Mit einem Freund ging ich nach Hause, eher als normal, da Stunden ausgefallen waren. Gerade als ich die Tür aufschloss, kam uns schon mein Bruder Keno entgegen.
”Hey Nils… Du schon hier? Und dann noch mit Begleitung?”, hakte er nach.
Ich musterte meinen Bruder genau. Er hatte eine enge Dreiviertelhose an und ein Hautenges Shirt, was seine schlanke, leicht muskulöse Silhouette, noch mehr zum Vorschein brachte.
Seine hellblonden Locken waren mit einem Kopftuch bedeckt und seine himmelblauen Augen strahlten mich an.
Sofort fielen seine rasierten Beine auf, die ihm aber durchaus standen. Auch war die Hose so geschnitten, dass der untere Teil seines flachen Bauches man gerade so zu sehen war. Ein anderer hätte dort schon seine Schambehaarung gehabt, aber mein Bruder war glatt rasiert, wie ein Babypopo.
”Ja, ein Lehrer war krank und deswegen haben wir jetzt drei Freistunden!”, beantwortete ich seine Frage, während wir uns die Schuhe auszogen.
Nachdem Keno vor ein paar Wochen seine Ausbildung geschmissen hatte, musste er zwangsläufig wieder bei uns einziehen. Dafür dass er hier wohnen durfte, musste er den Haushalt schmeißen.
Was er auch sehr gut konnte und wo er gerade bei war. Die Musik dröhnte durchs Haus und er schwang den Wischer durch die Gegend.
”Kommt heute noch jemand?”, wollte ich von ihm wissen.
”Till wollte vorbeikommen. Wieso fragst du?”, hakte er skeptisch nach.
”Ist das dein Freund?”, äffte ich unsere Mutter nach und fügte hinzu, ”Nur so… uns ist langweilig!”
”Boa, du fängst schon genauso an wie Mama! Sag jetzt nicht, dass ich euch den Rest des Tages an der Backe habe”, kam es von meinem Bruder.
Keno machte kein Geheimnis daraus, dass er Bisexuell war. Unsere Eltern wussten es und bestimmt auch die halbe Stadt. Er hatte gerne seinen Spaß und genoss es begehrt zu werden.
Nur Mama hätte lieber, dass er einen festen Freund oder eine feste Freundin mit nach Hause bringen würde.
”Jetzt fehlt nur noch, dass du mich aufklärst, dass ich auch immer schön verhüte!”, scherzte Keno weiter.
Denn das kam auch des öfteren von unserer Mutter. Einfach weil sie sich Sorgen um ihn machte.
Daraufhin sagte ich nichts mehr, sondern grinste nur frech. Wir huschten durch den Flur in die offene Küche und schenkten uns etwas zu Trinken ein.
*-*-*
Früher, als üblich kam ich heute heim, aber es war niemand da. Natürlich nicht, denn ich wohnte schon seit ein paar Monaten allein in einer Wohnung. Zuhause hatte ich es nicht mehr ausgehalten.
Ständig hatten sich meine Eltern gestritten, was jetzt nicht so das Problem gewesen wäre… klar, es war auch schlimm für mich, aber es war eben nicht das Schlimmste, da ich meist eh am Lernen war. Deshalb war es für mich nicht schlimm… nur, als mein Vater vor 6 Monaten meinte, dass ich mit meinen 18 Jahren nicht mehr zu jung für gewisse ….sexuelle Neigungen seinerseits… wäre… war es für mich aus und vorbei.
Anscheinend… zumindest was er meinte… ließ ihn meine Mutter nicht mehr ran… also müsste ich nun für sie einspringen… ihgitt… es war so furchtbar… und ich dachte echt, dass ich mich übergeben müsste.
So war es für mich, als er sich das erste Mal über mich hermachte. Danach lag ich nur noch steif auf dem Bett… konnte mich nicht wehren.
Ich war schließlich zum Jugendamt gegangen und hatte es dort berichtet. So hatte ich auch berichtet, dass meine Mutter es mitbekommen hatte, aber nichts unternahm.
Man sagte mir, dass ich ihn anzeigen könnte, aber …das lehnte ich ab… konnte es nicht… er war doch trotzdem mein Vater.
Sie hatten mir dann von jetzt auf gleich eine kleine ein-Raum Wohnung besorgt, mit Küche und Bad. Meine Eltern mussten nun Unterhalt an mich zahlen und das nicht zu knapp… so kam ich ganz gut über die Runden… zudem bekam ich von amtlicher Seite noch finanzielle Unterstützung.
Außerdem wurde mir nahegelegt, dass ich mich wenigstens einem Therapeuten anvertrauen sollte, wenn ich schon nicht zur Polizei gehen wollte. Ich willigte ein und war nun seit ein paar Wochen in Behandlung.
Mein Name ist Damona, ich bin 18 Jahre jung, 1,65m groß, habe lange schwarze gewellte Haare und eisblaue Augen… also ein typischer Wintertyp. Von der Statur her bin ich sehr, sehr schlank …fast schon zu dünn.
Seit mich mein Vater das erste Mal vergewaltigt hatte, konnte ich kaum noch essen. Nur ab und zu und sehr unregelmäßig nahm ich etwas Nahrung zu mir.
Meine Lehre als Computerspezialistin machte mir großen Spaß, so dass ich sehr oft nur am Lernen war. In meinem Lehrbetrieb war ich wirklich sehr beliebt, denn ich half wo ich konnte und war meist sehr nett und freundlich.
Allerdings durfte man mich nicht ärgern… dann konnte ich durchaus schon mal sehr ungehalten werden.
Noch genau ein Jahr hatte ich vor mir und ich wusste, dass ich es mit einem sehr gut abschließen würde… wenn da nicht… der absolut süße junge Mann, mit den blonden Locken wäre, der in meiner Nachbarschaft wohnte und dem ich täglich begegnete.
Immer wenn wir uns begegneten himmelte ich ihn förmlich an, aber er schien von mir überhaupt keine Notiz zu nehmen… beachtete mich gar nicht. Zudem ich mir nicht einmal sicher war, ob ich überhaupt etwas mit einem Mann würde anfangen können… bei dem was mir mein Vater angetan hatte.
So schwärmte ich für ihn, nur für mich und ganz allein… allerdings schaute ich immer wieder zum Fenster hinaus… meist hinter der Gardine… damit er es bloß nicht bemerkte. Natürlich hatte ich Angst… panische Angst vor Männern… aber er war eben einfach süß und bildhübsch.
*-*-*
Keno war mit dem wischen fertig und kam ebenfalls in die Küche zu uns. Auch er schenkte sich etwas zu trinken ein und grinste mich kurz an.
”So, dann will ich mal duschen! Muss noch jemand vorher ins Bad?”, dabei richtete er seinen Blick an meinen Freund, der scheinbar gar nicht wusste wie ihm geschah.
”Besser wir gehen beide nochmal! Wer weiß, wann du wieder raus kommst”, reizte ich Keno und zog meinen Freund mit ins große Badezimmer.
Mein Bruder schaute uns noch hinterher, dann ging er nach oben in sein Zimmer und holte sich etwas zum Anziehen. Er kam uns entgegen, als wir im Bad fertig waren und ging hinein. Wie immer schloss er nicht ab, aber das kannte ich schon.
”Komm, wir gehen ein bisschen nach oben und zocken eine Runde”, schlug ich meinen Freund vor.
Bis Till hier sein würde, dauerte es sicherlich noch eine Weile und irgendwie mussten wir uns beschäftigen. Hausaufgaben hatten wir keine auf und Tests standen erst mal nicht an, also konnten wir ein wenig abschalten.
*-*-*
Hach ja, Keno war ja wirklich hübsch, aber er war leider nichts für Reno (engl. Rino gesprochen) er war einfach nicht seine Kragenweite. Dennoch hatte er ihm grinsend hinterher gesehen, als Keno im Bad verschwand.
Er fand es sehr amüsant wie die beiden Brüder miteinander umgingen. Nur kurz hatte er Nils eingewilligt.
“Ja, klar, ich bin dabei“, zunickend verschwand er dann in dessen Zimmer.
*-*-*
Endlich wieder zu Hause, bemerkte ich, dass ich vergessen hatte einzukaufen. Na ja, daran würde ich mich wohl noch gewöhnen müssen, denn sonst war es ja immer meine Mutter gewesen, die eingekauft hatte, als ich noch daheim wohnte.
Ich überlegte, ob ich wirklich noch mal raus gehen sollte, weil ich es eben nicht mochte unter zu vielen Menschen zu sein. Immer wieder spürte ich dann die Blicke der Kerle auf mir… konnte fast förmlich fühlen, wie sie mich mit ihren Blicken so halbwegs auszogen.
Was aber sehr wahrscheinlich an meinem sehr üppigen Busen lag, den ich hatte, trotzdem ich so schlank war. Mein sehr hübsches, wenn auch schmales Gesicht, trug sicher ebenfalls einiges dazu bei.
So kleidete ich mich fast nur noch in schwarze, schlichte, aber edle Sachen ein… die zudem hoch geschlossen waren, so dass kein Ausschnitt oder dergleichen zu sehen war. War ich aber daheim, bekleidete ich mich sehr gern etwas farbenfroher.
Jedoch blieb mir jetzt nichts anderes übrig, als doch noch einmal rauszugehen, denn auch wenn ich nicht unbedingt viel aß, so wollte ich wenigstens für den Notfall was da haben. Außerdem musste ich, trotzdem ich nun schon volljährig war, immer damit rechnen, dass so eine Tussi vom Jugendamt hier auftauchte und kontrollierte, ob ich auch wirklich einkaufen ging usw.
Klar, ich wusste auch, dass die es sicher gut mit mir meinten, aber es nervte eben einfach. Mir blieb also nichts anderes übrig. Schuhe an und raus… Hinter mir die Tür abschließend, spürte ich schon wieder die leichte Unruhe, die mich jedes Mal überfiel, wenn ich raus ging… zudem mir ja mein Vater jederzeit über den Weg laufen konnte… aber, nun ja, da musste ich wohl durch.
Allerdings wussten meine Eltern nicht wo ich wohnte, so dass ich nicht mit einem Besuch ihrerseits… oder womöglich meines Vaters, rechnen musste. Ich ging also ins nächste Einkaufszentrum, suchte den dortigen Supermarkt auf und kaufte alles Notwendige ein.
Nach einem Schaufensterbummel war mir aber nun nicht wirklich zumute.
*-*-*
Wie angekündigt brauchte Keno lange im Bad und wir hatten schon eine ganze Weile gezockt, als er endlich fertig zu sein schien. Dann klingelte es auch schon an der Tür.
”Ich geh mal eben”, entschuldigte ich mich bei Reno.
Also stand ich auf und öffnete Till die Tür der mich gleich begrüßte.
”Da ist ja der kleine Süße”, neckte er mich, weil er genau wusste, dass ich das nicht mochte.
Doch mein Bruder kam mir schon zur Hilfe.
”Till, lass die Finger von meinem kleinen Bruder”, begrüßte er seinen Freund.
”Och manno, nichts darf man”, schmollte Till gespielt ernst.
Ich musste lachen und ging mit den Beiden nach oben. Auch winkte ich Reno rüber, in Kenos Zimmer.
”Och, noch so ein Sahneschnittchen”, grinste Till und bekam gleich einen Seitenhieb von Keno.
Da lief doch etwas zwischen den Beiden. Konnte Keno erzählen was er wollte. Ich war mir sicher, dass da mehr war, als nur Freundschaft.
”Was gibt es heute eigentlich zu essen”, fragte ich dann meinen Bruder, nachdem wir es uns in seinem Zimmer bequem gemacht hatten.
”Ah… nein…”, brachte er nur über die Lippen.
”Das kann man definitiv nicht essen”, scherzte ich.
”Ich hab vergessen einzukaufen!”, definierte er seine Äußerungen.
”Dann gehen wir doch einfach zusammen los. Nachher wäre ich sowieso noch losgegangen”, schlug Till vor.
”Wir kommen mit!”, bestimmte ich. Schaute aber vorsorglich kurz nach Reno, ob es für ihn okay war.
”Wie sollte es auch anders sein”, ärgerte Keno mich und grinste Reno an.
Dann gingen wir alle nach unten und fuhren mit Tills Auto in den nächsten Supermarkt.
”Es gibt aber kein Süßkram! Sondern Essen wird eingekauft und Trinken brauchen wir”, redete Keno auf mich ein.
”Süßkram ist auch Essen!”, korrigierte ich ihn, ”Toilettenpapier ist auch fast alle!”
Wir nahmen zwei Einkaufswagen. In den einen setzte ich mich und ließ mich von Reno schieben. Während wir aber nach einer Weile wechselten und ich dann ihn schob.
Den anderen schob Till und Keno ärgerte uns ab und an. Er nahm mir den Wagen weg, als Reno darin saß und ließ ihn den Gang entlang Rollen.
Unser Getue sorgte selbstverständlich für Aufsehen und ohne lautes Lachen ging es gar nicht.
*-*-*
Reno lachte und machte das Spielchen mit, als Keno den Wagen den Gang entlang rollen ließ, machte Reno große Augen und konnte den Wagen geradeso abbremsen… wie auch immer er das geschafft hatte… aber er hatte es geschafft und stieg aus dem Wagen wieder aus. Das war ihm dann doch zu gefährlich… immerhin wollte er sich nun nicht die Knochen brechen.
Einen leicht bösen Blick erntete aber Keno dafür, jedoch nur kurz, dann grinste Reno direkt schon wieder.
“Den Wagen schiebe ich jetzt“, meinte Reno gespielt streng und nahm den Wagen direkt an sich.
*-*-*
Ein wenig lustlos ging ich durch die Gänge… wollte eigentlich gar nicht einkaufen, musste es aber. Und dann, wie ich mich noch umsah und ernsthaft am überlegen war, nicht doch den Supermarkt wieder zu verlassen… hörte ich plötzlich dieses Gelächter und wollte wissen wer das Einkaufen so lustig fand.
Dem Gelächter folgend blieb ich dann aber doch stehen, als ich IHN sah… meinen Schwarm. Wie zu einer Eissäule erstarrt stand ich da und starrte diesen süßen Typen an… der sich mit seinen Freunden anscheinend sehr amüsierte.
Nachdem ich mich endlich aus meiner Starre gelöst hatte, riss ich mich arg zusammen… versuchte meine Angst beiseite zu schieben, lenkte meinen Wagen an den vier Kerlen vorbei und konnte mir einen Kommentar dann doch nicht so ganz verkneifen.
“Ach ja, der Kindergarten ist unterwegs und ihr wollt Männer sein… tze..“, hörte ich mich sagen, schob den Wagen an ihnen vorbei, ging langsam weiter und suchte weiter nach etwas Essbarem.
Ich versuchte so gut, wie möglich, diese möchte-gern-Männer zu ignorieren.
Sie… insbesondere ER interessierten sich doch eh nicht für mich… hatten wahrscheinlich ganz andere Sachen im Kopf, also versuchte ich mich weiter auf meinen Einkauf zu konzentrieren.
Den nächsten Gang betretend, fand ich dann doch endlich was und packte es in meinen Wagen. So ganz langsam füllte sich mein Wagen nun doch.
Allerdings hörte ich die vier “Jungs” noch immer lachen.
Vielleicht lachten sie ja gerade über mich, weil ich eben nicht aussah wie andere Tussen… oder vielleicht waren sie auch… schwul… in diesem Fall hätte ich natürlich Pech gehabt und keine Chance auf den niedlichen blonden Typen.
Vielleicht fanden sie aber auch meinen Kommentar lustig… oder dumm… na ja, was sorgte ich mich… hatte ich doch mit mir selbst genug zu tun.
*-*-*
Reno hatte sich kurz nach der jungen Frau umgesehen, die diesen Kommentar abgelassen hatte und meinte zu seinen Freunden:
“Habt ihr das gehört? Die Kleine war ja richtig frech“, musste aber direkt grinsen.
*-*-*
Ich kannte sie und wusste, dass sie in unserer Straße wohnte, schräg gegenüber von uns.
”Das war Damona! Sie wohnt in unserer Straße. Irgendwie finde ich sie unheimlich.”, hörte ich mich sagen und auf einmal war mir gar nicht mehr nach lachen zu mute.
Aber die Anderen fanden es mehr als amüsant.
”Unheimlich… Dann wollen wir die unheimliche Damona doch mal zu uns einladen.”, kam es nun von meinem Bruder und ich hätte ihn am Liebsten erwürgt.
Er ging sie doch tatsächlich suchen. Als er sie ein paar Gänge weiter fand, hörte ich ihn bis zu uns hin, rufen.
”Hey, Damona… So heißt du doch, oder? Warte mal bitte!”
*-*-*
Gerade war ich noch dabei, noch was zu suchen, was ich brauchen konnte, da hörte ich auch schon meinen Namen… den wer hinter mir rief. Ich drehte mich um und sah diesen süßen blonden Typen, der mir nach lief.
So blieb ich stehen und sah ihn an… während ich ein kleines Stück auf ihn zu ging. Etwas entfernt von ihm stehend, fragte ich:
“Ja, mein Name ist Damona. Was gibt es denn so wichtiges, das du hier so herum schreien musst?”
Meine eisblauen Augen sahen ihn an… musterten ihn beinahe… und doch blieb ich ein bisschen auf Abstand.
*-*-*
”Hast du heute Abend schon etwas vor?”, fragte Keno nun nicht mehr ganz so laut.
Man konnte seinen Charme förmlich spüren, den er spielen ließ.
Er wusste was er tat und handelte bewusst. Dabei war ich mir nicht sicher, ob er mich wirklich nur ärgern wollte. Aber davon ahnte Damona ja nichts. Neugierig schaute ich um die Ecke, um zu verfolgen, was sich dort abspielte.
Damona war immer in schwarz gekleidet und wirkte auf mich eiskalt. Sie machte mir wirklich Angst und jetzt sollte sie heute Abend auch noch zu uns kommen. Ich betete, dass sie etwas vor hatte.
*-*-*
Ich sah Keno an… ja, jetzt konnte ich mich an seinen Namen irgendwie erinnern… und glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Da fragte er mich doch tatsächlich ob ich heute Abend was vor hätte… tze…
“Ach, wie kommt es denn, dass du mich das ausgerechnet jetzt fragst, hm? Ich mein, Wochenlang laufen wir uns über den Weg… von dir kam nie eine Reaktion… du hast mich nie beachtet und jetzt fragst du mich so etwas?”
Irgendwie freute sich mein Herz schon ein wenig, dass ausgerechnet er mich fragte… leider traute ich ihm nicht so wirklich. Vielleicht wollte er jetzt nur den Coolen, vor seinen Freunden, markieren.
“Ganz ehrlich… ich gehe Abends niemals aus dem Haus. Tut mir leid“, hörte ich mich noch sagen.
Natürlich wusste ich, dass es ziemlich dämlich klang und eigentlich wollte ich doch etwas ganz anderes, aber ich traute ihm leider nicht so wirklich… hatte Angst, dass er mich nur ärgern und aufziehen wollte.
*-*-*
”Okay. Schade, da kann man wohl nichts machen”, sagte Keno dann.
”Du bist mir vorher eben nie aufgefallen. Aber gut. Dann wünsche ich dir einen schönen Abend und falls du es dir anders überlegen solltest, du weißt ja, wo du uns findest”, fügte er hinzu.
Dann kam er wieder zu uns rüber.
”Kann man nichts machen, Bruder Herz”, sagte er dann zu mir und ich hätte ihn am Liebsten erwürgt.
Nun bemühten wir uns ein wenig gesittet einzukaufen und begaben uns zur Kasse.
”Wo kommen denn die Chips her?”, fragte Keno, als er die aus den Wagen fischte, während er und Till alles aufs Band legten.
”Aus dem Regal!”, grinste ich und kam wirklich damit durch.
Irgendetwas ging in meinem Bruder vor sich. Nur konnte ich nicht ausmachen was.
*-*-*
Okay, das hatte ich nun vergeigt und ich war sauer auf mich… er war eigentlich doch recht nett gewesen… hatte mir erklärt warum er mich nicht bemerkt hatte. Na gut, damit musste ich nun wohl leben.
Oder sollte ich doch zu ihnen rüber gehen… ich war mir total unsicher… hätte heulen können… zudem meine Angst vor fremden Menschen ja wirklich groß war.
Schließlich beendete ich meinen Einkauf, ging an die Kasse, legte meine Waren auf das Band und bezahlte. Anschließend packte ich alles ein und ging heim.
Dort angekommen, überlegte ich weiter und immer wieder sagte mir meine Angst, ich sollte nicht rüber gehen… sie würden mich auslachen… sie konnten mich doch eh nicht leiden. Warum sollten sie mich einladen… wenn ich IHM doch vorher nie aufgefallen war?
Ich setzte mich in die Küche und heulte los, weil ich einfach nicht wusste was ich tun sollte.
Nun, vielleicht würde ich es einfach auf einen Versuch ankommen lassen… gehen konnte ich immer noch, wenn es mir dort doch nicht gefiel.
*-*-*
Wir fuhren nach den Einkaufen ebenfalls nach Hause und dort angekommen, verkrochen Reno und ich uns in mein Zimmer, um noch ein wenig zu relaxen.
Till und Keno bereiteten unterdessen das Essen für heute Abend vor und man konnte sie lautstark bis nach oben hören, wie sie dabei herumalberten.
”Irgendwie bin ich froh, dass Damona nicht kommen wollte. Sie macht mir wirklich Angst!”, suchte ich das Gespräch mit Reno.
”Sie ist irgendwie eigenartig. Sicher ist sie bestimmt ganz nett. Aber ihre Art ist komisch.
Hast du auch bemerkt, dass Keno auf einmal ganz nachdenklich war. Nun gut, ich kenne ihn vielleicht besser als du, aber irgendwie war er gerade komisch.
Manchmal begreife ich meinen Bruder einfach nicht…”
*-*-*
Reno hörte sich an was Nils erzählte und seine Meinung über Damona.
Auch er wurde nun sehr nachdenklich und antwortete:
“Hmm… ich kenne sie ja nicht und so vom Sehen finde ich sie eigentlich ganz hübsch und vielleicht ist sie wirklich ganz nett. Ich denke, man sollte sie besser kennen lernen, ehe man sich ein Urteil bilden kann.
Ich mein, wir wissen ja nicht warum sie so ist… wie sie ist. Vielleicht kann sie nicht so wie sie gern möchte. Vielleicht hat es auch so seine Gründe, weshalb sie so kalt erscheint.”
Er machte eine gedankliche Pause, dann sprach Reno weiter:
“Und was deinen Bruder angeht… hmm… seine Nachdenklichkeit kann ich mir auch nicht so wirklich erklären. Wer weiß, vielleicht mag er sie ja und war deshalb nachdenklich, weil sie eben nicht her kommen wollte. Mach dir mal darüber keine Gedanken.”
Dann trank Reno erst mal was und chillte einfach nur. Er machte sich um Damona keine Gedanken.
*~*
Noch immer hin und hergerissen zwischen dem Für und Wider doch noch rüber zu gehen, musste ich an Keno denken und wie traurig er schien, als ich die fast-Einladung ablehnte.
Schließlich entschied ich mich doch rüber zu gehen und es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Natürlich machte sich bei mir … bei dem Gedanken daran… doch wieder die Angst breit, aber jetzt wollte ich sie einfach beiseiteschieben.
So packte ich noch meinen Einkauf aus, packte alles ordentlich weg und räumte noch ein wenig auf, bevor ich duschen ging, mich ausgiebig pflegte und dann in mein Zimmer ging, um mir Sachen heraus zu suchen.
Ein hellblaues T-Shirt, mit einem kleinen Ausschnitt und bunten, hübsch funkelnden Glitzersteinchen, eine schwarze Hose und schwarze Pumps hatten es mir angetan.
Nachdem ich mich gründlich abgetrocknet hatte, zog ich mich an, frisierte meine Haare… steckte sie ein wenig hoch, ließ aber an den Seiten zwei dünne gewellte Strähnchen frei hängen.
Auch schminkte ich mich ganz dezent, kaum sichtbar und legte noch ein wenig ebenfalls dezentes Parfüm auf.
Okay, so konnte ich mich durchaus sehen lassen.
Noch einen Moment setzte ich mich in die Küche, sah aus dem Fenster… versuchte mich zu beruhigen… denn die Angst wurde wahrlich nicht weniger. Aber ich wollte das hier und wer weiß, vielleicht würden wir ja irgendwann Freunde werden.
Schließlich raffte ich mich auf, schaute noch einmal in den Spiegel, nickte anerkennend und ging dann langsam auf den Flur hinaus. Dann schnappte ich mir meine kleine Tasche, verließ meine Wohnung, schloss die Tür ab und steckte meine Schlüssel ein.
Mit ziemlich wackligen Beinen ging ich langsam hinüber zu dem Haus und wartete noch einen Moment, dann betrat ich es, suchte den richtigen Namen, fand ihn und klingelte.
Geduldig wartete ich vor der Tür, noch immer der Meinung, dass sie mich auslachen würden und die Einladung gar nicht ernst gemeint wäre.
Als kleines Mitbringsel hatte ich etwas zu Trinken und Schokolade dabei.
*-*-*
Es klingelte und ich zuckte irgendwie zusammen. Doch aus Neugier, ob es wirklich Damona war, gingen wir auf den Flur.
Keno öffnete die Tür und strahlte Damona an.
”Hey, du bist ja doch gekommen. Freut mich! Komm doch rein”, begrüßte er sie.
”Das ist Till und da oben siehst du meinen kleinen Bruder Nils und seinen Freund Reno. Du bist heute wohl die Henne im Korb, wenn es dich nicht stört”, fuhr Keno fort und lachte kurz auf.
”Setzt dich doch. Mhh, da wird sich mein Bruder aber freuen, der liebt Schokolade”, sagte er dann noch.
Zeigte dann auf einen Platz im Essbereich und widmete sich wieder dem Essen. Till war so höflich und setzte sich zu Damona.
Ich traute mich nicht richtig nach unten und wäre am liebsten wieder ins Zimmer gegangen.
”Nils, deckst du schon mal den Tisch”, rief Keno dann zu uns hoch.
Till konterte direkt: ”Ihhh! Dann esse ich aber woanders. So eine Sauerei!”
Keno und Till mussten lachen und ich verdrehte genervt die Augen, während ich mit Reno langsam die Treppe runterging.
*-*-*
Eigentlich war ich schon drauf und dran doch lieber wieder zu verschwinden, als ich von drinnen schon Schritte hören konnte und es jetzt definitiv zu spät war, um jetzt noch abzuhauen.
Als jedoch die Tür aufging und mich zwei strahlende Augen ansahen, musste ich direkt ein wenig lächeln und eine leichte Röte legte sich auf meine, sonst so blassen, Wangen.
“Hallo Keno“, begrüßte ich ihn ebenfalls: “Ähm… ja… danke. Ich dachte… einfach… ich… lasse es… auf einen Versuch… ankommen“, stammelte ich dann und betrat die Wohnung… vorsichtig und mit einer gehörigen Portion Unsicherheit.
Von Keno in den Essbereich geführt, legte ich die Schokolade auf den Tisch und stellte die Flasche Rotwein dazu.
Natürlich hatte ich mich hier auch ein wenig umgesehen, während ich in den Essbereich geführt wurde. Es war alles so fremd hier und ich blieb genau dort sitzen, wo ich Platz genommen hatte… bewegte mich keinen Millimeter. Ich hatte einfach Angst etwas verkehrt zu machen und dann vielleicht doch noch ausgelacht zu werden.
Zuvor hatte ich selbstverständlich auch die anderen begrüßt, eben wie es sich gehörte. Auch wenn Nils und Reno noch etwas zaghaft und sehr langsam zu uns kamen. Offensichtlich war ich hier eben doch nicht ganz so willkommen.
Till setzte sich, anscheinend mehr aus Höflichkeit, zu mir und ich senkte meinen Blick. Sie schienen ja alle ganz lustig drauf zu sein, aber ich konnte damit leider nicht allzu viel anfangen. Immer wieder sah ich meinen Vater vor meinem geistigen Auge und jede Faser meines noch so jungen Körpers sträubte sich… wollte einfach wieder abhauen… nach Hause gehen.
So kam ich mir vor als hätte ich freiwillig die Höhle der Löwen betreten.
Ich war ganz still und hörte zu was sie sich so unterhielten. Leider verschwand meine Angst eben nicht… saß mir, wie ein böser Dämon im Nacken und lähmte mich, so dass ich nun schon Tränen in den Augen hatte, was die anderen aber nicht sehen konnten, da ich meinen Blick gesenkt hielt.
Da ich aber trotz allem nicht ganz so unbedarft sein wollte und trotz der Tränen, die mir nun schon so halbwegs über die Wangen liefen, fragte ich in die Runde:
“Ähm… kann ich vielleicht… etwas helfen?”
Leider machte meine Stimme nicht so mit, wie ich es gern gehabt hätte und hörte sich nun doch ein wenig seltsam an… eben tränenerstickt.
*-*-*
Reno musste direkt grinsen, als es geklingelt hatte… hatten sich doch Nils’ Wünsche scheinbar nicht erfüllt und Damona kam nun doch zu essen.
“Na, komm schon, stell dich nicht so an. Sie wird uns schon nicht beißen“, scherzte Reno lachend.
Gemeinsam mit Nils hatte Reno dann ebenfalls den Essbereich betreten und Damona zumindest höflich begrüßt. Er konnte direkt spüren, dass sie sich hier nicht wohl fühlte… sah es fast schon in ihren Augen.
Er sprach sie aber nicht drauf an… ließ sie in Ruhe. Sie schien eh schon ängstlich genug zu sein.
*-*-*
Ich schlich hinter Reno her und begrüßte auch Damona. Hielt aber einen gewissen Anstand zu ihr.
Dann ging ich in die Küche, holte Teller und Besteck und fing an den Tisch zu decken.
”Ist alles okay mit dir?”, hörte ich Keno auf Damonas Frage, eine Gegenfrage stellen.
”Danke, wenn du Nils beim Tischdecken helfen möchtest, darfst du sicher die Servietten verteilen. Musst du aber nicht, schließlich bist du Gast hier”, fügte er noch hinzu.
Dann sah ich es von der Seite, dass sich etwas glänzendes auf ihrem Gesicht befand. Ganz geistesgegenwärtig wischte ich es von ihrer Wange mit einer Serviette.
Weinte sie etwa?
*-*-*
Verdammt, hatten sie es etwa doch bemerkt, dass ich… nein, das durfte mir nicht passieren.
“Alles gut, mach dir keine Sorgen“, hörte ich mich Keno antworten.
Als ich aber aufstehen wollte, um Nils beim Tischdecken zu helfen, kam dieser zu mir und wischte meine Tränen fort, die wohl von der Seite her doch zu sehen gewesen sein mussten. Sogleich zuckte ich zurück, als Nils meine Wange mit der Serviette berührte.
Jedoch sah ich ihn dann an, versuchte mir ein sanftes… dankbares Lächeln abzuringen… was mir nur mäßig gelang.
So ein verdammter Mist aber auch… ich durfte mich nicht so gehen lassen…. musste mich zusammenreißen, wenn ich mich hier nicht vollkommen blamieren wollte.
“Ist… schon okay. Alles… gut“, stammelte ich ein wenig, stand dann aber auf und half Nils den Tisch zu decken.
Kunstvoll faltete ich die Servietten, die ich mir hatte von Nils geben lassen, und stellte auf jeden Teller eine davon.
So war ich etwas abgelenkt, als dann jedoch Reno auf mich zu kam und mir zunächst zusah was ich tat, war es mit der Ablenkung ganz schnell wieder vorbei.
“Wo hast du das gelernt?”, wollte er wissen.
“Das habe ich von meiner Mutter gelernt“, antwortete ich, hoffend er würde sich damit zufrieden geben und mir keine weiteren Fragen stellen.
“Das sieht toll aus.”
“Danke“, erwiderte ich scheu.
Sehr interessiert sah mir Reno weiter zu… was mir etwas unangenehm war.
*-*-*
Ich schwieg und sagte auch keinem etwas von den Tränen. Die Anderen hatten zum Glück nichts mitbekommen.
Irgendwie fand ich Damona jetzt nicht mehr ganz so unheimlich. Sie hatte definitiv Gefühle gezeigt und in mir regte sich etwas. Mit ihr stimmte etwas nicht und sie tat mir leid.
Auch hatte Reno recht und sie war sehr hübsch.
Zwischendurch bemerkte ich die Blicke meines Bruder, die auf mir ruhten. Er hatte das alles mit voller Absicht gemacht. Dabei sollte er doch längst gemerkt haben, dass sie total auf ihn abfuhr.
Wie immer eben!
Die Mädels rannten ihm alle hinterher. Dabei fühlte er sich mehr und mehr zu Männern hingezogen.
Till rieb sich müde die Augen. Ob er wohl heute Nacht hier schlafen würde? Eine Tasche hatte er zumindest im Auto gehabt. Doch könnte dort auch Sportzeug drin gewesen sein.
Ich musste schmunzeln, als ich Reno beobachtete.
”Deine Mum wird sich freuen, wenn du so etwas lernst”, ärgerte ich ihn ein wenig.
”Dann ziehst du zum Dinner aber ein Kleidchen an”, neckte ihn Till nun.
Keno lachte sich in der Küche schlapp, über diesen Spruch und kriegte sich beinahe nicht mehr ein.
Mir war schon klar, dass er auf Reno stand. Nur Keno schien nichts für Reno zu sein. Mein Bruder musste wohl oder übel lernen damit umzugehen.
*-*-*
Ein wenig musste ich nun schon lächeln, als ich die Sprüche hier hörte. Jedoch wusste ich nicht wie ich mich hier geben sollte… wie ich mit ihnen umgehen sollte. Ich kannte sie doch alle kaum… eigentlich gar nicht, ergo verhielt ich mich ruhig… wollte erst mal schauen was hier sonst noch abging.
Ein dankbares Lächeln schenkte ich nun aber Nils, der nichts von meinen Tränen erwähnt hatte. Und irgendwie bemerkte ich, dass er fast genauso aussah, wie Keno. Er war definitiv auch sehr hübsch und irgendwie schien es mir, als habe er etwas mehr Verstand und Herz.
Vielleicht war er ja auch kein so schlechter Typ und man könnte sich mit ihm ein wenig anfreunden… aber nun ja, die Zeit würde zeigen was das hier brachte.
Schließlich hatte ich die Servierten fertig und sie auch auf den Tellern verteilt, eben wie ich es gelernt hatte und stand nun doch ein wenig nutzlos herum.
Reno ließ mich inzwischen in Ruhe und hatte sich irgendwohin verzogen.
*-*-*
Dann ging auch schon die Tür und unsere Mutter kam herein.
”Guten Abend zusammen. Oh, das riecht aber sehr lecker!”, begrüßte sie uns.
”Ist auch gleich fertig”, kam es aus der Küche von Keno.
”Schön. Euer Vater kommt später, der wird sich dann nochmal was warm machen müssen”, erklärte unsere Mutter, bevor sie jedem höflich die Hand gab.
”Hallo Till”, lächelte sie gespielt freundlich. Sie mochte ihn nicht besonders.
”Hallo Reno”, meinen Freund kannte sie natürlich auch schon.
”Und wen haben wir da?”, sagte sie zu Damona. Bei ihr freute sich, dass mal eine Frau zu Besuch war. In der Hoffnung Keno würde sich endlich fürs weibliche Geschlecht entscheiden.
”Du darfst mich gerne Margret nennen”, lächelte sie dann.
*-*-*
Oh je, noch eine fremde, aber sehr höfliche und nette Person, betrat das Zimmer und begrüßte jeden hier… auch mich.
Höflich gab auch ich ihr die Hand, erwiderte ihre Begrüßung, mit einem sanften Lächeln und antwortete:
“Hallo Margret… ich… mein Name ist… Damona“, stammelte ich ein wenig, lief rot an und senkte dann meinen Blick.
Es war mir ein wenig peinlich, denn so viel positive Aufmerksamkeit war ich nicht gewohnt.
*~*
Auch Reno begrüßte Margret höflich, wie auch er es gewohnt war.
“Hallo Margret“, und lächelte sie freundlich an.
Er ging in die Küche zu Keno und beobachtete ihn ein wenig… grinsend.
*-*-*
”Schön dich kennenzulernen, Damona”, begrüßte meine Mutter sie und ging dann ins Bad, um sich frisch zu machen.
Ich bemerkte nun schon, dass Keno ein wenig auf Show in der Küche machte. Jetzt wo er einen Zuschauer hatte.
Aber er konnte das eben auch perfekt. Schwang die Pfanne und ließ das Essen in die Luft fliegen, fing alles wieder auf, ohne das etwas daneben ging.
Noch etwas unsicher setzte ich mich neben Damona. Worüber sollte ich bloß mit ihr reden…
”Magst du schon mal den Nachtisch aus den Kühlschrank holen, damit er gleich nicht so kalt ist?”, fragte Keno, Reno lächelnd.
Eigentlich wollte ich mich schon anbieten, aber sollte Reno ruhig machen. Das hier war sowieso schon beinahe sein zweites Zuhause und Keno sollte ruhig an seine Grenzen stoßen.
Oder hatte ich mich geirrt und Reno stand doch auf meinen Bruder?
*-*-*
Irgendwann hatte ich mich schließlich hingesetzt, nachdem Margret wieder verschwunden war, und Nils setzte sich, warum auch immer, neben mich. Ganz still blieb ich sitzen, senkte zunächst meinen Blick und schwieg. Ich wusste doch nicht was ich sagen sollte.
Um aber nicht ganz so dumm auszusehen, sprach ich mit ruhiger, sanfter Stimme:
“Danke… also… dass du… vorhin nichts… gesagt hast… ich mein… wegen… der Tränen“, was eigentlich mehr oder weniger als Grundlage für ein Gespräch dienen sollte.
Dabei hielt ich jedoch meinen Blick sehr schüchtern und scheu gesenkt… getraute mich einfach nicht ihn anschauen.
*~*
Wie sehr sich Nils irrte, konnte dieser nicht wissen.
Noch immer grinsend hatte Reno, Keno weiter beobachtet, wie dieser mit dem Essen jonglierte und das sah schon richtig gekonnt aus.
Auf Kenos Bitte hin, nickte Reno, ging an den Kühlschrank und holte den Nachtisch heraus. Dabei konnte er es sich nicht verkneifen zu sagen:
“Wofür brauchen wir den Nachtisch… du bist doch so schon süß genug.” und sah Keno neckisch grinsend an.
Er stellte den Nachtisch auf den Küchentisch und lehnte sich dann lässig an eine Wand in der Küche… weiterhin Keno beobachtend.
*-*-*
Perspektivenwechsel!
Mein Blick wanderte kurz rüber zu meinem kleinen Bruder Nils, der neben Damona am Esstisch saß. Seine hellblonden Locken waren etwas kürzer, als meine Haare, aber er hatte dieselben himmelblauen Augen wie ich.
Sein Gesicht war noch etwas kindlicher und auch sein Körperbau nicht ganz so durchtrainiert wie meiner. Ansonsten war er mein Ebenbild, nur eben zwei Jahre jünger!
Es tat mir gut, ihn um mich zu haben. Meine Ausbildung zu schmeißen war nicht gerade richtig von mir gewesen, so kurz vor dem Ende und ich bereute es auch ein wenig.
Nur hatte ich zurzeit mehr Party und vor allem Sex im Kopf, als mich aufs Arbeiten zu konzentrieren.
Till war nur ein Häppchen für Zwischendurch. Er gab mir nicht wirklich das was ich brauchte und auch die zahlreichen Frauen, die ich gehabt hatte, hatten mir keine Befriedigung verschafft.
Reno hingegen ließ mich nun schon eine Weile zappeln und zeigte heute zum ersten Mal reges Interesse. Wollte er mich nur reizen und später fallen lassen? Oder mich einfach nur ärgern?
Er war sexy und hatte etwas an sich, das mich magisch anzog.
Dennoch beschäftigte mich auch die Sache zwischen Nils und Damona. Aber zum Flirten fand ich immer Zeit, gerade wenn ich so herausgefordert wurde.
”Woher willst du wissen, ob ich süß bin, wenn du mich noch nicht probiert hast”, lächelte ich Reno an.
*~*
Nils hingegen lächelte Damona an und freute sich, dass sie das Gespräch suchte.
”Ist doch Ehrensache”, kam es verlegen von ihm und man konnte eine leichte Röte in seinem Gesicht sehen, ”Wenn es dir hier zu viel wird, dann sag es einfach. Wir können jederzeit nach draußen auf die Terrasse gehen, okay?”
Es klang noch etwas unsicher, was Nils sagte, doch wollte er eigentlich Damona Sicherheit geben und hoffte, dass sie ihn verstand.
*-*-*
“Dankeschön, das ist lieb von dir“, erwiderte ich mich bei Nils bedankend, wagte es aber noch immer nicht, ihn anzuschauen, auch wenn ich spürte, dass er ebenfalls sehr unsicher zu sein schien.
Ich blickte auf den Tisch, spielte dabei nervös mit meinen Fingern und wäre am Liebsten wieder geflohen… rüber gegangen, aber wollte ich mir wirklich die Blöße geben?
Nein… auch wenn ich mich hier nicht so wirklich wohl fühlte.
Sicher, sie alle waren echt nett und irgendwie auch lustig, aber ich war es eben nicht gewohnt und vertrauen konnte ich eigentlich niemandem so wirklich. Ich musste, in der Therapie, erst wieder lernen Vertrauen zu Fremden zu fassen.
*~*
Reno grinste Keno an und erwiderte frech:
“Hmm… mag sein, aber das würde ich gern ändern und dich …probieren“, dabei musterte er Keno, ließ seine Blicke an dessen Körper entlang wandern… zog ihn schon fast mit seinen Blicken aus.
Er meinte was er sagte… er wollte Keno… um jeden Preis!
Bei den Gedanken allein, Keno zu verführen oder sich von ihm verführen zu lassen, leckte er sich verführerisch über die Lippen…. ihm wurde ganz anders zumute.
In seine Augen legte sich schon ein regelrechter Schlafzimmerblick, wenn er Keno ansah.
Ja, sehr lange hatte er ihn zappeln lassen und hatte doch irgendwie die ganze Zeit auf ihn gewartet… immer wieder musste er mitansehen, wie sich Keno einen Typen oder ein Mädel nach dem anderen ins Bett holte. Oft genug war er schließlich hier.
Aber jetzt hatte er die Gelegenheit und diese nutzte er nun aus. Er wollte einfach nicht mehr, dass Keno weiter mit anderen herum machte…. hatte er sich doch schon so lange in ihn verliebt… es jedoch leider nie gezeigt.
*-*-*
Ein wenig schwer tat ich mich schon, mich auf Essen machen zu konzentrieren, jetzt wo Reno so willig schien.
Zum Glück war es beinahe fertig und unsere Mutter kam nun auch aus dem Bad. Sie setzte sich zu den anderen an den Tisch und lächelte in die Runde.
”Ihr habt sehr schön den Tisch gedeckt. Das war doch bestimmt dein Werk, Damona, oder?”, wollte sie nun wissen.
Währenddessen tat ich das Essen in Schüsseln verteilen und deckte den Tisch. Natürlich berührte ich Reno ganz ausversehen im vorbeigehen.
Mein Körper streifte den seinen für einen Moment und meine Augen fingen seinen Blick ein.
Man, war er sexy!
*~*
Nils wollte Damona am Liebsten vor allen Blicken und jeden Worten die gesagt wurde beschützen. Doch wusste er nicht einmal ob es ihr recht wäre.
Sie tat ihm Leid. Seine Angst war mit einem Mal wie weggeblasen und er wollte nur ihr Bestes.
*-*-*
Mit einer leichten Röte, die sich auf seine Wangen legte, quittierte Reno Kenos Berührungsversuche und grinste ihn verführerisch an.
Keno schien anzubeißen und Reno würde dran bleiben. Jetzt hatte er die Gelegenheit, die er um nichts in der Welt mehr verpassen wollte.
Reno erwiderte Kenos Blick, hielt ihn einen Moment gefangen… es war nur ganz kurz, aber dieser Blick sagte bereits mehr als tausend Worte.
Er war ihm ins Zimmer gefolgt und setzte sich nun auch zu den Anderen… während er Keno weiterhin musterte… seinen Blick nicht von ihm lassen konnte.
*~*
Ein wenig unangenehm war mir Margrets Frage nun schon… es musste doch nicht gleich jeder wissen… aber ich war natürlich nicht unhöflich und antwortete stammelnd und sehr schüchtern:
“Ja, ich… ich… bin das … gewesen“, senkte aber meinen Blick sogleich wieder.
Nur ganz kurz sah ich Nils hilfesuchend an… bekam aber keinen Ton raus… hoffte er könnte von meinen Augen ablesen…
Bitte, hilf mir… dachte ich nur: erlöse mich…
Aber konnte ich wirklich von ihm erwarten, dass er meine Gedanken las?
Nein… natürlich nicht und jetzt auf die Terrasse zu wollen, wäre wohl auch sehr unhöflich, also schwieg ich… versuchte so unauffällig wie möglich zu sein.
*-*-*
”Mum, wie war dein Tag heute?”, hörte man Nils sagen, der versuchte Damona aus der Situation rauszuholen.
”Och, es war ganz okay. Wie immer ein wenig anstrengend. Ich denke, nach dem Essen werde ich noch rüber zu Silvia gehen. Ein Kaffee und ein bisschen Ablenkung tut mir sicher gut.
Wer weiß, wann euer Vater kommt”, bekam er Antwort und seine Mutter tat sich zu Essen auf und gab die Schüsseln dann jeweils weiter.
*~*
Ich bekam das Gespräch nur am Rande mit, aber wenn Mutter nachher rüber ging, hatten wir wieder unsere Ruhe.
Renos Blicke genoss ich sehr und doch ließ ich ihn ein bisschen zappeln. Ärgerte Till ein wenig, indem ich ihn das Essen stahl, was er sich auf den Teller tat.
Es war mehr ein Test und ich wollte wissen, wie ernst es Reno war.
*-*-*
Gedanklich dankte ich Nils, dass er seine Mutter abgelenkt und mich somit gerettet hatte.
Schließlich wurde die Schüssel auch an mich weiter gereicht, ich nahm sie entgegen und tat mir nur ein wenig Essen drauf… mehr hätte ich jetzt eh nicht essen können.
Dann saß ich minutenlang vor dem Essen, starrte zunächst nur auf den Teller und es dauerte noch eine ganze Weile ehe ich das Besteck nahm und winzig kleine Häppchen zu essen begann. Jedoch legte ich das Besteck immer wieder ab… sah ab und zu in die Runde, senkte aber meinen Blick auch wieder… nur nicht auffallen…
*~*
Natürlich sah Reno was Keno da tat und wäre am liebsten in die Luft gegangen, aber er nahm sich zusammen, blickte Keno mit zu kleinen Schlitzen verengten Augen an… er war schon ein wenig sauer.
Auch Till erntete nun einen sehr bösen Blick von Reno, der seine Eifersucht nun kaum mehr unter Kontrolle bekam… sicher aber doch beherrschte, weil er hier keinen Ärger machen wollte.
“Macht es dir Spaß, ja, Keno?!”, kam es dann aber doch sehr eifersüchtig von ihm und sah Keno durchdringend an.
*-*-*
”Oh ja”, grinste ich, Reno frech an und fing dann an auf seinem Teller herumzustochern.
Der Kleine war ganz schön Eifersüchtig, was mir gefiel.
Till hingegen schien schon gar kein Interesse mehr an mir zu haben. Wir waren sowieso mehr Freunde und so viel ich wusste, hatte er später noch ein Date.
”Keno! Nun ist es gut”, kam es von der anderen Tischseite, von meiner Mutter. Sie schien ganz schön sauer zu sein und keinen Spaß in der Hinsicht zu verstehen.
Doch ich ließ mich auch nicht wie ein kleines Kind behandeln und nutzte meinen Schachzug geschickt aus.
Das Essen, was auf meiner Gabel von Renos Teller hing, hielt ich Reno direkt vor dem Mund. Dabei Lächelte ich ihn an und leckte mir kurz über die Lippen, während meine Augen, die seinen zu beruhigen versuchten.
Es sollte ein Friedensangebot sein und ich wusste genau, wie sehr meine Mutter das hassen würde.
*~*
Nils schenkte sich derweil etwas zu Trinken ein.
”Möchtest du auch etwas?”, fragte er Damona leise lächelnd.
Er merkte ihre Unsicherheit und wollte ihr so gerne Halt geben. Nur war er etwas überfordert und wusste nicht wie.
*-*-*
Und Reno spielte mit, öffnete seinen Mund und ließ sich das Essen von Keno in seinen Mund schieben.
Genießend kostete er das Häppchen aus, schluckte es runter und leckte sich anschließend ebenfalls über die Lippen, während er Keno nun wieder liebevoll ansah… verführerisch… so als hätte er das Friedensangebot verstanden.
Natürlich hatte auch Margret die Situation ein wenig gerettet… denn Reno wusste echt nicht, wie lange er sich würde noch beherrschen können.
Oh ja, er war sehr eifersüchtig, denn ihm war es mit Keno sehr ernst.
*~*
“Danke Nils, das ist echt lieb von dir“, erwiderte ich nun schon etwas sicherer und hielt ihm mein Glas, mit einem sanften Lächeln, hin.
Um Keno kümmerte ich mich gar nicht mehr… beachtete ihn kaum noch, denn nun hatte ich sehr wohl mitbekommen, was da zwischen Reno und Keno lief. Aber eine Freundschaft würde mich dennoch freuen… wenn er es denn zuließ.
Auch Nils und die anderen wollte ich so gern als Freunde betrachten… hoffte, dass es mir irgendwann gelingen würde und sie es vielleicht auch wollten. Natürlich wusste ich, dass es sicher einige Zeit brauchen würde, ehe wir richtig Freunde sein konnten.
Das Essen hier war ein erster Schritt…
*-*-*
Nur zu gerne füllte Nils auch Damonas Glas und freute sich darüber. Anschließend aß er weiter und musste zugeben, dass sein Bruder ein wirklich guter Koch war.
Auch er hatte die Situation zwischen Reno und Keno mitbekommen. Er musste zugeben, sich in Reno geirrt zu haben.
Nach dem Essen half er schnell beim Abräumen und fasste sich dann allen Mut zusammen, ging direkt auf Damona zu.
”Magst du ein bisschen frische Luft schnappen gehen?”, fragte er sie.
*~*
Ich musste grinsen, als ich Nils beobachtete, wie er noch etwas unsicher Damona näher kennenzulernen versuchte.
Unsere Mutter verabschiedete sich und ging rüber zur Nachbarin, noch einen Kaffee trinken und ein bisschen zu reden.
”So, ich will dann auch mal los. Muss mich noch ein bisschen frisch machen für mein Date”, grinste Till und verabschiedete sich von uns.
Kaum dass er aus der Tür raus war, hing mein Blick an Reno.
Leider müsste ich erst das restliche Chaos beseitigen. Die Küche glich einem Schlachtfeld. Zumindest war der Essbereich nun schon aufgeräumt.
*-*-*
Innerlich musste ich fast ein wenig schmunzeln, wie sehr Nils sich bemühte mich näher kennen lernen zu wollen. Er war wirklich sehr aufmerksam und ich genoss genau diese Aufmerksamkeit sehr… er war ja irgendwie auch echt niedlich.
Mir legte sich direkt eine leichte Röte auf meine sonst so bleichen Wangen… wurde direkt etwas verlegen.
Nach dem Essen hatte auch ich beim Abräumen geholfen, denn ich hasste es einfach so herum zu sitzen… außerdem hatte man es mir so beigebracht.
Als Nils dann auch noch auf mich zukam und mich fragte ob ich ein bisschen frischen Luft schnappen wollte, konnte ich nicht anders und lächelte ihn nun sehr lieb an, nickte aber und erwiderte:
“Okay, gehen wir ein bisschen frische Luft schnappen.”
Er war einfach zu lieb zu mir und in seinem Bemühen war er wirklich zu niedlich.
*~*
Auch Renos Blick hing, wie gebannt an Keno, nachdem sich Till endlich verabschiedet hatte.
Reno hatte erleichtert aufgeatmet, nachdem Till endlich weg war.
Er folgte Keno in die Küche… wollte ihn nicht mehr aus den Augen lassen… und meinte:
“Ich helfe dir, wenn du magst, okay.” und grinste ihn frech an.
War ja klar, dass er Keno das nicht so vollkommen uneigennützig anbot… er dachte vielmehr daran, dann schneller etwas mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Nicht, dass er jetzt schon daran dachte direkt aufs Ganze zu gehen…. auch wenn er nicht ganz abgeneigt wäre.
Er würde einfach abwarten, wie es zwischen ihnen weiter ging… aber er wollte jetzt eben so viel Zeit wie möglich mit Keno verbringen. Viel zu lang hatte er es sich versagt… hatte geschwiegen… das war jetzt endgültig vorbei.
Jetzt würde er sich intensiv um Keno bemühen.
*-*-*
”Sicher, zu zweit geht es schneller”, lächelte ich Reno an.
In mir machte sich eine unbekannte Wärme breit. Sobald ich beim Abwaschen seine Hände berührte, hatte ich das Gefühl, als durchströmte mich ein Feuer.
Reno war anders als die Anderen. Ihn würde ich sicherlich nicht direkt flachlegen.
Etwas an ihm reizte mich und ich wollte ihn näher kennenlernen.
Der Abwasch war schnell erledigt und aufräumen ging zu zweit auch schneller.
”So! Was fressen wir nun aus?”, fragte ich Reno frech.
*~*
Nils hingegen war mit Damona nach draußen gegangen. Die Luft war herrlich und es war nicht zu warm und auch nicht zu kalt – Richtig angenehm.
”Ist es so besser für dich?”, wollte er dann von ihr wissen.
”Waren zu viele fremde Leute, was?”, fügte er hinzu.
”Ich kenne das auch. Bei zu vielen Menschenmengen wird mir immer komisch und wenn ich auf eine Party gehe, wo ich kaum jemanden kenne, bin ich immer ganz ruhig und schüchtern”, erklärte er dann weiter und lächelte Damona an.
*-*-*
Reno hatte Keno wie selbstverständlich beim Abwasch und auch beim Aufräumen der Küche geholfen, so waren sie sehr viel schneller fertig gewesen. Währenddessen hatten sich beide ein wenig unterhalten, aber eher nur über belanglose Dinge.
Als sie schließlich mit allem fertig waren und Keno ihm diese Frage stellte, grinste Reno frech und hatte schon tausend Vorstellungen im Kopf, was er nun gern mit Keno “ausfressen” würde.
Aber er nahm sich noch etwas zusammen und antwortete anders, als er eigentlich wollte:
“Nun… zunächst mal… würde ich..“, Reno ging langsam auf Keno zu, blieb direkt vor ihm stehen: “…dich gern näher kennenlernen und vielleicht können wir ja ins Kino gehen… oder wenn du magst etwas anderes unternehmen“, er sah Keno lieb an …sah ihm direkt in die Augen, lächelte ein wenig…. zeigte ihm, dass es ihm ernst mit Keno war.
*~*
Ich hörte Nils zu, was er sagte, nachdem ich mit ihm rausgegangen war.
“Ja, so ist es besser… danke“, antwortete ich mit ruhiger Stimme.
Während ich die frische Luft sehr genoss, die jetzt hier sehr angenehm war, erzählte ich ein wenig:
“Ich… weißt du… ich war nicht immer so, wie ich jetzt bin. Ich war mal… sehr lebenslustig und fröhlich… bin gern auf Partys gegangen. Ich hatte viele Freunde und Bekanntschaften, fühlte mich wohl, wenn viele Menschen um mich herum waren“, ich schluckte… holte tief Luft und sprach weiter:
“…tja… so war ich… bis …bis …mir, vor 6 Monaten, etwas sehr schlimmes passiert ist… seitdem kann ich das alles nicht mehr. Meine Freunde haben sich von mir abgewandt…. nun bin ich nur noch allein… weil es nicht mehr geht… weil ich nur noch unglaubliche Angst vor Menschen habe.”
Ich senkte erst mal meinen Blick… sah dann nachdenklich in die Ferne, während sich wieder ein paar Tränen aus meinen Augen schlichen und einsam an meinem Gesicht herab rannen.
*-*-*
Nils erschrak ein wenig, blieb aber offen ruhig. Kramte nach einer Packung Taschentücher und holte eines heraus.
Dieses mal reichte er es Damona, wollte nicht, dass sie wieder zusammenzuckte.
”Das tut mir leid! Man braucht aber doch Menschen um sich herum, sonst wird man verrückt oder tut sich schlimme Dinge an.
Das wäre sehr schade. Ich würde dich gerne näher kennenlernen, wenn du mich lässt und mir ist es egal. Es ist mir egal was dir passiert ist!
Sicher muss es schlimm gewesen sein, aber wenn du da nicht drüber reden möchtest, werde ich auch keine Fragen stellen.
Ich finde dich sehr sympathisch, obwohl ich am Anfang Angst vor dir hatte”, erklärte Nils und musste dabei auflachen.
*~*
Ein wenig enttäuscht war ich nun schon, dass Reno ins Kino wollte oder etwas anderes unternehmen. Es saß wohl in mir fest, dass man mit Sex anfing. Außerdem reizte er mich sehr.
”Ich könnte mir sicher etwas angenehmeres vorstellen, als Kino… Wir könnten hoch gehen und es uns ein wenig gemütlich machen”, lächelte ich ihn an, wobei meine eine Hand sanft über seinen Arm streichelte.
Was tat ich hier eigentlich? Anbaggern war nicht geplant gewesen, doch er war so verdammt sexy, da blieb mir keine andere Wahl.
*-*-*
Okay, Keno schien doch schon mehr zu wollen und obwohl sich Reno eigentlich hatte Zeit lassen wollen, kam er um dieses “Angebot” von Keno nicht herum.
Er wollte sich nicht für sich Zeit lassen, nein, vielmehr wollte er Keno eigentlich damit zeigen, dass er es ernst meinte und ihn nicht als Sexobjekt betrachtete. Aber gut, wenn Keno es so wollte… an ihm – Reno – sollte es nicht liegen.
Frech grinsend nickte er und genoss das Streicheln von Keno auf seinem Arm. Er hob seine Hand und streichelte nun auch sanft über Kenos Arm.
“Okay, machen wir es uns oben gemütlich“, willigte er ein und seine Augen strahlten Keno einfach nur verliebt an.
*~*
Ich nahm das Taschentuch dankbar entgegen “Danke.” und wischte mir die Tränen weg… schluchzend nickte ich.
Ich verstand ihn und was er gesagt hatte und ich verstand auch, dass er anfangs Angst vor mir hatte… so kalt wie ich war…war das nicht weiter verwunderlich.
“Ich verstehe dich… aber mich näher kennen zu lernen… könnte… weißt du …könnte schwierig werden… weil… weil… ich… in Therapie bin… weil… mein Vater… mich… wochenlang… vergewaltigt hat“, erzählte ich, ließ mich an der Mauer zu Boden sinken und weinte schluchzend…. während mein Körper wieder vor Angst zitterte.
Nun konnte ich ihm nicht mehr in die Augen schauen… vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
*-*-*
Für einen Moment stand Nils da und wusste nicht was er tun sollte. Dann kniete er sich hinunter zu Damona und legte zögernd, aber sacht eine Hand auf ihre Arme.
Nur ganz leicht, als Zeichen, dass er noch da war, und dass er es ernst gemeint hatte, was er sagte.
”Du allein entscheidest. Wenn du es jetzt noch nicht kannst, ist es okay. Aber du sollst wissen, dass hier jemand ist!”, versuchte er sich auszudrücken.
Am Liebsten hätte er sie einfach ganz fest in die Arme genommen, wusste aber, dass das zu früh war. Schließlich sollte es von ihr aus kommen und er wollte sie nicht verschrecken.
Er wollte ein Freund von ihr werden, das hatte er sich fest vorgenommen!
*~*
Grinsend nahm ich Renos Hand in meine und ging mit ihm die Treppe hinauf. Ich freute mich, dass er einverstanden war, doch war es bei ihm Anders.
Dieses Mal war ich keine Eroberung für eine Nacht, dessen war ich mir sicher!
In meinem Zimmer angekommen, schloss ich hinter uns die Tür und stellte Musik an.
”Hörst du irgendetwas bestimmtes?”, fragte ich Reno. Es war mir ausnahmsweise mal nicht egal, was an Musik lief. Reno sollte es auch gefallen.
Meine CDs durchkramend, schaute ich Reno lächelnd an – suchte seinen Blick.
*-*-*
Reno schaute einfach nur zurück und beantwortete die Frage:
“Ich höre eigentlich alles was sich gut anhört“, und sah Keno sehr verliebt in die Augen.
Diese Augen machten ihn beinahe wahnsinnig… sie waren so wunderschön und Keno war es absolut wert nicht nur eine Eroberung für eine Nacht zu sein… Reno wollte mehr… er wollte eine Beziehung mit Keno führen… denn er war nun mal seine große Liebe… etwas, das niemand bislang gewusst hatte… auch Nils nicht.
Noch etwas näher ging Reno an Keno heran, sah ihm lieb in die Augen und flüsterte mit sanfter Stimme:
“Keno, ich… glaube ich muss dir etwas sagen. Ich… habe mich in dich verliebt“, dabei wurde sein Gesicht ein wenig rot, dennoch blickte er Keno weiter an.
*~*
Wieder wischte ich mir die Tränen weg, versuchte alles um mich wieder in den Griff zu bekommen, sah dann Nils doch wieder an und nickte erst einmal nur, als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte.
Nachdem ich mich nun wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte sah ich ihn dankbar an und sprach:
“Danke, dass… dass du für mich da sein willst. Das ist echt lieb von dir. Dankeschön.”
Und ich war ihm wirklich dankbar… spürte, dass er es ernst meinte und zuckte jetzt nicht zurück, als er mich berührte.
Ich lehnte mich aber vorsichtig vor und lehnte mich sacht an ihn… jetzt brauchte ich dringend den Trost eines Freundes.
*-*-*
Immer noch vorsichtig legte Nils seinen Arm um Damona, weil er sie trösten wollte. Dann setzte er sich einfach zu ihr auf den Boden.
Die Luft war so herrlich und es war überhaupt nicht kalt, da konnte man es sich hier durchaus gemütlich machen.
Nils schaute in die Ferne und überlegte einen Moment, bevor er zu sprechen begann.
”Was macht man eigentlich in so einer Therapie? Du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst. Wir können auch über irgendetwas anderes sprechen.”
*~*
Wow, mit so etwas hatte ich nun nicht gerechnet. Reno hatte sich in mich verliebt und ich hatte nichts davon mitbekommen.
Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht, denn das war mir noch nie passiert.
”Ich mag dich sehr, weißt du das. Deshalb will ich auch ehrlich sein. Bisher hatte ich noch nie eine richtige Beziehung. Aber wenn du etwas festes möchtest, wovon ich ausgehe, werde ich es gerne versuchen”, erklärte ich Reno ganz offen.
Es war süß, wie er errötete und ich fand ihn zum anbeißen. Nur war ich mir jetzt nicht mehr sicher, wie weit wir gehen könnten. Ob er schon Erfahrungen hatte?
*-*-*
Noch ein wenig angespannt ließ ich es zu, dass er mich umarmte, blieb an ihn gelehnt und schloss einen Moment die Augen. Nur einen Augenblick Ruhe und das Gefühl von Geborgenheit wollte ich genießen… wollte ihm vertrauen.
Er war so lieb und sanft… tröstete mich und ich begann langsam ihm zu vertrauen.
Auf seine Frage hin dachte ich zunächst kurz nach… öffnete dann meine Augen wieder, doch blieb ich an ihn gelehnt und antwortete schließlich:
“Diese Therapie ist eine Traumatherapie und der Therapeut geht mit mir alles noch einmal langsam und sacht durch… spricht mit mir drüber und hilft mir, mit einer bestimmten Methode, dieses Trauma zu verarbeiten. Es ist sehr schwer und manchmal sehr schlimm für mich, aber ich will es schaffen.
Es ist schon okay, dass wir darüber reden… auch wenn es mir weh tut und es Angst und Panik in mir auslöst… trotzdem …es geht schon… weil du da bist und mir ein wenig Trost gibst. Ich danke dir.”
Einen Moment schwieg ich, musste erst mal wieder zu mir selbst finden, dann sprach ich weiter:
“Ich… würde mich freuen, wenn… wir vielleicht… na ja, wenigstens… Freunde werden könnten“, dann löste ich mich ein wenig von ihm und sah ihm lieb in die Augen… senkte dann aber meinen Blick sehr verlegen, während sich wieder eine leichte Röte auf meine Wangen legte.
*~*
Reno nickte leicht und erwiderte ebenfalls ganz offen:
“Ja, ich wünsche mir eine richtige Beziehung mit dir und auch ich hatte noch nie eine Beziehung… du bist der Erste und… meine große Liebe. Nicht einmal Nils weiß davon.
Ich habe es die ganze Zeit für mich behalten, dachte dass ich niemals an dich heran kommen würde.”
Dann ging Reno schließlich aufs Ganze, fasste all seinen Mut zusammen, ging noch etwas näher an Keno heran und legte seine Arme um ihn.
Mit seinem Gesicht näherte er sich Keno, kam ihm ganz nahe… dann legte er sanft seine Lippen auf die seinen und küsste ihn zärtlich, aber noch ein wenig zaghaft…
*-*-*
Nur allzu gerne ließ ich mich von Reno küssen, auch wenn mich seine Unerfahrenheit im ersten Moment abschreckte. Bisher hatte ich nur Sex mit Erfahreneren und wusste nicht so recht, ob ich damit umgehen könnte.
Aber Reno war süß und sein Kuss erregte mich, so dass ich es versuchen wollte.
Sanft erwiderte ich seinen Kuss, ließ meine Zunge über seine Lippen streichen und um Einlass beten.
Meine Hände umfassten Renos Hüften und zogen sein Unterleib an mich heran, pressten es gegen meines. Ließen ihn so meine Erregung spüren und vernehmen, wie es um seine stand.
*~*
”Ja, das wäre schön”, erwiderte Nils, nachdem er Damona aufmerksam zugehört hatte.
Anschließend tauschte er seine Telefonnummer mit Damona aus.
”Wenn etwas ist, ruf mich an oder schreib mich an. Egal wie spät es ist, okay?”, hatte er daraufhin gesagt.
Dann setze er sich doch lieber auf die Sitzgruppe, die auf der Terrasse stand und bot auch Damona einen Platz an.
Nach einer Weile holte er etwas zu Trinken für sie Beide heraus und wunderte sich wo Reno und Keno geblieben waren. Doch sagte er nichts zu Damona darüber.
Sie hatten ganz andere Themen über die sie reden wollten.
*-*-*
Reno öffnete sogleich den Mund und hieß Kenos Zunge willkommen. Genießend schloss er die Augen, konnte gar nicht mehr von ihm lassen… hing beinahe an Kenos Lippen, wie ein Abhängiger.
Ein wohliges leises Seufzen kam über seine Lippen, als er Kenos Unterleib an dem seinen spürte und sich bei ihm etwas regte.
Keno war einfach zu sexy, als dass Reno sich ihm entziehen könnte… wobei er es gar nicht wollte… sich ihm entziehen.
Ihn erregte was Keno tat und er drückte seinen Unterleib nun auch an den von Keno, begann ihn zärtlich zu streicheln… ließ seine Hände über den schönen Körper seines Angebeteten gleiten.
*~*
Einwilligend nickte ich, stand auf und nahm neben Nils platz.
“Danke, Nils, du bist so lieb und wenn was ist, werde ich gern dein Angebot annehmen“, strahlte ich ihn nun doch an, hielt seine Augen mit meinem Blick gefangen.
Mich für das Trinken bedankend, erzählte ich ihm, vertrauensvoll was sich bei mir zuhause abgespielt hatte, dass auch meine Mutter davon wusste, was… dieser Mistkerl mir angetan hatte… jedoch nichts unternommen hatte.
Auch erzählte ich ihm, dass ich meinen Vater nicht angezeigt hatte.
Ich erzählte lange und viel, bis ich schließlich ein anderes Thema anfangen wollte.
“Was magst du und was machst sonst so?”, wollte ich nun von ihm wissen.
*-*-*
”Ich bin jetzt fast mit der Schule fertig und überlege ob ich eine Ausbildung beginne oder noch mein Abi mache”, erzählte Nils.
Er war eher der unentschlossene und wusste nie so recht was er wollte. Entschied sich meist erst spät und spontan.
*~*
Kurz unterbrach ich den Kuss und leckte frech über Renos Hals, von unten nach oben mit der ganzen Zunge.
Dann grinste ich ihn frech an und rieb mein Unterleib an seines.
”Aber du hast schon Erfahrungen, oder?”, hakte ich dann nach.
Ich wollte ihn so sehr…
*-*-*
Herrje, war das gut, Keno war der absolute Wahnsinn und Reno gab sich ihm mit Haut und Haaren hin.
Auf Kenos Frage hin antwortete er ihm leise:
“Nein, ich… habe noch nie, weil ich nie jemand anderen wollte… als …dich“, gab Reno offen und ehrlich zu, auch wenn es ihm nun sehr peinlich war.
Fast alle jungen Männer in seinem Altern hatten schon einmal Sex gehabt, aber er eben nicht… was aber auch niemand wusste.
Er wollte immer nur einen… Keno… so auch jetzt…
*~*
“Ich mache eine Lehre als Computerspezialistin und habe noch genau ein Jahr vor mir, dann hab ich es geschafft“, erzählte ich Nils.
Ich war eben sehr zielstrebig und ehrgeizig, was schon beinahe an Perfektionismus grenzte, trotz meiner Ängste. Was ich tat, tat ich richtig oder gar nicht.
“Ich… ich mag dich, Nils“, gestand ich ihm und sah verlegen in mein Glas.
*-*-*
Jetzt stieg Nils aber die Röte ins Gesicht, als Damona ihm das sagte. Unsicher und verlegen schaute auch er in sein Glas, wusste nicht wirklich damit umzugehen.
”Ich mag dich auch, Damona”, kam es wie von selbst über seine Lippen. Doch wagte er es nicht Damona dabei anzusehen.
*~*
”Dir muss das nicht peinlich sein. Lass mich dir zeigen, wie geil es sein kann”, raunte ich Reno ins Ohr und leckte dann genüsslich darüber.
Fing an, an seinem Ohrläppchen zu knabbern und ließ meine Hand über seinen Bauch gleiten.
”Wenn dir etwas zu schnell geht, dann sag es früh genug”, flüsterte ich, bevor meine Lippen an seinen Hals hingen und meine Hände unter sein Shirt nach nackter Haut suchten.
*-*-*
Von meinem Glas aus, schaute ich ein wenig zur Seite und musste feststellen, dass auch er ziemlich verlegen zu sein schien, aber es freute mich, dass auch er mich mochte.
Schließlich versuchte ich abzulenken, schaute auf die Uhr und meinte dann:
“Oh weh, es ist ja schon so spät und ich muss ja noch lernen. Ja… und… dann… wollte ich noch sagen… verzeih, ich… wollte dich nicht in Verlegenheit bringen… es tut mir leid. Ich… werde dann wohl besser. Verzeih mir, bitte“, stellte das Glas auf den Tisch und erhob mich dann.
“Also… ähm… vielleicht… sehen wir uns… ja irgendwann wieder…. und… danke für den schönen Abend..“, stotterte und stammelte ich nun wieder vor mich hin… nicht wissend ob ich was falsch gemacht hatte.
So ging ich langsam und mit leicht gesenktem Blick zur Tür…
*~*
Oh je… Reno wusste nicht wie ihm geschah, als Keno sein Ohr leckte und ihm zuflüsterte, dass er ihm zeigen wollte, wie geil es wäre.
Und Reno wollte es… auf jeden Fall!
Er konnte jetzt nur noch nicken, als Keno ihn bat zu sagen, wenn es ihm zu schnell ginge.
Aber verdammt, Reno wollte Keno so sehr, dass es ihm schon beinahe weh tat… dass er es schon fast nicht mehr aushielt.
Er stöhnte leise auf, als Keno sich an seinem Hals und an seinem Ohrläppchen zu schaffen machte und dabei seine Hände unter sein Shirt schob… seine nackte Haut streichelnd erforschte. Es erregte ihn unglaublich… fühlte sich jetzt schon so verdammt geil an… und es machte sich auch in seiner Hose langsam bemerkbar, streckte Keno seinen Hals noch regelrecht entgegen…
Aber auch Reno war nicht ganz faul und tat es Keno gleich.
Auch seine Hände ließ er unter Kenos Shirt gleiten, streichelte dort die warme …weiche… nackte Haut …bekam kaum genug.
Endlich… so lange hatte er auf Keno gewartet… so lange hatte er sich nach ihm gesehnt… fast jede Nacht hatte er nur von ihm geträumt… nun wurden seine Träume endlich wahr.
*-*-*
Reno war vielleicht unerfahren, aber er wusste dennoch was er tat. Seine Hände auf meiner Haut hinterließen eine glühende Spur der Lust. Mir war es so, als stände alles was er berührte in Flammen.
Leise stöhnte ich auf, hielt es nicht aus, wollte ihn nackt sehen. Meine Hände waren schnell und gekonnt zog ich ihn sein Shirt aus.
Dann beugte ich mich leicht runter und leckte über seine Brustwarzen. Erst die eine, dann die andere. Zog meine Bahnen um ihnen herum und saugte auch mal dran.
Währenddessen fummelte meine eine Hand den Reißverschluss der Hose auf und die andere Hand gab Reno halt im Rücken.
*~*
Nils war überrascht über Damonas plötzliches gehen. Er sprang auf und ging ihr nach.
”Es ist okay! Wirklich! Ich bin so etwas nur nicht gewohnt und ich würde mich sehr freuen, wenn wir bald mal wieder zusammen etwas machen.
Wenn es okay ist, würde ich das nächste Mal gerne zu dir kommen. Darf ich?”, fragte er zaghaft nach.
”Auf jeden Fall fand ich den Abend sehr schön und wünsche dir auch einen schönen Restabend!”, fügte er hinzu.
*-*-*
Mich noch einmal umdrehend, blieb ich stehen und sah Nils nur kurz an… nickte verstehend:
“Ist okay, du darfst gern zu mir kommen… wann immer du magst“, erwiderte ich sanft und doch wieder sehr traurig.
“Also, dann machs gut und dir auch noch einen schönen Restabend“, fügte ich leise hinzu, dann verließ ich die Wohnung und ging wieder zu mir nach Hause.
In meiner Wohnung angekommen, schloss ich hinter mir die Tür, ging ein paar Meter und kauerte mich dann irgendwo in eine Ecke hinein… wo ich versuchte erst mal wieder zur Ruhe zu kommen.
Ich mochte Nils wirklich sehr, aber musste ich ihm deshalb gleich meine halbe Lebensgeschichte und was mir widerfahren war erzählen? Das war doch wirklich zu dämlich.
Irgendwie konnte ich nicht mehr. Ich konnte mich doch nirgends mehr richtig einfügen… hatte Panik vor zu vielen Menschen… meine Lebenslust war weg… einfach weg… wozu war solch ein Leben, wie ich es führte, gut?
Es gab nur eine Antwort auf diese Frage:
Es war für nichts gut… rein gar nichts.
So fasste ich einen folgenschweren Entschluss…
*~*
Bei dem was Keno mit ihm tat und er zu spüren bekam, konnte Reno nur noch ungehemmt aufstöhnen. Da es sein erstes Mal war, war er natürlich sehr empfindlich und schwebte auch schon irgendwo auf Wolke sieben.
Seine Gefühle sprudelten fast über und bescherten ihm ein angenehmes Gefühl im Bauch, das sich bis unter die Gürtellinie zog und er das Gefühl hatte, als sei sein ganzes Blut nur dafür da um sich in seiner unteren Region zu sammeln.
Nur allzu gern gab er sich diesen Wahnsinns Gefühlen hin, die Kenos Zunge auf seiner Haut hinterließen, als er dann auch noch Kenos Hand an seiner Hose spürte, die den Reißverschluss öffnete, dachte er es käme ihm direkt.
Aber er riss sich zusammen… beherrschte sich so gut es eben ging… dennoch fühlte er, dass es schon sehr eng in seiner Hose wurde und er sich nicht mehr lange würde beherrschen können.
Auch seine Hände wanderten zärtlich weiter an dem tollen Körper von Keno herab. Er zog ihm das Shirt ebenfalls aus, streichelte die weiche Haut sanft und voller Zärtlichkeit, kam an dessen Hose an und öffnete diese noch etwas zaghaft, aber geschickt.
*-*-*
Reno lernte schnell und ahmte mir nach, was mir sehr gefiel.
Doch jetzt hielt ich es kaum noch aus. Die enge in meiner Hose wurde beinahe unerträglich. Die Lust war geweckt und ich wollte Reno so sehr.
Während ich wieder an seinem Ohr knabberte, umrundete ihn und bleib hinter ihm stehen. Dann biss ich sanft in seinen Nacken und wanderte den Rücken runter. Unten angekommen zog ich seine Hose und Unterhose runter.
Dann drückte ich Reno sanft mit den Oberkörper gegen die Wand und zog seinen Hintern zu mir.
Gierig vergrub ich meine Nase zwischen seine Backen und ließ meine Zunge ihn schmecken. Leidenschaftlich umrundete ich mit der Zunge sein Loch, bevor ich sie darin versenkte.
Dabei hielten meine Hände seine Pobacken auseinandergespreizt, damit ich besser ran kam.
*~*
Nils schaute Damona noch eine ganze Weile hinterher, bevor er hinein ging.
Er dachte sich, dass es Damona wohl doch zu viel wurde und sie jetzt einfach ein wenig Ruhe brauchte.
Dennoch schrieb er ihr eine Sms.
Vielen Dank für den schönen Abend und danke, dass ich dich kennenlernen durfte. Ich hoffe du lässt mich weiter ein Teil deines Lebens sein. Denn ich habe dich wirklich gern! Fühl dich gedrückt, dein Nils.
Dann ging er nach oben und wunderte sich, warum es so still war. Vorsichtig ging er zu Kenos Zimmertür und lauschte. Er hörte leise Musik…
*-*-*
Ein wenig wunderte sich Reno nun schon, als Keno um ihn herum ging und sich schließlich hinter ihn stellte. Aber dann wurde ihm alles klar, als er von seiner Hose und seinem Slip befreit wurde.
Sein Körper begann vor Erregung zu zittern, als Keno seine Pobacken spreizte und seinen Eingang leckte… seine Zunge darin verschwinden ließ… er stöhnte nur noch laut auf.
Er streckte seinen Hintern Keno entgegen… wollte ihn spüren und bettelte stöhnend:
“B-bitte… Keno… nimm mich…”
Es kaum noch erwarten könnend begann er seine Männlichkeit zu streicheln und stöhnte dabei noch etwas lauter… keuchte schon.
*~*
Noch immer ziemlich in mich gekehrt hörte ich mein Handy, stand auf und holte es aus meiner Tasche.
Die SMS öffnend las ich was Nils geschrieben hatte.
Es freute mich zwar irgendwie… aber ich konnte so nicht mehr weiter leben.
Dennoch schrieb ich ihm zurück:
Ich habe dich auch sehr gern. Danke, dass du für mich da sein willst… du bist wirklich ein guter Freund… aber …ich kann so nicht mehr weiter leben… verzeih mir, dass ich dich mit meinen Problemen belastet habe. Es tut mir leid. LG Damona.
Dann schickte ich die SMS ab, begab mich ins Bad, suchte meine starken Schlaftabletten raus, ging in die Küche und holte mir eine Flasche Wasser. Damit ging ich dann in mein Zimmer, setzte mich auf die Couch und sah die Tabletten zunächst nur an.
Tränen rannen aus meinen Augen… über mein Gesicht, aber dann drückte ich eine Tablette nach der anderen aus der Folie… bereit sie zu schlucken und damit meinem Leben ein Ende zu setzen…
*-*-*
Nils vernahm außer der Musik auch keuchen und stöhnen hinter der Tür und musste Grinsen. Als dann sein Handy ging und die Sms von Damona kam, wurde er kreidebleich.
Wie der Blitz stürmte er die Treppe hinunter, rief währenddessen schon mal den Notarzt an, wo er alles erklärte und rannte zu Damona.
Geistesgegenwärtig schlug er wie ein Irrer gegen die Tür.
”Damona!”, schrie er, ”Mach sofort die Tür auf!”
Hoffentlich war es noch nicht zu spät, betete er zum Himmel hoch und hoffentlich würde der Krankenwagen gleich da sein.
*~*
Ich hatte von alle dem nichts mitbekommen, viel zu sehr war ich damit beschäftigt Reno vorzubereiten. Nur zu gerne kam ich seiner Bitte nach und ließ nun auch meine Hosen herunter.
Mit reichlich Speichel benetzte ich meine Eichel und drückte sie Reno Zielgenau zwischen die Backen.
Seinen Kopf drehte ich zu mir, für einen leidenschaftlichen Kuss, um ihn ein wenig abzulenken. Außerdem hielt ich seine Hand vom Masturbieren ab, schließlich sollte er nicht vorschnell kommen.
Meine andere Hand streichelte über seine Brust und seinen Bauch, als zusätzliche Stimulation.
Langsam schob ich mich in ihn hinein und gab ein Aufstöhnen von mir, als ich ganz in ihm war.
Reno war total heiß von innen und so verdammt eng, dass ich das Gefühl hatte, es käme mir gleich.
*-*-*
Die Tabletten in meiner rechten Hand und die Flasche Wasser in der anderen Hand sah ich beides noch einmal an, dann nahm ich die Tabletten in den Mund und spülte sie mit reichlich Wasser runter.
Nun hieß es abwarten… und hoffen…
Recht bald wurde ich sehr müde, sank seitlich auf die Couch und schloss die Augen.
Immer müder wurde ich nun, dann hörte ich von weiter Ferne, dass jemand gegen meine Tür schlug, aber bewegen konnte ich mich nun nicht mehr.
Die Flasche Wasser, fiel mir aus der Hand… rollte über den Boden…
Dann…
…umhüllte mich die Dunkelheit…
*~*
Was für ein geiles wahnsinnig erregendes Spiel das hier war, Reno stöhnte noch immer, streckte sich Keno weiter entgegen, spürte wie Keno dann seine Männlichkeit zwischen seine Backen schob und dann in ihn eindrang, währenddessen er sich mit einer Hand an der Wand vor ihm abstützte.
Scharf sog Reno nun doch die Luft ein, denn es war schon ein wenig schmerzhaft, aber Keno schien wirklich zu wissen was er tat… denn er lenkte ihn doch tatsächlich mit einem Kuss ab, den er nur zu gern leidenschaftlich, feurig, erwiderte, und ihn streichelnd stimulierte.
Teils ein wenig vor Schmerzen, Teils vor Lust und Erregung kam Reno nicht mehr aus dem Stöhnen heraus und wusste schon jetzt, dass er seine Stimme danach vergessen konnte.
Er versuchte jetzt aber sich zu entspannen, so tat es ihm weniger weh, zudem Keno ja ziemlich vorsichtig war.
Keno war einfach nur der blanke Wahnsinn und ein Traum!
*-*-*
Noch einen Moment gab ich Reno, bevor ich anfing mich in ihm zu bewegen. Einen langsamen aber gleichmäßigen Rhythmus schlug ich ein und stöhnte in den Kuss, den ich nicht zu unterbrechen vermochte.
Viel zu eng und geil war es, lange würde ich das hier nicht durchstehen. Also griff nun ich zu Renos Männlichkeit und fing an ihm im gleichen Rhythmus zu stimulieren, wie ich mich in ihn trieb.
Immer schneller und fester rammte ich meine Männlichkeit in sein enges, heißes Loch, nachdem er sich entspannt hatte. Packte ihn mit der freien Hand an der Hüfte, um ihn mir entgegen zu drücken.
*~*
Es half nichts, Damona machte nicht auf. Doch es war auch schon der Rettungswagen zu hören und Nils rannte zu ihm, um ihn den Weg zu lotsen.
Die Feuerwehr brach die Tür auf und die Rettungskräfte fanden Damona bewusstlos vor. Sie unternahmen die ersten Rettungsversuche und nahmen sie dann mit ins Krankenhaus, wo ihr der Magen ausgepumpt wurde.
Doch ihr Zustand war kritisch…
Nils blieb geschockt zurück und ging traurig wieder zurück nach Hause.
*-*-*
Reno konnte sich nun wirklich nicht mehr beherrschen, doch war er zur Unbeweglichkeit verdammt, aber genau das reizte ihn noch mehr… auch Kenos Küsse trieben ihn in den Wahnsinn.
Nachdem Keno nun auch noch seine Hand an Renos Männlichkeit legte und diese in dem selben Rhythmus massierte, wie er in ihn stieß, war es aus und vorbei… Reno ergoss sich, mit einem äußerst erregtem, lauten Stöhnen in Kenos Hand, während sich sein Eingang noch etwas verengte und sich sein Rücken durchbog.
Das hier war einfach nur zu geil und Reno war sich nun noch sicherer… er liebte Keno von ganzem Herzen.
*~*
Die Ärzte im Krankenhaus taten alles erdenkliche um Damonas Leben zu retten, aber immer wieder setzte ihr Herz aus, machte ihr Kreislauf schlapp, da sie zudem auch noch untergewichtig war, was auch nicht unbedingt gut für sie war.
Jedoch hatten sie es irgendwann geschafft und Damonas Zustand wurde ein wenig stabiler, so dass den Rest der Nacht nichts mehr passierte und sie sich langsam zu erholen schien…
*-*-*
Nils ging, Zuhause angekommen, in sein Zimmer und warf sich weinend aufs Bett. Es war einfach viel zu schrecklich gewesen, was er gesehen hatte.
Dabei wollte er Damona doch nur ein Freund sein. Er dachte, dass alles seine Schuld sei und wünschte sich weit weg.
*~*
Kaum dass Reno kam, kam es auch mir. Er wurde so eng, dass ich es nicht mehr zurückhalten konnte und mich in ihm ergoss.
Dabei presste ich ihn fest an mich und stöhnte laut auf.
Doch einmal küsste ich ihn intensiv, bevor ich ich zaghaft von ihm löste.
Keuchend und nach Luft schnappend, setzte ich mich aufs Bett und grinste Reno an.
Es sah verdammt sexy aus, wie er da stand und meine Soße an seinen Schenkeln herablief.
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Damona erholte sich nun langsam und kam auch aus der Bewusstlosigkeit zurück.
Den Rest der Nacht schlief sie ruhig und friedlich durch.
*~*
Nachdem sich Keno aus Reno zurück gezogen hatte, musste er sich erst mal mit beiden Händen an der Wand vor sich abstützen.
Er atmete noch etwas schwer, musste sich erst mal richtig erholen.
Als Keno sich dann auf das Bett setzte und ihn beobachtete, lief Reno puterrot an… es war ihm peinlich, wie Kenos Saft an seinen Beinen herab lief.
Natürlich konnte er ihn jetzt nicht mehr ansehen und wäre nun vor Scham am liebsten im Erdboden versunken.
Schließlich stellte er sich doch wieder hin und fragte Keno, mit hochrotem Kopf und gesenktem Blick:
“Kann ich hier irgendwie duschen?”
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”Nein!”, kam es ganz ernst von mir und ich musste dann doch kichern, bei dem entsetzten Gesicht von Reno.
”Klar, kannst du hier duschen”, sagte ich dann lachend und stand auf, um auf Reno zuzugehen, ”Aber nur wenn du mich mitnimmst.”
Dabei ließ ich meine freche Hand über Renos Hintern und zwischen dessen Backen gleiten und erkunden, was meine Männlichkeit geweitet hatte.
Mit einem wohligen Grunzen, gab ich Reno einen langen Kuss, von dem ich mich gar nicht mehr lösen wollte.
Tat es dann aber doch und suchte für uns etwas frisches zum Anziehen heraus.
”Denkst du, dass du heute hier bleiben kannst?”, hakte ich unsicher nach.
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Nils war unterdessen eingeschlafen und schlief ruhig.
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Nachtrag:
Nachdem sich Damona einigermaßen erholt hatte, wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen.
Irgendwann zeigte sie ihren Vater doch an, nachdem der Therapeut ihr dazu geraten hatte, der Vater bekam dann eine harte Strafe aufgebrummt.
Sie beendete die Lehre mit einem sehr gut und zog irgendwann ganz weit weg… irgendwohin wo sie niemand finden konnte.
Zu Nils hielt sie zwar noch Kontakt und zählte ihn auch zu ihren Freunden, aber mehr passierte zwischen ihnen nie. Sie besuchte ihn einmal im Jahr, doch durfte er nicht zu ihr kommen. Sie wollte es einfach nicht. Ihr Versteck war ihr heilig und dabei wollte sie es auch belassen.
Sie blieb allerdings für immer und ewig allein… führte niemals eine Beziehung.
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Aus Reno und Keno wurde ein Paar und sie führten eine relativ normale Beziehung… bis auf ein paar kleinere Zwischenfälle seitens Keno, der es sich doch nicht so ganz abgewöhnen konnte ab und zu einen anderen Kerl im Bett zu haben.
Reno akzeptierte es zwar eine Zeitlang, weil er ihn liebte, aber irgendwann sah er es dann doch ein, dass es so nicht weiter gehen konnte.
Nachdem er sich bei einem Freund ausgesprochen und lange überlegt hatte, trennte sich Reno von Keno und zog dann in eine andere Stadt, denn das konnte und wollte er sich nicht mehr mit ansehen… es tat ihm zu weh…
Keno hatte nach Reno nie mehr eine Beziehung, weil seine eigentliche Liebe für ihn unerreichbar war – sein Bruder!
~ ENDE ~