Tagebuch, Teil 2

Freitag
Hatte gestern keinen Bock mehr zu schreiben. Das war ja auch ein wirklich „harter“ Tag.
Da klebten wir also noch dermaßen an unseren Lippen, dass ich dachte wir kämen nie wieder voneinander los. Und ich fummelte ständig an seinem Schwanz herum, da kam ich auch nicht wieder los. Wir hatten schon wieder zwei knallharte Ständer, aber wir brachten die Lippen nicht voneinander. Ich kraulte Klaus’ Schamhaare und seine Nüsschen (weil ich das eben geil finde) und Klaus hatte – wirklich wahr – ständig einen Finger an meiner Rosette. Dabei fühlte sich das eher so zart an wie eine Vogelfeder. An dieser Körperstelle habe ich noch keine Erfahrung, bislang ist das eine kleine Tabuzone. Aber da muss ich jetzt wohl durch.
» Es ist geil wenn du da an mir herumfummelst « flüsterte ich ihm ins Ohr.
» Weiß auch nicht, aber es ist so schön warm und feucht, ich würde da mal gerne.. «
Autotüren schlugen, Stimmen.
Ich schob ihn von mir, was mir unheimlich schwer fiel. » Deine Eltern sind wieder da. «
» Hab’s gehört. Schade, aber der Tag ist ja noch nicht zu Ende. « Er grinste unverschämt.
Ich wagte nicht daran zu denken was Klaus noch mit mir anstellen würde, sobald er uns unbeobachtet fühlte. Aber es reizte mich natürlich.
Sie würden unten wohl grade das Auto ausladen. » Soll ich ihnen vielleicht helfen? «
» Quatsch, die haben ja nicht das ganze Kaufhaus eingeladen, das machen die schon. «
Ich zog seinen Slip hoch, wobei er seinen Bauch in die Luft streckte, und stopfte seinen steifen Schwanz hinein – so gut es ging.
» Hast scheinbar eine neue Krankheit « sagte ich.
» Ah ,und was für eine? «
» Chronischer Dauerständer «
» Und was kann man dagegen tun? « Wieder dieses Grinsen.
» Es gibt da glaub ich Lutschtabletten.. «
Er zwickte mich recht unsanft in die Nase.
Dann zog ich meine Shorts an und setzte mich brav ans Bett.
Klaus nahm die Fernbedienung und schaltete MTV ein. So konnten wir das absolut harmlose Zusammensein zweier ganz normaler Teenager an einem ganz normalen Nachmittag vortäuschen.

Aber ich konnte mich nicht zurückhalten und gab meinem süßen Knuddelboy noch einen Kuss. Es sollte ein kleiner Kuss werden, mehr hatte ich nicht vor. Aber Klaus legte seine Hand hinter meinen Kopf und presste mich förmlich auf seine Lippen.
» Und wenn jemand hereinkommt? « brachte ich in einer Sekundenpause mühevoll hervor.
Klaus nahm meinen Kopf in seine Hände und lächelte mich an. » Die erste, die dritte und die fünfte Stufen knarren, man hört schon.. «
Welch dumme Vorahnung. Irgendwie mussten wir dieses Knarren nämlich überhört haben. Während Klaus meinen Kopf über seinem festhielt, mich lieb anlächelte und ich so quasi halb auf ihm lag, meine Hand auf seiner Brust, ging die Tür auf.
Es gab da nix mehr zu beschönigen, mit nichts war diese Situation zu rechtfertigen. Nicht mal ein Blinder könnte davon überzeugt werden, dass da nichts lief.
Seine Mutter stand unter der Tür.
Bei minus 278 Grad gefriert alles sofort in den absoluten Stillstand, und so war das da bei uns. Keinerlei Bewegung war unter diesem Schock möglich.
Keine Ahnung wie lange wir drei in diesem Zustand verharrten, aber es waren nicht nur ein paar Sekunden.
Ich spürte dass Klaus mächtig zu schwitzen begann, ich dagegen konnte eher von gefrieren sprechen. Anscheinend wartete jeder bis der andere etwas sagte. Ich zog es vor, erst Mal nichts zu sagen.
Dann kam seine Mutter in das Zimmer herein und legte ein Päckchen auf den einen Stuhl. » Hier, wir haben dir ein paar Shorts gebracht, die was du da anhast ist ja schrecklich. « Sie drehte sich um, ging zur Tür, blieb stehen und sah noch einmal zu uns herüber. » Ach, und Dario, bleibst du nun zum grillen? «
Mein Mund war vertrocknet, ehrlich, es klebte alles zusammen und das lag ja nun nicht an Klaus’ Sperma. Also schlucken war zunächst nicht möglich.
» Äh, ja, klar.. ich.. «
» Schön. Um Sieben fangen wir an. Seid bitte pünktlich. «
Wir starrten auf die Tür, die sich langsam hinter seiner Mutter schloss, dann sahen wir uns an. Und wir sahen uns sehr lange an. In meinem Kopf war bloß noch Rauch, sonst nichts.
» Ach du liebe Scheiße « brachte Klaus nach unendlichen Minuten heraus, » was wird das jetzt werden? «
Ich war eigentlich reichlich ratlos, wir befanden uns in einer Situation die ich so nicht kenne. » Erst Mal ruhig Blut. Ok, jetzt ist es raus, wenn auch unfreiwillig, du bist geoutet. Das ist schon mal ein Schritt. «
» Klasse, jetzt fühl ich mich richtig frei « murmelte er ziemlich zornig, allerdings mehr zu sich selbst.
» Hey Kleiner, wir haben aber eine reelle Chance. «
Er sah mich mit großen Augen an. » Soso, und die wäre? «
» Ich bin bei dir und das ist leichter als wenn du alleine da durch musst. «
Er seufzte. » Dein Wort in Gottes Ohr. «
Ich sah auf die Uhr, es war halb Sechs. Ich rief mit dem Handy kurz zu Hause an und meldete mich ab.
» Sag mal, wie ist dein Vater denn so? « wollte ich dann wissen.
Klaus schien sich langsam zu beruhigen. » Papa ist mein Kumpel. Ein Freund, mein bester eigentlich.. also, nach dir meine ich. «
» Geil, dann wird er es akzeptieren. «
Klaus’ Augen wurden feucht. » Ich glaub, gerade deshalb nicht. Ich denke er wollte aus seinem Sohn das machen was er ist. Ein fleißiger Arbeiter, der bald eine Freundin heimbringt. Der einmal heiratet und den Stammbaum fortsetzt. Ich habe keine Geschwister und nun wird ihm dieser Traum nicht in Erfüllung gehen. Das wird hart für ihn, für Mutti – und für mich. «
Da lag Logik drin, aber es war nicht mehr zu ändern. Eine Schuldzuweisung gab es nicht und nun mussten wir die restliche Zeit damit verbringen, eine annähernd annehmbare Lösung zu finden.
» Ich glaube, eine Dusche wäre jetzt mal nötig. Du bist ja total nass geschwitzt.«
Klaus nickte und gerade als er von mir gestützt vor seinem Bett stand, knarrten die berühmten drei Stufen. Hinschmeißen konnte ich ihn nicht, loslassen wollte ich ihn auch nicht. Erneut -278 Grad, Stillstand.
Es klopfte. „Es klopft“ – sauste es mir durch den Kopf.
» Ja? «
» Darf man reinkommen? «
Klaus und ich starrten uns an als wären die Marsmännchen durch den Kamin gekommen. Sein Vater stand da draußen.
» Ja, klar..«
Schnell flüsterte Klaus mir ins Ohr. » Die haben nie angeklopft, weil sie wissen dass man sie hört und… Autsch «
Klaus knickte ein und ich musste ihn unter den Armen festhalten. Und genauso bekam uns jetzt sein Vater zu Gesicht.
Er schloss die Tür hinter sich und betrachtete uns. Ja, er hat nicht gestarrt, geglotzt oder blöd geguckt. Ich versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten, aber mir fiel nichts Besonderes dabei auf.
» Ich will Klaus grade unter die Dusche bringen « stammelte ich.
» Warte, ich helfe dir. «
Beinahe hätte ich Klaus jetzt doch losgelassen.
» Mein Güte, du bist ja ganz nass « bemerkte sein Vater als er ihm unter die Arme griff.
» Ja, eben deswegen « sagte ich immer noch unsicher.
Gemeinsam brachten wir Klaus in das Bad.
Sein Vater deutete auf eine Plastiktüte am Waschbecken. » Und zieh das über den Gips, der darf nicht nass werden. «
» Ok, den Rest kann ich wohl alleine « sagte Klaus, als wir ihn so quasi vor der Dusche abstellten und komplimentierte uns damit hinaus.
Allerdings ging ich nicht sehr freiwillig. Diesen süßen Körper einzuseifen – aber dazu werden sich ja noch Gelegenheiten bieten. Hoff ich.
Mir zitterten die Knie als ich hinter Klaus’ Vater in das Zimmer zurückging. Immerhin war die Katastrophe ja noch nicht abgeschlossen. So es eine geben würde.
» Wir sollten rasch sein Bettzeug wechseln. Hilfst du mir dabei? « sagte sein Vater in einem ruhigen Ton.
Eher verdutzt weil keine Ansprache folgte, antwortete ich » Sicher, kein Problem. «
» Warte, ich hol eben frisches.«
Damit ließ er mich stehen. Und ich versuchte in irgendeiner Weise aus dem Verhalten schlau zu werden. Erst sagte seine Frau nichts, jetzt er auch nicht. Und da war nichts Giftiges zu spüren. Ich beschloss, kein Wort zu sagen. Wenn er darüber reden wollte, dann würde er das sowieso tun.
Kurz darauf kam er zurück, einen Stapel Bettwäsche unterm Arm.
Zwar hatten wir die Spuren unseres Liebesspiels beseitigt, aber jene auf der Bettwäsche wohl übersehen. Ich hab mich wie schon so oft in meinem Leben einen Idioten geschimpft, so auch in den folgenden Sekunden, aber das half ja nun auch nichts mehr. Deutlich stachen zwei nasse Stellen ins Auge. Und sie waren keinesfalls zu übersehen. Ich schluckte und mir wurde heiß, sehr heiß. Ich sah dass Klaus’ Vater da draufstarrte, für Sekunden nur. Und blöd ist er ja nun sicher nicht.
Wortlos tauschten wir die Wäsche (wobei ich zitterte) und als wir fertig waren sah er mich an. » Dario, ich würde gern mit dir reden. Wenn du nicht willst – gut, es ist eure Sache, aber.. «
Und dann sah ich in die Augen dieses Mannes. Nein, da war nichts Hinterhältiges, Böses, Argwöhnisches.
» Doch, schon. « Ich spürte, wie mir Schweißtropfen an den Schläfen herunter liefen.
» Komm, lass uns nach unten gehen, meine Frau würde… na ja, du weißt schon.. sie soll dabei sein .«
» Klar, kein Problem. « Ich hab das so dahergesagt. Natürlich war es ein Problem, aber ich musste diesen Part übernehmen, Klaus sozusagen entlasten. Und das nahm ich mir vor, auch wenn es mir nicht leicht fallen würde.
Seine Frau stand in der Küche und machte sich an Salaten zu schaffen.
» Dario, ich habe gewusst dass du.. Na ja, ich fasle jetzt nicht hier herum. Ich habe Andraes erzählt wie ich euch da oben vorgefunden habe…«
Sein Vater setzte das Gespräch fort.» .. wir haben darüber geredet und weil wir schon lange glauben dass Klaus… sagen wir mal, mehr für Jungen übrig hat.. wir wollen ihn nicht fragen, aber er wird vielleicht auch nie auf uns zukommen weil er Angst hat uns zu enttäuschen. Sag uns nur eins: fühlt sich Klaus zu Jungs hingezogen? «
Da hab ich dann da in der Küche gestanden und herumgedruckst. Sie ahnten es, ich vermute dass ihnen die Sache mit Lutz nicht entgangen war. Und die Flecken vorhin auch nicht. Dass Lutz nicht schwul ist war ja im Moment ohne Bedeutung. Aber jetzt saß ich in der Zwickmühle. Durfte ich einfach eine Antwort geben, was Klaus nicht besser selbst tun sollte? Konnte ich hier jetzt sagen, ja, euer Klausi ist schwul, wir mögen uns? Nein, das wollte ich dann doch nicht. Nun, nicht wegen mir, ich steh’ über der Sache. Aber Klaus muss, wenngleich mit meiner Hilfe, alleine da durch.
» Wäre es recht, wenn Klaus Ihnen diese Frage selbst beantwortet? «
Die beiden sahen sich an. Natürlich war das eine Bestätigung ihrer Frage, sonst hätte ich mich mit Händen und Füßen gewehrt und gesagt, nein, um Gottes Willen, der Klaus ist nicht schwul, ich sowieso nicht und so weiter. Deshalb sah ich meinen Part an dieser Stelle als erledigt an.
» Liebst du ihn? « wollte sein Vater plötzlich wissen.
Lügen wollte ich nun auch nicht, aber er fragte ja nach mir. Ich setzte mein Lächeln auf. » Lieben Sie ihn nicht? «
Wieder sahen sich die beiden an. Und dann kam sein Vater auf mich zu, diesmal war in seinem Gesicht etwas Ernstes.
» Hör zu, Dario. Klaus wird vielleicht lange, sehr lange brauchen bis er es uns sagen möchte, wenn überhaupt. Er ist unser einziges Kind und wir werden ihn niemals fallen lassen. Aber wir haben Angst dass er irgendwann Dummheiten macht. Sich mit den Falschen abgibt. Und ehrlich gesagt, ein bisschen haben wir auch Angst um ihn. «
Ich verstand was er damit sagen wollte, aber ich verstand nicht was das mit mir zu tun haben sollte.
» Darum unsere Bitte: Wenn etwas ist zwischen euch, was auch immer, und wenn Klaus dir vertraut, wenn ihr euch beiden vertraut und wenn er wirklich auf Jungs steht – pass bitte auf ihn auf. Ich möchte nicht so unverschämt sein und mich es dich schwören lassen – es ist einfach nur unsere Bitte. «
Jetzt waren es plötzlich 278 Grad Plus die mich zu verkochen drohten. Mir fielen nicht die richtigen Worte ein. Da oben stand mein süßer Schwarm unter der Dusche und hier unten bekam ich sozusagen den Freibrief. Die Höchstrichterliche Erlaubnis, den schnuckeligen Sohnemann unter meine Fittiche zu nehmen. Besser kann es gar nicht laufen und ich werde versuchen, Klaus zu einem ordentlichen Coming Out bei seinen Eltern zu überreden.
» Klar, ich würde das gerne tun. « Sicher, das war nun MEIN Coming Out bei seinen Eltern. Sonst wäre ich ja wohl schreiend aus dem Haus gerannt und hätte sie am Ende noch Tuntenmacher beschimpft…
» Und, Dario, « setzte sein Vater noch eins drauf, » wir tun das, weil wir glauben dass du der Richtige bist für ihn. Mach ihn um Gottes Willen nicht unglücklich. Die Sache mit Lutz – sie sollte sich nicht wiederholen. «
Ich nickte, drehte mich auf den Sohlen meiner nackten Füße und entschwand nach oben.
Lutz. Der ist im Prinzip unwichtig, aber er hat mir immerhin ein Türchen geöffnet.
Ich stürmte in das Badezimmer und traf auf meinen Sonnyboy so, wie er von Gott geschaffen wurde. Splitternackt stand er da und rubbelte sich seine Haare trocken.
» Sag mal, kannst nicht anklopfen? « Verunsichert sah er mich an. Mir war klar dass ihm so einiges durch den Kopf gegangen sein musste.
» Nein « sagte ich und griff ihm zärtlich um die Hüften, » ich werde niemals anklopfen wenn ich zu dir komme, egal wo. «
» Was ist los, du siehst so… so fröhlich aus? «
» Dazu gibt es alle Gründe dieser Welt. « Ich zog ihn zu mir und drückte ihm meine Zunge in den Mund.
Er wehrte mich ab. » Mensch, Dario.. «
» Deine Eltern warten gespannt auf dein Coming Out « sprudelte ich hervor.
Er starrte mich mit Riesenaugen an. » Was sagst du da? «
Ok, ich hab mich da ein bisschen vermessen. Aber ich werde den kleinen Schock schon wieder ausbügeln.
» Sie haben mit mir reden wollen. Wollten wissen ob du auf Jungs stehst. «
» Und, was hast du ihnen gesagt? « Er atmete plötzlich heftig.
» Nichts. Dass du es ihnen selbst sagen würdest. «
Zorn machte sich über Klaus’ Gesicht breit. » Sag mal, spinnst du? Du kannst doch nicht.. «
Ich legte ihm meinen Zeigefinger auf den Mund.
» Psst. Nicht so hastig. Sie erwarten es nicht von dir. Wenn du nicht willst kannst du es sein lassen, aber sie würden immer zu dir halten, egal was passiert. Nur eines haben sie zur Voraussetzung gemacht: Ich soll ein bisschen auf dich aufpassen. «
Seine Augen wurden noch größer. » Was sollst du? Ich bin gleich 17, ich kann sehr wohl selbst auf mich aufpassen… «
Er schien sich dann seine Worte zu überlegen, drehte sich von mir weg und sah in den Spiegel. Er atmete schwer durch. » Schöne Bescherung. «
Wir sahen uns durch den Spiegel. Schön war er, einfach nur schön. Mit seinen strubbeligen Haaren und den funkelnden Augen. Ich fuhr ihm mit der Hand von hinten durch seine Furche, kitzelte ihn mit dem Finger an seiner Rosette.
Sofort kniff er seine Arschbacken zusammen. Er schloss die Augen und stöhnte leise. » Könnte das nicht bis heute Abend warten? «
Ich küsste seinen Hals wie verrückt. Er schmeckte nach Duschgel und das, wie du weißt, hasse ich.
» Ich würde mir dann aber wünschen dass du nach Mann riechst und schmeckst, und nicht nach chemischem Krimskrams. «
Er machte die Augen auf, sah mich durch den Spiegel an und grinste. » Haha. Nach Mann riechen und schmecken. Kann es sein dass du ein ganz klein bisschen pervers bist? «
» Das ist durchaus möglich. Aber wie schrieb schon ein berühmter mittelalterlicher Zeitgenosse seiner Frau vor seiner Ankunft: „Wasch dich nicht, ich komme.“ Und ich glaube, der gute Mann wusste Bescheid.«
» Dario, ich glaube eher du bist ein Schwein. Hast also lieber einen stinkenden Stromer im Bett als einen gepflegten Teenager? «
Ich merkte wohin dieses Gespräch führte und mein bester Freund muckte wieder auf. » Klaro. Aber an was soll ich meinen hypergeilen Boy im Dunkeln denn erkennen? An Nivea, Dove oder Axe? Boss, Lagerfeld oder Chanel? So stinken die alle. Das ist erst recht eklig. «
» Das heißt also, ich muss vor einer Liebesnacht mit dir erst Mal eine Runde Joggen und dann ungeduscht zu dir ins Bett? «
» So ähnlich könnte ich es mir vorstellen. Bloß, mit dem Klotz an deinem Bein wird das.. «
Reaktion hat er, da gibt es nichts. Ratzfatz hatte ich einen nassen Waschlappen im Gesicht hängen.
Ich umklammerte seinen Brustkorb und drückte zu.
» Hör auf, ich krieg keine Luft.« jammerte er.
» Strafe muss sein. Entweder ich bekomme jetzt einen richtig fetten Kuss zur Entschuldigung oder du kommst hier nicht lebend heraus. «
Irgendwie hörten wir während der Balgerei das krächzen aus der Sprechanlage in seinem Zimmer. » Wir können mit dem grillen anfangen. Kommt ihr? «
Ich stürzte zu dem Gerät und hechelte hinein » Ja, wir sind gleich soweit. «
Klaus kam mir entgegengehumpelt. Ich stützte ihn und brachte ihn ins Zimmer. Er war noch immer nackt und ich setzte ihn auf sein Bett. Ich find es toll wie er damit umgeht. Wir sind uns auf eine ganz besondere Art nicht mehr fremd, und das nach zwei Tagen. Ich denk das kommt auch daher dass er es mehr oder weniger gewohnt ist dass man ihn nackt sieht – Lutz hat da sicher schon gute Vorarbeit geleistet. Trotzdem war es schon wieder eine schwere Prüfung für meinen kleinen Kumpel zwischen den Beinen.
» Darf ich dem parfümierten Schniekel die Unterwäsche anziehen? « fragte ich. Aber glaub mir, das war kaum noch lustig. Ich hab ja befürchtet dass ich das machen darf, aber das war so was anderes wie ihn ausziehen. Jedenfalls nicht weniger geil. Aber ich zögerte diesen Moment hinaus.
» Wenn du mich noch einmal auf das Duschen ansprichst, werd ich es nie mehr tun « sagte Klaus gekünstelt ernst. » Dann wirst du schon sehen wie die Fliegen hier um uns sind und schreckliche Maden an meinem Hintern herumkriechen. Oder auf meinem muffelnden Schwanz Tango tanzen. Oder wenn es hier drin stinkt wie in einem Schülerklo. «
Das war so ernst, so unglaublich, ich konnte beinahe nicht mehr vor lachen. » Ok, dann schmiere ich dir Honig auf deine Nüsschen «. Bei der Gelegenheit ergriff ich auch die selbigen und ließ sie durch meine Finger gleiten.» Dort wird sich dieses Pack dann schon verfangen und ich hab den Rest deines Bodys für mich.. «
Wir stürzten rücklings auf sein Bett, ich habe mich oder ihn noch nie so lachen sehen. Wir saugten uns an unseren Mündern mal wieder bombenfest, meine Zunge schmerzte. Muskelkater.
Wieder das Knarren der Treppen nicht gehört, das Klopfen auch nicht und wieder stand seine Mutter im Zimmer.
Doch diesmal war es ohne Worte. Klaus völlig nackt, unsere Lippen hingen wie Saugnäpfe aneinander und ich hatte eine Hand zwischen seinen Beinen. Jetzt dürfte es wirklich so ausgesehen haben als würde ich über den Sohn herfallen. Und er war wohl meiner rohen Gewalt ausgeliefert.
» Jungs, « sagte sie nach ein paar Sekunden, » ihr habt ja nicht mal mein Klopfen gehört. «
Klaus wischte sich über den Mund und fuhr durch seine zersausten Haare. » Mutti, ich .. wir. «
» Nein, Klaus. Du musst dazu nichts sagen. Dein Vater und ich – wir.. äh, ja, wir wissen Bescheid, du musst nichts mehr verheimlichen. Wir finden es Ok und wir erwarten euch jetzt baldigst auf der Terrasse. Dario, sieh bitte zu dass unser Sohn etwas ansehnlich da unten erscheint, die Ulrichs wollen vorbeikommen. Wir möchten uns nicht blamieren! « sprach’s, kehrte um und verschwand.
Seine herrlichen grünen Augen. Tief sahen wir uns an. » Du musst dich nicht mehr outen, das hat jetzt endgültig gereicht. Aber wer sind um Himmels Willen die Ulrichs?«
» Gib mir erst Mal die neuen Shorts « sagte er und zeigte auf den Stuhl.
Ich konnte es nicht lassen. » Schön, die kannst du haben, aber anziehen darf ICH sie dir. Ansonsten kannst du zusehen wie du dran kommst. «
» Dieses ist Erpressung. «
Ich grinste wohl über das ganze Gesicht. » Richtig, hundert Punkte. «
» Schön, nun mach, die warten auf uns. Die Ulrichs sind übrigens alte Freunde meiner Eltern. Wohnen am anderen Ende des Dorfs. Ab und an besuchen sie sich, heute wollen die nun anscheinend hier antanzen. Sind aber angenehme Leute. Paul ist Rechtsanwalt und seine Frau, die Christine, lehrt an der Sonderschule. «
Vorsichtig stieg er in die Hosenbeine und es war nicht zu vermeiden dass ich dabei vor meinem Herzblatt kniete.
» Dein Schwanz macht das jetzt aber nicht mit « sagte ich süffisant, als ich seinen Ständer betrachtete.
Klaus stützte seine Hände auf meinen Kopf. » Ist das ein Wunder? Du machst den völlig verrückt. Nun mach endlich zu, sonst erwischen sie uns noch in einer Situation, die wirklich nicht für ihre Augen ist. «
Schnell verpasste ich Klaus’ Eichel einen Kuss und zog ihm dann die Hosen hoch. Als ich aufstand und unsere Augen sich trafen – schwiegen wir. Kein Kuss, kein streicheln, kein Wort – nur angesehen haben wir uns.
» Du bist so… so unheimlich lieb… « stotterte mein Schützling nach einer ganzen Weile.
Ich drückte ihn an den Armen. » Ich wollte soeben das gleiche sagen. So, mein Kleiner. Jetzt kommt erst der spannende Moment: Wie kommst du die Treppen runter? «
Da standen wir und sahen an die 20 Stufen hinab.
» Tragen « sagte Klaus trocken.
» Ach ja, und wie stellst du dir das vor? Mit dem Gips wiegst du bestimmt 80 Kilo. «
» Ich wiege netto 68,5 Kilo, plus 8 der Gips. Sind 76, 5 ungrade. « sagte Klaus wissenschaftlich.
» Dazu kommen 120 Gramm die Hose und 50 das T-Shirt. Ach ja, dazu noch mal 120 Gramm für einen steifen Schwanz und zwei Nüsschen. Was sagst du nun? « erwiderte ich.
Wir grinsten uns an, dann kindliches Gelächter.
» Hepp « rief ich und nahm Klaus auf meine Arme. Es ging bergab, Klaus konnte sich am Geländer festhalten und ich kann ja schon was vertragen. Außerdem, das hatte ich mir ja immerhin gewünscht.
» Wenn wir je heiraten, wirst du mich wohl genauso über die Schwelle tragen « sagte er unterwegs mehr beiläufig.
Ich blieb schnaufend stehen. » Was sagtest du grade? «
» Dass ich dich über die Schwelle unserer Wohnung trage, sollten wir uns irgendwann das Jawort geben. « antwortete er kleinlaut.
» Aha, möchte ich dir an dieser Stelle auch geraten haben. «
Das Wort heiraten ging mir durch den Kopf. Irgendwie find ich das ja unsinnig. Gut, warum nicht ist die andere Seite. Zumal es wirklich Dinge gibt, die dann einfacher sind. Aber ob ich das wirklich will? Nun, gut, wir haben Zeit, viel Zeit.
Wir traten hinaus in den glühenden Sommer. Die Terrasse ist durch eine riesige Markise vor der brennenden Sonne abgeschirmt. Darunter ein großzügiges Sitzarrangement, Polsterliegen, Tische, Stühle, Blumenkübel mit allerlei Sommerblumen. Die Leute verstehen etwas von Gartenbau, scheint mir. Von der Terrasse aus läuft ein weiträumiger Rasen in ein wirklich tolles, mit Bäumen bestandenes Grundstück. Von außen sieht man das gar nicht.
» Ah, da seid ihr ja endlich « rief uns seine Mutter entgegen.

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