Weiße Federn

Die Sonne war brennend heiß und strahlte mit aller Helligkeit. Es war einer dieser Tage, an denen man am liebsten draußen am See sein wollte um sich abkühlen und genießen zu können. Aber er musste ja in der Schule sitzen. Er sah sehnsüchtig aus dem Fenster und bemerkte dabei nicht, dass ihn Frau Kleist, die gerade unterrichtete, wütend ansprach.
Schon mehrmals hatte sie seinen Namen genannt und die ganze Klasse sah zu ihm.
„Könnte der Herr vielleicht aus seinem Traumland zurück zum Unterricht kommen und uns die Aufgabe lösen?“, fragte Frau Kleist und wurde dabei im wütender.
Erst als André ihn mit dem Fuß anstieß, bemerkte er es und lehnte sich trotzig in seinem Stuhl zurück.
„Haben sie gehört, was ich soeben sagte?“
„Ja, es ist angekommen. Und wenn sie so gütig wären und mir die Aufgabe noch einmal stellen werde ich sie beantworten, ansonsten kann ich ihnen nicht helfen“, meinte Lucas gleichgültig.
„Raus! So eine Art muss ich mir nicht bieten lassen.“
„Wie sie meinen, aber beschweren sie sich nicht, wenn ich das nächste Mal die Hausaufgaben nicht habe“, meinte Lucas noch während er aufstand und ging zur Tür.
Ihm war es egal, dass die Frau mit dem Zeigestock in der Hand, ihm gerade wütend und außer Fassung anstarrte, auch dass ihn seine Mitschüler mit teils verwunderten, teils verwirrten oder auch argwöhnischen Blicken verfolgten. Er wollte nur raus aus dieser Schule.
„Ach und noch was“, sagte Lucas als er schon an der Tür war und sich umdrehte.
„Sie sollten mal über die Farbkombinationen ihrer Kleidung nachdenken, es wirkt doch eher etwas zu schrill, auch wenn sie meinen dadurch Aufmerksamkeit zu bekommen.“
Dann ging er und ließ die Tür ins Schloss fallen. Frau Kleist blieb erstarrt stehen. Dass sie Lucas nicht leiden konnte war kein Geheimnis. Gründe dafür gab es viele, einer war seine Art mit manchen anderen umzuspringen, ein anderer seine Neigungen in Bezug auf seine Beziehungspartner, denn diese waren ausschließlich männlicher Herkunft.
Letzteres war allen anderen so ziemlich egal. Dem Einen mehr und dem Anderen weniger. Lucas ging die Treppen nach oben und ließ sich auf dem Dach nieder. Er setzte sich auf den Beton und schloss die Augen. Er genoss das Gefühl der Sonne auf seiner Haut und träumte etwas vor sich hin.
„Hey, sag mal, was ist los? Du bist heute ja wieder mal sehr aggressiv“, sagte André plötzlich und setzte sich zu ihm.
„Ich weiß auch nicht. Ich will hier raus! Mir geht das heute alles auf den Geist. Ich weiß nicht was los ist. Eigentlich lasse ich mir meine Laune nicht verderben, aber heute kriege ich gar nicht erst gute Laune“, sagte Lucas leise und legte sich hin.
André sah ihn verwirrt und besorgt zugleich an.
„Wer hat dich sitzen lassen?“, fragte André aus heiterem Himmel.
„Was? Niemand“, sagte Lucas verwirrt und sah erst jetzt Andrés grinsen.
„Ach man. Du Blödmann. Du weißt doch, dass ich schon lange keine Beziehung mehr hatte.“
„Stimmt, bei dir sind zwei Monate wirklich lang. Immerhin wechselst du deine Liebhaber wie Unterwäsche“, sagte André grinsend.
„Na komm, die Unterwäsche wechsle ich schon häufiger“, meinte Lucas nun lächelnd.
„Na endlich, ich dachte schon ich müsste noch mehr raus hauen um dich endlich wieder lächeln zu sehen“, meinte André leise und lächelte ebenfalls.
„Danke“, sagte Lucas sanft und zog André zu sich.
Er küsste ihn kurz auf die Stirn.
„Na komm wir gehen wieder runter.“
„Oki doki“, meinte André und stand auf.
Die beiden waren sehr gute Freunde, auch wenn sie sich manchmal um den gleichen Typen stritten. Aber das gehörte auch dazu. Zwischen ihnen lief aber nie mehr als nur das normale Freundschaft. Keine Liebesspielchen oder sonstiges in diese Richtung.
André wollte sich nicht in ihn verlieben und deshalb ging er manchmal auf Abstand, aber das war vielleicht auch gut so, denn mit denen, die mal mit Lucas ein Verhältnis hatte, war nun keine Freundschaft mehr zwischen Lucas und denen möglich. Meistens blockte Lucas ab und ließ niemanden an sich ran.
Außer André war kaum einer in der Lage mit ihm auch nur Ansatzweise vernünftig zu sprechen.
„Sag hast du schon das Neuste gehört?“
„Was denn?“
„Wir kriegen einen neuen Schüler, leider in der Parallelklasse. Er soll …“
„Er?“, fragte Lucas grinsend.
„Hey, lass mir auch mal ne Chance“, sagte André beleidigt.
„Das überlege ich mir noch.“
„Ja, ja. Wir müssen wohl wieder etwas streiten.“
„Warum?“
„Weil er vom Erzählen her, deinen wie meinen Geschmack voll ins Schwarze trifft.“
„Was denn? So einen Traum gibt’s doch gar nicht.“
„Oh doch. Na Morgen soll er den ersten Tag haben.“
„Okay. Dann weißt du, wo ich morgen zu finden bin“, meinte Lucas lächelnd.
„Ja, ja. Ist ja mal wieder typisch.“
„Ich weiß“, sagte Lucas noch und setzte sich an seinen Platz. Der Rest des Tages verlief unspektakulär. Ende der Schule, Gang nach Hause und dann war es auch schon fünf Uhr Abends und Lucas hatte nun auch keine Lust mehr noch etwas zu unternehmen und ging in sein Zimmer.

xxx

Als André am morgen aufwachte, war es gerade sieben und sein Wecker würde gleich klingeln, also stand er schon auf, wenn er schon mal wach war und ging ins Bad. Er fragte sich was der neue für ein Typ sein würde und machte sich den morgen über so seine Gedanken darum, bis es ihm müde wurde und er es ließ.
Er machte sich soweit fertig und ging los um Lucas abzuholen. Er wunderte sich schon etwas als, er diesen vor der Tür stehen sah?
„Was hat dich aus dem Bett getrieben. Sonst schläfst du immer noch wenn ich hier ankomme.“
„Sollte ich die Frage an dich weiter leiten? So früh warst du noch nie hier“, sagte Lucas grinsend.
„Tja. Wir haben wohl beide den gleichen Grund“, meinte André und zuckte mit den Schultern.
„Scheint mir auch so. Na, dann lass uns den Neuen mal begutachten.“
„Klar.“
„Ach ich muss noch kurz zum Direktor, wegen der Sache gestern“, sagte Lucas genervt.
„Geht klar. Ich sage Bescheid.
„Danke.“
Daraufhin ging Lucas los. Als er dort ankam und klopfen wollte, machte jemand die Tür auf und lief ihn fast um.
„Morgen“, sagte der Andere mürrisch.
„Morgen. Wer ist dir über die Leber gelaufen?“, fragte Lucas wie immer auf die Stimmung der anderen reagierend.
Der Andere kam dabei aus seinem Konzept und sah ihn verblüfft an.
„Privates“, sagte er dann knapp und ging an Lucas vorbei.
Lucas ging ins Büro und setzte sich, als der Direktor ihm einen Platz anbot.
„Was sollen wir mit dir machen? Das ist in zwei Monaten der vierte Besuch von dir.“
„Ich habe ihr nur gesagt wie meine Meinung zu ihrer Kleidung war, sie fragt doch immer nach Farbkombinationen.“
„Das meinte ich auch nicht. Ich meinte die Sache mit der geistigen Abwesenheit.“
„Ich hatte einen schlechten Tag.“
„Ach so? und das gleich zweimal im Monat?“
„Ja.“
„Na gut, geh zum Unterricht.“
„Jepp.“
Auf dem Weg zum Klassenraum, kam ihm der Typ von vorhin entgegen. Er achtete nicht auf den Weg und lief Lucas fast um, da dieser auf stur schaltete und nicht ausweichen wollte.
„An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, so durch die Gegend zu rennen, man begegnet manchmal ein paar Typen denen man besser aus dem Weg geht.“
„Was geht dich das an?“, fragte der andere ebenso stur.
„Du bist neu oder?“
„Ja und?“
„Hör lieber auf manche Ratschläge. Sie könnten dir von nutzen sein“, sagte Lucas und ging.
„Hey, da bist du ja schon“, sagte André erfreut.
„Ja, hat nicht so lange gedauert, wie ich dachte.
„Hast du den neuen nun schon gesehen?“, fragte André begeistert.
„Nein, aber deiner Stimmung nach zu urteilen, scheint er ja nicht verkehrt zu sein“, meinte Lucas lächelnd und setzte sich.
„Na ja. Mit ihm gesprochen habe ich noch nicht, aber er sieht toll aus.“
„Na dann.“
„So Leute. Damit auch ihr wisst, wer von nun an mit euch zusammen am Sportunterricht teilnehmen wird und auch in den Wahlpflichtkursen dabei ist, werde ich euch mal unseren neuen Schüler vorstellen“, sagte der Direx.
Ein Junge in ihrem Alter kam in den Klassenraum. Groß, gut gebaut, fand Lucas. Der neue trug normale Jeans und ein weißes Hemd, welches aber die oberen drei Knöpfe offen hatte und Blick auf seinen Körper gab. Sein Haar war so lang das ihm bis kurz über die Augen reichte und dunkel.
Er hatte braune Augen. Nach einigen Minuten dämmerte Lucas etwas.
„Das ist Jamie Hunter. Er wird diese Woche auch erst mal bei euch sein, da die Anderen ja auf Klassenfahrt sind“, sagte der Direktor und sah in die Klasse.
„Am Besten setzt du dich zu Lucas und André. Scheint der einzige Platz zu sein der frei ist.“
„Okay“, sagte Jamie und setzte sich in Bewegung.
Die Augen der Mädchen verfolgten ihn und die Jungs sahen nur Argwöhnisch kurz hin. Bei seinem Aussehen aber kein Wunder. André bekam seinen Mund kaum wieder zu.
„Starr nicht so. Das fällt auf.“
Lucas stieß ihn an.
„Sorry“, sagte André nur leise.
Als Jamie näher war, erkannte er Lucas ebenfalls und grinste. Dabei sah er nach unten. Er setzte sich vor die beiden in die freie Bank.
„So sieht man sich wieder“, meinte Lucas grinsend.
André sah ihn entgeistert an.
„Tja. Ich hätte vorhin wohl freundlicher sein sollen, wenn ich es jetzt ne Woche mit dir aushalten muss“, meinte Jamie und setzte sich so, dass er André und Lucas sah.
„Ja, hättest du, jetzt musst du meine schlechte Laune ertragen“, meinte Lucas und grinste.
„Scheint so. Du bist aber auch stur.“
„Dass sagt der Richtige.“
„Ähm… entschuldigt kurz. Du sagtest, du hast ihn noch nicht gesehen, Lucas.“
„Sorry, vorhin wusste ich noch nicht dass er es ist“, meinte Lucas und lächelte sanft.
„Verzeihst du mir Kleiner?“, fragte Lucas und lächelte lieb.
„Nein. Du hast ja nicht die Wahrheit gesagt.“
Also das übliche Spiel, dachte sich Lucas und spielte mit.
„Gut. Wenn du mir nicht verzeihst, brauche ich heute Abend ja auch nicht bei dir sein.“
„Was. Du willst mich also auch noch allein lassen, was denkst du dir eigentlich.“ Jetzt fing André an zu lachen. Er kämpfte schon eine Weile dagegen an, aber jetzt konnte er nicht anders. Jamie hatte ihrem Gespräch zugehört und war etwas verwirrt.
„Du hast verloren. Also? Was krieg ich?“, fragte Lucas grinsend.
„Na ja. Eigentlich das Übliche, aber vor Augen Fremder? Ich weiß nicht, ob ihn das stören würde“, sagte André grinsend und sah Jamie an.
„Ich weiß ja nicht, worum es geht“, sagte Jamie lächelnd.
„Na dann, auch nicht schlimm. Dann brauche ich ja nichts befürchten.“
„Wie meinst du das?“, fragte Jamie.
„Wenn du nicht weißt, was ich meine, wirst du wohl nur etwas irritiert sitzen und kein Wort rauskriegen, also werde ich wohl mal meinen Einsatz liefern“, sagte André und gleich darauf folgten Taten.
Er küsste Lucas sanft auf die Lippen und blieb ein wenig dabei als Lucas den Kuss erwiderte. Erst dann löste er sich wieder von ihm und setzte sich. Wie er sagte brachte Jamie kein Wort raus.
„Du hast ohne mich Cappuccino getrunken, dafür musst du mir nachher einen holen“, sagte Lucas grinsend.
„Klar, aber erst in der Pause.“
„Seid … ihr ein Paar?“, fragte Jamie verwirrt.
„Nein, nur sehr gute Freunde. Aber wenn du Interesse hast, wir sind bei noch solo“, meinte Lucas grinsend und sah Jamie in die Augen.
Dabei bemerkte er einen blauen Schimmer in dem Braun von Jamies Augen.
„Nein. Ich denke nicht.“
„Na gut. Ein Versuch war es wert. Ich heiße übrigens Lucas und der Kleine hier ist André“, sagte Lucas und deutete auf André.
„Ich bin nicht klein.“
„Im Gegensatz zu mir schon.“
„Nur fünf Zentimeter“, protestierte André.
„Ihr seid wirklich kernig. Streitet ihr euch denn nur?“, fragte Jamie grinsend.
„Nein, wir sind die besten Freunde und das hier ist kein Streiten. Nur ein wenig Geplänkel“, sagte Lucas erklärend.
„Daran gewöhnst du dich, dass ist bei uns Normalzustand“, meinte nun André und grinste.
„Na, da habe ich mich ja auf was eingelassen“, sagte Jamie nur kurz und drehte sich um, um dem Unterricht zu folgen.

xxx

André ging gerade über die Straße um zu seinem Elternhaus zu gelangen, als ihn jemand rief. Er dachte erst es wäre Lucas, denn sonst nannte ihn nur Lucas André. Er drehte sich grinsend um und blieb gleich darauf erstarrt stehen.
„Hey? Alles in Ordnung?“, fragte Jamie, der ihn gerufen hatte.
„Ja, ja. Geht schon. Ich hatte jetzt nur jemand anderes erwartet“, sagte André stockend.
„Lucas, habe ich Recht?“, fragte Jamie etwas beleidigt.
„Ja, weil nur er mich bisher André genannt hat. Alle anderen nennen mich Andy oder auch Andre.
„Passt aber irgendwie nicht. André passt besser zu dir. Weswegen ich dir überhaupt nach bin. Ich wollte dich fragen, ob du heute schon etwas vorhast? Ich bräuchte nämlich etwas Hilfe.“
„In welchen Dingen denn?“, fragte André grinsend.
„In allen.“
Als Jamie das breiter werdende Grinsen bemerkte, wurde er etwas rot.
„Nicht in allem, in schulischen Dingen. Und ein wenig Gegendkunde wäre nicht schlecht. Ich kenne mich hier überhaupt nicht aus“, verbesserte sich Jamie schnell.
„Ach und deshalb bist du mir gleich einen halben Kilometer von der Schule aus gefolgt?“
„Nein. Ich wohne drei Häuser weiter. Na ja und als ich dich gesehen habe, kam ich auf die Idee doch gleich mal zu fragen ob du mir helfen kannst. Ich hätte sonst dich und Lucas in der Schule gefragt“, sagte Jamie verlegen.
„Ach so. Klar helfe ich dir. Wann willst du denn?“
„Wenn du Zeit hast heute noch?“
„Geht klar. Ich komme zu dir. Drei Häuser weiter sagst du?“
„Ja. Das wo noch keine Gardinen an den Fenstern sind.“
„Okay. Ich bin so gegen drei bei dir.“
„Danke“, sagte Jamie erleichtert und ging weiter.
André ging auch rein und machte sich sein Essen. In zwei Stunden war er also bei Jamie. Aber ihm war, als hätte er da noch etwas vergessen.
„André vergiss die Kleine nicht abzuholen. Ich geh zur Arbeit“, sagte seine Mutter, als sie in die Küche kam.
Sie arbeitete als Friseuse und hatte diese Woche Spätschicht.
„Mist ich wusste doch, da war noch was.“
„Warum? Hast du was geplant?“
„Ja, aber dann muss er eben mit. Ich hol sie pünktlich halb vier ab.“
„Danke“, sagte seine Mutter noch und ging los.
Nach dem André gegessen hatte, machte er noch schnell seine Hausaufgaben und schnappte sich dann seine Jacke und Schlüssel. Wenige Sekunden später klingelte er bei Jamie. Sein Haus war nicht schwer zu finden. Nicht nur das keine Gardinen dran waren, der Garten sah total verwildert aus. Da würde seine Familie noch ihre wahre Freude mit haben.
„Hallo. Komm rein“, sagte Jamie lächelnd.
„Hübsch habt ihrs hier“, sagte André grinsend. Drinnen sah alles frisch renoviert aus, aber dennoch wirkte es warm und war auch elegant eingerichtet, fehlten eben nur die Gardinen.
„Ich weiß. Unser Garten muss noch ran. Das wird nächstes Wochenende noch eine Tortur.“
„Soll ich helfen?“
„Du scherzt“, sagte Jamie ungläubig.
„Nein, dass war mein Ernst. Ich weiß wie anstrengend das ist und ich mache gerne solche Arbeiten. Ist mal was anderes, als ständig drinnen sauber zu machen oder Schularbeiten. Und da ich wenig Zeit für Sport habe, vergnüge ich mich dabei“, sagte André lächelnd.
„Du machst wenig Sport?“, fragte Jamie verwundert.
Hatte da jemand nur die Hälfte mit bekommen?
„Ja, hast du mir zugehört oder bei dem Teil meines Satzes abgebrochen?“, fragte André grinsend.
„Nein, nein. Ich habe zugehört, aber du siehst mir eher aus als wenn du recht gut mit Sport bei der Sache wärest.“
„Nein, das ist Veranlagung, bin ich auch ganz froh drüber, aber trotzdem wäre mir mehr Sport schon ganz recht, dann würde ich sofort wieder die Hausarbeit und den Garten fallen lassen würde“, sagte André lächelnd und sah hinter Jamie die Uhr. Schon viertel, langsam wird’s knapp.
„Jamie, du würdest mir einen riesen Gefallen tun, wenn du deine Jacke und Schuhe anziehst, dir deine Schlüssel nimmst und mitkommst“, sagte André verzweifelt.
„Warum?“
„Ich muss um halb vier noch beim Kindergarten sein, das hatte ich vorhin total vergessen.“
„Und ich soll wohl mit.“
„Ja. Bitte. Danach bin ich auch zur Hälfte für dich da.“
„Zur Hälfte?“
„Ja. Ich muss sie schließlich noch beschäftigen.“
„Wen?“
„Mein kleines Schwesterchen. Sie ist erst zwei und braucht viel Beschäftigung.“
„Och wie süß. Noch so klein?“, fragte Jamie und zog sich an.
„Ja. Du magst Kinder?“
„Richtig“, sagte Jamie lächelnd.
„Dann geh ich mal der Annahme, du willst später eigene.“
„Nein.“
„Was?“
„Erkläre ich ein anderes Mal nicht heute“, sagte Jamie lächelnd.
„Na gut“, sagte André nur gleichgültig und ging aus dem Haus.
Jamie schloss noch ab und folgte André zum Kindergarten.
„So kann ich gleich die Gegend etwas kennen lernen.“
„Ja. Genau“, meinte André grinsend und zeigte Jamie auf dem Weg zum Kindergarten noch einiges. Dort angekommen war es dann aber auch schon fünf nach halb. Er ging in den Gruppenraum seiner kleinen Schwester, die gleich auf ihn zu gerannt kam und ihm in die Arme lief.
„Oh hallo André, heute mit Begleitung? Hast du Angst das die Kleinen dich sonst wieder überfallen?“, fragte die Erzieherin.
„Das tun sie auch so“, meinte André verzweifelt, als ihn zwei der Kleinen am Pullover festhielten.
„Spielst du noch mit uns, André?“, fragte ein kleiner Junge und sah ihn fragend an.
André sah kurz zu Jamie und dieser lächelte leicht und nickte.
„Dann müsst ihr Jamie aber auch erst fragen, sonst ist er beleidigt“, sagte André und sah den Kleinen lächelnd an.
„Hey vergiss mich nicht“, meldete sich seine kleine Schwester.
„Keine Angst Lissi, dich kann man nicht vergessen. Bei so einem Wirbelwind fragt man sich eher wo er ist, wenn er nicht da ist“, sagte André und grinste seine Schwester an.
Auch Jamie war in die Hocke gegangen und beschäftigte sich mit ein paar von den Kindern, die ihn zum Spielen aufgefordert hatten. André beobachtete ihn dabei etwas. Jamie konnte gut mit Kindern umgehen und würde später sicher auch einen guten Papa abgeben, also warum wollte er keine Kinder.
Nach und nach wurden die Kleinen von ihren Eltern abgeholt, bis nur noch zwei da waren.
„Sollen wir die beiden nach Hause bringen. Die Eltern würden sich sicher freuen. Sonst sind die zwei noch so lange hier“, fragte André und nahm Lissi auf den Arm.
„Klar, ich rufe dann kurz bei den Eltern an.“
Die Erzieherin ging zum Telefon und kam nach einigen Minuten zurück.
„Okay. Alles klar. Die Eltern freuen sich. Frau Schmidt ist richtig froh, das sie nicht noch mal raus muss, sie hat wieder soviel Arbeit mit nach Hause nehmen müssen.“
„Gut, dann kommt mal ihr zwei, oder wollt ihr gar nicht zu eurer Mama?“, fragte André die Kleinen.
„Doch“, kam es im Einklang.
André grinste leicht und nahm auch noch den kleinen Richi auf den Arm. Jamie nahm Olli. Als sie Olli nach Hause gebracht hatte, gingen sie noch zu Frau Schmidt um auch Richi nach Hause zu bringen.
„Oh. Hallo André. Das ist lieb das du mir den kleinen nach Hause bringst. Ich hatte wirklich so viel zu tun, sonst hätte ich ihn längst abgeholt“, sagte Frau Schmidt dankbar.
„Keine Ursache. Wenn ich schon mal da bin. Aber jetzt muss ich Lissi auch nach Hause bringen, damit sie den Sandmann nicht verpasst“, sagte André grinsend.
„Okay. Danke noch mal. Und bei Gelegenheit, kannst du mir ja mal deinen Freund vorstellen, aber jetzt muss ich weiter machen.“
„Geht klar“, sagte André und verabschiedete sich.
„Das machst du also am Nachmittag, weshalb deine Zeit für Sport begrenzt ist, hm?“, fragte Jamie lächelnd.
„Ja, aber irgendwie ist das auch Sport. Die Kleinen sind manchmal echt anstrengend, aber es macht Spaß.“
„Das merkt man“, sagte Jamie leise. Er hatte Lissi auf dem Arm, die ein wenig eingeschlafen war.
„Ein Kind steht dir gut“, sagte André grinsend.
„Danke.“
„Noch mal auf vorhin zurück. Wieso willst du keine Kinder, wenn du sie doch so gern hast. Und vorhin hat man auch gesehen, das du gut mit Kindern klar kommst“, sagte André verwirrt.
„Hast du es noch nicht gemerkt?“, fragte Jamie lächelnd. André wurde immer verwirrter. Jamie schien dies zu bemerken und sah kurz nach unten. „Also nicht“, sagte er kurz.
„Nein“, meinte André leise.
„Weswegen ich keine Kinder will ist eigentlich ein simpler Grund. Ich würde schon Kinder wollen, aber ohne die dazugehörige Frau und Mutter“, sagte Jamie und sah Lissi an.
André blieb erstarrt stehen und vergaß sogar kurz zu atmen.
„Hey, wenn du mir nicht umkippen willst, solltest du schleunigst wieder das Atmen anfangen, oder hast du vergessen wie das geht?“, fragte Jamie besorgt.
André schüttelte mit dem Kopf und atmete einmal tief durch.
„Geht’s wieder? Ich wollte dich wirklich nicht so sehr schocken, aber du hast gefragt“, sagte Jamie leise, als André sich langsam wieder in Bewegung setzte.
„Tut… mir leid. Das kam etwas plötzlich. Ich war nicht darauf gefasst, dachte jetzt kommt so was wie, ich bin nicht in der Lage Kinder zu zeugen, oder ich will keine, damit ich meine Berufskarriere durchziehen kann“, sagte André stockend.
„Nein. Das wäre für mich nie ein Grund um keine Kinder zu haben. Aber ich kann mit Frauen nun mal nichts anfangen und sie interessieren mich auch nicht sonderlich, als Freunde okay, aber in einer Beziehung will ich keine Frau“, erklärte Jamie leise. Vor Andrés Haustür nahm André ihm Lissi ab und schloss auf.
„Willst du noch mit rein kommen, ich hatte ja nun praktisch den ganzen Tag überhaupt keine Zeit für dich.“
„Ja, einen Moment habe ich schon noch Zeit“, sagte Jamie lächelnd und folgte André ins Haus.
André gab seiner kleinen Schwester noch etwas zu essen und setzte sie später in die Badewanne. Jamie beobachtete ihn dabei und mit jedem kleinen Teil, den er mehr über André wusste, wuchs sein Interesse. André erzählte die während er Lissi badete ein wenig über sich und stellte auch Jamie ein paar Fragen.
„Warum seid ihr hergezogen?“, fragte André ihn.
„Weil mein Vater eine neue Arbeitsstelle hat und von hier dichter dran ist. Außerdem wollten meine Eltern schon lange in ein eigenes Haus ziehen und dies bot die beste Möglichkeit.“
„Aber ich muss dich vorwarnen. Die Parallelklasse ist noch um einiges verrückter, als unsere.“
„Da kann man sich ja auf einiges freuen.“
„Ja. Aber sei unbesorgt. Wenn es dir zuviel wird. Lucas und ich stehen dir gern zur Seite“, sagte André grinsend.
„Danke. Sag mal, diese Sache heute Morgen. Macht ihr das öfter?“
„Kann vorkommen. Wir kennen uns schon acht Jahre und er hat von uns beiden als erster erkannt, das er doch eher auf Jungs steht. Na ja, einige Zeit später hat er mit diesem Spiel angefangen. Wir spielen eine ernste Situation um andere etwas zu verwirren, und wer als erstes lacht, muss dem anderen etwas geben. Erst waren es Kleinigkeiten. Was weiß ich. Essen kochen oder so. Bis er mich einmal aus Freude einfach geküsst hat. Er hatte ein Spiel gewonnen beim Fußball und war danach zu mir gekommen um es gleich zu erzählen. Und als er seine Freude nicht mehr halten konnte, hat er mich geküsst. Und dabei war es nicht nur ein normaler Kuss. Ich fühlte mich anfangs etwas überrumpelt, aber ich habe ihm nachgegeben, weil es mir gefiel. Er hat es gemerkt und sich nach einer Weile wieder von mir gelöst. Dabei grinste er verlegen. Er konnte ja nicht ahnen dass ich so reagieren würde. Er wollte es eigentlich nur aus Spaß machen, nur ist dabei kein Spaß geblieben. Ich hatte es vorher schon manchmal bemerkt, aber erst da wurde mir klar, das ich schwul bin und dabei ist es bis heute auch geblieben.“
„Wart ihr zusammen?“
„Nein. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht dazu bereit und wir fanden es besser es zu lassen, weil wir beide Angst hatten das unsere Freundschaft darunter leidet. Außerdem hat es nie wirklich gefunkt. Es war nur ein Kuss, wenn auch ein etwas heftiger. Seitdem ist mein Spieleinsatz ein Kuss für ihn.“
„Und was bekommst du, wenn er verliert?“
„Sein Spezialgericht. Er kocht für sein Leben gern, aber er hat nur ein Rezept welches von seiner eigenen Hand ist und das variiert er und bisher durfte nur ich es essen. Er sagt, das er es mal seinem Freund kochen will“, sagte André lächelnd.
„Ach so. Deine kleine Schwester dürfte schon recht müde sein.“
„Ich merke das schon. Ich glaube heute schläft sie noch während des Sandmanns ein“, sagte André lächelnd und nahm sie aus der Wanne. Er trocknete sie ab und zog ihr etwas an. Dann gingen sie ins Wohnzimmer und schalteten den Fernseher ein. Jamie saß mit Lissi schon vor auf der Couch und Lissi fragte ihn aus, ob er auch Sandmann guckt. Da Jamie die alten Folgen ebenfalls kannte, konnte er ihr davon erzählen. André setzte sich zu ihnen und rutschte etwas runter um bequemer sitzen zu können. Lissi sah gespannt die Geschichte des Sandmanns an. André fielen nach und nach die Augen zu und er schlief etwas ein. Jamie bemerkte dies recht schnell und ließ ihn schlafen. Als der Sandmann zu Ende war, brachte er Lissi ins Bett und wartete bis sie schlief. Dann ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich wieder neben André. Er strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht und weckte ihn damit sanft.
„Wer wollte während des Sandmanns einschlafen?“, fragte Jamie grinsend.
„Wo ist Lissi?“
„Im Bett. Sie schläft. Aber sie hat den Sandmann durchgehalten. War wohl etwas viel für dich heute, hm?“
„Das müsste ich dich eigentlich fragen.“
„Tja. Ich bin aber nicht eingeschlafen, das bist du“, sagte Jamie lächelnd, als André sich setzte. „Ich muss auch nach Hause und du solltest auch ins Bett.“
„Klar. Aber ich bring dich noch ein Stück.“
„Kannst du machen, aber warum, wenn du jetzt schon schläfst.“
„Weil ich noch zur Mülltonne muss. Flaschen wegbringen.“
„Ach so. Has du eigentlich keinen Dad?“
„Doch. Der kommt aber nur am Wochenende. Er arbeitet weiter weg.“
„oh. Auch nicht so toll, oder?“
„Och es geht. Ist Gewöhnungssache.“
„Na dann“, sagte Jamie lächelnd und stand auf. „Wir sehen uns ja morgen in der Schule.“
„Ja. Und vergiss nicht. Wir haben erst zur zweiten.“
„Geht klar. Also dann, bis morgen“, sagte Jamie und ging.
„Schlaf gut.“ André schmiss noch die Flaschen weg und ging nach Hause. Nach einer Dusche fiel er erschöpft ins Bett und schlief sofort ein.

„André, du kommst zu spät. Steh auf“, sagte Andrés Mutter am nächsten Morgen und versuchte ihn zu wecken.
„Bin ja schon wach“, meinte André verschlafen. Er sah auf den Wecker und bemerkte wie spät es schon war. Er sprang auf und zog sich schnell an. Dann ging er ins Bad und anschließend noch in die Küche, um etwas zu essen. Er schnappte sich seine Sachen und lief los. Die Stunde hatte schon begonnen, als er in der Schule ankam. Er klopfte kurz und ging in den Klassenraum. „Entschuldigung. Ich habe verschlafen“, sagte André und setzte sich.
„Das ist selten dass du zu spät kommst. Wirst du etwa krank?“, fragte Lucas besorgt.
„Nein. Ich hatte meinen Wecker nicht gestellt“, meinte André nur. Jamie sah ihn grinsend an, als André zu ihm sah.
„Der Sandmann hat wohl gute Arbeit geleistet“, meinte Jamie daraufhin.
„Ja. Scheint mir auch so.“ Lucas sah André fragend an. Doch dieser gab ihm ein Zeichen es später zu erklären. Nach der Stunde waren nur noch wenige im Raum und unterhielten sich
„Also? Was ist mit dem Sandmann?“, fragte Lucas.
„Ich bin gestern eingeschlafen, als mein Schwesterchen diesen eben genannten sich angesehen hat.“
„Und woher weißt du davon, Jamie?“
„Ich war bei ihm zu der Zeit“, sagte Jamie leise.
„Ich wollte ihm gestern eigentlich nur sagen was wir dieses Schuljahr bisher gemacht haben. Bis mir einfiel das ich Lissi abholen musste und da habe ich ihn mitgeschleift.“
„Und die Kleinen haben dich wieder überfallen.“
„Ja, aber nicht nur mich. Jamie war auch dran. Na ja und am Abend ist er eben noch mit zu mir gekommen, aber fiel mit erzählen war auch nicht.“
„Ach, also noch ein Kindernarr“, sagte Lucas grinsend. „Dann willst du sicher auch eigene.“
„Nein“, sagte Jamie und lächelte, als ihm Andrés Reaktion in den Sinn kam. Dieser schien den gleichen Gedanken zu haben und rutschte etwas unter den Tisch.
„Nein? Warum?“, fragte Lucas grinsend.
„Du fragst obwohl du es weißt“, meinte Jamie grinsend.
„Tja. Ich bin nur höflich. Ich will es von dir hören und nicht nur vermuten.“
„Na dann. Ich bin schwul“, sagte Jamie leise.
„Okay. Damit hätten wir das. Die Mädchen werden dieses Merkmal verfluchen, glaub mir.“
„So sehr stört mich das auch nicht“, meinte Jamie nur.
„Na wenn du meinst. André?“, fragte Lucas daraufhin und hielt ihn fest, als dieser fast mit seinem Stuhl umkippte. „Was sollte das werden?“
„Nichts“, sagte André verlegen.
„Du bist etwas blass, ist wirklich alles in Ordnung. Du bist schon die ganze Woche so matt.“
„Geht schon. Den einen Tag halte ich schon noch durch.“
„Besser du gehst nach Hause. Wir haben heute Sport.“
„Erst die letzten beiden Stunden, da kann ich immer noch gehen.“
„Na gut“, sagte Lucas misstrauisch. Jamie sah ihn besorgt an. In der Stunde schlief André fast wieder ein und bekam nur die Hälfte des Unterrichts mit. Bis ihn jemand antippte.
„Geh besser nach Hause. Du kriegst doch eh nichts mit“, sagte Jamie leise. André sah auf und ihm in die Augen. Er versank leicht darin und schüttelte dann den Kopf.
„Nein. Ich komme schon klar.“
„Sturkopf.“
„Ich weiß“, sagte André grinsend.
„André? Geht es ihnen nicht gut?“, fragte der Lehrer plötzlich. André erschrak etwas und sah nach vorn.
„Er ist heute nicht ganz auf dem Dampfer.“ Antwortete Lucas für ihn.
„Wenn es nicht mehr geht, bringt dich jemand nach Hause.“
„Okay“, sagte André und stützte seine Stirn auf die Arme. Nach der Stunde kam der Lehrer zu ihm.
„Du gehst besser nach Hause. Du siehst nicht gut aus. Heute passiert eh nichts Neues. Jamie bringt dich heim.“
„Warum nicht ich?“ beschwerte sich Lucas.
„Weil du den unterricht gut gebrauchen kannst. Also, geht das in Ordnung Jamie?“
„Ja“, meinte dieser und packte seine Sachen zusammen. André packte seinen Kram auch zusammen und stand auf. Dabei schwankte er kurz, fing sich aber schnell wieder.
„Ruh dich gut aus“, sagte Lucas besorgt.
„Ja. Bis dann“, sagte André und ging mit Jamie mit. Als sie bei André zuhause ankamen, ließ sich André auf sein Bett fallen. Er bemerke nicht das Jamie auf ihn zukam, erst als dieser seine Hand auf Andrés Stirn legte.
„Du hast Fieber“, sagte er nach einer Weile. André sah ihn verlegen an und setzte sich.
„Tut mir leid, das du jetzt mit musstest.“
„Schon okay. So bleibt mir der restliche Schultag erspart. Außerdem macht es mir nichts aus, mich um dich zu kümmern.“
„Ach wirklich?“, fragte André grinsend und stand auf. Er ging langsam in die Küche, wobei Jamie ihm folgte.
„Wirklich“, sagte Jamie nach einer Weile. André sah ihm in die Augen und bemerkte das leichte Lächeln. „Du bist süß, wenn du so verlegen bist.“
„Süß also“, sagte André grinsend. Er setzte sich, während der Wasserkocher, das Teewasser erwärmte.
„Ja. Geh ruhig schon in dein Zimmer. Ich bring dir den Tee mit. Nicht das du mir hier noch umkippst“, sagte Jamie besorgt, als André sich mit beiden Händen durchs Gesicht fuhr.
„Okay“, meinte André nur leise und stand auf. Er ging langsam in sein Zimmer, wenn auch auf wackligen Beinen und ließ sich ins Bett fallen. Er schloss die Augen und bemerkte nicht mehr, dass er einschlief. Jamie stellte den Tee auf den Kleinen Tischen und kniete sich neben das Bett. Er legte André richtig ins Bett und decke ihn zu. Dann legte er ihm einen feuchten Lappen auf die Stirn. André schlief die nächsten zwei Stunden und wachte auch nur auf, weil seine Mutter ins Zimmer kam.
„Oh. Du bist schon da? Was ist denn los?“
„Ich habe mir wohl ne Grippe eingefangen“, sagte André leise und stützte sich auf die Ellenbogen.
„Na dann ruh dich aus. Das du mir nicht noch was Ernsteres kriegst. Und wer ist dein Freund?“, fragte sie lächelnd.
„Mum? Die Betonung kannst du weg lassen. Er ist neu in unsere Klasse gekommen und heißt Jamie“, sagte André verlegen und sah zu Jamie.
„Hallo. Ich wurde beauftragt ihren Sohn heil nach Hause zu bringen“, sagte Jamie lächelnd.
„Das war lieb von dir. Es würde mir auch ganz recht sein. Wenn du noch etwas bleibst. Ich muss nämlich Lissi abholen.“
„Geht klar“, sagte Jamie und setzte sich wieder neben das Bett.
„Also dann? Ich denke ich fahr gleich noch einkaufen. Bin so gegen acht wieder hier.“
„Klar“, sagte André leise und ließ sich zurück sinken. Seine Mutter ging und damit waren sie allein. „Stört es dich, wenn ich dich kurz allein lasse?“
„Nein. Aber sagst du mir wo du hin willst?“
„Duschen“, sagte André grinsend. „Willst du vielleicht mitkommen?“
„Verlockendes Angebot, aber ich denke, dann würde ich mich sicherlich bei dir anstecken.“
„Hast du sicher schon.“
„Ich hoffe nicht. Wie sieht das denn aus? Dann denken die noch wir hätten ein Verhältnis“, sagte Jamie grinsend.
„Du kannst das Spiel noch nicht gut genug“, sagte André grinsend. „Machst du essen?“, fragte er dann lächelnd.
„Ich kann aber bestimmt nicht so gut kochen wie Lucas.“
„Macht nichts. Such dir was du brauchst.“
„Okay.“ André suchte sich noch alles zusammen und verschwand im Badezimmer. Jamie grinste leicht und ging in die Küche. Er suchte sich einiges zusammen und fing an.
„Singen kannst du also auch?“, fragte André leise und lächelte, als er in die Küche kam. Jamie hatte das Radio eingeschaltet und mitgesungen. Er sah André verlegen an.
„Nur wenn ich in der Küche bin“, sagte Jamie erklärend.
„Na gut. Dann eben nur hier. Was machst du denn zu essen?“
„Etwas, was mir meine Mutter immer macht, wenn ich krank bin.“
„Und das wäre?“, fragte André leise und stellte sich neben Jamie, um in den Topf sehen zu können.
„Ein altes Rezept meiner Familie. Eigentlich wie eine Hühnersuppe nur etwas nahrhafter und es schmeckt besser.“ Erklärte Jamie.
„Richt nach Provencekräutern.“
„Sind auch drin“, sagte Jamie grinsend.
„Dachte ich mir fast, du Witzbold.“
„Du zitterst etwas.“
„Ich weiß. Mir ist auch kalt.“
„Dann wird’s Zeit das du was isst.“
„Ich hol nur zwei Teller.“
„Stehen die nicht hier irgendwo?“
„Nein. War kein Platz mehr, stehen im Flur.“
„Ach so. Aber kipp nicht um.“
„Keine Bange“, sagte André und holte wie angedroht die Teller. Als er zurück war, hatte Jamie das Essen auch fertig und füllte es auf die Teller, die eher Schüsseln glichen, da sie mehr tief als breit waren. „Wir können in meinem Zimmer essen.“
„Okay. Aber einen Löffel brauchst du trotzdem, denke ich.“
„Denke ich auch. Die zweit Schublade neben dir“, sagte André grinsend und ging schon vor. Er setzte sich vorsichtig auf sein Bett und gab Jamie eine der Schüsseln, als dieser sich neben ihn setzte. Daraufhin schaltete André den Fernseher ein. Als er seine Schüssel leer hatte, stellte er sie auf den Fußboden, ebenso Jamie.
„Na ist dir wärmer?“
„Noch nicht sonderlich“, sagte André leise. Er sah zum Fernseher und sah aus dem Augenwinkel heraus, was Jamie machte. Dieser zog sich die Decke über die Schultern und rückte näher an André heran, um ihn damit auch in die Decke einzuschließen.
„Man du zitterst wirklich noch sehr heftig“, sagte Jamie besorgt.
„Ich weiß. Aber ich garantiere für nichts, wenn ich einschlafe“, sagte André und sah Jamie grinsend an.
„Also auf eigene Gefahr.“
„Ja.“
„Na dann muss ich wohl vorsichtig sein, falls du wirklich einschlafen solltest“, sagte Jamie lächelnd. André sah ihm dabei in die Augen und versank darin. Er drehte sich schnell wieder um und sah zu Fernseher, lehnte sich aber dennoch mit seinem Rücken an Jamies Brust. „Hey? Alles in Ordnung?“
„Ich sagte doch ich garantiere für nichts“, sagte André leise.
„Ach so?“ Jamie glitt mit seiner Hand um Andrés Hüfte und unter dessen T-Shirt.
„Jamie?“
„Hm?“
„Was machst du da?“, fragte André verwirrt. „Ich meine, nicht das mir nicht gefallen würde, aber du verwirrst mich ein wenig.“
„Dann klappt’s ja“, sagte Jamie grinsend und schob Andrés T-Shirt hoch und zog es ihm aus. „Ich denke nur, so wird dir auch nicht wärmer, also mache ich dir warme Gedanken“, sagte Jamie grinsend.
„Ach, hast du das vor, ja?“
„Nein. Aber ohne T-Shirts kann ich dich eher wärmen“, meinte Jamie daraufhin sanft und zog sein eigenes aus, ehe er André wieder in den Arm nahm. Dieser lehnte sich wieder an und schlief auch nach einiger Zeit ein. Jamie legte ihn hin und sich daneben. Er nahm André in den Arm und hielt ihn fest.
„Jamie?“, fragte André nach einer Weile.
„Was denn?“
„Ich glaube, wenn du mich nicht ganz so an dich drückst, wäre es bequemer“, sagte André und lächelte Jamie an.
„Entschuldige. Aber wenn ich dich jetzt loslasse, fällst du aus dem Bett. Du schläfst nämlich sehr unruhig“, meinte Jamie leise und grinste.
„Das ist mein Normalzustand im Schlaf. Ich liege morgens auch meistens unten.“
„Warum hast du dann ein Bett?“
„Weiß ich auch nicht“, sagte André und legte seine Hand auf Jamies Brust. Dann schloss er wieder seine Augen und träumte etwas vor sich hin.
„Dir scheint ja zumindest nicht mehr kalt zu sein“, sagte Jamie grinsend, als er spürte wie Andrés Hand über seine Brust glitt.
„Ich sagte doch du liegst auf eigene Gefahr hier.“
„Ich weiß. Dein Fieber ist auch wieder runter. Ich denke mal du brauchst nur etwas Erholung“, sagte Jamie leise und strich André durchs Haar.
„Kannst du trotzdem so liegen bleiben?“, fragte André verlegen.
„Ja. Ich habe vorhin schon Zuhause angerufen und gesagt, das ich heute wahrscheinlich wegbleibe.“
„Ach hast du vorhergesehen, das ich dich frage?“
„Nein. Ich wäre auch anders nicht gegangen, weil ich dich mit Fieber nicht allein gelassen hätte. Da hätte ich eh nicht schlafen können, weil ich mir Sorgen gemacht hätte.“
„Du kennst mich doch kaum.“
„Und? Ist das ein Grund?“
„Nein. Aber ich bin gerade zu gedankenverloren, um einen logischen Gedanken zu fassen zu bekommen.“
„Was hat dich denn deiner Gedanken beraubt?“
„Dein Geruch.“
„So schlimm?“, fragte Jamie grinsend.
„Nein. Du riechst gut. Irgendwie süß.“
„Vanille“, sagte Jamie lächelnd. „Ist in meinem Duschbad drin.“
„Mein Lieblingsduft.“
„Habe ich schon gemerkt.“
„Woran?“
„Du hast Vanillekerzen stehen.“
„Hätte ja sein können, das ich keine anderen habe.“
„Deshalb riechen auch deine Sachen danach“, sagte Jamie grinsend.
„Erwischt“, sagte André lächelnd und sah Jamie an. „Woher weißt du wie meine Sachen riechen?“
„Weil ich dir vorhin dein T-Shirt ausgezogen habe und außerdem ist mir der Geruch schon in der Schule heute und gestern Nachmittag aufgefallen“, sagte Jamie lächelnd.
„Worauf hast du denn noch alles geachtete?“
„Dein Umgang mit Kindern. Du warst ganz anders als am Vormittag in der Schule. Kinder merken wenn was nicht stimmt und so wie sie auf dich zugelaufen kamen, haben sie dich wohl sehr vermisst.“
„Da muss ich ja aufpassen was ich mache, wenn du alles dokumentierst“, sagte André grinsend.
„Nein. Das musst du nicht. Ich sehe dir nur gerne zu.“ Gestand Jamie leise.
„Das heißt wohl, du hast mich eben auch beobachtetet als ich geschlafen habe?“
„Nein. Da waren Nachrichten im Fernsehen. Ich habe dich doch dafür die ganze Zeit im Arm halten können.“
„Langsam wird das kein Spiel mehr“, sagte André verlegen.

2. Kapitel

„Wer sagt das es eines ist“, meinte Jamie unsicher. André setzte sich auf und sah ihm in die Augen.
„Ich habe wohl doch gewonnen“, sagte André grinsend.
„Wie meinst du das?“
„Das war nicht nur ein Spiel gestern, zwischen Lucas und mir. Er hat mich ausgehorcht und ich habe das Gefühl er hat absichtlich keine weiteren Versuche gemacht.“
„Versuche an mich ranzukommen?“
„Ja. Sonst ist er davon nie abzubringen. Alle die er neu sieht, werden erst mal angegraben.“
„Da schein ich ja Glück gehabt zu haben“, sagte Jamie grinsend und zog André wieder zu sich runter.
„Nein, hast du nicht, denn jetzt hast du mich an den Hacken“, sagte André grinsend.
„Das will ich doch wohl hoffen“, sagte Jamie grinsend und strich André eine Strähne aus dem Gesicht, ehe er sich ihm näherte und sanft küsste. „Da war doch Vanille im Tee, oder irre ich mich.“
„Nein. Tust du nicht. Ist Vanille-Kirsch Tee“, sagte André lächelnd.
„Na dann beschwer dich nicht, wenn ich dich nicht mehr loslasse.“
„Keine Angst. Solche Beschwerden wirst du nicht von mir hören“, sagte André lächelnd und küsste Jamie ein weiteres Mal. „Du bleibst also?“
„Ja. Ich lass dich jetzt nicht allein, nachher kippst du mir doch noch um“, sagte Jamie leise und strich André durchs Haar.
„Dann könntest du aber wenigstens deine Jeans ausziehen“, sagte André grinsend.
„Ach und warum?“
„Erstens wäre es sonst unfähr mir gegenüber, da ich auch nur Boxershorts anhabe und zweitens fühlt sich das seltsam an, als wenn es nicht Nacht, sondern Nachmittag ist und dann kann ich nicht schlafen.“
„Na gut. Dann lass mich kurz aufstehen“, sagte Jamie leise und lächelte. André wickelte sich aus der Decke aus und machte sein Bett, während Jamie seine Hose auszog. Die Decke in die die beiden sich gerollt hatten, legte André auf die eigentliche Decke drauf, damit es noch etwas wärmer war, da André noch immer nicht wirklich warm war. Dann legte er sich ins Beet und sah Jamie zu, der den Fernseher ausschaltete und die drei Teelichter auspustete, ehe er zu ihm ins Bett ging. André legte sich diesmal auf die Seite, auf der die Wand war und drehte sich zur Seite um. „Besser?“
„Ja“, sagte André und kuschelte sich in Jamies Arme. Kurz darauf war er eingeschlafen. Jamie nahm ihn sanft in den Arm und schlief auch ein.

„André, du hast Besuch.“ Rief seine Mutter nach oben. Es war erst 11 Uhr und irgendwie konnte André nicht sagen, wer da jetzt zu ihm wollte und sagte gar nichts. Jamie war nach dem Frühstück nach Hause gegangen und wollte am Nachmittag noch Mal vorbeikommen.
„Hey. Du reagierst also nicht auf die Worte deiner Mutter, hm?“, fragte Lucas und kam ins Zimmer.
„Ich war in Gedanken“, sagte André lächelnd. Er lag auf dem Bett und starrte in die Luft, das Buch welches er lesen wollte, lag auf seiner Brust.
„Weit bist du ja noch nicht gekommen“, sagte Lucas grinsend und deutete auf das Buch.
„War mit anderem beschäftigt. Du wusstest das, habe ich recht?“, fragte André grinsend.
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, sagte Lucas scheinheilig. Er wusste sehr wohl, was André meinte und fing auch an zu lachen, als André ihn musterte. „Natürlich wusste ich es. Sonst hätte ich schon sonst was angestellt, ihn rumzukriegen.“
„Du bist echt nicht ausgelastet. Wird Zeit das du einen Freund kriegst.“
„Ja, ja. Jetzt erzähl. Was habt ihr gestern gemacht?“
„Nicht viel. Ich habe die meiste Zeit geschlafen. Er hat Essen gekocht und weil mir kalt war hat er mich gewärmt.“
„Und sicherlich auch hier übernachtet“, sagte Lucas grinsend.
„Ja.“
„Und da lief nichts?“
„Nein. Ich wollte nur noch schlafen, weißt du wie Fieber einen schafft?“
„Ja. Die beste Methode jemanden Herz zu gewinnen, scheint mir. Muss ich auch mal ausprobieren.“
„Das habe ich wohl vorher schon geschafft. Er hat mich gestern Nachmittag genaustens beobachtet.“
„Das heißt, er hat deinen Lieblingsduft wohl auch herausgefunden.“
„Ja. Und wäre das noch nicht genug, riecht er auch noch nach Vanille“, sagte André leise und fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht.
„Hey. Alles in Ordnung?“, fragte Lucas besorgt.
„Ja. Ich habe aber immer noch Fieber, das schlaucht etwas. Außerdem kann ich mich nicht auf mein Buch konzentrieren. Ich schweife immer wieder ab.“
„Jamie scheint dich ja gleich ganz eingenommen zu haben. Aber ihr passt zusammen. Aber falls was sein sollte, sagst du es mir, klar?“
„Ja. Kommst du her?“, fragte André leise und drehte sich zur Seite. Lucas legte sich neben ihn und sah ihm in die Augen.
„Du bist bis über beide Ohren in ihn verschossen, habe ich Recht?“
„Ja.“
„Kommt er heute noch mal her?“
„Heute Nachmittag. Er musste vorhin erst mal nach Hause, da er ja noch erklären muss, warum er die Nacht nicht zu Hause war. Und da seine Eltern wohl noch nichts wissen, wird das nicht einfach.“
„Ich bin froh es hinter mir zu haben, das Versteckspiel geht einem nur noch mehr auf die Nerven, je länger man wartet.“
„Mir brauchst du das nicht sagen, meine Mum weiß es und unsere Klasse und noch so einige andere“, sagte André lächelnd. „Ich schlaf noch Runde. Weckst du mich wenn er kommt.“
„Ich wecke dich nur, wenn er erscheint. Wenn er kommt bist du hoffentlich wach“, sagte Lucas grinsend.
„Blödmann“, sagte André nur flüsternd.
„André. Deine Mutter hat essen gemacht. Willst du nicht aufstehen?“
„Nein. Ich schlaf lieber noch.“
„Dann wirst du aber nicht gesund, also raus aus dem Bett.“
„Nein“, sagte André störrisch, ohne die Augen zu öffnen. Plötzlich spürte er, das ihn jemand küsste und machte nun doch erschrocken die Augen auf, als er Jamie sah vergas er zu atmen.
„Hey. Atmen musst du selbst“, sagte Jamie leise und küsste ihn erneut. André legte seine Arme um ihn und zog ihn näher an sich. Er erwiderte den Kuss leidenschaftlich und schloss seine Augen.
„Ich will nicht stören, aber das Essen wird kalt“, sagte Andrés Mutter verlegen. Lucas grinste nur und versuchte nicht gleich laut loszuprusten.
„Wir sind gleich da.“
„Beeilt euch.“
„Ja“, sagte André und ließ Jamie los. „Hör auf zu grinsen. Hättest ja mal was sagen können“, sagte André zu Lucas.
„Ich versuche seid einer viertel Stunde dich überhaupt wach zu kriegen und dann willst du von mir erarten, das ich es schaffe, euch beide zu trennen. Na du kommst auf Ideen.“
„Seid einer viertel Stunde?“
„Was meinst du, warum ich als einzige Möglichkeit, dich zu wecken nur noch die gesehen habe, dich zu küssen“, sagte Jamie lächelnd.
„So lass ich mich aber gern mal öfter wecken.“
„Jetzt aber raus aus dem Bett, damit du was in den Magen kriegst.“
„Na gut. Dann eben aufstehen“, sagte André leise und setzte sich um aus dem Bett zu klettern. Jamie nahm ihn kurz in den Arm und hielt ihn sanft fest. „Was denn?“, fragte André flüsternd.
„Nichts, aber seid letzte Nacht konnte ich dich noch nicht wieder im Arm halten“, sagte Jamie leise.
„Stimmt“, meinte André lächelnd und drehte sich um. Er küsste Jamie kurz auf die Lippen und nahm dann seine Hand, um mit ihm in die Küche zum essen zu gehen.
„Da bist ja. Dein Vater hat angerufen er kommt morgen Abend erst nach Hause. Sein Flug ist ausgefallen. Überleg dir was.“
„Ja. Ich weiß. Ich denke später drüber nach“, sagte André und sah nach unten. Lucas sah ihn wissend an und setzte sich an den Tisch. Jamie verstand nicht ganz worum es ging, aber er konnte es sich denken. Nach dem Essen gingen die drei wieder zurück ins Zimmer. André ließ sich ins Bett fallen und schloss die Augen.
„Was meinte deine Mutter vorhin?“, fragte Jamie nun vorsichtig, nachdem er sich neben André aufs Bett gesetzte hatte. André setzte sich hin und lehnte sich an die Wand.
„Er hat es seinem Vater noch nicht gesagt, aber wenn du nun öfter hier bist, bleibt es unvermeidbar, das er es herausfindet.“
„Ich kann mich auch zurück halten.“
„Das ist es gar nicht. Es reicht ein falscher Blick zu André im falschen Moment und ihr seid beide entlarvt. Das ist nicht böse gemeint. Ihr seid ein süßes Paar, aber es ist nun mal offensichtlich, wenn man euch sieht“, sagte Lucas besorgt. André hatte sich in Jamies Arme gelegt und die Augen geschlossen. Ihm fiel nichts anderes ein, als es seinem Vater vorsichtig zu sagen. Er war nicht der Typ Mensch der gleich ausrasten würde, aber sein Vater war auch nicht wirklich begeistert von einer solchen Sache und dann auch noch sein eigener Sohn, das wäre hart und er würde es André auch spüren lassen, was er davon hält.
„Und wenn ich nicht herkommen, wenn dein Dad da, sondern du nur zu mir?“, fragte Jamie leise. Er spürte die Wärme von André durch sein T-Shirt hindurch und strich ihm über die Stirn. Das Fieber war wieder etwas gestiegen und als André Jamie ansah, waren seine Augen ein wenig glasig.
„Ich will aber eigentlich nicht mehr verstecken spielen. Er wird aber auch nicht besonders Heldenreif reagieren. Ich meine. Er ist nicht gegen Schwule, aber nur solange, wie er nichts damit zu tun hat. Und nun ja, ich bin sein Sohn und damit hat er sehr wohl zu tun, denke ich“, sagte André und lächelte leicht. „Gleich wieder da“, sagte er daraufhin und stand auf.
„Wo willst du hin?“, fragte Jamie misstrauisch.
„Mir ist schlecht“, sagte André leise und ging ins Bad. Jamie sah ihm besorgt nach und sah dann zu Lucas.
„Er ist immer gut mit seinem Vater klar gekommen, aber wie gesagt sein Vater hat seine Meinung und die zu ändern ist nicht einfach.“
„Ich würde ihm gerne helfen.“
„Ich weiß. Ich auch.“
„Ich sehe mal nach ihm.“
„Mach das. Ich sehe mal ob noch etwas von seinem Lieblingstee da ist.“
„Ist noch da. Ich habe ihm gestern welchen gemacht.“
„Scheint wohl auch deiner zu sein.“
„Ich mag alles was mit Vanille zu tun hat“, sagte Jamie grinsend.
„Kein wunder das du dich verliebt hast.“
„Ich weiß“, meinte Jamie sanft und ging zu André ins Bad. „Hey? Geht’s?“
„Na ja. Ich glaube ich muss heute etwas aufpassen was ich esse“, sagte André leise und spülte sich den Mund aus.
„Lucas macht dir Tee. Vielleicht geht’s dir danach wieder etwas besser. Du solltest dich auch etwas ausruhen.“
„Ich weiß. Aber nur wenn du hier bleibst.“
„Ich muss leider heute Abend nach Hause. Ich muss morgen immerhin zur Schule und für dich mitlernen.“
„Stimmt ja. Ist ja schon wieder Sonntag heute.“
„Ja. Mein Kleiner. Na komm. Ins Bett mit dir.“
„Jep“, sagte André und ging in sein Zimmer zurück. Jamie legte sich neben ihn ins Bett und nahm ihn den Arm. Lucas stellte den Tee auf den kleinen Schrank neben dem Bett und setzte sich wieder auf den Stuhl.
„Geht’s dir wieder besser?“, fragte er dann besorgt und sah André an.
„Ja. Aber ich habe immer noch keine Lösung.“
„Ich weiß. Soll ich dir vielleicht beistehen, wenn du es ihm sagst?“
„Nein. Ich denke da muss ich allein“, sagte André leise und schlief ein wenig ein. Jamie strich ihm leicht durchs Haar und zog die Decke über ihn.
„Ich muss nach Hause. Bleibst du noch?“
„Ja. Ich geh erst heute Abend. Ich hab es ihm versprochen.“
„okay. Dann sehen wir uns ja morgen in der Schule.“
„Jep.“ Lucas strich Andre noch einmal über die Stirn und ging dann. Jamie blieb noch eine Weile, ehe er vorsichtig aufstand, ohne Andre zu wecken. Er ging zu seinem Tisch und schrieb ihm einen Zettel. Diesen legte er neben das Bett und küsste Andre noch einmal sanft, ehe er ging.

„Andre? Hey. Wie geht’s dir heute Abend. Deine Mutter sagte schon dir geht’s nicht gut“, sagte Andres Dad, als Andre verschlafen ins Wohnzimmer kam. Er fühlte sich jetzt noch elender, als am Tag zuvor, außerdem fehlte ihm Jamie. Richtig, Jamie. Er musste da ja noch etwas klären.
„Dad? Kann ich mit dir reden?“
„Ja natürlich, komm her.“ Andre blieb jedoch dort stehen wo er war, um sich ein wenig sicherer zu fühlen. Die Nähe seines Vaters hätte ihn davon abgehalten es zu sagen.
„Ich weiß nicht recht, ob dir das gefallen wird, was ich dir jetzt sage, aber ich würde es nicht sagen, wenn es mir nicht wirklich wichtig wäre“, sagte Andre leise. Er spürte wie ihm seine Beine nachgaben. Sein Kopf tat ihm weh und er spürte das Fieber durch seinen Körper jagen, jetzt noch heftiger als zuvor. Aber er spürte auch die Last in sich, die er loswerden wollte.
„Was ist es denn, was dir so wichtig ist?“
„Dad, ich … bin schwul“, sagte Andre leise und sah seinem Dad in die Augen. Er konnte sehen, wie das Lächeln aus dessen Augen verschwand und versteinerte. Er spürte die Kälte durch den Raum jagen.
„Okay. Das war nicht ganz das, was ich dachte zuhören zu kriegen, aber gut. Ändern kann ich dies wahrscheinlich auch nicht“, sagte sein Dad, aber trotz der versöhnlichen Stimme, konnte Andre das verbitterte hören.
„Dad?“
„Nein. Geh lieber, sonst weiß ich nicht was ich als nächstes sage und ich würde dich damit auf Garantie verletzen.“ Andre kannte diesen Ton und zog sich zurück. Aber er wollte nicht in sein Zimmer. Er zog sich an und ging ein wenig raus. Als er die Tür öffnete empfing ihn an angenehm kalter Winter. Er zog die Jacke noch ein stück höher und lief ein paar Schritte, bis er Blicke spürte. Er sah sich vorsichtig auf und sein Blick fiel genau in Jamies Augen.
„Andre? Was machst du hier. Du solltest lieber im Bett bleiben“, sagte Jamie besorgt und nahm ihn in den Arm.
„Ich wollte mir nur ein wenig die Füße vertreten. Du warst heute noch gar nicht bei mir“, sagte Andre lächelnd.
„Ich wusste nicht, ob das ne gute Idee wäre, wegen deinem Dad.“
„Er weiß es seid ein paar Minuten“, sagte Andre leise und sah nach unten.
„Und wie hat er reagiert?“, fragte Jamie vorsichtig.
„So, wie er sonst reagiert, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Er hat mich weggeschickt, damit er mich mit seinen Worten nicht verletzt“, sagte Andre noch immer leise und legte sich eine Hand auf die Stirn. Ihm war trotz der Kälte verdammt heiß, und er wollte nichts lieber als schlafen.
„Na komm ich bring dich ins Bett. Du brichst mir hier noch zusammen.“ Jamie brachte ihn zurück und ging auch noch mit ins Zimmer. Als Andre sich wieder ins bett gelegt hatte, setzte Jamie sich neben ihn und strich ihm über die Stirn. „Schlaf noch“, sagte Jamie sanft und küsste ihn kurz auf die Lippen. Andre schlief tatsächlich ein und ergriff dabei Jamies Hand.
„Wie geht’s ihm?“, fragte plötzlich Andres Dad.“ Jamie erschrak etwas, hatte sich aber schnell gefangen.
„Nicht so gut“, meinte Jamie leise und sah Andres Dad prüfend an.
„Ich bin nicht wütend, nur verwirrt. Ich will nichts ändern, da ich weiß wann ich dies kann und wann nicht, und hier kann ich nichts ändern. Aber gebt mir ein bisschen Zeit mich daran zu gewöhnen, okay?“
„Ja.“
„Ach so. Wenn ich das richtig verstanden, habe, muss ich dich wohl im Augen behalten“, sagte Andres Dad nun grinsend.
„Warum?“
„Na falls du ihm irgendwie wehtun solltest, kriegst du es mit mir zu tun.“
„Da müssen sie warten bis Lucas mit mir fertig ist. Aber ehrlich. Ich will ihm nicht wehtun.“
„Das will ich auch hoffen.“
„Kann Jamie heute nicht hier bleiben?“, fragte Andre leise und machte die Augen auf.
„Wenn ihr nichts anstellt.“
„Ich denke dazu bin ich nicht in der Lage.“
„Na gut. Aber denk dran. Jamie muss Morgen zur Schule.“
„Ja.“ Als Andres Dad weg war, sah Jamie ihn an. Andres Augen waren etwas glasig, aber immer noch strahlten sie. „Was denn?“, fragte Andre leise und lächelte.
„Nichts. Ich musste nur gerade feststellen das ich deine Augen faszinierend finde.“
„Ach so?“
„Ja“, meinte Jamie leise und strich ihm durchs Haar. „Schlaf weiter. Damit du mir schnell wieder gesund wirst.“
„Okay. Aber geh nicht weg.“
„Nein. Ich lass dich nicht allein.“ Daraufhin schlief Andre wieder ein. Jamie hielt seine Hand fest und beobachtete ihn eine Weile, ehe er aufstand und in die Küche ging.
„Hey. Was ist denn?“, fragte Andres Dad.
„Ich wollte ihm einen Tee machen.“
„Du weißt ja sicher wo alles ist, oder?“
„Ja. Müsste seine Mutter nicht auch bald hier sein. Ich meine ich habe Lissi noch gar nicht gehört.“
„Die kommen heute später, Lissi ist auf einem Kindergeburtstag. Eigentlich wollte Andre mitgehen, aber der sollte das Bett lieber hüten.“
„Ach so“, meinte Jamie und machte den Tee. Er war noch gar nicht richtig im Zimmer, als Andre sich nach ihm umdrehte. „Ich habe deinen Lieblingstee gemacht“, sagte Jamie lächelnd.
„Riech ich schon.“
„Ach ja?“
„Ja. Vanille riech ich überall heraus“, meinte Andre und setzte sich auf. Jamie setzte sich neben ihn und gab ihm die Tasse. „Wie spät ist es?“
„Sieben Uhr. Warum?“
„Dann müsste Lissi bald kommen.“
„Ich denk die ist zum Geburtstag.“
„Und?“
„Na ist der nicht immer bis acht oder neun?“
„Na ja. In unserem Alter schon, aber Lissi ist erst zwei“, sagte Andre grinsend.
„Stimmt auch wieder.“
„Ich geh mal eben duschen.“
„Klapp nicht ab.“
„Nein. Aber du kannst ja mitkommen, dann kannst du sicher gehen“, sagte Andre grinsend.
„Nein, lass mal. Deinen Dad wird das nicht begeistern.“
„Glaub ich auch. Du kannst ruhig den Fernseher anschalten“, sagte Andre, während er alles zusammensuchte.
„Ist gut“, meinte Jamie und blieb erst noch eine Weile sitzen, ehe er aufstand und den Fernseher anschaltete.
Andre stand der Weil unter der Dusche und ließ das heiße Wasser über seinen Körper laufen. Eine ganze Weile stand er nur so da, ehe er sich einseifte und dann das Wasser abdrehte. Er trocknete sich ab und zog sich seine Boxershorts an. Als er in sein Zimmer kam, saß Jamie auf seinem Bett und hatte die Augen etwas geschlossen. Der Fernseher lief und zeigte irgendeine Serie.
„Bin fertig.“ Hauchte Andre ihm ins Ohr, als Jamie nicht reagierte, als er sich neben ihn setzte. Jamie sah ihn erschrocken an und lächelte dann.
„Ich bin wohl etwas eingeschlafen.“
„Ja. Aber ich hätte mich an deiner Stelle hingelegt.“
„Kann ich ja immer noch“, meinte Jamie und küsste Andre, während er ihn nach unten drückte und sich über ihn beugte. „Du schmeckst gut“, sagte Jamie grinsend.
„Ich weiß. Aber ich scheine noch etwas anderes bei dir bewirkt zu haben“, meinte Andre grinsend.
„Was meinst du?“, fragte Jamie leise und sah Andre verwirrt an.
„Na ja. Deine Hand scheint dann wohl ein Eigenleben zu führen, wenn du nicht weißt wohin sie unterwegs ist.“ Andres Grinsen wurde breiter. Erst jetzt bemerkte Jamie, das er mit seiner Hand über Andres Bauch geglitten war und mit seinen Fingerspitzen schon Andres Shorts berührte. Er zog verlegen seine Hand zurück und stützte sich neben Andre auf.
„Tut mir leid, aber ich kann dir wohl nicht widerstehen. Außerdem schmeckst du nicht nur gut, du riechst auch lecker.“
„Nach Hustensaft, ja“, sagte Andre lächelnd.
„Nein nach Vanille. Der Hustensaft stört mich nicht. Da kann ich mir meine Portion wenigstens auch gleich einverleiben, ohne selbst etwas nehmen zu müssen.“
„Auch ne Möglichkeit. Aber wenn du mehr willst, musst du warten bis ich wieder gesund bin. Ich bin gerade nicht in der Lage dazu mich verführen zu lassen.“
„Das hatte ich eigentlich auch nicht vor. Aber vielleicht würde es ja helfen, das du schneller gesunde wirst“, sagte Jamie lächelnd.
„Ja klar, und dann bist du krank, du Dummkopf“, meinte Andre lächelnd und zog Jamie an sich. „Aber wenn du hier liegen bleiben willst, ziehst du dich besser etwas aus. Denn wie du so schön gesagt hast, kannst du mich ohne T-Shirt besser wärmen“, sagte Andre lächelnd.
„Na, wer wird denn hier unanständige Gedanken hegen?“
„Tu ich doch gar nicht“, sagte Andre und lächelte scheinheilig.
„Ja, ja, mein kleiner Unschuldsengel“, sagte Jamie und stand kurz auf, um sich bis auf seine Shorts auszuziehen und den Fernseher auszumachen. Dann legte er sich neben Andre und küsste ihn noch eine Weile, bis sie einschliefen. Jamie wurde am morgen von Andres Mutter geweckt und sah sie verschlafen an.
„Du musst aufstehen. Immerhin musst du zur Schule.“
„Ich weiß, danke.“
„Schon gut“, meinte sie lächelnd und ging. Jamie sah zu Andre der noch tief schlief. Er stand vorsichtig auf und zog sich an. Als er fertig war, setzte er sich auf die Kante des Bettes und küsste Andre sanft auf Lippen.
„Wo willst du schon hin?“, fragte Andre leise und sah Jamie verwirrt an.
„Ich muss zur schule, kleiner. Schlaf ruhig weiter. Ich komm heute Nachmittag wieder her. Okay?“
„Ja. Sagst du Lucas das er wegen der Mannschaft sieht dass das Training nicht ausfällt. Er schludert immer wenn ich nicht da bin.“
„Mach ich“, sagte Jamie grinsend. „Na dann schlaf noch, und kurier doch schön aus, ja?“
„Mach ich. Bis heute Nachmittag.“ Daraufhin küsste Jamie ihn noch einmal und ging dann. Andre schlief wieder ein.
„Und wie geht es ihm?“, fragte Andres Mutter.
„Er ist noch etwas matt, aber ich denke es geht ihm bald besser. Ist sein Vater noch sehr wütend?“
„Nein. Er muss es nur verarbeiten, Andre hat ihn etwas überrumpelt, das wird schon, mach dir keine Sorgen. Er hat dich außerdem schon als Schwiegersohn akzeptiert, als er gesehen hat, wie du mit Lissi umgehst. Nicht jeder kann so gut mit Kindern umgehen“, sagte Andres Mutter lächelnd.
„Da hat aber noch jemand einen Narren an ihm gefressen“, sagte Andre plötzlich leise und grinste. Er stand in der Tür und hatte sich an den Rahmen gelehnt.
„Ich muss doch sehen, wo dein Schwesterchen bleibt, wenn du anderes im Kopf hast.“
„Ja, ja. So kann man das ja auch drehen.“
„Ja, Mann kann das, Frau nicht“, meinte sie grinsend. „Was willst du eigentlich schon hier?“
„Hab noch was vergessen.“
„Ach so?“ Jamie stand etwas verwirrt in der Küche und trank den Kaffee, den ihm Andres Mutter gegeben hatte. Als Andre auf ihn zukam, dachte er, das Andre an den Schrank hinter ihm ran will und wollte gerade einen Schritt zur Seite gehen, als Andre ihn am Pullover festhielt und an sich zog. Er küsste ihn leidenschaftlich und als er sich langsam von ihm löste, sah Jamie ihn etwas verlegen, aber auch verwirrt an.
„Jetzt kann ich wieder einschlafen“, sagte Andre und grinste ihn an.
„Na dann los, bevor du noch länger krank bist. Sonst muss ich wirklich aufpassen, nicht selbst krank zu werden“, sagte Jamie grinsend.
„Schon im Bett“, sagte Andre und verschwand wieder.
„Na wenn du ihn so im Griff hast, brauch ich mir ja keine Sorgen machen.“
„Nein. Ich pass schon auf ihn auf“, meinte Jamie nun grinsend. „Aber hätte er damit nicht warten können, bis ich im Flur bin.“
„Also ich habe nichts dagegen wenn ihr euch vor meinen Augen küsst, aber passt bei Lissi etwas auf. Und ich denke vor seinem Vater wäre ein solcher Kuss auch nicht angebracht, ein kurzer Kuss okay, aber lasst es nicht ausarten“, sagte Andres Mutter besorgt.
„Keine Sorge, das haben wir nicht vor.“
„Dann ist gut.“
„So ich muss los. Muss schließlich noch meine Sachen holen.“
„Okay. Dann mach das. Viel Spaß heute.“
„Ohne Andre etwas schwierig“, meinte Jamie grinsend.
„Mann. So war das nicht gemeint“, sagte Andres Mutter grinsend.
„Weiß ich doch. Also dann. Ich denke wir sehen uns heute ja auch noch.“
„Ja bestimmt.“ Und schon war Jamie weg.
„Na du kommst mit ihm ja gut klar.“
„Ja. Außerdem passt er doch gut zu André. Er ist sehr freundlich, lieb, ihm ist seine Situation bewusst und er passt auf Andre auf. Was willst du mehr. Ach so und er liebt ihn über alles.“
„Ich weiß, aber der Gedanke, dass mein Sohn einen Freund und keine Freundin hat, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ich meine Enkelkinder seinerseits können wir dann wohl vergessen. Hoffentlich wird Lissi nicht lesbisch. Opa wollte ich schon noch werden“, meinte Andres Dad grinsend.
„Keine Angst das passiert schon nicht. Nun lass deinem Sohn seine Liebe und mach das du einkaufen kommst.
„Schon unterwegs.“

„Morgen Lucas. Liebe Grüße von Andre. Du sollst das Fußballtraining nicht ausfallen lassen“, sagte Jamie grinsend und setzte sich auf seinen ehemaligen Platz.
„Keine Bange, aber warst du denn so früh schon bei ihm?“
„Nicht schon, immer noch. Er hat mich ja nicht gehen lassen.“
„Ach? Und seine Eltern waren einverstanden, wobei ich seinen Vater mehr meine.“
„Er weiß es. Und er meinte nur, ich solle daran denken das ich zur Schule muss. Aber er sagte auch das er sich an den Gedanken erst gewöhnen muss.“
„Dann ging’s ja ganz glimpflich ab.“
„Ja. Außer das er danach etwas orientierungslos durch die Straße lief. Andre meine ich. Dadurch ist sein Fieber wieder gestiegen.“
„Man. Der Kerl passt wirklich zu wenig auf sich auf.“
„Das kann ich ja jetzt übernehmen“, meinte Jamie grinsend.
„Vor allem solltest du jetzt in deine Klasse gehen. Es klingelt gleich.“
„Schon weg. Bis später.“
„Jep.“
Als Jamie im Unterricht saß, konnte er sich nicht wirklich konzentrieren. Ihm ging Andre nicht aus dem Kopf. Er würde sich besser fühlen, wenn er wüsste das es Andre gut ginge und er in der Nachbarklasse saß und dem Unterricht folgte, aber dem war leider nicht so.
„Herr Hunter, wären Sie so freundlich meine Frage zu beantworten?“
„Welche war das denn?“, fragte Jamie erschrocken. Er hatte aus dem Fenster gesehen und durch seine Gedankenabwesenheit nicht mitbekommen, das der Lehrer etwas von ihm wollte.
„Ich weiß das Sie den ersten tag da sind, aber Sie könnten doch wenigstens so tun als wenn sie zuhören würden.“
„Entschuldigung. Ich bin heute nicht ganz da.“
„Das merke ich. Also, jemand anderes. Und Sie will ich nach der Stunde sehen Mister Hunter.“
„Okay.“ Jamie versank wieder in seinen Gedanken und als alle aus dem Raum waren, kam der Lehrer auf ihn zu.
„Also was ist los?“, fragte er als er vor Jamie stand.
„Ich fühl mich heute nicht so gut.“
„Und warum?“
„Weil es jemandem den ich sehr gern habe nicht gut geht und ich mir Sorgen mache.“
„Und dieser Jemand ist Ihre Freundin?“
„Nein“, sagte Jamie und grinste über die frage. „Nicht ganz so.“
„Und warum müssen sie da grinsen? Ist es ein Freund?“
„Ja. Das schon eher. Hören Sie ich würde gern heute nach Hause gehen, aber ich weiß das dies nicht geht, also quäl ich mich so durch. Es wäre nett von ihnen, wenn Sie nicht weiter nachfragen. Ich werde es eh nicht sagen. Also dann, ich will nicht unhöflich klingen, aber ich habe Hofpause.“
„Schon gut. Ich frag nicht weiter, aber Sie sollten wirklich dem unterricht folgen.“
„Ich weiß.“ Daraufhin ging Jamie nach unten. Auf dem Flur traf er Lucas und lief ihn fast um.
„Hey, nicht so stürmisch. Wohin willst du?“, fragte Lucas und grinste.
„Schon das dritte mal. Ich weiß nicht wohin ich will. Doch ich weiß wohin, aber da komme ich jetzt nicht hin“, sagte Jamie leise und grinste leicht.
„Andre geht’s gut. Er hat mich eben angerufen. Mann du Blödmann könntest ihm mal deine Handynummer geben.“
„Ach her je. Das hab ich ganz vergessen. Da sieht man mal wie sehr er mir im Kopf rumspuckt.“
„Tja. Ich hab sie ihm gegeben. Er will dich später anrufen. Er war eben beim Arzt und der sagt, in ein zwei Tagen kann er wieder zur Schule. Er soll aber bis dahin zuhause bleiben und sich nicht anstrengen, sonst könnte er zusammenbrechen. Er ist etwas schwach auf den Beinen.“
„Das hört sich aber doch schon besser an“, sagte Jamie erleichtert.
„Ich soll dich lieb grüßen und er schenkt dir nen Kuss. Du sollst ihn nicht vergessen heute Nachmittag.“
„Nein. Ich vergesse ihn sicher nicht.“
„Das habe ich ihm auch gesagt“, sagte Lucas grinsend und ging mit Jamie auf den Schulhof. „Wann hast du dich eigentlich in ihn verliebt?“
„Als ich ihn am Morgen auf der Treppe gesehen habe. Er hat ne Stufe vergessen, weil er wegen der Bücher auf dem Arm nichts sehen konnte. Ich habe ihn rechtzeitig aufgefangen und ihm dabei wohl etwas zu lange in die Augen gesehen. Jedenfalls bin ich darin versunken und als ich ihn dann in der Klasse gesehen habe, hat mein Herz wie wild geschlagen. Als ihr euch geküsst habt, war ich etwas gebremst, aber deine Anspielung kam auch zu schnell, sonst hätte ich ihn gleich gefragt.“
„Ach so? Dann muss ich an meiner Technik feilen.“
„Musst du.“
„Aber es stimmt er hat schöne Augen. Ich hatte mich auch eine Zeitlich in ihn verliebt, aber mir war unsere Freundschaft wichtiger, als ihn ganz zu haben. Außerdem weiß ich, das er sich nicht in mich verliebt hätte.“
„Warum?“
„Weil er zu dem Zeitpunkt viel zu verwirrt war und er einen Freund gesucht hat und niemanden mit dem er auf eine Beziehung eingehen konnte.“
„War er schon mal mit jemandem zusammen?“
„Na ja. Ob man das Beziehung nennen konnte weiß ich nicht. Er hatte mal etwas mit einem aus dieser Schule angefangen, aber richtig Liebe war es nicht. Er war neugierig, das war alles. Aber er hat es schnell sein lassen und es bis dahin gelassen halbherzige Beziehungen einzugehen. Dafür musste ich ihm alles erklären, aber es blieb beim erzählen. Wie gesagt, die Freundschaft war wichtiger.“
„Ach so.“
„Höre ich da Erleichterung?“
„Ja. Ich hatte nämlich noch keinen Freund.“
„Und du dachtest, das er dir voraus wäre und du ihm unterlegen wärest oder ihm nicht alles geben könntest?“
„Ja.“
„Dann sei beruhigt. Selbst wenn. Er würde dich nie wieder hergeben. Ich habe ihn noch nie so verträumt gesehen, wie wenn du in seiner Nähe bist. Er liebt dich, mach dir da mal keine Sorgen.“ In dem Moment klingelte Jamies Handy. Er sah auf das Display und lächelte sanft. Lucas konnte sich nun denken wer es war.
„Na? Was gibt’s?“
„Wollt nur mal testen, ob die Nummer stimmt“, sagte Andre.
„Ach so. Und wie geht’s dir?“
„Ganz gut. Besser würde es mir gehen wenn du hier wärest.“
„Liebend gern, ich kann mich hier eh nicht konzentrieren, aber leider muss ich ja hier bleiben.“
„Du Armer. Du sollst aber auf den unterricht achten und dir keine Sorgen um mich machen. Ich komm schon klar“, sagte Andre sanft.
„Ich weiß aber das lässt sich nicht abstellen. Was machst du gerade?“
„Ich liege im Bett und hör Musik.“
„Schalt mal dein Radio ein und stell auf 80,5.“
„Warum?“, fragte Andre, während er dies tat.
„Wirst schon sehen“, meinte Jamie nur grinsend und sah nach unten.
„Hab ich. Und nun?“
„Jetzt hörst du dir das an und wenn ich heute Nachmittag zu dir komme, will ich deine Meinung?“
„Jamie?“
„Hm?“
„Die kann ich dir jetzt schon geben.“
„Ach wirklich?“
„Ja.“
„Dann lass hören“, meinte Jamie lächelnd.
„Ich liebe dich.“
„Ich dich auch, aber ich meinte das Lied.“
„Ich auch.“ Daraufhin grinste Jamie leicht und schloss kurz die Augen. Er hörte im Hintergrund das Lied.
„Wie kannst du so schnell raus finden, was ich damit meine?“
„Na ja. Es hört sich verdammt danach an, das du mit deinen Gedanken gerade an etwas süßes denkst.“
„Ach so?“
„Ja. Ich muss Schluss machen. Mum hat essen fertig. Das Lied kannst du mir bei Gelegenheit persönlich vorsingen.“
„Mach ich. Bis heute Nachmittag.“
„Jap. Hab dich lieb.“ Und damit legte Andre auf.
„Hört sich echt nicht schlecht an“, meinte Lucas grinsend, der seinen Walkman angeschmissen hatte und sein Radio auf die Frequenz.
„Danke.“
„Woher kannst du so gut singen?“
„Liegt in der Familie.“
„Ach so. da kann man ja neidisch werden. Was sagt Andre?“
„Er will das ich es ihm persönlich vorsinge und jetzt erst mal etwas isst.“
„Ach so. Na dann kannst dich ja in Ruhe auf den Unterricht konzentrieren. Sag mal woher wusstest du, das das Lied gerade läuft?“ Jamie zog seinen Walkman aus der Tasche und zeigte ihn Lucas. „Kein wunder. Na gut. Wir sehen uns nächste Pause.“
„Jep. Bis dann.“

Andre setzte sich nach dem Essen wieder in sein Zimmer und schaltete das Radio ein. Er hatte das Lied auf Kassette aufgenommen und spielte es noch einmal ab. Er schlief dabei ein und träumte ein wenig von Jamie. Als er Vanille roch, machte er die Augen auf und sah sich Jamie über sich.
„Wirkt also doch besser, als ein Kuss“, sagte Jamie lächelnd und reichte ihm die Tasse Tee.
„Na? Schon hier?“, fragte Andre leise und küsste Jamie leicht. Dieser legte seine Hand in Andres Nacken und spielte mit dessen Haarsträhnen.
„Ich war nur kurz zu Hause. Hausaufgaben mach ich später“, sagte Jamie lächelnd.
„Ach, hast du es ohne mich nicht ausgehalten?“
„Genau.“
„Ich komm nächste Woche wieder zur Schule.“
„Das freut mich.“
„Das Lied heute Nachmittag. Wann hast du das aufgenommen?“
„Vor einer Woche ungefähr. Als ich das erste Mal gesehen habe.“
„Deine Band ist hier?“
„Nein. Die sind in der nächst größeren Stadt. Ich habe schon oft einfach so ein Tape geschickt und sie haben die Musik dazu aufgenommen. Unser Manager hat Leute fürs Zusammenschneiden.“
„Ach so. Also höre ich demnächst öfter mal ein Lied von dir?“
„Ja. Wenn du auf diesem Sender bleibst. Ist der einzige der unsere Lieder spielt.“
„Na dann lass ich ihn an“, sagte Andre leise und trank einen Schluck Tee. „Machst du den Fernseher etwas an?“
„Ja. Was willst du denn sehen?“
„Ich weiß ja nicht was läuft“, meinte Andre grinsend.
„Schon klar. Ich schalt mal durch.“ Als Jamie etwas Vernünftiges gefunden hatte, setzte er sich hinter Andre und massierte ihm die Schultern etwas. „Du bist leicht verspannt.“
„Das ist die Erkältung. Aber mach ruhig weiter. Das tut gut“, meinte Andre leise und schloss die Augen.
„Andre? Hast du Hunger?“, fragte Andres Dad, während er ins Zimmer kam. „Oh, Stör ich?“, fragte er grinsend.
„Nein. Ich habe aber Hunger. Was soll’s denn geben?“, fragte Andre lächelnd.
„Nichts besonderes, aber das behältst du sicher im Magen“, sagte Andres Dad und ging in die Küche zurück.
„Ist dir immer noch schlecht?“
„Ja. Je nach dem was ich esse“, sagte Andre und sah Jamie an. „Keine Sorge, ich werde schon gesund“, sagte Andre sanft und küsste Jamie leidenschaftlich.
„Okay. Jetzt habe ich mich mit Sicherheit angesteckt“, sagte Jamie lächelnd.
„Ach quatsch. Das haut dich nicht so leicht um.“
„Ach wirklich?“
„Ja. Es sei denn du willst dich doch anstecken.“
„Nein, eigentlich nicht.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Sicher?“
„Hey. Na warte“, sagte Jamie grinsend und drückte Andre aufs Bett um ihn abkitzeln zu können. Andre versuchte Jamies Hände abzuwehren, aber langsam ließ seine Kraft nach und er konnte vor Lachen kaum noch atmen.
„Gnade, ich gebe mich geschlagen“, sagte Andre lachend und hielt die Hände hoch.“
„Gut ich lass dich gewähren.“
„Wie gütig“, sagte Andre schwer atmend und zog Jamie zu sich runter um ihn zu küssen. Als Andre hörte wie jemand die Treppen hochkam, ließ er Jamie los und setzte sich wieder hin.
„So ihr zwei. Esst erst mal. Ich will keine Klagen hören. Ich habe mir Mühe gegeben“, sagte Andres Dad und stellte ein Tablett auf den kleinen Tisch.
„Danke Dad“, sagte Andre lächelnd.
„Na dir scheint es ja wieder recht gut zu gehen. Oder sehe ich das falsch.“
„Nein ist auch so. Aber das liegt an Jamies Musik.“
„Ach, du machst Musik Jamie?“
„Ja. Schon einige Jahre. Aber es gibt nur einen Radiosender der unsere Lieder spielt.“
„Welcher?“
„Auf 80,5.“
„Hm. Den werde ich glaube ich mal einschalten. So nun esst aber.“
„Jep.“
„Ach Andre. Du sollst dich nachher etwas um Lissi kümmern. Mum und ich wollen noch schnell einkaufen fahren.“
„Oki.“
„Also dann. Ich schick Lissi nach zu dir.“ Und damit ging sein Vater wieder.
„Na dann haben wir ja nachher etwas zu tun.“
„Ach willst du mir helfen?“
„Ja. Denkst du ich lass dich mir ihr allein?“
„Danke. Du bist ein Schatz.“
„Weiß ich doch“, sagte Jamie und schob Andre ein Stück Brot in den Mund.
„Sag mal, willst du mich jetzt füttern?“
„Ja“, sagte Jamie grinsend.
„Ich kann aber allein essen.“
„Na und. Du bist der Patient, also verhalt dich auch so und genieß es verwöhnt zu werden.“
„Denkst du dann auch für mich mit?“
„Nein. Das wäre zuviel des Luxus, außerdem will ich ja nicht das du mir verblödest.“
„Ja, ja. Du Blödmann. Aber erst will ich nen Kuss.“
„Wenn du gegessen hast.“
„Nö“, sagte Andre grinsend und schmiss Jamie um.
„Und nu?“
„Keine Ahnung. Gibt’s du auf?“
„Nein. Ich gebe mich selten geschlagen“, sagte Jamie grinsend.
„Schade das du nicht kitzlig bist.“
„Tja. Du dafür umso mehr.“
„Na lass das. Sonst brauch ich gar nicht erst anfangen zu essen.“
„Na gut. Aber den Kuss kriegst du dennoch erst nach dem Essen.“
„Nö. Den will ich jetzt“, sagte Andre lächelnd und verhakte seine Finger mit Jamies, um diesen außer Gefecht setzen zu können. Da er ihn gleichzeitig mit seinem Körper behinderte, sich zu wehren, hatte er freies Spielfeld. Er stahl sich seinen Kuss und grinste Jamie an.
„Das ist unfähr.“
„Ach ja, aber abkitzeln ist fair.“
„Genau.“
„Na warte, jetzt lass ich dich erst Recht nicht gehen.“
„Das werden wir ja noch sehen. Dein Magen knurrt nämlich.“
„Na gut. Eß ich eben erst, bevor ich dich weiter ärgere“, sagte Andre leise und setzte sich. Nach dem sie gegessen hatten, brachte Andre die Sachen in die Küche und brühte noch zwei Tassen Tee auf. Als er zurückkam, war Jamie ein wenig eingeschlafen und lag auf dem Bett. Andre grinste sanft und stellte die Tassen auf den kleinen Schrank. Als er Jamie übers Gesicht hauchte schlug dieser die Augen auf und lächelte ihn an.
„Ich war müde.“
„Ich habe nicht dagegen“, meinte Andre grinsend. „Aber lass mich mal mit unter die Decke.“ Jamie rückte etwas zur Seite und ließ ihn ins Bett.
„Wie kann es sein, dass du so süß bist?“, fragte Jamie leise.
„Weiß nicht. Damit habe ich nichts zu tun. Da musst du schon meine Eltern fragen“, sagte Andre grinsend. Daraufhin kassierte er einen Kuss und kuschelte sich dann in Jamies Arme. „Bleibst du die Nacht?“
„Soll ich denn?“
„Ja. Ich will nicht allein sein.“
„Bist du doch nicht.“
„Ich will nicht allein sein im Bett“, meinte Andre leise.
„Na klar bleibe ich, aber morgen habe ich Unterricht. Wir kriegen übrigens noch einen Neuen.“
„Männlich oder weiblich?“
„Männlich. Und wenn ich Lucas Geschmack treffe, dann hätten wir einen Kandidaten für ihn.“
„Und woher weiß mein Engel das?“
„Das weiß dein Engel, weil es jemand aus meiner alten Schule ist und in meiner Band die Gitarre bedient.“
„Ach so?“
„Ja. Seine Eltern ziehen hierher.“
„Na dann muss ich wohl wieder mal Kuppler spielen.“
„brauchst nicht, denke ich, das macht der ganz allein?“
„Lucas?“
„Nein. Der Gitarist.“
„Ach so. Na dann“, sagte Andre leise und schmiegte sich noch enger an Jamie. „Äm… Ich will mich ja nicht beschweren, aber jetzt wäre es nicht passend. Meine Eltern sind zu Hause, ich darf mich nicht überanstrengen. Ich denke das verschieben wir“, meinte Andre grinsend und sah Jamie an.
„Entschuldige, dafür kann ich nichts. Das sind die Naturgewalten.“
„Ach die sind das immer, na dann will ich mal nicht so sein“, meinte Andre lächelnd und küsste Jamie sanft, während seine Hand auf Erkundungstour ging.
„Na? Ich denke nicht?“
„Das will ich auch nicht, aber ein bisschen spielen darf doch erlaubt sein“, sagte Andre grinsend.
„Dann beschwer dich nicht, wenn ich auch ein wenig spiele.“
„Keine Angst. Beschwerden hörst nur, wenn du nicht abschließt.“
„Ich geh ja schon“, meinte Jamie und stand auf.
„Das merke ich mir. Wenn ich dich so schnell aus Bett kriege, muss ich das öfter anwenden. Ich habe nämlich vorhin schon abgeschlossen“, sagte Andre grinsend
„Na warte, das wirst du noch bereuen.“
„Ach wirklich?“, fragte Andre und versuchte sich mit einem Kissen vor einer Kitzelatacke zu schützen. Doch Jamie überwand das Kissen, allerdings nicht lange, was zu einer Kissenschlacht ausartete.
„Andre? Wir gehen, Lissi schläft, sieh mal ab und zu nach ihr.“ Rief seine Mutter durch die Tür. Erst jetzt bemerkte Andre die Federn, die durchs Zimmer flogen. Dabei waren die Kissen noch heil.
„Alles klar.“ Rief er raus. „Sag mal, wo kommen die Federn her?“
„Weiß ich nicht, aber du siehst süß aus mit den ganzen weißen Federn im Haar“, sagte Jamie leise und strich ihm durch die Haare. Andre bemerkte nach einer Weile den kleinen Riss in seinem Kopfkissen, welches normalerweise nur im Bettkasten lag und nur nicht dort war, weil Jamie mit hier war die eine Nacht, und mit einem zweiten Kissen war es doch bequemer.
„Na ja. Muss Mum wohl nähen. Aber jetzt geht’s eh nicht. Also was jetzt?“, fragte Andre grinsend.
„Jetzt will ich dich küssen und nie mehr loslassen.“
„Dann tu das.“ Bot Andre ihm an und kaum ein paar Sekunden Später, lag er unter Jamie.

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