Schulles Corner – Hauptstadtgedanken

Was können die Deutschen von ihren europäischen Nachbarn noch lernen

Ein Bericht einer Regenbogenfamilie aus Flandern

In der belgischen Region Flandern wurde im letzten Jahr fast jedes zweite Adoptivkind an ein lesbisches oder schwules Paar vermittelt. Das gab „Kind & Gezin“ (Kind und Familie), eine staatliche Adoptionsvermittlungsstelle, am Dienstag bekannt.

Lernen Ralf

Von dreißig vermittelten Kindern aus dem Inland seien vierzehn an gleichgeschlechtliche Paare gegangen, so „Kind & Gezin“-Sprecherin Ariane Van den Berghe. Das spreche für eine vorurteilsfreie Behandlung durch die Adoptionsstellen. „Auch zeigt uns das, dass die Mütter der Kinder nicht denken, dass ein homosexuelles Paar schlechter als ein heterosexuelles ist.“

Sechs Jahre Adoptionsrecht

Seit 2003 dürfen Homo-Paare in Belgien die Ehe eingehen, drei Jahre später wurde ihnen auch das Recht auf die gemeinschaftliche Adoption von Kindern eingeräumt. Während der ersten Jahre habe es noch wenige Vermittlungen gegeben, so Van den Berghe. Das habe allerdings daran gelegen, dass die Paare erst am Anfang einer längeren Prozedur mit Kursen und Wartelisten standen.

In der Statistik sind keine Adoptionen enthalten, die nicht vermittelt wurden, etwa Stiefkindadoptionen von Kindern aus früheren Beziehungen. Aus dem Ausland wurden in der Region im gleichen Zeitraum 122 Kinder adoptiert, die meisten aus Äthiopien. Hier gab es keine Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare, da die Ursprungsländer dagegen seien, so „Kind & Gezin“. (nb) Bericht aus Queer.de 2013

Kommentar aus der Hauptstadt:

In Deutschland lebten Ende 2011 rund 65.000 junge Menschen in einer betreuten Wohnform. Die Zahl stieg damit seit 2008 um 11%. Wenn man diese Zahl liest, stimmt dieses einen sehr traurig, da viele Homo-Paare in Deutschland gerne ein Kind adoptieren möchten, aber dank unsere verschlafenen Regierung, nicht dürfen. Noch trauriger macht es einen, das viele Familien so hohe Hürden auferlegt bekommen, dass diese im Ausland ein Kind aufnehmen und dafür Geld bezahlen, was in Deutschland für die Kinder viel Sinnvoller genutzt werden könnte.

Jeder, der Kinder hat, weiß, dass Kinder Geld kosten bis sie auf eigenen Beinen stehen und selbst eine Familie gründen können. Warum ist es nicht möglich, Homo-Paaren und jeder Familie die ein Kind aufziehen möchten, dieses zu ermöglichen?

Eine Unterbringung in eine Jugendhilfeeinrichtung kann bis zu 10.000 € im Monat kosten, dieses wird vom Staat bezahlt. Warum wird nicht denen, die sich für ein Menschenkind aus einem Heim entschieden haben, eine höhere Unterstützung zugesichert, damit diese in Familien aufwachsen und ein normales Leben führen können?

Die rechtliche Lage von Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare ist in Europa unterschiedlich.

Gemeinschaftliche Adoptionen sind rechtlich erlaubt in Andorra, Belgien, Dänemark, Island, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien und dem Vereinigten Königreich.

Die Stiefkindadoption leiblicher Kinder ist in Deutschland, Finnland, Slowenien und in der Schweiz erlaubt. Im Februar 2006 entschied das höchste französische Gericht (Cour de Cassation), dass beide Partner in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft das Elternrecht über die leiblichen Kinder des anderen Partners ausüben dürfen. Innerhalb der Europäischen Union haben 11 Mitgliedsländer ein Abkommen zur Adoption ratifiziert, das auch gleichgeschlechtlichen Paaren, die in einer gleichgeschlechtlichen Ehe oder Lebenspartnerschaft leben, erlaubt, fremde Kinder gemeinschaftlich zu adoptieren.

Deutschland

Die Stiefkindadoption leiblicher Kinder ist in Deutschland erlaubt. Die gemeinsame Adoption eines fremden Kindes ist dagegen ausgeschlossen. Nur einer der Partner kann ein Kind adoptieren, der andere hat nur die Möglichkeit, das „kleine Sorgerecht“ (= eingeschränkt) zu beantragen. Das Bundesverfassungsgericht wies im August 2009 eine Vorlage gegen die gleichgeschlechtliche Stiefkindadoption zurück.

Man sieht, es gibt viel zu tun und das nicht erst in den nächsten Jahren, sondern schnell, damit es die Kinder besser haben. Nebenbei kann der Staat viel Geld sparen und es könnten auch Familien mit nicht so viel Geld diesen Schritt machen. Es sollte nicht nur dem bekannten Promis diese Möglichkeit gewährt werden. Die Regierung sollte erst mal vor der eigenen Tür putzen, bevor Steuergelder in andere Länder fließen.

Gruß

Schulle

 

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1 Kommentar

  1. Bis wir soweit sind, haben wir noch einen langen und steinigen weg vor uns. Und solange die CDU so viel einfluss hat, wird das noch lange dauern.

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