Ich hätte nicht gedacht, das es mal mehr als 25 Kapitel werden…….jetzt sind es schon dreißig und es geht erst richtig los
Na ja, so lange es gefällt…… mach ich einfach weiter.
Verwandte, Autos und mehr
Jerome
Nach dem wir uns über alles gegenseitig ausgetauscht haben, wünschen
wir uns eine gute Nacht und unterbrechen die Verbindung nach Dresden. Es ist viertel vor Zehn und Ole und Frank wollen nach Hause. Kai wird sie fahren und bevor sie gehen, erinnere ich noch mal daran, dass Kevin nichts erfahren soll, bis es was Konkretes zu berichten gibt.
Für Morgen ist ja soweit alles klar, wer wen wo abholt und so verabschieden wir uns für heute. Ich bitte Kai noch, nach seiner Rückkehr die Alarmanlage zu aktivieren.
Als die drei raus sind, lösche ich die Lichter bis auf das Licht an der Haustüre und Sergej und ich gehen hoch. Nach einer gemeinsamen Dusche mit einem gegenseitigen Flötensolo liegen wir müde und entspannt Po an Po im Bett und sind bald eingeschlafen.
Lis (Jeromes Mutter)
Die Fahrt verlief relativ gut, es gab nur einen kleinen Stau kurz vor Dresden. Um zwanzig Uhr waren wir im Hilton und haben dort unsere Räume bezogen.
Oma und Frieda haben ein schickes Zimmer und wir mit Natascha die Suite, in der Sergej und Jerome waren, und auch Martin ist wieder im gleichen Zimmer wie beim letzten Mal unter gekommen.
Beim ersten Gang ins Bad suchen meine Augen unbewusst an der runden Gardinenstange nach der Kamera und Kevins Leidensweg kommt mir noch mal so richtig ins Bewusstsein.
Wie gut es doch war, das Sergej dieses Ding entdeckt hat und das Martin mit seiner Besonnenheit und seinem Geschick alles so gut geregelt hat. Martin kann ich mir aus unserem Leben und auch aus unserer Familie einfach nicht mehr weg denken. Zuviel hat er schon für uns getan, vor allem für Jerome, was weit über seinen Job als Fahrer hinausging. Er hat bald Geburtstag, am achtundzwanzigsten Mai wird er dreiundfünfzig Jahre alt und am ersten Juni ist er fünfundzwanzig Jahre bei uns. Der Vater von Carl August hat ihn eingestellt damals und als ich mit Jerome schwanger war, ist er dann nur noch für uns gefahren. Später, als Jerome laufen konnte, hat Martin ihn oft betreut, wenn er draußen herum lief oder er war mit ihm im Zoo oder sonst wohin. Als Jerome größer war, ich glaube zehn Jahre alt, da haben sie sogar das tolle Baumhaus gebaut im Park, Martin, sein Kai und Jerome.
Ich habe damals noch viele Übersetzungen in der Firma gemacht und gedolmetscht und erst als ich mit Natascha schwanger war, bin ich dann ganz zu Hause geblieben.
Jetzt haben wir noch eine Kleinigkeit zum Abendbrot aufs Zimmer bestellt. Jerome hat Bilder geschickt und wir haben für einundzwanzig Uhr eine Sitzung über Skype vereinbart. Vorher wollen Carl August und ich die Bilder betrachten. Jerome und Ole wollen Ähnlichkeiten zwischen Kevin und dem Besitzer des PC Ladens in Bremen festgestellt haben und da der Weiden heißt, wie auch Kevins Mutter hieß, und es wohl auch noch alte Fotos gibt, werden wir das sorgfältig prüfen müssen.
Als wir jetzt die Bilder anschauen und vergleichen, so ist durchaus eine gewisse Ähnlichkeit von Kevin mit den halbwüchsigen auf den alten Bildern vorhanden und auch auf den aktuellen Bildern von der Baustelle heute sind
In den Profilbildern viele Gemeinsamkeiten zu erkennen.
Wir müssen ein Gespräch mit dem Herr Weiden führen und alles über seine Herkunft in Erfahrung bringen. Carl August wird morgen früh das nötige veranlassen und dann Montag oder Dienstag den Mann persönlich aufsuchen.
Morgen, nach dem Essen im Hilton werde ich mit Waltraud und den vier Geschwistern von Sergej und natürlich Natascha shoppen gehen, dorthin, wo Jerome und Sergej shoppen waren, Elbe Park heißt das, glaub ich. Waltraud wird das schon wissen, wir fahren nämlich mit ihrem VW-Bus dahin. Ich bin in meinem Leben noch nie in einem VW-Bus gefahren, selbst als Studentin nicht, also eine echte Premiere, das hat doch was.
Martin bleibt bei Carl August und den anderen, die wollen ein bisschen rum fahren und was von Dresden sehen. Außerdem will er Morgen nach dem Frühstück noch Kevins Anwalt, den Herrn Wagenknecht treffen hier im Hotel, um zu klären, ob aus dem Nachlass von diesem Berger ein Schmerzensgeld für Kevin raus zu holen ist. Das dürfte zwar schwierig sein, aber Carl August will es auf jeden Fall versuchen.
Nach dem wir mit Bremerhaven geskypt haben und Carl August vorläufiges Stillschweigen über die Nachforschungen zu Kevins Vergangenheit angeordnet hat, verabschieden wir uns von Kai und den Jungs und gehen wir schlafen.
Natascha
Nach dem skypen sind wir dann alle schlafen gegangen. Unterwegs hatten Oma und Frieda viel von früher erzählt, wo sie überall hingereist sind und was sie als Teenager so alles gemacht haben. Omas Eltern hatten noch Besitz in Ostpreußen, aber das weiß sie auch nur aus Erzählungen und in der ehemaligen DDR auch, aber das war nach dem Krieg alles weg und Opa ist da wohl auch irgendwie entschädigt worden, sagt sie.
Sie waren aber einmal pro Jahr auf Sylt und auch im Winter in der Schweiz. Jetzt fahren sie im Sommer, Frieda und Oma, immer für sechs Wochen nach Borkum zum kuren.
Das sie jetzt mit nach Dresden konnten, mit Familie und auch Sergejs Familie kennen lernen können, freut beide sehr. Sie haben Jeromes Freund schon längst tief ins Herz geschlossen und freuen sich auch auf dessen Verwandtschaft.
Jetzt sitzen wir alle, auch Martin, im Hilton beim Frühstück und reden durcheinander. Papa redet mit Martin und Mama, Frieda redet mit Oma und ich werde von einem süßen Pagen an geschmachtet, der immer, wenn er von mir beim gucken erwischt wird, den Blick senkt und dann wo anders hinschaut. Er gleicht ein bisschen Kevin, ist aber noch etwas kleiner und auch schmal und ich bin bestimmt fünf Zentimeter größer als er. „Der mag dich offenbar“, sagt Mama, die mal wieder alles mit bekommen hat.
„Er ist nicht mein Typ, Mama“, sag ich grinsend, „ ich will mal so einen wie Sergej oder Jerome, größer und auch ein bisschen athletischer gebaut, keinen Spargeltarzan, wie Torsten zu dem da sagen würde.“
Papa geht jetzt zur Theke und spricht dort mit dem Mann hinten dran. Wahrscheinlich geht es um das Mittagessen, das wir in einem Nebenzimmer zusammen mit Sergejs Familie einnehmen wollen. Hoffentlich geht das da nicht so gestelzt zu wie auf den Essen, wo wir sonst ab und zu hin müssen. So wie zu Hause soll es sein, damit keiner Komplexe kriegt, das muss ich Mama und Papa nach her noch sagen, wenn Papa wieder am Tisch sitzt. Oma und Frieda schauen schon mal in die Weinkarte, suchen nach einem passenden Tropfen für das Mittagessen.
Ich bin ja echt gespannt auf Sergejs Geschwister. Ob der Boris auch so gut aussieht wie Sergej? Und dann Marianne, die ist in meinem Alter, ist sie cool oder nicht? Die anderen beiden Mädchen, die Barbara ist elf und die Kleine, von der Mama und Jerome so geschwärmt haben, ist erst neun, wie werden die auf mich reagieren? Mal sehen, am besten lass ich alles einfach auf mich zu kommen.
Morgen lernen wir ja auch noch die Gr0ßeltern kennen, weil wir wohl dort essen und dann auch noch ein neues Auto abholen, das Jerome für die WG gekauft hat. Wenn ich mal ein Auto kriege, dann hol ich mir auch so einen, wie Jerome ihn schon hat. Der gefällt mir, sieht cool aus und fährt auch gut, aber das dauert ja leider noch ein bisschen und einen Roller, sagt Mama, das möchte sie eigentlich nicht, das ich so was kaufe. Mal sehen, vielleicht kann ich die beiden, Papa und sie, mit Jeromes Hilfe umstimmen.
Jerome
Sergej ist heute bei Zeiten los, holt den Kleinen bei Wolfi ab und fährt zum Bahnhof. Dort hol ich den Skoda um zehn Uhr ab und dann Armin, Mike und Dirk und fahre dann nach Bremen, zunächst auf die Baustelle. Kai fährt mit Ole nach Bremen und dort auch erst mal auf die Baustelle, später wird er dann noch Sergej und den Kleinen vom Hotel abholen. Frank, der erst um halb zwei frei hat, wird von Wolfi abgeholt, der dann zur Fabrik fährt, wo Kai und Ole auf die beiden warten. Wolfis Auto bleibt dann an der Fabrik stehen, weil der am Stadion keinen Parkplatz kriegt
Den Parkausweis für den VIP-Bereich aus dem Achter habe ich dabei, im SUV ist auch einer. Da das Spiel erst um fünfzehn Uhr anfängt, müssten wir, zwar spät, aber immer noch pünktlich, dort sein.
Kai fährt mich um halb zehn, wir holen zuerst noch Ole ab, das liegt am Weg zum Bahnhof, und fährt dann mit Ole weiter. Ich fahre die anderen abholen und dann auch nach Bremen.
Auf der Baustelle steht wieder der Renault Lieferwagen und unser SUV natürlich. Auch am PC-Laden stehen einige Autos, Samstags ist da bis sechszehn Uhr geöffnet.
Wir gehen die Treppe hoch und Armin, Dirk und Mike, die ja das erste Mal hier sind, staunen nicht schlecht, als sie die Halle oben sehen. Zwei Leute der Baufirma sind dabei, mit einem Lasergerät die Wände der Zimmer auf Wand und Boden an zu zeichnen. Zwei weitere Leute haben begonnen, einen Teil der alten Fenster raus zu reißen, da die Öffnungen verkleinert und den Zimmern und Bädern angepasst werden müssen.
Der Herr Stiefel ist auch dabei, er misst die Wände raus. Als er mich sieht, kommt er und begrüßt mich mit Handschlag, den anderen nickt er zu.
Er erklärt mir kurz, wir jetzt das weitere Vorgehen ist. Zunächst werden von den Wänden jeweils die untere Reihe der Steine auf dem Boden der Halle vermauert und ausgerichtet.
Dann kommen die Heizungsleute und verlegen die kompletten Rohre für die Fußbodenheizung, parallel dazu werden die Fensteröffnungen gemauert. Das dauert etwa eine Woche, also bis zum neunundzwanzigsten.
Ab einunddreißigsten bis zum zwoten Juni wird dann der komplette Estrich gemacht.
In der Zeit von Montag bis Samstag wird dann an der Außenisolierung und am Dach gearbeitet, damit der Estrich aushärten kann. In der Woche kommen dann auch die Steine, für die Wände hoch zu mauern. Damit wird dann, mit zwei Kolonnen, am siebten Juni begonnen. Da der Heizungsbauer auch die Bäder und Toiletten macht, werden die Ab und Zuflüsse bereits jetzt mit in den Unterbau verlegt.
Nun, denk ich, wenn das alles so ohne Probleme abläuft, dann geht es ja richtig gut voran. Der Mann geht wieder an seine Arbeit und ich erkläre den anderen, was mir Herr Stiefel gerade vermittelt hat.
Armin und auch Dirk und Mike stellen noch ein paar Fragen zur Raumaufteilung und auch, was jetzt so alles verändert wird.
Wir gehen alle nach draußen und laufen den großen Hof ab. Dabei erklären Ole und ich den dreien, was sich auf dem Hof alles ändert. So vergeht die Zeit und Kai sagt, dass er jetzt zum Hilton fährt und Sergej und Kevin abholen geht. Hoffentlich hält Wolfis Auto durch von Bremerhaven bis hierher.
Zurück können wir ja dann hinter ihm her fahren bis nach Hause. Das ist auf jeden Fall besser, weil der Kleine bestimmt mit Wolfi zusammen fahren will. Heute, nach Werder fahren wir zu uns und Wolfi bleibt über Nacht, Frank und Ole schlafen im anderen Gästezimmer, weil wir Morgen bei Jensen zu Mittag essen. Franks Kollege hat für fünfundzwanzig Euro seine Frühschicht mit übernommen, Morbach war einverstanden.
Am nächsten Wochenende haben ja alle frei und wir wollen zu Torsten nach Bad Schwartau fahren.
Torsten
Man, das war eine harte Woche, so hatte ich mir das mit der REHA nicht vorgestellt. Am Dienstag als ich hier ankam, sah alles so langweilig und gemächlich aus, aber am Mittwoch nach dem Frühstück ging es richtig los.
Zuerst wurde mir schon vor dem Frühstück Blut abgenommen, das habe ich gar nicht so gern.
Und dann die blöden Sprüche vom harten Mann und so. Soll sich die Tussi mal von mir stechen lassen, ich mein, mit der Nadel, dann quiekt die aber auch wie ein Ferkel.
Und dann sagt die zu mir: „Du bist zwar ein ganz Süßer, aber Zucker haste nicht“, und haut ab. So ein blöder Spruch, der könnte glatt von mir sein.
Bei der Untersuchung wurde dann ein Therapieplan erstellt und was sich so leicht gelesen hat, auf dem Zettel, das war Sau anstrengend. Krankengymnastik, bei einem Herrn Braun, das ist voll der totale Arnold Schwarzenegger Verschnitt, mit Oberarmen wie meine Oberschenkel und einem Humor wie ein Backstein. Nach dreißig Minuten war ich erst mal platt aber eine halbe Stunde später hatte ich dann schon wieder eine Unterwassermassage, nackig versteht sich. Ich hab nur drauf gewartet, das dem noch nicht so alten Masseur, etwa dreißig, die Stielaugen ins Wasser fallen und er an seinem Sabber ersäuft. Jedenfalls hatte er eine Latte, da bin ich mir sicher, auch wenn er sich nur um mein Bein bemüht hat. Ich habe langsam den Eindruck, das ich die Schwuppen anziehe wie ein Magnet das Eisen, nach Ole und Frank und den anderen sechs schwulen Freunden gleich am ersten Tag hier wieder ein Volltreffer. Der soll mir nur von den Glocken wegbleiben.
Eine Stunde danach hatte ich dann Aufbaugymnastik in einer Gruppe. Ich war der mit Abstand jüngste Teilnehmer in einem Kreis von alten bis sehr alten Onkeln und Tanten. Zwei Teilnehmer waren unterhalb der Vierzig, aber bestimmt sechs oberhalb der siebzig. Dem entsprechen waren die Übungen aber nach den Anstrengungen vorher war ich nicht traurig darüber. Nach dem Essen, es war nicht schlecht, habe ich bis viertel vor zwei geknackt, aber volle Kanne. Gut, das ich meinen Handywecker eingestellt habe, sonst hätte ich echt verpennt. Zwei Uhr hatte ich dann Fango und anschließend um viertel vor Drei Massage. Danach durfte ich mich dann noch zwanzig Minuten von einem Picomed, ähnlich wie ein Fahrrad, bewegen lassen, das war ganz angenehm. Nach dem Abendessen um halb sieben, war ich KO und im Bett.
So ähnlich ging es die ganze Woche, nur das heute auch noch ein Strandspaziergang im Sand von einer Stunde anstand. Jetzt bin ich wieder so was von platt, liege auf dem Bett und gucke Fernsehen. In der Anreisewoche sind auch für Samstag Therapien angesetzt, aber Morgen hab ich Ruhe, den ganzen Tag, da werde ich nach Mittag mal in den Ort gehen und mich umsehen.
Was in meinem Alter habe ich hier noch nicht gesehen, vielleicht kommen ja am Dienstag die ein oder andere Tusse oder auch Jungs in meinem Alter, obwohl die bei meinem Glück bestimmt noch mal schwul sind. Vielleicht sollte ich doch die Seiten wechseln aber ich glaub, das funktioniert nicht.
Sergej
Kurz vor Feierabend geht mein Handy, es ist Kai, der mir sagt, dass er auf dem Hotelparkplatz auf uns wartet. In der Umkleide treffe ich auf Kevin, der sagt, das Wolfi und Frank unterwegs sind auf der Autobahn. Wir ziehen uns schnell um und laufen raus zum Parkplatz. Nachdem wir Kai begrüßt haben, fahren wir zur Fabrik, um dort auf Wolfi und Frank zu warten.
Nach einem Kuss von Jerome geht der mit uns hoch in die Halle und erklärt uns, was heute gelaufen ist und wie die Planung für die nächste Woche aussieht. Die Bauarbeiter haben um dreizehn Uhr Schluss gemacht und als wir jetzt rausgehen, sperrt Jerome ab und wir werfen den Schlüssel bei der Firma Weiden in den Briefkasten.
Jerome fährt jetzt mit Armin, Mike und Dirk und mir los ins Stadion, der Rest kommt nach, sobald Wolfi da ist.
Jerome
Das Stadion ist nicht ganz voll, etwa ein Drittel der Plätze ist nicht besetzt.
Die Logen sind aber gut gefüllt, geht es doch um einen guten Zweck, da will man ja doch nicht fehlen. Es sind noch fünfzehn Minuten bis zum Spielbeginn, als wir fünf in der Lounge eintreffen. Heute darf ich keinen Alkohol trinken und Kai auch nicht. Die anderen dürfen, aber es gibt ja auch Jever alkoholfrei.
Dirk, Mike und Armin sind natürlich beeindruckt, von dieser Art, Fußball zu erleben und staunen anfangs schon nicht schlecht.
Sergej zeigt ihnen alles und bestellt dann auch Getränke und was zum Essen, wir hatten ja noch kein Mittagessen. Pünktlich mit dem Anpfiff erscheinen Kai und die anderen vier Freunde und auch die holen erst mal was zum Kauen und Schlucken. Ole redet mit Dirk, beide lachen und auch Mike prustet los. Als ich Ole frage, warum er so lacht, erzählt er von der Party und das Dirk auf Bier immer so spitz wird. Ich denke, ich halt ihn ein bisschen im Auge, ein Fick hier oben irgendwo wäre mehr als riskant und würde wohl auch Papas Toleranzgrenze überschreiten.
Werder ist zunächst überlegen, bekommt dann aber bei einem Konter durch einen Fehler in der Abwehr das null zu eins, was dann auch letztendlich der Pausenstand ist.
In der Pause läuft einiges an Werderprominenz vorbei und der ein oder andere fragt auch nach Papa, aber längere Gespräche finden nicht statt. Wir essen und trinken und reden über das Spiel, und das Werder jetzt mal ein bisschen Gas geben muss.
Solche Spiele werden von den Trainern auch gerne genutzt, mal Nachwuchs zu testen, neue Spieler ein zu setzen und so ein Bild von deren Leistungen innerhalb der Mannschaft zu bekommen.
Die Stimmung im Stadion ist anders, als es bei Punkt oder Pokalspielen ist, mehr lockerer und es gibt auch keine Hassgesänge auf den Gegner. Uns gefällt die lockere Atmosphäre und auch im Spiel selber gibt es die eine oder andere Einzelleistung, die in einem Punktspiel wohl der Disziplin zum Opfer fallen würde.
Die zweite Halbzeit bringt dann doch mehrere Höhepunkte und in der siebenundsiebzigsten Minute den Ausgleich. Jetzt steigt das Stimmungsbarometer doch etwas an und unten auf dem Rasen scheint auch der Wille zum Sieg bei beiden Mannschaften stärker zu werden. In einer furiosen letzten viertel Stunde fallen auf jeder Seite noch zwei sehenswerte Tore und bei drei zu drei pfeift der Unparteiische nach zweiundneunzig Minuten das Spiel ab.
Ein alles in allem schöner Nachmittag mit guten Freunden, gutem Essen und auch gutem Bier oder anderen Getränken war das und wenn es nach her ruhiger wird hier, dann fahren wir alle nach Hause zu uns. Sergej und der Kleine müssen morgen früh arbeiten und weil sonntags die Züge anders fahren, nehmen sie den Skoda, weil sie sonst noch früher aufstehen müssten und auch zu früh auf der Arbeit wären.
Damit Sergej nicht extra Kevin bei Wolfi abholen muss, schläft Wolfi heute wieder bei uns, das heißt natürlich bei Kevin. Armin, Dirk und Mike werden später von Kai nach Hause gefahren, sie wollten nicht über Nacht bleiben, Armin will zu Denise und Dirk wird wohl noch das Bier abarbeiten wollen und auch, weil wir ja nächstes Wochenende auch auswärts schlafen, hat wohl seine Mutter gemeint, sie sollen doch nach Hause kommen heute Abend.
Mal sehen, die Sauna ist ja an, wir könnten ja runter gehen zum Schwimmen oder einen Film gucken. Ich werde nachher die anderen fragen.
Jetzt haben sich die Reihen gelichtet und wir beschließen, nach Hause zu fahren. Kai gibt noch ein Kuvert ab mit einem Scheck für den Zweck des heutigen Spiels, dann gehen wir gemeinsam zum Parkplatz.
Kai fährt noch an der Baustelle vorbei, um Wolfi bei seinem Auto abzusetzen. Der wird dann, mit Kevin im Auto, vor Kai herfahren bis zu uns.
Ich fahre mit den Sergej, Frank, Ole und Armin noch an einem Supermarkt vorbei, wo wir noch was zum Trinken und zum Knabbern holen, bevor wir auch nach Hause zu uns fahren.
Natascha
Um zwölf Uhr kommt die Familie Radic ins Hilton. Eigentlich wollten wir ja um zehn Uhr dort hin fahren aber Papa hat sich noch mit dem Anwalt Wagenknecht getroffen, der sich um Kevins Interessen und um Nachforschungen nach seinen Verwandten kümmert. Nach den Bildern und dem skypen mit Jerome wollte Papa ein Treffen mit dem Anwalt und das ging erst um zehn Uhr.
Mama, die ja schon alle kennt, geht ihnen entgegen, begrüßt sie und bringt sie dann in den Raum, in dem wir zusammen essen werden. Nun geht das gegenseitige Vorstellen los und das dauert schon ein bisschen, bis jeder weiß, wer wer ist. Boris sieht ja genau so gut aus, wie sein Bruder und auch Marianne ist auf den ersten Blick auch mehr als nur OK.
Barbara ist ein bisschen reserviert, dafür ist Vanessa ziemlich rege. Vor allem Mama scheint sie schon sehr zu mögen und Mama sie wohl auch. Sergejs Papa sieht aus wie Sergej wahrscheinlich in zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren einmal aussehen wird. Boris hat mehr von seiner Mutter, aber er gleicht auch ein bisschen Sergej.
Nach der Bekanntmachung setzen wir uns alle an den großen Tisch und ich setze mich einfach mal zwischen Boris und Marianne, vielleicht kommt ja ein bisschen Gespräch zu Stande. Barbara sitzt neben ihrem Vater, mein Papa sitzt auf der anderen Seite von Zoran. Mama sitzt zwischen Waltraud und Vanessa und uns gegenüber sitzen Tante Frieda und Oma. Mama hat Schnitzel bestellt und Pommes, dazu Gemüse und Salat und verschiedene Soßen dazu, damit jeder was passendes findet. Als Nachtisch wird es wohl Eis geben.
Eine Bedienung nimmt die Getränkebestellung auf und dann wird, nach dem alles auf dem Tisch steht, erst mal gegessen. Erst langsam aber dann doch wie zu Hause, kommen Gespräche auf und so erzählt Papa von der geplanten WG, vom Umbau und Mama erzählt Waltraud von dem Freundeskreis, der sich seit der Party gefunden hat und das die Jungs am nächsten Wochenende zu Torsten fahren wollen. Ich frage meine Sitznachbarn nach Schule und Beruf, Boris ist ja schon in der Ausbildung und Marianne ist im neunten Schuljahr und will nächstes Jahr die mittlere Reife machen.
Ich frage nach ihrem Musikgeschmack und auch, ob sie schon Freund oder Freundin haben. Sie fragen ähnliche Dinge und so geht die Zeit unbemerkt rum und als wir fertig gegessen haben, sind fast eineinhalb Stunden vergangen.
Sergej
Nach dem wir zu Hause angekommen sind, schlägt Jerome vor, doch in die Sauna und schwimmen zu gehen, alternativ oder hinterher könnten wir ja noch einen Film gucken. Mit Sauna sind alle einverstanden und so geht es dann runter.
Dieses mal bleiben die Badehosen gleich im Regal liegen und mit großen Handtüchern um die Hüften geht es ins Warme. Nach dem ersten Durchgang tollen wir nackt im Schwimmbecken herum, aber nach ein paar Minuten hat sich in jeder Ecke des Beckens ein Pärchen gefunden und es wird ruhiger im Schwimmbad. Jerome und ich probieren heute, so in der Art wie neulich Kevin und Kai experimentiert haben und reiben unsere steifen Teile zwischen beiden Bauchdecken ein bisschen kreisend hin und her. Offensichtlich wird gerade in jeder Beckenecke experimentiert. Der Tango im Wasser, den Kevin und Wolfi neulich entdeckt haben, scheint auch bei unseren Freunden Gefallen zu finden. Dadurch wird letztendlich der Eiweißgehalt des Wassers um die vierfache Menge mehr als neulich angehoben, was der Wasserqualität aber keinen Abbruch tut.
Zufrieden und entspannt geht es dann zum zweiten Saunagang und nur Kevin zeigt einen Anflug von Röte auf seinen Wangen, als Jerome in kurz knuddelt und lächelnd zu ihm sagt: „Hat toll funktioniert und war sehr gut.“
Die Gespräche drehen sich um das Spiel am Nachmittag, über das kommende Wochenende und um die Baustelle, wobei die Einzelheiten zum Besuch bei Torsten erst geklärt werden können, wenn Carl August aus Dresden zurück ist.
Das neue Auto wird auch kurz erwähnt, das sie von Opa mitbringen.
Ole macht dann den Vorschlag, Torsten eine Gummipuppe mit zubringen und die ihm dann vor der Rückfahrt zu schenken, falls er immer noch so allein ist.
Der Vorschlag wird begeistert und mit viel Gelächter aufgenommen und nach her oben will man Online eine suchen und bestellen, mit Gel und Reiniger.
Natascha
Wir sind am Elbe Park angekommen und fertig zum Aufbruch zu unserer Shoppingtour. Mama hat Boris, Marianne und mir jeweils ein Kuvert gegeben, in dem sich bei näherem Hinsehen Dreihundert Euro befinden und gesagt: „Ihr seid alt genug, um allein durch den Einkaufstempel zu gehen. Kauft euch, was euch gefällt, das Geld gehört euch, auch das, was übrig bleibt.“
Mir Barbara und Vanessa gehen Waltraud und Mama los, während wir zuerst hoch in den ersten Stock gehen. In zwei Stunden wollen wir uns wieder treffen, beim Dönerladen im Erdgeschoss.
Boris und Marianne haben das Geld aus den Kuverts genommen und nach dem sie gesehen haben, wie viel es ist, leuchten die Augen und Boris sagt: „Man, das ist ja noch besser wie Weihnachten, da können wir ja richtig zuschlagen.“ Beide haben auch noch ein bisschen Erspartes von zu Hause mitgenommen, erzählt mir jetzt Marianne, aber sie meint, dass sie das ja jetzt nicht brauchen werden. Boris will ins Camp David, ein Bekleidungsladen mit amerikanischen Wurzeln, die coole Sachen haben. Wir Mädchen begleiten ihn, als Style Berater so zu sagen und eine Jeans und eine Jacke später stehen wir dann wieder draußen auf dem Gang.
Marianne will ins Streetpoint, wo wir ebenfalls zusammen reingehen. Hier gibt es auch coole Sachen von verschiedenen Marken, so das wir auch jeder eine coole Jeans und zwei Shirts kaufen, bevor wir den Laden wieder verlassen.
Boris will jetzt noch zu Jack und Jones, auch ein Laden, wo sie normalerweise eher nicht einkaufen. Nach längerem Suchen und Anprobieren findet er dann doch noch eine super geile Jeans und einen coolen Gürtel für drauf. „So, das reicht“, sagt er und hebt die beiden Tüten hoch, „das sind coole Teile, die gefallen mir echt gut.“ Ein Blick auf die Uhr sagt uns, das die zwei Stunden fast um sind und wir gehen Richtung Rolltreppe. Unterwegs trifft Boris noch einen ehemaligen Schulkameraden und Marianne und ich gehen schon mal vor, während die Jungs noch miteinander sprechen.
Am Dönerladen ist von Mama und Waltraud noch nichts zu sehen, also setzen wir uns hin und bestellen was zum Trinken.
Jetzt heißt es warten und wir reden ein bisschen über Sergej und Jerome, hier in Dresden bekommen sie ja nicht so mit, was da so abläuft bei uns in Bremerhaven. Ich erzähle von der Party, den Freunden und auch von der geplanten WG in Bremen. Marianne hört aufmerksam zu, stellt ab und zu eine Frage und freut sich für Sergej, das es ihm so gut geht und Jerome auch. Boris kommt und jetzt warten wir alle drei auf die anderen.
Endlich, fünfzehn Minuten zu spät, erscheinen sie und Vanessa kommt, allen voran gelaufen und springt in Boris ausgebreitete Arme. Er hat wohl jetzt den Platz eingenommen bei ihr, den vorher mal Sergej hatte, den des großen Bruders halt.
Mama, Waltraud und Barbara haben auch einige Tüten mit Bekleidung und nachdem wir ausgetrunken und bezahlt haben, gehen wir gemeinsam zu dem VW-Bus und fahren zur Tannenstraße zurück.
Papa und die anderen, Oma, Frieda und Zoran, sind wohl noch unterwegs.
Waltraud macht die Kaffeemaschine an und deckt den Tisch fürs Kaffeetrinken. Sie hat gestern wohl Kuchen gebacken, zwei Stück, den Sie jetzt holt und auf den Tisch stellt. Marianne hilft ihr dabei, alles vor zu bereiten.
Wie bestellt kommen jetzt auch Papa und die anderen zurück. Papa hat auch Martin mit hoch gebracht zum Kaffeetrinken. Bald sitzen wir alle fröhlich plaudernd beisammen, essen Kuchen und trinken Kaffee dazu. Mama regt für nach her eine kleine Modenschau mit den neu gekauften Sachen an, was wir natürlich gerne machen werden.
Jerome
Ich habe den Rechner hochgefahren und wir suchen unter dem Oberbegriff „Sextoys“ ein Püppchen für Torsten. Natürlich nicht die billigste Venylbraut, nein, ein bisschen soll sie schon daher machen. Wir blättern mehrere Online-Kataloge durch und haben viel Spaß dabei. Es gibt da schon einiges und auch Puppen mit Schwanz sind zu haben. Die Maße der Gummilatten sind schon etwas übertrieben. Aber wir suchen ja eine mit Muschi, nur richtig Ahnung davon hat keiner, kein Wunder, oder?
Jerome bestellt eine mit dem Namen Natalie für sage und schreibe mal schlappe einhundertneunundvierzig Euro, also vom Preis und der Beschreibung her schon ein sehr gutes Teil für unseren Freund Torsten.
Der wird Augen machen, wenn er nach unserer Abreise das Paket auspackt. Da wird ihm erst mal die Spucke wegbleiben. Schade, dass wir sein Gesicht dabei nicht sehen können und von der Erstbesteigung hätte man bestimmt einen Youtube Hit machen können. Der Kauf und das ganze darum herum war echt lustig, hoffentlich gefällt dem Furzknoten die Natalie auch.
Wir knabbern die gekauften Sachen und trinken Biermix dazu, später, gegen halb neun, bringt Kai dann Armin, Dirk und Mike nach Hause. Wir gucken noch ein bisschen, was es so alles auf dem Markt der Sextoys gibt. Das ist mitunter ganz lustig und wenn man so sieht, welche Dimensionen manche in sich rein schieben, da wird einem schon ganz anders. Das ein oder andere Spielzeug werde ich in Absprache mit meinem Schatz vielleicht auch mal bestellen und ausprobieren, da sind schon interessante Sachen dabei. Auch in den Gesichtern meiner Freunde ist bei dem ein oder anderen Teil ein gewisses Interesse zu erkennen. Vielleicht gibt es ja mal eine Sammelbestellung, wenn wir denn mal alle in Bremen wohnen.
Lis
Nach dem Kaffee, der Kuchen ist sehr gut und hat fein geschmeckt, ziehen sich die Kids und die Jugendlichen die neuen Sachen an und führen uns Erwachsenen vor, was sie sich gekauft haben und wie sie darin aussehen.
Ich muss sagen, das mir alles sehr gut gefällt und die alle einen guten Geschmack haben.
Ich bin froh, das wir diese Aktion so locker durch gezogen haben und die beiden größeren Geschwister mit Natascha zusammen los gezogen sind. Dabei haben sie sich bestimmt besser kennengelernt, als wenn Waltraud und ich dabei gewesen wären.
Nach nochmaligem Umziehen und Vorführen haben wir Erwachsenen alles gesehen und auch positiv kommentiert und die Kids verschwinden, Natascha eingeschlossen in ihren Räumen. Zoran erzählt für Carl August, Oma, Frieda und Martin noch mal die Geschichte von Sergejs Outing und der damit verbundene Erinnerung an seinen Bruder. Später gibt er einige Anekdoten aus seiner Arbeitswelt als Zugbegleiter zum Besten, was die eher gedrückte Stimmung nach seiner Familiengeschichte wieder auflockert.
„Sergej hat erzählt“, sag ich in die Runde, „das die Kids immer so gern zu Mc Donald gehen, vor allem Vanessa ist ganz verrückt drauf.“ Carl August zieht die Augenbrauen hoch, als aber Oma sagt, dass sie und Frieda noch nie in einem Mc Donalds waren und auch mal gern wüssten, was die Jungen daran so toll finden, gehen die Augenbrauen meines Gatten wieder runter und machen einem sich in das unabwendbare, schlimme Schicksal ergebenen Gesichtsausdruck Platz.
Das sieht so köstlich aus, das Waltraud und ich laut lachen müssen. „OK, dann den Kids zu Liebe“, sagt Carl August und muss nun selbst grinsen.
Waltraud überbringt den Jungen die Botschaft, das wir später das amerikanische Nobelrestaurant aufsuchen wollen und erntet entsprechende Begeisterung bei den Kindern, vor allem bei Vanessa.
Morgen früh um elf wollen wir dann alle nach Radebeul fahren, dort bei Waltrauds Eltern zu Mittag essen und dann später von dort mit dem neuen Auto, mal sehen, wer das fährt, wieder nach Bremerhaven zurück fahren.
Carl August hatte ja schon mal darüber gesprochen, mit dem Schiff die Elbe herauf nach Dresden zu kommen und dann ein paar Tage an Bord gemeinsam über den Strom zu schippern.
Zoran und Waltraud finden die Idee grundsätzlich gut und so muss man sich Gedanken über einen Zeitraum in den Schulferien im Bundesland Sachsen machen.
Die beginnen in diesem Jahr am achtundzwanzigsten Juni, sagt Waltraud und Boris und auch Marianne könnten ja nach Bremerhaven kommen und ein Paar Tage bei uns verbringen, bevor wir dann mit dem Schiff elbaufwärts nach Dresden fahren könnten. Das wollen wir aber nachher erst mal den beiden erzählen und hören, was sie dazu sagen.
Die Zeit vergeht mit Gesprächen über die Kinder, von frühe und auch von heute und wir erfahren eine Menge übereinander.
Es war eine gute Idee, hier her zu fahren und mit der Familie unseres zukünftigen Schwiegersohns, als den sehen wir Sergej mittlerweile, eine gute Zeit zu verbringen und uns besser kennen zu lernen. Auch Oma und Frieda mit zu nehmen, war ein guter Plan, beide, das sieht und spürt man deutlich, mögen Sergejs Familie und fühlen sich in ihrer Mitte sehr wohl. Morgen treffen wir ja dann auch noch auf Sergejs Großeltern, mal sehen, wie das wird.
Vanessa kommt, krabbelt auf meinen Schoß und flüstert in mein Ohr: „Donalds?“ und sieht mich mit großen Augen fragend an. Ich nicke und sage dann laut: „Wir müssen mal so langsam aufbrechen, Vanessa hat Hunger.“
Zwanzig Minuten später sitzen wir mit zwölf Leuten bei Mc Donald.
Das Bestellen dauert etwas länger, weil Boris Oma und Frieda erst mal eine Menüerklärung a geben muss, damit beide wissen, was sich hinter den einzelnen Mcs Sowieso verbirgt und auch Carl August und ich lauschen den Erklärungen über Mc Ribb und Co.
Martin geht mit den beiden größeren Mädchen und Boris dann bestellen und sie Bringen dann die Tabletts an die von uns besetzten Tische. Da zurzeit reger Betrieb herrscht hier, dauert das Ganze schon eine Weile, bis alle was haben.
Martin, der auf meinen Wink hin, das Bezahlen übernommen hat, muss mit Boris noch zweimal nachbestellen, weil Oma und Frieda, aber auch mein Carl August und die Kids nach dem ersten Durchgang noch Hunger haben. Ich schaue meine Mann an, dem am linken Mundwinkel der Ketchup hängt und der gerade nicht so aussieht, als würde er der Bremer Haute volaute (Oberschicht) angehören.
Ich stelle mir gerade vor, wie der Aufsichtsrat auf diesen Anblick reagieren würde und kann mir ein, wie die Kids es sagen, fettes Grinsen, nicht verkneifen. Als endlich alles vertilgt ist, was bestellt und geholt wurde, gilt es noch, einen viertel Kubikmeter Müll in den vorgesehenen Wagen zu entsorgen, bevor wir uns draußen für heute von einander verabschieden.
Wir fahren ins Hotel und die anderen zurück in die Tannenstrasse.
Nach dem anstrengenden Tag freue ich mich auf ein Bad, vielleicht ja zusammen mit Carl August, groß genug ist die Badewanne ja und da ich die Pille nehme, bin ich auch vor ungewollter Schwangerschaft geschützt.
Jerome
Weil Sergej und Kevin ja morgen arbeiten müssen, gehen die beiden um zehn Uhr ins Bett. Wolfi begleitet Kevin und geht auch schlafen, während ich, nach dem ich Sergej ins Schlafzimmer begleitet und in geknuddelt und geknutscht habe, wieder zu Ole und Frank zurückgehe, die beide noch einen Film gucken wollen.
Wir suchen was aktuelles auf einem der Filmkanäle raus. Ole möchte „Karate Kid“ mit Jackie Chan sehen, eine Neuverfilmung eines Films von Neunzehnhundertvierundachtzig. Der dauert zwei ein viertel Stunden und so ist es fast halb eins, bis die zwei ins Gästezimmer und ich zu meinem Schatz ins Bett krieche.
Mal sehen, was der Tag morgen bringt, wie das neue Auto aus sieht und was es aus Dresden zu berichten gibt. Außerdem gibt es ja morgen um halb drei ein etwas verspätetes Mittagessen bei Ole daheim, verspätet deshalb, damit auch Sergej und Kevin daran teilnehmen können nach ihrer Arbeit im Hotel.
Ole hat auch Wolfi kurzer Hand eingeladen und seiner Mutter eine SMS geschickt und Wolfi hat bei sich zu Hause angerufen und gesagt, dass er morgen bei Ole eingeladen ist. Frau Jensen hat bestimmt was drauf beim Kochen, ich bin gespannt, was es gutes gibt.
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So, das war Kapitel 30, mit viel Familie und so. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem, in 31 wird es dann wohl auch Neuigkeiten zu den beiden Jos geben und Torstens Begegnung mit Natalie wird bestimmt auch lustig.
1 Kommentar
Servus, macht enorm Spaß, den Mehrteiler zu lesen, ich hoffe, dass dir die Lust am Schreiben nicht abhanden kommt.
Darüber hinaus wünsche ich dir beste Genesung.
Vlg aus Hahnstätten Andy