Traumschiff – Teil 110

Der Verein… Flamingo… Seebestattung… Baubeginn?… Bruch…Date???  oder nur Freunde… Roland

Ole, Samstag, 13.11.2010, 17:15 Uhr, im Nebenraum des griechischen Restaurants in Bremen auf der Gründungsversammlung unseres Karate-Vereins.

Soeben bin ich von der Mehrheit der Anwesenden zum Versammlungsleiter gewählt worden. Jerome hatte die Versammlung eröffnet, die Leute begrüßt und den Zweck unserer Zusammenkunft offen gelegt.

Danach hat er mich zum Versammlungsleiter vorgeschlagen und da niemand sonst vorgeschlagen wurde, bin ich einstimmig, bei eigener Enthaltung, gewählt worden.
Wir hatten das schon vorher ein bisschen abgesprochen und ich habe dann auch im Vorfeld mit Oliver Salm einen Satzungsentwurf gefertigt, der das Vereinsleben in unserem Sinne regeln soll. Ein Verein, vor allem, wenn er ins Vereinsregister eingetragen ist, ist an eine Satzung gebunden und diese orientiert sich an Recht und Gesetz.
Bevor ich nun richtig tätig werde, gebe ich eine umfassende Erklärung über das Vorgehen heute Abend ab. Ich stehe auf und beginne: „Liebe Mädels, liebe Jungs, liebe Eltern und Freunde. Wir sind heute hier zusammen gekommen, um einen neuen Verein zu gründen. Der Zweck des Vereins ist das Erlernen und Ausüben des Karate Sports. Ziel des Vereins soll es sein, auch an Wettkämpfen mit anderen Mannschaften und Vereinen, zunächst auf regionaler und nationaler Ebene, teil zu nehmen.
Der Verein soll aus aktiven, aber auch aus passiven und Fördermitgliedern bestehen. Der Verein strebt einen Eintrag im Vereinsregister der Stadt Bremen an mit dem Ziel, Gemeinnützigkeit zu erlangen, damit Beiträge und Spenden steuerlich geltend gemacht werden können.“
Ich mache eine kurze Trinkpause, Applaus kommt auf und nach dem Absetzen des Glases tritt wieder Ruhe ein.“Wir müssen zunächst einen formellen Beschluss zur Gründung herbeiführen“, sag ich. „Da alles dokumentiert werden muss, brauchen wir einen Protokollführer, ich bitte um Vorschläge.“
„Ich schlage Mike Schulz vor“, sagt Sergej. Auch das habe ich mit Jerome und Mike im Vorfeld besprochen und auch Mike gefragt, ob er das machen würde. „Wenn keiner der Anwesenden was dagegen hat, möchte ich die Abstimmungen per Handzeichen durchführen“, sage ich und schau mich im Raum um. Da niemand die Hand hebt, sage ich, das wir nun immer per Handzeichen abstimmen. „Wer dafür ist, das unser Freund Mike Schulz das Protokoll führt, den bitte ich um Handzeichen.“ Ich glaube, alle Hände oben zu sehen, trotzdem sage ich: „Wer ist dagegen?….,Niemand. Enthaltungen?“ Mike hebt die Hand. „Eine“, sag ich. „Somit ist Mike Schulz zum Protokollführer gewählt. Mike, nimmst du die Wahl an?“ „Ja, ich nehme die Wahl an“, sagt er. Es gibt wieder Applaus, auch von mir.
„Bevor wir jetzt weitermachen“, sag ich, „geben wir dem Mike kurz Zeit, das bisherige Geschehen zu dokumentieren. Ich habe vorhin eine Anwesenheitsliste zum herumreichen los geschickt, bitte tragt euch da alle ein, die Liste ist später Bestandteil des Protokolls.“ Es kommt Gemurmel auf im Raum und Mike schreibt alles bisher gewesene auf. Als er fertig ist, nickt er mir zu, es kann also weitergehen.
Zunächst muss der Verein formell gegründet werden. Dazu klopfe ich an mein Glas und langsam verstummt das Gemurmel. Eine Zählung im Vorfeld hatte genau einundsechzig Leute ergeben, Eltern, beide oder auch nur ein Elternteil, Freunde wie Alex Brunner und Herr Meinle, Frau Gut, aber auch Leander Seidel und sein Jochen sind da und Ulli, Pauls Bruder.
„So, Leute, es geht weiter“, sag ich, nach dem es ruhig geworden ist. „Zunächst stelle ich fest, dass die Versammlung aus einundsechzig Personen besteht, das bedeutet, dass die einfache Mehrheit bei einunddreißig, eine zwei Drittel Mehrheit bei einundvierzig Stimmen erreicht ist. Nun mein ersten Antrag. Da unter uns Jungs und Mädels weilen, die noch nicht volljährig sind, beantrage ich, das Abstimmungsalter auf sechszehn Jahre fest zu setzen. Wer für den Antrag ist, bitte ich um Handzeichen“,……alle Hände oben. „Gegenprobe,….. Enthaltung?“ Nichts! „Ich stelle fest, das alle ab dem sechszehnten Lebensjahr heute hier Abstimmungsberechtigt sind und zwar einstimmig.“
Weiter geht’s jetzt mit der eigentlichen Gründung. „Im Vorfeld des heutigen Abends haben wir in unserem Freundeskreis eine Idee geboren. Nach dem Noah und auch Rolf im Ringer-Verein aus den Euch allen bekannten Gründen nicht mehr mit ringen durften und auch, weil mit Alwin und Matze zwei ausgebildete Karatekämpfer zu uns gestoßen sind, wollen wir einen Verein gründen, in dem jeder, der nicht homophob ist und zu uns passt, herzlich willkommen ist“ erkläre ich.
„Das Angebot, das zunächst aus Karatesport besteht, kann später bei Bedarf auf weitere Kampfsportarten wie Judo und ähnlichen Sport ausgedehnt werden. Neben dem sportlichen Aspekt ist für uns auch die Fähigkeit zum Erlernen der Fähigkeit zur Selbstverteidigung ein Vereinszweck, damit, wenn es nötig sein sollte, wir uns gegen homophobe Angriffe wehren können.
In den später zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten wäre bei entsprechender Planung auch noch die Möglichkeit zur Einrichtung eines kommerziellen Fitnessstudios möglich, über dessen Einrichtung und Betreibung ,aber noch extra zu reden sein wird.
Alle, die heute mit uns hier her gekommen sind, haben mit ihrem Erscheinen Interesse an dem neuen Verein bekundet, was uns alle sehr freut. Geplant ist es, eine Jugendabteilung für alle bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres einzurichten, dann einen aktiven Kader bis zum fünfunddreißigsten Lebensjahr und einen Seniorenbereich ab fünfunddreißig, der nach persönlicher Wahl auch ab dreißig schon genutzt werden kann und letztendlich eine Gruppe für passive und Fördermitglieder, die alle die Leute umfasst, die nicht sportlich aktiv sein wollen, sich aber im Verein engagieren wollen. Gibt es zu diesem Punkt hier noch Vorschläge oder Ergänzungen?“ Ich mache eine Pause und schaue, ob irgendwo eine Hand hoch geht, einer was sagen will.
„Wie hoch sollen denn die Beiträge monatlich sein?“, will Armins Vater wissen. „Das können wir erst festlegen, wenn der Verein gegründet ist, ein Vorstand gewählt ist und wir daran gehen, eine Satzung zu beschließen“, sag ich, „das mit der Gründung wollen wir als nächstes tun. Wer also sechszehn Jahre und älter ist und einer Vereinsgründung hier und jetzt zustimmt, den bitte ich um Handzeichen.“ Auf den ersten Blick sieht es aus, als ob es alle wären.
„Wer ist dagegen?……..Niemand,…. Enthaltung?…….Eine.“ Ulli, Pauls Bruder hat die Hand oben. „Ich weiß ja gar nicht, ob ihr mich dabei haben wollt“, sagt er und wird rot bei soviel Aufmerksamkeit. „Ich denke schon, das niemand was dagegen hat“, sag ich. „Dann bin ich auch dafür“, sagt er jetzt. Applaus gibt es dafür von allen.
„Formell ist der Verein jetzt gegründet“, sag ich, „allerdings rechtlich erst mit einem ersten Vorsitzenden. Den müssen wir jetzt wählen, ich bitte um Vorschläge oder Meldungen, bitte aber dabei zu berücksichtigen, das diese Person unbedingt schon volljährig sein muss, weil sie den Verein rechtlich vertreten wird. „Jerome sagt laut: „Ich schlage Ole Jensen als ersten Vorsitzenden vor.“ Das war zwar nicht abgesprochen zwischen uns, aber damit habe ich gerechnet und wenn sie es wollen, mache ich es auch. „Weitere Vorschläge?“, frage ich. Es kommt nichts aber auch das war mir klar.
Nun muss ich meine eigene Wahl inszenieren. „Wer damit einverstanden ist, das ich hier zum ersten Vorsitzenden gewählt werde, den bitte ich um Handzeichen.“ Wie nicht anders zu erwarten, sind alle Hände oben. „Gegenprobe,… niemand, Enthaltungen?“ Ich hebe meine Hand und sage dann: „Ich bedanke mich für das Vertrauen und nehme die Wahl an.“ Applaus, heftig und Jerome umarmt mich, flüstert ein : „Danke, mein Freund“, in mein Ohr. Jetzt plötzlich Torsten, laut: „ Das kostet eine Runde, Ole.“ Lachen.
Carl August sagt was zu Ulli, der geht raus. Ich klopfe an mein Glas, Ruhe kehrt ein.
„Nun müssen wir einen Vorstand wählen, der gemeinsam mit dem ersten Vorsitzenden die Geschicke des Vereins leitet. Zunächst wäre da das Amt des zweiten Vorsitzenden, der den ersten bei Abwesenheit vertritt. Ich bitte um Vorschläge.“ „Sergej Radic“ kommt es von Dirk, „Frank Merten“, ruft Torsten in den Raum. Frank sagt laut: „Ich verzichte zu Gunsten Sergejs.“ Frank steht nicht so gern im Focus, deswegen wundert mich das jetzt nicht. „Weitere Vorschläge?“, frag ich. Nichts kommt mehr und da Sergej nicht abgelehnt hat, kommt von mir die Frage: „Wer ist damit einverstanden, das Sergej Radic zum zweiten Vorsitzenden gewählt wird, den bitte ich um Handzeichen.“ Alle Hände sind oben, aber fürs Protokoll die Gegenprobe und Sergejs Enthaltung.
Das wiederholt sich jetzt bei der Wahl eines Geschäftsführers mit Mike, seinem Stellvertreter, das wird Dirk, einem Schriftführer und zugleich Pressewart, das wird Wolfi, der von Kevin vertreten wird und nun steht die Wahl eines ersten Jugendleiter an. Da wird zunächst Chris vorgeschlagen, der aber mit Blick auf sein Studium in Hamburg auch ablehnt. Der nächste Vorschlag kommt von Sergej und er schlägt Jerome vor. Der wird ohne Gegenvorschlag zum ersten Jugendleiter gewählt und schlägt dann Robin zum zweiten Jugendleiter vor und auch diese Wahl geht direkt durch. Der Kleine guckt ganz aufgeregt, nimmt aber dann die Wahl an, so wie vor ihm alle anderen auch. Mit dem Amt des Sportwarts und Trainingsleiter wird Alwin gewählt, der zunächst von Matze, und wenn der zum Studieren nach Hamburg geht, von Lex, der sportlich auch sehr vielversprechend ist, vertreten.
Nun fehlen noch zwei Kassenprüfer, die zum Ende des Geschäftsjahres die Kasse prüfen. Da werden Natascha und Noah gewählt. Rolf, unser Handwerker und sein Paul werden als Geräte und Hallenwart verpflichtet.
Das Ganze, so erkläre ich, teilen wir in einen geschäftsführenden und einen erweiterten Vorstand ein und das setzt sich jetzt wie folgt zusammen:
Geschäftsführender Vorstand
Vorsitzender: Ole Jensen
Vorsitzender: Sergej Radic
Geschäftsführer: Mike Schulz
Schriftführer Kai Wolf (Wolfi)
1. Jugendleiter Jerome Remmers
Sportlicher Leiter Alwin Schwertfeger

Alle anderen gehören dem erweiterten Vorstand an.
Nun erkläre ich, das mit der Wahl des Vorstandes der Verein rechtskräftig gegründet ist und wir nun im weiteren Verlauf des Abends über eine von mir im Vorfeld mit Hilfe der Rechtsabteilung der Firma erstellte Satzung reden und dann auch abstimmen müssen.
Die Eingangstüre öffnet sich und ein Servierwagen mit gefüllten Sektgläsern wird von Ulli und seiner Freundin, von aufkeimendem Gemurmel begleitet, herein gefahren. Carl August klopft an sein Glas und in die eintretende Stille hinein sagt er: „Das ist die von Torsten geforderte Runde des Vorstands.“ Nachdem die Gläser verteilt sind, sagt er laut: „Wir trinken auf den neuen Verein und den ersten Vorsitzenden und seine Mitstreiter. Ole, du hast das hier sehr, sehr gut gemacht, Prost.“ Ich werde gerade ein bisschen rot und Jerome meint: „Wo Papa Recht hat….“, den Rest spült er mit dem leckeren Gesöff runter. Ich nehme die von mir mit Olli Salm vorbereitete Satzung und schlage das Deckblatt um.
Es beginnt mit: Der Verein trägt den Namen… und hat den Zweck, die Mitglieder in asiatischen Kampfsportarten zu schulen, die Gemeinschaft zu pflegen, in gegenseitigem Respekt, vielfältig, weltoffen, Diskriminierungs- und Rassismus frei.
Das lese ich jetzt vor und sage dann: „Einen Namen, über den sollen sich alle hier Gedanken machen, dann eine E-Mail mit ihrem Vorschlag an Wolfi schicken. Der Vorstand stellt dann 5 Vorschläge online und dann wird abgestimmt. Der Name mit den meisten Stimmen wird dann genommen. Vielleicht ergibt sich ja im Laufe des Abends noch ein guter Namensvorschlag.
Eine Webseite erstellt Robin und die Daten kommen über Handy auf dem üblichen Kommunikationsweg zu jedem von Euch, gebt dann bitte die Infos weiter an die Erwachsenen, die nicht in unserer Kommunikationskette eingebunden sind. Wenn der Name steht, erfolgt der Eintrag in das Vereinsregister. Sitz und postalische Anschrift des Vereins ist die WG „In den Hufen“. Dort kommt auch ein eigener Briefkasten hin.“
Wieder gibt es Applaus, Fragen gibt es keine. Ein Blick zu Mike sagt mir, das er alles aufgeschrieben hat. Wolfi macht ab und zu ein Foto, ich hatte ihn gebeten, seine Kamera mit zu nehmen.
Rolf und Paul verteilen von mir in der Firma vorbereitete Satzungsentwürfe zum besseren Verständnis und als Basis zur späteren Abstimmung. Als das geschehen ist, fahre ich nun fort, die Satzungsteile vor zu lesen.
Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Geschäftsführende und der erweiterte Vorstand.
Die Mitgliederversammlung tritt mindestens einmal jährlich zum Ende des Geschäftsjahres zusammen, mit dem Zweck, einen neuen Vorstand zu wählen und eventuelle Satzungsänderungen zu beschließen. Satzungsänderungen bedürfen der zwei Drittel Mehrheit der anwesenden Mitglieder. Der Vorstand gibt zu Beginn der Versammlung einen Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Geschäftsjahr ab.
Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte aller Mitglieder anwesend sind.
Nun folgen all die Dinge, die geregelt werden müssen. Punkt für Punkt wird vorgestellt unter anderem das Mindestalter, das ich auf zehn Jahre festgesetzt habe. Für Kinder und Jugendliche habe ich einen Monatsbeitrag von drei Euro vorgesehen, der halbjährlich im Lastschriftverfahren ab zu buchen ist.
Aktive Erwachsene sollen je sechs Euro Beitrag leisten, ebenso Passive und Fördermitglieder.
Für die Aufnahme in den Verein schlage ich für Kinder und Jugendliche eine Aufnahmegebühr von je zehn Euro, für aktive Erwachsene zwanzih Euro vor, Passive und Fördermitglieder bezahlen keine Aufnahmegebühr.
Sinn der Aufnahmegebühr ist es, zu Beginn ein bisschen in die Kasse zu bekommen, um auch gleich handlungsfähig sein zu können, zum anderen aber auch, um eine gewisse Ernsthaftigkeit des Vereinseintritts zu erzielen.
Spenden werden mit einer Spendenbescheinigung quittiert, so bald die Gemeinnützigkeit anerkannt ist.
Dem Geschäftsführenden Vorstand wird ein großzügiger Handlungsspielraum eingeräumt, alle für den Vereinsbetrieb notwendigen Dinge zu regeln und zu beschließen. Bei Ausgaben über fünfhundert Euro ist der erweiterte Vorstand zu beteiligen. Vorstandsbeschlüsse müssen mit zwei Drittel Mehrheit gefasst werden. Der Verein richtet ein Konto ein, Beginn der geregelten Vereinstätigkeit ist der Tag des Registereintrags, die Vereins und Bankdaten werden dann auf den üblichen Kommunikationswegen mitgeteilt, beziehungsweise auf der Webseite des Vereins angegeben. Protokoll und ein Exemplar der beschlossenen Satzung werden jedem Vereinsmitglied auf dem Postweg zugestellt.
Zum Verlassen des Vereins ist eine schriftliche Kündigung, vier Wochen zum Quartalsende erforderlich. Trainingspläne und sonstiges Wissenswertes werden später an der Sporthalle und auch in der WG, so wie auf der von Robin zu erstellenden Internetseite bekannt gegeben.
Wer jetzt noch Anträge oder Änderungsvorschläge machen will, kann das tun.“ Ich setze mich, von reichlich Applaus begleitet und warte auf eventuelle Wortmeldungen. Die Leute, wo in ein Amt gewählt sind, versammeln sich jetzt am geschlossene Ende der zu einem großen U zusammen gestellten Tische und wir sitzen jetzt praktisch alle am großen Kopfende mit Blick auf die Versammlung. Das ist zwar mit ein bisschen Plätze rücken verbunden, was aber niemanden stört.
Es gibt keine Wortmeldungen und so weise ich noch mal auf die Namensvorschläge hin, da für alle weiteren Maßnahmen ein Vereinsname erforderlich ist.
Dann kommt der entscheidende Augenblick der Abstimmung über den Satzungsentwurf. Ich klopfe ans Glas und nach dem es ruhig geworden ist, sage ich: „Wer der hier anwesenden Leute mit dem Satzungsentwurf einverstanden ist, den bitte ich jetzt um Handzeichen…….“ Alle, glaub ich zu sehen.
„Gegenprobe“………“Keiner, somit ist der Satzungsentwurf einstimmig angenommen und die Vereinsgründung damit rechtskräftig beschlossen.
Morgen werde ich den Antrag ans Registergericht schreiben und wenn wir einen Namen haben, werde ich den Antrag dort vorlegen nach dem ich ein Konto eingerichtet habe und die Bankdaten in den Antrag eingetragen sind. Hiermit haben wir alles nötige für Heute getan und wenn niemand mehr was sagen möchte, werde ich die Versammlung schließen.“
Alwin meint, das wir den Verein doch einfach „DoJo Queer Bremen“ oder „DoJo Pink Bremen“ nennen können, weil dann wohl jedem klar wäre, das es sich um einen Verein mit zum Teil schwulen Mitgliedern handelt, das sollte schon aus dem Namen hervorgehen. Ich schaue nacheinander die Anderen Vorstandsmitglieder an und sehe Zustimmung, aber für welchen Namen.
Jerome findet „Pink“ gut Sergej und Robin auch. Mike und Dirk gefällt „Queer“ besser.
Ich klopfe noch mal an mein Glas, steh auf und gebe Alwins Vorschläge bekannt und frage auch gleich nach weiteren Vorschlägen. Gemurmel kommt auf und auch wir reden noch mal darüber.
Frank sagt jetzt: „Jerome hat doch den Umbau „Aktion Schwan“ getauft, bleiben wir doch in der Vogelwelt bei der Namensgebung. Der Flamingo ist doch in pink oder rosa optisch der schwulste Vogel, den wir kennen. „DoJo Flamingo Bremen“, ist deutlich, aber nicht so offensichtlich wie Pink oder Queer und ein Bild für in ein Vereinswappen haben wir dann auch gleich.“ „Cool“, ruft Torsten jetzt, der mit gehört hat „abstimmen.“
Ich klopfe noch einmal ans Glas, erkläre kurz, was gerade hier vorn bei uns besprochen wurde und stell alle drei Vorschläge vor. Die meisten wollen, das wir abstimmen und so fange ich mit Franks Vorschlag „DoJo Flamingo Bremen“ an. Die Auszählung der hochgereckten Hände ergibt siebenundvierzig, also über zwei Drittel, damit ist das ja dann auch eindeutig und mir bleibt es zu sagen: „Der Verein heißt laut Mehrheitsbeschluss nun „DoJo Flamingo Bremen“ und wird so ins Vereinsregister eingetragen.“ Ein weiteres Mal gibt es nun Applaus und dann schließe ich unter dem Beifall die offizielle Verhandlung. Ein großer Schritt in Richtung eines eigenen Sportvereins ist getan und es war gut, bestimmte Dinge im Vorfeld mit Jerome, Mike und Alwin zu regeln um einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten. Carl Augusts hoch gestreckter Daumen in meine Richtung freut mich sehr und macht mich ein bisschen stolz und auch Jerome ist mehr als nur zufrieden mit dem Ergebnis. “Du bist und wars Klasse Ole, das war echt gelungen und Sau gut vorbereitet“, sagt er und das macht mich ein wenig stolz und freut mich sehr.

Jerome, Samstag, 13.11.2010 um 19:45 Uhr auf der Gründungsversammlung

Ole hat wieder einmal bewiesen, was für ein kluger und cleverer Freund er ist. Das hier und Heute war echt gut und sehr gut vorbereitet. Alles ist in unserem Sinne gelaufen, fast schon zu reibungslos, nahezu perfekt. Jetzt gebe ich dem Ulli einen Wink und der wird jetzt dafür sorgen, das das kalt- warme Buffet, das ich bestellt habe, herein gefahren wird, griechisch, mal was anderes und bestimmt auch sehr gut. zwanzig Minuten später steht alles bereit und nach dem Klopfen an mein Weizenbierglas eröffne ich das Buffet und jetzt ist erst mal Essen angesagt.
Papa ist hier her nach vorn gekommen, klopft Ole auf die Schulter und lobt seine souveräne Leistung im offiziellen Teil der Versammlung und äußert sich auch sehr positiv über die Personalien des zukünftigen Vereinsvorstandes. Ole auf die immer vorhandene Bereitschaft der Unterstützung durch ihn oder Olli Salm hinweisend, geht er wieder rüber zu Mama und dann mit ihr zum Buffet, an dem nun reger Betrieb herrscht. Mama entwickelt zur Zeit auf Grund der Schwangerschaft eine guten Appetit und die Zusammensetzung der Speisen ist oft schon sehr speziell. Es ist jetzt nicht mehr zu übersehen, das sie in Umständen ist, neue Kleider aus Berlin lassen sie trotzdem oder gerade deswegen sehr gut aussehen.
Ole setzt dann für Montag nach dem Training eine erste Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes an, zu dem auch dann in der WG anwesende Mitglieder des erweiterten Vorstandes dazu kommen können. Er hofft, bis dahin Bank und Amtsgericht erledigt zu haben, so das die Daten an die Mitglieder übermittelt werden können.
Robin bittet er einen Online- Aufnahmeantrag vorzubereiten, den dann die Leute ausfüllen und ausdrucken können. Wie das genau aussehen soll, will er mit ihm morgen, am Sonntag in meinem Zimmer in Bremerhaven, also bei Mama und Papa, klären. Robin soll dann mit Chris und Matze oder aber mit dem Fahrrad vorbei kommen um 13:30 Uhr und im Anschluss können wir ja dann noch runter in Bad und Sauna gehen, wer Lust hat. Alle anderen Vorstandsmitglieder und auch alle anderen lade ich ebenfalls zu einem Schwimmen und Saunanachmittag ein. Mit Mama habe ich das schnell abgesprochen und klargemacht, die freuen sich im Haus immer auf unseren Besuch.
Das wir nicht alle in den Vorstand mit einbinden konnten, ist für die, die nun kein Amt innehaben, denk ich, kein Problem. Da wir in der Vergangenheit immer fast alles demokratisch abgestimmt haben, wird sich auch in der Zukunft daran nichts ändern, das wissen alle und deswegen ist auch jetzt immer noch alles OK mit uns. Der Vorstand erhält keine Sonderprivilegien, vertritt den Verein nach außen und dem Verband gegenüber, in den wir, wollen wir Wettkämpfe bestreiten, unbedingt eintreten müssen, aber das wollten wir ja schon Alwin zu Liebe, der im Bremer Karateumfeld nicht unbekannt ist und schon einige Titel geholt hat. Das soll er auch weiter tun, jetzt aber als Flamingo. Der Name ist echt cool, gefällt mir und den meisten anderen auch und wir werden da ein schönes Logo für auf Schild und Kleider machen lassen.
Mein Schatz schmust mich jetzt von links an, nuschelt an meine Backe: „Komm, Hase, essen wartet“, und er steht auf. Ich folge ihm, gespannt auf griechische Leckereien mit Zatziki, gegrilltem Fisch, Fleisch und Mousaka und anderen feinen Sachen und die Salate sind auch fantastisch. Da werden wir wohl noch zweimal mindestens hingehen, so fein ist das alles. Auch Enrico, als Mann vom Fach ist des Lobes voll und Markus Meinle und Alex gehen gerade zum zweiten mal zum Essen. Das Essen, das habe ich Ulli schon gesagt, bezahle ich. Ich habe extra Geld ausreichend abgeholt, wollte unbedingt in bar bezahlen, warum genau, weiß ich selber nicht.
Robin kommt jetzt zu mir und erzählt stolz von seinem mit Winston kreierten PC-Spiel, von der bisherigen Verkaufsentwicklung und vom neuen, geilen A 4, den er mit der Mama beim Herr Koch gekauft hat. Er freut sich wie ein Schneekönig und ich nehme ihn, ziehe ihn auf meinen Schoss und knuddele ihn. Alles läuft so toll, das es fast schon Angst macht, es ist aber halt einfach schön, ihn so zu sehen, gesund und glücklich, auch wenn es mit der Josefine Scarlotti nicht geklappt hat. Das mit der Liebe, das kommt von allein, bum macht es und dann ist es da, das wird er dann wohl schon erfahren, unser Kleiner, der nun schon bald ein Großer ist. Ob er mal größer wird, als Chris es mit 187cm ist? Wir werden es erleben.
Manchmal, in bestimmten Situationen, meine ich, das er vielleicht doch eher in unserer Liga spielt, aber ich will da nichts zu sagen, es entwickelt sich ja alles erst bei ihm. Das er auf jeden Fall das Interesse anderer schwuler Jungs auf sich zieht, ist bei seinem Aussehen und bei seiner lieben Art kein Wunder. Er stibitzt mit den Fingern eine schwarze Olive von meinem Teller und lässt sie in seinem Mund verschwinden, erotisch ist das schon fast, aber das macht er unbewusst. Er weiß gar nicht genau, wie er auf andere wirkt. Sergej ist das natürlich nicht entgangen und ich sehe ähnliche Gedanken in seinen Augen. Kevin ist schon eine Wucht aus schwuler Sicht aber Robin, das ist ein Stern am Rosa Himmel und wir müssen gut auf ihn acht geben.
Das Essen zieht sich hin und Gesprächsstoff ist ja auch reichlich vorhanden und so ist es dann Ruck, Zuck 21 Uhr durch. Mama, wohl gestresst vom langen sitzen, das Bäuchlein ist nicht mehr zu übersehen, will wohl heim auf die Couch. Martin steht mit auf, wird wohl den Achter fahren, der auch in den nächsten Monaten durch einen neuen, moderneren ersetzt werden wird. Kai, der Oma und Frieda mit der Protze hergebracht hat, wird von Oma auch gebeten, den Wagen klar zum Abmarsch zu machen. Zu den Kostenschätzungen von Ewald Knauer haben weder Sie noch Frieda bisher ein Wort verloren.
Wenn wir morgen bei Mama sind, werde ich sie mal darauf ansprechen und auch auf die Einrichtung eines Baukontos vorschlagen, zu dem dann Mike Zugang hat. Das hat sich ja in der Vergangenheit gut bewährt und Mike ist auch kein Dummer, der kriegt das hin. Nach einander, die Erwachsenen zuerst, fahren die Leute nach Hause. Zum Schluss sitzen nur noch die Vorstandsleute hier und ihre Partner. Wir wollen aber auch jetzt zurück in die WG und so sag ich Ulli, das er mir die Rechnung schreiben lassen soll, ohne Adresse, blanko. Da kommt, wenn fertig, der Vereinsstempel drauf, mit Flamingo.

Das wird die erste Rechnung, die der Verein am Jahresende absetzen kann, wenn das nötig sein sollte, das heißt, wenn es was ab zu setzen gibt. Nach dem wir ausgetrunken und ich bezahlt habe, brechen wir auch auf. Auf den hier üblichen Uszo zum Ende verzichten wir, es ist auch nicht mehr so viel von dem tollen Essen übrig geblieben und dann sind wir auch schon unterwegs.
Sergej fährt und es dauert nicht lang, bis wir in der WG sind. Ein ereignisreicher Tag ist zu Ende, fast zumindest, mal sehen, was noch läuft. Da fällt mir ein, unser Dirk, der wird am 17. diesen Monat 18 Jahre alt, das ist ja schon am Mittwoch kommender Woche. Da müssen wir morgen bei Mama drüber reden, mit Mike und mit Ole, unbedingt. Da das auch ein Trainingstag ist, wäre eine kleine Überraschungsfeier in der WG nach dem Training vielleicht nicht schlecht.
Morgen sehen wir ja etliche unserer Freunde bei Mama wieder und da morgen ausgeschlafen wird ist doch jetzt bestimmt noch Zeit für etwas netten, liebevollen Matratzensport und wie ich meinen Schatz kenne, brauch ich den nicht lange zu überreden. Da die anderen auch alle in ihren Zimmern verschwinden, werden mein Schatz und ich dann wohl auch bestimmt nicht alleine stöhnen, wenn es dann zur Sache geht, heute Abend hier im Haus.

Kevin, Samstag Abend, 22:00 Uhr im Bett in der WG mit Wolfi, nackt und……..geil

Leise stöhne ich, als Wolfis Finger, der bis zum Anschlag in meinem Po steckt, sanft und zärtlich meine Prostata reibt und mich so auf den Besuch seines schon in Gummi verpackten, harten Schwanzes vorbereitet, der heiß gegen meinen Oberschenkel drückt. Einen heißen Abschluss nach diesem für uns anstrengenden und sehr ereignisreichen Tages habe ich mir und Wölfchen sich auch verdient. Der Tag, der damit begann, das uns der Anwalt Ottmar Wagner bereits um 9 Uhr heute Morgen zu der früh anstehenden Seebestattung bei Wolfi zu Hause abholte. Den Fiffi hatten wir gestern Abend schon bei Martin und Kai abgeholt, weil der ja auf Frau Wörners Wunsch auch dabei sein sollte, wenn ihre Urne der Nordsee übergeben wird.
Um 10 Uhr lief das Schiff aus, Kai war mit der Oma und Frieda auch hergekommen, um 10:30 Uhr war der Ort erreicht, an dem vor Wochen schon Werner, ihr Mann seine letzte Ruhe gefunden hatte. Alles lief ab wie beim letzten Mal und um 11:30 Uhr waren wir wieder am Auto des Anwalts angekommen. Der brachte uns zu Wolfis Haus zurück, während Kai die zwei Frauen mit dem Bentley wieder nach Bremerhaven brachte. Herr Wagner sagte unterwegs zu uns: „Es wäre gut, wenn ihr beide am kommenden Donnerstag um 15 Uhr an meiner Kanzlei in der Steinstraße sein könntet, wir fahren dann zum Notar der Familie Wörner, zur Testamentseröffnung. Frau Wörner hat nach dem Tode ihres Mannes ihr Testament noch einmal geändert und dabei wohl auch an euch gedacht. Einzelheiten dazu erklärt dann der Notar, dazu bin ich nicht befugt. Seit bitte pünktlich da, der Notar wartet nicht gern, da sein Terminkalender immer sehr voll ist.“
Zu Hause bei Wolfi angekommen, erzählten wir seinen Eltern, was der Anwalt gesagt hat. Wolfis Mutter war dann den Rest des Tages ein bisschen aufgeregt, es legte sich erst auf der Gründungsversammlung unseres Vereins, zu der uns beide begleitet haben. Den Fiffi haben wir mit seinem Körbchen hinten im Avant gelassen und da es ja auch nicht mehr heiß ist draußen, geht das ja auch mal. Futter und auch etwas Wasser zum trinken hat er bekommen und als wir zurück kamen von der Versammlung, hat er geschlafen.
Der Finger in mir macht mich wuschig und geil und es ist jetzt Zeit für mehr. „Ficken, jetzt“, stöhne ich und das kühle Gel sagt mir, das es jetzt endlich los geht. Die Versammlung blende ich jetzt aus, dränge mich gegen den Druck, den sein Harter auf meinen rosaroten und glitschigen Eingang aus übt. Als dieser sich dem Druck beugt, gleiten siebzehn Zentimeter heißer und harter Schatz in mich, lassen mich wohlig aufstöhnen. Das feine Ziehen am Anfang, das mag ich mittlerweile sehr, süßer Schmerz halt und dann wird es ja auch schnell mit jedem Stoß geiler. Wolfi ist ein guter Ficker, er versteht es, immer alles an Lust aus uns beiden heraus zu holen, mich froh zu machen. Ihn für mich gefunden zu haben, war der größte Glücksfall in meinem Leben und ich werde ihm immer treu sein, ihn nie mehr hergeben.
Unter seinen immer etwas fester werdenden Stößen, seine Rechte reibt nun meine blanke, nasse Latte, baut sich eine prickelnde Spannung auf, die meinen gesamten Unterleib lustvoll brennen lässt und dann fängt mein Pimmel in seiner Faust an zu spucken, schießt seine Ladung ab, heiß und schubweise und ich bin laut, richtig laut.
Das uns hier jemand hören kann, das stört mich eigentlich schon länger nicht mehr, hören wir doch auch, wenn bei den anderen die Post richtig abgeht. Manchmal törnt es uns regelrecht an, den anderen Pärchen beim Ficken zu zuhören. Das vertreibt dann oft unsere Müdigkeit und macht uns geil und dann ficken wir auch, schlafen ist später. Jetzt ist ein kurzes Verschnaufen angesagt, bevor ich dann meine steife achtzehn Zentimeter Latte in die, bei Wolfi eher braune Knospe schiebe und ihn dann gut durch nudeln werde. Er hat das genau so gern, wie ich und es ist ja auch immer hammergeil.
Der Fiffi liegt derweil in seinem Körbchen, die Augen geschlossen und nur die Ohren bewegen sich ab und zu.
Das es jetzt hier noch mal richtig heiß hergeht, wenn ich hinter ihm knie, mein Becken rhythmisch gegen seinen geilen Po klatscht und mein Harter von seinem Stöhnen begleitet, rein und raus fährt, das ist einfach galaktisch. Das lässt die Ereignisse des Tages in den Hintergrund treten. Fokussiert nur auf uns, unsere Körper im Rausch der Liebe, realisieren wir erst später, als wir erschöpft und ausgepumpt nebeneinander liegen, das es heute ja nach der Beisetzung auch noch eine Aufforderung gab, am Donnerstag mit Ottmar Wagner an einen Notartermin teilzunehmen, weil Marlies Wörner uns was vererbt hat.
Ich spiele, Wolfi liegt mit seinem nackten Po an meinem Bauch, mit seiner ganz weichen und zarten Vorhaut und frage ihn dabei: „Was meinst du, was hat sie uns denn vermacht? Ich habe da absolut keine Vorstellungen, was es sein könnte.“ Er hält immer ganz still, wenn ich an seinem schlaffen Schwanz fummele, das hat er gern und manchmal, wenn ich zu lang oder zu intensiv fummele, erwacht er zu neuem Leben und es gibt dann noch einen Nachschlag für uns beide. „Auch ich habe keinen Plan, was es sein könnte“, sagt er.
Besonders ab geht er, wenn ich unter seiner Vorhaut mit dem Finger um die noch schleimige Eichel herum fahre, das mag er wahnsinnig gern, hält ganz still und schnauft nur leicht. Da ich aber heute genug Sex und Liebe hatte, einfach müde bin, höre ich jetzt auf, ihn und sein Glied zu reizen und zu befummeln. Ich ziehe jetzt die Decke über uns und wir werden in den Sonntag hinein schlafen, bei Kai und Martin zu Mittag essen und uns mit den anderen ab 14 Uhr in Remmers Sauna und Schwimmbad vergnügen, Sitzung ist ja dann auch noch geplant von Ole. Wohlig entspannt und sehr, sehr glücklich schlafen wir ein.

Oma Gesine, Sonntag, 14.11., Morgens 9:30 Uhr mit Frieda beim späten Frühstück.

Sonntags, wenn wir mal nicht runtergehen zum Frühstück, dann machen wir uns selber was. Frieda hat Rührei gemacht mit Schinken und Brötchen aufgebacken. Ich habe uns Kaffee gemacht und den Tisch gedeckt und jetzt essen wir.
Berlin, das war ein sehr schöner Ausflug, wir haben toll gewohnt mit allem Schnick Schnack so zu sagen, waren Helmfrieds Grab besuchen und auch zwei Freundinnen aus Friedas Berliner Zeit mit viel Kuchen, alten Geschichten und schönen Erinnerungen. Ich war früher, als Helmfried noch lebte, öfter mal in Berlin zu Besuch, allein aber auch mit meinem früheren Mann und wir haben uns mit Friedas Mann richtig gut verstanden. Schade, das die beiden, mein Mann und Helmfried so früh gestorben sind, leider kann man das ja nicht beeinflussen.
Shoppen mit Lis, Frau Jensen und Kai, auch das war toll und für die Kinder, Jerome, Natascha aber auch Ole, Marie und Frank, so wie Kevin und Wolfi, Lex und Ralf nicht zu vergessen, haben wir ein paar textile Mitbringsel erstanden, die sie heute Nachmittag, wenn alle im Haus sind, bekommen sollen. Alles ist schön verpackt und wir schaun mal, wann es eine gute Gelegenheit gibt, es ihnen zu übergeben. Lis hat auch Sachen für Robin gekauft, er ist ihr sehr ans Herz gewachsen und für Robins Mutter hat sie auch ein Mitbringsel erstanden. Frau Wegmann und Lis treffen sich jetzt öfter, Noahs Mama Irene kommt auch dazu, das ist für Frau Wegmann neu, endlich mal wieder was für sich zu tun. Jetzt, wo ihr „Kleiner“ gesund ist, kann sie auch endlich wieder mehr an sich denken.
Die Versammlung gestern war gut, der Ole hat das nahezu perfekt gemanagt, Klasse, wie der Junge das gemacht hat. Der Sohn von unserer Frau Jensen, das ist schon ein kluges Köpfchen und auch ein toller Mensch. Bei der Mutter wundert uns das nicht, die war und ist ein großer Glücksgriff für uns zweiten Ole später an der Seite von Jerome und Sergej als Firmenanwalt und besten Freund zu wissen, das ist für mich ein gutes Gefühl. Auf ihn kann sich mein Enkel und auch sein zukünftiger Mann hundert prozentig verlassen. Da auch Natascha, der Lex und die noch kommenden Kinder in die Firmenhierarchie mit eingebunden werden, unsere Anteile werden wir auf sie aufteilen, ist die Vorherrschaft der Familie im Konzern gesichert und später wird Jerome, so er denn will, Carl August als Generaldirektor ablösen.
Die Halle, die jetzt ausgebaut wird, werden Frieda und ich zu je gleichen Teilen Jerome und Natascha vermachen, nach der Fertigstellung, nicht erst nach unserem Tod. Wir wollen, das die jungen Leute von Anfang an die volle Kontrolle über das Gebäude bekommen. Ich muss das Vorgehen dazu mit Carl August absprechen. Die Kosten haben wir zur Kenntnis genommen, nichts, das uns aufregen kann. Frieda hat beim Verkauf von ihrem Werk für Elektrogeräte an den Siemenskonzern viel Geld und auch ein schönes Aktienpaket bekommen und hat mindestens soviel Kohle wie ich und es ist nicht wesentlich, wenn wir mal ein halbes oder auch ein ganzes Prozent für die Jungs und Mädels und ihre zukünftige Sporthalle ausgeben. Deswegen können wir den Rest des Jahres immer noch genug Cremant und Räucherlachs kaufen und fürs Benzin für unser neues Auto bleibt auch noch genug und weil wir Carl August keine Miete zahlen müssen, reicht es auch noch für einen Kinobesuch mit Popcorn. „Wer hat, der hat, so is dat“, hat mein verstorbener August immer gesagt.
Gestern Morgen haben wir ja dann noch der Marlies Wörner das letzte Geleit gegeben, zusammen mit Kevin, Wolfi und dem Hundchen. Der Anwalt, der Herr Wagner war auch dabei. Kai hat uns hin gefahren, um 10 Uhr waren wir an Bord und Kai ist auf Kevins Bitte dann auch mit raus gefahren. Der Anwalt hatte die Jungs wohl bei Wolfis Eltern abgeholt und sie mit dem Hund später auch wieder dort hin zurück gebracht. Nun ist die Gewürzdynastie Wörner auch für immer Geschichte, Kinder hatten sie nicht, waren selber Einzelkinder nach dem Krieg, ihre Geschwister waren wohl auf der Flucht vor den Russen über die Ostsee umgekommen, das hatte sie uns im Krankenhaus erzählt.
Meines Wissens haben sie ein ganz schönes Vermögen mit den Gewürzen gemacht und der Verkauf, als ihr Mann mit siebzig nicht mehr wollte, war auch Stoff für viele Spekulationen. Sie hatten in den achtziger Jahren über siebzig Leute und stolze Jahresumsätze im achtstelligen Bereich und da ist bestimmt noch etliches über. Ob der Hund und damit Kevin etwas erbt? Vorstellbar ist es und den Jungen hatte sie fast so gern wie das Hundchen. Wir, Frieda und ich, sind gespannt, ich glaube nicht, das sie alles irgendwelchen Stiftungen vermacht hat.
Heute Nachmittag sind ja fast alle noch mal hier im Haus, da werden wir dann auch unten sein und mit Lis die Sachen, die wir aus Berlin mitgebracht haben an die Jungen Leute weitergeben. Sobald das mit dem Vereinsregister erledigt ist, werden wir dem Verein beitreten. Dann zahlen wir mal gleich den Beitrag für ein Jahr und eine Spende in die fast noch leere Vereinskasse wollen wir auch noch machen. Jerome hat auch von einem Baukonto gesprochen, nur kurz, er will das heute mit uns bereden und einer von den Jungs soll dann sich um alles ein bisschen kümmern, so wie das bei der WG der Ole getan hat. Morgen hat der Hinnerk, mein alter Jugendfreund und Immobilienmakler seinen neunundsechszigsten Geburtstag und da werde ich mit Frieda am Nachmittag hinfahren. Rentnerparty ist angesagt und da wollen wir dann mal schön mit feiern. Abends kann Kai uns ja dann wieder abholen und ich denke, das wir dann ein bisschen tüddelig sind, aber was solls.
Wir sind fertig und räumen ab. „Sollen wir den Hund holen und eine große Runde durch den Park laufen?“, fragt Frieda jetzt. „Den Hund haben doch die Jungs und die schlafen doch bei Wolfi“, sag ich zu Frieda. „Dann gehen wir eben ohne den Hund“, sagt sie und wir nehmen eine Weste mit und fahren nach unten. Durch die offene Türe zur Küche sehen wir Lis und Natascha beim Herrichten des Frühstücks und ich sage, das wir mal ne Runde durch den Park laufen.
Als wir die Haustüre rauskommen, fährt Wolfi mit dem Auto vor und beide, er und Kevin, steigen aus. „Guten Morgen“, rufen beide freundlich zu uns rüber und der Fiffi läuft bellend um das Auto. Nach einer Erwiderung des Morgengrußes sag ich zu Kevin: „Mach den Kleinen an die Leine, wir wollen durch den Park spazieren, da kann er doch mit laufen.“ „OK,gerne“, sagt er und leint den Hund an diese lange, auf einer Rolle befindlichen Laufleine, da kann der kleine Kerl bis zu 10 Meter um uns rumspringen. Wir gehen los, die Jungs gehen runter zu Martin und Kai in die Wohnung.

Dirk, Sonntag, 14.11.2010, 13:45 Uhr mit Mike im Auto, von zu Hause kommend, auf dem Weg zu Remmers

Gestern Morgen haben wir bei Mikes Vater im Betrieb mal wieder klar Schiff gemacht, Pappen und leere Blecheimer auf den Wertstoffhof gefahren und die 3 Lieferwagen und 2 Kombis durch die Waschanlage gefahren. Dann, am Nachmittag, haben wir uns bei Mike geduscht, mit poppen in der Duschkabine und haben uns dann für die Versammlung fertig gemacht. Um 16:15 Uhr sind wir dann nach Bremen gefahren in dieses griechische Restaurant. Mein Po hat Mikes Besuch stressfrei überstanden, was umgekehrt wohl eher nicht der Fall gewesen wäre. Im Hinblick auf das längere Sitzen in der Versammlung habe ich ihm dann Schneiders Höhle entgegengestreckt die er dann auch mit viel Gefühl und für uns beide sehr lustvoll und spritzig, besucht hat. Wir haben ohne Gummi gepoppt, das machen wir unter der Dusche jetzt öfter mal. Da wir uns absolut treu sind, gesund sind wir auch, ist das ja kein Problem und wenn trotz vorherigem Spülen mal was kleines am Schwanz des Top hängen bleibt nach dem raus ziehen, wird es gleich unterm warmen Wasser ab gewaschen. Das Feeling ohne ist nicht extrem anders, aber mental vermittelt es mehr Nähe.
Mike wurde dann in den Vorstand gewählt, Ole hatte ihn schon vorher darum gebeten und ich wurde dann zu seinem Stellvertreter gewählt. Ole hatte wohl vorher alles ausbaldowert im Vorfeld mit Jerome und Sergej, nun steht das mit dem Verein.
Jetzt gleich treffen wir uns bei Remmers, zum Reden, Saunen und schwimmen und da werde ich auch über meinen Geburtstag reden, den ich gern in der WG feiern möchte, wenn die Jungs einverstanden sind, davon gehe ich mal aus.
Enrico hab ich gefragt, ob er für mich und uns was kochen kann mit Noah, ich werde dann auch mit ihm Einkaufen gehen oder er kauft bei Herrn Meinle, das überlasse ich ihm. Ich habe was gespart und Mama gibt auch noch was dazu. Ich werde heute mal horchen, auf was die anderen denn Lust haben und dann mit Rico klären, ob das geht. In der WG ist ja Platz genug und ich lade halt nur die jungen Leute ein. Mit Mama und Papa und Dirks Eltern feiern mein Schatz und ich am Mittwoch Abend bei uns zu Hause, den Termin für die WG müssen wir noch klären. Wenn ich das richtig mit bekommen habe, fahren Jerome und Sergej von Freitag bis Montag zu Sergejs Eltern nach Dresden und auch zu Boris nach Radebeul. Die BWL Studenten sind Montag wohl Vorlesungsfrei und da wollen beide an frühen Freitag Nachmittag mit dem Kombi auf die Piste nach Dresden. Dann geht das mit meiner Party erst eine Woche später, aber das ist ja egal.
Am Mittwoch gibt es dann ja auch endlich den Führerschein und dann darf ich fahren, allein ohne Begleitung und mein Herzblatt lässt mich dann auch öfter…..fahren, mein ich, poppen so wie so. Dann fehlt nur noch das Abi, dann ziehe ich ganz in die WG, studiere dann in Bremen und freue mich drauf. Alles läuft easy, richtig gut und Mama und Papa sind echt froh, das es ihrem schwulen Sohn, dem sie schon in einem schwierigen und unglücklichen Leben gesehen hatten, gut geht, sehr gut und das er glücklich ist mit seinem Hasen und dem Leben. Auch in der Schule läuft es nicht schlecht, zwar kein Einser Durchschnitt aber doch ganz ordentlich. Lex, Alwin, Noah und die anderen Mädels und Jungs, wir haben eine tolle Clique in der Schule, es mobbt uns keiner und es läuft alles richtig rund.
Wenn ich daran zurück denke, wie schlecht es mir ging, als mir klar wurde, das ich nicht auf Mädels stehe, keine Titten mag, sondern Jungs und deren Dinger. Das war schlimm und erst Mike hat mich aus diesem Loch geholt, in dem ich bis über beide Ohren gesteckt habe.
Wir sind da und es stehen schon Autos hier. Oles Golf, Wolfis Audi und ein blauer Opel Astra, wohl Noahs neuer Gebrauchter, wir sind aber nicht die letzten. Wegmanns mit Matze und auch Alwin und Gerry scheinen noch nicht da zu sein. Na ja, ist ja noch 10 Minuten bis 14 Uhr. Natascha macht uns auf und sagt, das alle noch oben sind bei Jerome. Wir sagen unten guten Tag, Frau Remmers liegt zugedeckt mit einem Buch auf der Couch und Jeromes Vater sitzt im Sessel und liest Zeitung.
Dann gehen wir hoch, wo wir auf Jerome und Sergej treffen, die mit Noah, Lex, Ralf und Enrico um Ole herumstehen, der mit seinem Notebook an Jeromes Schreibtisch sitzt. Frank steht auch dabei. Nach und nach trudeln die anderen ein, Torsten mit Sigrid, Alwin und Gerry und die Wegmanns mit Matze. Paul kommt mit dem Yeti, hat Rolf, Armin und Denise dabei und auch Marie und Marvin treffen ein. Tom und Micha betreten den Raum, Kevin und Wolfi kommen gerade von unten hoch, mit Natascha und Paolo, die jetzt ihren Dienst an der Tür eingestellt haben, weil wohl jetzt alle da sind. 25 Leute sind wir und Jerome sagt, das wir jetzt erst mal alle runter gehen in den Badebereich.
Ole sammelt unten, nach dem alle nackt sind, den Vorstand um sich, sagt laut: „Der Vorstand verschwindet jetzt mal zuerst in der Sauna bitte. Wir reden kurz über das weitere Vorgehen und geplante Abläufe. Die anderen können dann danach in die Sauna.“ Wir sammeln uns vor der heißen Kiste, Ole und Sergej, Mike und ich und auch Wolfi und Kevin. Jerome kommt mit Robin und Alwin mit Matze und Lex. Elf Leute, es ist etwas eng, als wir drin sind und alle sitzen. Wir haben ja keine Berührungsängste, kennen uns alle ja schon länger nackt, also kein Problem.
Als erstes spricht Ole an, das alle sich die Satzung genau durchlesen sollen, sobald sie ihren persönlichen Ausdruck bekommen haben. Die offizielle Satzung, einen Entwurf hat ja seit der Versammlung jeder schon, soll zusammen mit dem Aufnahmeantrag verteilt werden, wenn die Bankverbindung steht und der Verein als e.V. eingetragen ist. Das soll bereits Morgen in Angriff genommen werden mit Unterstützung durch einen jungen Anwalt aus der Firma.
Das macht der Ole, da braucht sich sonst keiner zu kümmern. Da die meisten von den Jungs und Mädels, die meisten Eltern aber auch, bei der Bremer Volksbank Kunde sind, will Ole das Vereinskonto ebenfalls bei der Volksbank einrichten, die auch Zweigstellen in Bremerhaven hat. Im Laufe der nächsten Woche wird das ja dann alles erledigt sein, meint Ole.
„Da wir gerade bei der nächsten Woche sind“, sag ich jetzt, wohl wissend, das es mit dem Verein nichts zu tun hat, „Mittwoch werde ich 18 und ich möchte am übernächsten Wochenende, am 27. 11. drüben in der WG mit euch allen ein bisschen feiern, wenn ihr damit einverstanden seit. Da Jerome und Sergej am jetzt kommenden Wochenende 19. – 22.11., nach Dresden wollen, geht das ja erst die Woche danach.“
„OK“, sagt Ole, „dann können wir das ja später draußen mit den anderen besprechen, dann müssen wir es nicht zweimal bereden. Mit Robin werde ich nach her festlegen, was alles auf unsere Internetseite kommen soll, der kann ja dann schon mal mit der Gestaltung beginnen.
Wolfi kümmert sich bitte um ein schönes Flamingobild für die Seite, aber auch fürs Logo. Auf die weißen Kampfanzüge soll hinten ein großes Logo mit einem der Rosa Vögel sein. Da gibt es bestimmt eine Maschinenstickerei, die so was machen kann.“
„Ich spreche mal gleich per Telefon mit meiner Mama“, sag ich, „ die macht doch in Textilien, die weiß bestimmt, wo man so was her kriegt.“
„Alwin erkundigt sich mal bitte beim Landesverband“, sagt Ole jetzt, „was wir dort alles für eine Aufnahme vorlegen müssen und wie das vor sich geht. Du musst auch eine Aufstellung an Sachen und eventuell benötigten Gerätschaften machen, mit Kosten, wenn möglich, damit wir einen Überblick bekommen, was wir an Startkapital brauchen. Damit kannst du dir allerdings etwas Zeit lassen, der der Umbau doch bestimmt fünf Monate oder mehr dauert.“
Mit den großen, weißen Handtüchern, auf denen wir gesessen haben gehen wir, nach dem die Wirkung des ersten Aufgusses vorbei ist, raus und machen Platz für den nächsten Schwung, der angeführt von Torsten nun in die Sauna einzieht. Wir beginnen mit der Abkühlphase, die dann im großen Becken endet, wo mit zwei Bällen gespielt wird.
Neu ist eine Art Badeinsel, rund und 2,50 m im Durchmesser aus einem dickem, mit Luftkammern ausgestattetes, ziemlich stabilen Gummimaterial, auf der man sogar stehen kann. Das ist kein Schlauchboot, nein, es ist eine formstabile Badeinsel, richtig geil. Sergej hat sie mit Lex ran gerollt und ins Becken plumpsen lassen, nach dem er Jerome ins Becken getragen hat.
Natürlich will jeder einen Platz darauf ergattern und es gibt ein richtiges Gerangel. Wolfi und Kevin sind aber nicht an dem neuen Teil, sondern ganz dicht beieinander in der unteren Ecke des Beckens. Ich gehe davon aus, das sie mal wieder „trübes Wasser“ spielen und der Gedanke macht mich an. Ich ziehe Mike von der Insel, sag: „Schau mal da hinten, die 2“, und ziehe ihn hinter mir her in die nächste freie Ecke, weg von der Insel. „Ich will das auch spielen“, sag ich, „es heißt trübes Wasser und ist voll geil.“ Mike grinst, sucht unter Wasser meinen Steifen und klemmt dann beide zwischen unseren Bäuchen ein….irre gut und vor so vielen ahnungslosen Leuten……oder? Jerome grinst mir von der Insel herunter ins Gesicht, weiß, was wir gerade tun und das macht mich jetzt nur noch mehr an.
Einen Kick bringt das, macht mich zum Schnellspritzer und Mike staunt, das es schon so schnell vorbei ist bei mir. Meine Hände gleiten nach unten, beschleunigen gekonnt den Weg zu seinem Höhepunkt und dann ist auch er soweit, geil. Heute Abend bleiben wir bei uns zu Hause, Mike bringt mich dann morgen zur Schule und dann fährt er nach Bremen in die WG, wo sein Studium auf ihn wartet. Zum Schulschluss holt er mich dann wieder ab, wir essen bei meiner Mama und fahren dann wieder in die WG, wo ich Hausaufgaben mache und wo ja dann später auch wieder Training ist. Das macht uns langsam immer mehr Spaß und wir machen beide immer voll mit. Wir merken, das wir gelenkiger und auch reaktionsschneller werden und auch konditionell tut sich was, bei allen eigentlich. Alwin und Matze machen das echt gut und es ist auch nicht langweilig.

Jerome, Dienstag, 16.11. 2010, 19:30 Uhr mit Sergej und Ole und Frank bei Carl August im Arbeitszimmer in Bremerhaven.

Ole hat soeben den neusten Stand der Vereinsgründung vor getragen. Der Verein ist jetzt mit einem Konto versehen und auch ins Vereinsregister eingetragen. Robin hat alle Daten bekommen und arbeitet jetzt mit Hochdruck an der Webseite unseres Clubs. Infos zur Bankverbindung sind an alle raus übers Handy und ab Morgen früh, meint Robin, kann sich jeder online eine Anmeldung runter laden und ausdrucken, mit Lastschriftdaten und dann kann sich jeder anmelden. Die Anmeldung muss schriftlich erfolgen, mit Unterschrift, das geht noch nicht online aus rechtlichen Gründen. Ein großer Briefkasten mit dem Vereinsnamen hängt seit heute Mittag bei der WG unten an der Treppe neben dem Sammelbriefkasten mit unseren Namen. Der zuständige Briefbote weiß Bescheid, das es jetzt hier einen Verein gibt. Martin hat heute Morgen den Briefkasten besorgt und auch aufgehängt. Ole hat ihn beschriftet, vorläufig, denn auch hier kommt unser Logo später drauf.
Ole hat den Entwurf des Anmeldeformulars dann noch gleich mehrfach ausgedruckt und gibt uns allen vorab ein Formular zum ausfüllen. Für Papa, Mama und auch für Oma und Frieda hat er eins dabei und auch Kai, Martin, Natascha und Paolo und Ralf und Lex bekommen heute noch eins. Wir machen das gleich und das geben wir dann in der WG bei Mike ab, der alles andere veranlasst. Mike ist jetzt auch von Oma und Frieda als Bevollmächtigter für das gestern eingerichtete Baukonto eingesetzt worden, auf das beide Frauen je 1,25 Millionen Euro transferiert haben.
Mit Herr Knauer und dem Herrn Stiefel ist Morgen Nachmittag um 15 Uhr vor Ort an der Halle die erste, große Baubesprechung, an der Ole, Sergej, Martin und Mike und ich auch, teilnehmen werden. Auch Papa will dort hin kommen. Martin soll und wird Mike ähnlich unterstützen, wie er Ole unterstützt hat beim Umbau der WG. Einen ungefähren Zeitplan, wann und wie es am Bau voran gehen soll, hoffen wir morgen zu erfahren. Die Halle wird auf keinen Fall in den Besitz des Vereins übergehen, das wäre unklug, weil man nie weiß, was in den kommenden Jahren im Verein geschieht.
Wir sind uns einig, das wir strenge Aufnahmekriterien für Leute aufstellen werden, die nicht zu unserem Kreis gehören. Tun wir das nicht, kann es durchaus sein, das sich Mehrheiten bilden können, die unsere Vereinsidee unterlaufen und uns auf längere Sicht die Führung aus der Hand nehmen könnten. Das wird ein Spagat werden und darf keineswegs dazu führen, das Mitglieder diskriminiert werden, aus welchem Grund auch immer. Deswegen hat Ole in der Satzung festgeschrieben, das der geschäftsführende Vorstand über jede Neuaufnahme eines Mitgliedes entscheidet und eine Aufnahme ohne Begründung ablehnen kann. Ebenfalls kann ein genereller Aufnahmestopp ausgesprochen werden.
Papa hat seinen Antrag jetzt einfach ausgefüllt und gibt ihn an Ole zurück. Wir gehen jetzt rüber ins Wohnzimmer, wo auch Mama, Oma und Frieda ihre Anträge an Ole übergeben. Oma und Frieda geben darüber hinaus Ole noch je einen 500 Euro Schein für einen Jahresbeitrag, der Rest ist eine Spende in die junge Kasse, das soll Ole an Mike weiterleiten, der neben Ole Zugang zum Vereinskonto hat. Mama sagt, das Papa ihren Beitrag und auch eine Spende für einen guten Start morgen überweisen wird und weil jetzt alles soweit besprochen ist für Heute, fahren wir in die WG zurück, wo wir um kurz vor 21 Uhr eintreffen.
Hier herrscht ein bisschen Aufregung und Paul teilt uns mit, das sich Kevin auf der Arbeit bei einem unglücklichen Sturz auf putznasser Treppe den linken Unterarm gebrochen hat und Wolfi in die Klinik ist, um ihn her zu holen. Passiert ist das Ganze um 13:30 Uhr, kurz vor Schichtende und er darf, nach dem es keine Probleme mit dem Gips gibt, jetzt auch nach Hause. Das hat der Kleine Wolfi alles am Telefon bereits erzählt.
Ich frage Paul, ob er oder Wolfi denn auch Martin und Kai Bescheid gesagt haben und Paul verneint das für sich, bei Wolfi weiß er es nicht. Ich rufe bei Martin an, Kai geht ran und sagt dann, das Martin zu Kevin in die Klinik ist und auch Mama und Papa wissen, was passiert ist. Es soll ein glatter Bruch sein, nichts kompliziertes und Kevin wird wohl gleich noch mal in der WG erscheinen, da Martin schon auf dem Rückweg ist, sagt Kai. Na, dann warten wir mal auf unseren kleinen Unglücksraben, der jetzt bestimmt 4 Wochen krank geschrieben ist. Wenn er heute Nacht starke Schmerzen haben sollte, dann habe ich noch ein paar starke Zäpfchen, die kann Wolfi ihm zwischen die strammen Bäckchen schieben, zunächst aber mal nur eins. Indomet heißen die und die wirken schon gut und schnell. Sergej und ich wir sind in die Küche, wollen uns noch ein Brot machen, als Wolfi mit seinem Schatz kommt. Wir sitzen jetzt alle am Esstisch und auch Kevin hat noch Hunger.
Ich stelle mit Sergej schnell was auf den Tisch und Wolfi macht Kevin auch ein Brot und dann essen alle noch ein bisschen, während Kevin den Unfallhergang schildert. Einem der Etagenkellner war ein voller Kuchenteller auf einer der Treppen hingefallen, so das eine Nassreinigung zu einer unüblichen Zeit dort statt fand. Kevin, ein Gepäckstück tragend, rutschte dort auf dem nassen Treppenteil aus und fiel auf den Arm. Das relativ schwere Gepäckstück trug wohl wesentlich zu dem Bruch bei. Im Krankenhaus wurde es gerichtet unter örtlicher Betäubung des Armes und er musste eine Zeit lang dort bleiben, bis der Arzt sicher war, das es zu keiner Schwellung mehr kommen würde. Jetzt hängt der Arm, immer noch teilweise betäubt und vergipst in einer Schlinge und so richtig viel Schmerzen hat er noch nicht.
Allerdings guckt er auch nicht gerade begeistert aus der Wäsche, aber das ist auch verständlich. Wolfi ist immer noch ein wenig aufgeregt, er umsorgt sein Schätzchen, schneidet dessen Brot in kleine Stücke und füttert ihn dann damit, obwohl der ja mit der rechten Hand auch selber essen könnte.Ganz offensichtlich genießt Kevin die extra Portion Zuneigung und Fürsorge von seinem Schatz sehr, habe ich den Eindruck. „Haben sie die ein Schmerzmittel mit gegeben“, frag ich ihn“, „Brüche schmerzen in der ersten Nacht oft sehr stark.“ „Ja“, sagt er, „sie haben mir 3 Tabletten mit gegeben.“ „Wenn die nicht reichen“, sag ich, „ich habe da noch Schmerzzäpfchen, die wirken auf jeden Fall.“ „Du kannst ja Wolfi nach her eins davon geben, für alle Fälle“, sagt Kevin, „dann brauchen wir dich nicht wecken, wenn es zu schlimm wird.“ So machen wir das dann auch, bevor alle in ihren Zimmern verschwinden. Sergej und ich räumen den Tisch noch ab, bevor auch wir in unserem Zimmer verschwinden.

Robin, Mittwoch, 17.11.2010 (Feiertag) um 9 Uhr mit Mama beim Frühstück.

Ich bin schon seit 7:30 Uhr auf, konnte einfach nicht mehr schlafen, zu viel geht mir im Kopf herum. Winston hat gestern geschrieben, das sich das Spiel sehr gut verkauft, das es schon eine 3. Auflage, diese mal in der Stückzahl eine Million, gibt und das wir jetzt echt voll die Kohle verdienen. Man, soviel Geld, jetzt hätte ich meine OP ja schon selber bezahlen können. Ich werde Alex Brunners neues Projekt auf jeden Fall unterstützen und trotzdem auch für meine Zukunft sorgen, obwohl es weiterhin mein fester Plan ist, Kapitän zu werden. Viel Gedanken macht mir auch, das Roland aus meiner Klasse mich gefragt hat, ob ich Lust hätte, heute mit ihm zusammen eine Radtour durch das Umland hier zu machen .
Ich habe ihm nach kurzem Überlegen zugesagt und um 10 Uhr kommt er hier her und holt mich ab. Wir fahren dann raus aus der Siedlung hier, hat er vorgeschlagen, ins Grüne, Richtung Geeste und dann am Fluss entlang zu fahren.
Mama hat etwas erstaunt geguckt, hat aber nichts gesagt dazu und auch Matze und Chris, die heute Nacht bei Matze geblieben sind, haben es kommentarlos auf genommen. Eigentlich ist ja auch nichts dabei, wenn ich mit einem Schulfreund eine Radtour mache, auch wenn ich davon ausgehe, das Roland sich mehr von mir erhofft.
Ich kann ihn sehr gut leiden und er gefällt mir auch sehr gut, aber das tun Kevin, Noah, Lex und die anderen auch.
Ich weiß selber nicht genau, wie ich mit dem allen umgehen soll, aber wenn ich allem immer aus dem Weg gehen würde, dann erfahre ich nie, was ich denn möchte, ein Mädchen oder lieber einen Jungen, wobei das wohl immer von der jeweiligen Person abhängig ist.
Für Boris habe ich sehr viel empfunden, für Josefine auch, bei Roland könnte ich mir auch mehr als nur eine gute Freundschaft vorstellen…..man, dieses Gefühlsdurcheinander ist schon anstrengend.
Mama merkt natürlich, das mich was arg beschäftigt und sie legt von hinten beide Arme um mich. „Mein Schatz, es ist mir völlig egal, ob du dich in ein Mädchen oder einen jungen Mann verliebst, das weist du doch und deshalb musst du dir darüber auch keine Sorgen machen. Jetzt, wo wir nicht mehr ständig deinen frühen Tod vor Augen haben, zählt nur noch, das du glücklich wirst und dabei ist es mir egal, ob diese Person Hänsel oder Gretel heißt. Es ist dein Leben, mein Junge, denk daran und auch, wenn ich keine Enkelkinder habe, Hauptsache, meine Kinder sind glücklich. Mein Ältester ist es, da bin ich mir sicher und auch du wirst es werden. Höre einfach nur auf dein Herz, es sagt dir, wann die oder der Richtige gekommen ist.“ „Danke, Mama, ich habe dich lieb“, sag ich und gebe ihr einen Kuss.
Es ist zwar trocken draußen, aber recht kühl, mehr als 8 Grad werden es nicht sein und so habe ich mich gut warm angezogen und auch Handschuhe raus gesucht. Eine lange Thermounterhose und eben so ein solches Shirt habe ich an, einen Pulli und einen dicken Trainingsanzug. Unter dem Fahrradhelm ziehe ich dann noch so eine Sturmhaube an, dann müsste es eigentlich gut sein. Wenn ich trotzdem kalt bekomme, können wir ja zurück fahren und in meinem Zimmer was machen, am PC oder so.
Die Webseite der Flamingos ist fertig und nach Oles OK dazu nun auch schon online. Ein mitinstallierter Zählwerk hat schon achtundachtzig Besucher der Seite gezählt gestern Abend um 22 Uhr. Nun nimmt die Sache Fahrt auf und wenn erst mal diese Halle da fertig ist. Das wird bestimmt alles Sau geil werden und bestimmt auch viel Spaß machen und der Effekt, sich auch richtig und erfolgreich wehren zu können, der macht es perfekt.
Es klingelt, das wird Roland sein. Ich sag Mama Tschüss und laufe mit Helm und Haube in der Hand zur Türe. Da steht er davor, mit Helm und auch einer Haube in der Hand und er strahlt mich an. Die Freude, mich zu sehen und nun mit mir zu fahren, steht überdeutlich in seinem sehr schönen Gesicht geschrieben und seine grüngrauen Augen leuchten vor Freude. „Hi, Roland“, sag ich, „schön, das du da bist.“ „Hi, ich freue mich auch sehr“, sagt er und ich kann nicht anders, sage: „Ja, das sehe ich dir deutlich an.“
Ich nehme das Rad, das ich schon gleich heute Morgen an die Hauswand neben der Türe abgestellt habe, wir ziehen die Hauben über und setzen den Helm auf. Er fährt los, Richtung Bürgerpark, der ja in der Nähe ist und ich fahre hinter ihm mit Blick auf seinen, wie Chris sagen würde, fast anbetungswürdigen Knackpo, der mir gleich Bilder von Boris nacktem Po ins Kopfkino zaubert. Zu meinem Erstaunen hat er 2 Satteltaschen auf dem Gepäckträger und die sind nicht leer. Was er wohl vorhat, der Junge?
Durch den Park geht es und dann ostwärts, Richtung Autobahn und Klinikpark, über eine Brücke über die Autobahn rüber und dann links ab auf einem schnurgeraden Weg in Richtung Geeste. Bevor wir dann einem Weg durch das Land am Fluss entlang abbiegen, nach rechts, kommen wir an einem der großen Windräder vorbei, von denen am Fluss entlang noch einige stehen.
Über eine Brücke fahren wir auf die andere Seite, folgen der „Alten Geeste und fahren dann auf Spaaden zu. Hier in Spaaden wohnen Alwins Eltern, glaube ich. Wir fahren aber rechts ab am Ortsteil vorbei und kommen nach etwa eineinhalb Kilometern an den Spaaderner See, der ungefähr 700 x 300 Meter groß ist. Er gehört zu den Badeseen hier und im Sommer ist hier schon so einiges los.
An der einen Seite ist in der Mitte etwa am Weg ein Gebäudekomplex, gegenüber am anderen Ufer ist ein großer Campingplatz, dort hin fahren wir und ich bin überrascht, als Roland gezielt zu einem der wohl andauernd hier stehenden Wohnwagen fährt und dann dort absteigt. “Komm“, sagt er, „stell dein Rad hier ab“, während er seins bereits unter dem fest angebrachten Vordach abgestellt hat.
„Das ist unser Wohnwagen.“, sagt er zu mir auf meinen fragenden Blick hin. Die Taschen vom Fahrrad nehmend sagt er: „Ich habe gedacht, ich nehme uns was so als zweites Frühstück mit, magst du?“ Picknik im Wohnwagen, das entbehrt nicht einer gewissen Romantik, habe ich das Gefühl und ich bin gespannt, wie das weitergeht. Er sperrt den Wohnwagen auf und wir betreten das Teil. Das sieht von draußen auf den ersten Blick nicht so groß aus und er dirigiert mich an einen Tisch, an dem 2 Personen, eventuell auch 3, gut Platz haben und nun packt er die Taschen aus. 2 Butterhörnchen, 2 Puddingteilchen und 2 Brötchen mit Frikadelle, Salat und Tomate drauf legt er auf einen größeren Teller, den er aus einem Schrankfach geholt hat. 2 Thermosflaschen, eine mit Milchkaffee, die andere mit Kakao hat er ebenfalls dabei und 2 große Tassen holt er aus dem Geschirrfach.
„Du hast dir aber viel Mühe gemacht für eine normale Radtour, oder soll das hier was anderes werden?“ Er guckt erschrocken auf meine Frage, wird etwas rot und sagt dann leise. „Ich wollte diese Gelegenheit nutzen, dich etwas näher kennen zu lernen. Du beschäftigst mich seit einigen Tagen und da das neu ist für mich, will ich dich halt kennen lernen und auch ergründen, warum das so ist. Bevor ich dich aber ein bisschen ausfragen will, sollst du auch einiges über mich wissen. Vorab jedoch, möchtest du Kaffee oder lieber Kakao?“ „Kakao“, sag ich, „Neugierig hast du mich gemacht, dann leg mal los.“
Er schenkt mir ein, dann sich selber Kaffee und schiebt mir den Teller hin. Ich nehme zunächst ein Butterhörnchen und weil Mama nicht hier ist, werde ich es in den noch warmen Kakao tunken und dann genüsslich in meinen Mund schlürfen. Ich bin gespannt, ob er darauf reagiert, aber das schmeckt einfach affengeil und macht Spaß. Zu hause gibt das immer ein unangenehmes Gespräch, wenn ich so was mache.
Roland hat ein Brötchen genommen, beißt aber nicht hinein, legt es vor sich ab und beginnt zu reden.
„Mein Familienname ist Körner und ich bin das jüngste von 3 Kindern bei uns zu Hause. Wir wohnen in Bremerhaven, etwa 3 Fahrradminuten von Euch weg, am Torfplatz, direkt an der Weser. Meinen Eltern gehört dort ein großes Gebäude in dem außer uns noch etliche Mietparteien wohnen. Mein Papa, er ist 50, ist bei einer großen Versicherung in einer guten Position, arbeitet in Bremen und Mama hat eine kleine Boutique in der Innenstadt in einem großen Geschäftshaus, das ihrem Vater, also meinem Opa gehört.
Mein Bruder Hans Walter ist auch bei der Versicherung, hat BWL studiert und ist seit letztes Jahr in Papas Abteilung. Er ist 25, verlobt und wohnt nicht mehr zu Hause. Meine Schwester ist 2 Jahre älter wie ich und macht im nächsten Jahr Abitur an unserem Gymnasium.
Sie kennt die Jungs und auch die Denise, bei denen du immer in der Pause stehst, mit noch anderen aus deiner Klasse. Du bist, wie einige deiner Freunde, noch nicht so lange an unserer Schule, aber mir bist du eigentümlicher Weise sofort auf gefallen. Gibt es eine Erklärung dafür, bist du von auswärts hier her gezogen oder hast du die Schule gewechselt?“
Ich habe mein Hörnchen geschlürft, er hat einmal kurz gegrinst und auch die 3 Kakaotropfen auf dem Tisch scheinen ihn nicht zu stören. „Willst du eine kurze oder die Vollversion?“, frag ich ihn. „Ich möchte gern alles über dich wissen und Zeit haben wir auch genug“, sagt er. „Um 14:30 Uhr muss ich zu Hause sein“, sag ich, „ich werde dann zum Training abgeholt.“ „Was trainierst du denn?“, will er wissen. „Karate, aber davon später.“, sag ich und nehme mir das zweite Hörnchen. „Ich darf doch,oder?“ Frag ich und schau ihm in die Augen. Da steht deutlich für mich: „Ich mag dich“, zu lesen aber das war mir ja eigentlich schon fast klar, das er was von mir will. Und ich? Will ich auch was von ihm? Ich könnte mir schon mehr mit ihm vorstellen als nur Freundschaft, bin mir aber da überhaupt noch nicht sicher und werde erst mal alles auf mich zu kommen lassen.
Also beginne ich ganz vorn, am Beginn meines Lebens, mit Papas Tod, meinem kaputten Herz, der ständigen Gefahr, einfach ab zu kratzen und von Chris und Mama und auch von Alex. Das dauert so etwa 20 Minuten, bis dann über Noah, den er ja vom sehen kennt, Jerome und Natascha ins Spiel kommen und die Familie Remmers. Aufmerksam lauscht er meiner Schilderung der ersten Party meines Lebens, ihrer Folgen, der Schiffsfahrt und Boris, meinen Gefühlen für ihn, dem USA Aufenthalt, von Winston, von John Ephraim, von Chris und Matze und wie ich gesund dann auf das Gymnasium kam, wo er schon seit der 5. Klasse ist. Marie, die kannte er, die war halt immer in seiner Klasse und sie haben auch schon öfter miteinander geredet, aber jeder hatte so seine eigenen Freunde. Er ist jetzt ein wenig rot im Gesicht, schaut an mir vorbei, als er sagt: „Als du in die Klasse kamst, es war der Dienstag nach den Ferien, habe ich plötzlich ganz viel für dich empfunden, war erschrocken über mich selber“, sagt er, „es war das erste Mal in meinem Leben, das ich für einen Jungen Gefühle hatte und dann gleich so richtig heftig.“
Es ist ganz still, draußen bellt ein Hund und jetzt sieht er mich wieder an. „Ich bin froh“, sagt er, „das du nicht weg läufst.“
„Ich weiß nicht genau“, sag ich jetzt, „ob ich jetzt auf Jungs oder Mädchen stehe. Mein Bruder ist schwul, viele meine Freunde sind schwul und das ist für mich etwas vollkommen normales. Es ist alles so neu für mich, vor den Operationen war ich wie ein Zehnjähriger und Sex war mir nur aus dem Internet bekannt. Ich habe vor gerade mal ein paar Wochen einen ersten Orgasmus gehabt, bin also ahnungslos, zu mindest in der Praxis. Liebe, Gefühle und vor allem Sex sind absolutes Neuland und ich weiß auch nicht, ob ich schon fähig bin, so etwas wie eine Beziehung zu führen.
Wenn du also mehr als Freundschaft von mir erwartest, dann musst du Geduld haben und ich kann dir auch nicht garantieren, das es bei mir die gleichen Gefühle werden, wie du sie wohl für mich empfindest.“
Er schaut ein bisschen traurig und ich fahre unter sein Kinn, hebe seinen Kopf so, das er in meine Augen sieht. „Versteh, das ist doch kein nein. Ich mag dich auch“, sag ich. „Wir können uns öfter treffen, was unternehmen, Nummern austauschen und uns auch in der Schule zusammensetzen. Ich stell dich meinen Freunden vor und dann kommst du in den Pausen immer zu uns. Es wird ein Versuch, wir probieren, ob es für ein „WIR“ reicht, nur versprechen kann ich das nicht, das musst du verstehen. Gefühle kann man nicht erzwingen und wenn sie irgendwo in mir sind, dann werden sie auch raus kommen. Gib einem „UNS“ Zeit, lass es wachsen und dann klappt es ja vielleicht mit uns.“ Ich streiche ihm eine Strähne seiner dunkelblonden, glatten Haare aus der Stirn, streife seine Wange und jetzt schaut er nicht mehr so traurig.
„Lass uns aufräumen und dann los fahren, ich zeig dir noch mein Zimmer“, sag ich zu ihm und er spült schnell die Tassen, während ich den Tisch sauber putze. Die Reste packt er wider in die Tasche und nach dem er alles verschlossen hat, fahren wir zu uns nach Hause zurück.

So, das war es mit Kapitel einhundert zehn, ich hoffe, es hat gefallen, bis bald…..Niff

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