Lastminutetrip – Teil 1

Das Telefon klingelte und ich schreckte aus meinem Schlaf hoch.

„ Ja, wer ist da?“

„Guten Morgen Herr Kranitz hier ist das Reisebüro mit ihrem Lastminute Angebot. Sie wollten doch so schnell wie möglich ein Lastminute Urlaub buchen?“

„Ja, ja, was hätten sie denn da für mich.“

„Da es Ihnen ja egal war wohin es geht, kann ich ihnen sogar zwei Angebote machen. Entweder, sie fliegen am 13.05. für dreizehn Tage nach Frankreich, oder sie fahren morgen für zehn Tage nach Dänemark. Ihre Anreise nach Dänemark müssten sie aber selber organisieren.“

„Ich fahre dann morgen. Ich bin in einer Stunde in Ihrem Büro.“

Ich war noch gar nicht richtig wach, aber ich wusste  genau was jetzt zu tun war. Nun war ich zwar in hellster Aufregung, aber ich musste einen klaren Kopf behalten. Ich ging erst einmal unter die Dusche und  verschaffte  mir dort etwas  Erleichterung.

Dann zog ich mich an. Mein Frühstück war nun auch fertig. Den Fernseher schaltete ich ein, und gleich wieder aus, denn  ich konnte mich natürlich nicht auf das Gesagte konzentrieren. Ich fuhr jetzt doch etwas gespannt zum Reisebüro.

In meinem Kopf ging es immer: Morgen geht es los, ab morgen bin ich weg, juchhu, juchhu.

Nun stand ich auch schon vor dem Reisebüro.

„Guten Tag.“

„Ach ja Herr Kranitz, was haben Sie nur für ein Glück, morgen  soll es also gleich losgehen?“

„Ja, wenn jetzt alles klappt, dann bin ich wohl morgen schon weg.“

„Gut dann kommen wir mal schnell zum Geschäftlichen.“

*-*-*

Ich saß schon wieder im Auto und war auf dem Weg nach Haus. Jetzt musste ich mich aber beeilen. So wie ich zu Haus war, packte ich meine Sachen. Als ich alles hatte, legte ich mich erst einmal  in meinen Liegestuhl auf den Balkon und hing meinen Gedanken nach.

Ich war in meine dicke Decke eingewickelt, denn es war heute nicht so warm. Endlich kann ich mal dem Alltag entfliehen, mich ausschlafen und  das tun, wozu  ich Lust hatte. Ich schlief wohl sehr lange, denn der Hunger weckte mich.

Ich hatte noch etwas Rührei und Spinat übrig. Ich ging dann zum Auto und packte schon die Reisetasche hinein. Das Öl musste ich noch einmal kontrollieren und auch sonst noch nach dem Rechten sehen.

Nun waren nur noch ein paar Handgriffe in der Wohnung zu tun und schon war ich mit allem fertig. Ich stellte meinen Wecker auf 3.00 Uhr und versuchte zu schlafen. Ich fing langsam an zu realisieren, das ich das erste Mal in meinem Leben etwas für mich tat.

In der letzten Zeit hatte ich das Gefühl, das jeder auf mir rumhackte. Irgendwie schien es so, als wenn alle wüssten, was das Beste für mich wäre:  Sören such dir eine Freundin, Sören spar nicht so viel, Sören geh öfter aus, Sören mach deinen Meister, Sören, Sören, Sören, und so weiter und so weiter.

Der Wecker riss mich aus allzu tollen Träumen. Nun ging alles blitzschnell, denn ich wollte keine Zeit verlieren. So fuhr ich jetzt in Richtung Flensburg. Ich konnte so mal meiner 2-Zimmer Wohnung entfliehen.

Dort hatte ich einen kleinen Balkon und meinen kleinen, aber bequemen Liegestuhl, was eigentlich auch vollkommen ausreichend war. Mein Alltag war bisher nie sonderlich aufregend gewesen.

Ich ging täglich in die Schlosserei und hatte sonst nicht viel zu tun. Allerdings ging ich gern ins Schwimmbad, oder trieb mich gern in der Stadt rum. Es freute mich am meisten, dass mir keiner in den nächsten Tagen auf die Nerven gehen konnte.

Für den 06.05. sollte es heute doch recht angenehm  werden. Es wurden heute immerhin bis zu 23 Grad Wärme angesagt, und meist sonnig. Als ich so die Autobahn entlang fuhr, merkte ich dass ich mich jetzt ins Getümmel stürzen wollte.

Ich möchte neue Menschen kennenlernen und Erlebnisse haben, von denen die anderen immer erzählten. Ich fuhr nun schon ein ganzes Stück, und hielt  an der letzten Tankstelle in Deutschland „ Ellund“.

Ich musste tanken und ich wollte erst einmal frische Luft holen. Nach dem tanken, ging ich ins Bistro und sah den Leuten zu. Eigentlich war ich neidisch. Alle waren mit Partnern oder mit Ihren Familien unterwegs, und ich?

Das bunte Treiben zog mich dann nach draußen, um den fröhlichen Menschen erst einmal zu entfliehen. Ich merkte dass doch etwas fehlte, in meinem Leben. Ein Freund, ein richtig guter Kumpel, eben, so ein Pfundskerl.

Seit Florian tot ist, hatte ich nie wieder einen so duften Freund gehabt. Aber ich durfte nicht daran denken, denn schließlich hatte die Trauer um ihn, mir für lange Zeit alle Freude genommen.

So versuchte ich mich, nahe beim Spielplatz, abzulenken. Ich sah den Kindern zu, und wie die Väter mit ihren Sprösslingen tobten. Ich packte jetzt erst, mein großes Baguette Brötchen aus. Ich saß auf einer gemütlichen, rustikalen Holzbank.

Mein Kaffee war noch schön warm, und so genoss ich erst einmal mein erstes Urlaubsfrühstück. Ich hörte das Kinderlachen nebenher. Mein Hirn hatte gerade „ Leerlauf“, als mich auf einmal jemand ansprach.

„He, haste mal Feuer?“

„Ja, momentchen“, sagte ich.

Da hatte ich das Feuerzeug auch schon aus meiner Tasche geangelt.

„Stört es, wenn ich hier rauche?“

„Wenn du noch einen Moment wartest, dann rauch ich gleich eine mit, aber ich möchte erst noch schnell aufessen.“

Man, was hatte mich denn da für ein hübscher angesprochen.

„Setz dich doch“, sagte ich, denn eine kleine Unterhaltung könnte mir jetzt gut tun.

Der Süße fragte: „was denn, bist du ganz allein unterwegs?“

„Ja, ich bin allein, wieso?“

„Nein, ich frage nur so.“

„ Und du, bist auch allein unterwegs, oder wie?“

„Ja.“

Wir rauchten ganz gemütlich unsere Zigaretten. Er faszinierte mich sofort, weiß der Kuckuck warum.

„Wohin soll es denn gehen“, fragte mich mein Gegenüber.

„Ich glaub ich fahre nach Blavand.“

„Wieso, glaubst du, dass du nach Blavand fährst, steht dein Ziel denn noch nicht fest?“

Ich antwortete: „das ist ein Lastminute Trip, und ich hab nicht alle Einzelheiten im Kopf, wohin fährst du denn?“

„Naja das ist noch nicht sicher, ich meine, ich trampe und such noch eine Mitfahrgelegenheit.“

Es schoss mir in zehntel Sekunden durch den Kopf. Soll ich ihn mitnehmen? Kann ich einem Fremden vertrauen? Aber mein Mundwerk war schon schneller.

„Aber du kannst ja ein Stück bei mir mitfahren, falls du möchtest, denn Platz ist genug da.“

„Super, ich würde gern mitfahren, übrigens ich heiße Carsten.“

„Und ich habe den bekloppten Namen Sören.“

Oh schön, nun hab ich wenigstens für kurze Zeit etwas Gesellschaft, und dann auch noch eine so niedliche. Das freute mich. So fuhren wir dann los. Es dauerte gar nicht lang und schon fing er an zu schlafen. Ab und zu schielte ich rüber und musterte ihn.

Was war er wohl für ein Mensch, was tat er wohl Beruflich, wen hatte ich da wohl aufgegabelt? Eigentlich sollte man doch gar keine Fremden mitnehmen. Ich war doch sonst nicht so.

Er hatte Blonde, hübsche gestufte Haare. Seine Augenfarbe konnte ich nicht sehen, da er ja schlief, und ich konnte mich im Moment auch nicht daran erinnern. Er war circa 1,84m, so groß wie ich, aber etwas kräftiger. Sein Gesicht war  von ebenmäßiger Schönheit.

Ich wollte jetzt mehr über ihn erfahren, wenn ich ihn schon mitnehme, dann könnte mir etwas Konversation nun auch nichts schaden. Ich wollte ihn unbedingt wecken, nur wie? So fuhr ich von der Hauptstraße ab, in einen kleinen Waldweg.

„He Raucherpause, “ weckte ich ihn, für meine Begriffe etwas zu sanft.

Wir stiegen aus dem Auto und rauchten eine.

„Warum fährst du eigentlich ganz allein?“

Die Frage warf mich fast aus der Bahn, sie war doch etwas persönlich, oder?

Aber ich konterte: „das gleiche könnte ich dich doch auch fragen.“

„Ja, also ich bin abgehauen.“

Mein Blick fragte, aber da fügte er gleich hinzu: „also ich hab nichts ausgefressen, aber ich hab so die Schnauze voll gehabt, das ich mir einfach unbezahlten Urlaub genommen habe und schwub und weg.“

„Schwub und weg, na das ist auch mal eine gute Lösung, ich  musste auch einfach nur mal raus, deshalb ja der Lastminute Trip, ich hab ein Ferienhaus gemietet. Aber was hast du nun vor, hier in Dänemark?“

„Das ist mein Problem, ich bin so Hals über Kopf abgereist,  ich dachte, mal sehen was kommt.“

Oh eventuell kann ich ihn ja in mein Urlaushäuschen mitnehmen, dann wäre ich in netter Gesellschaft,  der Typ hatte es mir angetan. Er gefiel mir, er schien recht interessant zu sein.

Carsten fing an: „Ich musste für mich allein sein, jedenfalls, war das zumindest wie eine Kurzschlussreaktion, mein Freund hat vor zwei Wochen mit mir Schluss gemacht und nun hielt ich die Situation nicht mehr aus. Entschuldige, ich will dir mit meinen Problemen  nicht auf den Wecker gehen.“

„Nein das tust du nicht, und manchmal muss man eben mal ein Wort loswerden.“

„ Wie alt bist du eigentlich“, fragte ich Carsten, um die Situation wieder zu entspannen, denn er kam mir gerade etwas traurig vor.

Ist ja auch kein Wunder, denn Erinnerungen können schon recht schmerzhaft sein.

„Ich bin 23“, antwortete mir Carsten.

Er hatte sehr hübsche Lippen.

„Nun sei mal wieder etwas fröhlicher, ich bin übrigens 22 Jahre.“

„ Wir fahren jetzt erst einmal weiter und dann  kannst du mir dein Herz ausschütten, okay?“

„ Aber ich weiß nicht, ich will dir nicht in deinem Urlaub auf die Nerven gehen.“

Ich legte  meine Hand auf seine Schulter und sagte: „ weißt du, ich glaub, wenn noch so eine einsame, trübsinnige dumme Nuss im Teich schwimmt, dann sind wir wohl schon zwei und damit kann man sich so manches Leid teilen.“

Carsten guckte mich verwirrt an. Wir stiegen wortlos ins Auto.

„Was meintest du damit, wir sind zu zweit, im Teich der trübsinnigen und einsamen?“

„ Naja“, kam es jetzt eher kleinlaut über meine Lippen.

„ Ich habe vor zwei Jahren, meinen Besten Kumpel bei einem Autounfall verloren und seit dem irre ich ein wenig allein durch die Welt.“

„Oh, das ist ja noch furchtbarer, als mein Verlust, ward ihr nur Kumpel, oder richtig zusammen?“

Ich war jetzt sichtlich irritiert. Was sollte ich denn darauf antworten? Was sollte denn die Frage überhaupt, was, wie? In meinem Kopf drehte sich alles, wen habe ich denn da neben mir, oh je, oh Gott.

Ich glaub ich drückte meine Verwirrtheit auch über mein Gesicht aus, denn nun kam gleich die Frage: „Ich wollt dich nicht in Verlegenheit bringen, aber, naja, als ich dir vorhin sagte,  das mein Freund mich verlassen hat, da hast du weder erstaunt, noch entsetzt oder verwirrt reagiert.

Im Normalfall reagieren die Leute eben anders. Mehr entsetzt, dass man eben nicht von einem Mädchen verlassen wurde, sondern von einem Mann.“

Er hatte zum Schluss eine süße, unsichere Art.

„Du willst also von mir wissen ob ich …?“

Carsten wurde rot und er blickte nun sehr auffallend aus dem Fenster.

„Ich störe mich nicht an Homosexualität, aber falls es dich beruhigt, ich bin, naja ich weiß es nicht genau, aber ich glaub ich bin eventuell bi.“

„Warum meinst du, eventuell, bi?“, wir waren jetzt in Blavand.

Zum Glück. Ich sagte auf einmal sehr aufgeregt: „Man, ist das toll hier.“

Ich nahm die Wegbeschreibung von der Armatur und drückte sie Carsten in die Hand: „ sag mir mal schnell wo ich lang muss.“

„Du musst jetzt rechts, gut, nun immer den Schildern in Richtung Feriendorf.“

„Wir müssen nun das Haus finden, der Name vom Haus steht da mit drauf.“

„Ja ich hab es, es heißt…“

„Ja wie denn nun.“

„Carsten.“

„Was?“

„Ja, Carsten.“

An einer Übersichtstafel hielt ich an und wir suchten darauf das Haus. Die Zigarette schmeckte nach noch einer, nach dieser Unterhaltung. Also rauchten wir auch die zweite Zigarette erst genüsslich auf.

Das Haus war schnell gefunden. Es war ein hübsches, Backsteinhaus was zwischen ein paar Tannen stand. Über der Tür hing ein Holzschild mit der Gravur „Carsten“. Der Schlüssel hing wie im Urlaubsprospekt beschrieben, hinter dem Mülltonnentürchen.

Ich schloss die Tür auf, und da fiel mir auf, wie betreten Carsten neben mir stand. Ich drehte mich zu ihm um und hörte mich sagen: „Willst du erst mal hier bleiben? Komm mit rein, wir können ja mal schauen, ob es uns gefällt.“

Nun hoffte ich auf ein großes Ja. Ich wollte Carsten einfach noch etwas behalten.

„Was meinst du damit, ob es uns gefällt.“

Ich war mir nicht sicher, ob diese Entscheidung richtig war, aber immerhin könnte ich ihn ja jederzeit rauswerfen.

„Ich meine du könntest mir ein wenig Gesellschaft leisten, entweder bis wir uns auf den Wecker fallen, oder bis du andere Pläne hast.“

„ Danke das ist super, echt nett von dir.“

Auf einmal umarmte er mich und zog mich leicht an sich. Ein kurzer Schauer ging durch meinen ganzen Körper. Das wiederum verwirrte mich. Aber ich war für einen kurzen Moment richtig froh, mal wieder einem Menschen nah zu sein.

Wir betraten nun das Häuschen. Es war toll. Eine offene Küche war ins  das Wohnzimmer hinein gebaut.  Im Wohnzimmer gab es einen Kamin und eine große Glastür zum Poolraum. Der Swimmingpool war ca. zwölf Meter lang und ca. vier Meter breit.

Zur anderen Seite im Wohnzimmer war eine Terrassentür, die nach draußen führte. Wir gingen hinaus und rauchten gleich wieder eine. Ich  bekam meine Zigarette nicht an, aber Carsten kam mir sofort zu Hilfe.

„Siehst du, ich werd mich noch als nützlich erweisen, na, eventuell willst du mich gar nicht mehr hergeben.“

Er wollte keinen Blick von mir als Antwort, denn er drehte sich unvermittelt um, und ging auf die Tannen zu, die rund um die Terrasse gepflanzt waren.

Ich weiß nicht ob es Frohsinn war oder ein anderes Gefühl, aber laut lachend hörte ich es aus mich heraus prusten: „Na vielleicht war es einfach Schicksal, das wir zwei trübsinnigen Tassen, nicht auch  noch im Urlaub allzu einsam rumdümpeln.“

Die Terrasse hatte ein schönes Grill, etliche Liegen, einen Tisch mit Stühlen und eine tolle Feuerstelle. Wir gingen ins Haus, um das, oder die,  Schlafzimmer zu begutachten. Es gab ein Schlafzimmer mit einem großen Doppelbett und dann gab es im Wohnzimmer eine Doppelbettcouch. Außerdem gab es noch ein Zimmer mit zwei Jugendbetten.

„Da könnten wir ja mal am Abend ein bisschen am Feuer sitzen und es uns gut gehen lassen.“

Als Carsten das gesagt hatte, hielt er sich den Mund zu und fügte hinzu: „ Tut mir leid, das ist ja nicht mein Domizil.“

Ich nahm meine Hand, diesmal ganz bewusst, um zu überprüfen, ob der Körperkontakt immer noch so ein wohliges Gefühl in mir erzeugte, wie ich es heute schon einmal gespürt hatte, und legte sie ihm sehr sanft, fast streichelnd auf die Schulter und sprach: „Fühl dich bitte, und unbedingt, wie zu Hause, denn sonst macht es keinen Sinn, wir haben beide Urlaub und wollten uns doch mal fallen lassen, oder etwa nicht?“

Oh ja, da war dieses wohlig warme Gefühl, ich hatte es so lang nicht mehr gespürt, so lang, jetzt kam es mir vor als wenn diese Gefühl  eine Art Droge wurde. Ich spürte auf einmal diese Sehnsucht nach einem Freund, einen Kumpel, nach jemandem dem ich nah sein konnte.

„Wie lang hast du eigentlich das Haus gemietet?“

„Für 10 Tage.“

„Oh Perfekt ich hab für 2 Wochen Urlaub, ich meine falls wir es so lang zusammen aushalten.“

„Na dann komm, wir tragen erst mal unsere Taschen ins Haus.“

Als wir alles in die Küche getragen hatten, suchte ich erst mal mein großes Esspaket. Carsten sah es und sagte: „Man das ist eine Klasse Idee, ich hab gar nicht bemerkt, das die Zeit für eine Mahlzeit längst überschritten ist. Ich hab ein paar Wiener Würstchen und drei Käsebrötchen, wollen wir auf der Terrasse essen?“

Wir gingen auf die Terrasse und ich packte mein Essen aus. Ich hatte zwei kalte Schnitzel etwas Senf und ein halbes Toastbrot. Außerdem hatte ich noch eine große Flasche Wasser. Wir saßen nun da und teilten unser Essen.

Diese Gefühl nicht allein zu sein, machte mich richtig beschwingt, ich spürte auch schon ein knistern in der Luft. Es wurde langsam frisch draußen und so rauchten wir noch eine und gingen dann hinein.

Jetzt nahm ich meine Tasche und trug diese ins große Schlafzimmer. Carsten nahm seine Sachen und trug diese ins „Kinderzimmer“.

„So ich geh schnell duschen und dann geh ich auch schon fast ins Bett, okay?“

„Ja, ich pack das nötigste aus und dusch dann nach dir, ich werd heut auch nicht mehr alt.“

Ich nahm ein paar Wohlfühlsachen heraus und ging in Richtung Bad.

„Oh, komm mal her Carsten, das musst du dir ansehen.“

„Wow, das ist ja feudal.“

Im Bad stand eine riesige Eckbadewanne, dann gab es noch eine normale Wanne und eine Dusche, zwei Waschbecken und eine Toilette. Man konnte weitergehen, durch eine Tür, dort befand sich noch ein WC. Von dort aus konnte man ins Jugendzimmer weitergehen.

Wir staunten erst einmal über das großzügig gestaltete Bad. Im Geiste saß ich aber schon, mit Carsten in der Eckbadewanne. Was waren denn das für eigenartige Blitzgedanken, also nein, ich kannte ihn doch erst ein paar Stunden.

Dann verschwand Carsten auch schon in seinem Zimmer. Ich sprang erst einmal unter die Dusche, unter der ich wohl sehr lange gestanden haben muss, denn Carsten klopfte irgendwann an die Tür und rief: „ abgesoffen, oder was, ich wollte auch noch heißes Wasser abbekommen.“

„Ja bin gleich soweit.“

Ich zog mir rasch meine Klamotten an und verließ das Bad. Ich klopfte dann an seine Tür und meldete brav, dass ich fertig bin. Ich ging noch eine rauchen und dann verzog ich mich in mein Bett.

Ich hatte so viel zu denken, ich wusste gar nicht wie ich das sortieren sollte. War ich denn im Grunde meines Herzens doch einsamer, als mir das vorher bewusst war? Sehnte sich mein innerstes doch nach einem Menschen der mich umarmte, der einfach um mich war?

Suchte meine Seele jetzt doch unbewusst nach Kontakte? Ich schlief über die Gedanken hin ein. Aufgewacht bin ich erst, als die Sonne in mein Gesicht schien. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es schon 9.30 Uhr war.

Ich überlegte kurz, und da fiel mir ein, dass ich ja gar nicht allein war. Schnell sprang ich in meine Sachen und verzog mich ins Bad. Dann ging ich hinaus auf die Terrasse. Ich begrüßte Carsten, der schon draußen saß und rauchte.

Ich steckte mir auch eine in den Mund, aber mein Feuerzeug versagte schon wieder seinen Dienst. Carsten sprang auf, legte mir eine Hand auf den Rücken und zündete mir mit der anderen Hand die Zigarette an.

Mir war das für diesen winzigen Moment so angenehm, das es mir richtig leid tat das sein Feuerzeug einwandfrei funktionierte und seine Hand meinen Rücken wieder frei gab.

„Frühstück?“

„Ja gern, aber wir müssten erst einkaufen. Wir haben keinen Kaffee und auch sonst viel zu wenig.“

„Lass dich mal überraschen, komm du kannst mir helfen, das Frühstück hinaus zu tragen.“

„Äh…“

Ich folgte Carsten in die Küche. Dort stand eine Kanne, vermutlich mit Kaffee, eine Schale mit Brötchen und auch sonst alles,  was man für ein Frühstück so benötigt.

„Ja“, sagte er: „ als du noch geschlafen hast, da war ich schon zu dem kleinen Supermarkt, der hier ganz in der Nähe ist.“

„Danke das ist ja lieb von dir.“

Oh hab ich eben wirklich gesagt, lieb, hätte ich nicht „ nett“ sagen können?

Wir saßen nun zusammen beim Frühstück.

„Carsten, wo kommst du eigentlich her? Erzähl mir doch mal etwas von dir.“ Er hatte ein sehr ehrliches Gesicht, irgendwie so klar, so fein.

„ Naja, ich komme aus Berlin, das heißt, nicht direkt,  aber da in der Nähe wohne ich in einer kleinen möblierten Mansarde. Ich habe Maler gelernt und bin dabei zu überlegen, mich Selbstständig zu machen. Meine Eltern akzeptieren meine Neigung zu Männern noch nicht, aber das kann ja noch kommen. Nun könntest du ja mal was erzählen.“

„ Ich bin Schlosser und lebe bei Prenzlau. Ich habe einen Bruder, den ich aber nicht kenne. Ich bin im Kinderheim groß geworden und mein Bruder, ja keine Ahnung, wahrscheinlich ist er Adoptiert worden. Ich habe eine zwei Zimmer Wohnung mit einem kleinen Balkon.“

Nun betrachtete ich sein Gesicht, wie er genüsslich an seiner Zigarette zog, wie er ganz relaxt in seinem Stuhl saß, wie ihm sein enges T –Shirt stand. Er sah eigentlich richtig dufte aus.

Da sagte Carsten: „Du scheinst ein klasse Kerl zu sein, sag mal, was meintest du gestern damit, dass du nicht weißt ob du bi bist.“

„Na, ich hatte noch nie etwas mit einem Mädchen, und deshalb bin ich mir nicht wirklich sicher.“

„Also ich glaub du solltest mal genauer auf dein Gefühl hören, horch mal in dich hinein,  ob du überhaupt jemals das Verlangen hattest, mit einem Mädchen was anzufangen, warst du überhaupt schon mal in der Situation, dass du eine toll gefunden hast?“

„Ich hab noch nie ein Mädchen so toll gefunden, das sich was Gefühlsmäßig tut. Ich weiß es nicht, ich bin sehr verwirrt was das bedeuten könnte.“

Carsten sah mich an, lächelte ein wenig und sagte: „Wie beeindruckt bist du denn vom männlichen Geschlecht?“

Ich sah ihm in seine großen Augen und antwortete: „ Ich hatte mal was mit meinem Kumpel, Florian, aber das ist schon lang her, aber ich denke das war ein Spätpubertäres ausprobieren. Also schließlich ist das schon lange her.“

„Na, lass dir Zeit, um dir über einiges klarer zu werden. Jetzt könnten wir aber erst mal die Gegend erkunden, oder?“

„Okay.“

Wir räumten den Tisch ab und gingen los. Die Sonne wärmte uns schon schön. Wir gingen im Feriendorf erst mal einkaufen.

Als wir alles Heim gebracht hatten, schlug mir Carsten vor: „Ich koch für uns und du darfst jetzt ausspannen.“

„Ich wäre einverstanden.“

Ich ging zum Pool und sah mich ein wenig um. Eigentlich war es wohl Berechnung, denn ich holte meine Badehose und zog mich so um, dass mich Carsten beobachten konnte, wenn er wollte.

Leider konnte ich nicht sehen, ob er zusah. Ich war in meiner Art ziemlich provokant. Aber vielleicht wollte ich ja nur mal testen, wie sich das anfühlt, wenn man beobachtet werden könnte. Irgendwie war ich mir aber sicher, dass ihm das gefiel.

Ich glitt ins Wasser und schwamm dann Runde um Runde. Ich hatte nur einen Gedanken, wann ist das Essen fertig, wann kommt Carsten mich holen. Ich war aufgeregt, weiß der Kuckuck warum.

Aber wie ich so in meinen Träumen schwelgte, habe ich mich sehr erschreckt, als er plötzlich am Beckenrand stand.

„Das Essen ist fertig du Badenixe.“

„Ja ich komme.“

Ich schwamm an den Rand und Carsten gab mir seine Hand um mich hochzuziehen. Für einen kleinen Moment überlegte ich, ihn einfach zu mir ins Wasser zu ziehen. Aber Carsten war schneller und so war ich auch schon aus dem Wasser.

Für eine Millisekunde war ich ihm wieder so nah!  Im nächsten Moment half er mir liebevoll, mich ins Badehandtuch zu wickeln. Ich fröstelte, aber nicht vor Kälte. Ich glaub jetzt war ich doch etwas erregt.

Um die Situation nicht peinlich werden zu lassen, sagte ich: „Bin gleich wieder da.“

Ganz verwirrt verließ ich den Pool Raum. Da ich jetzt fast zu schnell war, fiel es Carsten bestimmt auf. Mensch, da warte ich ewig in dem bekloppten Pool, und dann verdattel ich die schönste Situation.

Ich war jetzt etwas frustriert.

Ich sagte: „Carsten ich geh nur noch schnell eine rauchen.“

„Warte ich komme mit.“

Hörte ich es auch schon hinter mir.

„Was war denn gerade mit dir, habe ich dich etwa ein wenig verwirrt?“

Ich antwortete nur ganz knapp: „Ich weiß nicht was das gerade war, ich bin eventuell etwas von der Rolle, aber frag bitte nicht weiter.“

Wir aßen dann zu Mittag. Nach dem Essen wollten wir mit dem Auto zu Strand fahren. Ich packte meine Badesachen, eine Decke und schon saßen wir im Auto, auf dem Weg zum Strand.

Ich freute mich, als hätte mir jemand sonst was versprochen. Langsam wurde mir bewusst,  dass ich auf dem Besten Weg war mich zu verlieben. Solch starkes Bedürfnis seine Nähe zu spüren, konnte nichts anderes bedeuten.

Aber ich war mir nicht sicher was jetzt zu tun war. Wie kommt man jemanden näher? Wie kann man es nur anstellen? Wir waren am Wasser, man durfte hier ganz dicht am Strand parken.

Ich vergaß das abschnallen und so lachte mich Carsten herzlich aus. Es muss lustig ausgesehen haben, wie ich wegen dem Gurt nicht aus dem Auto kam. Wir gingen wir am Strand entlang und setzten uns öfter, rauchten ab und zu eine, und gingen wieder weiter.

Dann legte ich mich ganz spontan in den Sand und rief: „ Große Pause!“

Carsten setzte sich zu mir und sah mich an. Der Blick schien mich zu durchbohren. Ich war verunsichert und wusste jetzt nicht was ich tun sollte. Ich wurde sofort unruhig und sehr nervös.

Was hatte das alles nur zu Bedeuten. Hilfe, wer kann mir helfen, hallo wie soll ich mich jetzt bewegen. Ich hatte fast das Gefühl gelähmt zu sein. Ich zwang mich zur Ruhe, setzte mich auf und zündete mir eine an.

Carsten spürt wohl alles, furchtbar, muss er denn alles merken? Macht es ihm Spaß, mich so peinlich berührt zu sehen?

„Sag mal was ist mit dir, du bist ja total rot, ist dir schlecht oder sind wir zu schnell gegangen, geht es dir nicht gut?“

„Ja mir geht es gut, aber irgendwie fühl ich mich von einer Sekunde auf die andere verunsichert.“

Carsten lachte, seine schönen Zähne passten gut zu ihm. Seine blonden Haare schüttelte er beim Lachen cool nach hinten, kurzum er sah toll aus.

„Ja du kannst dich nicht fallen lassen, das ist dein Problem.“

„Doch, eben hab ich mich in den Sand fallen lassen, gilt das als Anfang?“

Wir saßen so eine ganze Zeit und sagten nichts. Wir starrten auf das Wasser und hingen unseren Gedanken nach. Ich hatte eigentlich nur eins im Kopf: was denkt Carsten? Wie denkt er über mich.

Er scheint mich irgendwie gut einzuschätzen, es kommt mir so vor, als wüsste er was ich denke und fühle. Oh, lieber nicht, wer weiß ob das gut ist, oh bitte, er soll nicht wissen wie unbeholfen ich bin.

Andererseits, muss ich mich wohl nicht so zerrrissen geben, wenn nichts auffallen soll. Ich glaub in mir kann man lesen wie in einem offenen Buch. Carsten ist so stark, so selbstsicher, so cool, vor allem kein bisschen verunsichert oder verwirrt.

Aber ich glaub, gerade diese starke Schulter könnte ich brauchen. Auf einmal lehnte ich mich in Gedanken an ihn. Als ich das merkte wollte ich schnell zurückziehen, aber zu spät.

Er hielt mich fest und sagte: „Lass es zu, manchmal braucht man etwas Nähe.“

So saßen wir  eine Moment, ich, angelehnt an seine Schulter, er seinen Arm um mich. Ich konnte kaum atmen. Ich war gefangen von Unsicherheit, ich war starr, aber ich glaub, das war einfach nur eine Situation die mir neu war.

Mir war es unwohl, da ich mich traute mich zu bewegen, gleichzeitig war es mir fast warm ums`s Herz. Ich konnte durch meine innere Starre nicht mehr sitzen, denn alles war verkrampft.

So löste ich mich aus seiner Umarmung und stand auf. Ich ging ein paar Schritte in Richtung Meer. Ich atmete tief die klare Meeresluft ein. Gerade hatte ich den Kopf für einen Moment frei, als Carsten hinter mir auch schon auftauchte.

„Na, geht es wieder? Du bist etwas durcheinander, aber das macht nichts, du musst einfach nur du selbst sein. Okay? Glaub mir, es ist alles normal, wenn auch ungewohnt, aber kein Mensch hat „falsche“ Empfindungen. Komm rauch eine und lass alles zu was du fühlst.“

Wir steckten uns eine Zigarette an und gingen den endlos langen Strand zurück. Das Wetter war angenehm warm und der Wind war angenehm. Wir liefen eine lange Zeit wortlos nebeneinander her.

Als wir am Auto ankamen war es schon am späten Nachmittag.

Ich wollte gerade das Auto aufschließen, als Carsten ganz dicht hinter mir stand und sagte: „Genieß ruhig meine Nähe, wenn du willst, ich merke das du Nähe brauchst.“

Bei diesem Satz, und seinem Atem in meinem Nacken, bekam ich eine Gänsehaut. Wir fuhren jetzt zurück und ich hörte mich auf einmal sagen: „Okay, du hast recht ich glaub ich war so lang allein, das ich zwischenmenschlich schon fast verstaubt bin.“

„Alles klar, ich helfe dir so gut ich kann.“

Nun waren wir am Häuschen angekommen.

Als ich die Haustür aufschloss, sagte ich zu Carsten: „Du kannst dich zurücklehnen, ich mach uns was Schönes zu Essen.“

So verschwand ich im Küchenbereich. Ich zauberte ein paar Bratwürstchen mit Baguette und einen frischen Salat. Ich brühte einen Tee und stellte noch für jeden ein Glas Bier auf das Tablett.

Ich trug das Essen zur Terrasse, wo schon ein schönes Feuerchen brannte. Carsten hatte uns die Liegestühle schon mit Decken bestückt und außerdem noch Teelichte aufgestellt. Es sah schon sehr Romantisch aus.

Aber ich merkte, wie mir diese Atmosphäre gut tat. Es war eine harmonische Wärme zu spüren. Das Feuer sah so schön aus. Wir aßen nun unser Abendessen. Ab und zu legten wir  Holz nach. Ich holte uns dann noch einen kleinen Nachschub von Bier.

Nach und nach wurde es kühler, die Sonne konnte uns nicht mehr wärmen und wir rückten näher an das Feuer heran und kuschelten uns in unsere Decken.

„Was hörst du gern für Musik?“ fragte mich Carsten.

„Ich mag von fast jeder Richtung etwas, außer Volksmusik und Blasmusik, das mag ich nicht leiden.“

„Was liebst du für Musikrichtungen?“

„Mir geht es ähnlich, ich höre von meiner Stimmung abhängig, auch mal Klassische Musik.“

Wir plauderten so sehr belanglos, das ich immer lockerer wurde. Es tat mir sehr gut, mich einfach nur so zu unterhalten. Wir hatten nun eine normale Stimmung, wie sie unter Freunden üblich ist.

Mir war diese Situation so angenehm, das ich sagen würde, ich habe so eine gute, lockere Unterhaltung schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr  geführt. So saßen wir bis in die tiefe Nacht hinein.

Einen besseren ersten Urlaubstag hätte ich gar nicht haben können. Ich merkte mehr und mehr, dass ich wohl vorher doch zu einsam war. Kontakte zu anderen hatte ich ja schon lang nicht mehr gehabt, ich hab einfach zu lang alles abgeblockt.

Als es dann drei Uhr war, sagte ich: „So nun geh ich schnell duschen und dann ab in die Koje.“

„Ja lass uns für heute Schluss machen.“

Gesagt, getan. Ich erhob mich federleicht und so gelöst, dass ich über meine eigene Gelassenheit staunte. So stieg ich völlig relaxt und entspannt unter die Dusche. Danach sagte ich nur noch schnell Carsten Bescheid, dass das Bad frei war.

Ich ging postwendend in mein Zimmer. Dort schlief sofort, völlig beseelt ein. Als ich aufwachte, muss es noch sehr früh gewesen sein, denn die Sonne ging gerade erst auf. Ich duschte nur oberflächlich, und ging dann in den Pool.

Dort schwamm ich etliche Bahnen. Ich hüpfte gut gelaunt aus dem Wasser und zog mich an.

Ich begann das Frühstück vorzubereiten und hörte nebenan schon das Duschwasser laufen. Als ich den Tisch gedeckt hatte, kam Carsten herein.

„Guten Morgen Sören, gut geschlafen?“

„Ja, wie ein Engel.“

„Das bist du ja auch.“

Im gleichen Moment gab er mir einen Klapps auf den Hintern.

Ich drehte mich zu ihm um und sagte: „He, nicht so frech.“

„Aber ich bin gern frech, gewöhn dich daran, und du provozierst das mit deinem guten Aussehen doch selber. Sei doch mal ehrlich, ich glaub, das dich dies nicht wirklich stört, oder?“

„Du hast Recht, mich stört es nicht im Geringsten wenn du mal etwas „frech“ bist, denn Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, stimmt das etwa nicht?“

„Oh da taut ja mein Sören endlich mal auf. Wenn der Tag nicht vielversprechend beginnt, dann weiß ich auch nicht.“

Er zog mich sanft zu sich heran und flüsterte: „Ich glaub da bahnt sich zwischen uns was an.“

„Möglich, aber lass uns bitte jetzt frühstücken, okay?“

Ich wand mich beschämt weg. Für einen Moment waren mir das zu viel offene Worte, man muss ja nicht immer alles aussprechen, oder?

„Was wollen wir heute machen?“

Carsten überlegte kurz und sagte: „Wir könnten ja heute mal die nächst größere Stadt aufsuchen und uns ins Leben stürzen.“

„Ja, das machen wir.“

Das Wetter schien wieder frühsommerlich schön zu werden. Wir fuhren nach dem Frühstück los. Die nächst, größere Stadt war ein Stückchen weg. Als wir in Esbjerg ankamen, war es schon wieder fast Mittagszeit, aber wir ließen uns auch für alles viel Zeit.

Wir waren zu einem Meeresmuseum gefahren. Es war himmlisch, das Wetter, die Zweisamkeit, die Ruhe, ja das alles hatte mir schon eine ganze Zeit gefehlt. Wir gingen durch das Museum und durch die Außenanlagen.

Wir hielten uns lange mit allen Besichtigungen auf. Wir setzten uns ab und zu auf eine Bank und beobachteten die anderen Besucher. Carsten legte immer öfter den Arm um mich. Ich traute mich nun auch schon, ab und zu mal, meine Hand auf sein Knie zu legen.

So kamen wir uns immer näher. Als wir alles besichtigt hatten, gingen wir an einen Imbiss und aßen erst einmal etwas. Ich sah ihm jetzt tief in die Augen und merkte, dass ich Schmetterlinge im Bauch hatte.

Er sah mir genauso tief in die Augen. Ich bekam feuchte Hände. Mein Herz fing an zu pochen, sodass ich dachte, man könnte es hören. Carsten zog mich an den Hüften heran und ich nahm sein Gesicht in die Hände und gab ihm einen flüchtigen Kuss.

Aber dann fingen wir an, uns richtig zu küssen. Ich fing an, in den Knien zu zittern. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich.

Wir hatten gerade unsere Lippen voneinander getrennt, als Carsten mir ins Ohr flüsterte: „Ich hab mich in dich verliebt und ich glaub, du dich inzwischen auch in mich. Wollen wir es miteinander mal richtig versuchen?“

Ich konnte noch gar nicht richtig sprechen, wollte aber nicht durch eine Pause, die Situation zerstören.

„Ja ein Versuch ist es wert.“

Mehr konnte ich nicht sagen, da meine Stimme den Dienst versagte. Mir war heiß und kalt, meine Beine zitterten, ich hatte eine Art Schüttelfrost. Mich überkam ein Schauer nach dem anderen. Die Gefühle überschlugen sich.

Nun wollte ich auch mal die Initiative ergreifen und ich legte meine Hände auf seinen Hintern und zog ihn an mich. Dabei gab ich ihm nochmal einen innigen Kuss. So, nun sind wir also zusammen? Wir waren jetzt ein Paar? Mich durchströmte ein wahnsinniges Glücksgefühl, die Gedanken kamen gar nicht so schnell hinterher.

Ich stellte ihn mir  jetzt schon wieder nackt vor. Da war ich jetzt richtig, brrr, einfach nur geil.  Am liebsten hätte ich ihn nun gern auf der Stelle vernascht. Ich konnte mich gar nicht beruhigen. Jetzt konnte ich mich auch nicht mehr gut ablenken, da ich solche Gedanken gar nicht mehr wegwischen musste.

Jetzt, wo ich wusste, dass Carsten mich liebte, konnte ich doch die Gedanken auskosten. Ich muss mich nicht mehr zwingen diese Gedanken zu verdrängen. Irgendwie konnte ich mich auf nichts mehr konzentrieren. Mein Hirn pochte immer, Carsten, Carsten, Carsten.

Nun freute ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt. Alles wird sich jetzt verändern. Nichts wird so sein wie es war. Wie wird es wohl nach diesem Urlaub weitergehen. Ach egal, nun wollten wir in die Stadt, um ein schönes Café aufzusuchen.

So fuhren wir nun hinein in die Innenstadt.

Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Mein breites Grinsen konnte ich natürlich überhaupt nicht verbergen, ich unternahm auch erst gar keinen Versuch. So waren wir nun in der Innenstadt angekommen.

Wir suchten ein hübsches Straßencafé und saßen dort in trauter Zweisamkeit beisammen. Wir hielten unsere Hände und ich hatte das Gefühl, ihn nie wieder loslassen zu wollen. Dieser einfache Kontakt ließ mein Herz schon vor Glück und Freude hüpfen.

Anschließend bummelten wir durch die Stadt. Hand in Hand gingen wir durch die Einkaufsmeile. Es war inzwischen schon spät geworden. Wir verließen die Stadt. Wir fuhren zurück.

Er legte seine Hand auf mein Knie und strich mir ab und zu über die Haare. Das machte mich ganz kirre. Wir kamen nun wieder an unserem „Carsten“ Haus an.

„Ich mach uns ein leckeres Abendessen, ja?“

„Nein, ich lad uns heut zum Essen ein, zur Feier des Tages, okay?“

„Ja, aber ich zieh mich vorher um.“

„Gut, ich zieh mir auch schnell etwas anderes an.“

So gingen wir kurze Zeit später, Hand in Hand, durch das Feriengebiet zur nächsten kleinen Gaststätte. Es war ein schönes und erhebendes Gefühl. Wir betraten die kleine Gaststätte und suchten uns ein feines Plätzchen.

Wir saßen uns gegenüber und schmunzelten uns an. Oh, war er süß. Der Kellner nahm dann unsere Bestellung auf. Das Essen genossen wir mit einem Gläschen Bier. Zwei Stunden haben wir dort verbracht.

Anschließend gingen wir über einen Umweg durch das Ferienland nach Haus.

Als wir zu Haus ankamen, sagte ich zu Carsten: „Bringst du dein Bettzeug zu mir rüber?“

„Ja, ich eile.“

Und schon war Carsten ganz mit seinem Umzug beschäftigt. Er brachte nicht nur sein Bettzeug, nein, er zog mit Sack und Pack in mein Zimmer. Ich ging unter die Dusche. Nach zwei Minuten kam Carsten hinein.

„Na, kann ich dir deinen Rücken einseifen?“

„Ja das kannst du tun.“

Aber als ich Carsten so vor mir sah, ging gar nichts mehr. Ich bekam einen Ständer, vom Feinsten. Das war natürlich blöd. Ich war ja auch nicht vorbereitet, im Gegensatz zu Carsten. Er konnte sich vor Betreten der Dusche darauf einstellen.

Ich dagegen, war nun total überrascht worden. Carsten stieg in die Dusche und bemerkte gleich mein Desaster.

Aber ich drehte mich nicht weg, sondern sagte: „Na, was hast du denn nun wieder angestellt, guck dir doch mal diesen Riemen an, ich wollte doch nur Duschen.“

Wir lachten beide herzlich.  Ich nahm seine Eier zart in die Hand und massierte sie vorsichtig. Das Ergebnis stellte sich natürlich sofort ein. Sein Schwanz wuchs auch gleich zu einer wunderschönen Wünschelrute empor.

Nun, ich hatte das schon zu lang vermisst. Ich konnte meinen Drang nicht mehr länger halten.

Ich ging auf die Knie und blies ihm einen. Ich hielt seinen Hintern fest und saugte, was das Zeug hielt.

Den Hintern, und seine Eier massierte ich immer und immer wieder. Carsten stöhnte und bettelte wie wild. Er wimmerte, sodass mich das noch wilder machen ließ. Dann kam, nein explodierte er förmlich.

Er stand noch eine ganze Weile so unbeweglich, breitbeinig da. Er hatte sich an der oberen Kante der Duschkabine festgekrallt. Bis er sich beruhigte, lehnte ich mich leicht an ihn und umarmte und küsste ihn. Ich küsste seinen ganzen Körper, von oben nach unten ab.

„Man war das gut, wau, ich dachte ich bekomme einen Herzinfarkt. Aber nun will ich dich mal verwöhnen.“

Carsten ging nun auf die Knie und massierte mir den Po. Dann nahm er mein Bestes Stück in den Mund und saugte und  lutschte, dass mir schlecht vor Ektase wurde. Er glitt immer wieder zart, mit seiner Zunge über meine Eichel.

Mir kam mein Körper total verkrampft vor. Ja, er schaffte es, dass mir Hören und Sehen verging. Leider kam ich viel zu früh. Nun war ich fix und fertig. Das hatte mich doch ganz schön geschafft.

Wir duschten uns noch ab und kletterten dann aus der Dusche. Carsten sah aber auch abgekämpft aus. Wir trockneten uns ab und kletterten dann splitternackt in unser Doppelbett.

Wir kuschelten uns in der Löffelchenstellung ein, und so schliefen wir ganz eng aneinander geschmiegt.

Ich schlief ziemlich lang. Es war nun schon halb zehn, als ich aufwachte. Carsten war nicht mehr im Bett. Ich ging in die Küche. Carsten stand da in seinen sexy Boxershorts und schlürfte genüsslich Kaffee.

Ich ging zu ihm gab ihm einen Guten Morgen Kuss, und nahm ihm den Kaffee ab. Ich schlürfte einen Schluck Kaffee.

„Na, gut geschlafen“, fragte ich Carsten.

„Na klar mein süßer, ich hab schon alles für unser Frühstück fertig.“

„Gut, wollen wir uns anziehen und dann Frühstücken?“

„Nein, erst vernasch ich dich noch.“

Carsten griff nach meiner Hüfte und zog mich zu sich heran. Wir küssten uns voller Leidenschaft. Dann nahm Carsten meine Hand und zog mich ins Schlafzimmer.

„Zuerst werde ich dich massieren, leg dich auf den Bauch.“

Ich legte mich auf den Bauch. Carsten verschwand kurz und brachte eine Bodylotion mit. Er zog mir meine Boxer herunter und fing an mich zu massieren. Zuerst begann er an den Schultern.

Er hatte warme, weiche Hände. Es fühlte sich so gut an. Ich war ganz hin und weg, da so viel Zärtlichkeit, so viel innere Verbundenheit, mir ein schönes warmes Gefühl gab.  Er massierte mir nun den Rücken.

Seine Hände glitten erst ganz sanft über meine Haut. Dann griff er schon etwas mehr zu, was für meine Muskeln recht angenehm war. Nun war ich schon leicht erregt. Jetzt war der Po dran samt Oberschenkel.

Er nahm immer wieder zwischendurch etwas Bodylotion. Seinen Körper spürte ich nun sehr. Er küsste mich zwischendurch und umarmte mich hin und wieder. Ich war schon ganz durcheinander und schon richtig geil, aber ich musste mich zusammenreißen.

Carsten roch so gut, dass mir es fast unmöglich wurde, mich zu beherrschen. Nun begann er mehr und mehr, mir den Hintern zu massieren. Ich war schon ziemlich angespannt und hoffte nun auf eine super Nummer. Er fasste um mich herum und streichelte meine Brust.

Er streichelte mich überall. Er strich mir über die Hüften und er fasste sanft meine Schenkel und zog sie etwas auseinander. Dann schob er mir ein Kissen unter die Lenden. Er cremte nun sanft meinen Hintern ein.

Mein bestes Stück stand schon. Ich war zittrig vor Erregung. Meine Anspannung war immens. Ich war so geil dass ich mich zur Ruhe zwingen musste. Aber Carsten war dran und ich ließ mich verwöhnen.

Nun zog er seine Hose aus. Er legte sich auf mich und ich spürte seinen warmen Körper, und wie auch er schon einen Ständer hatte. Er fühlte sich so warm und geil an. Ganz vorsichtig massierte er mir mein Loch.

Es fühlte sich so geil an, dass ich dachte ich komme bestimmt zu zeitig. Er begann nun vorsichtig das Loch mit den Fingern zu weiten. Ich glaub ich bin so weit, lass es doch endlich losgehen, bitte. Er griff nach meinem Sack und spielte nun mit meinen Eiern herum.

Ich spürte nun seinen Atem in meinem Nacken. Er fühlte sich sehr heiß an. Ich war am Zerbersten. Er fing nun an, vorsichtig seinen Steifen in mich zu schieben. Oh, ich dachte gar nichts mehr.

Ich hob jetzt meinen Hintern noch etwas an. Das machte ihm alles etwas leichter, und ich wollte ihn nun tief in mir spüren. Ich wollte ja auch alles etwas beschleunigen, da ich es nicht mehr aushielt.

Ich spürte jetzt, wie er langsam immer tiefer eindrang. Zwei Zentimeter vor, einen zurück, zwei vor einen zurück. Die immer stetige, eindringende Bewegung nahm jetzt zu. Nun war er ganz in mir und er legte los. Ich fühlte so extrem viel, dass man dies nicht mehr in Worte fassen kann.

Sein Oberkörper berührte nun nicht mehr den meinen. Er saß nun halb und gab mir immer heftigere Stöße. Ich war so fasziniert, so super erregt, mir schoss das Blut durch meinen Körper, bei mir drehte sich schon alles.

Dann wurde es stärker und intensiver. Er gab so Gas, das ich schon meinen Abgang kommen sah. Wir stöhnten und er trieb es jetzt schon viel stärker. Nun hatte ich meinen Höhepunkt erreicht.

Leider, denn es kam mir viel zu früh vor. Oh Gott, war das ein Orgasmus. Dann kam die Erleichterung, die abnehmende Anspannung war sehr schön. Er kam auch. Ich spürte sein Zucken, seinen Abgang. Sein Sperma pumpte und pumpte in mich hinein. Es war so unbeschreiblich. Carsten ließ sich auf mich fallen. Ich spürte wie seine Spannung nach ließ. Carsten war immer noch in mir.

Es dauerte eine Weile bis wir uns lösten. Mich durchströmte ein sonderlich heißes Glücksgefühl, ich hätte fast annehmen können, dass meine Adern brannten. So als hätte man kochendes Blut im ganzen Körper.

Wir konnten nicht sofort aufstehen, eine Weile blieben wir so liegen. Wir genossen das berauschende Gefühl. Es dauerte eine ganze Zeit bis wir wieder fähig waren, uns zu bewegen.

„Ich liebe dich Sören.“

Wir lagen nun Arm in Arm, und küssten uns. Wir lagen eng umschlungen.

Ich sagte nun: „Carsten ich liebe dich auch.“

„So nun schnell duschen, oder?“

„ Ja“, antwortete ich und folgte ihm in das Bad.

Wir duschten uns kurz ab und dann schritten wir zum Frühstück. Ich hatte einen Bärenhunger. Ich futterte und futterte. Carsten griente vor sich hin.

Ich meldete mich zu Wort: „Was ist denn, ich hab halt Hunger.“

„Ja vögeln kostet halt Kraft, also iss nur.“

Heut war Dienstag, und das Wetter war wieder umwerfend. Die Sonne wärmte schon gut. Manchmal hatten wir schon bis zu 27 Grad. Heute wollten wir mit dem Auto zur Insel Römö. Wir kamen aber erst los, da war es schon wieder fast Mittag. Aber uns trieb hier niemand an. Wir hatten alle Zeit der Welt.

So machten wir uns in der angenehmen Mittagssonne auf. Es war ein Stück zu Fahren. Zur Insel selbst führte eine Straße, rechts und links, war nur die schöne Nordsee zu sehen. Ab und zu gab es kleine Parknische. Man konnte dort anhalten und sich alles in Ruhe ansehen.

Wir fuhren dann zum Fährhafen und sahen uns dort um. Wir spazierten dort etliche Zeit herum. Als sich der Hunger meldete, fuhren wir zurück zum Festland. Wir steuerten Skaerbaek  an. Dort aßen wir zu Mittag, obwohl es schon eher auf den Abend zuging.

Nachdem wir gespeist hatten machten wir uns auf den Heimweg. Wir kamen am Häuschen an, aber es war jetzt erst früher Abend. Wir beschlossen uns ein kleines Lagerfeuer zu machen.

Am Abend war es nicht allzu warm. So sammelten wir etwas Holz und dann machten wir es uns gemütlich. Wir turtelten herum, und dieses schon vertraute Gefühl war schon fast beängstigend. Man darf ja nicht außer Acht lassen, dass wir uns erst vier Tage kannten.

Dafür gingen wir recht vertraut und verliebt miteinander um. Wir sahen ins Feuer tranken ein Bierchen und waren recht Romantisch gestimmt. Nun begann Carsten mich näher nach meiner Familie zu Fragen.

Ich erzählte ihm, dass ich nicht viel über meine Familie wusste. Ich wusste nur, dass meine Eltern mich nicht großziehen konnten, und meine Großeltern verstorben waren.  Wir waren zuerst bei den Großeltern.

Aber nach ihrem Tod, mussten wir ins Kinderheim. Mein Bruder war 18 Monate jünger als ich. Aber ich habe keine Erinnerung an diese Zeit. Mein Bruder, ja von dem hab ich nie wieder was gehört.

Carsten hörte sich das alles an.

Dann fragte er: „willst du nicht mal versuchen, deinen Bruder zu finde?“

„Darüber möchte ich heute bitte nicht mehr reden.“

Carsten fing nun an, über seine Familie zu erzählen. Er war ein Einzelkind und wohlbehütet aufgewachsen. Seine Eltern wohnen nicht weit entfernt. Sie wohnen auch in Berlin. Das Outen, hatte sie überfordert.

Schließlich war er ja ihr einziges Kind. Aber Carsten meinte, dass sie sich wieder einkriegen. Sie brauchen halt nur ein wenig Zeit. Wir brachen unser Gespräch an dieser Stelle ab. Carsten brachte uns noch einen leckeren Snack, und so aßen wir noch zu später Stunde, Kartoffelsalat und Würstchen.

Ab und zu warfen wir einige Tannenzapfen ins Feuer, welche super brannten und schön prasselten. Das Feuer ließen wir nur noch runter brennen, sodass wir dann ins Bett gehen konnten. Wir kuschelten uns nach dem duschen ins Bett.

Aber an schlafen, war noch nicht zu denken.

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3 Kommentare

    • Walter Leutwyler auf 14. August 2011 bei 18:12
    • Antworten

    Eine wunderschöne Geschichte – ich freue mich wenn es weiter geht!!!

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    • Claus auf 9. November 2011 bei 09:37
    • Antworten

    sehr schön geschrieben, da bin ich gespannt wie das weitergeht…

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    • Crazy auf 24. November 2011 bei 19:11
    • Antworten

    Sehr schöne Story.
    An Deinem Schreibstil kannst Du noch etwas arbeiten, da fehlt es mir etwas an Lebendigkeit, aber das potential ist da.

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