Katholische Kirche ließ Missbrauchsopfer kastrieren
Um homosexuelle Neigungen zu „heilen“, ließ die katholische Kirche in den 1950er Jahren einem Zeitungsbericht zufolge Minderjährige kastrieren, die von katholischen Würdenträgernsexuell missbraucht worden waren.
Wie die Zeitung „NRC Handelsblad“ in ihrer Samstagsausgabe berichtet, haben sychiatrische Kliniken, die von der Kirche getragen wurden, in den Niederlanden mindestens zehnJungen kastriert. Mindestens eines der Kinder ist von einem Priester auf einem katholischen Internat missbraucht worden, für die anderen Jungs gibt es Anzeichen auf Missbrauch. Die kirchlichen Ärzte begründeten das damals als „therapeutische Maßnahme zur Heilung der Homosexualität“.
Die Tageszeitung beruft sich in dem Artikel auf Aussagen von Opfern, ärztliche Unterlagen sowie private Briefe und Anwaltsdokumente. Es gebe auch den Verdacht, so die Zeitung weiter, dass Kindern mit Kastration gedroht wurde, wenn sie den Missbrauch von Klassenkameraden den Behörden meldeten.
„Blanker Horror“
Die neuen Vorwürfe gegen die Katholische Kirche haben in den Niederlanden Entsetzen ausgelöst. Dabei hat erst vor drei Monaten eine unabhängige Untersuchungskommission ihren Abschlussbericht über Misshandlungen durch katholische Würdenträger vorgestellt. Darin konnten 800 Geistliche identifizieren werden, die Kinder missbrauchten. Die Kommission war zwar auch über die Kastrationen informiert, hatte sie aber in dem Bericht nicht erwähnt.
Die niederländische Vereinigung gegen Kindesmissbrauch durch christliche Würdenträger (KLOKK) hat erklärt, der Fall zeige, dass noch bei weitem nicht alle Verbrechen durch die Katholische Kirche aufgeklärt seien. Ein Sprecher nannte die Vorwürfe „blanken Horror“.
Auch die Niederländische Bischofskonferenz zeigte sich nach außen hin entsetzt: „Wenn in der Tat diese Geschichten wahr sind, ist das eine ernste Situation, die von der niederländischen Bischofskonferenz scharf verurteilt wird“, heißt es in einer Presseerklärung. Man werde mit den Behörden zusammen arbeiten, um den Fall restlos aufzuklären.
Nun wird auch der Ruf nach einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss wieder laut. Ein solcher Ausschuss hat bereits in Belgien und Irland viele weitere Fälle von Missbrauch aufgedeckt. In den Niederlanden wurde er aber von der Regierung blockiert.
Sowohl die Regierungskoalition aus Liberalen und Christdemokraten als auch die rechtspopulistische Partei von Geert Wilders, die die Minderheitsregierung toleriert, haben bislang einen solchen Ausschuss abgelehnt.
Die linksgerichteten Oppositionsparteien forderten am Wochenende die Regierung auf, angesichts der Schwere der Vorwürfe den Ausschuss nicht länger zu blockieren.
Bericht: Katholische Kirche in Deutschland duldet Pädo-Straftäter
Die Katholische Kirche in der Bundesrepublik scheint auch heute noch einen lockeren Umgang mit Pfarrern zu haben, die bereits wegen Päderastie oder des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden sind.
So soll nach einem Bericht des „Spiegel“ der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und Trierer Bischof Stephan Ackermann sieben Pfarrer beschäftigen, die sich aufgrund des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen schuldig gemacht haben. Das Vorgehen der Kirche wird von Opferverbänden scharf kritisiert.
Mit linguistischen Tricks versucht die Katholische Kirche in Deutschland derzeit, das Wort „Missbrauch“ auf andere Gruppen zu übertragen.
So werfen katholische Würdenträger Homo-Aktivisten „Missbrauch“ vor, wenn sie gleiche Rechte für Schwule und Lesben fordern. Zuletzt hat etwa der Kölner Weihbischof Heiner Koch gesagt, ein schwules Königspaar in einer Schützenbruderschaft sei ein „Missbrauch zu Demonstrationszwecken“ (queer.de berichtete). (dk)
Kommentar von Schulle:
Ich muss zugeben, als ich den Bericht im Fernsehen sah, wurde mir schlecht. Es kamen in dem Augenblick, die in den letzten Jahren, an die Öffentlichkeit gekommenen Vorwürfe an die Kirche in den Sinn.
Ja es stimmt, diese Vorwürfe kommen aus den Niederlanden, jedoch bin ich davon überzeugt, dass dieses in anderen Ländern auch gemacht wurde. Auch in Deutschland könnte ich mir dieses vorstellen.
Aber wenn man sich mit dieser Institution beschäftigt, dann fällt doch auch auf, wie mit Kindern in den Heimen umgegangen wurde, Kinder behandelt, Misshandelt wurden, in den 50er Jahren, aber auch in den 80er und 90er Jahren wurden Kinder in den Kirchen sexuell Missbraucht. Die Verfahren wurden von der Kirche schön unter dem Teppich gekehrt. Auch bei der Schmerzensgeldverhandlung am runden Tisch wurde gepokert um jeden Cent.
Dabei sollte jeder, also wir alle Bedenken, was die Opfer durchmachen mussten, was mit Geld nie geheilt werden könnte. Wie viele mussten in Therapie, um das erlebte zu verarbeiten?
Das es dann nicht bei einer Therapie bleiben würde, ist wohl jedem klar, da erst ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut werden muss und der Therapeut die harte Nuss knacken muss. Den die meisten Opfer werden ein Panzer, Mauer oder Schutzwall in den nachfolgenden Jahren aufgebaut haben, den es gilt zu beseitigen um an die eigentliche Aufgabe, die Verarbeitung des Erlebten, angehen zu können.
Es muss eine Klärung der Vorwürfe erfolgen, die Täter müssen vor Gerichte in der ganzen Welt und eine harte Strafe erhalten und nicht im Schutz der Kirchen untertauchen.
Ich finde es REICHT, was die Kirche vielen Jugendlichen, Erwachsenen und Kindern angetan hat.
Dabei darf man natürlich nicht alle verurteilen, da ich davon ausgehe, dass es viele Würdenträger gibt, die eine vernünftige Arbeit leisten.
Schulle
1 Kommentar
Kann dir nur in jedem Punkt beipflichten. Ich zahle keine Kirchensteuer mehr, weil ich nicht will, das mit Hilfe von mir solche Dinge weiterhin vertuscht werden, oder das Schweigegeld bezahlt wird