Unbegrenzte Möglichkeiten – Teil 8

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren und alles mehr oder weniger gut aufgeräumt hatten hörten wir auch schon ein Auto draußen vorfahren und dank Zac’s energischem Spurt an die Tür wussten wir auch schon sehr bald, dass es ‚Mum und Dad‘ waren.

Auch Isaac, Taylor und ich standen auf und gingen zur Tür. Als die Hanson-Eltern zur Tür reinkamen gab es eine so herzliche Begrüßung, wie ich sie in wenigen Familien vorher gesehen habe.

Isaacs Mutter nahm mich in den Arm um fragte ob ich nervös sei.

„Nein, eigentlich nicht besonders“ antwortete ich. Sie legte ihre Hände auf meine Ohren, sah mir tief in die Augen, grinste mich an und sagte nur „Lügner!“.

Sie hatte recht – ich war nervös. Um genau zu sein war ich sogar höllisch nervös gewesen. Ich hatte ein Gefühl im Magen, als sollte ich gleich zur Polizei aber gleichzeitig war ich so froh gewesen mich endlich mit Isaac nicht mehr verstecken zu brauchen – es war eine komische Situation gewesen aber ruhig war ich bestimmt nicht.

‚Nur noch ein paar Stunden‘ dachte ich mir dann hast du es hinter dir – doch das konnte mir auch nicht besonders helfen – ich war aufgeregt gewesen und da gab es nichts mehr dran zu rütteln.

Die Fahrt zum Studio verlief ungeheuer heiter. Taylor, Isaac und Zac wollten ihren Eltern alle zur gleichen Zeit jedes einzelne Ereignis der letzten Wochen erzählen und so versuchte jeder lauter als der andere zu schreien, damit er seine Geschichte erzählen konnte – es war einfach nur herrlich und irgendwie schien meine Aufregung auch wie weggeblasen.

Das änderte sich dann jedoch wieder schlagartig, als wir am Studio ankamen. Da waren sie wieder – meine Schmetterlinge im Bauch aber spätestens jetzt dachte ich mir kann und will ich nicht mehr zurück. Da wir ja immer noch als Überraschungsgäste eingestuft waren mieden wir den Vordereingang und fuhren zum Lieferanteneingang um wenige Minuten später auch schon durch die Küche Richtung Requisite zu gehen.

Irgendwie war das alles schon komisch – in jedem anständigen Krimi flieht der Gangster durch die Küche, Schwarzenegger kam in »True Lies« durch die Küche – und jetzt ging ich auch durch die Küche. Ich konnte mir ein leichtes lächeln nicht verknreifen. Isaac fragte mich, was denn plötzlich so lustig sei und als ich ihm die Begründung erklärte musste er auch anfangen zu lachen – es war aber auch zu komisch gewesen.

„Tja, so kann das gehen – eben noch in de Küche aber gleich auf unsere Showbühne“ es war ein sauschlechte Imitation von Rudi Carrell aber besser als gar nichts dachte ich mir.

„Hä? Was sollte das denn jetzt?“, fragte Taylor etwas verdutzt

„Ach so“ lachte ich „Ihr kennt den ja gar nicht. Naja auch egal, ist ein guter alter Running-Gag des deutschen Fernsehens aber keine Angst, ihr habt da nicht besonders viel verpasst“

Ein paar Momente später waren wir auch schon in der Maske angekommen und jetzt begann der unangenehme Teil des Vormittags – ich hätte nie gedacht, dass es tatsächlich beim Fernsehen so schlimm ist aber die Maskenbildnerinnen nahmen es mit unserem Aussehen noch genauer als ich das morgens vor dem Spiegel schon immer tue. Jedes noch so kleinste Pickelchen wurde da weggepudert, jedes Haar in seine richtige Position gelegt und es dauerte fast 40 Minuten bis „Randy“ – so hieß sie – voll und ganz mit mir zufrieden war : „Ein schnuckeliger Junge“ waren ihre Worte um mich zu beschreiben – naja ich weiß nicht so ganz.

Als wir in der Maske fertig waren, gingen wir in einen Backstage-Aufenthaltsraum und quatschten noch ein bisschen mit den Produktionshilfen. Taylor und Isaac schienen da schon ein bisschen mehr Erfahrung zu haben, denn bei dem Fachchinesisch hatte ich schon bald keinen Durchblick mehr und versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

„Wie lange haben wir noch?“, fragte ich

„Ein bisschen mehr als eine Stunde bis die Sendung losgeht und noch fast anderthalb Stunden bis wir dran sind“, sagte Taylor

„Oh Mann… bis dahin bin ich vor Nervosität gestorben“, sagte ich und schlug die Hände vors Gesicht oder besser gesagt ich stand kurz davor denn Taylor schrie nur noch „HALT! – Willst du, dass Randy das alles neu machen muss?“ wobei er Randy wunderbar betonte – das löste mal wieder einen allgemeinen Lachanfall aus. Puh, da hatte ich wohl noch mal Glück gehabt.

Wir gingen ein bisschen durch die Gegend aber irgendwie brachte das alles keine Abwechslung – ich war immer noch nervös ohne Ende.

„Denk einfach nicht daran, dass du gleich vor Millionen Leuten dein Coming-Out haben wirst – denk einfach du würdest Millionen Leuten den Wetterbericht von Morgen vorlesen“ schlug Isaac vor.

„Beim Wetterbericht hört doch sowieso keiner mehr richtig hin, was eigentlich los ist“ grinste ich ihn an

„Ach Ike, es ist nicht das Coming-Out, da habe ich nicht mehr so große Probleme mit – es sind die Leute überhaupt. Das höchste was ich bisher gemacht hatte war die Moderation den Schulfestes aber das war’s dann auch wirklich schon gewesen. Wieviel Leute waren das gewesen? Vielleicht 400 oder auch ein bisschen mehr aber jetzt? Das sind einfach so… so viele“ ich sah kurz auf meine Uhr und bekam fast einen Schlag – 15 Minuten „meine Güte, noch 15 Minuten bis die Show losgeht – es ist wirklich kein Traum oder?“

Isaac gab mir einen langen Kuss, nahm mich in seinen Arm und flüsterte mir ins Ohr „Sieht das hier aus wie ein Traum?“

Es war kein Traum gewesen und wenn doch, dann war ich selbst in meinem Traum noch aufgeregter, als ich es bisher jemals gewesen bin. Also noch 15 Minuten… Wir gingen noch ein bisschen durch die Gegend und ich dachte mir, wer diese Sendung wohl alles von meinen Freunden sehen würde. Naja diese Sendung wohl niemand – aber ein paar kleine Ausschnitte bestimmt. Doch kaum hatte ich diesem Gedanken zuende gedacht, da wurden wir auch schon von irgendeiner Regie-Tante gebeten uns doch langsam auf unsere Eingangsposition zu begeben. Der letzte Werbeblock lief gerade und in 5 Minuten würden wir dran sein. Mir wurde noch wärmer und ich war mir sicher, mein Puls bewegte sich irgendwo im nicht mehr messbaren Bereich aber komischerweise fühlte ich mich jetzt kurz bevor es losging so gut wie noch zuvor.

„Okay Leute es wird langsam ernst. Taylor der übliche Check?“, fragte Isaac

„Moment mal…“ unterbrach ich ihn „was ist »der übliche Check«?“

„Wirst du gleich sehen also halt dich an uns“

„Okay“

„Mikro?“ fing Taylor an

„Sitzt“ kam als Reaktion von Isaac, nachdem er sein kleines Hemd-Mikrophon kurz richtig justiert hatte

„Schuhe?“… „Sind zu“

„Nase?“… „Frei und juckt nicht“

„Hose?“… „Zu und gesichert“ lachte Isaac „Das war der wichtigste Teil. Es wäre peinlich, wenn dir in einer Live-Show jemand sagen muss, dass deine Hose offen ist.“

Ich lachte kurz „An sowas hätte ich glaube ich nie gedacht“

„Wir doch auch nicht“ antwortete Isaac „aber nachdem wir einmal im Fernsehen gesehen haben, wie irgendeinem Teenstar genau das passiert ist wird das vor jedem Auftritt doppelt und dreifach gecheckt – nicht, dass wir da auch noch eine unangenehme Überraschung erleben.“

Nachdem ich das ganze bei mir auch vorsorglich überprüft hatte – und zum Glück alles in Ordnung war bekamen wir von hinten das Zeichen, dass wir in fünf Minuten dran waren.

Isaac ging mit mir noch mal kurz beiseite und nahm mich in seinen Arm : „Nick ich möchte, dass du Weißt, dass ich weiß wie hart das ganze für dich ist und ich weiß nicht, was ich ohne dich machen wird. Egal, was nach dieser Sendung mit uns, mit mir oder mit der Band passiert, ich werde dich immer lieben und immer für dich dasein“

„Oh Ike…“ mir kullerte eine einzelne Träne die rechte Wange runter und wir beide drückten uns noch einmal aneinander, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Anschließend gingen wir zu Taylor rüber und bildeten einen Minikreis.

„Okay Leute… wir wissen, warum wir heute hier sind und wir werden das jetzt schon gemeinsam durchstehen alles klar?“, fragte Isaac. Taylor und ich nickten nur kurz und dann wurde es still. Keiner sagte ein Wort und wir warteten auf unseren Auftritt.


Durch die Tür konnten wir die Moderatorin drinnen hören, wie sie die Zuschauer nach der Werbepause wieder zurück begrüßte und ein paar einleitende Worte sprach :

„Bei Prominenten ist schwul sein immer schon ein Problem gewesen und wenn sie besonders jung sind, dann erst recht. Viele haben Angst ihre Karriere könnte beträchtlichen Schaden nehmen oder sogar enden, wenn es an die Öffentlichkeit kommt. Wir haben heute hier bei uns zwei Geschwister, die dieses Risiko eingehen wollen und zu ihrer Homosexualität stehen. Egal, wie ihre Fans dazu stehen werden, ihr Leben in der Öffentlichkeit wird sich nach dieser Sendung ändern. Einer der beiden hat seinen Freund mitgebracht und wir werden jetzt einfach mal hören, wie man als Prominenter seine Gefühle ausleben kann.“

Es gab eine kleine Pause und die Moderatorin fuhr fort :

„Darum möchte ich Sie jetzt bitten meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir Taylor und Isaac… Hanson!!“

Es war soweit – der Refrain von MMMBop war im Hintergrund zu hören, die Regieassistentin warf uns einen letzten kurzen Blick zu und dann gingen wir durch die Tür.

Der Applaus verstummte für einen kurzen Moment – scheinbar hatten die Zuschauer doch realisiert, dass die Moderatorin sich doch nicht versprochen hatte sondern tatsächlich die Hansons auf die Bühne kamen. Dann aber brach ein um so heftigerer Applaus aus, als ob jeder im Saal gerade eine Millionen im Lotto gewonnen hätte. Isaac und Taylor winkten kurz in die Zuschauermenge und Isaac verbeugte sich kurz. Wir schüttelten alle drei der Moderatorin die Hände und nahmen dann auf dem großen Sofa platz – das wurde auch allerhöchste Zeit, denn mir schlotterten gewaltig die Knie.

Der immer noch andauernde Applaus gab mir eine Möglichkeit einen kurzen Überblick über die anderen Talkgäste zu bekommen. Da saßen drei Jungen (die wirklich süß aussahen), die ersten beiden ungefähr 16 oder 17, der dritte noch ein wenig jünger, eine ältere (eigentlich schon alte) Dame und eine junge Frau Anfang 30 würde ich schätzen.

Das Publikum hörte immer noch nicht auf zu klatschen – im Gegenteil, es schien sogar immer noch lauter zu werden und dann geschah etwas, wovon ich beinahe in Ohnmacht gefallen wäre – Isaac nahm meine Hand, mitten auf der Bühne. Ich zitterte immer noch ein bisschen aber jetzt wollte ich seine Hand um nichts in der Welt wieder loslassen – nie zuvor hat mir so eine einfache Geste so einen großen Schub Vertrauen gegeben. Für die Zuschauer aber war das nur ein Grund noch lauter zu klatschen und zusätzlich hörte man Begeisterungspfiffe und die Leute standen auf – ja sie standen tatsächlich auf – das hatte ich noch nie in einer Talkshow gesehen – höchstens bei irgendeiner Oscar-Verleihung wenn es an die großen Preise ging – es war einfach nur traumhaft.

Nach einer ganzen Weile wurde es dann endlich wieder ruhig im Studio und die Moderatorin begann wieder zu reden : „Isaac ihr habt die Reaktion der Leute gesehen und gehört. Habt ihr damit gerechnet?“

„Ja klar, dafür wurden die doch bezahlt oder?“ grinste Isaac und man hörte ein großes Auflachen aus dem Publikum „Nein im ernst mit so einer Reaktion haben wir natürlich überhaupt nicht gerechnet. Ich bin begeistert – nein Ich bin mehr als begeistert – und ich kann nichts anderes sagen als ein ganz großes Dankeschön! Wenn alle Leute so reagieren, nicht nur uns gegenüber sondern allen schwulen und speziell schwulen Jugendlichen, dann glaube ich brauchen wir uns in dieser Beziehung keine Sorgen zu machen“ Das Publikum stimmt Isaac mit einem tosenden Beifall bei.

„Wieso habt ihr euch entschieden heute hier aufzutreten?“, fragte die Moderatorin „Ich meine ihr seid ein großes Risiko eingegangen. Wäre es nicht viel einfacher gewesen einfach den Mantel des Schweigens auszubreiten und so weiterzumachen wie bisher?“

„Ja klar“ antwortete Taylor „Natürlich wäre das einfach gewesen aber das wollen wir einfach nicht. Jeder Mensch hat das Recht frei zu entscheiden, was er tun will und sein Leben so zu leben wie er will also haben wir das auch und das war eben unsere freie Entscheidung“ Wieder gab es eine große Reaktion aus dem Publikum und ich konnte nur staunen.

„Also hattet ihr keine Angst?“

„Naja was heisst Angst – ich glaube ich würde das nicht als Angst bezeichnen“ antwortete Isaac „Angst hätte ich, wenn ich einem Löwen im Käfig gegenüberstehen würde. Aber wir waren schon besorgt gewesen. Wir haben lange drüber nachgedacht ob wir es machen sollen oder nicht. Wie sie aber sehen können – wir haben es gemacht“

„Wie viele Leute wissen sonst noch, dass ihr beide schwul seid?“

„Es sind nicht viele“, sagte Taylor „Unsere Eltern wissen es natürlich und ein paar unserer besten Freunde aber ansonsten weiß es noch niemand – naja oder zumindest wusste es bis vor 10 Minuten noch niemand.“

„Isaac, wie lange weiß du schon, dass du schwul bist?“

„Wie lange weiß ich es? Also Ich denke innerlich gewusst habe ich es immer schon aber so richtig klar geworden ist es mir erst, als ich Nick kennengelernt habe. Ich meine vorher war es einfach nicht so wichtig gewesen. Klar, ich wollte schon irgendwann mal ein Beziehung haben aber damals war die Musik wichtiger als alles andere und ich habe einfach nicht daran gedacht. Irgendwie habe ich immer noch gehofft, dass das irgendwann vorbeigehen würde und habe mir deshalb nicht so große Gedanken drüber gemacht.“

„Nick Isaac hat gesagt ihm ist es erst vollkommen klar geworden, als ich beide euch kennengelernt habt – wie habt ihr euch denn überhaupt kennengelernt?“

Jetzt wurde ich plötzlich wieder nervös – sie sah mich an. Nicht nur die Moderatorin sah mich an sondern eigentlich sahen mich alle an – jetzt war meine Minute gekommen und ich musst etwas sagen. Ich wusste, dass dieser Moment kommen würde aber trotzdem fühlte ich mich ganz anders, als es dann plötzlich soweit war. Ich war mir vor der Show sicher, dass ich keinen Ton rausbekommen würde aber nun saß ich da und musste etwas sagen und entgegen meinen Erwartungen ging es einfacher, als ich gedacht hatte :

„Tja, wie haben wir uns kennengelernt? Das ist eigentlich eine verrückte Geschichte. Also ich hatte in unserer Schule eine Ferienreise nach Florida gewonnen und als dort im Hotel nichtsahnend durch die Gegend laufe – peng – kommen mir Isaac und Taylor entgegengelaufen. Aber nicht so wie man das annimmt, schön langsam und geordnet sondern vollkommen wild und eh ich mich versehen habe lag ich auch schon auf dem Boden und sah nur noch Sternchen“ diese präzise Schilderung meines erstens Aufeinandertreffen mit Isaac löste im Publikum rege Heiterkeit aus aber Isaac wurde dann doch ein bisschen rot.

„Ja, so haben wir uns damals kennengelernt und ich hätte nicht gedacht, dass ich mal jemand so nettes über den Haufen laufen würde“ lachte Isaac und jetzt war ich es, der ein bisschen rot wurde.

Was dann folgte war fast eine halbe Stunde voll von Fragen über die Liebe, die Gesellschaft, die Musik und über einiges andere, was damit verbunden war. Obwohl die anderen Talkgäste gelegentlich auch ein paar Worte sagten war es offensichtlich gewesen, dass Isaac und Taylor die Hauptakteure waren und den größten Teil des Gespräches bestritten – aber da waren sie eben Profis drin.

Kurz vor Schluss der Sendung fragte die Moderatorin Isaac und Taylor nach ihren jetzigen Wünschen und Zielen und ob sie ihren Fans noch etwas sagen wollten :
„Ich wünsche mir, dass uns alle Leute so akzeptieren wie wir sind. Es ist wie mit der Musik“ erklärte Taylor „bei Musik fragt heute auch kaum noch jemand nach einem ‚Wieso‘. Jeder akzeptiert die Musik, weil sie es wert ist akzeptiert zu werden und das wünsche ich mir auch für uns“.

„Was ich mir wünsche?“, sagte Isaac nachdem der Applaus für Taylor etwas abgeklungen war „Ich wünsche mir, dass ich noch lange Musik machen kann aber vor allem wünsche ich mir, dass ich noch sehr lange Zeit mit Nick zusammenbleibe. Unseren Fans möchte ich einfach nur sagen, dass wir immer noch dieselben sind. Wir sind immer noch Hanson und werden es auch immer bleiben. Das alles ändert nichts an unserer Musik und unserer Einstellung zu den Fans.“

Diese letzten Sätze von Isaac lösten wiederum ein Begeisterungsmeer aus und zum ersten Mal seit Beginn der Sendung ließ Isaac meine Hand los um den Zuschauern zu signalisieren : Danke. Die Abschlussworte der Moderatorin gingen zwar fast im allgemeinen Applaus unter aber das spielte für mich zu dem Zeitpunkt auch keine große Rolle mehr – es war vorbei und ich hatte jede einzelne Minute genossen.

Anstatt hinten herum wieder rauszugehen – auf dem Weg, den wir auch hinein genommen hatten bevorzugte Taylor den direkten Weg nach draußen und so brauchte er erst mal einiges an Zeit, bis er die vielen Autogrammwünsche erfüllt hatte.

Wieder in der Requisite angekommen fiel Isaac seiner Mutter um den Hals.

„Ich bin ja so stolz auf dich mein Sohn“, sagte sie und nahm ihn den Arm „und auf euch zwei da vorne auch“ rief sie und winkte Taylor und mich zu ihr „das habt ihr wirklich klasse gemacht“

„Danke Mum“, sagte Isaac, „aber ich habe noch etwas zu erledigen, würdest du uns bitte entschuldigen?“

„Aber natürlich.“

Isaac ging in Richtung Backstage-Raum und ich folgte ihm einfach mal.

„Hey, wo willst du hin?“, fragte ich

„Hast du die drei Jungs von eben nicht gesehen? Ich wollte mich bei ihnen entschuldigen, schließlich haben wir ihnen ja mehr oder weniger du ganze Show gestohlen“ antwortete er

„Du bist süß“, sagte ich nur und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn

Im Backstage-Raum angekommen sahen wir die drei schon von der Tür aus und sie waren scheinbar immer noch ein bisschen durcheinander. Isaac erklärten ihnen kurz, dass es ihm leid täte, dass sie so wenig drangekommen wären.

Einer der Jungs schien das aber komplett anders zu sehen und sagt „Wieso entschuldigst du dich? Etwas besseres hätte uns doch gar nicht passieren können. Mein Coming-Out neben jemandem wie dir und deinem Bruder zu haben – besser kann das doch eigentlich gar nicht mehr gehen. Weißt du eigentlich, was für eine Lawine ihr da eben ausgelöst haben könntet?“

Ich sah Isaac an, Isaac sah mich an und wir bei hatten begriffen, wie recht der Junge gerade gehabt hatte und es tat gut zu wissen, an etwas guten mitgearbeitet zu haben.

Er hatte recht gehabt – es war nicht einfach nur, dass die Hansons der Welt gezeigt haben, dass schwule Kids auch nur Kids wie alle anderen auch sind sondern so populär wie sie waren hatte das mit Sicherheit dazu beigetragen andere homosexuelle Jugendliche zu ermutigen sich nicht mehr länger zu verstecken sondern zu dem zu stehen, was sie sind und das war ein wunderbarer Gedanke.

Einen Moment später kam auch schon Taylor angelaufen… vollkommen aus der Puste hielt er bei uns an und während er nach Luft schnappe sagte er „Ihr müsst sofort mitkommen… das müsst ihr euch ansehen…“

*-*-*

„Ehm Taylor… Moment mal…“ Isaac packte seinen Bruder an den Schultern und versuchte ihn zu beruhigen aber Taylor schien sowas von aufgedreht und aus der Puste, das hatte wohl wenig Sinn „Was ist los?“

„Das werdet ihr gleich selber sehen“ keuchte Taylor „aber nur, wenn wir uns jetzt ranhalten“.

Ich wusste zwar nicht so ganz, was ich von der Sache halten sollte also zuckte ich nur mit den Schultern als Isaac mich mit einem fragenden Blick ansah und antwortete nur kurz „Warum nicht?“

Wir gingen also hinter Taylor her – nein wir gingen nicht wir rannten notgedrungen, denn Taylor hatte es sehr, sehr eilig. Was war denn nur los gewesen fragte ich mich. Hatte der einen Koffer mit Geld gefunden oder was?

Nachdem wir drei um einige Kurven gehechtet waren – und ich mich fast der Länge nach hingelegt hätte weil die Putztruppe scheinbar den Boden mehr als nur gut gebonert hatte – blieb Taylor unerwartet vor einer Tür stehen und sah durchs Schlüsselloch. Ich weiß bin heute nicht wieso es in diesem supermodernen Fernsehstudio überhaupt noch Türe gab die mit diesen richtig alten dicken Schlüsseln verschlossen wurden aber darum ging es ja auch gar nicht. Taylor sah also kurz durch das Schlüsselloch grinste uns an und sagte nur kurz „Sie sind noch da“. Anschließend legte er die Hand auf die Türklinke und riss die Tür auf. Was wir nun sahen verwirrte mich ein bisschen aber es trieb mir ein ziemliches Grinsen ins Gesicht.

In dem kleinen Raum (eine Art Abstellraum deswegen wohl auch das mittelalterliche Schloss) standen Scott Moffatt und Gil Ofarim – Arm in Arm und ziemlich erschrocken von Taylors Überraschungs-Aktion. Ich hatte das Gefühl in beiden Gesichtern einen leichten Ausdruck von Panik zu erkennen aber nachdem die beiden erkannt hatten, wer sie da gerade »erwischt« hatte konnten sie auch nur noch grinsen.

„Taylor wenn du uns nochmal auf diese Art erschreckst dann… dann… naja dann werde ich mir schon was einfallen lassen“ grinste Scott.

Was nun folgte war eine dieser typischen Erzähl-Runden. Natürlich stellte uns Scott erst mal Gil vor – ich kannte ihn schon vom TV aber Taylor und Isaac hatten ihn bisher nur flüchtig bei irgendeinem Auftritt gesehen und wussten daher noch so gut wie gar nichts über ihn. Anschließend mussten dann sowohl Scott und Gil wie auch Isaac und ich jeweils die »Geschichte« erzählen, wie wir uns kennengelernt hatten und wir musste an vielen Stellen herzlich lachen – sowohl über die anderen als auch über uns selber.

Es war einfach zu herrlich gewesen. Ich konnte es ja immer noch kaum glauben, dass ich mit Isaac Hanson zusammen war obwohl es mir so langsam doch schon klar wurde aber dann auch noch Scott Moffatt und Gil? Das ganze hörte sich irgendwie zu abenteuerlich an. Aber das Leben schreibt eben die besten Geschichten dachte ich mir und wieso sollten also nicht auch diese beiden zueinander finden?

*-*-*

Isaac und ich verbrachten noch den Rest des Tages mit Scott und Gil zusammen bevor wir uns dann auch langsam auf den Weg zurück in unseren Bungalow machten. Dort angekommen erklärte uns Taylor, dass sein Job in der Fernsehserie früher als geplant zu Ende war und er jetzt in Australien nichts mehr zu tun hätten.

„Also können wir doch theoretisch…“, sagte Isaac doch er kam gar nicht mehr dazu den Satz zu Ende zu sprechen denn Taylor unterbrach ihn mit einem „praktisch auch“

„Na das ist doch super“ Isaac sprang auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Ehm Moment mal…“, sagte ich etwas verdutzt „was ist super?“

„Na dass wir jetzt endlich abfliegen können“ antwortete Isaac

Abfliegen? Schon wieder? Und vor allem wohin fragte ich mich. So langsam wurde mir das ganze irgendwo unheimlich. Irgendwie flog ich in in letzter Zeit nur noch quer um den ganzen Globus.

„Also vielleicht könnte mir jetzt endlich mal jemand erklären wo wir denn jetzt hinfliegen“, sagte ich und versuchte ein beleidigtes Gesicht aufzusetzen was mir aber wieder mal überhaupt nicht gelang sondern nur ein breites Grinsen bei Isaac hervor rief.

„Was hältst du von Kalifornien?“, fragte er mich.

„Was?“, fragte ich nach – Kalifornien war mein absolutes Traumziel gewesen. Ich wollte immer schon mal den Strand von L.A. sehen aber wie sollte ich mir das als armer Schüler leisten?

„Du hast mich schon verstanden“ lachte Isaac.

„Und wann fahr… ehm fliegen wir ab?“

„Also meinetwegen können wir morgen schon abfliegen“, sagte Isaac

„Meinetwegen auch“ ergänzte Taylor „David kann zwar noch nicht mitkommen aber er hat mir gesagt er muss auch nur noch ein paar Tage ‚durchhalten‘ und dann hat er auch Urlaub und kommt so schnell wie möglich nach“

„Also Moment mal Jungs… Ich mag ja eure Spontaneität“ fing ich an „aber so…“ ich sah Isaac an, der wieder seinen unwiderstehlichen Hundeblick aufgelegt hatte und nach einigen Sekunden Stille sagte ich nur „na gut“. Ich konnte Isaac einfach nicht widerstehen.

Tja und ehe ich mich versah war ich auch schon wieder mitten im Packen gewesen und vergaß alles andere. Ich weiß gar nicht, wie ich meinen ganzen Kram überhaupt so sehr im Bungalow verstreut hatte. Naja auch egal, jetzt musste ich das auf jeden Fall alles wieder einpacken. Nach einigen Stunden war das auch getan und Isaac und ich saßen in unserem – nun ziemlich leeren – Zimmer.

*-*-*

„Irgendwie fühlte ich mich hier fast schon wie zuhause“, sagte ich als ich die letzten Wochen noch einmal Revue passieren lies. Wir hatten so viel Spaß gehabt und soviel erlebt – es war einfach wunderbar gewesen.

„Ich fühle mich überall da zuhause, wo du bist“ antwortete Isaac und alleine diese Worte zeigten mir mal wieder, wie sehr ich doch verliebt war.

Isaac kam zu mir, setzte sich auf mein Bett und legte seinen Arm um meine Schulter „Ich liebe dich“ flüsterte er mir ins Ohr.

„Ich liebe dich auch“ antwortete ich und zog ihn noch näher zu mir ran doch es war wohl ein bisschen zu viel und so landeten wir beide schließlich liegend auf meinem Bett aber das war ja auch nicht schlimm und so blieben wir einige Minuten einfach nur ruhig liegen. Ich genoss es noch mehr als jemals zuvor einfach nur Isaacs Atem zu hören und ich neben bzw. halb auf mir liegen zu haben – was konnte es schöneres auf der Welt geben?

Nach einiger Zeit merkte ich, wie Isaacs Hand langsam unter mein T-Shirt glitt und ich bekam eine leichte Gänsehaut. Als er in meinen Achselhöhlen angekommen war musste ich aber dann doch leicht kichern – ich bin wirklich die kitzeligste Person auf dieser großen weiten Welt.

„Du verträgst auch überhaupt nichts“ grinste er mich an.

Das wollte ich natürlich so nicht auf mit sitzen lassen und gab Isaac einen Stups in die Rippengegend, worauf er wiederum nun anfangen musste zu lachen. „Ach ich vertrage nichts?“, sagte ich in einem fordernde Ton „aber du ja?“. Nun mussten wir beide wieder anfangen zu lachen.

Isaac streichelte weiter meinen Rücken und auch ich hatte nun angefangen mir meinen Weg unter sein T-Shirt zu bahnen und so lagen wir etliche Minuten einfach nur zusammen und genossen die Liebkosungen des anderen.

Irgendwann merkte ich dann, dass Isaacs Hand den Weg in meine Hose gefunden hatte – in der sich natürlich bereits vorher einiges getan hatte – und ich konnte mir ein leises Zischen nicht verkneifen – in dem Moment ging eine solche Reihe von Gefühlen durch meinen Körper, dass mir meine Nervenbahnen fast schon zu klein vorkamen um alle Gefühle „befördern“ zu können – es war einfach nur wunderbar.

Isaac spielte mit meinem Penis für eine Weile und ich hatte teilweise das Gefühl platzen zu müssen vor soviel Lust. Ich weiß nicht ob es Isaacs Verlangen war mich so zu sehen aber die Art und Weise wie er mit seiner Hand in meiner Hose agierte das war einfach fast nicht mehr auszuhalten.

Irgendwann jedoch stoppte er und begann mir mein T-Shirt auszuziehen.

„Oho, wir wollen also mal wieder in die vollen gehen was?“ grinste ich ihn an aber er sagte kein Wort sondern lächelte nur zurück und alleine für dieses Lächeln hätte ich alles andere stehen gelassen.

„Okay, aber wenn wir einmal schon dabei sind…“, sagte ich und begann nun auch meinerseits Isaac sein T-Shirt auszuziehen.

Da lagen wir also nebeneinander mit nacktem Oberkörper und waren vielleicht die glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt gewesen. Für ein paar Minuten regte sich keiner von uns sondern wir genossen einfach nur die nackte Haut des anderen. Dann fing ich langsam an mir meinen Weg bis hin zu Isaacs Brust frei zu küssen und spielte liebevoll mit meiner Zunge an seinen Brustwarzen. Die Art und Weise wie er darauf reagierte, nämlich mit einem leichten Seufzer und einem leichten Zucken zeigt mir, dass er es eben so sehr genoss wie ich und so setzte ich meine Liebkosungen fort.

Während ich mich an Isaacs Oberkörper „zu schaffen machte“ begann er wieder mit seinen Händen meinen Unterkörper zu erforschen – ich war so erregt in dem Moment, dass ich Isaac fast eine Brustwarze abgebissen hätte als er damit anfing langsam meinen Hodensack zu massieren und gab ihm daraufhin erst einmal einen langen Zungenkuss.

Inzwischen hatte auch meine Hand den Weg in Isaacs Shorts gefunden und auch er hatte einen Ständer, der ganz eindeutig verriet, dass er nicht nur daran interessiert war zu sehen, was bei mir wohl passieren würde.

Ich spielte mit seiner Vorhaut und begann ganz langsam seinen Penis zu massieren.

Da mich seine Unterhose doch ein bisschen störte streifte ich ihm also auch seine Shorts ab und noch ehe ich mich wieder „an die Arbeit“ machen konnte merkte ich auch schon wie Isaac meine abgeschnittene Jeans aufknöpfte und neben mein Bett warf. Wir beide lagen nun (bis auf die Socken) nackt nebeneinander und als Isaac mir in die Augen sah wusste ich, dass ich niemandem anders auch nur annähernd soviel Liebe entgegen bringen können wie ihm.

Ich löste mich von einem weiteren wundervollen Kuss mit Isaac und begann seinen Oberkörper vom Hals an mit Küssen zu übersähen und langsam mit meiner Zunge immer neue Stellen auf seiner Brust zu umkreisen. Aber auch Isaac war nicht einer der unerschütterlichen Typen gewesen und so konnte auch er nicht anders als zu kichern und zu lachen als ich ihm die „Qual“ des Kitzelns nicht ersparen wollte.

Nach einiger Zeit und vielen, vielen Küssen auf dem Oberkörper meines Liebsten näherte ich mich seinem Schwanz und begann langsam mit meiner Zunge über seine Eichel zu lecken. Die Tatsache, dass er mir sanft mit einer Hand durch die Haare strich zeigt mir nur noch einmal, wie sehr er es genoss.

Als ich seinen harten Schwanz langsam in den Mund nahm und mit meiner Zunge begann jeden Quadratmillimeter abzulecken hörte ich wie Isaac ein leises „Ummm“ von sich gab und strich ihm mit meiner linken Hand langsam über die linke Wange.

Langsam begann ich seinen Penis in rhythmischen Bewegungen in meinen Mund zu nehmen und wieder herauszulassen und ich merkte, dass Isaacs Atem immer schneller wurde. Er konnte nicht mehr weit vom Orgasmus entfernt sein.

Ich nahm seinen Schwanz aus seinem Mund, ging mit meiner Zunge über seine freiliegende Eichel und massierte ihn zusätzlich mit meiner Hand. Nach einigen Sekunden hob Isaac seinen Kopf, als ob er sehen wollte was da unten an ihm eigentlich im Gange war und in dem Moment merkte ich auch schon wie das weiße Sperma aus Isaacs Schwanz herausschoss. Der erste Schub traf fast sein Kinn solch eine Kraft steckte dahinter und die folgenden Schüsse landeten allesamt auf seinem Bauch.

Nachdem Isaac seine „Rückstände“ mit einem Handtuch entfernt hatte gab er mir einen langen und scheinbar nie enden wollenden Kuss wobei er schon anfing meinen Penis langsam und dann immer schneller mit seiner Hand zu massieren.

Ich merkte, dass es auch bei mir nicht mehr lange dauern würde bis ich zum Orgasmus kam und ließ ich mich einfach nur von meinen Gefühlen leiten, schloss die Augen und genoss Isaacs Bewegungen.

Es dauerte auch nicht lange und schon konnte ich merken, wie sich jeder Muskel meines Körpers anspannte und ich konnte merken, dass ich den „Point of no return“ erreicht hatte. Ich versuchte es bis auf die letzte Sekunde hinauszuzögern und hatte das Gefühl als ob ich jeden Moment platzen würde und dann war es auch bei mir so weit.

Ein Schuss nach dem anderen landete auf meinem Bauch und als Isaac merkte, dass auch er „erfolgreich“ war gab er mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und grinste mich an.

„Na? Wie war das?“ flüsterte er

„Umwerfend“ antwortete ich „aber wenn du mir nicht bald das Handtuch gibst dann kann ich meinen Bettbezug auch vergessen“. Daraufhin mussten wir beide mussten unheimlich lachen aber trotzdem schaffte ich es gerade noch mein Bett zu ‚retten‘.

Wir blieben noch lange Zeit einfach nur nackt nebeneinander liegen und genossen die Nähe des anderen. Gelegentlich gab es einen kleinen Kuss und einen kleinen Kommentar aber wir wussten beide, dass wir nichts anderes wollten als einfach nur zusammen zu sein – und das waren wir. Zusammen.

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