute Abend dann Deutschland, auf der Leinwand, bei Jerome, mir dem Beamer, das hat was.

Zu Essen und zum Trinken sind wir etwas überversorgt, Frau Jensen hat einiges vorbereitet und sogar einen Schwarzwälder hat sie auf Omas Wunsch hin für uns gemacht. „Die Buben sollen auch was von der Feier spüren“, hat die Oma gesagt und Bier hat sie auch kaltgestellt, zwei Sixpack Jever und Cola.Ich werde schon verwöhnt hier, aber hier ist das alles so selbstverständlich, das ich kein schlechtes Gewissen habe. Ich denke jetzt so, wie Jerome es zu mir gesagt hat. Nimm alles an, lass es dir gut gehen. Wer so viel Scheiße erlebt hat, hat das hier und uns einfach verdient, hat er gesagt.

Nach drei, wir haben zwei Filme geschaut, sind wir runter zum Schwimmen und in die Sauna und haben auch einige Zeit im Whirlpool verbracht. Dirks Schwanz ist schon der Hammer, ich musste mich zwingen, nicht dauernd hin zu gucken. Der ist in schlaffem Zustand so groß, wie meiner im steifen und auch so dick. Junge, Junge, die Natur hat ihn da wohl eindeutig überversorgt. Komplexe krieg ich aber deswegen nicht, denn Mike hat einen genau so normal großen, wie ich. Man muss halt zufrieden sein, mit dem was man hat und auch, wie man aussieht.

Gewiss denkt man manchmal über sich selber nach, findet etwas an sich auszusetzen, im Vergleich mit anderen Jungs, aber da ich ja auch immer Chancen bei den Mädchen hatte, wird ich wohl auch bei Jungs ankommen, sobald mal einer kommt, der mir auch gefällt. Ole und wohl auch der Neue, der Noah, die sind ja anderweitig vergeben, aber die gefallen mir schon beide echt gut. So oder ähnlich sollte mein Freund schon aussehen.

Es ist fast sieben Uhr, als wir hoch gehen in Omas Wohnung, weil dort das Essen und die Getränke stehen.

Nach dem Essen und nach zwei Stück Kuchen gehen wir mit den Sixpacks rüber, um Fußball zu gucken.

Dirk und Mike schlafen ja auch hier bei Jerome in einem der Gästezimmer, ich geh später rüber in mein Zimmer. Morgen um zehn Uhr fahren wir ja dann alle auf den Ausscheidungskampf im Ringen, an dem Noah teilnimmt, hat Jerome gestern Abend gesagt.

Heute war ich gar nicht bei Ulli, aber der schläft immer noch, haben sie in der Klinik gesagt, als ich angerufen habe. Am Montag nach der Schule werde ich ihn hoffentlich in wachem Zustand und auch mit deutlichen Besserungen antreffen. Jedenfalls wird er, genau so wie ich, nichts zurück behalten körperlich, hat der Doktor Morbach gesagt. Jeromes Mama hat mir geraten, eine Therapie zu machen und auch Ulli bräuchte Hilfe, um alles zu verarbeiten, hat sie gemeint. Mal sehen, das werde ich , wenn, dann aber nur mit Ulli zusammen machen.

Das Spiel läuft gut für die deutsche Mannschaft und am Schluss steht es vier zu null für uns.Dirk und ich haben jeder vier Flaschen Bier getrunken, ich bin müde und angeschickert und will ins Bett. Mike macht alles aus und die zwei gehen ebenfalls ins Bett. So wie Dirk jetzt an Mike rum gefummelt hat, werden die wohl noch nicht schlafen, ich schon.

 

Lis

 

Es war ein schöner Abend, ohne größeren Stress und das Essen und alles drum herum war einfach perfekt. So langsam lichten sich die Reihen. Das Buffet ist bis auf einen der Tische raus gefahren worden, Fingerfood und verschiedene kalte Sachen stehen noch dort für die, die jetzt noch was knabbern oder futtern wollen.

Jerome hat mich gefragt, ob sie noch bleiben müssen, die Jungs und Mädels und ich habe gesagt, das sie nach Hause fahren können.

Ulf und Irene wollen mit Noah auch nach Hause, er hat ja Morgen einen Wettkampf und Noah ist in die Küche, wohl um Enrico zu holen, der heute Nacht zum ersten mal bei ihm schläft. Ich hatte noch ein kurzes Gespräch mit Irene und ich hoffe, das sie sich nicht zu viele unnötige Gedanken macht um die beiden Jungs. Beide sind doch sehr vernünftig für ihr Alter und deshalb soll Irene einfach zugucken, wie sich das ganze entwickelt und wenn es klappt und davon geh ich jetzt mal aus, soll sie sich freuen.

Natascha hat sich mit Paolo schon in Jeromes Auto gesetzt, wohl um ein bisschen zu knutschen. Mein kleines Häschen ist verliebt, das gibt einem schon das Gefühl, die Jugend endgültig hinter sich gelassen zu haben. Ich bin mal gespannt, wie mein Mann mit der Rolle umgeht, nicht mehr der erste Mann in ihrem Herzen zu sein.

Jerome, das weiß ich, gönnt seiner Schwester das Glück und das er auch die Zwillinge gut leiden kann, ist offensichtlich.

Morgen wollen sie ja Noah beim Ringen anfeuern und da das um zehn Uhr losgeht, müssen sie um viertel nach neun los, um pünktlich in Bremen zu sein.

Jetzt sind sie unterwegs nach Hause, Sigrid schläft bei Natascha, Jerome bringt Paolo zu Hause in die neue Wohnung, Sergej nimmt Kevin, Wolfi, so wie Ole und Frank mit, die im zweiten Gästezimmer bei Jerome schlafen.

Oma und Frieda fahren mit Kai nachher zurück und Carl August und ich später zum Schluss mit Martin.

Es stehen jetzt nur noch etwa zehn Personen im Vorraum um zwei Stehtische und es ist fast zwei Uhr. Oma und Frieda sind schon eine halbe Stunde weg und ich möchte jetzt auch nach Hause.Das Personal hat längst angefangen, in den anderen Räumen ab zu räumen und auch der Rest des Buffets ist in Richtung Küche verschwunden.

Endlich brechen auch die letzten auf und Carl August und ich gehen uns noch bedanken beim Personal. Jeder, der geholfen hat, bekommt ein Trinkgeld, jeder fünfzig Euro, weil alles so gut war. Für das Küchenpersonal, das zum Teil schon weg ist, bekommt Herr Meinle eine Summe, um sie an die Leute weiter zu geben. Jetzt endlich geht es Richtung eigenes Bett und als wir zu Hause ankommen, ist alles ruhig und friedlich. Alles in allem war es ein toller Tag und den nächsten Almauftrieb gibt es , wenn Carl August fünfzig wird. Das dauert aber noch ein paar Jährchen.

 

 

Enrico.

 

Noah ist in die Küche gekommen und hat den Herrn Meinle gefragt, ob ich noch gebraucht würde, wenn nicht, dann wollen wir jetzt nach Hause zu ihm fahren. Nach ein paar netten Worten zu meiner Arbeit heute hat Herr Meinle mich dann gehen lassen und zuerst musste ich mich ja noch umziehen und meinen Rucksack holen.

In der Umkleide haben wir uns zuerst mal geküsst, zärtlich und lang und er hat meinen Rücken gestreichelt.

Dann habe ich die Küchenmontur ausgezogen und er hat mir, als ich meine Jeans hoch ziehen will, sanft in den Po gepetzt und gesagt: „ Einen knackigen Po hat mein Rico, lecker sieht der aus.“ Ich bin dann wohl etwas rot geworden, denn er hat mich umarmt von hinten und an mein Ohr gesagt: „Kein Grund, rot zu werden, es muss dir auch nicht peinlich sein, das du so einen scharfen Knackpo hast. Es ist halt so, das du ein ganz, ganz hübscher Rico bist und ich froh bin, dich gefunden zu haben. Und jetzt los, die Schwiegereltern in Lauerstellung warten auf dich, Mama bestimmt mit einigen Quizfragen, die eigentlich für eine hübsche Schwiegertochter gedacht waren. Aber in meinen Augen ist niemand hübscher als du und ich vermisse auch keine Titten an dir.“ „Du und dein loses Mundwerk, Noah, ihr habt mir echt gefehlt zum Glücklichsein“, sagt ich grinsend zu ihm und dann: „Los geht’s, zum Kampf mit dem Drachen, mal sehen, ob ich vor den strengen Augen deiner Eltern bestehen kann“, sag ich, schnappe meinen Rucksack und seine Hand und ziehe ihn nach draußen.

Seine Eltern stehen in der Lobby, bei Martin und reden mit ihm, als wir kommen. „Mama, Papa, darf ich euch Enrico Scarlotti vorstellen“, sagt Noah zu seinen Eltern, die sich jetzt uns zu wenden. Ich biete brav zuerst ihr, meine Hand an und sage: „Guten Abend, ich bin Enrico und ich habe mich wohl in ihren Sohn Noah verliebt.“ Sie nimmt meine Hand, schaut mir in die Augen und sagt dann: Ich bin Irene Schroer und hoffe, das du der richtige für unseren Sohn bist. Deine Augen sind ehrlich und wenn mein Junge mit dir glücklich wird, dann soll das wohl so sein.“ Jetzt nimmt sein Vater meine Hand und sagt: „Hallo, Enrico, willkommen bei uns.“Jetzt fahren wir erst mal nach Hause, Noah muss schlafen sonst hat er schlechte Karten für Morgen. Um halb Neun gibt’s es Frühstück, um Neun müssen wir los.“ Er lässt meine Hand los und wendet sich Richtung Ausgang. Seine Frau hängt sich bei ihm ein und Noah greift nach meiner Hand, so gehen wir zum Auto, einem Sechser Audi Kombi, ganz in silbermetallic. Auf dem Rücksitz halten wir Händchen, zu mehr trauen wir uns beide nicht.

Sie wohnen etwas außerhalb, in einem Einfamilienhaus der gehobenen Kategorie. Noahs Zimmer mit Bad liegt oben, nach hinten raus, und als seine Mutter sagt, das sie das Bett im Gästezimmer noch schnell beziehen will, sagt Noah: „Bitte, Mama, was soll der Quatsch. Wir haben heute Nacht zusammen in seinem Bett geschlafen und wir schlafen heute Nacht zusammen in meinem Bett. Das dass ab jetzt so ist, das muss du akzeptieren. Tante Lis akzeptiert das bei Jerome auch und Frau Jensen bei Ole und Frank und Ole ist siebzehn wie ich.“

„Irene, lass die beiden, sie sind alt genug, um das selber zu entscheiden. Es wird Zeit, Noah, denk an Morgen. Gute Nacht, Jungs“, sagt er und wir gehen hoch.

Sein Zimmer ist toll, groß und das Bett ist auch breit genug. Er macht ein kleines Licht an auf dem Nachttisch und das große aus. Wortlos beginnt er, sich aus zu ziehen und auch ich lege alles ab, bis auf die Unterhose, so wie er. „Ich muss noch pinkeln“, sag ich und er geht zu einer Tür an der Seite des Zimmers. Licht flammt auf und ein sehr schönes Bad ist das, in das wir gehen. „Pinkel bitte im Sitzen“, sagt er, „das machen wir hier im Haus alle.“ Ich setze mich auf die Brille , nachdem ich die Hose auf die Knie geschoben habe während er sich auf der gegenüber liegenden Seite am Waschbecken die Zähne putzt. „Ich leg dir eine Zahnbürste hin sagt er.

Als ich fertig bin, trete ich neben ihn ans Waschbecken und putze auch meine Zähne, während er nun auf dem Klo sitzt und pinkelt. Mir fällt auf, das ich noch nie in Gegenwart eines anderen gepinkelt habe, außer mit Paolo, wenn wir gemeinsam geduscht haben. Da haben wir immer in die Dusche gepinkelt, das erste Mal, als wir zehn waren, aber mit einem anderen Menschen vorher noch nie.

Wir sind fertig und gehen ans Bett.“Möchtest du an die Wand oder lieber hier vorn liegen?“, fragt er. „Hinter dir, an der Wand, wenn´s ´dir recht ist“, sag ich und als er die Decke hebt, krabbele ich drunter und dreh mich zur Wand. Er legt sich hin und ich schmiege mich an ihn,schiebe meinen Po gegen seinen Unterleib und sein Arm legt sich über meine Seite. Ich dreh mein Gesicht nach oben und seine Lippen legen sich zu einem gute Nacht Kuss auf meine. „Schlaf gut in meinem Arm, mein Lockenköpfchen, wir müssen jetzt schlafen, obwohl mir nach was anderem ist“, sagt er an mein Ohr. „Das läuft nicht weg. Gewinne morgen, dann holen wir in meinem Bett alles nach“, flüstere ich zurück. „Ich freue mich drauf“, sagt er und nach einem Kuss in meinen Nacken. Nun versuchen wir ernsthaft, einzuschlafen.

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3 Kommentare

    • claus auf 31. Oktober 2015 bei 12:21
    • Antworten

    scheint eine sehr gediegene Fete gewesen zu sein.

    wieder super geschrieben, klasse erzählt! Der Sex im Auto, genial.

    Viele Grüße
    bis Bald
    Claus

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  1. Huhu, das ist eine recht schöne Fortsetzung, bin gespannt wies weitergeht. Hoffe,dass möglichst bald eine neue Folge kommt.

    VlG Andy

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    • Chimico auf 25. November 2015 bei 11:27
    • Antworten

    Das stimmt, es ist wieder einer gelungene Fortsetzung.
    Und man fragt sich, wie es wohl weiter geht???
    Hoffentlich bald…

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