Neue Arbeitsbereiche
Robert
Ich musste grinsen, als Adrian aus dem Bett gestiegen war. Deutlich konnte man den großen, nassen Fleck auf seiner Shorts sehen.
„Was denn?“, fragte er.
„Du läufst aus!“
Ein kritischer Blick nach unten.
„Ich bin im Bad“, meinte er nur und verschwand.
Ich stand ebenso auf. Nach dem ich mir meine Sachen zusammen gesucht hatte, folgte ich Adrian ins Bad. Ich klopfte an der Tür.
„Ja?“
„Kann ich auch rein?“, fragte ich leise.
Der Schlüssel in der Tür drehte sich und um einen Spalt geöffnet. Ich ging hinein und schloss hinter mir die Tür wieder. Adrian machte sich gerade an der Dusche zu schaffen.
„Ich gehe doch lieber duschen“, meinte er.
Adrian stand nun nackt vor mir, die Shorts auf dem Boden. Deutlich war die Spur an seinem Bein zu sehen.
„Willst du mit rein?“, fragte mich Adrian.
„Warum nicht.“
Ich ließ ebenso meine Shorts nach unten gleiten und folgte Adrian in die Dusche. Es verging keine Minute, da klebten wir schon wieder aneinander und küssten uns. Mein Schwanz wurde erneut hart, Adrians konnte ich am Bein spüren.
„Du kriegst wohl nie genug“, hauchte mir Adrian ins Ohr.
„Du denn?“
Er kicherte und nahm meinen Schwanz in die Hand. Doch diesmal wollte ich ihn verwöhnen. Ich drückte ihn sanft weg und ging in die Hocke, direkt vor sein Prachtstück.
Sebastian
Ich beantwortete Britts SMS und legte mein Handy zu meinen anderen Sachen in den Spint. Der Hunger trieb mich zum Hinterausgang, aus dem ich vorsichtig herausschaute. Die Luft schien rein, niemand in Sicht.
Als hätte ich etwas zu verbergen, schlich ich mich am Gatter entlang, Richtung Kantine. Noch war niemand in Sicht, besonders meine zwei Fandamen nicht. Erleichtert bog ich in den nächsten Weg.
Im Zoo herrschte wie immer schon reger Betrieb. Vereinzelt wurde ich begrüßt, hatte ja das Zoologo am Shirt prangern. Kurz vor der Kantine hatte ich Einblick auf den Eingang zum Zoo.
Aus der Ferne konnte ich einen Rollstuhlfahrer sehen. Genau erkennen konnte ich ihn noch nicht, aber ich dachte, es war sicher Phillip. Ein kurzer Blick zur Kantine und ich atmete tief durch.
Magen, du musst noch etwas warten. So bog ich Richtung Eingang ab. Ja, es war Phillip. Ich winkte ihm zu, bis er mich ebenso erkannte.
„Schon gefrühstückt?“, fragte ich.
„Ja… heute morgen mit Heide und dem Kleinen.“
„Lust auf eine Tasse Kaffee, mir hängt nämlich der Magen am Boden.“
„Bei Kaffee sage ich nie nein.“
„Darf ich?“, fragte ich und nahm die zwei Griffe des Rollstuhls in die Hand.
„Eigentlich bin ich schon kräftig genug, diesen kleinen Hügel hochzukommen.“
Jetzt erst fielen mir die zwei Krücken auf, die am Rolli befestigt waren.
„Für was sind die denn?“, fragte ich Phillip und schob ihn trotz Protest die Anhöhe hinauf.
„Zum Laufen!“
„Das denke ich mir auch, aber du sagtest, du bist so unsicher auf den Beinen.“
„Nicht, wenn ich diese Dinger anhabe“, erwiderte Phillip und zog eines seiner Hosenbeine nach oben.
Zum Vorschein kam eine Schiene, die am oberen Ende mit einer Schale ums Bein endete.
„Neu?“
„Nein, ich habe die Dinger schon ewig.“
„Aber selten an, so neu wie sie aussehen.“
„Erwischt…, ich hasse sie eigentlich.“
„Und woher der Stimmungswandel?“
„Gestern…, mein Erlebnis mit dem Lama… es hat sich toll angefühlt zu stehen!“
„Und jetzt willst du mehr auskosten?“
„So gut es eben geht.“
„So, da sind wir. Willst du sie gleich ausprobieren?“, frage ich und zog die Krücken aus der Verankerung.
Ich spürte, dass Phillip mit sich kämpfte. Dann sperrte er beide Räder und legte seine Hände auf die Lehnen. Noch immer kämpfte er mit sich und drückte sich dann plötzlich nach oben, bis er endlich stand.
Phillip war etwas größer als ich. Zögernd reichte ich ihm die Krücken. Er nahm sie in Empfang und stand nun alleine vor mir.
„Find ich cool“, meinte ich.
„Was?“
„Dich stehend erleben zu dürfen.“
Phillip lächelte.
*-*-*
„Musst du nicht zurück?“, fragte Phillip, als ich mein Frühstück endlich verputzt hatte.
Ich sah auf meine Uhr. Höchste Zeit… Phillip hatte Recht. Aber ich genoss Phillips Gegenwart. Man konnte sich so gut mit ihm unterhalten.
„Oh, ja… gehst du mit?“
„Warum nicht, habe nichts besonders vor.“
Phillip stütze sich und stand auf. Ich reichte ihm seine Krücken. Als wir wieder vor der Kantine waren, zog ich den Rolli bei.
„Willst du noch etwas laufen, oder gleich in den Rolli?“
Phillip sah mich ernst an. Ich spürte schon, dass ihn die Lauferei beschäftigte, wenn nicht so gar belastete.
„Okay!“, meinte er und ich schaute ihn verwundert an.
So schob ich langsam den Rolli, während Phillip neben mir Schritt für Schritt lief.
„Heide hat erzählt, euer Boss will hier ein kleines Labor aufmachen.“
„Weiß ich nicht, als Lehrling bekommst du nicht alles erzählt.“
„Und sie hat auch erzählt, dass euer Boss meinte, ich konnte dieses Labor ja übernehmen.“
„He, coole Idee. Weißt der Chef, dass du Arzt warst?“
„Ich bin es immer noch, aber ich aber eben fünf Jahre nicht mehr praktiziert.“
„Ich fände es cool, wenn du hier anfangen würdest. Dann könnte ich dich öfter sehen!“
Phillip lächelte wieder.
„Also ich mein… na ja ich unterhalte mich gerne mit dir. Du verstehst alles, was ich meine. Bist kein abgehobener Erwachsener, der mit uns Grünlingen nichts anzufangen weiß.“
„Das liegt wohl an Flo. Aber sag mal, hast du denn sonst keine Freunde hier?“
„Doch Dennis und Michael…, ich wohne ja bei Dennis.“
„Du wohnst bei Dennis?“
So erzählte ich ihm in Kurzfassung, was sich Zeit meines Zivilebens alles abgespielt hatte. Phillip schwieg die ganze Zeit und setzte brav einen Fuß vor den Anderen.
„Du Sebastian… sorry… ich kann nicht mehr, kannst du mir die Krücken abnehmen, ich will wieder in den Rolli.“
„Klar… natürlich.
Vor lauter Erzählen, war mir nicht aufgefallen, dass Phillip sich zu sehr anstrengte. Er ließ sich in den Sitz fallen und atmete tief durch.
„Das ging doch schon ganz gut“, sagte ich und befestigte die Krücken wieder am Rolli.
„Ja… aber es ist sehr anstrengend…“
„Üben – üben – üben“, meinte ich.
„So, ich hatte dich unterbrochen. Seither wohnst du also bei Dennis. Jetzt kann ich auch verstehen, warum du immer so ernst bist.“
„Ich und ernst?“
„Ja du… „Wie alt bist du jetzt zwanzig… einundzwanzig?“
„Fast zweiundzwanzig.“
„Eben!“
„Was eben?“
„Du bist zweiundzwanzig Jahre alt und benimmst dich of wie ein vierzig Jähriger. Du bist zu Ernst… zu still für einen Kerl in deinem Alter. Hast du denn überhaupt schon eine Freundin gehabt?“
„Ich habe eine…“
„Und was machst du sonst so… außer Zoo, meine ich!“
Mittlerweile war ich stehen geblieben, weil ich nicht wusste, worauf Phillip hinaus wollte.
„Nichts… bin ehrlich gesagt viel zu müde, etwas zu unternehmen.“
„Und am Wochenende?“
„Auch nicht viel mehr… nichts Besonderes.“
„Sebastian, du musst eindeutig mehr unter Mensch…“
Hier brach Phillip den Satz plötzlich ab.
Michael
Mein erster Weg war zu Jürgen gewesen. Zähne knirschend hatte er mir erlaubt, weiter zu arbeiten.
„Ich finde es ja toll Micha, wenn du so viel Energie zeigst, aber du hast eine gebrochene Rippe… Gesundheit geht vor!“
„Och Chef, zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf.“
Jürgen schien zu überlegen.
„Gut, was hältst du davon, wenn du mich etwas unterstützt.“
„Wie unterstützt?“, fragte ich irritiert.
Ich habe sehr viel um den hals im Augenblick. Morgen will die Baufirma schon mit den ersten Geräten anrücken…, ich weiß einfach nicht, wo mir augenblicklich der Kopf steht. Dennis hat einen neuen Bären bekommen, den habe ich auch noch nicht gesehen.
„Dennis hat einen neuen Bären, davon weiß ich ja gar nichts.“
„Hat er selbst heute Morgen erfahren.“
„Ach so… aber wie kann ich dir jetzt nützlich sein?“
„Micha, du bist jetzt vierundzwanzig. Mit sechzehn hast du deine Lehre hier begonnen, also bist du jetzt acht Jahre hier. Du kennst dich aus wie kein Anderer hier… na ja Volker vielleicht noch. Aber der hat mit den Tieren genug Arbeit.“
Gespannt hörte ich Jürgens Ausführungen.
„Im Savannenhaus haben wir genug Personal, so können wir dich da leicht entbehren. Ich dachte, vielleicht könntest du einige andere Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel die Überwachung der Bauarbeiten am Bärenhaus und so.“
„Ich habe doch überhaupt keine Erfahrungen, was Baubeaufsichtigungen betreffen.“