Unterdrückung der Gefühle – Teil 11

Perspektiven Wechsel!

Domi

Ich werde mal wieder durch den Laubpuster unseres Nachbarn geweckt. Ist es denn schon morgen?

Und wie früh meint der eigentlich schon Krach machen zu müssen? Als mein Blick auf die Uhr fällt, kriege ich einen großen Schreck und springe mit einen Satz auf.

Schon so spät! Die Visite ist gleich schon und ich bin nicht dabei, Jeremy wird bestimmt sauer sein.

Schnell suche ich meine Sachen zusammen und ziehe mich an, da für eine Dusche nun keine Zeit mehr ist, muss eine Katzenwäsche und Zähne putzen reichen.

Auch für Kaffee reicht es nicht mehr, aber ich bin sowieso schon hellwach. Noch schnell Schuhe und Jacke an und ab geht es zur Bushaltestelle. Warum muss mir das auch ausgerechnet heute passieren, wo doch Jeremys letzte Testergebnisse da sein sollen und er womöglich erfährt, wann er denn nun endlich nach Hause kommt?

Aber nur mit der Ruhe, gleich bin ich bei der Haltestelle und könnte es noch mit Mühe und Not schaffen. Doch, oh nein, der Bus ist ja schon da. Ich renne so schnell mich meine Beine tragen, doch es ist unmöglich, der Bus schließt die Türen und fährt los.

Ich sollte doch mal Beschwerde einreichen, dass war bestimmt wieder dieser homophobe Busfahrer. Der macht gerne Mal blöde Bemerkungen, wenn jemand zu feminin angezogen ist. Er muss mich doch gesehen haben.

Egal, nun muss ich warten, der nächste kommt in fünfundzwanzig Minuten. Warum musste ich auch gestern so lange machen? Nur weil ich alles sauber und ordentlich haben wollte. Ich hab das alte Sofa endlich auf den Müll geworfen und uns ein großes Bett und einen neuen Kleiderschrank gekauft und aufgebaut.

Jetzt sieht es gleich viel gemütlicher und wohnlicher aus. Schließlich wird Jeremy ja ab jetzt sowieso bei mir schlafen, also warum nicht gleich in einem neuen Bett. Ich hoffe so sehr, dass er bald nach Hause darf, wobei es mir nicht unbedingt um den Sex geht, sondern vielmehr darum endlich mal mit ihm allein zu sein und mit ihm ein schönes heißes Bad zu nehmen.

Was darauf folgt kann man dann ja sehen. Viel zu lange musste ich darauf warten ihn berühren zu dürfen. Dabei hätte ich mir vor einem Jahr noch gar nicht träumen lassen, dass ich einmal so für ihn fühle.

Bis dahin war er immer nur mein bester Freund gewesen und dann habe ich ihn von einer mir bis dahin noch unbekannten Seite kennen und lieben gelernt. Ich habe verzweifelt dagegen an gekämpft, mir immer öfters jemanden mit nach Hause genommen und mich vergnügt.

Meist starke Männer, von denen ich gehofft habe, sie würden mich auf andere Gedanken bringen, mich diese Gefühle vergessen lassen. Für den Moment klappte es ja auch ganz gut, aber wenn ich dann wieder in Jeremys Nähe war, wollte ich ihn berühren, ihn kitzeln und mit ihm herum albern.

Was ich auch oft tat. Jedes mal musste ich mich krampfhaft zusammen reißen, meine Hände unter Kontrolle zu halten. Nicht zu weit zu gehen. Aber das ist ja jetzt zum Glück vorbei! Endlich kommt der nächste Bus und ich steige ein.

Fünfzehn Minuten später bin ich beim Krankenhaus angekommen und renne zum Eingang, wo ich prompt mit jemand zusammenstoße.

„Sorry, aber ich hab es eilig…Jeremy“, erstaunt schaue ich in die dunkelbraunen Augen meines Kleinen.

Aber auch Jeremy staunt, legt aber im nächsten Augenblick eine böse Mimik auf.

„Sorry, ausgerechnet heute geht alles schief“, versuche ich alles zu erklären. „Erst verschlafe ich und dann fährt mir auch noch der Bus vor der Nase weg. Sei bitte nicht böse“, füge ich noch hinzu.

„Schon gut, ich war eigentlich mehr in Sorge dir sei etwas passiert“, antwortet mir Jeremy. Jetzt bemerke ich auch, dass er seine Tasche dabei hat.

„Sag bloß die haben dich entlassen?“, will ich auch gleich wissen.

Aber ich bekomme nur ein breites Grinsen von ihm anstelle einer Antwort. Doch das reicht mir auch, um ihn erstmal kräftig zu umarmen und leidenschaftlich zu küssen.

Als wir uns wieder von einander lösen, muss ich aber unbedingt noch was wissen: „Wie sind denn deine Testergebnisse ausgefallen?“

Jetzt wird Jeremys grinsen noch breiter: „Ich bin ein kerngesunder junger Mann, wurde mir gesagt.“

„Mein kleiner Spinner“, rutscht es mir raus.

Aber eine bessere Nachricht gibt es nach dem ganzen Mist gar nicht. Arm in Arm begeben wir uns zur Bushaltestelle, wo uns auch bald der nächste Bus nach Hause kutschiert. Dort angekommen, bestaunt Jeremy erst einmal mein Werk, während ich ihm Badewasser einlasse.

Eine zärtliche Umarmung und ein sanfter Kuss, bestätigen mir, dass ich die Wohnung so richtig um geräumt habe. Während Jeremy sich den Kleiderschrank genauer ansieht, gehe ich noch einmal ins Bad und stelle fest dass die Wanne voll ist.

Nun fehlt ja nur noch einer, der mich wohl schon gesucht hat, denn als ich die Tür öffne macht Jeremy einen kleinen Luftsprung. Ich muss lachen, da er sich wohl erschrocken hat. Er ist einfach viel zu süß, mein Kleiner.

„Musst du mich denn so erschrecken?“ fragt er mich.

„Entschuldige mein Kleiner, aber ich konnte ja nicht wissen, dass du vor der Tür stehst“, erkläre ich ihm und füge noch hinzu: „Ich habe für dich Badewasser eingelassen, damit du dich erst mal entspannen kannst.“

Ich könnte mir zwar auch eine ganz andere Art der Entspannung vorstellen, aber Jeremy soll erst mal zu Hause ankommen.

„Klingt gut“, antwortet er mir.

Also schiebe ich Jeremy ins Bad und schließe die Tür hinter ihm, mit den Worten: „Du gehst jetzt ab in die Wanne und ich bringe dir gleich etwas zum Anziehen.“

Schnell packe ich seine Tasche aus und werfe die Waschmaschine an, um anschließend etwas Frisches für Jeremy aus dem Kleiderschrank zu suchen. Nur kurze Zeit später, bin ich wieder im Badezimmer bei meinem Kleinen, wo ich mich ärgere zu viel Badeschaum genommen zu haben, denn ich kriege nicht den kleinsten Einblick.

Als ich gerade wieder raus will, hält Jeremy mich zurück: „Bleib, bitte bei mir. Ich bin so froh wieder bei dir zu sein, da musst du mich doch nicht gleich wieder allein lassen.“

„Und was soll ich hier, dir etwa den Rücken schrubben?“ will ich wissen.

„Eigentlich gar keine schlechte Idee“, kommt es zurück.

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, nehme auch gleich einen Schwamm und tränke ihn mit Duschgel. Sanft gleitet dieser kurz darauf über Jeremys Schultern, mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen.

Dann langsam die Wirbelsäule entlang, auf und ab, nach rechts und nach links. Immer wieder mache ich halt, verweile einen kleinen Augenblick, schaue tief in die dunklen Augen meines Schatzes, um mir dann einen kleinen Kuss zu erhaschen.

Der Schwamm gleitet immer tiefer, immer näher Richtung Steißbein und als ich kurz davor bin, merke ich wie Jeremy sich leicht nach vorne beugt, um es mir leichter zu machen.

„Also eigentlich war ja die Rede vom Rücken und nicht vom Hintern“, unterbreche ich meine Schrubberei.

Ein gequältes Brummen ist alles was ich bekomme und wenn ich in mich hinein horche, will ich es ja auch. Also lasse ich Schwamm, Schwamm sein und nehme stattdessen meine Finger, die auch gleich Jeremys Wirbelsäule entlang gleiten.

Nun höre ich ein leises Stöhnen, was meine Erregung enorm steigert und ich kann meine Härte nicht mehr verstecken, so schmerzhaft drückt sie gegen meine Jeans. Jeremy kniet nun in der Wanne und ich streichle bestimmend zwischen seinen Backen hin und her.

Beuge mich über ihn, küsse seinen Rücken und  hebe anschließend seinen Kopf zu einem leidenschaftlichen Kuss. Im Nächsten Augenblick spüre ich einen festen Ruck an meinem Shirt und sehe mich im warmen Schaumbad sitzen.

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