Traumschiff – Teil 129

Pampersrocker… Reha… Hamburg… Jobpläne… Bau… nach Radebeul… Mord?

Matze, Donnerstag, 24.02.2011, morgens um 10:00 Uhr bei Wegmanns zu Hause mit Chris beim Saubermachen.

Am Dienstag sind wir von Hamburg zurück gekommen, Chris und ich. Gestern sind die Arbeiten an den neuen Fenstern und Rollladen beendet worden, die Abnahme war eben und es ist alles gut geworden. Weiße Kunststofffenster und elektrische Rollladen, alles mit hohem Dämmwert, für fast 25.000,00 Euro, Robin bezahlt es.

Wir machen jetzt klar Schiff, damit am Sonntag, wenn seine Mama zurück kommt von Genua, alles wieder tip top aussieht hier. Ganz ohne Staub ist es halt nicht abgegangen, vor allem, bei den Dachfenstern und nach her, wenn die Schule aus ist, helfen Robin und Roland auch noch mit.

In Hamburg haben wir der Wohnung den letzten Schliff verpasst, unsere persönliche Note eingebracht und jetzt ist es so, wie wir es uns erträumt haben. Wir beide werden dort, davon sind wir fest überzeugt, sehr glücklich sein und unser Studium gemeinsam angehen und wohl auch erfolgreich zu Ende bringen.

Über einige Auslandssemester wollen wir dann später nach denken, jetzt heißt es erst mal anfangen. Alle Formalitäten sind erledigt, die Wege haben wir ebenso, wie die Gegend um unser neues zu Hause, ausgiebig erkundet und kennen gelernt und auch die Orte, an denen man sich vergnügen kann, tanzen, Kino, Kneipe und so.

Hamburg hat ja da bekanntlich einiges zu bieten und wir werden uns dort mal langsam vortasten. Wir haben ja damit auch keine Erfahrung und müssen schon etwas vorsichtig sein. Ein Gespräch mit Martin und Kai wollen wir dahin gehend auch noch führen, die können uns bestimmt ein paar Tipps geben.

So, das Zimmer seiner Mutter und auch das von Chris, Bad und Gästezimmer hier oben sind jetzt fertig und über die Treppe hinunter putzen wir uns ins Erdgeschoss. Hier sind ja deutlich mehr Fenster gesetzt worden und auch die Haustüre ist neu. Wenn Chris nachher die Jungs abholt an der Schule, bringen sie was vom Mäckes mit fürs Mittagessen.

Mit vier Leuten geht es dann ja auch schneller und bis heute Abend wird es wohl wieder wohnlich und sauber sein. Die Gardinen haben wir in der Waschmaschine, schon die zwei. und die hängen wir dann, wenn sie trocken sind, Morgen auf, wenn alles sauber ist.

Lis, Freitag, 25.02.2011, morgens, 9:30 Uhr im Esszimmer

Mit Frau Jensen und Frau Gut sitze ich, ein Babyphone steht vor mir, am Tisch beim zweiten Frühstück. Oma und Frieda sind unterwegs in die Reha, mit der Protzkiste, die Kai aber dann auf Anweisung von Dr. Brunner wieder hierher zurück bringt, die Damen sollen dort viel zu Fuß gehen.

Da Frau Jensen nun sehr wenig zu tun hat, habe ich sie gebeten, bis wir ein Kindermädchen gefunden haben, über Tag bei der Arbeit mit den Zwillingen zu helfen, damit ich den in den Nächten vorerst versäumten Schlaf nach holen kann. Freudig hat sie zugesagt und nun können wir in Ruhe jemanden suchen, der uns in der Betreuung und der Versorgung der beiden Jungs zur Hand geht.

Ob wir jemanden einstellen dazu, hängt auch davon ab, wie lange Oma und Frieda in der Reha bleiben. Vielleicht schlafen meine Buben ja dann schon durch Nachts und dann bräuchte ich eigentlich niemanden zusätzlich.

Die zwei Großen haben schon mit knapp fünf Wochen von abends 22:00 Uhr bis morgens 6 Uhr oder sogar 6:30 Uhr durchgeschlafen. Wenn die 2 Jungs das auch hinkriegen, werden wir wohl niemanden zusätzlich einstellen. Natascha kann ja an den Nachmittagen auch ein bisschen zur Hand gehen, dann dürfte es keine Probleme geben.

Martin hat die zwei Babyschalen hinten im Achter auf Sitz sechs und sieben festgemacht und da werden sie zunächst bleiben um dann später von den Kindersitzen abgelöst zu werden. Alles ist jetzt anders, der gesamte Tagesablauf, zumindest meiner, wird von dem Rhythmus der beiden Zwerge bestimmt.

Wenn sie schlafen, ist das Babyphon mein ständiger Begleiter und da immer alles zweimal getan werden muss, komme ich nicht so oft zur Ruhe, aber das wird ja dann hoffentlich auch schnell anders.

Sie, Leon und auch Julian, schreien bisher wenig, schlafen viel und sehen einfach nur süß aus. Blaue Augen und einen wachen Blick haben sie, wenn sie nicht schlafen und mittelblonde Härchen, ein wenig lockig, sprießen reichlich auf den kleinen Köpfchen. Sie gleichen Jerome und Natascha sehr, als diese noch Babys waren.

Seit gestern Morgen, es war 9:30 Uhr, sind wir zu Hause und Carl August hat uns mit Martin abgeholt. Oma und Frieda sind dann vorhin um 7:30 Uhr mit Kai los gefahren, in die fränkische Schweiz. Kai kommt dann wohl erst Morgen zurück, aber Martin ist ja da und zur Not kann Lex ja auch mit dem SUV fahren, wenn was zu besorgen ist oder wenn Natascha wo hin will.

Paolo kommt ja auch täglich her und wenn beide nicht in Paolos Wohnung schlafen, dann ist er ja hier bei uns und könnte auch noch fahren, wenn es nötig wäre.  Es ist alles gut und jetzt werden wir ja sehen, ob alles so klappt, wie wir es uns vorstellen.

Mir geht es gut und mit ein wenig Disziplin und Gymnastik wird auch meine Figur bald wieder die alte sein. Die beiden Kleinen haben schon zu genommen, trinken gut und auch die Verdauung ist OK, also können wir zufrieden sein. Martin besorgt auf dem Bauhof der Stadt noch eine extra Mülltonne für die vollen Pampers.

Bei gleich zwei kleinen Scheißerchen kommt da schon einiges zusammen. Frau Jensen ist hin und weg, wenn sie die Pampers wechselt und einen der beiden mit dem Fläschchen füttert, aber wer ist nicht hin und weg bei den zwei süßen, neuen Erdenbürgern. Die unsere Welt so richtig auf den Kopf stellen.

Tante Frieda, Freitag, 25.02.2011, 16:30 Uhr in der Rehaklinik in Ebermanstadt.
Seit gut zwei Stunden sind wir jetzt hier, Gesine und ich und wir haben ein sehr schönes, geräumiges Doppelzimmer bezogen und bereits alles eingeräumt. Kai ist jetzt über eine Stunde fort, will sich doch noch auf den Heimweg machen und wenn er müde wird, unterwegs ein Zimmer zur Übernachtung nehmen.

Wir gehen aber davon aus, das er doch zurück nach Bremerhaven fahren wird, ohne irgendwo zu Übernachten. Bestimmt wird er auch etwas flotter fahren, weil er allein im Auto sitzt und das tut er ja nicht, wenn wir an Bord sind.

Das Wetter ist trocken, so um die acht Grad und die Straßenverhältnisse waren auf der Herfahrt sehr gut. In diesem doch sehr großen Auto sitzt man einfach gut und das Reisen über längere Strecken ist sehr angenehm.

Die Fahrgeräusche sind leise, die Stereoanlage toll und so sind wir mit Gotthilf Fischer in Konzertqualität und anderen tollen Musikstücken, zwei Pausen nicht zu vergessen, gut und entspannt hier angekommen.

Da wir ja privat versichert sind, ist alles sehr gediegen hier und morgen in der Frühe habe ich eine ersten Eingangsuntersuchung, durch den Chefarzt natürlich, der für mich auch am Samstag kommt. Es ist durchaus ein Vorteil, gut versichert zu sein.

Dr. Brunner hat uns hierher vermittelt, der Chefarzt ist ein ehemaliger Studienkollege und so ist alles bestens geregelt. Erst nach der erfolgten OP ist es mir aufgefallen, dass es mir beim Atmen, aber auch sonst, viel leichter fällt und besser geht, als vorher, obwohl ich vorher nicht das Gefühl hatte, krank zu sein.

Jetzt haben wir uns beide, Gesine und ich, vorgenommen, regelmäßiger zum Arzt zu gehen und einen Gesundheitscheck machen zu lassen, um solche unliebsamen und sehr gefährlichen Vorfälle weitestgehend aus zu schließen.

Schade ist es schon, dass wir jetzt, wo Lis und die beiden Jungs zu Hause sind, die erste Zeit ihrer Entwicklung versäumen, aber das geht nun mal nicht anders. Zwei süße Frätzchen haben wir da jetzt im Haus und hoffentlich können wir sie noch etliche Jahre in ihr junges Leben hinein begleiten.

Wir haben unseren Laptop mitgenommen, W-Lan gibt es hier und Kai hat alles eingerichtet, so dass wir ja via Internet zumindest ein bisschen am Geschehen zu Hause teilnehmen können. Gesine hat das ja drauf mit dem Skype oder wie das heißt.

Natascha und auch Jerome haben ihr das beigebracht, genauso wie das mit so einem Smartphone funktioniert, ich kann das alles nicht so gut, aber sie macht das dann.
Wir werden jetzt mal einen Gang durchs Haus machen und anschließend zum Abendbrot gehen. Dabei werden wir mal schauen, was denn so alles für Leute hier sind.

Philipp, Samstag, 26.02.2011, morgens um 7:30 Uhr beim Frühstück mit Maxi
Auf dem zweiten. Brötchen kauend, zieht die vergangene Woche vor meinem geistigen Auge vorüber. Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf und es ist ja doch einiges geschehen in den letzten Tagen.

Nach dem ich ja letzten Sonntag im Bad zum ersten Mal überhaupt Maxis Ding in den Mund genommen habe, hatte ich in der Nacht, ich konnte kaum schlafen, dann doch ziemliche Gewissensbisse, war extrem unsicher, ob mein Verhalten nicht doch Sünde und damit schlecht sein könnte und ich fand einfach zunächst keine Lösung für das Problem.

Alles, was wir früher zum Thema Sex von Mama und vor allem auch von Opa gehört und eingetrichtert bekommen haben, kam wieder hoch. Sodom und Gomorrha, das hatte Opa mir oft und immer wieder vorgelesen, Sünden, Gelage und Orgien, die in Hölle und ewiger Verdammnis enden, das alles spukte in meinem Kopf herum.

Dazwischen immer Bilder von Maxis Steifen, wie er mir seinen Samen auf die Brust spritzt, nach dem er ihn, laut stöhnend, aus meinem Mund heraus gezogen hatte. All das hat mich nicht zur Ruhe kommen lassen und am Montag und auch am Dienstag fanden keine weiteren erotischen Spielchen statt.

Maxi hat wohl ein sehr feines Gespür für meine Stimmung und meine Launen entwickelt, bedrängte mich nicht und ließ mich in Ruhe und erst am Mittwoch nach dem Frühstück redeten wir über alles, was mich bewegte und bedrückte.

Es gelang Maxi, mir viele Zweifel zu nehmen, mich zu überzeugen, ein ganz normaler Teenie zu sein. Einer, der halt eben nicht unbedingt auf Mädels steht und der, erziehungsbedingt in allem, was mit Sex, Liebe und Nacktheit einhergeht, nicht einfach natürlich denkt, sondern eben so, wie es ihm ständig von klein an immer vorgebetet wurde und von dem er sich zuerst mal lösen muss.

Das hat mir sehr geholfen, über mich und alles, was war, nach zu denken. Wollte ich so leben wie Opa und Mama, wollte ich mein Leben weiterhin solch strengen religiösen Regeln unterwerfen, die Maxi als unnatürlich bezeichnete.

„Wenn es dann diesen Gott wirklich gibt“, sagte er unter anderem, „warum hast du dann dieses Ding da unten bekommen, obwohl du es nicht so benutzen darfst, wie du es gern möchtest?“
Darauf wusste ich nun auch keine plausible Antwort. Immer haben Sie gesagt, Gott sei allmächtig. Dann hätte er es ja so machen können, das es, wie in der Tierwelt, eine Paarungszeit auch bei uns Menschen gäbe und wir nicht immer für Reize empfänglich wären.

Irgendwann war ich all dieser Gedanken überdrüssig, wollte mich nicht mehr verrückt machen und gestern Abend haben wir dann doch dem Verlangen nach Sex und Nähe nach gegeben und haben zusammen geduscht und auch wieder geblasen, wie Maxi dazu sagt, wenn er meinen oder ich nun auch seinen Penis in den Mund genommen habe.

Dieses Mal blieb das schlechte Gewissen aus und ich habe tief und traumlos geschlafen und mich vor dem Einschlafen schon ein wenig auf den nächsten gemeinsamen Badezimmerbesuch gefreut.

Kurz vor Mittag werde ich mal versuchen, mit Noah Kontakt auf zu nehmen, vielleicht schickt er ja ein paar Bilder von meinem Zimmer und dem Bad, das ich ganz für mich alleine bekommen soll. Ich freue mich echt auf Bremen, auch, wenn dann Maxi hier zurück bleibt.

Der Gedanke, dass ich ihn dann so schnell nicht mehr sehe, ist gar nicht schön, aber es gibt wohl keine andere Lösung. Auch Lukas werde ich dann so schnell nicht mehr sehen können. Lukas kommt nicht mehr so oft und ich denke, dass er ein wenig eifersüchtig ist auf Maxi.

Allerdings kann es sein, das er auch Angst hat, meiner Mutter zu begegnen. Ich weiß es nicht. Wir schreiben allerdings öfter, ich habe ihm aber nichts von dem erzählt, was Maxi und ich schon alles miteinander getan haben. Das geht nur Maxi und mich was an.

r, Lukas, würde es wohl auch kaum verstehen, das ich jetzt plötzlich keine Klemmschwester mehr bin und sogar an Maxis Ding lutsche. Das begreife ich ja selber kaum und wenn Mama das wüsste.

Kevin, Sonntag, 27.02.2011, morgens um 8:30 Uhr mit Wolfi im Bett, in Wolfis Zimmer.
Die erste Woche des Berufsschulunterrichts ist um und am Ende der nächsten Woche ist dann auch meine Zwischenprüfung. Ich werde im Laufe der Woche mit Ralf noch das ein oder andere üben, das hat er mir angeboten und auch Sergej wird mir bei unklaren Dingen gern behilflich sein.

Meine Noten sind gut und im Hotel läuft es auch gut, so das wohl alles klappen wird. Wolfi hat gemeint, das ich ja nach der Ausbildung, dann habe ich ein Fachabitur, auch studieren könne, so wie Sergej, Betriebswirtschaft.

Das wäre in Anbetracht unseres Vermögens doch bestimmt ganz nützlich und da wir ja nicht unbedingt Geld verdienen müssten, wäre das doch praktisch. Die Idee ist nicht schlecht, da es aber noch ein einhalb Jahre sind bis dahin, muss ich das ja jetzt nicht entscheiden.

Wolfis Mama macht das Frühstück für 9:30 Uhr, das hatten wir gestern Abend so besprochen, da wir ja dann rüber ins Training fahren wollen. Robin und Roland holen wir dann gerade mit nach Bremen, wo Alwin und Matze mit uns trainieren. Anschließend wollen wir dann alle zusammen Sauna machen und schwimmen.

Langeweile kennen wir eigentlich keine, mein bester Schatz und ich. Immer ist irgendwas los, mal sind wir bei ihm zu Hause, mal in der WG, oft auch bei Martin und Kai, dann wiederum in der Bilderwerkstatt, chillen ist eher selten und wenn, wird da schnell mehr draus, na ja, ihr wisst schon was.

Das miteinander rum machen, am besten ganz nackig, versteht sich, das kommt nicht zu kurz bei uns und das soll auch so bleiben. Es ist einfach gut, sehr gut und ich werde es wohl immer wollen, mit ihm, meinem Hasen, dessen Körper, aber auch seinen Geist und seine Emotionen, ich jetzt fast ganz bis ins Detail kenne, so wie er mich kennt.

Jeder weiß, wo er beim anderen kribbeln und krabbeln muss, um ihn spitz und zärtlich zu machen. Dass man mit einem Menschen so eins sein kann, hätte ich nie gedacht und das ich als mehr oder weniger ungeliebtes Waisenkind so viel Liebe erfahren darf, das ist schon fast ein Wunder.
Wolfi ist die Erfüllung all meiner heimlichen Träume, ihm gehört mein Herz, mein Körper und mein Geist, ich liebe ihn soo sehr. Wir haben uns, unsere 2 Familien, viele sehr gute und tolle Freunde und nun ja auch noch Kohle ohne Ende.

Es ist so perfekt, wie nur etwas perfekt sein kann und manchmal keimt da schon ein wenig Angst in mir auf, dass etwas passieren könnte mit uns. Wolfi spürt immer, wenn ich darüber nach grübele und er bringt mich dann immer schnell auf andere Gedanken.

Wolfi möchte in den Ferien um Pfingsten mal mit mir zu Ingo nach Nürnberg fahren, zuerst wollen wir aber an Ostern seinen Bruder in der neuen Wohnung besuchen und Wolfis Eltern nehmen wir dann mit nach München.

Wolfi hat auf Wunsch von Lis und Carl August schon einige schöne Bilder von den Zwillingen gemacht, vom tollen Kinderzimmer und von Lis und Carl August mit einem Babys auf dem Arm.

Die wollen wir heute Nachmittag in der WG, unten in der Werkstatt fertig machen. Die werden wohl dann im Haus aber auch in der ständigen Ausstellung in der Firma aufgehängt werden.

Das in der Firma, das finden wir besonders toll. Da können die Angestellten sehen, wie die zukünftigen Mitinhaber des Konzerns jetzt aussehen und die ehemaligen Kolleginnen von Lis werden staunen.

Die Männer natürlich auch, denk ich aber Frauen sind halt für Babybilder empfänglicher als es Männer sind, denk ich. Jetzt werde ich meinen schlafenden Hasen wecken, in dem ich an seinem Schwänzchen spiele und ihn dabei wach küsse.

Dann werden wir gemeinsam Duschen und ….na ja, etwas mehr soll es schon werden, da wir ja bis zum Frühstück noch etwas Zeit haben. Morgenstund hat… was, eben, nicht immer nur Gold im Mund.

Jens, Montag, 28.02.2011 um 11:00 Uhr im Büro der Spedition.

Gut gelaunt sitze ich mit Papa im Büro und mache die Planung für die nächste Woche. Diese Woche, am Freitag früh gehen Papa und ich einen neuen Zug, einen vierzig Tonner, abholen, der dann in Lohfelden bei Renault von uns übernommen wird.

Neu und fertig zugelassen, mit satten 520 PS, Tiefkühlauflieger und langem Fahrerhaus. Rot und fertig ausgestattet mit Firmenlogo auf dem Fahrerhaus und auf dem Auflieger, ein echt geiles Gerät und seine erste Fahrt geht nach Bremerhaven, wo am Freitagabend Fisch geladen wird, zwanzig Tonnen, verschiedene Sorten, die am Montag bis 14:00 Uhr in Augsburg bei einem Verteilerpunkt der Aldi Süd Kette angeliefert werden sollen.

Wenn Giovanni Lust und Zeit hat, werden wir beide diese Tour fahren und dabei noch mal den Onkel Kai, seinen Martin und die Jungs dort besuchen. Bei meinem Schatz geht das Studium langsam dem Ende zu und sie arbeiten viel in Gruppen und feste Vorlesungen finden nicht mehr so oft statt.

Er kommt gut zurecht, hat so gut wie keine Probleme und ist sehr zuversichtlich. Gio, so darf ich ihn nennen, nur ich, ist ein echter Prüfungstyp, der sein Wissen und seine Leistungen punktgenau dann abrufen kann, wenn es verlangt wird.

Um diese Fähigkeit ist er zu beneiden, mir haben Prüfungen immer ein gerüttelt Maß an Aufregung beschert und in etwa einem Jahr werde ich dann nochmal eine Prüfung im Kaufmännischen machen müssen. Das dürfte aber kein allzu großer Stresstest werden, weil ich ja schon einen Teil der Ausbildung nach der 10. Klasse gemacht habe.

Ich wähle seine Nummer und auf sein „Hallo, guten Morgen mein Schatz.“, schmatze ich einen Kuss auf das Mikro des Telefons und sage ebenfalls: „Guten Morgen, mein Hase.“

Papa grinst, wegen dem Schmatzer, aber auch wegen dem Hasen. Ich bin halt sehr verliebt und das will ich meinen Schatz auch immer wissen lassen.

Heute Nacht haben wir jeder im eigenen Bett geschlafen, weil wir, Papa, meine Schwester und ich mit unserem Anwalt bei uns zu Hause die zukünftige Marschrichtung in Sachen Mama besprochen haben.

Sie und ihr Anwalt machen nun doch Forderungen geltend, obwohl ja Gütertrennung zwischen Ihr und Papa vereinbart ist. Geld, nicht wenig und auch Teile der Einrichtung beansprucht sie, hat aber nach Ansicht unseres Anwaltes wenig Chancen auf Erfolg.

„Wenn es dein Studium zulässt“, sag ich, „können wir beide am Freitag gegen Mittag mit unserem neuen Sattelzug nach Bremerhaven fahren und dort Tiefkühlfisch laden, der am darauf folgenden Montag bis 14:00 Uhr in Augsburg sein muss. Wir könnten dann ja Kai, Martin und die Jungs noch mal besuchen Samstag und Sonntag. Mein Papa ist einverstanden. Was hältst du davon?“

Nach kurzem Überlegen sagt er: „OK, das passt zeitlich gut und ich freu mich auf die Tour und den Besuch, mein Schatz. Ich habe dich lieb.“

„Ich dich auch“, sag ich, „ich freue mich auf später, wenn du zu uns kommst. Tschüss, bis nach her.“

Ich lege auf und strecke Papa den Daumen hoch.

„Alles klar, wir zwei machen das.“, sag ich, freudig grinsend und Papa grinst zurück.

Jetzt werde ich mal mit Kai oder Martin reden, je nachdem, wen ich erreichen kann und fragen, ob das so klar geht mit dem Besuch bei ihnen. Wenn nicht, fahren wir den Fisch zu uns auf den Hof und dann muss ich ihn halt von uns aus nach Augsburg karren.

Wichtig ist halt nur, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Bei der Verladestation kann der am Strom hängen bleiben, bis wir los fahren und hier auf dem Hof sind auch Anschlüsse für das Kühlaggregat des Aufliegers. Unterwegs wird das Aggregat über einen eingebauten Motor betrieben.

Jetzt habe ich Kai an der Strippe. Nach dem ich gefragt habe, erfahre ich, das die zwei älteren Damen in einer Reha sind, er also Zeit genug für uns hat. Er freut sich auf unseren Besuch und wartet am Freitagabend auf meinen Anruf, um uns im Hafen ab zu holen. Froh darüber, dass alles klappt, leg ich auf.

Robin, Dienstag 01.03.2011 15:00 Uhr mit Roland bei Harry Zager, Motorradhändler, Seeborg 3 in Bremerhaven

Mit Rolands Vater sind wir, nach Essen und Anfertigung der Hausaufgaben bei Körners, hier her gefahren, nach dem wir gestern bereits eingehend im Internet nach zwei Motorrollern gesucht haben.

Wir haben uns dann entschieden, hier bei diesem Händler zu gucken und haben auch einen Beratungstermin für jetzt abgemacht. Von Rolands zu Hause aus sind wir über die Geeste auf die B 6 gefahren in Richtung Bremen bis hier her, und gegenüber der B 71, hinter Ikea rechts rein.
Ein etwa 40 bis 45 jähriger Mann, mit Stirnglatze, stellt sich uns als Harry Zager vor, ist also der Chef hier. Wir sagen, das wir Interesse an einem, bzw. Zwei Kymco Rollern vom Typ Downtown 125i haben und auch gern noch entsprechende Kleidung und Helme bräuchten.

Er ruft einen Mitarbeiter, der sich als Alen Zimmermann vorstellt und der uns jetzt zu den Rollern bringt. Roland hat, das hat er mal erwähnt, selber einen fünfstelligen Betrag auf dem Sparbuch, will seinen Roller selber bezahlen und auch Kleider und Helm und ich habe auch nicht versucht, ihn zu überreden und mich alles zahlen zu lassen.

Chris hat mir geraten, Roland seine Sachen selbst zahlen zu lassen, einmal, weil er das Geld ja dafür gespart hat und auch, um nicht so oft die dicke Kohle raus hängen zu lassen.
Die Roller, die wir nun nach eingehender Beratung gekauft haben, zwei Kymco X-Town 125 CBS, haben zwei Wochen Lieferzeit, sehen absolut gleich und geil aus und als Farbe haben wir Blau gewählt.

Zwei zweiteilige Anzüge aus weißem Leder mit rotem Besatz, zwei rote Helme und je ein Paar Stiefel und Handschuhe runden das Paket ab, das für jeden knapp 5000,- Euro kostet. Dafür ist es auch was Vernünftiges.

Die Fotos, die wir bei der Anprobe der Anzüge gemacht haben, haben wir an Chris und Matze geschickt und ich habe auch Jerome einige geschickt. Zufrieden fahren wir mit der Ausrüstung zu Roland nach Hause, wo alles dem Rest der Familie gezeigt wird.

Vielleicht haben wir ja den Führerschein, bis die Roller kommen und dann darf ich am Geburtstag, der ja bald ist, auch gleich fahren. Noch zwanzig Tage, dann werde ich sechzehn, Roland ist schon sechzehn, er hatte im September letzten Jahres Geburtstag. Da waren wir noch nicht zusammen.

Mir fällt ein, das Kevin ja auch im März, ich glaube, am achtzehnten Geburtstag hat, vielleicht können wir ja dann zusammen eine Party machen. Ich werde ihn nach her mal anrufen und fragen, ob schon was geplant ist bei ihm.

In Rolands Zimmer, er räumt seine neuen Sachen in den Schrak, meine lege ich auf einen freien Sessel, bevor ich Kevins Nummer drücke. Wir treffen uns ja bestimmt Morgen beim Training und wollen dort, auch mit den Anderen, über die Geburtstage reden. Ole hat ja da immer voll den Plan, wer wann hat und wann wir am besten mehrere zusammen legen zum Feiern.
Jetzt gehen wir gleich runter zum Abendbrot, es ist schon 17:30 Uhr durch. Um 19:30 Uhr holt Chris mich mit meinen Sachen hier ab.

Seit Sonntag ist ja Mama wieder zurück und sie möchte, dass ich heute wieder mal bei uns zu Hause schlafe. Wir haben uns nur zweimal kurz gesehen, seit sie zurück ist und da sie ja jetzt auch Frühschicht machen kann, ist sie Montag gleich in die Firma gefahren.

Rolands Mama hat zu uns gesagt, das Roland heute mal hier bleibt, hier alleine schläft und ich bei uns zu Hause, damit meine Mama mich mal für ein paar Stunden alleine hat, ohne Ablenkung, das hätte sie verdient und sie hätte bestimmt auch einiges zu erzählen.

Nun, das gefällt mir zwar nicht so gut, aber im Grunde hat sie recht und das werden wir beide auch überstehen, die paar Stunden bis Morgen früh. In der Zeit, in der Mama weg war, haben wir uns daran gewöhnt, Tag und Nacht zusammen zu sein. Morgen, nach dem Training kommt er aber dann doch wieder mit zu mir, mein Hase.

Tom, Dienstag, 01.03.2011, 19:00 Uhr, bei Micha zu Hause, er hilft Micha bei den Hausaufgaben für die Berufsschule.

Bald, nämlich Ende April, beginnt für meinen Schatz die Gesellenprüfung. Fachlich ist er da schon gut, in Sozialkunde hapert es aber noch ein bisschen und dabei helfe ich ihm heute, weil sie da nächste Woche eine letzte Arbeit schreiben.

Es geht um soziale Gruppen in der Demokratie, warum Gruppen wichtig sind und warum sie auch gefährlich sein können. Das beschäftigt uns jetzt seit etwa einer Stunde, bald werden wir aber Schluss machen damit.

Unser Zusammenleben hat sich seit unserem Outen gefestigt und unsere Familien akzeptieren uns als Paar ohne wenn und aber, was uns alles natürlich um vieles leichter macht. Es ist alles OK und durch die Freundschaften mit den anderen Jungs gibt es auch so gut wie nie Langeweile.

Wir zwei sind zwar auf Grund unserer Berufstätigkeit nicht so oft präsent wie zum Beispiel die Schüler, aber immer wenn es geht, sind wir da. Für umfangreiche Informationen, falls wir mal was versäumen, sorgt Ole mit dem von ihm erdachten Infosystem.

Dieses berichtet immer umfassend über alle Aktivitäten und Ereignisse, mit Bildern, zum Beispiel von den Zwillingen, die ja jetzt mit Frau Remmers zu Hause sind. Gesehen haben wir die Babys in Natura noch nicht, aber das werden wir wohl zeitnah nach holen.
Im August beginnt meine innerbetriebliche Ausbildung zum Industriemeister.

Das dauert ein Jahr und ist ganztägig, so dass ich nächstes Jahr im September, wenn ich die Prüfung bestanden habe, als Meister arbeiten werde. Da Micha bis dahin auch Geselle ist und wir beide verdienen, wollen wir, in einer Wohnung oder in einem der Siedlungshäuschen hier um die Ecke, zusammen ziehen. Mal sehen, ob das klappt.

Unser Leben verläuft zur Zeit recht gut, wir haben unsere Situation „aus Freundschaft wird Liebe“ ganz gut in den Griff bekommen, haben viele neue Freunde gewonnen und beruflich und familiär läuft auch alles gut. So darf es gern weitergehen.

Die Hausaufgaben hat mein Schatz jetzt fertig und jetzt gehen wir rüber zu uns. Mein Zimmer drüben ist deutlich größer und mein Bett auch, so dass wir nach dem Duschen ein bisschen Liebe machen werden.

Das läuft gut bei uns, ich bin gern passiv und Micha gern aktiv, nur selten ist es umgekehrt, das gefällt uns zwar auch gut aber ich bin halt lieber der Bottom. Es ist einfach hammergeil, wenn er sich mit seinem schönen Schwanz langsam und gefühlvoll in meinen Po schiebt.

Das Sex unter Jungs so geil ist, das wissen wir ja jetzt schon etwas länger und wir tun es sooft, wie möglich, meist hier in meinem Bett. Drüben bei ihm sind die ganzen Schwestern, das hemmt uns schon, es richtig geil zu machen schon wegen der Geräusche.

Morgen früh müssen wir zusammen raus, um 7:30 Uhr beginnt für uns beide der Job und bis 17:00 Uhr sehen wir uns dann nicht mehr. Hier bei uns sind wir allein oben, meine Eltern schlafen unten und da hört man uns wohl nicht.

Jedenfalls hat sich weder Mama noch Papa über zu lauten Sex beschwert bis heute. Die meiste Zeit schlafen wir auch hier in meinem Bett, hier sind wir ungestört und haben viel mehr Platz. Frühstück gibt es auch immer, bevor wir zur Arbeit fahren.

Philipp, Mittwoch, 02.03., 08:10 Uhr mit Maxi beim Frühstück
Zwei Brötchen haben wir beide gegessen, mit Marmelade, er Aprikose und ich Erdbeere und jetzt essen wir gerade noch einen Fruchtjoghurt. Unser Appetit ist mehr als gut und wir haben beide, auch Dank der KG und der anderen Übungen, Muskeln aufgebaut und zugenommen.

Es geht uns täglich besser und die Ärzte sind voll zufrieden mit unserer Entwicklung. Entwickelt hat sich auch der Sex zwischen uns und es ist glaub ich auch, doch schon etwas mehr als nur tiefe Freundschaft.

Da wir ja jetzt auch schon mehr machen, als nur Wichsen, hat es eine andere, noch tiefere Qualität erreicht und es macht uns auch viele gute Gefühle. Das schlechte Gewissen ist so gut wie „weg geblasen“ im wahrsten Sinne des Wortes.

Solche Gefühle, wenn einer dein Ding in den Mund nimmt, saugt und lutscht, das ist so irre gut, da verschwinden die Zweifel ganz von alleine. Diese Erfahrungen hier mit Maxi zu machen, das ist schon toll für mich und es hat uns schon deutlich näher zusammen gebracht.

Ein längeres Zusammensein mit ihm, ja sogar so was wie eine Beziehung, könnte ich mir, wenn die räumliche Trennung nicht käme, gut vorstellen und bei ihm vermute ich das auch. Ihn hier unter diesen Umständen kennen zu lernen, das war gut für mich, finde ich.

Im Gegensatz zu mir ist er ein normaler Teenie und nicht wie ich ein streng religiös erzogener, etwas weltfremder Junge, der immer, wenn er an Sex gedacht hat, sofort ein schlechtes Gewissen bekam.

Die ach so oft zitierte Hölle vor Augen, habe ich mich nie getraut, bevor ich Maxi kennen lernte, mich selber da unten an zu fassen und mir so geile Gefühle zu machen. Dass das jetzt anders ist und über das sich selber anfassen, wichsen mein ich, weit hinaus geht, verdanke ich Maxi und seiner Offenheit mir gegenüber und das er mich sehr mag, ist wohl mit ein Grund dafür.
Gestern hat er mir auf seinem Laptop gezeigt, wie es zwischen zwei Jungs weiter geht, also noch weiter, als es Blasen und Lutschen schon ist. Da hat der eine dem Anderen sein mit einem Kondom geschütztes steifes Glied in den Po geschoben und Maxi sagte „Ficken“ dazu.

Dieses Wort hatte ich wohl schon öfter von Lucas gehört, dachte aber, dass das mit Mädchen so heißt. Das das zwischen zwei Jungs auch so heißt, wusste ich nicht und der Gedanke, das auch mal zu machen, ist mir nicht so geheuer.

In dem kleinen Film hatte der, der seinen Po hin gehalten hat, schon das Gesicht ganz schön verzogen und gestöhnt, das hat dem doch bestimmt weh getan. Und dann, so einfach in den Po, ich weiß nicht, ob ich das so könnte und möchte, aber das ist ja auch bisher kein Thema gewesen zwischen Maxi und mir.

Das ich mir darüber mal den Kopf zerbrechen werde, hätte ich nie vermutet, vor einem Jahr wusste ich noch so gut wie nix über Homosexualität und jetzt hatte ich schon Maxis Penis im Mund und daran gelutscht und gesaugt, so wie er an meinem.

Wenn das meine Mama wüsste…, die würde durchdrehen! Was wohl Noah und Tante Irene dazu sagen, das ich nun auch wohl lieber Jungs mag? Oma wird es ja auch irgendwann erfahren und ich glaube, da sie es bei Noah und seinem Freund akzeptiert hat, wird sie es bei mir wohl auch tun, denk ich.

Wenn ich in Bremen bin, werde ich Gernot und der Mama auch, einen sehr ausführlichen Brief schreiben und mich erklären. Auch meiner Schwester werde ich schreiben, allerdings werde ich Lucas diesen Brief schicken, er soll ihn ihr in der Schule geben, sonst fängt Mama den Brief ab.

Ich hoffe, dass meine Schwester, deren richtiger Vater ja Gernot ist, in Zukunft nicht mehr so streng religiös erzogen wird und dass sie auch mehr Kontakt zu anderen, nicht gerade so frommen Kindern haben darf. Das werde ich Gernot in den Brief hinein schreiben.
Nun kommen unsere Physiotherapeuten, heute gehen wir zum ersten Mal runter in deren Abteilung, um dort an Geräten zu üben. Wenn wir dann nach her verschwitzt hoch kommen, werden wir gemeinsam unter die Dusche gehen, duschen und etwas speziellen Spaß werden wir dann bestimmt auch haben, Maxi und ich.

Heute Nachmittag dann, will ich, wie fast jeden Tag, an Noah schreiben. Wir haben fast jeden Tag Kontakt und er schreibt viel über sich und Enrico und über den Freundeskreis, zu dem sie gehören.

So schwer mir der Abschied von Maxi auch fallen wird, ich freue mich auf eine neue und bessere Zukunft in Bremen, bei Tante Irene und ihrer Familie. Es ist zwar noch einiges ungewiss, wird aber mit Hilfe meiner neuen Familie in gute Bahnen gelenkt und ich will mir auch alle Mühe geben, meine neue Familie nicht zu enttäuschen.

Mike, Mittwoch, 02.03.2011, 11:00 Uhr auf der Baustelle mit Ewald Knauer
Die Arbeiten, sie laufen auf vollen Touren, sind echt weit fortgeschritten und liegen sehr gut im Zeitplan. Der Hallenboden ist bis auf den Mattenboden fertig, alle Innenwände sind verputzt und auch die Räume für das geplante Fitnessstudio sind soweit fertig und verputzt. Der Innenausbau läuft auf vollen Touren, Papas Firma ist auch mit sechs Leuten voll im Einsatz hier.

Ich denke und auch Herr Knauer meint das, dass hier in ca. vier Wochen der Trainingsbetrieb voll aufgenommen werden kann. Auf drei Mattenflächen kann dann gleichzeitig gekämpft werden und alle bisherigen Mitglieder können dann gleichzeitig hier trainieren.

Die finanzielle Abwicklung der Bauarbeiten habe ich gut im Griff und bisher lief alles gut. Jerome und auch sein Vater haben mich deswegen schon gelobt und alle sind zufrieden, dass es so gut läuft.

Dirk, der jetzt immer öfter mit mir in der WG bleibt über Nacht, ist mit unserem Golf in die Schule heute Morgen und kommt auch nach her wieder her zu mir. Ich bin, nachdem ich eine fällige Klausurarbeit weg geschickt habe, im Trainingsanzug hier her gelaufen, um mit Herrn Knauer nach dem Rechten zu sehen.

Die Arbeiten am Dach sind auch im Gange und auch die Außenisolierung des Gebäudes schreitet gut voran. Es wird ein Schmuckstück werden und der alte Dreckschuppen, der es vorher war, ist nicht mehr zu erkennen.

Der Oma und der Tante wird es gefallen und sie haben ihr Geld gut investiert. Mal sehen, was sie zum Ergebnis sagen, wenn sie aus der Reha zurück kommen. Dirk und seine Eltern haben sich gut in der neuen Wohnung eingelebt, seine Mutter arbeitet jetzt fast immer von zu Hause aus, kann mehr machen, als früher und braucht kaum Fahrgeld, was der Familienkasse doch spürbar zu Gute kommt.

Wir beide, mein Schatz und ich, verdienen uns auch fast jede Woche was dazu bei Papa im Betrieb und zusammen mit dem Taschengeld kommen wir gut über die Runden. Der Golf läuft nach wie vor auf Papas Firma und tanken darf ich auch aufs Firmenkonto.

Dirk und ich wachsen immer enger zusammen, sind sehr glücklich, dass alles so gut läuft und unsere Eltern freuen sich mit uns und stehen voll hinter uns. Unsere Eltern haben sogar für den Sommer einen gemeinsamen Urlaub in Holland geplant.

Sie haben unser Schwul sein nun auch voll verinnerlicht, sehen sich und uns nicht mehr als was anderes, exotisches an. Dirk ist bei uns und ich bei Schneiders einfach der Schwiegersohn und das ist jetzt so gut wie selbstverständlich.

Noch gut drei Monate, dann ist mein Schatz mit der Schule fertig und studiert dann hier an der Uni BWL. Jerome, Sergej und auch Frank können ihm ja dann, wenn nötig, etwas unter die Arme greifen, Tipps und Ratschläge geben, falls es nötig werden sollte.

Später, wenn wir fertig sind mit dem Studium werden wir uns in Papas Firma einarbeiten und diese dann später wohl auch weiterführen. Papa sagt immer, er will mit fünfundfünfzig Jahren aufhören, will mit Mama reisen und die Früchte seiner Arbeit genießen, bevor er alt und grau ist.

Das kann ich gut verstehen, es war für ihn nicht immer leicht mit der Firma und es gab durchaus Zeiten, in denen er locker über sechzig Wochenstunden gearbeitet hat.
Jetzt braucht er das nicht mehr, aber fünfzig Stunden sind es doch noch ab und zu.

Dreiundzwanzig Mitarbeiter müssen Arbeit haben und wollen am Monatsende auch Kohle sehen, das kommt alles nicht von allein. Zehn Autos in der Firma, drei zu Hause, auch das muss bezahlt werden, aber Papas Konzepte in den letzten Jahren sind gut aufgegangen und die Firma ist gesund.

Wir bilden aus, haben zurzeit vier Jungs und ein Mädel in Ausbildung und Papa versucht auch immer, wenn die Leute eine ordentliche Prüfung gemacht haben und sie auch wollen, ihnen eine Stelle als Geselle zu bieten. Zweidrittel der Leute, die für uns arbeiten, haben auch bei uns gelernt.

Ich werde jetzt zurück laufen und noch was vorbereiten für das Abendessen. Dirk und ich sind heute dran, wollen uns an einen Nudelauflauf wagen und ich muss schauen, ob alles dafür vorhanden ist. Andernfalls muss Schatz nach der Schule noch die fehlenden Sachen besorgen. Ich werde ihm schreiben, wenn was fehlt, das haben wir so abgemacht.

Nach dem Training kommt alles in den Ofen und wenn alle geduscht haben, essen wir zusammen. Heute Abend da sind wir etwa zwanzig Leute, eher mehr aber im Profi-Heißluftofen in unserer WG-Küche ist das kein Akt.

Zunächst schau ich mal nach dem Hackfleisch, das habe ich schon nach dem Frühstück aus der Tiefkühltruhe geholt zum Auftauen. Zwiebeln kann ich schon in Würfel schneiden und in einer Tupperdose, davon haben wir ein großes Sortiment, in den Kühlschrank stellen.

Dirk schneidet nicht gern Zwiebeln oder Knoblauch, also mache ich das. Wir zwei kochen nach Enricos Crash Kursen mit uns hier ganz gern und auch echt ordentlich zusammen und es scheint ja auch allen immer zu schmecken.

So echte Vegetarier sind eigentlich keine dabei, aber der Fleisch und Wurstkonsum hält sich in Grenzen. Es gibt öfter auch mal Pfannkuchen oder Gemüsereis und Lasagne, also leben wir nicht ungesund hier mit unseren Freunden. Spezielle Wünsche werden, wenn es machbar ist, berücksichtigt und oft gibt es abends auch „nur“ Brot mit was drauf.

Kevin und Wolfi bestellen, meist zum Wochenende hin, oft Essen für alle, mal italienisch, mal Thai-mäßig oder neuerdings auch was Balkan- oder aber Indisch, das schmeckt auch allen meist richtig gut. Wir leben hier echt gut und komfortabel und alle sind mit der Situation rundum zufrieden.

Was uns und den Anderen wohl auch sehr wichtig ist, ist die Präsenz der Freunde, aber genauso wichtig ist es, das man mit seinem Schatz auch immer die Möglichkeit hat, allein zu sein oder allein was zu unternehmen.

Freiraum für den Partner und bei Bedarf Freunde um sich rum, das ist hier bei uns optimal gelöst, finden Dirk und ich und Dirks anfängliche Zurückhaltung gegenüber den sozialen Unterschieden in unserer Gruppe sind Geschichte.

Jetzt schreibe ich meinem Hasen, was er dann später noch einkaufen muss, bevor er her kommt und wir das Essen vorbereiten. Reibekäse, am besten Gouda, drei oder vier Tüten, ein Töpfchen mit frischem Basilikum und sechs Dosen von diesen Pizzatomaten, sowie ein neues Säckchen Zwiebeln, da ich alle, die noch da waren, klein geschnitten habe.

Meine Mama findet es gut, dass wir uns jetzt auch ans Kochen trauen, etwas, das in der Zeit zu Hause nie ein Thema war. Ole hat für Donnerstagabend eine Sitzung des erweiterten Vereinsvorstand angesetzt. Es geht wohl darum, anlässlich der baldigen Fertigstellung unserer Trainingsstätte über die Beitrittsmodalitäten für neue Mitglieder und die damit verbundenen festen Regelungen, das Training und sonst alles betreffend, zu planen.

Schatzi hat geantwortet, ist schon im Kaufland Bremerhaven und kommt bald heim. Wenn er nicht allzu viel Hausaufgaben aufhat, könnten wir ja noch ein wenig Bio machen, praktisch, versteht sich. Groß überreden dazu werde ich ihn wohl nicht brauchen, meinen kleinen, geilen Hasen.
Ole, Donnerstag, 03.03.2011, 23:00 Uhr abends mit Frank im Bett

Sitzung war heute Abend hier in der WG, es tagte der erweiterte Vorstand, um im Vorfeld der Fertigstellung der Halle, den Verein zu öffnen für interessierte Mitglieder, aber auch die Eröffnung der Halle zu planen.

Es war sehr produktiv und ich denke, dass alle auch froh sind, dass es bald in der neuen Umgebung richtig los geht. Gestern Abend haben Dirk und Mike gekocht, Nudelauflauf mit Hackfleisch und Gemüse.

Es ist nichts übrig geblieben nach dem Training und es hat allen gut geschmeckt. Da werden versteckte Talente offenbar, denn dass sie das mit dem Kochen so gut hinkriegen, das wussten sie selber vorher nicht.

Heute Abend haben Wolfi und Kevin mal wieder Essen bestellt und Kai und Martin haben das bestellte hergebracht und dann auch mit uns gegessen, italienisch, gemischt, Pasta und Pizza. Danach haben wir dann über unseren Verein geredet und die Weichen für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft gestellt.

Eine Woche nach der geplanten und auch wohl stattfindenden Bauabnahme soll das Studio eingerichtet und betriebsbereit sein. Alwin wird es in Eigenregie zusammen mit Noah und Paul und Rolf betreiben, eine Pacht zahlen und Verbrauchskosten aber erst ab dem 1. Juli.

Bis dahin ist es frei und mal sehen, wie es läuft. Für alle Vereinsmitglieder gibt es einen Bonus beim Studiobesuch und Paul, Rolf und Noah werden von Alwin je nach geleisteten Stunden bezahlt, auf 400,- Euro Basis, angemeldet, versteht sich, wegen der Steuer.

Das Studio soll zunächst nur an Nachmittagen und zum Wochenende hin geöffnet sein, ob Alwin dann jemanden einstellt für andere Zeiten, hängt von der Nachfrage ab. Alwin will dann nach dem Abi beim Bildungswerk für therapeutische Berufe eine Fitnesstrainerlizenz, A und B, machen.

Das geht berufsbegleitend und er kann parallel dazu das Studio führen. Das will er, kein anderes Studium und dass er das hier machen kann, freut keinen mehr als Gerry, weil sein Alwin dann hier in Bremerhaven bleibt.

Auch nach einem neuen Trainer als Nachfolger für Matze müssen wir suchen. Alwin will das machen, er kennt ja da schon einige Leute in der Bremer Karate Szene und wird schon den oder die richtigen raus suchen. Wir vereinbaren, dass wir in den ersten Monaten das Team des Studios tatkräftig unterstützen werden.

Auch für die Aufnahme von Neumitgliedern haben wir bestimmte Voraussetzungen festgelegt und es gibt auch eine Probezeit von 3 Monaten. Wir wollen nur Leute, die zu uns und unserer Lebensart passen, tolerant sind und weltoffen und auf keinen Fall homophob.

Der1. Monat ist dann Beitragsfrei. Eine einmalige Aufnahmegebühr von 50,00 Euro haben wir für die Leute beschlossen, die nicht zu unserem Freundeskreis gehören und nachdem Probemonat bleiben wollen.

Des Weiteren haben wir beschlossen, einen Getränkeautomaten mit alkoholfreien Getränken aufzustellen, den will Jerome aber kaufen und dann auf Vereinsrechnung betreiben. Um die Befüllung und den Einkauf kümmern sich Paul und Rolf, Paul bekommt als Hallenwart den Skoda Kombi fest und für die WG kauft Jerome bei Sergejs Opa mal eben einen neuen, wieder einen Roten.

Die gesamte Buchführung, auch die bei Alwin im Studio, wird über die Firma hier in Bremen abgewickelt, das hat uns Carl August so angeboten und das nehmen wir selbstverständlich an. Ein junger Mitarbeiter führt die zwei Konten auf seinem Rechner, alle Infos und Belege bekommt er dann und wickelt alles in enger Verbindung mit uns und Alwin ab.

Ein oder zweimal im Monat, je nach Bedarf, treffen wir uns mit dem jungen Mann, der Sandro Beleci heißt und der auch Interesse an einer Mitgliedschaft in unserem Verein hat. Vielleicht kommt er ja in den Verein oder ins Studio, das würde schon alles etwas erleichtern. Herr Schroer hat ihn, in Abstimmung mit Carl August, ausgesucht und sein Kommentar zu Noah: „Der junge Mann passt gut zu euch!“ lässt mich vermuten, dass er vielleicht auch schwul sein könnte, aber das ist nur eine Vermutung.

Seit in der Firma bekannt geworden ist, das der Sohn vom Chef und auch der vom Personalchef schwul sind, ist der Umgangston in Bezug auf Homosexualität wohl eindeutig anderer geworden, zumindest, was Äußerungen und Witze angeht und alle wissen jetzt, das es gefährlich ist, laut Schwule runter zu machen oder diese zu mobben.

In der Werft draußen haben dafür schon zwei Leute die Papiere bekommen. So was spricht sich rum und führt auch dazu, dass sich Schwule trauen, sich bei Kollegen oder bei den Personalgesprächen zu outen, weil sie wissen, dass die Geschäftsführung voll hinter ihnen steht.
Ich bin echt gespannt, ob das alles Mal so läuft, wie es von uns geplant ist. Schön wäre das und es ist ja dann auch etwas, das uns zusätzlich miteinander verbindet. Ein Protokoll der Sitzung hat Mike erstellt und für jeden Teilnehmer gibt es eine Kopie.

auch Carl August bekommt eine, weil er das gerne möchte und das er über alles informiert sein möchte, zeigt sein Interesse daran, das alles gut läuft und wenn er uns Ratschläge gibt oder uns sonst wie helfen kann, dann nehmen wir das gerne an. Rückendeckung von ihm ist schon was wert, darüber sind wir uns einig im Vereinsvorstand.

Enrico, Freitag, 04.03.2011 um 09:00 Uhr auf der Frühschicht beim Vorbereiten des Mittagessens.
Diese Woche endet für mich mit der heutigen Frühschicht. Morgen und Sonntag habe ich frei und Jochen, der mit mir auf der Schicht arbeitet, ist Morgen und Sonntag mit den Helfern hier der Boss.

Jochen hat sich sehr gut eingearbeitet, ist ein guter Kollege und hat es voll drauf, das Kochen. Er hat unser Team bereichert und er passt auch gut zu uns. Trotzdem muss über kurz oder lang mindestens noch ein ausgebildeter Koch her, weil der gestiegene Umsatz an Essen und auch an Feierlichkeiten nur ordentlich durch ausreichendes Fachpersonal gewährleistet werden kann.

Das weiß auch Markus Meinle und mit Überstunden des vorhandenen Personals ist es auf Dauer nicht getan. Die Einstellung von ein oder zwei Auszubildenden wäre eine zusätzliche Option, die sich zwar im.

Ausbildungsjahr nicht rechnet, wohl aber bei guten Leistungen im dritten Jahr schon gewinnbringend sein wird. zwei neue Küchenhelfer, zwei junge Männer, beide mit Migrationshintergrund, sind zurzeit auf Probe hier und machen beide einen ordentlichen Eindruck.

Ammar ist ein 23 jähriger Libanese und Istwan ein in Tschetschenien geborener, 26 jähriger junger Mann. Beide sind als Asylanten vor knapp zwei Jahren nach Deutschland gekommen, allein, ohne Familien und Freunde und sie sind vor zwei Monaten, nach ihrer Anerkennung, hier in Bremen in zwei Single Wohnungen unter gekommen, die sie jeweils mit einem Landsmann zusammen, bewohnen.

Deutschkurse hat jeder drei besucht und für den täglichen Gebrauch unter zu Hilfenahme von Händen und Füßen, klappt die Verständigung einigermaßen. Einen Abendkurs für Fortgeschrittene, der auch an Samstagen statt findet, verbessert ihre Sprachkompetenz weiter.

Sie sind so eingeteilt, das immer einer Frühschicht und der andere Mittagsschicht hat, so dass ihr erster Arbeitsbereich zunächst die Spülmaschine und die Reinigung der Großgeräte ist. Beide sind aufgeweckt, froh und dankbar, dass sie hier arbeiten dürfen und durch Fragen und Erklären, werden ihnen die ganzen Zusammenhänge und die Abläufe der Arbeit nach und nach immer deutlicher. Sie begreifen schnell, sind fleißig und ihre Leistungen sind für ihren Wissensstand OK.

Markus kümmert sich viel um die beiden, er sorgt dafür, dass sie was zu tun haben, aber er achtet auch darauf, dass sie nie hungrig nach Hause gehen. Oft gibt er ihnen noch übriges Essen mit nach Hause. Auch Kleider und Dinge des täglichen Gebrauchs bringt er öfter mit für die jungen Männer, die für all diese Dinge sehr dankbar sind und gerne hier bei uns arbeiten.
Die ein oder andere weibliche Küchenhilfe hatte anfangs Bedenken, ja sogar Angst vor den beiden, aber das hat sich mittlerweile gelegt, da sie immer freundlich und zuvorkommend sind.

Da sie auch nicht annähernd irgendein Klischee erfüllen, was uns Leute mit rechtsradikalen Tendenzen immer über Migranten vermitteln wollen, haben unsere Frauen sie jetzt akzeptiert und sehen sie jetzt eben nur noch als junge Männer und nicht mehr als potenzielle Gefährdung an.

Der ein oder andere Blick, der ihnen aus Frauenaugen folgt, zeigt mir, das da schon ein gewisses Interesse an dem Mann besteht der weniger mit Angst als mit bestimmten Wünschen einher geht.

Beide sind aber wohl, obwohl ihnen diese Blicke auffallen müssen, offensichtlich nicht auf irgendwas, das über den Kollegen Status hinaus geht, interessiert. Das ist für mich ein Hinweis, dass sie vielleicht doch eher nicht auf Damen abfahren, aber das ist nur Spekulation.

 Über ihre eventuell vorhandene Religion ist mir nichts bekannt und darüber reden wir im Allgemeinen auch nicht. Da sie auch beide schon Schweinefleisch gegessen haben, sind sie auf jeden Fall keine religiösen Fanatiker.

Da die ja nun auch über das Hilton für den Konzern von Jeromes Papa arbeiten, könnte Noahs Papa ja vielleicht mehr über die beiden Männer sagen. Ich bezweifele aber, dass er das uns gegenüber so einfach tun würde, dazu ist er zu korrekt, mein Schwiegervater.

Morgen, bereits am Vormittag, gehen mein Hase und ich wieder mal zu meinem Papa, helfen. Geschlossene Gesellschaft ist angesagt, ein 50. Geburtstag eines italienischen Bauunternehmers hier aus Bremen mit großem kalt warmen Buffet.

 Siebzig Leute, total volles Haus, Familie, Freunde und gute Geschäftspartner, es werden keine Kosten und Mühen gescheut. Hummer, Lachs und Crevetten, Muscheln aber auch Fleisch, Ossobucco, Picatta Milanese und anderes, Pasta, Risotto und alles, was den italienischen Gaumen verwöhnt, will man haben und Paolo hilft beim Service, auch Natascha will mithelfen.

Zum Abschluss ein Kuchen und Käsebuffet, viel Arbeit aber natürlich auch eine tolle Gelegenheit, neue Kunden für ähnliche Anlässe zu werben. Das werden wir schon schaukeln.
In Noahs und ja mittlerweile ist es wohl auch schon meine Familie, ist eines der Hauptthemen der Cousin Philipp, dessen Ankunft im Hause Schroer jetzt immer näher rückt.

Sein Zimmer, oben gegenüber Noahs Zimmer ist fertig und das Bad ist nach dem Umbau, ähnlich wie bei meinem Schatz, nur vom Zimmer aus zu erreichen. Alles ist neu und die Möbel sind bestellt.

Noah hat mit dem Jungen zusammen im Internet Möbel ausgesucht, die Herr Schroer dann bestellt hat. Sie werden bis zum 15. März geliefert und dann kann das neue, junge und hoffentlich ganz gesunde Familienmitglied ein ziehen.

Rolf und Paul werden uns beim Zusammenbau der Möbel helfen, wenn die, nach dem durch Mikes Papa alles gemalert ist, eingetroffen sind. Erle, Teil massiv und matt lackiert, ein echtes Traumzimmer wartet dann auf den Kleinen.

Auch ein Rechner mit Zubehör von der Firma Weiden, wartet auf seine Installation, die Noah und ich machen werden. Wir sind gespannt auf ihn, den kleinen, gut aussehenden Teenie, der dem Sensenmann gerade noch so ein Schnippchen geschlagen hat und der jetzt Noah mit geteilt hat, das er wohl auch Jungs lieber mag und wahrscheinlich auch schwul ist.

Das hat aber wohl nichts mit Noahs Stammzellenspende zu tun, obwohl man das meinen könnte. Er, der Junge, wird für Veränderungen sorgen und Schatz und ich werden uns auch um ihn kümmern müssen aber das wollen wir auch.

Wir wissen beide, wie schwer es ist, sein Anderssein zu akzeptieren, es an zu nehmen und sich zu lieben, wie man halt ist. Hier, bei uns und mit uns, wird das leichter für ihn werden und er wird hier auch bestimmt einen lieben Partner finden, wenn er mal dazu bereit ist.

Sein jetziger Zimmerkamerad scheint ihm schon was zu bedeuten, hat er Noah geschrieben und ein Bild von dem Maxi hat uns gezeigt, dass das schon ein leckeres Kerlchen ist.
Die zu erwartende räumliche Trennung verhindert wohl, dass beide mehr als nur beste Freunde werden und das ist halt so und muss von beiden so akzeptiert werden.

Wir alle wollen ihm die Familie sein, die er nach all dem Scheiß verdient hat und die ihm eine gute und glückliche Zukunft bescheren soll. Auf welches Gymnasium er gehen wird, muss man sehen.

Vielleicht finden wir ja eine Möglichkeit, dass er nach Bremerhaven zu den Anderen, Natascha, Robin, Sigrid und Torsten und Roland gehen kann. Wenn Noah in Bremerhaven studiert, könnte er den Philipp immer mit nehmen, mal sehen, was sich als praktisch erweist.

Interesse hat Noah wohl an einem Studium im Bereich Anlagenbetriebstechnik, was ihm nach Abschluss einen Job im Konzern im Energie Bereich sichert, so hat es sein Onkel Carl August gesagt.

Noah will, im Gegensatz zu seinem Vater, keinen Schreibtischjob, aber das bietet der Konzern ja auch, Jobs, die nicht nur in Büros stattfinden. In der letzten Zeit habe ich auch öfter und intensiv, ja und auch kritisch, über meinen Beruf nachgedacht.

Da es ein Handwerksberuf ist, ist eine Karriere mit dem Ablegen der Meisterprüfung eigentlich schon so gut wie am Limit, was den beruflichen Weg ausmacht. Natürlich kann man als Maitre de Cusine in großen Häusern und edlen Restaurants schon aufsteigen und bekannt, ja sogar berühmt werden.

Das sind aber oft steinige Wege und man ist immer dann besonders gefragt, wen andere frei haben und feiern. Ob eine Beziehung, eine Liebe das aushält, ist nicht selbstverständlich und Markus Meinle hat das ja gerade mal vor einem halben Jahr schmerzlich erfahren müssen, als sein langjähriger Partner fremd ging und die Beziehung auseinander flog.

Noah ist schon jemand, der viel Nähe braucht, dem es nicht reicht, zu wissen, dass da jemand ist, der ihn mit Haut und Haaren liebt, der aber auf Grund seiner Tätigkeit als Koch oft dann gerade nicht da ist, wenn man selbst frei hat und sein Schätzchen bei sich haben möchte. Ich will mal in aller Ruhe mit ihm reden, über unsere Zukunft, die ja, je nach dem, was er letztendlich beruflich macht, zurzeit schlecht planbar ist.

Ob wir einen für uns beide akzeptablen Weg finden werden, muss sich zeigen und ich werde ihn nicht aufgeben, meinen Schatz, dazu lieben wir uns doch zu sehr, als das wir diese Liebe der Karriere opfern wollen, ich für meinen Teil jedenfalls nicht.

Ich bin ziemlich sicher, wir finden eine Lösung, eine für unsere Liebe, für unser Glück. Morgen Abend gehe ich mit ihm mal was trinken und ein bisschen reden, vielleicht in diese Hähnchenbude, in die der Markus immer mit dem Doktor geht.

Jerome, Freitag, 04. März, 12:00 mit Sergej und den anderen Studenten in der Mensa beim Essen.
Fisch, Vierkantforelle, sagt Sergej immer zu den genau rechteckig geschnittenen und dick panierten, meist Seelachsfiletstücken, die heute mit Püree, Erbsen und Möhren und einem Rote Bete Salat auf dem Speiseplan stehen.

Man kann es essen, am Püree fehlt zwar etwas Salz, aber sonst ist es OK. Als Nachtisch gibt es einen Apfel, den wir mit raus nehmen, wo wir mit Volker neben dem Raucherplatz eine Pulk bilden und miteinander reden, während Volker und ein weiteres Dutzend andere Studenten ihr Rauchopfer dar bringen.

Sergej steht bei Ole, etwa zwei Meter weg von mir und beide reden miteinander. Offensichtlich geht Sergejs Handy und er hat es jetzt am Ohr. Wie in Zeitlupe versteinert sein Gesicht und wechselt in die Farbe „kalkweiß“, das Handy entgleitet ihm und er zittert, Tränen schießen ihm in die Augen und dann bin ich bei ihm, ziehe das zitternde Bündel in meine Arme, drück ihn fest an mich.

Er brabbelt jetzt, klammert sich an mich, weint sehr. Ole hat mittlerweile das Handy aufgehoben, es ist still um uns herum, totenstill. Jeder hat wohl mitbekommen, das etwas sehr schlimmes passiert sein muss.

Seine Knie sacken durch, nur mit Mühe kann ich ihn halten und mit Oles Unterstützung schaffen wir es, eine in der Nähe stehende Bank an zu steuern. Die Leute, die dort gerade sitzen, machen uns Platz, haben sofort erkannt, dass wir uns dort setzen wollen.

Unsere anderen Freunde umstellen uns und die Bank, verbergen uns vor den vielen neugierigen Blicken der anderen Studenten. Mein Schatz weint und schluchzt weiter, und sein Gebrabbel ist unverständlich für uns.

Mir ist schlecht, so habe ich ihn noch nie erlebt, bleich und heulend, was ist da wohl schlimmes passiert??? Ole spricht jetzt in Sergejs Handy, ist blass und stark angespannt. Das sieht alles nicht gut aus.

Die anderen Studenten gehen zurück in die Gebäude. Ole sagt an mein Ohr: „Los, wir müssen weg hier, ab in die WG.“

Wir nehmen Sergej zwischen uns, er schluchzt nach wie vor, guckt mich gequält an, weint aufs Neue und brabbelt wieder. Ich glaube, Oma verstanden zu haben und Kälte kriecht in mir hoch. Wolfi, Volker und Frank sind unsere Sachen holen, Ole hat seine dabei.

Bei den Autos sind alle wieder da und wir fahren nach Hause. Oben gehen wir alle in den Wohnraum, und mit Sergej zwischen uns liegen wir bald auf der Couchlandschaft. Ich streichel über seinen Rücken, sage an sein Ohr: „Was ist passiert, mein Schatz, rede mit mir.“ Er schüttelt stumm den Kopf, drückt sein tränennasses Gesicht an meine Brust, weint still weiter vor sich hin.

Ole sagt leise: „Irgendwas ist mit der Oma passiert. Boris war dran und hat gesagt, das die Oma tot ist.“ Das schockt uns zunächst und obwohl viele Fragen offen bleiben, sag ich zu Ole: „Komm, wir bringen ihn auf unser Zimmer, ich bleib bei ihm.

Verständige Papa und sag Martin, das ich mit Sergej noch heute mit ihm nach Dresden fahren möchte. Alles andere müssen wir jetzt abwarten. Martin soll Sachen für drei bis vier Tage mitnehmen. Mit Papa werde ich reden, wenn wir unterwegs sind Papa kann ja diesen Anwalt Wagenknecht anrufen, vielleicht findet der ja was raus, was dort in Radebeul geschehen ist. Ihr könnt ja dann alle informieren über das, was wir wissen. Ich werde versuchen, Boris übers Handy zu erreichen, um mehr zu erfahren.“

Wir haben Sergej jetzt aufs Bett gelegt, Ole geht zurück zu den Anderen in den Wohnraum, ich leg ich zu meinem Schatz, zieh ihn zu mir ran, ganz dicht, ziehe die Decke über uns. Langsam wird er etwas ruhiger atmet gleichmäßig und weint auch nicht mehr.

Es wäre gut, etwas mehr zu wissen, zu erfahren, was dort geschehen ist.
Ole kommt wieder, sagt, dass Martin in einer Stunde hier sein wird, mit dem Achter. Auch Papa hat Ole informiert, dass er gleich von der Firma aus hier her zu uns kommen will.

Ole fragt mich, ob er uns was einpacken soll, Kleider, Wäsche und so was für drei oder vier Tage. Zurzeit ist alles vage, nichts wissen wir. Jetzt geht mein Handy, Boris ist dran und am Tonfall höre ich, dass auch er weint.

Stockend berichtet er, das der Gartennachbar die Oma und Flipp gefunden hat. Er hatte beim Besuch des Nachbargrundstücks festgestellt, dass ein Gartenhaus aufgebrochen wurde. Um zu schauen, ob Opas Gartenhaus auch aufgebrochen war hat er nach geschaut und dabei Oma und auch den Flipp blutüberströmt auf dem Boden gefunden.

Oma war tot, mit einem Spaten erschlagen und auch der Hund lag dort. Schnell trafen Polizei und Notarzt ein, aber für Oma kam jede Hilfe zu spät. Nachdem einer der Sanitäter festgestellt hat, dass der Hund noch lebt, brachte man das Tier in eine Tierklinik in Dresden.

Man verständigte Mama und zu Opa in die Firma fuhren zwei Polizisten, um Opa von der furchtbaren Tat zu berichten. Am Gartenhaus nahm die aus Dresden herbei gerufene Mordkommission ihre Arbeit auf.

Sie gaben wohl auch Anweisung nach Dresden, nach dem Hund zuschauen und eventuelle Spuren am Hund zu sichern, falls das gehen würde. Natürlich kamen einige der in der Nähe wohnenden Nachbarn und bald wurde klar, dass alle hier stehenden Gartenhäuser ziemlich brutal aufgebrochen wurden. Da hier nicht viel zu holen war, wurde wohl aus Wut darüber viel zerstört.

Opa hat dann Boris informiert und die Belegschaft und ist dann mit Boris zum Wohnhaus gefahren, von der Polizei begleitet und dort wurden sie dann auch befragt, ob ihnen in den letzten Tagen etwas aufgefallen sei.

Boris gab dann an, das ihm in den Tagen vorher beim Abendspaziergang mit Anke und Flipp ein blauer, ziemlich heruntergekommener Lieferwagen, von VW mit einer osteuropäischen Nummer, Rumänien oder so, aufgefallen war und Anke hatte sogar ein Bild dieser Schrottkarre gemacht.

Daraufhin holte einer der Beamten, nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter, Anke aus der Schule ab und brachte sie zu uns in Opas Haus. Auch Anke brach zunächst in Tränen aus, als sie die schreckliche Wahrheit erfuhr.

Auf dem von ihr gemachten Bild war Autotyp und auch das Kennzeichen klar erkennbar und das Auto wurde sofort zur Fahndung ausgeschrieben. Jetzt klopfte es an der Tür und Papa kam herein und kurz drauf auch Martin.

Papa fuhr Sergej zart durch die Haare, sprach im sein tiefstes Mitgefühl aus und sagte dann zu uns und Martin: „Ich habe euch im Radebeuler Hotel Zimmer gebucht, zunächst bis Montag. Da wir auf Grund des Verbrechens nicht genau abschätzen können, wie es dort in Radebeul weitergeht, könnt ihr, wenn nötig, beliebig verlängern. Martin unterrichtet mich über jede neue Erkenntnis, von denen ihr erfahrt. Herbert Rohleder habe ich gebeten, mit den Dresdener Kollegen, wann immer möglich, zu reden und somit auch von dort alles Neue und wichtige zu erfahren.“
Martin nahm von Ole unsere Taschen entgegen und verstaute diese im Achter. Wolfi brachte einen Korb mit ein paar Broten, etwas Obst und was zum trinken für unterwegs und auch das verstaute Martin im Achter.

„Wenn klar ist, wann die Beisetzung ist, werde ich unser Kommen und auch die Teilnehmer, die mit wollen, an euch durchgeben zur eventuellen Zimmerreservierung und zur Planung. Wie wir das mit Oma, Frieda und den Zwillingen regeln wollen, werde ich mit Lis und den Frauen bereden, wenn wir mehr wissen. Am besten fahrt ihr jetzt los und meldet euch regelmäßig.“
Sergej steht auf, geht zu Papa und umarmt ihn: „Danke“, sagt er, mehr nicht und dann gehen wir mit Martin runter und dann geht es los.

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2 Kommentare

  1. Hey Hermann,

    das ist wieder eine sehr gelungene Fortsetzung geworden, die viel Spaß beim Lesen bereitet hat, auch wenn das ende recht schlimm ist. Bin gespannt wie es da weitergeht. Find es echt toll, wie du es immer wieder schaffst, neue Spannung aufzubauen.

    VlG Andi

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  2. Hallo Niffnase,
    Ich habe es endlich geschafft und bin auf dem laufenden. Seit Ostern habe ich mich durch deine Geschichte gelesen und das sie mir gefällt ist ja wohl klar, sonst hätte ich sicher nicht bis hier durchgehalten. Ich mag deinen Erzählstil und ich mag deine Ideen, um immer neue Spannung aufzubauen.
    Bitte pass auf dich auf, bleibe so gesund wie es geht und lass uns bitte nicht zu lange auf die Fortsetzung warten.
    Nobby

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