Geburtshelfer
Sebastian
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, dass müssen wir schon selbst machen, ich habe nur Angst unseren Jungen zu verlieren“, sagte Maria und putze sich die Nase.
„Ich helfe gerne…“
„Ist lieb von dir gemeint, Sebastian, aber da müssen wir wohl durch.“
Ich trank mein Glas aus, als es an der Tür klingelte.
„Ich mach auf!“, meinte ich.
„Du bleibst sitzen, wer weiß wer da an der Tür steht.“
So blieb ich sitzen und Maria öffnete die Tür. Ich konnte nicht hören, was gesprochen wurde, aber es musste sich um jemanden Weiblichen handeln.
„Du, das tut mir leid, Dennis ist noch im Zoo!“
„Kann nicht sein… ich habe ihn gerade wegrennen sehen.“
Die Stimme kam mir bekannt vor, als lief ich ebenso in den Flur.
„Sebastian… du hier?“, kam es von einer erstaunten Brit.
„Was hast du gesehen? Dennis ist weggerannt?“, fragte ich.
„Ja, als ich eben in die Strasse gebogen bin, rannte er weg. Sein Rucksack liegt noch auf der Treppe.“
Maria sah mich entsetzt an.
Dennis
Die Besprechung mit Volker und Jürgen war gut verlaufen, die beiden hatten echt super Ideen. Michael war heimgefahren, so stand ich nun alleine vor der Haustür. Ich schloss auf und betrat dass Haus.
Ich wollte gerade rufen, dass ich zu Hause bin, als ich jemand in der Küche reden hörte.
„Und… du… sagtest…ihr hättet Schwierigkeiten mit der Geburt von Dennis gehabt?“
„Nein… nicht bei der Geburt… Dennis ist … adoptiert.“
Was sagt da meine Mum… ich bin adoptiert. Ich lief entsetzt ein paar Schritte rückwärts, bis ich wieder vor der Haustür stand. Automatisch zog ich leise die Haustür zu.
Ich bin adoptiert… tausend Fragen stürmte auf mich ein, mir war, als würde ich taumeln. Ich ließ mein Rucksack fallen und rannte los. Einfach nur weg… egal wohin.
Robert
Ich ging an den Spint und zog meinen Anzug heraus.
„Was hast du vor?“, fragte Heike, die mir gefolgt war.
„Ich geh da rein und helfe Dana!“
„Bist du verrückt, das hat noch nie jemand gemacht. Wenn dich Dana nun anfällt?“
„Das wird sie sicher nicht.“
„Robert ich bin entschieden dagegen, du wirst nicht ins Wasser steigen!“
„Ich soll Dana vor die Hunde gehen lassen? Das bring ich nicht, ich kann Dana nicht alleine lassen.“
„So sei doch vernünftig, Robert.“
„Was ist dir lieber… Dana tot? Oder wir bekommen Nachwuchs?“, fragte ich im scharfen Ton, „hast du eine bessere Lösung?“
Heike antwortete nicht, klar sie wusste auch nicht weiter.
„Ich geh da jetzt rein und versuche Dana zu helfen, egal wie, ich weiß es selbst noch nicht. Ob dir dass nun passt oder nicht!“
Heike schaute mich an.
„Versprich mir aber am Beckenrand zu bleiben, falls wir dir helfen müssen.“
Ich nickte, okay damit konnte ich leben. Ich lief wieder hinaus ans Außenbecken, gefolgt von Heike.
„Was habt ihr vor?“, rief uns Doc Reinhard entgegen.
„Robert will ins Wasser“, sagte Heike.
„Ich weiß nicht, ob dass so eine gute Idee ist.“
„Jetzt fangen sie bitte nicht auch noch an“, meinte ich, als ich mich ins Wasser gleiten ließ.
Sofort kam Dana auf mich zugeschwommen. Ich hielt die Luft an, denn ich wusste ja selbst nicht wie Dana auf mich jetzt regieren würde. Aber meine Sorge war unberechtigt. Dana ließ sich ganz normal von mir streicheln.
Sie ließ einen schrillen Quietschton von sich, der in den Ohren wehtat.
„Na Dana, ist es so weit?“, fragte ich.
Heike und Reinhard waren dicht hinter mir und so konnten sie das folgende Ereignis genauso gut sehen, wie ich. Dana begann etwas zu zucken und ich versuchte sie mit meinem Streicheln zu beruhigen.
„Da kommt Blut, flüsterte Heike hinter mir.
„Ich seh es“, meinte ich leise zu ihr.
Dana schien zu pressen, denn sie bewegte sich unaufhörlich hin und her. Da konnte ich plötzlich eine Schwanzflosse entdecken.
„Es kommt“, sagte ich leise, während ich immer noch Dana streichelte.
Dann zuckte Dana noch einmal kurz zusammen und das Junge flutsche aus ihr heraus. Dana drehte sich sofort zu ihrem Jungen und schob es mit der Schnauze an die Oberfläche. Ich war fasziniert, was diese Tiere alles aus Instinkt konnten.
Munter schwamm das Kleine neben der Mutter her, während ich aus dem Wasser stieg.
„Ist das Adrian, der da am Gatter steht und winkt?“, fragte Heike.
„Ja und daneben stehen meine Eltern.“
„Deine… Eltern?“
„Ja“, meinte ich und winkte ihnen zu.
Plötzlich begann alles um mich herum zu verschwimmen.
„Robert stimmt etwas nicht? Du wirst so blass?“
Das war das Letzte, was ich von Heike gehört hatte, dann wurde alles wieder schwarz.
Sebastian
„Scheiße“, sagte ich.
„Du meinst, er hat uns gehört?“, fragte Maria mit zitternder Stimme.
„Was soll er gehört haben?“, fragte nun Britt.
Maria atmete tief durch.
„Maria… hat mir gerade erzählt, dass Dennis adoptiert ist.“
„Adoptiert? Oh Gott… und Dennis wusste das nicht?“
Maria und ich schüttelten gleichzeitig den Kopf.
„Scheiße!“, sagte nun auch Britt.
„Ich muss sofort meinen Mann anrufen“, meinte Maria und verschwand.
„Hast du die Nummer von Michael?“, fragte Britt.
Ich nickte.
„Komm, dann ruf du Michael an, er sollte wissen was passiert ist.“
„Okay“, ich zog mein Handy aus der Tasche und suchte im Index nach Michaels Nummer.
Ich drückte den grünen Hörer und wartete auf Verbindung. Es klingelte ein paar Mal, bis das Gespräch entgegen genommen wurde.
„Hallo?“
„Hi Micha, hier ist Sebastian.“
Brit stand mir gegenüber und lauschte angespannt.
„Hi Sebastian, was ist denn?“
„Du… ich bräuchte… ach Mist… Michael, du musst kommen, Dennis ist weggelaufen.“
„Bitte… weggelaufen, wieso dass denn?“
„Dennis’ Mutter hat mir erzählt, dass Dennis adoptiert ist und dass muss er gehört haben.“
„Adoptiert? Und dass wusste er nicht?“
„Nein… dass ist es ja gerade.“
„Scheiße!“
„Das kannst du laut sagen!“
„Gut, ihn zehn Minuten bin ich bei dir.“
„Okay, ich warte auf dich!“
„Bye!“
„Bye!“
Das Gespräch wurde beendet ich machte mein Handy aus.
„Er kommt… ist in zehn Minuten da…“, meinte ich zu Britt, die mir zunickte.
„Komm schnell nach Hause… Dennis ist weg…“, hörten wir Maria aufgeregt rufen.
Britt und ich gingen zu ihr und sie stand an den Schrank gelehnt. Sie weinte.
„Ich hab Sebastian erzählt… dass Dennis adoptiert ist, dass muss er gehört haben… was, wenn sich Dennis jetzt was antut…ich bin Schuld, weil ich es ihm nicht sagen wollte…“
Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm.
Robert
Ich dämmerte vor mich hin. Wo war ich. Ich konnte entfernt Stimmen hören, konnte aber die Augen nicht öffnen.
„Es tut mir leid… aber wir müssen ihren Sohn sofort operieren… er hat ein Blutgerinnsel am Kopf und das drückt auf das Hirn.“
„Oh Gott unser Junge…“
…to be continued…
Hallo Leute,
so nun haben wir ihn erreicht, den 50 Teil. Ich habe selber nicht daran geglaubt, mit dieser Geschichte so weit zu kommen. Dank eures Feedbacks hat es auch Spaß gemacht, weiterzuschreiben. Wie ihr sicherlich gemerkt habt, ist im letzten Teil vieles offen geblieben (wofür mich sicher wieder viele gerne steinigen würden @ Cliffhänger), also wird es auch weiter gehen.
Ich für meinen Teil werde mich jetzt erst mal auf meinen Urlaub freuen und dann sehen wir, was kommt.
Liebe Grüße
Euer Pit