Traumschiff – Teil 122

Auf ein Neues, Leinen los, es geht weiter mit unseren Jungs und Mädels.

Danke an die treuen Kommischreiber und an meine Beta-Leserin, die bei Folge 121 ganz schön gefordert war. Sorry nochmal, ich war wohl etwas verstruddelt beim Schreiben.

Volltanken und Essen?….Fortschritte….Kindeswohl….Krisengespräch…..auf Achse

Jens Stuckenbrock, Sonntagabend, 23:30 Uhr, auf der Bundesautobahn 7 Richtung München

Als ich um 22:00 Uhr vom Hof gefahren bin, hatte ich rund 480 km Strecke vor mir. Bei normalem Verkehr erwartete mich eine Fahrzeit von etwa 8 bis 9 Stunden. Zunächst BAB 7 bis Würzburg über Kassel, Bad Hersfeld und Fulda, dann Schweinfurt. Bei Würzburg geht es dann auf der BAB 3 weiter nach Nürnberg, dort auf die BAB 6 über Ingolstadt nach Garching in ein Gewerbegebiet. Dort in der Carl-Zeiss-Straße, bei einer Firma, die Robotersysteme herstellt, muss ich dann abladen.

Meine vorgeschriebene Pause werde ich, wenn alles gut läuft, irgendwo zwischen Würzburg und Nürnberg machen müssen.

Es war noch ein ereignisreicher Samstag für mich und heute, am Sonntag, hatte ich mein erstes Date mit dem hübschen jungen Mann von der Tankstelle, Giovanni heißt er, doch alles schön der Reihe nach jetzt.

Als ich zurück war auf dem Firmenhof, habe ich zunächst mal die beiden Magazine in meinen Magnum gebracht. Da ich dazu erst die Schlüssel aus dem Büro holen musste, die sind dort in einem Stahlschrank aufbewahrt, dauerte es fast eine halbe Stunde, bis ich mit dem 2. Benz zur Tankstelle fahren konnte.

Ich gebe zu, das ich schon ein wenig aufgeregt war, als ich dort erneut auf das Tankstellengelände fuhr. Es stand nur ein Auto, ein PKW an einer Benzinsäule, ein blau metallic farbener SLK von Daimler, tolle Karre. An der Lkw Zapfsäule war frei und so tankte ich beide Behälter zunächst voll. 587 Liter Diesel flossen zügig in die Tanks und dann ging ich erneut in das Gebäude.

Im Augenblick war da gerade eine junge, sehr gut aussehende Frau unter 30 Jahre alt. Sie bezahlte und flirtete „meinen“ seit nun 2 Stunden „Schwarm“ massiv an, was den aber ganz cool offensichtlich überhaupt nicht beeindruckte. Freundlich fragte er, ob sie sonst noch etwas möchte und sie fragte nach einer guten Flasche Rotwein.

„Da kann ich ihnen nichts empfehlen, da ich von Wein überhaupt keine Ahnung habe“, sagte er und wurde ein wenig rot und verlegen, was ihn noch attraktiver für mich machte.

Er ist echt voll süß. Da mein Papa der große Rotweinfan oder Weinfan überhaupt ist und ich da auch schon häufiger mit einbezogen wurde, kannte ich mich ein wenig aus und so sagte ich: „Vielleicht kann ich ihnen da weiterhelfen. Gibt es einen bestimmten Anlass oder ein Essen, zu dem der Wein passen soll?“ Sie drehte sich zu mir um, musterte mich kurz, lächelte und sagte dann im Flirtmodus: „Ich habe heute Abend Gäste, mein Chef mit seiner Familie und der Senior Chef mit Frau kommen zum Essen und es gibt als Vorspeise einen Krabbencocktail, dann Schweinemedaillons mit Steinpilzrahmsauce, Pommes und eine französische Käseplatte als Nachtisch.“

„Wie viele erwachsene Personen nehmen denn am Essen teil?“, fragte ich. „Wir sind da fünf Erwachsene, ein Teenie von 17 und ein Kind von 9 Jahren“, sagte sie und schaute mich dann erwartungsvoll an.

„Dann gehen wir doch mal schauen“, sagte ich, „mal sehen, was denn so alles da ist im Weinregal.“ Sie folgte mir zu dem nicht gerade kleinen Weinregal an der Wand im rechten Bereich des Verkaufsraumes und auch mein Schwarm folgte uns. Zunächst studierte ich das Angebot und fand auch etwas passendes und auch wenn die 2 Weine etwas teurer waren, dürfte sie schon allein auf Grund ihres Autos damit kein Problem haben. Ich fand einen halbtrockenen Riesling aus Rheinhessen für 13,- Euro und einen trockenen Rosato aus Italien für 16,50 Euro, und empfahl ihr den Wein.

„Beide Weine sollten sie gleich in den Kühlschrank legen“, sagte ich, „den Riesling reichen sie zur Vorspeise, den Rose zu Fleisch, Rose passt besser als roter zu der Rahmsauce und wenn sie vom Rosato 2 Flaschen nehmen, dann kann nichts schief gehen. Der passt auch gut zu Käse und es wird sicher gut ankommen.“

„Vielen Dank, junger Mann“, sagte sie, sichtlich froh, ihr Problem gelöst zu sehen. Zu meinem Schwarm sagte sie: „Ich nehme dann den Riesling und 2 vom Rosato.“

Die eine Flasche Rosato hatte ich noch in der Hand, die anderen 2 nahm er aus dem Regal und wir gingen wieder vor zur Kasse. Sie bezahlte mit einer Kreditkarte und nahm dann die Tüte mit den Flaschen. Vorher jedoch hielt sie mir und auch dem jungen Mann ein Visitenkärtchen hin und sagte: „Wenn sie mal beide rechtlichen Beistand brauchen sollten, stehe ich gern zu Diensten. Seit gestern bin ich nämlich Juniorpartnerin in der Kanzlei hier und das ist auch der Anlass für das Essen.“ Nun ging sie hinaus nach dem sie noch mal Danke und Tschüss gesagt hatte und kurz darauf brauste sie los.

Er ging nun wieder hinter die Kasse und nahm die Karte zum bezahlen aus meiner Hand. „Danke für deine Hilfe“, sagte er und sah mich an, „das war sehr nett von dir.“ „Jens, Jens Stuckenbrock heiß ich“, sagte ich, „das habe ich doch gerne gemacht.“

Und dann nahm ich all meinen Mut zusammen und sagte: „Du könntest mir auch einen Gefallen tun.“ „Gern, wenn ich kann“, sagte er und lächelte mich an. „Du könntest Morgen mit mir zum Mittagessen gehen“, sagte ich, „Ich möchte dich einladen und ein bisschen näher kennen lernen, wenn du noch Single bist.“

Jetzt war ich es, der Farbe im Gesicht hatte, er aber auch und dann fragte er: „Wie komme ich zu der Ehre, was ist der Grund?“ „Nun“, sagte ich, „deine Beratung heute Morgen bei meinem Kauf der beiden Magazine lässt mich hoffen, das du vielleicht auch nicht auf Frauen stehst. Du gefällst mir gut und da ich auch Solo bin, und ich morgen Abend schon wieder los muss nach Garching, bleibt eigentlich nur der Mittag morgen für ein Essen oder besser gesagt, für ein Date, das soll es nämlich sein.“ Ich war richtig stolz auf mich, das ich das alles so gesagt hatte.

Er lächelte, scheu, dachte ich und dann sagte er: „Deine Vermutung ist natürlich richtig und die spontane Beratung war wohl eher ein gewolltes outen, in der Hoffnung, dich auch irgendwie besser kennen zu lernen. Du gefällst mir auch sehr. Ich nehme deine Einladung gerne an.“ „Ich freue mich jetzt ganz doll“, sagte ich und dann fragte ich: „Wie heißt du und wo soll ich dich abholen, was isst du gern oder hast du ein Lieblingsrestaurant?“

„Ich heiße Giovanni Kunzler und bin 23“ antwortete er auf alle meine Fragen, „Giovanni, weil Mama aus der Toskana kommt, Papa ist von Kassel, wo ich im letzten Semester Medizintechnik studiere. Wenn du mir die Wahl lässt, dann können wir ins Osteria in der Fünffensterstraße gehen“, sagte er, „mediterrane Küche, sehr fein. Was Wein angeht, ist das auch große Klasse, sagt mein Vater und der kennt sich aus. Ich wohne bei meinen Eltern am Ebereschenring 43 hier in Hann-Münden, das ist oben an der „Rehbocksweide“. Findest du das?“

„Ja, das finde ich“, sagte ich, „ich bin um 12:30 Uhr dort. Muss man da reservieren in dem Restaurant?“ „Besser ist es“, sagt er. „Hast du die Nummer gerade da?“, frag ich. Er grinst und sagt: „Warte, ich schau kurz nach.“ Er schaute auf seinem Smartphone und dann drückte er und hielt mir das Ding hin. „Hier, ist gewählt.“ Eine Frauenstimme meldete sich: „Hier Osteria, was kann ich für sie tun?“

Ich bestellte einen Tisch für 2 Personen für Morgen, 12:45 Uhr und sie bestätigte. „Stuckenbrock“, sagte ich, als sie nach dem Namen fragte: “Jens Stuckenbrock.“ Ich schaute ihn an, freuet mich und auch ihm schien das zu gefallen. „Bist du out zu Hause?“, fragte ich ihn, nach dem ich ihm sein Smartphone zurück gegeben hatte. „Ja, seit knapp 1 Jahr, ein Magazin hat Mama gefunden, es ist aber ganz gut gelaufen“, sagte er grinsend und fragte dann: „Und du?“

„Seit 4 Tagen und es war nicht so schön“, sagte ich, „ich erzähle dir Morgen alles.“

„Ich freue mich auf morgen“, sagte er, „ich möchte aber noch eins klarstellen, damit es keine Missverständnisse gibt. Ich hatte noch nie eine Beziehung und auch sonst keinerlei Erfahrungen, wenn man von den pubertären Spielchen mit 14 oder 15 absieht. Wenn du also, was ich nicht glaube, auf schnellen Sex aus bist, lassen wir das Ganze am besten gleich sein.“ Seine Gesichtsfarbe zeigte mir, das ihn der Satz enorme Überwindung gekostet hat.

„Ich bin genau so unerfahren wie du und ich bin auch 23“, sagte ich und grief nach seiner Hand, die er mir auch überliess, „ auch ich hatte noch nie eine Beziehung und von meinem einzigen Sexerlebnis werde ich dir auch morgen berichten. Ich möchte dich einfach erst mal kennen lernen, will schauen, ob wir zusammen passen, alles andere ergibt sich dann von selber, denke ich.“

Da  Kundschaft kam, verabschiedete ich mich, wir gaben uns die Hand und ich hätte ihn gern küssen, aber das kommt bestimmt auch bald.

Ich habe ein DATE, Wahnsinn, ich freue mich so.

Gut 10 Minuten später war ich auf dem Hof und hatte nicht wenige Schmetterlinge im Bauch. Nach dem ich den Bock abgestellt hatte und alles zu war, ging ich an meinem 3 Jahre alten Golf GTI vorbei nach Hause.

Dort erzählte ich später beim Abendbrot um 18:00 Uhr, das ich nächsten Tag ein Date habe über Mittag und ich nicht hier wäre zum Essen. Weitere Einzelheiten gab ich nicht Preis, dazu ist alles zu frisch und ich schaute mit Papa dann noch Bundesliga bis 20:00 Uhr.

Danach habe ich mal den Onkel anrufen und ihm berichtet, was seine Schwester für einen Aufstand gemacht hat und auch, das ich jemanden kennen gelernt habe, der mir mehr als sehr gut gefällt. Ich hatte das Gefühl, ich verknall mich gerade in den süßen Tankwart, der ja eigentlich Student ist und in diesem Jahr wohl fertig wird mit dem Studium.

Er gleicht ein bisschen meinem Lieblingsdarsteller bei den HELIX Studios, das ist Kyler Moss, ebenfalls ein süßer Twink, der da seit einiger Zeit in verschiedenen Pornos mitspielt. Das werde ich ihm aber so nicht sagen. Er steht ja dann wohl auf große, muskulöse Männer und das passt ja auch gut.

Weit vor mir blinken mehrere Warnblinkanlagen und ich muss Gas runter nehmen und die Geschwindigkeit reduzieren. Ich fahre weit rechts und mache auch die Warnblinker an und fahre, immer langsamer werdend, auf das Stauende zu. So ein Mist, denk ich, es lief echt gut bis hier her.

Über Funk höre ich von Kollegen, das es kein Unfall ist, sondern das der Beginn einer Baustelle unmittelbar nach einer Autobahnauffahrt für den Stau verantwortlich ist, was wiederum auf ein baldiges Weiterfahren hoffe lässt. Im Stopp and Go- Modus geht es weiter und ich nutze die Gelegenheit, eine SMS an meinen Schwarm zu schicken. Es ist zwar schon nach Mitternacht, aber er hat gesagt, ich soll mich öfter melden. Die 1. hatte ich vor der Abfahrt um 21:45 Uhr geschrieben.

„Hallo, Giovanni. Bin im Stau bei Bad Brückenau. Ich mag dich, bis später.“

Mit einer Antwort rechne ich erst um 6:30 Uhr, wenn er aufstehen muss. Um so erstaunter bin ich, das eine Antwort jetzt ein trudelt. „Hallo Jens, ich kann nicht schlafen, muss immer an dich denken. Pass auf dich auf. Ich mag dich auch, ciao.“ Jetzt sind die Schmetterlinge wieder da, er mag mich, oh Mann, ich freue mich jetzt sehr und das schreibe ich ihm auch.

Jetzt geht es langsam aber stetig weiter und der Beginn der Baustelle ist in Sicht. Durch die Baustelle, sie ist 12 km lang, geht es, 2-spurig, mit 40 Km/h und dann, ist alles wieder normal und es geht zügig und wieder 3-spurig weiter.

Um 2:30 Uhr fahre ich auf einen Rastplatz, dort werde ich jetzt Pause machen, 45 Minuten, bevor es weiter geht. Ich bin jetzt hinter Erlangen und Nürnberg ist nicht mehr weit. Eine erneute SMS an Giovanni mit dem Text: „Mache jetzt Pause hinter Erlangen. Es läuft ganz gut. Ich mag dich, schlafe fein.“ Offensichtlich ist er jetzt doch endlich eingeschlafen, mein Schwarm.

Ich esse jetzt zwei Brote und trinke Kaffee aus der Thermoskanne, dann vertrete ich mir die Beine an der frischen, ziemlich kalten Luft und Pinkeln gehe ich auch. Um 3:15 Uhr biege ich wieder auf die Autobahn ein, ich bin gut in der Zeit, werde es wohl bis 7:45 Uhr schaffen bis Garching, wenn alles glatt läuft. Dann muss ich neun Stunden Pause machen. Um das Abladen muss ich mich dort nicht kümmern, das machen die selber und da ja die Kühlung aus ist, muss ich auch sonst nichts machen, kann schlafen.

In München lade ich dann am Nachmittag bayrische Lebensmittel für Aldi Nord, die gehen nach Hannover. Da muss der Tiefkühler auch nicht laufen, vier Grad plus sind erlaubt, ich stelle immer auf zwei Grad, dann ist man auf der sicheren Seite und es gefriert nicht.

Es ist gerade mal 7:00 Uhr, als ich auf die Ringstraße und von dort auf den Entladeplatz an einer großen Halle fahre. Man hat noch gar nicht so früh mit mir gerechnet und deswegen wird es bis zum Beginn der Entladung noch etwa zwei Stunden dauern. Als der Auflieger an der Rampe richtig steht, ziehe ich die Vorhänge zu und leg mich in die untere Koje zum Schlafen. Es ist jetzt 7:30 Uhr Uhr und eine eine SMS von Giovanni ist gekommen: „Guten Morgen Jens. Bist du gut dort angekommen? Ich mache mich gerade fertig, um nach Kassel zur Uni zu fahren. Ich freue mich, wenn du wieder kommst und wir uns sehen können.“

Ich schreibe natürlich gleich zurück, und das wird ihn bestimmt freuen: „Guten Morgen, Giovanni, ich bin gut angekommen und muss jetzt Pause machen. Ab dem 15. Januar bleibe ich im Büro, fahre nicht mehr oder nur noch ganz selten raus, wenn Not am Mann ist. Dann haben wir mehr Zeit für uns. Ich freue mich drauf. Jetzt muss ich schlafen, ciao, hab einen schönen Tag, bis später.“ Ich decke mich zu, nach dem ich das Führerhaus verriegelt und den Vorhang zugezogen habe. Die Entladegeräusche später nehme ich nur kurz wahr. Beim Einschlafen denke ich, das wir ja in den Semesterferien auch mal gemeinsam auf die Piste gehen könnten, nur wir zwei und mein Magnum, so 1. Woche, das wäre doch bestimmt ein Erlebnis für ihn und für mich auch.

Carl August, Montag, 10.01. 20011, 10:30 mit Ulf Schroer im Büro von Oliver Salm

Wir sind zusammen gekommen, um über Ulfs Neffen Philipp zu reden und zu überlegen, wie man dem Jungen am Besten helfen kann. Ulf hatte mich nach einer kurzen Schilderung der Situation, in der der Junge sich befindet, um Unterstützung gebeten.

Da es Philipps Wunsch ist, nicht mehr nach Hause zurück zu kehren, sagt Olli, das man dann § 1631 Personensorge (BGB) als Begründung anführen könnte. Das Gesetz besagt, das Kinder und Jugendliche ein Recht auf Gewalt freie Erziehung haben, körperliche Bestrafung, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

Das Ganze dürfte nicht so problemlos gehen, es sei denn, die Mutter des Kindes ist einsichtig und stimmt dem Umzug nach Bremen zur Schwester und zur Oma zu. Irgendwer müsste sie dazu bringen, der Sache zu zustimmen.

Ulf meint nun, das Irene und seine Schwiegermutter hin fahren wollen, um Philipp zu besuchen, mit ihm aber auch mit seiner Mutter und Gernot zu reden und eine einvernehmliche, vor allem dem Kindeswohl zuträgliche Regelung zu finden.

Bis das versucht wurde, will Olli an Hand der E-Mails des Jungen mit Denises Vater nach Lösungswegen suchen, um dem Jungen zu helfen. Die Tatsache, das Noah der Stammzellenspender ist, könnte als Information bei der Mutter die Bereitschaft wecken, einem Umzug zu zu stimmen.

Olli will bis übermorgen einen Zettel mit den Punkten erstellen, die für einen einvernehmlichen Umzug des Jungen sprechen und auch auf Verstöße gegen das Gesetz durch Schläge, auch mit Gegenständen, Freiheitsentzug und andere Strafen hinweisen zu können.

Ulf bittet er, Philipp seine Telefonnummer zu mailen und ihm zu sagen, das er Olli kontaktieren soll morgen früh.

Ulf und ich gehen jetzt zurück an unseren Arbeitsplatz, beim Essen später sehen wir 3 uns ja dann wieder.

Irenes Schwester ist wohl in vielen Ansichten stark von der religiös strengen Erziehung durch ihren Vater geprägt und obwohl sie meint, nur das Beste für Philipp zu wollen, ist ihre Vorstellung von gerade diesem „Besten“ eher auf ein Leben nach dem Tod ausgerichtet, etwas das ich als Realist und Pragmatiker für ein Märchen halte. Einem Kind mit Beten in einer solchen Situation mit der Leukämie helfen zu wollen, ihm medizinische Hilfe zu verweigern, das ist schon krank in meinen Augen.

Ich werde Ulf sagen, er soll sich mit dem Vater des Jungen treffen, der ja auch, obwohl er nicht der leibliche Vater ist, ein Mitspracherecht hat. Schließlich war er bei Philipps Geburt mit der Mutter verheiratet und ist vor dem Gesetz der Vater mit allen Rechten und Pflichten, hat Ulf gesagt. Er scheint jedenfalls vernünftig zu sein und hat eventuell Einfluss auf die Mutter.

Ich hoffe stark, das es gelingt, den Junge her zu holen und ihm die Chance einer zeitgemäßen Erziehung ein zu räumen.

Der kleine Robin hat sich sehr gut entwickelt und dieses Computerspiel, das er mit seinem amerikanischen Freund zusammen kreiert hat, bringt ihm wohl jetzt richtiges Geld ein. Das gönnt dem Kleinen jeder von Herzen. Ihm ist aber dieses Geld zur Zeit nicht sonderlich wichtig, weil er total verliebt ist, hat mir Lis erzählt.

Mit Lis schreibt er oft über Whats App, fragt, wie es ihr und den Kindern geht und freut sich auf die Geburt der Babys. Lis hat ihm versprochen, das er bei einem der beiden mit Lex zusammen Pate wird, bei dem 2. sollen es Noah und Ole werden. Die 4 Jungs sollen mit Lis und mir dann auch die Namen aussuchen dürfen, das haben Lis und ich, so wie unsere großen Kinder mit ihren Partnern zusammen beschlossen. Vorschläge dürfen natürlich alle Mädels und Jungs dazu machen. Jerome und Natascha wollen aber bei der Namensfindung mit dabei sein.

Mutter und Frieda haben gesagt, das wir das besser mit den jungen Leuten machen sollen, die modernen Namen heute sind ihnen nicht so geläufig, haben sie gesagt und sie würden sich lieber ganz auf die Oma rolle beschränken, was auch immer sie darunter verstehen.

Eine kirchliche Taufe ist aber nicht geplant, das letzte kirchliche Event war unsere Trauung und die haben wir auch nur Papa und Mutter zu liebe gemacht, uns war die Trauung auf dem Schiff damals Hochzeit genug und das war auch um vieles schöner und romantischer.

Ich bin gespannt, ob es die Politik in absehbarer Zeit hinbekommt, das auch Paare des gleichen Geschlechts heiraten dürfen und rechtlich gleichgestellt sind. Das ist allerdings bisher immer an den Christlichen und deren bischöflichen Lobby gescheitert. Es wird wohl noch einiges an Wasser die Weser runter laufen, bis das endlich wahr wird.

Jetzt haben sie es ja auch endlich geschafft, die allgemeine Wehrpflicht aus zu setzen. Das wir den jungen Leuten, aber auch den meisten von uns Arbeitgebern gefallen, werden jetzt die fertig ausgebildeten Jungs nicht mehr einfach eingezogen.

Ich habe gestern Morgen einen Brief von Alex Brunner bekommen, der mir darin den Sachstand, die neue Herzstation betreffend, mit teilt und was er zur Schließung der Finanzierungslücke vorhat. Die Sache mit der Aktion im Regional Fernsehen scheint mir durchaus viel versprechend und dann baut er auch ein bisschen auf uns als Sponsoren und da werden wir ihn auch nicht hängen lassen.

Robin selber, aber bestimmt auch Wolfi und Kevin werden eine Summe zur Verfügung stellen.

Oma und Frieda, aber auch Jerome und Natascha werden was bei steuern und Lis und ich ebenfalls. Sollte dann noch was fehlen, wird den Rest die Firma übernehmen.

Als Gegenleistung erwarte ich, das diese neue Einrichtung „Robin Wegmann Herzzentrum“ genannt wird, denn Robin ist derjenige, dessen erfolgreiche Operationsserie das alles ins Rollen brachte und ich denke, wenn ich das frühzeitig dort anrege, wird man meinem Wunsch auch nachkommen.

Lis geht es gut und sie freut sich auf den Nachwuchs, ich natürlich auch. Bis jetzt ist alles gut gelaufen und sie kommt jetzt in den 7. Monat, am 15., hat sie gesagt.

Oma und Frieda stricken und häkeln um die Wette, ich hätte nicht gedacht, das sie das so gut hinkriegen. Das Gästezimmer unten will ich von Martin, Kai und ein paar Jungs am Wochenende ausräumen lassen. Mikes Vater kann dann kommen, messen und das Zimmer Kindgerecht renovieren.

Darum kümmert sich Lis, auch um die Möbel, da hat sie schon gestöbert im Internet. Sie will aber auch Rolfs Opa her bitten. Die Möbel in den Zimmern der WG gefallen Lis gut und vielleicht hat Rolfs Opa ja Ideen für ein Zwillingsbaby Zimmer aus Kirschbaum mit einem schönen Wickeltisch und schönen Kinderbettchen. Meine Frau weiß schon, wie es werden soll und freut sich auf die Einrichtungsphase. Dann muss auch später, wenn die Kinder an fangen, rum zu krabbeln und dann auch zu laufen, alles unten auf eine Kindersichere Wohnung überprüft werden. Die Steckdosen haben wir beim bauen des Hauses schon mit Kindersicherung geholt, die kann Kai mal kontrollieren, wenn es an der Zeit ist. Lis wird da nichts dem Zufall überlassen, denk ich. Das wird wohl noch eine aufregende Zeit werden, wenn die Kleinen anfangen, das Haus unsicher zu machen. Wir werden wohl dann auch noch jemanden einstellen, eine junge Erzieherin oder einen Erzieher, der sich mit Lis gemeinsam um die Kinder kümmern soll tagsüber.

In der Nacht werden wir das schon allein schaffen, mit Nataschas, Omas und Friedas Hilfe. Wir lassen es auf uns zu kommen. Ich habe mir vorgenommen, bei Lis dabei zu sein, wenn die Geburt ansteht und es wird hier im Klinikum stattfinden, Lis will das so. Sie hat sich schon erkundigt und eigentlich nur Gutes gehört von der Entbindungsstation dort, warum sollten wir nach Bremen gehen.

Eine Entbindung zu Hause wollte Lis nicht, sie möchte schon für alle Fälle die Klinik um sich rum haben, falls es Komplikationen gäbe, was wir nicht hoffen. Wenn der Termin in greifbare Nähe rückt, werde ich ein paar Tage frei machen und wenn die Kinder auf der Welt sind, ist Party hier im Haus und alle unsere Freunde sind willkommen. In der Schicki Micki Scene in und um Bremen ist die späte Schwangerschaft schon Gesprächsthema und das wird auch bis nach der Geburt so bleiben. Häufig werde ich bei Anrufen dann auch nach Lis Gesundheitszustand gefragt und meine Antwort ist da fast immer gleich: „Sie ist gut drauf, es ist ja auch nichts Neues für sie, außer das es dieses Mal ein Double ist, also 2 Kinder auf die Welt kommen werden. Wir freuen uns drauf.“

Nur besondere Freunde erfahren auch Details aber eben nur besondere.

Jetzt ist es Zeit, zum Essen zu gehen und ganz oben im Speiseraum treffe ich Ulf und Olli. Heute gibt es Erbsensuppe mit Einlage und dazu 3 Reibekuchen. Die Suppen hier sind immer sehr gut und auch die Reibekuchen sind gut heute. Wir haben 2 Anfragen von Bremer Schulen, ob wir ein Mittagessen für die Schüler in der Nachmittagsbetreuung anbieten könnten. Der Küchenchef prüft das gerade und kalkuliert den Preis, den das pro Woche kosten würde. Wenn es angenommen wird, das Angebot, müssen wir die Auslieferung organisieren, damit das auch pünktlich vor Ort ist, das Essen. Das kann Ulf dann mit dem Küchenchef zusammen regeln, vielleicht stellt er dann einen Küchenhelfer ein, der diese Fahrten macht. Jetzt bin ich an der Reihe, stelle die Suppe und den Teller mit den Reibekuchen auf mein Tablett und gehe rüber zu Ulf und Olli.

Alwin, Montag, 10.01.2011, 12:30 Uhr, auf dem Weg zu Gerry nach Hause.

Die letzten 2 Stunden steht Sport auf dem Plan und da ich unter der Woche genug Sport habe, habe ich mich abgeseilt. Ich fahre jetzt zu meinem Schatz, der nachdem ich eine SMS um 11:00 Uhr hingeschickt habe, das ich um 12:30 Uhr nach Hause komme, bestimmt schon frisch geduscht hat und etwas zu Essen vorbereitet. Bestimmt freut er sich schon auf den Verdauungssport mit mir, der uns nach dem Essen für 1 bis 2 Stündchen ins Schlafzimmer treibt, bevor wir dann später in die WG zum Training fahren.

Heute werden wir zum warm machen die 800 Meter zur Baustelle laufen und nach einer kurzen Besichtigung dort auch wieder zurück. Die, die bald Prüfung haben, werden dann mit Matze und mir im Fitnessraum trainieren. Die anderen werden dann unter Ralfs Anleitung im Schwimmbad üben. Ralf hat einen Leistungsschein der DLRG, hat ein kleines Programm erstellt zum Training und die meisten wollen, wenn das möglich ist, die Bedingungen zum Erwerb des Grundscheines der DLRG machen. Ich finde, das war eine gute Idee von Ralf und die meisten Jungs und Mädels waren sofort Feuer und Flamme, fanden es auch prima und so kommt außer Kondition und Badespaß noch was Greifbares dabei raus.

Der Grundschein ist dann später auch die Grundlage für den Leistungsschein und wer dies Anforderungen schafft, kann sich zurecht als guter, ja sogar als Rettungsschwimmer bezeichnen, der in der Lage ist, anderen in Not im Wasser zu helfen. Das Vorurteil, das Schwuppen unsportlich und verweichlicht sind, ist an sich schon arg bescheuert, trifft hier auf unseren Verein absolut nicht zu und wenn noch ein halbes Jahr ins Land gegangen ist, kann sich jeder hier zumindest gegen einen Angreifer erfolgreich zur Wehr setzen und das war ja einer der Grundideen zur Vereinsgründung.

Reaktionen auf die Webseite gibt es schon einige, die Robin, der der Administrator ist, in Absprache mit Ole auf die Zeit nach der Fertigstellung unserer Trainings und Wettkampfstätte vertröstet, also auf Ende März. Die Vereinsarbeit hat sich eingespielt, viel ist ja jetzt auch noch nicht zu machen und wir reden natürlich sehr oft miteinander.

Das Gerry und ich in diesen Kreis gekommen sind, ist für uns beide schon ein Glücksfall. So viele, vor allem auch so viele tolle schwule Freunde zu haben, das ist einfach unbezahlbar. Zu wissen, da sind Jungs, die sind so wie du, die fühlen so, das ist schon gut und wenn du deinen Freund küssen willst, dann ist das für alle, auch für die Hetenfreunde, voll OK. Es mault keiner, es gibt keine Kotzgeräusche, es ist einfach easy.

Das Noah mich beim Schulwechsel unterstützt und mich seinen Freunden zusammen gebracht hat, ist ober cool und gefällt uns gut. Als Nebeneffekt hat es ja dann bei Gerry noch für einen nicht unerheblichen Kundenzuwachs gesorgt und auch mein Papa hat eine Anzahl als Patienten, zum Teil Privatpatienten dazu gewonnen und das mein Schwul sein dann so positive Auswirkungen hatte, war wiederum für mich gut und hat auch zum Auto ein bisschen geholfen.

Opa habe ich einen sehr langen Brief geschrieben, so richtig mit Briefmarke drauf und habe alles von mir und Gerry erzählt. Er hat uns eingeladen für den Sommer, ihn zu besuchen, wenn das Heu gemacht wird und meine Freunde könnten, wenn sie wollten, mit kommen und entweder im Heu oder aber in Zelten eine Woche bleiben. Wenn sie ein bisschen mithelfen, gibt es auch zu essen und Bier oder so was. Ich werde es den anderen mal vorschlagen, das wäre doch ein schönes, total neues gemeinsames Erlebnis und Spaß würde es auch bestimmt geben.

Abende am Lagerfeuer, mit Gesang von Robin, Kevin und Ralf, das wäre doch bestimmt schön. Ich werde mal mit Gerry darüber reden, was der dazu meint, schließlich ist er ja dann auch mit dabei. Jetzt bin ich zu Hause, ja, das bin ich hier und wenn ich mein Abi habe, ziehe ich ganz ein. Ein Studium hier in Bremerhaven werde ich machen. Gebäudeenergietechnik oder aber Medizintechnik, aber auch Maritime Technologien wären schon Fächer, die mich reizen würden. Gerry wäre Happy, wenn ich hier vor Ort bleiben würde und auch meine Eltern sähen es gerne, denk ich mal.

Als ich hoch komme, begrüßt er mich in einem Hausanzug und als ich ihm beim Umarmen über den Po streiche, bemerke ich die fehlende Unterwäsche bei meinem wohl schon geilen Figaro.

Obwohl wir erst gestern nach dem Tatort gut gepoppt haben mit einander, brennt die Kiste bei ihm schon wieder und ich schau ihn an und sage; „Erst was essen, bitte.“ Er grinst und sagt: „Ja doch Schatz, der Pizzaservice kommt jeden Moment und für dich habe ich eine Combinazzione bestellt. Du musst aber an die Türe gehen, sonst sieht der meine Latte. Geld liegt auf dem Tischchen im Flur.“

Mit einem Griff überprüfe ich das mit der Latte und stelle fest, das er in diesem Anzug so nicht an die Türe gehen kann, es sei denn, wir wollten den Pizzaboten gleich mit vernaschen. Ein sehr interessanter Gedanke, der wohl aber auch nur Gedanke bleibt. Wir brauchen keinen Dritten, wir sind uns genug und wir lieben uns.

Da ist für andere Männer kein Platz und das ist auch gut so. Es klingelt und ich gehe in den Flur, nehme das Essen an und bezahle. Eine Frau so um die 40 ist es, die die Sachen bringt und nicht ein junger hübscher Mann. Egal, ich trage alles an unseren Tisch in der großen Küche und jetzt wird sich mit Genuss gestärkt und dann…..schaun wir mal.

Marvin, Montag, 10.01.2011, 13:00 Uhr, in der Firma, beim Zusammenbau eines Rechners.

Für einen Kunden baue ich gerade aus einzelnen Modulen eine speziellen Gamer-PC zusammen, der in erster Linie zum Spielen komplexer Spiele geeignet ist, wenn er fertig ist. Teure und sehr leistungsfähige Einzelkomponenten ergeben dann ein echt gutes Ganzes, das keine Spielerwünsche offen lässt. Der Preis, etwas mehr als 2.500,- Euro ist dann auch dem entsprechend.

Heute Morgen hatte ich ein längeres Gespräch mit dem Chef, es ging um meine Arbeitszeiten und es ging von mir aus. In der Vergangenheit habe ich, auch nach Abschluss der Bauphase oben immer zwischen 50 und 54 Arbeitsstunden geleistet. Die Überstunden wurden entweder mit 6,- Euro netto vergütet oder ich konnte sie abfeiern. Da jetzt Führerschein und Auto bezahlt sind, ich fest mit Marie zusammen bin und auch gerne in den Karateverein gehen möchte, habe ich dem Chef eine Vorschlag für eine neue Arbeitszeitregelung gemacht, den er gut fand und angenommen hat.

In geraden Kalenderwochen arbeite ich in Zukunft an Montagen und am Mittwoch bis 16:00 Uhr und habe am Samstag frei, das sind 42 Stunden.

In ungeraden Kalenderwochen arbeite ich Dienstag bis Samstag, Mittwoch bis 16:00, auch das sind 42 Stunden und die 8 Überstunden, die dann noch bleiben, bekomme ich bezahlt wie bis her.

Da mein Berufsschulunterricht als Blockunterricht stattfindet, ist diese Lösung für uns alle am besten. Montags und Mittwochs kann ich mit Marie hier ins Training gehen und danach haben wir Zeit für uns und unsere Freunde und alle 2 Wochen der freie Montag nach dem Samstag mit 4 Stunden, das ist doch auch OK.

Mit Marie läuft es toll, wir sind beide richtig verliebt, ihre Familie ist immer für uns da und meine Mama ist auch begeistert von Marie und unterstützt uns sehr. Ole ist mir ein guter Freund, Frank auch und die anderen, aber Ole eben ganz besonders. Wir unternehmen viel mit den Freunden, aber auch allein oder mit dem ein oder anderen Freund von mir, die es ja auch noch gibt und die Marie mittlerweile auch gut leiden können.

Bis auf Finn, der schon im Kindergarten mein guter Freund war, haben alle anderen auch eine Beziehung. In letzter Zeit kommt mir öfter der Gedanke, das Finn vielleicht auch schwul sein könnte, obwohl es dafür eigentlich keinen konkreten Grund gibt, außer das er halt keine Freundin hat. Er sieht ziemlich gut aus und deshalb ist es für mich schon auffällig, das er den Annäherungsversuchen einiger Mädels nicht erlegen ist. Da waren schon sehr hübsche Mädels dabei. Er ist in letzter Zeit selten mit uns zusammen, hat sich sehr zurück gezogen und tut viel für seine Ausbildung. Er hat zur gleichen Zeit wie ich eine Ausbildung als Technischer Zeichner begonnen in einer Firma hier in Bremen. Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden, in zum Eintritt in den Verein überreden.

Heute habe ich jetzt erstmalig um 16:00 Schluss und gehe dann rüber ins Training, wo Marie dann auch ist. Nach dem Training fahren wir heute zu uns und um 21:30 Uhr bring ich Marie nach Hause. So unter der Woche, wenn sie morgens zur Schule muss, will Frau Jensen, das sie zu Hause schläft. An den Wochenenden oder in den Ferien sind wir wechselseitig mal bei ihr und mal bei uns über Nacht. Unsere Mütter haben kein Problem damit, das wir dann in einem Bett schlafen, wir 2.

Mit den anderen Jungs um Ole und Jerome verstehe ich mich gut, das liegt wohl auch daran, das alle einfach OK sind und mich vorbehaltlos in ihren Kreis aufgenommen haben. Sie geben mir das Gefühl, nicht einfach nur der „Heiner Ersatz“ zu sein und das ich diese Schlüsselgeschichte beim Umbau übernommen habe, das hat natürlich mit zu meiner Akzeptanz im Kreis der Freunde beigetragen.

Marie und ich verbringen einiges an Zeit in diesem Kreis, haben aber auch genügend Zeit für uns 2. Es läuft alles sehr gut zur Zeit, auch in der Firma. Die Tochter des Chefs beginnt nach der mittleren Reife im Sommer hier mit der Ausbildung zur IT Kauffrau, hat Herr Weiden neulich gesagt. Sie will kein Abitur machen, sondern von der Pike an in die Firma hineinwachsen.

Ich freue mich schon auf den Nachmittag mit Marie und den Anderen, noch mehr aber auf den Abend mit Marie.

Jetzt kommt neue Kundschaft, Vater und Sohn, tippe ich mal. Der Junge möchte ein neues Notebook und der Papa will was Gutes haben. Den Kleidern der beiden nach zu urteilen, fang ich jetzt mal frech mit Apple an mit den Worten: „Das ist wohl zur Zeit das beste von den Guten, allerdings auch preislich der Spitzenreiter:“ „Harald hat morgen Geburtstag, wird 18 Jahre alt und da darf es schon der Beste sein“, sagt der Papa und Harald strahlt, sagt: „Danke, Papa. Sau cool, einfach geil, Danke.“ Ich biete mal, die Situation ausnutzend noch Tasche und Maus an. Auch das ordert Papa brav und nach Kartenzahlung, knapp 3000,- Euro zieht Harald mit Papa und der Beute von dannen.

Herr Weiden kommt zu mir, hat wohl alles mit bekommen. „Du hast den Kunden gleich das Beste und Teuerste angeboten, Marvin, warum?“, will er jetzt von mir wissen.

„Die Kleider, Chef“, sag ich, „alles teure Markenklamotten vom Feinsten, der Junge hatte einen Pulli an aus dem Hard Rock Cafe New York, das kann man nur dort kaufen. Der Vater hatte eine Lederjacke von Hugo Boss, die bestimmt einen Tausender gekostet hat. Da kann man ruhig mit Apple anfangen, Chef und es hat ja auch geklappt.“

Er holt den Geldbeutel raus, gibt mir 100 Euro. „Hier, Marvin, geh mit deiner Freundin mal gut essen, das hast du echt gut gemacht. Woher kennst denn du diese teuren Klamotten?“

„Bei Remmers, bei Jerome und seiner Familie sieht man das ab und zu und ich habe dann auch schon mal neugierig gefragt, ob das T-Shirt echt aus New York stammt. Seit dem weiß ich, das man das nur dort kaufen kann und Boss, na ja, das Label kennt doch fast jeder heute, das trägt Jeromes Vater häufig und dem steht das auch immer hervorragend. Diese Kleider sind cool, echt schon was dolles.“

„Du bist sehr clever, Marvin, das gefällt mir gut“, sagt er, bevor er wieder in sein Büro geht. Ein Hunni extra, geil. Mal sehen, was Marie zu einem guten Essen sagt.

Irene Schroer, Noahs Mama, Mittwoch, 12.01.2011, Morgens um 9:00 Uhr mit ihrer Mutter in Noahs Auto auf dem Weg nach Hildesheim und Harsum.

Kurz entschlossen sind wir nach einem weiteren Familienrat gestern Abend heute Morgen los gefahren. Gott sei Dank ist es trocken kalt und die Straßen sind frei. Wir haben Noahs Wagen genommen, der Polo ist für lange Fahrten doch nicht so gut und Noah hat das von sich aus angeboten. Am liebsten wäre er ja mit gefahren, aber er muss erstens in die Schule und dann wissen wir ja noch nicht, ob wir gleich wieder zurück fahren werden oder bleiben.

Die ganze Geschichte um meine Familie belastet mich und meine Mutter auch. Das meine jüngere Schwester so fanatisch ist und ihre Kinder so altbacken erzieht, begreife ich nur schwer und ich werde sie auch fragen, wann und warum sie so geworden ist, so verbohrt, so fanatisch bibeltreu, ich will es verstehen.

Mutter und ich wollen erreichen, das sie zustimmt, das Philipp zu uns ziehen kann. Dann ist er nach wie vor in die Familie integriert, in Omas Nähe und da ich nicht arbeiten muss, habe ich auch immer Zeit für ihn. Für den Jungen wäre es wohl die beste Lösung und die Alternative, ein Heim oder so etwas, kann sie doch als Mutter nicht wollen.

Wir hoffen sehr auf Gernots Unterstützung, er ist eigentlich sehr vernünftig und nicht so verbohrt, wenn es um Religion und Bibeltreue geht.

Ob er als Schwiegersohn meines Vater jemals eine Chance gehabt hätte, wenn meine Schwester nicht schwanger gewesen wäre, ich glaube eher nicht.

Er war, wie auch Ulf, nicht fromm genug und das mein Vater uns überhaupt getraut hat, lag wohl daran, das wir schon vorher auf dem Standesamt waren. Aber wohl auch, weil ich damit gedroht habe, mich in der Nachbarpfarrei trauen zu lassen, wenn er es nicht tut. Diese Blamage wollte er nun doch nicht über sich ergehen lassen.

Er wusste immer, wann er verloren hatte, vergaß aber solche Dinge nie und stichelte auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit darüber. Mit Ulf, aber auch mit Gernot ist er nie so richtig warm geworden, wollte es auch gar nicht, so hatte ich halt den Eindruck.

Wir haben Gott sei Dank weit weg gewohnt, Besuche waren selten und auch Noah wollte mit 13 Jahren nie mehr dort hin im Urlaub, weder zu Opa, noch zu meinem Bruder, die ja auch einen Sohn hatten, der nur etwas älter war als unser Junge. Es war oft ein Spagat für mich und Mutter hat wohl am meisten gelitten darunter. Die gefühlte Kälte, die meine Geschwister Noah und Enrico bei der Beerdigung meines Vaters entgegen brachten, war schon etwas, was mich ein gutes Stück weiter von ihnen entfernt hat und ich bin froh und dankbar, das ich mit Ulf weit weg von Harsum so glücklich sein darf. Mit der Homosexualität meines Sohnes habe ich längst meinen Frieden gemacht und wenn ich sehe, wie lieb die 2 miteinander umgehen, mein Noah und sein Enrico, dann ist alles gut für mich.

Nun gilt es, Philipp aus seiner kleinen Hölle zu befreien, ihm ein liebevolles zu Hause zu geben, wo er sich frei und ungezwungen entwickeln kann, los gelöst von seiner Mutter, die bereit war, ihn zu opfern, aus welchem Grund auch immer. Wir, Mutter und ich hoffen, das sie einsichtig genug ist, ihn gehen zu lassen, ohne Jugendamt und Prozess. Es könnte alles gut geregelt werden im Sinne von Philipp.

In etwa einer Stunde sind wir in Hildesheim, wir werden zuerst den Jungen besuchen und später dann nach Harsum fahren. Wir wollen hören und sehen, wie es ihm geht und auch sagen, was wir vorhaben und das wir ihm auf jeden Fall helfen werden. Er soll seine Ängste verlieren, wenn er weiß, das wir für ihn da sind und das er nicht mehr allein ist. Von ihm wollen wir auch Gernots Handy Nummer, um uns, mit ihm allein zunächst, treffen zu können. Wir hoffen, das er einsieht, das der Junge bei uns gut aufgehoben ist, besser, als in jedem Heim.

Noah, Mittwoch, 12.01. 2011, 20:30 Uhr, zu Hause im Wohnzimmer.

Um 19:30 Uhr sind wir nach Hause gekommen, Papa und ich. Papa hat mich nach dem Training, zu dem Paul und Rolf mich um 16:30 Uhr abgeholt haben, in der WG auf genommen und wir sind ins Hilton zum Abendessen gefahren. Enrico hat Dienst, kommt aber bald auch nach Hause. Wir haben dann dort gegessen, Fisch, vom Schatz gemacht, einfach gut, sehr gut. Kurz war er zwischendurch mal bei uns am Tisch, hat sich gefreut, mich und auch Papa zu sehen. Da das Restaurant ganz gut besucht war, hatte er aber nur kurz Zeit und nach dem Essen sind Papa und ich dann heim zu uns gefahren, wo ich jetzt auf meinen Koch warte, der bald kommen muss.

Papa hat eben schon länger mit Mama telefoniert und es gibt schon einige Neuigkeiten aus Hildesheim und Harsum.

Ich sage zu Papa, er soll warten mit dem Erzählen, bis Enrico daheim ist, das der auch weiß, was los ist mit Philipp und wie es denn eventuell weitergeht. „OK“, sagt Papa, „holst du uns bitte mal ein Bier von unten, im Kühlschrank ist keins mehr. Bring auch eins für Rico mit.“ Das mache ich und Schatz kommt, als ich mit dem Bier aus dem Keller komme. Einen dicken Kuss später sagt er: „Oh, Bier, das kommt gut jetzt, mein Hase.“ Wir gehen zu Papa ins Wohnzimmer und ich öffne das Bier, Holsten Pils und wir prosten uns zu.

Jetzt erzählt Papa, was Mama am Telefon gesagt hat. Philipp macht gute Fortschritte, er wird aber wohl noch mindestens bis zum Ende Februar in der Klinik bleiben müssen. Er hat nette Gesellschaft und ist nicht mehr so allein im Zimmer. Sein Verhältnis zu seiner Mutter ist total gestört und er will auf keinen Fall zurück nach Hause, lieber geht er in ein Heim. Das ist schon krass, wenn ein 14 jähriger so etwas sagt, oder?

Das Gespräch mit Mamas Schwester war Anfangs zäh und die Frau wollte nicht einsehen, das der Junge nicht mehr zu ihr zurück will. Sie ist der Meinung, alles zu seinem Besten getan zu haben.

Oma ist dann sehr böse geworden, hat ihr den Kopf zurecht gesetzt und den Jungen verteidigt. Oma hat dann gesagt, das sie, jetzt wir eigentlich, den Jungen aufnehmen wollen, falls sie zustimmt. Anderenfalls wird das Jugendamt eingeschaltet und es gibt einen Prozess, den sie, nach allem, was der Philipp erzählt hat, nicht gewinnen wird. Im schlimmsten Fall landet der Junge in irgendeinem Heim und wenn ihr nur ein bisschen an seinem Wohl liegen würde, soll sie zustimmen, dann käme er zu uns.

Allein die Tatsache, keinen Arzt hinzugezogen zu haben, als der Junge ganz offensichtlich so krank war und auch die Schläge, die er nicht selten bekommen hat, reichen dicke, um ihn von der Mutter weg zu nehmen, da wäre die familiäre Lösung sicher um vieles besser. Da so wie so noch viel Zeit bis zur Entlassung des Jungen ist, kann sie ja alles in Ruhe abwägen und auch mit Gernot darüber reden. Auch sollte sie zwingend über die Art und Weise ihrer Erziehung nachdenken, da sie ja auch noch eine 9 jährige Tochter hat.

Jetzt sind Mama und Oma im Gasthaus, haben dort ein Zimmer gemietet und Gernot wollte auch noch dort hin kommen und mit ihnen allein reden.

Wir hoffen jetzt mal, das das läuft, das er zu uns kommt, der Philipp. Uns beide, Schatz und mich, würde das schon freuen und Mama hätte echt noch mal eine Aufgabe und das würde ihr auch Freude machen.

„Dann müssen wir aber für das Gästezimmer neue Möbel haben, Papa“, sage ich. „Die kaufen wir, wenn der Junge da ist“, sagt Papa, „er soll das ja selber mit aussuchen, so wie du deine auch mit ausgesucht hast.“

Rico und ich gehen jetzt nach oben, wir sind müde und nach einer gemeinsamen Dusche, wie fast immer mit ein bisschen Sex, geht es dann gegen 22:00 Uhr in die Falle. Wir erzählen uns noch von unserem Tag und schmusen dabei, bevor wir dann irgendwann einpennen. Der Wecker wird uns schon früh genug wecken, leider.

Philipp, Donnerstag, 13.01.2011, 10:30 Uhr nach der Chefvisite. Gerade sind sie wieder fast alle raus, der Chefarzt, unser Arzt und ein Physiotherapeut, der Jeremy heißt. Nur Rüdiger bleibt noch

Maxi und auch mir geht es eigentlich recht gut, hat der Chef gemeint. Das Zusammenlegen auf ein Zimmer hat sich auch positiv auf unsere Allgemein Situation ausgewirkt und auch unsere Mitarbeit bei der Physiotherapie hat er gelobt. Er nannte Ende Februar als eine Option für unsere Entlassung und Mitte Februar für ein Ende der Isolierung hier im Zimmer. Alles hängt aber von der weiteren Entwicklung ab und ist unverbindlich.

Eine Infektion könnte uns immer noch erheblich gefährden und auch zurück werfen, hat er gesagt, der Chef. Die Dosierung der Medikamente wurde geändert und das Reha-Programm mit Jeremy wurde aufgestockt. Von Infusionen wurde auf Tabletten umgestellt. Die Zugänge werden entfernt und das ist ja doch schon eine Erleichterung, nicht mehr 2 mal täglich für 90 Minuten am Tropf zu hängen und alle Woche einen neuen Zugang gelegt zu kriegen.

Mehr als einmal wurde es blau an der Einstichstelle durch Bewegung oder falsches stechen und das ist jetzt vorbei. Die Spuren sind spätestens nächste Woche verschwunden. Ein weiterer Schritt zurück in ein normales Leben.

Der Chefarzt hat dann auch gefragt, was denn am Dienstag letzter Woche hier los war, warum bei mir der Kreislauf und der Blutdruck verrückt gespielt haben? Ich berichtete über Mamas Auftritt hier, aber auch über die Vorgeschichte und es ist ganz still im Zimmer dabei, alle hören sehr aufmerksam zu. Als ich, mit 2 dicken Tränen in den Augen, geendet habe, sagt der Chef zu mir und zu meinem Arzt: „Wir werden ab Morgen eine Psychologen herholen, der mit dir, Philipp, das alles mal aufarbeitet und in einem Bericht erfasst. Das wird dir dabei helfen, dich zu lösen und das mit der Tante und der Oma, das kann der ja dann als anzustrebende Lösung in sein Gutachten mit aufnehmen. Wenn es dann zu einer Verhandlung vor Gericht kommt, kann das Gutachten eine sehr wertvolle Hilfe sein.“

Ich erzählte, das Oma und Tante Irene gestern am Nachmittag hier zu Besuch waren und das sie heute versuchen wollen, Mama zu überreden, mich freiwillig nach Bremen zu lassen, ohne Jugendamt und Prozess.

„Das wäre eine gute Lösung“, sagte der Chefarzt, „wir machen das mit dem Psychologen trotzdem, das wird dir helfen. Maxi kriegt dann in der Zeit Kopfhörer auf mit Musik, es sei denn, es macht dir nichts aus, wenn er zuhört. Ihn zu verlegen, das werdet ihr wohl beide nicht wollen, oder?“

„Nein, nur nicht verlegen. Maxi soll hier bleiben, er weiß ja so wie so schon alles, war ja dabei, als sie den Stress gemacht hat hier.“, sagte ich und auch Maxi hatte heftig den Kopf geschüttelt und „Nein!“ gerufen zur Verlegung.

„OK, dann machen wir es so“, sagte er, wünschte uns eine schöne Woche und ging mit unserem Arzt raus. Rüdiger blieb noch ein bisschen, wischte unsere Nachttische ab und auch die Bettgestelle. Wir, Maxi und ich, haben uns schon öfter über Rüdiger unterhalten. Der ist 1,90 Meter etwa groß, athletisch gebaut und dunkelblond. Er dürfte so um 30 Jahres sein und er sieht gut aus. Er ist immer gut drauf, sehr nett zu uns und wir finden ihn gut. Er trägt keinen Ring, 2 Ohrstecker hat er und ein kleines Tattoo, einen Schmetterling, auf dem rechten Unterarm, bunt und ca. 10 Zentimeter groß.

Es ist 11:15 Uhr, als er fertig ist und uns allein lässt. Erst mit dem Mittagessen wird er noch mal kommen, wenn nicht vorher einer von uns klingelt.

„Du kannst ruhig mithören, wenn dieser Phsycho-Onkel kommt“, sag ich zu Maxi, der gerade seinen Laptop auf dem Tisch in Betrieb nimmt. „OK“, sagt er, „umziehen, wieder allein liegen deswegen, das wäre total Scheiße gewesen, ich will schon gern bei dir hier bleiben. Wir haben uns doch schon richtig aneinander gewöhnt, finde ich. Ich mag dich als Freund und wenn du nach Bremen gehst, werden wir uns nur noch per Internet sehen und sprechen können. Das ist schade, wohl aber nicht zu ändern. Lucas wird bestimmt auch traurig sein, wenn du weg gehst.“

„Ja, das kann gut sein, der hat aber schon noch andere Freunde hier und du hast doch bestimmt bei euch zu Hause auch noch Freunde. Ich werde zunächst ganz allein sein in Bremen. Obwohl, so ganz stimmt das ja auch nicht. Noah ist ja da, Tante Irenes Sohn, der ist 17 Jahre alt, wird bald 18. Dann ist da noch sein Freund Enrico und die 2 sind schwul und wohl auch fest zusammen. Darüber hat sich Mama an Opas Beerdigung so aufgeregt und das war wohl auch der Grund, das Oma dann ausgezogen ist. Opa hat richtig Stress gemacht in Bremen, aber Noahs Eltern halten zu den Beiden.

Ich weiß gar nicht genau, wie das ist, wenn man schwul ist, was die so machen. Kinder können sie ja nicht bekommen, weshalb lieben sie sich denn dann überhaupt?“

Maxi lacht, sagt dann: „Du bist schon etwas naiv, was Liebe und so was angeht. Wenn sich 2 Menschen lieben, dann doch nicht nur, um Kinder zu zeugen. Sex zu zweit macht Spaß und nur streng religiöse Leute sehen darin eine Sünde. Dein gestörtes Verhältnis dazu sieht man ja schon daran, das du noch nie gewichst hast. Das tut gut und macht Spaß und warum hat man denn das Ding da unten. Nicht nur zum pinkeln, Philipp, bestimmt nicht, glaub mir das.“

Ich bin natürlich wieder rot geworden bei dem Gespräch, ich kann da einfach nichts zu sagen, weil ich es ja nicht kenne. Vielleicht hätte ich doch mal bei Lucas mit machen sollen?

„Komm her“, sagt Maxi jetzt zu mir, „komm her zum Laptop.“ Ich gehe zu ihm, stell mich seitlich hinter ihn und schau über ihn auf den Bildschirm. Da steht ein junger Mann, starrt auf sein Smartphone und seine vorn ausgebeulte Hose sagt mir, das er wohl erregt ist und zwar nicht zu knapp. Ein Blick nach unten auf Maxis Hose zeigt mir, das der wohl jetzt auch erregt ist. Bei mir kribbelt es darauf hin auch seltsam im Bauch.

Der Junge im Internet schiebt jetzt die Hosen nach unten. Als er sich wieder aufrichtet, sieht man seinen steifen und ganz schön großen Penis, der leicht nach oben gebogen aus einem braunen Haarbusch ragt. Den nimmt er jetzt mit der rechten Faust und streift die Haut nach hinten und wieder vor. Erst langsam und dann immer schneller reibt er sein Ding und macht seltsame Geräusche dabei. Dann plötzlich stöhnt er auf, hält ein und dicker weißer Saft kommt vorne aus der Öffnung an der Spitze und tropft zu Boden. Schnell schrumpft sein Ding und dann zieht er die Hosen hoch und verpackt das Teil wieder. Sein Gesicht strahlt Zufriedenheit aus und nicht ein schlechtes Gewissen.

Maxis Hose ist jetzt auch dick und er macht das Fenster auf dem Notebook zu. Er steht auf und sagt: „Ich muss jetzt mal ins Bad, willst du mit?“ „Was machen?“, frag ich. Er tippt vorn an meine Hose, die auch dick ist und sagt: „Ich zeige dir, wie man das gut wegmacht, komm.“ Er nimmt meine Hand, zieht mich Richtung Bad und zögernd noch, folge ich, im Zwiespalt, ob ich das wirklich will.

Er schließt die Türe hinter uns, sperrt ab und knetet dann meinen Penis in der Hose. Er zieht seine Hose runter und ich sehe sein steifes, vorn ganz feuchtes Ding, und auch die Hand, die es jetzt umschließt. „Mach!“, sagt er und zieht mir die Hose runter. Da steht nun auch mein Ding, etwa so groß und so dick wie seins und automatisch mache ich wie er die Faust und wir beginnen beide zu reiben. Ich mache es so wie er es vormacht und als er mit der linken Hand seinen Sack streichelt, mache ich das auch. Dann spritzt er plötzlich stöhnen ab, auf den Boden, kurz vor meine Füße und das ist wohl der Auslöser für mich und auch bei mir spritzt es jetzt. Ein unwahrscheinliches Hochgefühl rast dabei über mich hinweg, so unwahrscheinlich gut und intensiv, so etwas habe ich vorher nie empfunden. Auch ich habe laut gestöhnt dabei und jetzt bin ich ein wenig erschöpft und auch Verlegen, so mit runter gelassenen Hosen.

„Und, wie war es“, fragt er, „habe ich zu viel versprochen?“ Mit rotem Kopf sage ich leise: „Nein, hast du nicht, es war irre gut, voll der Wahnsinn.“ „Na dann, dann ist das ja jetzt geklärt und du weißt, wie es geht und wie es sich anfühlt. Der große Bruder von Mario, meinem Freund, der hat uns das gezeigt, Mario und mir. Das war dann auch so irre beim 1. Mal aber es ist immer sehr gut“, sagt er und nimmt jetzt Klopapier und wischt damit den Samen, meinen auch, vom Boden auf. Wir ziehen die Hosen hoch über die jetzt geschrumpften Glieder, deren Spitzen noch nass sind vom Samen. Und nach dem er alles im Klo runter gespült hat, waschen wir die Hände. Das Essen wird bald kommen und so gehen wir zurück ins Zimmer.

Zwei Stimmen kämpfen in meinem Kopf, eine sagt ständig: „Du Sünder!“, die andere sagt: „WOW, war das geil, das will ich öfter.“ Vielleicht sollte ich mal echt die Youtube Seite „Jungsfragen“ aufrufen, da, so hat Maxi gesagt, wird alles richtig erklärt. Das werde ich nach dem Essen machen und ob ich dann noch mal mit ihm ins Bad gehe, mal sehen? Rüdiger bringt das Essen, Maxi hat den Laptop zugemacht und legt den aufs Bett, dann essen wir, ziemlich schweigsam, zu Mittag.

Jens Stuckenbrock, Donnerstag 12.01.2011 23:15 Uhr, bei Linz in Österreich, abfahrbereit.

Rund 630 Kilometer von München nach Hannover, ab in München Montag um 18:30 mit 18 Tonnen Lebensmittel für Aldi Nord in Hannover. Die ganze Strecke nur Autobahn, das war in 9 Stunden zu schaffen, da es keine größeren Staus gab. Ich hatte Glück, kam sehr gut durch und war gegen 5:00 Uhr am Dienstagmorgen vor Ort und wir begannen, zu entladen, waren um 8:00 Uhr fertig. Nun musste ich ja erst mal wieder schlafen, sollte dann in der Nacht nach Hamburg fahren und dort ab Mittwoch, 6:00 Uhr 15 Tonnen Kaffee, Rohkaffee in Säcken, laden und nach Wien, zu einer Großrösterei bringen.

Mehrere SMS, nein, viele, haben wir uns geschrieben, Giovanni und ich und ich bin froh, wenn meine vorerst letzte Tour zum Wochenende hin zu Ende geht und wir uns wiedersehen. Er freut sich auch wie Bolle, und dass ich dann nicht mehr die ganze Woche unterwegs bin und wir uns täglich sehen können, freut ihn mindestens so, wie es mich freut. Ich hoffe sehr, dass wir uns gut verstehen und dauerhaft zusammen kommen. Er ist einfach toll, findet mein Herz und mein Verstand spielt da auch voll mit.

In Hamburg bin ich dann um 8:00 Uhr los, und bin gefahren mit fünfundvierzig Minuten Pause bei Magdeburg über Leipzig bis zur tschechischen Grenze, wo ich auf einem Rastplatz kurz vor 18:00 Uhr meine große Pause gemacht habe mit ausreichend Schlaf und Essen.

Bin dann wieder los um 3:00 Uhr am Donnerstagmorgen und war nach einer weiteren Pause von fünfundvierzig Minuten noch in Tschechien um 9:45 Uhr beim Abnehmer der Ladung in Wien. Der Kaffee wurde dann auch zügig binnen zwei Stunden entladen, so dass ich die zwei einhalb verbleibenden Stunden der Lenkzeit nutzte, und um 11:45 Uhr Richtung Heimat, dieses mal durch Österreich nach Deutschland fahrend, aufbrach. Rückfracht war bis zu diesem Zeitpunkt nicht angemeldet. 14:15 Uhr war erneut große Pause jetzt dann auch mit Tanken und Auto checken, in Wels, hinter Linz auf einem Rastplatz, Weiterfahrt erst um 23:15 Uhr.

Jetzt, nach einer weiteren SMS an Giovanni und eine an Papa fahre ich leer und leicht auf die Autobahn in Richtung Norden. Bei Passau passiere ich die Grenze, es läuft gut, vielleicht reicht ja die Zeit bis nach Hause. Muke läuft, der Funk ist an und das Wetter ist trocken kalt. Über weite Strecken, es geht ja quasi Berg runter, fahre ich um die 100 Km/h und meine Laune steigt von Kilometer zu Kilometer an. Giovanni, ich komme.

Als es hell wird, gegen 7 Uhr dämmert es, Pause war um 4:30 Uhr bei Erlangen, bin ich auf Höhe Schweinfurt und es läuft super gut. Jetzt sind es noch gut 215 km, dann bin ich zu Hause. Zeit habe ich noch bis 9:45 Uhr, dann ist die Lenkzeit um. Es könnte langen, wenn kein Stau bei den Kasseler Bergen ist. Wenn ich es nicht schaffe, muss Papa kommen und den LKW zurück fahren, ich fahre dann mit Papas Auto zurück, das darf ich ja immer fahren.

Erst mal sehen, was geht, denk ich, setz den Blinker und überhole einen unserer LKWs, der beladen mit 70 km/h eine ganz leichte Steigung hoch fährt. Kurzes Hupen, vorbei, rechts rüber. Auf dem überholten LKW fahren unsere zwei schwulen Fahrer, sie kommen jetzt aus Spanien mit Wein und müssen nach Bremen. Sie wollten immer zusammen fahren, ihr Gehalt ist etwas geringer als bei den anderen Fahren, aber immer noch Tarif, weil es sich sonst nur schwer rechnet mit zwei Fahren auf einem Auto. Da sie fast nur südliches Ausland fahren, rollt der Wagen praktisch immer, da einer von Beiden ja schlafen kann. Die zwei mögen ihr Leben so, sind froh miteinander und quasi immer zusammen.

Ich glaube, ich schaffe es, knapp zwar, aber gerade noch in der Zeit. Da ich jetzt beim fahren keine SMS schreiben kann, rufe ich über Freisprecheinrichtung zunächst Papa an und dann, aber nee, der sitzt ja bestimmt jetzt im Hörsaal. Also erst per SMS, wenn ich auf dem Hof bin. Kassel passiere ich eine halbe Stunde vor Ende der Lenkzeit, das passt doch und um 9:30 Uhr verlasse ich die Autobahn und bin zehn Minuten später auf dem Hof. Ich freue mich und jetzt melde ich per SMS das Ende meiner vorläufig letzten Tour an meinen Schwarm, der hoffentlich bald mehr ist, am liebsten wäre er mir als mein Schatz. Ich hoffe, er freut sich so wie ich und wir können uns heute noch sehen.

Irene, Noahs Mama, Freitag der 13.01.2011. 15:30 Uhr, wieder zu Hause in Bremen mit der Mutter.

Wir sitzen in der Küche, alle, außer Enrico, der arbeitet noch. Wir, Mutter und ich sind seit einer halben Stunde zurück von unserer Mission und jetzt sitzen wir bei Kaffee und Kuchen, den hat Ulf mitgebracht und wir berichten, was wir erreicht haben.

Meine Schwester hat, unter Tränen, unserem Vorschlag, Philipp nach Bremen zu holen, erst zu gestimmt, nach dem auch Gernot das so befürwortet hat. Es war ein Kampf und Mutter wurde sehr direkt und hat ihr sauber die Leviten gelesen.

Ich habe ihr dann in aller Deutlichkeit dargelegt, was im Falle eines Verfahrens vor einem Familiengericht auf sie zukommt und da das Kindeswohl an erster Stelle steht, ist nach körperlicher Gewalt und anderer Verfehlungen klar, das der Junge, auch weil er es nicht mehr will, nicht bei ihr bleiben wird.

Wenn sie ihn irgendwo noch ein bisschen Lieb hat, stimmt sie unserer Lösung zu. Besuchsrecht besteht selbstverständlich und wenn der Junge irgendwann zurück will, so werden wir ihn auch lassen. Nach dem dann Gernot auch dafür war, hat sie eingewilligt, das der Junge nach der Klinik zu uns nach Bremen kommt.

Sie wird auch, weil Gernot und auch Mutter darauf bestehen, mit Gernot zusammen einen Psychologen aufsuchen, um an ihrer verkorksten Haltung zu arbeiten. Sollte es gelingen, sie wieder in normale und zeitgemäße Bahnen zu lenken, wird Philipp bestimmt zu einer Versöhnung bereit sein.

Das ist jetzt alles so leicht und schnell erzählt, aber es war ein langer und schwieriger Prozess, sie soweit zur Einsicht zu bewegen und Mutter und ich sind auch ein bisschen stolz, das wir das, mit Gernots Hilfe, versteht sich, so gut hin bekommen haben.

Auf dem Rückweg haben wir das Philipp dann auch noch mit geteilt und ihn damit sehr froh, aber auch ein bisschen nachdenklich gemacht.

Wir haben unsere Abmachungen, Gernot hat es getippt, nieder geschrieben und als gegenseitige Verpflichtung dokumentiert und dort steht zu dem bereits Erzählten, das wir für Philipps Unterhalt aufkommen und ihn wie unser eigenes Kind behandeln und erziehen werden. Einzig das Kindergeld bekommt der Junge in Zukunft nach Bremen überwiesen.

Philipp wird verpflichtet, einmal im Monat eine ausführlichen Brief an seine Eltern zu schicken, in dem er von der Schule berichten soll und auch wie es ihm sonst geht. Das wollte Oma so, damit der Kontakt nicht gänzlich abreißt.

Nun heißt es abwarten, das er aus der Klinik entlassen wird und dann holen wir ihn ab. Meine Schwester und Gernot haben uns das Aufenthaltsbestimmungsrecht übertragen, es müsste jetzt alles OK sein.

Ulf nimmt am Montag die Schreiben mit zu Olli Salm zur Prüfung, ob alles so OK ist, wie wir es gemacht haben. Mit Carl August will er um 18:30 Uhr noch telefonieren, und was dienstliches besprechen. Ulf soll am Dienstag mit noch 2 Leuten nach Kanada fliegen und dort eine Personalrevision durchführen. Dort gibt es Probleme mit angeblich illegalen Beschäftigten und die zuständige Behörde ist tätig geworden.

Das kann durchaus ein paar Tage dauern und Carl August hat gemeint, wenn ich Lust hätte auf eine Woche Vancouver, dann soll ich Bescheid sagen. Ich bin mir jetzt, so kurz nach unserer Rückkehr nicht schlüssig, ob ich das jetzt will.

So, ihr fleißigen Leseratten, das war 122, ich hoffe, es gefiel. Ob Jens seinen Giovanni bekommt und was sonst noch geschieht, kommt in den nächsten Folgen.

Bis bald, euer Niff

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4 Kommentare

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    • SvenGVM auf 9. November 2017 bei 14:57
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    Wieder mal Klasse geschrieben…. kann kam die nächste Folge erwarten. DANKE FÜR DEINE MÜHEN.

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    • Wulf Woolley auf 12. November 2017 bei 16:10
    • Antworten

    Hallo Niff,

    vielen Lieben Dank für ein weiteres tolles Kapitel. Hoffe dir geht es gut und wir können noch auf viele Teile hoffen.

    lg aus Hessen
    Wulf

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    • Andi auf 13. November 2017 bei 22:52
    • Antworten

    Hey Hermann, wow, wieder ein toller Teil, der Lust auf mehr macht, bin gespannt, was da noch alles passiert, was sich da noch ergibt.

    VlG Andi

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  1. danke für eure kommis

    bis bald, niff

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