Was nicht sein darf – Teil 2

Rudolf war mit einigen der Söldner ausgeritten, um die Umgebung genauer auszukundschaften. Dabei stießen sie auf eine Gruppe von Leuten die scheinbar in dem nahen Wald lebten.

Als der Ritter diese entdeckte stieg er von seinem Pferd und ging langsam auf sie zu.

Als er näher kam, erkannte er, dass die Leute ziemlich verängstigt waren.

Nachdem er nah genug an die Gruppe herangekommen war, rief er der Gruppe zu:

„Wer ist euer Wortführer?“

Aus der Menge trat ein großer Mann heraus und sah Rudolf herausfordernd an.

„Wer will das wissen?“

„Mein Name ist Rudolf und ich bin der neue Herr auf dieser Grafschaft.“

„Wie das, und was ist mit dem Landgrafen Weinheim und seinen Söhnen?“

„Die sind geflohen und wurden vom Markgrafen als Vogelfrei erklärt.“

Der Mann der für die Gruppe das Wort ergriffen hatte, trat näher an Ritter Rudolf heran.

„Wir haben alles verloren. Die Leute, die ihr hier seht, lebten alle vor der Burg. Die Söhne des Landgrafen Weinheims haben uns alles genommen und zum Schluss unsere Hütten angezündet. Die hier stehen konnten sich noch retten, viele andere nicht. Wir leben schon seit einigen Wochen im Schutz der Wälder. Dieses Lumpenpack von Weinheims haben uns in den Wäldern wie Wild gejagt.“

Rudolf nickte verstehend und richtete seinen Blick auf die halbverhungerten Gestalten, dann blickte er den Mann wieder an.

„Wie ist dein Name?“

„Mein Name ist Lasse und ich betrieb ein Wirtshaus bei der Burg. Die anderen, die ihr seht, waren entweder in der Burg angestellt oder haben ein Gewerbe ausgeführt.“

„Ich kann das Unrecht, das euch angetan wurde nicht gut machen, aber ich bitte euch mit zur Burg zu kommen. Ich möchte wieder eine blühende Grafschaft aus diesem runtergekommenen Land machen.“

Lasse nickte verstehend: „Ich werde mit den Leuten sprechen. Wenn sie einverstanden sein sollten, kommen wir zur Burg.“

Rudolf nickte Lasse kurz zu und ging dann zurück zu seinem Pferd.

Kurz danach ritt die Gruppe weiter.

§

In und außerhalb der Burg wurde derweil fleißig gearbeitet. Vor dem Gemäuer lagen schon etliche Baumstämme, die von einigen Männern bearbeitet wurden. Karl, der beim Schmied mithalf hatte sich mittlerweile mit den Söhnen des Schmiedes angefreundet.

So verging der Tag und es begann schon zu dämmern als Rudolf mit seiner Gruppe in die Burg ritt. Karl, der ihn schon kommen sah lief auf ihn zu.

Kaum war der Ritter vom Pferd gestiegen kam einer der Männer, die vor der Burg arbeiteten auf ihn zu.

„Herr vor der Burg steht eine Gruppe von Leuten. Ein Mann namens Lasse sagt, dass ihr ihn erwartet.“

„Das ist richtig. Bringt sie in den Burghof und gebt ihnen zu essen.“

Der Mann nickte und verschwand wieder. Nachdem Rudolf sich im Hof umgesehen hatte und sah, dass die Leute schon viel geschafft hatten, befahl er mit den Arbeiten aufzuhören.

Karl, der die ganze Zeit in Rudolfs Nähe gewartet hatte, kam strahlend auf ihn zu.

„Hallo, soll ich dir etwas zu trinken holen?“ fragend sah Karl ihn an.

„Ohh, das wäre nett.“ Lächelnd sah Rudolf den Jungen an. Der Kleine mausert sich langsam, dachte er dabei.

Karl verschwand und Rudolf ging zur Schmiede. Dort angekommen trat Matthis auf ihn zu.

„Und seid ihr gut vorangekommen?“

„Ja Herr. Wir müssen nur noch genügend Holzkohle besorgen. Ansonsten kann ich mit meinen Söhnen morgen anfangen, die benötigten Gerätschaften herzustellen.“

Matthis blickte plötzlich in die Richtung des Burgtores. Rudolf drehte sich auch in die Richtung und beide verfolgten die Gruppe von Leuten, die gerade den Burghof betraten.

„Wer sind die denn?“

„Die haben wir heute unterwegs getroffen. Einer von ihnen heißt Lasse. Nach seiner Schilderung sind es Leute, die hier gelebt haben und dann geflohen sind vor dem Grafen und seinen Söhnen.“

„Na ein paar Hände mehr hier kann nicht schaden.“

„Richtig. Jetzt müssen wir noch einen Priester auftreiben der hier sein Zelte aufschlägt.“

Matthis nickte: „Da habt Ihr Recht!“

„Herr Rudolf, Euer Zimmer in der Burg ist jetzt bewohnbar. Wo soll denn Ihr Knappe schlafen?“

Der Ritter drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam und erkannte die Köchin, die jetzt vor ihm stand.

„Das lasst meine Sorge sein. Er wird erstmal mit in meiner Kammer übernachten, bis wir die Burg einigermaßen wieder aufgebaut haben.“

Die Köchin nickte verstehend und rannte zum Haupthaus, um das nötige zu veranlassen.

„So Matthis dann werden wir mal etwas zu uns nehmen. Es ist schon spät und so wie ich es sehe kommen jetzt auch die letzten in die Burg zurück.“

Rudolf und Matthis gingen zum Lagerfeuer, das mittlerweile auf dem Burghof brannte. Die Neuen saßen in einer Gruppe um Lasse und aßen.

Karl saß auch schon am Feuer und sah dem Ritter entgegen. Rudolf, der Karl auch gesehen hatte, setzte sich kurz darauf neben ihn.

Die Neuen kamen ins Gespräch mit den anderen, so dass schnell alle auf dem Laufenden waren, wer diese waren.

„So nun bin ich aber müde. Kommst du Karl, wir haben morgen genug zu tun.“ So verabschiedeten sich die beiden bei den Leuten und gingen in ihr Nachtquartier.

Dort angekommen sah Karl, dass zwei Strohmatten auf dem Boden lagen.

Er musste grinsen.

„Was grinst Du so Karl?“

„Ach nichts ich sah nur die zwei Strohmatten und dachte nur, dass ich bestimmt nicht alleine schlafen werde.“

Grinsend nahm Rudolf daraufhin Karl in den Arm:

„Na dann nehmen wir meine!“

Karl löschte noch schnell die Kerze und kroch unter die Decke zu Rudolf.

Da beide ziemlich fertig vom Tag waren, schliefen sie auch bald ein.

§

Am nächsten Tag wurden sie von lautem Poltern geweckt.

„Oh, müssen wir schon wieder aufstehen?“ grummelte Karl.

Rudolf, der schon eine ganze Weile wach war, konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Nun los wir haben viel vor!“ dabei nahm er Karl in seine Arme und drückte ihn an sich.

Dem Jungen gefiel das, denn er kuschelte sich noch enger an Rudolf.

Beide blieben so noch einen Augenblick liegen bevor sie aufstanden.

Kurz nachdem Rudolf sich angezogen hatte, war er auch schon aus dem Zimmer. Karl trabte müde wie er war hinterher.

Als er die Treppe zum Rittersaal erreichte, hörte er schon die Stimme der Köchin Hiltrud, die mit lauter Stimme die Frauen antrieb, um das Frühstück vorzubereiten.

„Los nun macht schon, die Männer haben bestimmt schon Hunger. Luise du solltest doch Feuerholz holen, wenn man hier nicht alles selber macht!“

Gerade als Karl die letzte Stufe nahm, kam ihm Gerald entgegen.

„Ah da bist Du ja! Ritter Rudolf gab mir den Befehl, dich unter meine Fittiche zu nehmen.“

„Was soll ich denn machen?“

„Erst einmal wirst du uns helfen vor der Burg die einzelnen Standorte für die neuen Häuser zu bestimmen und dann werde ich dich in der Kampfkunst unterrichten. Dann mal los. Hol Dir noch was zum Essen und komm danach zu mir.“

Karl nickte nur und ging dann in den Innenhof wo Hiltrud jetzt mit einigen Frauen das Frühstück verteilte.

Er holte sich bei Hiltrud seine Schale Haferbrei, setzte sich auf einen Stein und aß. Beim Essen beobachtete er die Leute und musste über so manche Szene, die er sah schmunzeln.

„Wie heißt Du denn?“ kam es plötzlich zaghaft von der Seite.

Karl zuckte kurz zusammen und sah in die Richtung aus der die Stimme kam.

Ein Junge etwa in seinem Alter stand dort und sah ihn fragend an.

„Heiße Karl und du?“ knurrte Karl etwas böse. Der Junge schaute ihn daraufhin etwas beleidigt an.

„He, ich habe doch nur nach deinem Namen gefragt! Oder habe ich irgendwas falsch gemacht?“

Karl, dem seine Antwort schon Leid tat, blickte den Jungen an.

„Entschuldige ich hab’s nicht so gemeint. Wollte halt nur meine Ruhe haben.“

„Ach so. Na dann gehe ich mal wieder.“

Der Junge wollte sich gerade umdrehen, als Karl einfiel dass er den Namen des Jungen nicht wusste und dieser auch nicht seine Frage diesbezüglich beantwortet hatte.

„Du hast mir aber deinen Namen immer noch nicht verraten!“

„Meiner ist Georg. Ich bin der Sohn vom Müller Hildebrand.“ mit diesen Worten verschwand Georg.

Karl folgte ihm noch mit seinem Blick bis Georg jenseits des Burgtores verschwand.

Na toll dachte Karl, der Tag fängt ja gut an. Nachdem er mit seinem Brei fertig war, machte er sich auf den Weg zu Gerald. Dieser stand schon vor der Burg mit einigen seiner Söldner.

„Ah da bist du ja. So Männer wir sollen festlegen wo wer sein Haus bauen soll. Ritter Rudolf will einen breiten Weg gerade zum Burgtor freihaben. Die Häuser sollen an dieser Strasse entlang gebaut werden. Die neue Mühle soll zwar in der Nähe der Burg stehen, aber auch nicht zu nah an den Häusern. Wir werden erstmal den neuen Weg abmessen. Er muss breit genug sein damit Kutschen und Fuhrwerke ohne Probleme in die Burg fahren können.“

Nachdem Gerald geendet hatte verteilte er Stangen an die Söldner und Karl.

„So mit den Stangen stecken wir als erstes den Weg ab. Achtet darauf, dass sie gerade vom Burgtor abstehen. Ich zeige es euch.“

Gerald ging zum Burgtor und steckte die erste Stange in den Boden. Dann band er einen Faden an diese und ging einige Schritte vorwärts. Nach ein paar Schritten blieb er stehen, nahm den nächsten Stab, steckte diesen in den Boden und wickelte zweimal den Faden um den Stab.

„So macht ihr das bis zum Fluss runter. Danach kontrollieren wir ob der Weg gerade bis nach unten führt. Wenn nicht wird danach korrigiert! Habt ihr alles verstanden?“

Die Männer nickten und begannen die anderen Stäbe nacheinander in den Boden zu stecken.

Da die Aufgabe nicht schwer war, waren Sie bald fertig. Nachdem noch etwas korrigiert wurde hatten sie einen geraden Weg bis zum Fluss.

Danach begannen sie die einzelnen Plätze abzustecken an denen die Häuser entstehen sollten.

Einige Männer, die einen Karren Steine herbeigeschafft hatten, begannen anschließend die Grundmauer für das erste Haus zu bauen.

Es war mittlerweile Mittag und Karls Magen machte sich bemerkbar. Just in diesem Augenblick sah er Georg mit einem großen Topf schwankend auf sie zukommen. Schon von weitem rief Georg: „ Leute, Essen ist fertig!“

Georg lief noch einige Schritte auf sie zu, um dann den Topf auf den Boden zu stellen. Die Männer drängten sich schnell darum, um etwas von der Suppe abzubekommen.

„Hier sonst bekommst du gar nichts mehr ab!“ lachte Georg und hielt Karl eine Schale hin, die mit Suppe gefüllt war.

„Danke! Womit hab ich denn das verdient? Ich war doch ziemlich unfreundlich zu dir!“

„Na ja, ich verzeih dir noch einmal. Aber sag mal stimmt das, dass du Ritter Rudolf sein Knappe bist?“

Karl nickte bejahend, während er die Suppe schlürfte und dazu ein Stück Brot aß.

„Ist ja toll. Wenn ich doch auch so was werden könnte.“

„Na junger Mann, das schlag dir mal schnell aus dem Kopf. Denn schließlich bist du derjenige der später mal die Mühle übernehmen soll!“ unbemerkt war ein großer Mann auf sie zugetreten und lächelte Georg an.

„Das ist mein Vater. Sein Name ist Hildebrand.“ sagte Georg erklärend zu Karl gewandt.

„Och Papa, träumen darf man doch wohl?“

„Klar mein Kleiner, aber jetzt hurtig wir müssen die Stelle für die Mühle noch festlegen.“

Georg verabschiedete sich von Karl und lief seinem Vater hinterher, der schon ein Stück entfernt war.

Den Rest des Tages war Karl damit beschäftigt, seine ersten Übungen in der Kampftechnik zu erlernen. Gerald war wohl sehr zufrieden mit ihm, denn er schimpfte nicht sehr oft. Was, wie Karl später von den anderen Söldnern erfuhr, nicht die Regel war.

§

Rudolf, der wieder den ganzen Tag unterwegs war, um die einzelnen Gehöfte der Bauern in der Umgebung aufzusuchen, kam erst spät in der Nacht wieder in der Burg an.

Gerald, der auf ihn gewartet hatte und am Burgtor bei der Wache stand, begrüßte ihn als erster.

„Na, wie hat sich Karl geschlagen, bei seinen ersten Übungsstunden?“

„Eigentlich sehr gut. Er hat ein Händchen für Waffen. Ich denke, dass aus ihm ein brauchbarer Kämpfer werden kann.“

„Das hört sich doch gut an.“

„Und was habt ihr bei den Bauern erreicht?“

„Also sie haben mich natürlich nicht ganz so freundlich begrüßt. Aber Wolfram hat wohl schon einige Informationen weitergegeben, so dass wir schnell ins Gespräch kamen. Soweit sieht es ganz gut aus. Es sind einige dabei, die ihre Ernte durch Brandschatzung der Söhne von Waldheims verloren haben, denen habe ich dann auch Hilfe angeboten.“

Gerald nickte: „Dann kommt Ihr müsst Euch ausruhen und Karl wartet auch noch auf Euch.“

Rudolf sprang von seinem Pferd und gab die Zügel Gerald. Dieser brachte das Tier in den Stall, wo der Stallbursche schon wartete.

Rudolf suchte den Burghof nach Karl ab. Er entdeckte ihn am Feuer, bei ihm saß ein anderer Junge. So wie es aussah unterhielten sie sich.

Er ging auf die beiden zu und blieb kurz hinter ihnen stehen.

„Bin ich kaputt und meine Arme tun weh.“ sagte Karl zu Georg.

„Na ihr beiden was sollen die anderen dann sagen?“

Erschrocken drehten sich beide um und sahen hinter sich Rudolf stehen.

„Oh entschuldigt Herr, bin schon weg.“ dabei stand Georg auf und lief weg.

„Wer war das denn?“

„Das war Georg der Sohn des Müllers.“

Verstehend nickte Rudolf.

„Entschuldige hast du Hunger?“ fragend sah Karl Rudolf an.

„Nein, ich habe bei einem der Bauern reichlich zu essen bekommen. Ich dachte die Bäuerin will mich mästen, soviel hat sie auf den Tisch gestellt. Ich will jetzt nur meine Ruhe. Komm, lass uns in die Burg gehen.“

Karl stand auf und ging hinter Rudolf her, der den Leuten noch einen gute Nacht wünschte.

§

Die nächsten Wochen waren hart für Karl, er musste jeden Tag erst einige Kräftigungsübungen machen und danach mit dem Schwert gegen Gerald kämpfen. Rudolf stand mehrmals dabei und sah ihnen zu.

Mittlerweile waren die Ausbesserungsarbeiten am Haupthaus in der Burg abgeschlossen, die Rudolf angewiesen hatte. Karl bekam seine eigene Kammer und Rudolf zog in die ehemaligen Gemächer vom Landgrafen Weinheim. Karl und Rudolf trafen sich nachts heimlich in Rudolfs Gemächer, wo Karl bis zum Morgengrauen blieb.

Vor der Burg standen mittlerweile 20 Häuser. Eine Schenke stand auch wieder im Ort und es gab sogar einen Apotheker. Die Häuser selbst hatten zwei Stockwerke, wobei das Erdgeschoss aus robustem Stein gebaut war und nur das zweite Stockwerk aus Holz bestand. Die Mühle am Fluss war ebenfalls fertig gestellt worden, so dass die Bauern ihr Getreide hierher bringen konnten. Die alte Mühle wurde auf Befehl Rudolfs niedergebrannt, da niemand bereit war in diese zu ziehen. Es wurden auch schon zwei Märkte abgehalten, die sehr erfolgreich waren. Auf der anderen Seite des Flusses, hatten sich einige neue Bauern niedergelassen, die dort den Boden bearbeiteten. Überall in der Stadt wurde gebaut. Es kamen immer wieder neue Menschen dazu, da es sich herum gesprochen hatte, was für ein gerechter Herr dieses Land verwaltete.

§

An einem sonnigen Morgen, kam Gerald aufgeregt in den Rittersaal gerannt.

Verwundert über die frühe Störung sah Rudolf ihm entgegen.

„Herr, ein Bote vom Markgrafen von Meißen ist eben angekommen. Er hat wichtige Informationen.“

„Na dann werden wir uns diese anhören. Hol ihn her!“

Gerald verschwand kurz, um gleich wieder mit dem Boten aufzutauchen.

„Ritter Rudolf, ich bringe schlechte Neuigkeiten von unserem Herrn. Die Waldheims sind bei einem Verwandten untergekommen, der schon immer einen Groll gegen den Markgrafen von Meißen hegte. Dieser hat seine Grenzen dicht gemacht und lässt niemanden durch sein Gebiet ziehen. Selbst die Kaufleute müssen einen großen Umweg fahren, um überhaupt in die anderen Grafschaften zu gelangen.“

„MMhh und wie heißt der Verwandte?“

„Es ist Graf Wenzel, er hat zurzeit ziemlichen Einfluss auf den Kaiser.“

„Einfluss auf unseren Kaiser?“

„Er ist einer der engsten Vertrauten des Kaisers. Wie ihr Euch vorstellen könnt, würde jemand ihn anprangern würde der Kaiser sich selbst angegriffen sehen. Daher muss hier mit Vorsicht agiert werden. Mein Herr lässt Euch ausrichten, dass Ihr möglichst schnell versuchen müsst die Burg sicher zu machen und Euer Dorf. Spione haben uns zugetragen, dass die Söhne des alten Waldheims auf Rache sinnen.“

Rudolf runzelte die Stirn, die Neuigkeiten hörten sich nicht gut an. Vom Grafen Wenzel hatte er schon einiges gehört und zwar nichts Gutes. Dem Grafen ging der Ruf voraus, dass er sein Vermögen durch Betrug und Verrat ergaunert hatte. Selbst sein Vater verstarb sehr mysteriös. Einige munkelten, dass er vergiftet wurde, beweisen konnte man ihm dies aber nicht. So waren in den vergangenen Jahren mehrere Grafschaften an ihn gefallen, die angeblich von den Vorbesitzern in ihren Testamenten an ihn übertragen wurden. Diese starben entweder kurz darauf oder waren angeblich in Klöster eingetreten, um dort den Rest ihres Lebens zu büßen.

„Hab erst einmal Dank für die Nachrichten.“ Er winkte eine Magd heran und bat diese den Boten in die Küche zu bringen, damit er etwas zu essen bekam.

Nachdem Rudolf mit Gerald allein war, begannen beide gemeinsam zu planen, wie sie die Burgwälle wieder instand setzen konnten. Als erstes musste der Wehrturm wieder instand gesetzt werden, danach die Wälle. Um die entstehende Stadt zu schützen musste eine Mauer gebaut werden. So vertieft über die nun anstehenden Aufgaben, bemerkten beide nicht, dass Lasse den Rittersaal betreten hatte.

Dieser räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen.

„Ah Lasse gut, dass du da bist. Du kennst doch die Gegend hier sehr gut?“

„Natürlich, ich bin hier aufgewachsen. Um was geht es denn?“

Rudolf erzählte kurz von dem was der Bote des Markgrafen erzählt hatte. Lasses Gesicht verfinsterte sich: „ Ich hatte geahnt, dass die Waldheims keine Ruhe geben werden und jetzt noch mit so einem Verbündeten im Rücken, sind sie noch unberechenbarer als vorher.“

Rudolf nickte bestätigend.

Dann fingen alle drei an zu planen, wo die Mauern ausgebessert werden mussten und wo sie die benötigten Steine herbekamen. Lasse fiel ein, das ein paar Wegstunden entfernt ein Steinbruch war, der aber schon lange nicht mehr genutzt wurde.

„Wir brauchen Steinmetze, die sich mit dem Abbruch der Steine auskennen und diese auch bearbeiten können. Wisst ihr woher wir die Männer bekommen?“ fragend schaute Rudolf die beiden an.

„Da kann ich helfen. Mein Bruder ist Steinmetz, er könnte uns helfen!“ sagte Gerald.

„Gut, dann machst du dich auf den Weg zu ihm. Meinst du er kann noch einige Leute organisieren?“

„Ich glaube schon. Ich werde sehen was sich machen lässt!“

Gerald verließ den Rittersaal, um sich auf den Weg zu seinem Bruder zu machen. Dieser lebte einen Tagesmarsch entfernt in einem Dorf. Da er dort nicht viel Arbeit hatte, nagte dessen Familie ständig am Hungertuch. Gerald der seinen Bruder liebte, konnte ihm und seiner Familie endlich helfen. So beeilte er sich, um die freudige Nachricht zu überbringen.

§

Karl war mit Georg auf der Jagd. Sie wollten ein paar Rebhühner für Rudolf jagen. Sie waren in den letzten Wochen viel gemeinsam unterwegs gewesen. Durch Karls ständiges Training, freute sich dieser immer darauf mit Georg die wenige Freizeit in den Wäldern zu verbringen. Hier hatten sie ihre Ruhe vor den anderen und konnten über alles Mögliche reden.

Heute aber waren beide ruhig. Georg wollte eine brennende Frage loswerden, die ihn schon etwas länger beschäftigte. Er wusste nur nicht wie er sie stellen sollte, also nahm er sich ein Herz und stellte seine Frage.

„Sag mal Karl, du magst Rudolf wohl sehr?“

„Wieso fragst du, ja natürlich. Er hat mich ja schließlich gerettet und zu seinem Knappen gemacht.“ Karl schaute dabei vorsichtig zu Georg.

„Karl du bist mein bester Freund und nun ja, ich hab dich auch sehr gerne. Sei mir nicht böse, aber wenn ich sehe wie du ihn ansiehst, dann könnte man fast denken, du liebst ihn. Ich weiss, dass das von der Kirche als Ketzerei verschrien ist. Der Bruder von meinem Vater liebte einen Mann. Er wurde mit ihm zusammen als Ketzer verbrannt. Mein Vater trauert immer noch um seinen Bruder. Er hat ihn geliebt und ihn so genommen wie er war.“

Karl sah Georg staunend an.

„Sieht man es mir so deutlich an?“

Georg lächelte verlegen und nickte.

„Danke, aber sage es niemanden.“

„Auf mich kannst du dich verlassen. Nur ich frage mich wie lange das gut gehen soll, denn irgendwann muss Rudolf eine Frau heiraten und glaub mir, er wird nicht drum herum kommen. Sonst fangen die Leute noch an zu munkeln.“

Karl hatte sich darüber nie Gedanken gemacht, aber im innersten wusste er, dass Georg Recht hatte. Daher sah er traurig zu Georg: „Ich weiß, aber was wird dann aus mir?“

„He mach Dir jetzt keinen Kopf darüber. Da findet sich bestimmt eine Lösung, zum anderen wenn alle Stricke reißen, bin ich auch noch für dich da.“

Was Karl nicht wusste war, dass Georg mehr als nur Freundschaft gegenüber ihm empfand.

Beide machten sich daraufhin auf die Pirsch, um wenigstens ein paar Rebhühner zu erwischen.

§

Rudolf hatte Lasse die Bewohner zusammenrufen lassen, um ihnen die Lage zu schildern in der sie sich befanden.

Als alle vollständig auf dem Markplatz versammelt waren, begann Rudolf den Leuten zu erklären in welcher Situation sie waren.

„….Nun wisst ihr was uns bevorsteht. Um Überfällen vorzubeugen, müssen wir die Burg und seine Wehranlagen reparieren. Außerdem müssen wir, um die Stadt zu schützen, die nunmehr über dreißig Häuser umfasst, einen Wall, besser noch eine zweite Wehrmauer bauen. Das bedeutet viel Arbeit für alle, aber ich denke zum Schutz unserer Familien und Freunde ist das ein kleiner Preis.“

Alle nickten.

„Gerald ist auf dem Weg, um Steinmetze hierher zu bringen, die dann im nahen Steinbruch die benötigten Steine für uns brechen und bearbeiten. Als erstes werden dort Männer benötigt die mithelfen die Steine zu brechen um diese dann hierher zubringen. Wer meldet sich freiwillig?“

Fast gleichzeitig mit der Frage gingen von etlichen Männern die Hände nach oben.

„Sehr schön. Lasse wird euch einteilen wer was macht. Noch ein Wort von mir, ich freue mich, dass ihr alle mit anpackt damit unser Ort noch sicherer wird. Danke!“

Damit trat Ritter Rudolf zurück und überlies Lasse die weitere Planung mit den Männern.

Einige Frauen die zusammenstanden tuschelten miteinander. Rudolf, der das mit bekam, ging auf die Gruppe zu.

„Über was unterhaltet ihr euch?“

Die Frauen wichen erschrocken zurück. Aus deren Reihe aber trat plötzlich eine Frau heraus. Sie musste um die zwanzig sein und hatte hellblondes Haar das ein recht hübsches Gesicht umrahmte, fand Rudolf.

„Herr verzeiht, wir Frauen ärgern uns darüber, dass niemand uns fragt ob wir nicht auch helfen können. Wir sind genauso fähig Steine zu tragen und schließlich geht es hier auch um uns und unsere Kinder. Wir wollen dabei auch mithelfen.“

Rudolf konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen: „Wie es aussieht habt ihr ja wohl alles schon geplant. Natürlich freue ich mich, wenn ihr Frauen uns helfen wollt. Also abgemacht ihr werdet mit eingeteilt. Geht zu Lasse und sagt ihm, dass ich dem zugestimmt habe. Sollte er noch Fragen haben dann soll er zu mir kommen.“

Die Frau nickte und machte einen Knicks vor Rudolf, ehe sie sich umdrehte und mit den anderen zu Lasse ging.

§

Es war Abend geworden, die Sonne stand am Horizont und strahlte in einem tiefen Rot.

Rudolf stand auf dem Burgtor und sah herunter auf das kleine Städtchen. Heute waren wieder zwanzig Neuankömmlinge eingetroffen, die hier sesshaft werden wollten. Mittlerweile lebten 100 Menschen in dem Ort. Rudolf war stolz was er in drei Monaten schon erreicht hatte. Lasse trat hinter ihn und sprach ihn an:“ Herr die Leute lieben Euch! Das mit den Frauen war eine gute Entscheidung, das hat Euer Ansehen noch weiter erhöht.“

„Lasse sag wo würdest Du eine Kirche bauen?“

„Dort!“ Lasse zeigte dabei zu einem freien Platz der von einigen Häusern umstanden war.

„Ja du hast recht, das ist ein guter Ort. Sobald wir fertig sind mit den Wehranlagen, fangen wir an die Kirche zu bauen und ich weiß auch schon wer als Prediger zu uns kommen soll!“

„Wer denn?“

„Bruder Gregorius, er hat mich aufgezogen und zu dem gemacht, was ich heute bin. Er ist ein weiser und gerechter Mann. Er ist schon auf dem Weg hierher.“

„Kommt, ich glaube Karl und Georg sind von Ihrer Jagd zurück. Jedenfalls nach dem Lachen zu urteilen, das ich höre.“

„Ja du hast Recht, das können nur die beiden sein.“

Lasse und Rudolf gingen hinunter in den Burghof wo gerade Georg die Jagdbeute an Hiltrud übergab.

„Na, da wird sich unser Herr aber freuen. Morgen gibt es gebratene Rebhühner für ihn.“

Rudolf sah beim näher kommen, dass mit Karl etwas nicht stimmte. Er hielt seinen Kopf gesenkt und sah irgendwie traurig aus.

‚Ich muss mit ihm heute Abend sprechen.’ dachte Rudolf als er bei den dreien ankam.

„Na ihr schon zurück? Wolltet ihr nicht im Wald übernachten?“ fragend schaute Rudolf die beiden abwechselnd an.

„Ja schon, aber dann hatten wir doch keine rechte Lust!“ antwortete Georg.

In diesem Augenblick rannte Karl plötzlich weg und verschwand in dem Burggebäude.

„Was ist mit ihm?“ fragend schaute Hiltrud Karl hinterher.

„Ach, ist ne längere Geschichte.“

„Dann wirst du mir mal die längere Geschichte unter vier Augen erzählen!“ dabei schob der Ritter Georg in Richtung Burg.

Nachdem beide in Rudolfs Zimmer waren, drehte dieser sich abrupt zu Georg:

„So, was ist jetzt mit Karl?“

„Ich weiß nicht wie ich es sagen soll Herr. Ich mag Karl sehr und mir ist aufgefallen wie nah er Euch steht. Tja und da hab ich ihn gefragt ob er verliebt in Euch sei.“

„Was hast du? Was erlaubst du dir?“ wütend blickte Rudolf den Jungen an.

„Entschuldigt ich… ich wollte das doch nicht. Er war ziemlich bedrückt und er ist mein bester Freund, ich wollte ihm doch nur sagen, dass wenn es so wäre ich es verstehe und meinen Mund halten werde!“

„Entschuldige Georg, was hat er geantwortet?“ Rudolfs Stimme die vorher wütend klang, war jetzt etwas ruhiger.

„Er hat ja gesagt. Leider…“ entfleuchte es noch seinem Mund bevor Georg sich auf die Zunge beißen konnte.

Rudolf, der das letzte Wort nicht mit bekommen hatte, sah ihn in die Augen:

„Ich kann mich darauf verlassen, dass du niemanden davon erzählst?“

Georg konnte nur nicken, ihm standen Tränen in den Augen.

„Hör zu Georg, Karl hält große Stücke auf dich, also enttäusche ihn nicht und mich auch nicht! Hast du verstanden?“

„Ja Herr, er ist doch mein bester Freund! Ich werde meinen Mund halten versprochen!“

„Gut nun geh, dein Vater wird schon auf Dich warten.“

Georg verschwand durch die Tür.

Nachdem Rudolf im Zimmer alleine war, überlegte er wie es weitergehen sollte. Er musste auf alle Fälle mit Karl reden und das gleich. Er ging aus dem Zimmer zu der Kammer von Karl, als er dort ankam hörte er aus dieser ein leises Weinen. Sachte klopfte er gegen die Tür.

„Darf ich rein kommen?“ fragte er leise.

Zur Antwort wurde die Tür leise geöffnet und Karls verweintes Gesicht erschien.

„Komm rein!“

Karl machte Platz damit Rudolf eintreten konnte. Nachdem er hinter Rudolf die Tür zugemacht hatte, nahm der Ritter, der hinter ihm stehen geblieben war, ihn in seine Arme.

„He was ist mit dir. Ich hab mit Georg gesprochen.“ flüsterte Rudolf.

„Wir haben miteinander gesprochen und nachdem Georg mir erzählt hatte, dass er das Gefühl hätte, dass ich in dich verliebt bin, konnte ich auf seine Frage nicht lügen. Und…“ Stockend kam es aus Karl raus.

„Was und?“

„Na ja Georg meinte irgendwann musst du sowieso heiraten, sonst würde man über dich schlecht sprechen und dann ist ja auch dein Stand den du wahren musst. Ja und da habe ich einsehen müssen, dass wir wohl nie zusammen glücklich werden können und dürfen.“

Rudolf schwieg kurz um seine Gedanken zu ordnen.

„Dein Freund hat leider Recht! Irgendwann muss ich eine Dame von Stand heiraten. Aber bis dahin haben wir noch Zeit und ich will dich nicht verlieren.“

„Ich habe nur solche Angst dich zu verlieren und ich weiß, wenn du erst verheiratet bist können wir uns nicht mehr sehen und wenn dann nur unter größten Vorsichtsmaßnahmen.“

„Du hast recht, lass uns diese Zeit genießen die uns gegeben wurde. Ich kann dir nicht sagen was die Zukunft noch mit uns vorhat.“ dabei drehte Rudolf Karl zu sich um und ihre Lippen trafen sich zu einem sehr langen Kuss.

Diese Nacht blieben beide in der Kammer des Jungen und liebten sich.

In diesen Zeiten war es nicht einfach zu leben und zu überleben. Beide wussten, dass Ihre Liebe nur auf Raten gekauft war und jederzeit entdeckt werden konnte. Da die Kirche sehr großen Einfluss hatte und mehr Macht über das Volk ausübte als der Kaiser, war es nicht verwunderlich, dass diese den Leuten vordiktierte was falsch und richtig war und das ganze im Namen Gottes. Als Ketzer wurden damals Tausende hingerichtet. Unschuldige und Schuldige. Aber leider traf es mehr Unschuldige als Schuldige.

§

Es waren wieder drei Wochen vergangen. Karl ging es nach der Nacht und dem Gespräch mit Rudolf wieder besser. Er hatte sich mit der Situation abgefunden und wollte nur die Zeit die ihnen blieb auskosten und das taten sie ausführlich.

Gerald hatte seinen Bruder, dessen Familie und einige Männer mit zu Rudolf gebracht. Der Wehrturm war wieder hergestellt und mit Hilfe der Frauen gingen der Bau und die Wiederherstellung der Wehranlage schnell und zügig voran. Vor zwei Wochen erschien ein Priester mit Namen Gregorius, der in der Burg erst mal wohnte, bis die Kirche gebaut war. Den Gottesdienst hielt dieser jeden Tag auf dem Markplatz ab, damit auch alle Bewohner Platz hatten.

Karl selbst war durch die täglichen Schulungen von Gerald ziemlich kräftig geworden. Wenn Rudolf mit ihm im Bett war, bewunderte dieser das Muskelspiel von Karl und sagte ihm immer wieder wie schön er sei.

Georg war immer um Karl rum, obwohl sein Vater ihn ständig ermahnte, dass er nun mal Müller wird und kein Ritter. Aber das hielt Georg nicht davon ab heimlich mit Karl zu üben, der ihn das beibrachte was Gerald ihm bei den Übungen beibrachte.

Pater Gregorius selber brachte Karl das Lesen, Schreiben und Rechnen bei. Er war ein geduldiger Lehrer und bald auch ein Vertrauter von Karl.

An einem der Tage wo Karl wieder bei ihm war und vorlesen sollte, hatte Pater Gregorius ein besonderes Buch hervorgeholt.

„Was ist das für ein Buch Gregorius?“

„Nun Karl schlag es auf und lese mir den Titel vor! Dann wirst du in etwa wissen worüber es in diesem Buch geht.“

Vorsichtig öffnete Karl das Buch und las laut vor: „Von den Lehren der Heilkunde.“

„Dieses Buch arbeiten wir durch, denn als angehender Ritter musst du auch die Heilkunde kennen und anwenden können.“

„Ja Gregorius, aber ich will doch kein Arzt werden.“

„Das hat damit nichts zu tun. Trotzdem musst du nach einer Schlacht auch wissen wie jemand verbunden werden muss und wie eine Wunde zu behandeln ist. Ist das klar angekommen in deinem Oberstübchen?“

„Mmmh ja ist angekommen. Dann werde ich mal anfangen zu lesen.“

„Nicht nur lesen sondern auch lernen!“

„Ja doch….“

In dem Augenblick wurden beide unterbrochen, weil die Tür aufgerissen wurde und Georg in die Stube gerannt kam.“

„Karl der Markgraf und seine Gattin sind gekommen. Komm Rudolf sucht dich schon und umziehen musst du dich auch noch. Los beeil Dich.“

Karl entschuldigte sich bei Gregorius und rannte dann mit Georg in seine Kammer, um sich umzuziehen. Georg der es sich auf dem Bett von Karl bequem gemacht hatte, sah Karl beim umziehen zu. Er starrte regelrecht Karls Oberkörper an, der mittlerweile ziemlich muskulös war.

„Sag mal was schaust du mich so verdattert an? Ist was?“

Georg der ziemlich rot bei den Fragen wurde stotterte nur etwas von geträumt herum.

Georgs Gefühle für Karl waren in der Zwischenzeit immer stärker gewachsen. Er träumte nachts von ihm und wie sie beide sich liebten. Aber es blieb nur ein Traum.

„He aufwachen …“ dabei rüttelte Karl an Georgs Schulter.

„Ähmm…. Ja entschuldige ich hab wohl wieder mal geträumt.“ kam es kleinlaut von Georg.

„Typisch und was hast du wieder geträumt?“

„Nichts dolles wirklich nicht…“ stotterte Georg rum.

„Na gut und kann ich so gehen?“

„Mhh ja du siehst toll aus.“

„Na dann los!“ lachend liefen beide auf den Burghof wo Ritter Rudolf und Gerald schon warteten.

Kaum waren beide auf dem Hof ritt schon die Vorhut der Wachen ein, die den Markgrafen begleiteten.

Kurz darauf rollte die Kutsche durch das Burgtor. Im Burghof angekommen hielt sie und ein Diener sprang herunter, um die Kutschentür zu öffnen.

Kurz darauf stieg der Markgraf aus und ging auf Rudolf zu.

„Ihr habt hier was auf die Beine gestellt. Ich wusste, dass ich dem richtigen diese Aufgabe übertragen habe. Da wächst vor der Burg ja eine richtige Stadt.“

Hinter ihm sah Ritter Rudolf wie erst die Markgräfin ausstieg und dann ein junges Fräulein.

„Wir mussten ja nach Euren Nachrichten uns wappnen.“

„Ja, da habt ihr Recht, aber darüber sprechen wir später. Ich habe euch eine Überraschung mitgebracht oder besser gesagt meine Gattin!“

Rudolf schwante schon was kommen würde als er die Markgräfin auf sich zu kommen sah. Lächelnd hielt sie ihm ihre Hand entgegen. Rudolf verbeugte sich und küsste den Siegelring an ihrer Hand.

„Na mein Lieber, Ihr habt hier großartiges vollbracht. Die Stadt sieht so schön aus und es scheint das Ihr eine starke Hand habt.“ Damit drehte sich die Markgräfin kurz um und winkte das junge Fräulein zu sich.

„Das mein lieber Rudolf ist meine Cousine Sophie von Lauenstein. Sie hat schon soviel von Euch gehört, dass Sie Euch unbedingt kennen lernen wollte. Zum anderen mein lieber wird es auch für Euch Zeit zu heiraten und ihr Vater ist nicht abgeneigt Euch die Hand seiner Tochter anzuvertrauen.“, dabei zwinkerte die Markgräfin verschwörerisch Rudolf zu.

„Kommt lasst uns in den Rittersaal gehen, dort wartet auf Euch etwas zur Erfrischung von der langen Reise.“, sagte Rudolf zu seinen Gästen.

„Ein guter Tropfen Bier wäre jetzt das Beste!“ meinte der Markgraf.

Daraufhin gingen sie in die Burg um sich von der Reise zu erholen. Die Markgräfin und Sophie folgten Rudolf und dem Markgrafen. Dieser fragte derweil Rudolf über die Bauvorgänge aus.

Karl und Georg standen immer noch im Burghof. Karl war wie erstarrt, als er von den Plänen der Markgräfin gehört hatte. Nun war alles aus und vorbei. Georg, der merkte wie es um Karl stand, sprach leise auf ihn ein.

„Was steht ihr hier noch rum, los Karl du hast heute noch eine Übungsstunde auf dem Pferd.“, sprach Gerald die beiden an. Karl nickte nur und ging rüber zum Pferdestall, um sein Pferd zu holen, dass ihm Rudolf geschenkt hatte. Georg ging mit ihm mit. Als sie im Stall standen, liefen Karl Tränen über das Gesicht. Georg, dem nicht entging wie es seinem Freund ging, nahm ihn in den Arm.

„Es wird schon wieder. Du wirst sehen.“

„Es wird niemals mehr so sein, wie es war. Ich weiß es!“

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