Traumschiff – Teil 41

Geburtstagsstress…Abflug

Pauls Wake Up, Ausstellungsplanung, Puppenspiele.. Pauls Entscheidung und Erkenntnisse, Oma und Frieda im Einsatz

 

Ole   Mittwoch, 2. Juni

 

Als Frank heim kommt, ist er platt. Es war ein stressiger Tag für ihn, also werden wir wohl nach her gleich schlafen gehen. Mir solls recht sein, auch ich bin momentan eher nicht auf Sex aus und ziehe eine lange Schlafnacht vor, obwohl, als ich beim Ausziehen seinen Knackpo sehe, muss ich weg gucken, sonst werde ich hart.

 

Er kuschelt sich an mich, nachdem wir uns geküsst und ein bisschen geschmust haben und fünf Minuten später schläft er fest, mein Schnuckel. Ich nehme mein Ebook und lese noch etwa zwanzig Minuten, dann dreh ich meinen Rücken zu ihm und Po an Po mit ihm schlafe auch ich bald ein.

Der Wecker zerstört die Idylle, reißt mich unsanft aus meinen Träumen, die meiner Morgenlatte nach zu urteilen, wohl nicht jugendfrei waren. Da Frank Mittagsschicht hat, muss ich allein aufstehen und geh dann auch gleich ins Bad. Nach dem allmorgendlichen Ritual bin ich um viertel nach Sieben unten in der Küche, wo Mutsch, Heiner und Marie schon beim Frühstück sitzen.Schnell sitze ich dabei und wir reden über Paul, aber auch über andere Dinge und über unsere Pläne für den Tag.

Nach der Schule, um halb Elf, kommt Martin und holt mich ab. Zuerst fahren wir dann zu Paul in die Klinik und später noch auf die Baustelle, so ist das abgesprochen. Marie fährt mit zu Heiner und bleibt auch dort über Nacht und Mutsch muss wie immer zu Remmers, arbeiten. Ich muss gleich schauen, ob Frank seinen Wecker gestellt hat, damit er früh genug wach wird und auch noch in Ruhe was essen kann vor der Schicht.

Mutsch nimmt mich gleich im Auto mit zur Schule und lässt mich dort raus. Dann bin ich zwar etwas früher dort, aber da kann ich ja noch den Direx über Pauls Zustand informieren. Ich lauf noch schnell hoch, der Wecker ist gestellt und mein Schatzi schläft wie ein Engel.

Als ich runter komme, hat Mutsch ihre Tasche schon in der Hand und wir gehen zum Wagen und los geht’s.

Kurz drauf passiere ich das Schulhoftor und gehe direkt zum Sekretariat. Der Direx empfängt mich nach Anmeldung und ich berichte, was es neues gibt über Paul. Auch vom Hilfeplan setze ich ihn in Kenntnis und er ist sichtlich angetan von unseren Aktivitäten. Jetzt beginnt auch gleich der Unterricht, heute wird der Zeitplan für die mündlichen Prüfungen, also wer wann und in welchem Fach geprüft wird, bekannt gegeben. Ich bin gespannt, wann ich dran bin.

 

 

Jerome

 

Da heute Morgen um Neun der Lehrer kommt und Sergej und Kevin erst zur Mittagsschicht im Hotel sein müssen hab ich den Wecker auf viertel vor Acht gestellt und als der geht, stell ich in schnellstmöglich ab, damit Sergej noch weiterschlafen kann. Mit dem Rolli fahr ich ins Bad und mach mich Tag tauglich.

Nach dem Anziehen der Kleider, Jogginganzug und so, kommen Max und Moritz dran und dann geh ich leise nach unten. Mama und Natascha, aber auch Papa, sitzen gemeinsam beim Frühstück. Nach dem wir uns begrüßt haben, Mama bekommt sogar ein Küsschen, setze ich mich an den Tisch und bediene mich am Kaffee und mach mir ein Brötchen mit Nutella.Traute Familienrunde beim Frühstück hat auch was, man redet über das was einen gerade bewegt und erfährt vieles von den anderen und ihren Gedanken. Mama hofft, das der Paul alles gut übersteht und Omas Angebot annimmt.

Wie ich Mama kenne, wird sie Paul genau so mit beglucken, wie Oma und Frieda es tun werden, jetzt, wo Kevin im Untergeschoss wohnt und dort von zwei Hähnen begluckt wird. Hoffentlich hält der Paul das aus, er ist ja zu Hause nur raue Männerwirtschaft und Herrschaft gewohnt. Wir Jungen hier im Haus müssen ihm auf jeden Fall eine Ausweichmöglichkeit sein, wenn ihm die Vielweiberei zu heftig wird. Ich muss innerlich grinsen, bei den Bildern, die das Kopfkino da liefert.

Papa erinnert mich daran, das Martin oder ich mit Wolfi fahren, damit der noch Bilder aus den einzelnen Werksbereichen machen kann.Das mit der Ausstellung, das scheint ihm sehr wichtig zu sein und ich werde nach her noch mit Martin reden, wie wir das unter einen Hut kriegen.

Natascha will das Kleid, das Mama ihr für den Empfang gekauft hat , nur ungern anziehen. Es ist ihr zu konservativ und sie will nicht so aussehen, wie der Almauftrieb, wie ich die Damen immer scherzhaft nenne.

Papa lacht und trotz Mamas krauser Stirn verspricht Papa meiner Schwester, am späten Nachmittag noch nach einer Alternative zu suchen in Bremen. Das bringt im einen Kuss von Natascha und einen vorwurfsvollen Blick von Mama ein, die aber keinen Kommentar dazu abgibt. Ich grinse vor mich hin. Natascha schafft es immer wieder, Papa um den Finger zu wickeln. Mama ist nicht wirklich sauer, weil Papa schon was akzeptables mit Natascha kaufen wird. Im Schlabberlook wird sie schon nicht erscheinen beim Almauftrieb. Mein Vorschlag, ein Dirndlkleid zu kaufen, sorgt für Gelächter, weil alle wissen, wie ich Veranstaltungen dieser Art immer bezeichne.

Der oder besser die Lehrer kommen und Natascha und ich verschwinden zum Unterricht. Sergej ist wach und schon angezogen. Nach einem Kuss verschwindet er zum Frühstück nach unten und ich muss jetzt büffeln.

 

 

Wolfi

 

Warmer Atem hinter meinem Ohr weckt mich. Vorsichtig öffne ich meine Augen, schiele nach rechts, wo mein Schnuckel an mir liegt und sein Gesicht offensichtlich in meinen Haaren vergräbt. Langsam, wie in Zeitlupe dreh ich mein Gesicht in seine Richtung, bis ich mit meinem Mund seine Nase erreichen kann. Kleine Küsse gebe ich ihm auf die Nasenspitze, eher gehaucht, wie gedrückt. Er atmet tief ein, zieht die Nase kraus uns dann öffnet er seine blauen Augen, die sofort, als er in mein Gesicht schaut, zu strahlen beginnen wie zwei Fixsterne.

„Guten Morgen, du Lieber“, sagt er leise und reckt mir nun seinem Mund zum Kuss entgegen. Ich lege meine Lippen warm und weich auf seinen Mund und stupse mit meiner Zunge gegen sein Zähne, die jetzt sofort den Weg frei geben in seinen Mund und wir beginnen, miteinander zu züngeln. Das kitzelt und erregt zugleich, nicht nur mich, wie ich an meinem Oberschenkel bemerke.

„Lust auf mehr?“, frag ich mit vibrierender Stimme. „Mit Dir immer, mein Schatz“, haucht er zurück.

„Blasen oder poppen?“, frag ich. „Blasen, gegenseitig“, haucht er rot werdend in mein Gesicht. „Neunundsechzig nennt man das“, kläre ich ihn auf. „Egal, wie man es nennt“, sagt er, „ich möchte das jetzt mit dir machen.“ Ich drehe mich um im Bett, mit dem Kopf vor seinen Unterleib und schiebe dann seine Schlafhose nach unten. Rot und prall schaut die schon feuchte Eichel aus der Vorhaut, die ich jetzt zart weiter zurück schiebe.

Gleichzeitig hat er meine Hose bis in die Kniekehlen geschoben und mich auch am nun sehr harten Schwanz gefasst.Er legt meine Eichel frei und züngelt über das kleine Bändchen an der Unterseite, das ist der helle Wahnsinn und lässt mich laut aufstöhnen. Er ist zweifelsohne ein Naturtalent, zumindest mit dem Mund, aber auch sonst gibt er mir mindestens so viel, wie er von mir bekommt und im Gegensatz zum Sex mit Ingo sind hier zwei Herzen mit im Spiel und das macht es eben so schön und so besonders. Schon wenn er mich ansieht oder anfasst, erheben sich tausende von Faltern in meinem Bauch und auch im Kopf. Mein Herz löst das Gehirn als Anführer ab und Emotionen besiegen den Verstand, Endorphine überschwemmen alles Denken, so, genau so stell ich mir einen Himmel vor und das, obwohl ich die Existenz eines solchen für unwahrscheinlich halte.

Ich fange meine abschweifenden Gedanken wieder ein und konzentriere mich darauf, meinem Liebsten schönste Gefühle zu bereiten. Sein Stöhnen sagt mir, das auch ich im Blasen kein Anfänger bin und ich sag ja öfter: „Nur wer selber einen Schwanz hat, weiß am besten, was einem solchen in hartem Zustand gut tut.“

Die Spannungen und das Vibrieren der Nerven in meinem Unterleib werden rasant mehr und auch Kevins Laute deuten auf das kommende Ende hin. Ich nehme ihn jetzt besonders tief auf, will plötzlich, das er in meinen Mund kommt, will ihn schmecken, alles vom ihm und dann ist es auch schon so weit. Warm und stoßweise flutet er meinen Rachen und ich habe Mühe, schnell genug zu schlucken.

Dieses Gefühl trägt auch mich über die Schwelle und er bekommt jetzt ebenfalls das meiste in den Mund, der wohl dann vor Überraschung zurück zuckt, so das der Rest meiner Ladung Hals und Kinn benetzt.

„Wow“, stöhnt er auf, nach dem die Erregung nachlässt „wie geil war das denn. Boah, du hast alles geschluckt? Ich, ich hab auch was von dir geschluckt. Kann es sein, das dass nach Bier schmeckt?“

„Ja, das wird so sein, du hast auch nach Colabier geschmeckt“, sag ich und grinse. Ich dreh mich rum, küsse ihn und das ich dabei etwas von mir schmecke, stört mich überhaupt nicht. „Aber so doll schmeckt es nicht, oder findest du?“ fragt er und schaut mich an. „Na ja“, sag ich, „verrückt danach bin ich auch nicht, aber eben war ich so rattenscharf, das ich es unbedingt wissen wollte, wie du schmeckst“, sag ich und küss ihn wieder, „jetzt weiß ich es, zumindest für den Fall, wenn du noch mal Colabier getrunken hast.“ Wir kuscheln noch in paar Minuten, bevor ein Magenknurren seinerseits anzeigt, das wir schon die ganze Nacht nichts mehr gegessen haben und es Zeit fürs Frühstück ist. Ob unsere zwei Bärenväter schon munter sind? Wir stehen auf und gehen ins Bad, zum Duschen, rasieren, ich zumindest und so weiter. Als wir nach einer halben Stunde in die Küche kommen, ist niemand da und ein Blick zur Uhr sagt mir, das Martin schon unterwegs zu Ole sein muss. Auch Kai ist, wie es aussieht, schon unterwegs.Kevin muss ja nach her auch mit Sergej auf die Arbeit fahren und ich werde mitfahren bis zu uns nach Hause. Mama wird sich freuen, wenn sie mich sieht.

 

 

Paul

 

Seit sieben Uhr bin ich wach, seit halb acht jetzt auf einer normalen Station und nach einer fast Schmerz freien Nacht und mehreren längeren Schlafphasen habe ich dann einen Brei und sogar Kaffee zum Frühstück bekommen. Ein Zivi hat mir das gebracht, und ich liege allein in einem Zimmer mit zwei Betten. Das andere Bett ist mit Folie abgedeckt, wohl, damit es frisch bleibt.

Zum Waschen darf ich aufstehen, der Blick in den Spiegel ist wie ein Schlag in den Magen. Alle Farben sind in meinem Gesicht vertreten, um den Kopf ist ein Verband gewickelt, im Mund fehlen zwei Zähne und es ist alles noch leicht geschwollen, Das hat alles der Mann getan, zu dem ich immer „Papa“ gesagt habe. Ich bin kurz davor, zu heulen, als das Frühstück kommt.

„Das wird alles wieder gut“, hat der Professor gemeint. Das bezieht sich aber wohl zunächst nur auf die körperlichen Schäden, das Gefühlschaos in meinem Inneren werde ich wohl nicht so schnell unter Kontrolle haben.

Ich bin gespannt, was Ole Jensen vorhat. Das der sich gerade jetzt so um mich kümmert, obwohl ich ihn ja ständig traktiert habe in der Schule, das wundert mich und beschäftigt meine Gedanken. Ole ist schon ein Guter und ein Schöner obendrein. Er ist in der Schule beliebt, obwohl er von vielen als Streber angesehen wird, weil er ja eine Klasse übersprungen hat.Echte Freunde hat er eher in der Klasse unter uns, wo er vorher war und erst jetzt zuletzt hat er sich offensichtlich mit Mike angefreundet. Mike und Ole sind wohl eindeutig schwul und haben keine Probleme dadurch, wenn ich das alles richtig verstanden habe.

Die Erkenntnis, auch eher auf Jungs abzufahren, war für mich schlicht eine Katastrophe und ich habe mit allen Mitteln dagegen gekämpft.

Papa hat noch nie vorher in meinem Zimmer geschnüffelt, deswegen habe ich das Pornoheft auch unter der Matratze belassen. Wenn ich nur wüsste, wie oder durch was er auf die Idee gekommen ist. Außer Viktor, Ole und Mike und unserem Direx kann eigentlich keiner gewusst haben, was wir in der Schule besprochen haben und die haben das bestimmt nicht weiter erzählt.

Allerdings habe ich aus dem angrenzenden Kopierzimmer, dessen Türe wohl ein Stück offen war, Geräusche gehört, wie sie halt beim Kopieren auftreten. Ich muss Ole mal fragen, wenn er kommt, ob er auch was gehört hat.

Um Neun kommt die Visite und der Oberarzt Dr. Morbach erklärt mir nochmal, was sie gemacht haben und wie es weiter gehen soll. „Ole hat mit seinen Freunden und Schulkameraden und den Eltern von Jerome Remmers einen Plan gemacht, wie sie dir jetzt wirksam helfen und dich vor weiteren Attacken schützen können“, sagt der Doc., „ Ole wird im Laufe des Vormittags kommen und alles mit dir besprechen. Ich war auch bei der Runde dabei, will aber jetzt Ole nicht vorgreifen, da er es war, der alles ins Rollen gebracht hat.“ Ich frage nach dem Datum und er sagt mir, das heute Donnerstag, der dritte Juni ist, dann gehen sie.

Es erstaunt mich erneut, das es Ole ist, der die Initiative ergriffen hat, um mir zu helfen und das, obwohl ich immer so fies zu ihm war. Ole könnte mir auch gefallen, der sieht toll aus und wie schon gesagt, er ist ein guter und beliebter Junge an unserer Schule.

Ich bin ein wenig müde und mach die Augen zu. Die Schmerzen an dem operierten Auge sind fast ganz weg und so döse ich in einen seichten Schlaf und viele Gedanken und Bilder geistern durch meinen Kopf.

 

 

Ole

 

In der Schule erfahre ich, das ich nächste Woche am Donnerstag, das ist der zehnte Juni, um Neun Uhr dreißig an die Reihe komme mit der mündliche Prüfung, also noch Zeit ist, alles auf zu frischen. Martin steht pünktlich wie gewohnt am Tor, als ich um halb Elf das Gebäude mit Viktor verlasse, dem ich alles neue über Paul erzählt habe. Pauls Bruder hat das Fahrrad und noch andere Sachen zu Viktor gebracht, die wir abholen müssen, wenn klar ist, wo Paul bleiben will. Es ist Elf, als wir an der Klinik vorfahren. Martin will noch zum Tanken fahren und für Frau Remmers, die Oma mein ich, was abholen. Er kommt dann später wieder in die Klinik, um mich ab zu holen. Ein bisschen gespannt mach ich mich auf den Weg zur Station, auf die man Paul verlegt hat. Ich bin überrascht, das er im gleichen Zimmer liegt, in dem ich mit Torsten gelegen habe.

Das nenne ich mal Zufall. Er liegt allein auf dem Zimmer, das andere Bett ist noch mit Folie abgedeckt, und wie es aussieht, schläft er. Ich habe ihm unterwegs ein bisschen Obst gekauft, das stell ich auf seinen Nachttisch. Ich gehe zunächst noch kurz ins Stationszimmer, sag Hugo guten Tag und den Anderen. Joachim Morbach kommt gerade, gibt Hugo ein paar Anweisungen, Patienten betreffend und wendet sich dann zu mir.

„Hallo, Ole, du willst bestimmt zu Paul?“, fragt er und ich nicke. „Er schläft“, sag ich, „ich wollte ihn nicht wecken und hab hier schnell mal guten Tag gesagt. Paul liegt im selben Bett wie ich, das ist hoffentlich ein gutes Omen.“ „Es geht ihm jeden Tag besser und am Wochenende darf er nach Hause“, sagt der Doc., „ich hoffe, ihr habt das Richtige bis dahin gefunden.“

„Es liegt bei ihm“, sag ich, „wenn es nach mir ginge, und das werde ich versuchen, ihm schmackhaft zu machen, dann geht er zu den beiden Damen in die Pflege. Fünf Sternepflege mit allem Komfort. Auf Wunsch wird auch noch Zucker in den Arsch geblasen, würde Torsten sagen.“ Jetzt lacht der Doc., und ich mit ihm.

„Ich schau mal, ob er jetzt wach ist „, sag ich und gehe Richtung Zimmer. „Sag mir Bescheid wie es weitergeht“, ruft der Doc. hinter mir her.

Als ich reinkomme, ruhen dunkle, ein bisschen bange Augen auf mir. Ein zaghaftes Lächeln kämpft sich durch die Unsicherheit. „Hallo, Paul, guten Morgen“, sag ich, „du siehst ja schon fast wieder normal aus.“

„Morgen, Ole“, kommt es leise von ihm und dann ein: „schön, das du kommst.“ „Paul, ich habe es versprochen“, sag ich, „hab gesagt, du bist mein Freund jetzt und Freunde müssen einander helfen, wenn einer in Not ist. Du warst in der Vergangenheit nicht immer nett zu mir oder auch zu Mike. Das war aber nur die Angst davor, schwul zu sein und da du das jetzt für dich erkannt hast, gibt es auch keinen Grund mehr, mir oder Mike böse zu sein. Gerade wir schwulen Jungs müssen einander helfen, wenn wir gemobbt werden, oder noch schlimmer, verprügelt und verletzt werden, so wie du jetzt von deinem Erzeuger.“

Seine Augen sind größer geworden und er schaut immer noch ungläubig. „Ihr kennt mich doch alle kaum, einige gar nicht und der Doktor hat von einer Runde gesprochen, die nur wegen mir zusammen gekommen ist“, sagt er, „das muss du mir erst mal erklären.“

„Ich versuch es mal“, sag ich, „wenn was unklar ist, unterbrich mich ruhig.“

Kurz umreiße ich, wie es zur Freundschaft mit Jerome und Sergej und den anderen gekommen ist und auch, welche Rolle die Familie Remmers in Kevins Leben übernommen hat, einfach nur, um zu helfen. Ich berichte von den Reaktionen auf die Bilder von seinem, Pauls Gesicht, und erzähl, wie es zu der gemeinsamen Hilfsaktion gekommen ist. Dann erkläre ich ihm die Möglichkeiten, die sich für ihn ergeben und preise natürlich die Omamöglichkeit als die beste an. Als ich fertig bin, herrscht zunächst mal tiefes Schweigen und ich seh seinem Gesicht an, das er grad alles zu begreifen versucht.

„Ich kenne die beiden Frauen doch überhaupt nicht“, sagt er, „Wieso wollen die mich bei sich aufnehmen, sie haben mich doch noch nie gesehen?“

„Sie haben das Bild gesehen, nach der Attacke durch deinen Erzeuger“, sag ich, „das hat ihnen gereicht, um spontan ihre Hilfe anzubieten. Sie tun das gern und freiwillig und sie haben alle Möglichkeiten. Es ist ja auch nicht für immer. Wenn du erst mal weißt, ob und was du studieren willst, kannst du mit uns Jungs nach Bremen in die WG gehen, die Baustelle hast du ja schon gesehen.“

Er schweigt eine Weile, dann sieht er mir ins Gesicht und sagt: „Ich weiß, das ich jetzt viel verlange, aber ich möchte, das die beiden Damen hier her kommen und mir sagen, warum sie mir so großzügig helfen wollen und auch, um sie kennen zu lernen.Nachher sind das zwei so alte Feuereisen, die mir das Leben zur Hölle machen, mit Haaren auf den Zähnen und so weiter.Wenn sie nett und mir sympathisch sind, dann mach ich es. Sonst gehe ich lieber in ein betreutes Wohnen.“

„Nun, wie ich die beiden Damen kenne“, sag ich, „ist das kein Problem für sie. Ich ruf mal Martin an, der soll dann mit den Beiden telefonieren und dann wette ich, sind die zwei binnen einer Stunde hier.“

Ich geh auf den Flur und rufe Martin an, schildre die Lage und fühle förmlich sein Grinsen. „Ich ruf die Oma an“, sagt er. „wahrscheinlich muss ich dann sofort hin und die beiden abholen, es kann also etwas dauern, bis ich da bin. Ich komm dann mit hoch, das will ich nicht versäumen, wenn sie Paul überreden.“

Joachim Morbach kommt und fragt: „Wie sieht es aus, gibt es schon was neues?“ Ich erkläre ihm, was gerade abgeht und auch er schmunzelt über das von Paul verlangte Treffen. Der Junge ist jedenfalls vorsichtig“, sagt er, „er will die Katze nicht im Sack kaufen.“ „Lass das nicht die Oma hören, mit der Katze“, sag ich und geh lachend ins Zimmer zurück.

Paul möchte, das ich ihm mehr von der Familie erzähle und auch ausführlicher, warum sie so spontan Kevin geholfen haben. Dem komme ich nach, bis fünfzehn Minuten später Hugo das Mittagessen für Paul bringt.

Da auch ich Hunger habe, gehe ich während Paul isst, runter in die Cafeteria und esse dort auch was kleines gegen den Hunger. Anschließend geh ich wieder hoch. Martin hat eine SMS geschickt, das er mit den Damen auf dem Weg zu uns ist. Lis ist auch dabei, hat er geschrieben. Warum wundert mich das jetzt nicht.

 

 

Jerome

 

Als der Unterricht zu Ende ist, geh ich runter und finde Mama, Oma und Frieda im Aufbruch. Aufgeregt sind sie und reden durcheinander. „Was ist denn los“, frag ich, „ist der Krieg ausgebrochen? Wo wollt ihr denn alle hin?“ „Der Paul will uns sehen, kennenlernen, bevor er sich entscheidet“, ruft Oma aufgeregt. „Ja und“, sag ich, „bleibt doch mal locker. Der wird euch schon mögen, die anderen Jungs mögen euch auch sehr, Oma und Paul wird sich nicht sonderlich von ihnen unterscheiden.“ Zu Mama gewandt frag ich: „Und du, Mutter, warum musst du jetzt auch mit?“ „Ich hab einfach das Gefühl, dort jetzt gebraucht zu werden, also,fahr ich mit“, sagt sie. „Gut, dann viel Erfolg euch dreien,“sag ich. Martin hupt draußen und die drei sind Ruck zuck draußen und sitzen im Auto. Soll ich Paul jetzt schon mal bedauern……ich denk nicht, das es schlimm für ihn wird, wenn der Remmersche Hilfskonvoi in der Klinik eintrifft, Ole ist ja auch noch da.

Sergej kommt runter, frisch geduscht und angezogen, bereit für die Arbeit. Ausnahmsweise darf er heute zur Mittagsschicht kommen mit Kevin, Papa hat das so geregelt, nach dem Sergej gesagt hat, das er so kurz vor der Prüfung nicht unbedingt den ganzen Tag frei machen wollte, so gehen die beiden dann, Kevin aus Solidarität, eben heute wie auf eine normale Mittagsschicht. Ich finde das sehr verantwortungsvoll von Sergej und von dem Kleinen lieb, das er Sergej nicht allein gehen lässt. Da hat Kevin Punkte gemacht bei Papa, so was vergisst der nicht und wenn Kevin dann mal was möchte, ist Papa für ihn da.

Wir gehen rein und auf die Frage von Frau Gut, ob wir schon mal essen möchten, sagen wir ja und gehen ins Esszimmer. Frau Gut trägt uns das Essen auf, es gibt Spinat und Fisch dazu. Papa sagt immer Vierkantforellen zu den eckigen Fischfilets aus der Tiefkühltruhe. Dazu gibt es Pürree, selbst gemacht von Frau Gut, nicht der Tapetenkleister aus dem Päckchen.

Wir mutmaßen über eine Entscheidung Pauls und überlegen, wie wir im Fall, das er die Omaversion wählt, uns da mit einbringen können. Wir sind beide der Meinung, das wir versuchen sollten, Paul in unseren Kreis mit aufzunehmen, in mit einzubinden in die Gruppe und wir denken, das jeder unserer Freunde das auch so sieht.

Nach dem Essen haben wir noch eine halbe Stunde, die wir schmusend auf der Couch oben verbringen. Dann geht Sergejs Handy und Kevin ist dran und mahnt zum Aufbruch. Ich begleite meinen Schatz nach unten und Kevin und Wolfi stehen eng umschlungen am Auto und warten auf Sergej. Sie fahren mit dem kleinen Skoda und nach einem Abschiedsküsschen fahren beide los. Wolfi und ich winken noch kurz, dann frag ich ihn, ob er Zeit hat oder ob er nach Hause will.

„Zu Hause ist vor halb fünf heute keiner“, sagt er, „was hast du denn vor?“

„Wir könnten zum Hafen und zur Werft fahren, Bilder machen und ins Verwaltungsgebäude, damit du weißt, wo die Ausstellung stattfindet“, sag ich, „deine Ausrüstung ist doch hier, soweit ich weiß.“

„Das ist eine gute Idee“, sagt er, „warte, ich hole die Sachen schnell, dann können wir los.“ Wir nehmen den Kombi und fahren los, nachdem er sein Zeugs geholt hat.

 

 

Ole

 

Es ist gut eine Stunde vorbei seit meinem Anruf bei Martin, als es an die Türe klopft. Paul hat die Decke bis zum Kinn hoch gezogen und blickt aufmerksam zur Tür, die sich nach meinem „Herein“ rufen jetzt langsam öffnet. Als erstes kommt die Oma, gefolgt von der Tante, dann Lis und zum Schluss grinsend der Martin hereinspaziert.

„Guten Tag, junger Mann, du musst Paul sein“, sagt die Oma und hält Paul die Hand entgegen. Zögernd zuerst kommt dessen Rechte unter der Decke hervor und ergreift Oma Gesines Hand. „Ich bin die Oma von Jerome, einem Freund von Ole hier und als wir, meine Schwester Frieda und ich, von deinem Unglück gehört und dein Bild gesehen haben, haben wir uns spontan entschlossen, dir zu helfen. Wenn du also möchtest, kannst du bei uns wohnen, solange, bist du weißt, wie es weiter geht. Wir haben Platz, du bekämst ein großes Zimmer mit eigenem Bad und bräuchtest dich auch außer um die Schule, um sonst nichts zu sorgen. Junge Leute sind auch immer im Haus, du musst also nicht ständig mit uns schon etwas älteren Frauen abhängen.“ Sie hat Pauls Hand genommen und hält sie fest.

„Guten Tag“, sagt Paul jetzt leise, „es freut mich, sie kennen zu lernen. Das sie mir, den sie ja eigentlich gar nicht kennen, so spontan helfen wollen,wundert mich und deshalb wollte ich einfach mal nach dem Grund für die spontane Hilfe fragen, auch, wenn das vielleicht im ersten Moment etwas undankbar erscheint.“ Wow, was für ein Satz von Paul, das war jetzt aber nicht der Proll, den er sonst immer gibt, denk ich überrascht für mich.

„Wie du vielleicht weiß, ist mein Enkel und auch die meisten seiner Freunde schwul und die Eltern und Großeltern haben das so akzeptiert. Bei dir ist es anders gelaufen und du wirst nicht dorthin zurück wollen, wo man dir das angetan hat. Wir haben nichts gegen schwule Jungs,leben mit ihnen unter einem Dach und mögen sie alle sehr. Wir sind darüber hinaus in der Lage, jederzeit , direkt und ohne wenn und aber, helfen zu können und in unserer Familie wird das auch praktiziert, wie das Beispiel von Kevin zeigt, dem auch spontan und sehr nachhaltig geholfen wurde in unserem Haus. Du musst nur ja sagen, dann bist du jedenfalls fürs erste alle Sorgen los.“

In die jetzt folgende Pause hinein ergreift Lis das Wort: „Hallo, Paul, ich bin Jeromes Mutter und weiß in etwa, wie schwierig deine Lage jetzt ist. Du bist zu tiefst verletzt, nicht nur körperlich und der Verlust deines „Zu Hauses“ ist eine große Belastung für dich. Nimm das Angebot meiner Schwiegermutter und ihrer Schwester an, dann bist du zunächst mal die Sorge nach dem Wohin, wenn du hier rauskommst, los. Du gehst ja keinerlei Verpflichtung ein, kannst jederzeit, wenn du es willst, gehen, bist frei in deiner Entscheidung. Mein Mann hat einen der Firmenanwälte mit der Wahrnehmung deiner Interessen beauftragt, dein Vater hat ein Kontaktverbot bekommen und deine Ansprüche auf Unterhalt sind ja auch durch zusetzen.

Das alles geht am besten, wenn du bei uns wohnst, Ole und die anderen Jungs sind auch fast täglich da, so das du immer gleichaltrige Gesellschaft hast.“Nach ein paar Augenblicken blickt er auf, schaut von einem zum anderen bis seine Augen bei der Oma hängen bleiben.

„Das hört sich alles gut an und ich sage jetzt einfach mal zu“, sagt er leise, „ich danke ihnen, das sie mir, aus welchem Grund auch immer, helfen wollen. Ich denke mal, wenn Ole das Angebot OK findet, kann da kein Haken dran sein. Also werde ich es versuchen. Ich hoffe, das ich das irgendwie mal wieder gut machen kann in meinem Leben, ich bin nicht gern was schuldig, mal sehen, wie es kommt.“

„Das ist mal ein vernünftiger Entschluss, Junge“, sagt Frieda, „wenn wir jetzt zu Hause wären, müssten wir darauf anstoßen. Das holen wir aber nach, wenn du aus der Klinik kommst.“

Ich grinse, freue mich und sag zu Paul: „Du wirst diese Entscheidung nicht bereuen, Paul. Es wird dort alles für dich getan und wenn du erst mal hier raus bist, wird alles besser. Heute Nachmittag hat Frank hier Dienst, mein Freund und vielleicht kommen wir heute gegen Abend mal her, dann lernst du die Jungs auch mal kennen. Wenns heute nicht klappt, dann auf jeden Fall morgen.“Alle verabschieden sich von Paul und Martin wird die Damenriege wieder nach Hause bringen, bevor er mich hier abholt und wir auf die Baustelle fahren.

Mit Paul rede ich jetzt über seine Zukunftspläne und er ist sich jetzt ziemlich sicher, das er Maschinenbau studieren will. Da muss Carl August seine Beziehungen spielen lassen, das dass zum Semesterbeginn auch noch was wird, sonst hat Paul ein halbes Jahr verloren. Aber wie ich Jeromes Papa mittlerweile kenne, kriegt der das schon hin.

Das sag ich auch zu Paul, der jetzt noch mehr über die Familie und meine Freunde wissen will. Manchmal ist er schon erstaunt, vor allem darüber, wie locker alle mit dem Schwulsein der Jungs umgehen und auch, das Martin und Kai Kevin so einfach bei sich aufnehmen und auch noch adoptieren wollen, ist für ihn schon nicht so einfach nachzuvollziehen.

Je mehr ich über unsere Freundschaft und die Remmers erzähle, um so ruhiger wird Paul und dann laufen plötzlich Tränen und ich begreife schlagartig, das er sich selber wohl auch nach Geborgenheit, Liebe und einem vernünftigen Zu Hause sehnt. Spontan nehme ich ihn in den Arm, drück ihn an mich und streiche durch seine Haare. „Warts nur ab, Paul, bald wirst du auch dazu gehören und wir werden ein Schätzchen für dich finden. Dann geht es dir gut und all der Scheiß ist irgendwann vergessen“, sag ich zu ihm.

Die Tür geht auf und herein kommt….. Frank. Sein Gesichtsausdruck, als er mich mit Paul im Arm sieht, ist mit Geld nicht zu bezahlen. Ich muss grinsen, als er fragt: „Hab ich was versäumt?“ Er guckt gerade nicht so glücklich.

„Paul, das ist Frank, mein Schatz“, sag ich, „der gerade falsche Schlüsse aus unserer Umarmung zieht.“ Paul löst sich von mir und erst jetzt sieht Frank die Tränen und begreift die Situation. „Verzeih mir, Ole“,sagt er und wird rot. „Ich verzeih dir, Schatz“, sag ich, „es sah vielleicht auch etwas krass aus, deshalb bin ich auch nicht sauer.“ Paul versteht nicht so recht, warum Frank sich bei mir entschuldigt.

„Paul“, sag ich zu ihm, „Liebe basiert auf Vertrauen, ich muss mir sicher sein können, das mein Schatz nur mich liebt und ich nur ihn. Frank war jetzt beim Anblick von uns beiden im Zweifel, was das zu bedeuten hat. Das muss er aber nicht sein und eigentlich weiß er das auch, aber für einen Moment hat er gedacht, das Ole jetzt was mit Paul haben könnte. Darum hat er sich entschuldigt.“

„Oh“, sagt Paul, „er hat mich nur getröstet, weil im Moment alles so Scheiße aussieht für mich.“ „Das finde ich aber gar nicht, Paul“, sagt Frank, „als ich kam, fuhren Martin und die Damen gerade fort und ihren Mienen nach zu urteilen, haben sie dich so gut wie adoptiert. Heute ist ein Glückstag in deinem Leben. Ich denke, die Scheiße ist mit dem Verlassen der Klinik zu Ende und es beginnt die Phase*Alle verwöhnen Paul*, wart es ab.“ Frank grinst jetzt Paul an, der immer noch ein bisschen skeptisch guckt.

„Wieso bist du schon hier?“, frag ich, „es ist noch früh.“ „Eins vorbei“, sagt er, „ich war allein zu Haus und wollte auch mal sehen, wie es in meinem Zimmer aussieht. Als ich in das Zimmer komme, liegt da ne Tussi in meinem Bett. Ich nehme mal an, Jochens neue Freundin, also bin ich wieder raus und hier her. Hugo sagte, du wärst hier bei Paul im Zimmer, der seit heute Morgen wohl hier ist. Na ja, und den Rest kennste ja…“

„Na dann kannste dich ja , wenn du Zeit hast, ein wenig Paul widmen“, sag ich, „ er möchte so viel wie möglich über unseren Freundeskreis und über Remmers wissen.Heute Abend warte ich dann zu Hause auf dich. Es kann sein, das ich mit den Jungs oder zumindest einem Teil von ihnen noch mal herkomme. Wenn das nicht hin haut, müssen wir das morgen machen.“ Ich gebe Paul die Hand, sag „Tschüss“ und gebe Frank einen Kuss. „Bis später, mein Schatz“, sag ich, „Martin wartet bestimmt schon unten.“ Ich mache mich auf den Weg. Frank setzt sich zu Paul, der bestimmt froh ist, jetzt nicht schon wieder allein zu sein.

 

Martin steht schon, wie vermutet, unten auf dem Parkplatz, ist allerdings erst vor zwei Minuten angekommen. Er schmunzelt, wartet, bis ich angeschnallt bin und fährt dann los. „Die Aktion Paul läuft an“, sagt er, „Oma hat zu Hause sofort den Maler bestellt, Sie meinen, die Tapeten in dem Zimmer für Paul wären was, so Omas Originalton, für alte Weiber.

Jerome musste schon gleich als Berater fungieren, Wolfi auch. Der muss auch ein paar, so Oma*trendige Bilder*liefern, bis Paul aus der Klinik kommt. Morgen wollen sie ins Möbelhaus, mit Jerome und Lis , und neue Möbel kaufen.

Die alten kommen auf den Dachboden. Da geht richtig was ab: „ Ich muss jetzt auch fett grinsen, stell mir gerade vor, wie sie rotieren, die guten alten Damen“, sag ich, „das wird bestimmt noch lustig.“ Jerome wird schon was ordentliches aussuchen für Paul, da wird nicht gekleckert.

Jetzt sind wir auf der Autobahn nach Bremen, ich mache die Lehne ein bisschen zurück und strecke die Beine aus und döse.

 

 

Wolfi

 

Nach dem die Oma Beratungsaktion gelaufen ist, Jerome und ich wurden total überrascht zu Tapeten und Farben, zu Bildern und Dekostoffen befragt, was denn unter uns Jungs so angesagt ist und so, fahren Jerome und ich mit dem Kombi Richtung Industriegebiet und Hafen. In den einzelnen, zum Konzern gehörenden Bereichen mache ich Bilder von Kränen, Maschinen und auch ein paar Schiffsbilder sind dabei. Schweissende Männer mit dicken Lederschürzen, verbinden dicke Stahlplatten und irgendwann wird mal ein Ozeandampfer daraus, der dann die Weltmeere durchpflügt mit Frachten aus aller Welt

Danach fährt er mit mir zum Verwaltungsgebäude, auch dort mache ich ein paar Schnappschüsse.

Nun zeigt er mir dann auch noch den Eingangsbereich, in dem die Ausstellung stattfinden soll. Ich fotografiere die Halle aus verschiedenen Positionen und gehe die Größe ab, damit ich in etwa ersehen kann, was wir an Bildern brauchen.Das Ganze hat gut zweieinhalb Stunden gedauert und es ist halb fünf, als wir zurück sind.

Ole und Martin sind auch wieder da und alle sind oben bei Oma und schon dabei, Möbel abzubauen und ganz nach oben auf den Speicher zu bringen.

Es wird echt keine Zeit verloren und das ziemlich große Zimmer ist schon fast leer. Wir helfen noch, die restlichen Möbel hoch zu tragen. Als das Zimmer leer ist, es ist fünf Uhr und es erscheint der Maler mit einem Musterkatalog für Tapeten und nach dem er den Raum ausgemessen hat, wird der Katalog gewälzt.

Wir Jungs müssen nun das passende raus suchen, so will es die Oma. Nach einer halben Stunde ist die Auswahl getroffen, zwei Seiten werden mit einem leicht grünen Scheibenputz verputzt und die Restlichen Seiten mit eine überwiegend blassgelben, ins Orange übergehenden Vliestapete beklebt, morgen geht’s schon los.

Ole fragt uns, ob wir Paul noch besuchen wollen und da unsere Schätzchen ja noch lang nicht kommen, fahren wir mit dem Kombi in die Klinik. Jerome lässt mich fahren, was mich freut, ist es doch ein anderes Fahrgefühl als mit meiner italienischen Rostlaube, aber der ist ja auch um einiges älter.

 

 

Jerome

 

Oma und Frieda drehen ein bisschen am Rad, finde ich. Auf der anderen Seite haben sie jetzt eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen und wenn sie der Meinung sind, das dass Zimmer mehr jugendlich getrimmt werden muss, dann wird es eben so gemacht. Für Paul freut mich das Engagement der beiden sehr, er wird dort nichts vermissen und jeden Wunsch erfüllt bekommen. Außer Ole, Mike und den Freunden, die in die selbe Schule gehen, kennen wir anderen ja Paul nur von Erzählungen, das Bild, das wir gesehen haben, zeigt ein verschwollenes, in mehreren Farben angelaufenes Gesicht. Wie er normal aussieht, wissen nur die, die auch mit ihm dort in die Schule gehen.

Ole hat , nachdem wir noch als Ausstattungsberater tätig waren, gefragt, ob Wolfi und ich noch mitfahren wollen, den Paul besuchen. Natürlich wollen wir den endlich mal kennenlernen und deswegen sind wir dabei. Ich sag Wolfi, das er fahren soll, was diesen offensichtlich sehr freut. Das Fahren heute Nachmittag und dann noch das Möbelschleppen, das ist Anstrengung genug. Jetzt will ich mich fahren lassen. Ich setze mich mit Ole nach hinten und lass mir über die Fortschritte am Bau berichten. Alles scheint nach Plan zu laufen dort und auch außen um den Bau tut sich einiges. Wir beschließen, am Freitag Nachmittag zusammen hin zu fahren und zu gucken.

An der Klinik fährt Wolfi auf den Parkplatz und stellt den Wagen ab. Ole sagt: „Paul liegt im selben Zimmer, am gleichen Platz, an dem ich auch gelegen habe mit Torsten.“ An der Cafeteria vorbei gehen wir zum Aufzug und warten dort. Der Aufzug kommt und als die Tüten aufgehen, kommt Dr. Schmelzer raus, der wohl jetzt Feierabend hat. Er begrüßt mich und fragt, ob alles in Ordnung ist mit den neuen Prothesen. Ich bejahe das und geh dann in den Lift.Ich rufe ihm noch ein „Tschüss, bis bald“ zu, dann schließen die Türen und wir fahren in den dritten Stock.

Ole will wissen, wer das eben war und ich kläre die beiden auf, wer Schmelzer ist und was ich mit ihm zu tun habe. Im Dritten laufen wir den Gang lang, bis zum letzten Zimmer und Ole klopft an. Die Stimme, die herein ruft, gehört eindeutig Frank, der, als wir das Zimmer betreten, gerade das Bett macht. Der Junge, Paul wohl, sitzt derweil an dem kleinen Tisch und wartet darauf, das Frank fertig wird. Als wir reinkommen, steht er auf.

Er ist etwa so groß wie Ole, etwas athletischer als dieser, hat braune, kurze Haare und sieht eigentlich ganz gut aus. Er schaut von Ole zu mir und dann zu Wolfi und mustert uns aufmerksam. Wolfi geht auf ihn zu und hält ihm seine Hand hin. „Hi, ich bin Kai“,sagt er, „ werde aber, weil es noch einen Kai gibt, Wolfi genannt. Freut mich, dich heute persönlich kennen zu lernen. Ich bin mit Kevin zusammen, der jetzt noch auf der Arbeit ist.“ Er geht ein bisschen zur Seite, macht mir Platz und jetzt nehme ich auch Pauls Hand und sage: „Ich bin Jerome Remmers. Meine Mutter und die Oma und Frieda hast du ja schon kennengelernt. Jetzt fehlt nur noch meine Schwester und mein Vater, aber wenn du zu Oma ziehst, wirst du die auch bald kennen lernen. Sergej, mein Freund, ist ebenfalls noch auf der Arbeit. Er und Wolfis Kevin arbeiten im Hilton Hotel in Bremen und machen dort Ausbildung.“

„Ich bin Paul“, sagt er mit verhaltener Stimme, „Paul Gruber und geh mit Ole in eine Klasse.Wie ihr bestimmt mit gekriegt habt, hat mein Vater mich so zugerichtet, weil er herausgefunden hat, das ich wohl schwul bin.

„Wir sind durch Ole über alles im Bilde“, sag ich, „wir haben sofort beschlossen, dir zu helfen und werden versuchen, Dich in unseren Freundeskreis zu integrieren, wenn du das möchtest.Wenn du dein Schwulsein akzeptiert hast, wird alles leichter und in unserem Umfeld ist niemand, der sich daran stört. Du kannst also immer du selbst sein.“

Ole meint dann: „Wir bieten dir unsere Freundschaft an, Paul, weil wir wollen, das es dir wieder gut geht und weil wir der Meinung sind, das sich schwule Jungs halt helfen sollen, wenn einer Hilfe braucht.“

Frank hat unter dessen das Bett fertig, er gibt Ole einen Kuss und geht dann mit den Worten: „Leider muss ich weiter, bis später, Jungs.“ Weg ist er.

Paul legt sich wieder ins Bett, das heißt, eigentlich sitzt er mehr, weil das Kopfteil hoch geklappt ist. Ole setzt sich aufs Bett, Wolfi und ich nehmen uns jeder einen Stuhl und setzen uns in Pauls Blickfeld. Dessen Blick wandert immer noch zwischen uns hin und her. „Jetzt weiß ich ja schon ein bisschen mehr über euch und die anderen Freunde von euch“, sagt Paul, „Ole und auch Frank haben mir einiges erzählt, wie ihr zusammen gekommen seid und wer alles dazu gehört. Ich habe eigentlich nur Viktor zum Freund, aber der ist nicht schwul und weiß von meinem Schwulsein auch erst seit kurzem. Das war der Zeitpunkt, an dem ich es für mich als unabwendbar gesehen habe. Immer hab ich mich gewehrt dagegen, war homophob, hab Ole und auch Mike, von denen ich annahm, das sie schwul sind, gekränkt und beleidigt. Dieses Verhalten habe ich auch zur Tarnung beibehalten, bis zu dem Tag in der Schule, als ich mich bei Mike und Ole geoutet habe.

Mir ist neulich wieder eingefallen, Ole, die Türe zum Raum, in dem der Kopierer steht, stand ein Stück weit offen, als wir im Lehrerzimmer beim Direx waren, und alles erzählt haben, was los ist und ich meine auch den Kopierer gehört zu haben.“

„Was willst du uns jetzt damit sagen, das einer deinen Vater informiert hat?“, fragt Ole erstaunt, „ für meine Freunde, die es gewusst haben, leg ich meine Hand ins Feuer und Viktor, Martin und der Direx haben auch niemand was gesagt, da bin ich ganz sicher.“

„Mein Vater hat in den letzten zwei Jahren noch nie in meinem Zimmer geschnüffelt, es nur betreten, wenn ich da war, ich werde das Gefühl nicht los, das er einen Tipp bekommen hat. Mike, Du, Dirk, Armin und Denise so wie der Direx scheiden aus, aber wenn im Kopierraum jemand war…, verstehst du, was ich meine.?“

„Du meinst, da hat ein Lehrer kopiert und was gehört?“, fragt Ole, „und dann deinen Vater angerufen? Das wäre der Hammer, sag ich mal.“ Ole überlegt angestrengt, das sieht lustig aus denn er hat dabei zwei Falten über der Nasenwurzel.

„Ich habs“, sagt er dann, „das kriegen wir raus, wer da im Kopierraum war. Die Lehrer haben alle eine Kopierkarte und der Kopierer zeichnet jeden Vorgang auf und speichert, wer wann wie viel Kopien gemacht hat.“ Er reibt sich die Hände, Paul meint: „Wir wissen, wann es war und auch in etwa die Uhrzeit, meinst du, das reicht, um raus zu kriegen, wer da kopiert hat?“

„Und ob das reicht, außerdem war da zu dem Zeitpunkt schon wieder Unterricht und nur einer mit Freistunde traut sich, zu kopieren, wenn der Direx im Nebenzimmer sitzt.“ In Ole scheint das Jagdfieber um sich zu greifen, er reibt sich die Hände, sagt: „Ich werde den Direx einweihen, der wird unsere Suche unterstützen und der weiß auch am ehesten, ob und welche Lehrer eher als homophob ein zu stufen sind. Wenn dann noch einer von denen kopiert hat in der Zeit, dann kommen wir der Sache noch näher.“

„Und was willst du dann tun, fragen kannst du den ja wohl nicht oder meinst du, der gibt das zu?“, fragt Wolfi.

„Wenn der von einem Telefon in der Schule aus angerufen hat, wissen wir schnell, wann das war“, sagt Ole, „Wenns aber vom Handy oder Privat von zu Hause aus war, wird es schwierig.“ „Wenn er vor achtzehn Uhr angerufen hat“, sagt Paul, „dann war mein Vater noch nicht daheim, dann muss er ja auf den AB gesprochen haben oder später nochmal angerufen haben. Ob wir das raus bekommen, weiß ich nicht.“

„Wir könnten ihm eine Falle stellen“, sag ich, „Martin oder Kai könnten ihn anrufen und fragen, ob er sich sicher ist, das Paul wirklich schwul ist.“

„Wow“, sagt Ole, „genial.Wenn er dann sagt, was er gehört hat, haben wir ihn.“ „Bist du sicher, Paul“, fragt Wolfi jetzt, „das dass kein Zufall war, das dein Vater in deinem Zimmer gesucht hat?“ „Ja, ich bin mit ganz sicher“, antwortet Paul, „er hat immer Samstags durch die Tür reingeschaut, wie das Zimmer aussieht.Ich habe immer früh genug Ordnung gemacht, dann war er zufrieden. Er ist zwei Jahre nicht rein gekommen.“

„Ich kümmere mich darum, raus zu finden, wer kopiert hat“, sagt Ole, „wenn wir das wissen, sehen wir weiter. Jerome, du kannst Martin und deinen Vater ja schon mal informieren. Vielleicht fällt den beiden ja auch noch was dazu ein, wie wir den Petzer überführen können.“

Die Tür schwingt auf und Frank kommt rein. „Ihr müsst jetzt leider gehen, es ist jetzt neunzehn Uhr, die Besuchszeit ist zu Ende“, sagt er und nimmt Ole kurz in den Arm.

Wir stehen auf, stellen die Stühle wieder an den Tisch und verabschieden uns von Paul. Der meint: „Schön, das ich euch jetzt kennengelernt habe, wenn die anderen auch so nett sind, bin ich schon gerne euer Freund und Danke nochmal für eure Hilfe.“ Wir gehen diesmal die Treppe runter und Wolfi beobachtet mich beim Gehen. „Sagenhaft, diese Prothesen, du gehst genau so normal wie Ole und ich, so, als würde dir nichts fehlen“, sagt er. Das tut mir gut und ich lächle ihn an. „Wenn das so ist“, sag ich, „dann ist es gut.“

Auf dem Parkplatz steigen wir ins Auto und Ole meint: „Ihr könnt mich gerade zu Hause absetzen.“ Wolfi will auch zu sich nach Hause und so werde ich von dort dann allein nach Hause fahren. „Sergej bringt Kevin zu uns und holt uns morgen früh auch ab“, sagt er zu mir, „Mama will uns auch ab und zu sehen, sie und Papa haben Kevin auch gern.Das alles so gut gelaufen ist nach der Party mit uns beiden, ist einfach nur toll. Als er damals hinter Sergej die Türe reinkam in Armins Keller, hab ich mich, glaub ich, direkt in ihn verknallt.“

„Sergej und ich haben das gleich gemerkt, das der Kleine dir gefällt und als er dich auch von seinem Nachtisch probieren ließ, war uns klar, das er dich wohl auch gleich mochte“,sag ich ihm, wie wir das erlebt haben. Ole grinst: „So geht das wohl, auf einmal ist das Gefühl da für jemanden, da kann man nichts dagegen tun“, sagt er. Ich kann nur zustimmend nicken. Zehn Minuten später bin ich allein auf dem Weg nach Hause.

Dort komme ich gerade richtig zum Abendbrot und Mama erzählt gerade von heute Nachmittag. Papa schmunzelt und sagt: „Gut, das Paul zugesagt hat. Nun haben Mutter und Frieda eine Aufgabe, die ihnen Freude macht und sie beschäftigt. Frau Jensen wird da wohl auch ein bisschen mit eingebunden, denk ich und die Jungs müssen für einen Ausgleich sorgen, damit Paul dieses Maß an Fürsorge auch unbeschadet übersteht.“

Ich erzähle meinen Eltern von Pauls Vermutung, was die Information seines Vaters angeht. Das löst ein gewisses Maß an Betroffenheit aus und bei Papa auch Wut. „Wenn das zutrifft und sich auch beweisen lässt, werde ich mir diesen Herrn zur Brust nehmen“, verspricht er, „der kann sich warm anziehen.“ Mama ist entsetzt darüber, das ein Pädagoge so etwas tun könnte in der heutigen Zeit. Ich schau auf die Uhr, Sergej und der Kleine haben in fünf Minuten Feierabend und dann noch etwa fünfundvierzig Minuten, dann dürfte er kommen. Der Kleine geht ja zu Wolfi heute Abend. Ich freue mich auf meinen Schatz, der morgen wieder normal um halb neun in der Verwaltung arbeitet.

Ich sag Papa und Mama Gute Nacht und geh nach oben. Ich freue mich aufs Duschen mit meinem Schmusekaterchen, wie ich ihn manchmal nenne. Die Sprache der Verliebten ist schon etwas seltsam manchmal. Papa sagte mal, das mit den Jahren in der Ehe die Tiere immer größer werden, zuerst Mäuschen und Hasi bis später hin zu Ochse oder blöde Kuh. Mama und ich haben gelacht und ich hab gefragt, bei welchen Tieren sie denn schon angekommen sind. Die Antwort sind sie mir beide schuldig geblieben, aber ich finde, das sie nach fast zwanzig Jahren Ehe immer noch ganz schön doll aufeinander sind und das mein ich ein und auch zweideutig.

 

 

Wolfi

 

Zu Hause, ich habe ja noch eine gute Stunde, bis Kevin gebracht wird, erzähl ich Mama und Papa, was die letzten zwei Tage so gelaufen ist, zumindest die Dinge, die Jugend und Eltern frei sind. Wir haben zwar ein paarmal telefoniert, Mama und ich, aber immer nur kurz, also folgt jetzt ein genauer Bericht. Die Sache mit Paul sorgt für Wut bei Papa und ja, Angst bei Mama und die Ermahnung , in der Öffentlichkeit Zurückhaltung zu üben. Sie sagt, sie könnte es nicht ertragen, wenn uns wegen unseres Schwulseins etwas ähnliches passieren würde, wie Paul.

Dann hält endlich das Auto draußen und ich lauf zur Tür. Ich winke Sergej und dann hab ich meinen Schnuckel auch schon im Arm. Ein heißer Kuss, dann zieh ich ihn über die Schwelle ins Haus.

Mama und Papa begrüßen ihn und freuen sich sichtlich, das er da ist. Mama fragt gleich, ob er Hunger hat.

„Ich habe im Hotel noch was gegessen. Herr Meinle, unser Küchenchef hat für den Empfang von Frau Remmers ein paar neue Sachen ausprobiert. Sergej und ich durften dann auch Probe essen. Es war alles sehr fein und wir beide und noch zwei Azubis waren nach her rundum satt“, erzählt er. „Wann ist das nochmal genau?“, will Papa wissen. „Samstag in einer Woche“, sag ich.

„Ihr denkt daran, das wir am Samstag mit Armin und seinen Eltern grillen wollen und das ihr versprochen habt, hier dabei zu sein“, sagt Mama.

„Wir haben doch schon versprochen, am Freitag zu kommen und bis Sonntag nach dem Essen zu bleiben. Abends wollen Martin und Kai für uns Jungs was kochen“, sag ich Mama; „ich will ja mit Kevin auch noch Bilder fertig machen am Wochenende. Bis zur Ausstellung ist es nicht mehr solang hin.“

„Weiß du denn schon ungefähr, was und wie viel du dort ausstellen willst?“, fragt Kevin. Ich erzähle, das ich mit Jerome heute unterwegs war, Bilder machen und die Räumlichkeiten für die Ausstellung begutachten. Dann berichte ich von dem Besuch bei Paul und welchen Eindruck Paul auf mich gemacht hat. „In zwei Monaten denk ich, hat er sich voll integriert in unserem Kreis“, sag ich, „man muss ihm Zeit lassen, sich an sein neues, wohl vollkommen anderes Leben zu gewöhnen. Ich denke, er passt schon irgendwie zu uns, wenn er sich gehäutet hat.“ „Gehäutet, was soll das denn heißen“, fragt mein Schatz. „Wenn Schlangen wachsen, wächst die Haut nicht mit. Sie werfen dann, wenn unten drunter eine neue Haut gewachsen ist, die alte, zu klein gewordene Haut ab“, erkläre ich ihm, „das nennt man häuten. Paul wird sich auch häuten, in seinem Wesen, mein ich. Bald wird er ein anderer, wahrscheinlich viel fröhlicherer Mensch sein.“

„Da merkt man doch gleich“, sagt er, „das ein angehender Psychologe unter uns weilt“ und dann lacht er ein bisschen. Immer wenn er lacht, bilden sich zwei Grübchen auf den Wangen, das sieht so süß aus. Er ist schon ein Schnittchen, mein Schatz, und zwar eins von den Feinsten.

Wir gehen nach oben und ich erzähle ihm von Pauls Vermutung, das jemand seinen Vater angerufen hat und gesagt hat, das Paul vielleicht schwul ist und das sein Vater darauf hin in seinem Zimmer geschnüffelt und das Heft, den Porno mit den Männern, gefunden hat. Als Paul nach Hause kam, hat er ihn gleich vermöbelt und übelst zugerichtet.

Kevin ist erschrocken über diese vielleicht statt gefundene Denunziation und hofft, das Ole was raus bekommt, ob das und wer dass gemacht haben könnte.Wir fangen an, Bilder auszusuchen, die schon länger fertig und gerahmt sind. Ein Teil der Küstenlandschaften und auch viele Vogel und Tierbilder stehen auf dem Speicher. Die holen wir runter in mein Zimmer, nach dem wir die Hüllen gegen den Staub abgestreift haben. Kevin kommt aus dem Staunen nicht raus ob der vielen schönen Schwarz Weiß und auch der Farbbilder in unterschiedlichen Größen, die ich im Laufe der letzten drei Jahre angesammelt habe.

„Das du so tolle Bilder auf dem Dachboden versteckst, versteh ich nicht“, sagt er, „hast du noch nie was ausgestellt?“ „Nein“, sag ich, „bisher dachte ich auch immer, so gut sind die jetzt auch wieder nicht, das die jemand ausstellen will. Aber jetzt, wo Herr Remmers mir die Möglichkeit bietet, bin ich gespannt auf die Reaktionen des Publikums.“ „Er hat gesagt, das er welche verkaufen will“, sagt Kevin, „ich kann mir schon vorstellen, das es Interessenten für einen Kauf gibt, aber ich habe von so was überhaupt keine Ahnung. Du hast gesagt, das die Oma welche für Pauls Zimmer haben will. Welche willst du denn dann nehmen dafür?“

„Ich habe heute mit Jerome Bilder im Werk gemacht, von Maschinen und Kränen und da nach Oles Angaben Paul wohl jetzt doch Maschinenbau studieren will“, sag ich, „kämen doch solche Bilder bestimmt gut. Ich habe oben auch noch einige schöne Katzenbilder, vielleicht mag Paul ja so was. Ich muss ihn einfach fragen.“

„Ich bin Müde, morgen müssen wir wieder normal aufstehen“, sagt er, „komm wir gehen duschen und dann schlafen.“Damit bin ich einverstanden und nach dem die Bilder versorgt sind, ziehen wir uns aus und gehen ins Bad. „Was macht denn dein Po?“, frag ich und gebe einen leichten Klaps auf die rechte Backe, „ist alles Ok soweit?“ „Na ja“, sagt er, „ich merke schon, das da etwas drin war in der Nacht da vor, aber richtig weh tut es nicht. Es ziept halt ein bisschen beim sitzen und auch beim Kacken ist es anders, als sonst“. Er grinst dabei, also ist es wirklich nicht schlimm denk ich.

Er ist viel lockerer drauf, als damals auf und nach der Party, er ist freier und hat viel von seiner Scheu abgelegt. Das vollkommen neue und wesentlich bessere Umfeld und bestimmt auch unsere immer stärker werdende Beziehung haben ihn sehr positiv verändert, finde ich und das Heimverhalten ist gänzlich verschwunden. Ich denke mir auch, das dass Trauma um Berger so langsam unter all den guten Ereignissen für ihn begraben wird und keine dominierende Rolle mehr spielt. Er geht aber , genau wie ich, immer einmal die Woche zur Therapiestunde, Lis fährt immer mit ihm.

Ich werde meine Therapie mit Beginn der Semesterferien endgültig beenden. Die Sache mit Jörn ist jetzt lange genug her und mein Leben verläuft in geordneten Bahnen. Freunde habe ich und einen Schatz, wir wohnen in einer anderen Stadt und ich habe alles in der Therapie verarbeitet. Meine Ängste sind verschwunden und ich freue mich auf jeden Tag mit meinem Schatz.

Der steht schon nackt und schön wie Hermes, der Götterbote, unter dem warmen Regen der Dusche. Schnell bin ich, ebenfalls ja schon nackig, bei ihm in der Kabine und schließe die Tür. Unter seinen Armen hindurch lege ich meine Hände auf seine Brust und lass sie sanft kreisen. Seinen Kopf legt er zurück an meinen und wir lassen uns vom warmen Wasser der Dusche verwöhnen. Seine Hände legen sich außen auf meine Oberschenkel und streicheln mich.

Nach drei Minuten stellt er das Wasser ab, greift zum Duschdas for Men und dreht sich zu mir um.Ich halte meine Hände hin und er macht mir Duschgel drauf. Ich beginne, ihn von den Schultern an nach unten, auch auf dem Rücken und unter den Armen, einzuschäumen. Er hat die Augen geschlossen, der Mund ist leicht geöffnet und der Gradmesser seiner Erregung stößt gerade mit der samtweichen Spitze an meine rechte Hüfte.“Oh“, mach ich scherzhaft und seife den harten Stupser liebevoll ein.Das scheint ihm zu gefallen, er legt seine Stirn an meine und beginnt, leise zu stöhnen.Ich beziehe nun mit seifenglitschigen Finger auch noch seinen Sack in meine Waschung mit ein und die Kugeln flutschen durch meine Finger. Nach kurzer Zeit zeigt mir sein Stöhnen, das mein Waschen von Erfolg gekrönt ist und es läuft warm über meine Hand, bevor es auf den Boden der Duschwanne patscht.

Nach einer kurzen Verschnaufpause beginnt er mich genau so liebevoll und intensiv zu waschen und durch die Aktion an ihm eh schon voll aufgegeilt, verdünne ich den Schaum in seiner Hand, von nun meinem Stöhnen begleitet, mit einer Ladung meines Spermas. Over und Out, denke ich und beruhige mich langsam wieder. „Ich liebe dich“, sagt er in mein Ohr, bevor er das Wasser wieder auf dreht und wir Schaum und Saft auf eine Reise in die Kanalisation schicken. Wir helfen uns gegenseitig beim Abtrocknen und als wir fertig sind, umarme ich ihn. Nackt kuschelt er sich an und ich sage: „Ich liebe dich auch, Kevin“, und dann küssen wir uns lange und züngeln miteinander. Erst als es ein bisschen kühl wird, so ganz nackig, lösen wir uns voneinander und ziehen jeder ein Shorty an. Ich schlage die Decke zurück und lass ihn ins Bett krabbeln, um mich dann neben ihn zu legen. Ich stelle noch schnell den Wecker und dreh mich dann zu ihm. Nach einem langen Gute Nachtkuss lösche ich das Licht, er dreht sich um und ich kuschel mich an seinen Rücken. Nach einem „Gute Nacht, mein Schatz“ wird dann geschlafen.

 

Torsten

 

Es ist passiert und es war geil…wir hatten Gruppensex mit der Dame, aber davon später. Es war nicht so schwer, Jens zu überreden, nach dem Abendessen noch mit auf mein Zimmer zu kommen. Dort haben wir zunächst mal jeder ein wenig über sich selbst erzählt.

Er kommt aus einem kleineren Ort im Münsterland,da, wo die meisten Leute ihre Absätze an den Schuhen auf dem Weg in die Kirche ablaufen. Total konservativ, keusch und gottesfürchtig, sagt er. Da ist nix drin mit Sex vor der Ehe, jeder kennt jeden und alle passen aufeinander auf. Also auch Jungfrau, außer wichsen nix gewesen, wie ich schon vermutet habe. Ich erzähl von meinen Freunden, das einige schwul sind und das sie zu Besuch da waren.

„Weil hier keine Bräute sind“, sag ich, „haben sie mir eine mitgebracht, die heißt Natalie.“ „Willste mich verscheissern? Dann geh ich gerade“, sagt er und steht auf. „Stopp“, sag ich, „wart doch erst mal ab.“ Ich steh auf, nehme den Schlüssel aus der Tasche und geh zum Schrank. „Wieso sperrste denn den Schrank ab, wird hier geklaut?“, will er wissen. Ich öffne wortlos den Schrank, trete zur Seite und sage: „Tadaa, die Dame Natalie.“

Ihm fallen bald die Augen raus, als er die vollbusige Gummimaid erblickt und wie in Zeitlupe steht er auf. Als er dann auf den Füßen steht, steht alles an ihm, wie die ausgebeulte Jogginghose zeigt. „Wow, die sieht ja echt scharf aus“, sagt er mit vibrierender Stimme, „darf ich die auch mal poppen, ich hab nämlich,noch nie.“ „Das dachte ich mir“, sag ich, „natürlich darfste. Willste jetzt gleich?“ „Ja, aber nur, wenn du auch mit machst, allein zieh ich mich nicht aus“, sagt er und schaut mich an, während seine Finger fahrig über Natalies Po streichen.

„Klar, warum nicht“, sag ich, „zu zweit macht es bestimmt noch mehr Spaß.“ Ich hole das Schätzchen aus dem Schrank und lege sie aufs Bett. Ehrfürchtig beäugt und betatscht er sie überall, fährt mit den Finger in ihre Öffnungen und seine Augen strahlen. „Wow und noch mal wow“, sagt er, „ist das geil und die zickt auch bestimmt nicht rum, wenn du ihre Möpse knetest.“ Das macht er dann auch gerade mal. Ich ziehe mein Shirt aus und als er das mitkriegt, ist er Ruck zuck nackt. Ich schiebe auch meine Hosen runter und spüre seinen Blick auf meinem Steifen. Ich richte mich auf, das er alles sehen kann und er meint:“Oh, schöner Pimmel“ und dreht sich zu mir, das ich auch alles sehen kann.Sein Teil ist mehr nach oben gebogen wie meins, das ziemlich gerade ist, aber die Ausmaße sind in etwa gleich. Er ist etwas dicker und meiner etwas länger als der jeweils andere. aber eins haben sie gemeinsam. Sie sind nicht beschnitten und schon nass an der Spitze. Das ist immer der erste Blick, wenn zwei, oder wie im Sportverein mehrere sich ausziehen.

Möglichst unauffällig werden alle Schwänze taxiert, mit einander verglichen, so sind Männer halt und wenn man dann selber ganz gut abschneidet, ist man zufrieden und oft auch ein bisschen stolz.

Ich hole die Gummis und das Gel aus dem Schrank und halte ihm einen Gummi hin. „Wie geht das?“, fragt er, „ich hab das noch nie gemacht.“ „Ich zeigs dir“, sag ich, „komm her.“ Er kommt näher und stellt sich vor mich hin. Ich denk, ich mach im einfach einen Gummi drauf, reiß ein Päckchen auf und hol das Gummi in die rechte Hand, mit links streife ich seine Vorhaut zurück und Rolle den Gummi über seinen Schwanz ab. Aufmerksam hat er zugeschaut, jetzt sagt er: „Nach her bei dir übe ich dann mal.“ „Ok“, sag ich, „jetzt noch ne Ladung Flutschi in die Muschi und dann kannste loslegen. Gesagt, getan und zuerst etwas ungeschickt, dann, dem Naturtrieb folgend, aber gut und richtig poppt er die Natalie in der Missionarsstellung. Aufgeheizt und geil, dauert es nicht lang, bis er heftigst kommt. Sein Stöhnen ist nicht gerade leise, hoffentlich hört uns keiner. Jetzt liegt er auf der geduldigen Puppe und schnauft, langsam kommt er wieder runter.

„Man, war das geil“, sagt er, „so ist mir beim wichsen noch nie einer abgegangen. Die Braut ist Klasse.“ Sein Puppenfick hat mich auch angemacht und ich schiebe ihn zur Seite. Den Gummi mach ich selber dran und sag:„Jetzt ich“, mach noch etwas Flutschi dran und dann poppe ich die Dame nach Strich und Faden.

Während er mir zuguckt, wird er auch wieder hart und als ich nach einem heftigen Schuss die Dame freigebe, hat er diesmal selber den Gummi drauf gemacht und legt gleich wieder los. An diesem Abend hat jeder von uns die Maid dreimal beglückt, dann sind wir erschöpft und es wird auch Zeit fürs Bett.

Als er geht sagt er: „ Ich wollte gar nicht herfahren, aber ich musste. Jetzt bin ich froh, hier zu sein und dich getroffen zu haben. Das wird eine heiße Reha, schätze ich mal.Gute Nacht, Torsten und Danke für dein Vertrauen und das ich hier mit dir poppen darf. Das hätte nicht jeder gemacht.“ „Ist schon OK, Jens. Ich bin froh, das endlich jemand in meinem Alter hier ist und das mit der Dame, das macht zu zweit einfach mehr Spaß und außerdem hast du genau so jungfräulich ausgesehen, wie ich. Jungfrauen müssen sich gegenseitig helfen finde ich und wenn ich heimfahre, lass ich dir die Tante hier.“

„Echt, das willst du tun?“, sagt er erstaunt, „das wäre ja echt edel von dir:“ „Ja, so bin ich halt. Geteilte Freude ist doppelte Freude“, sag ich, „ich kann sie auch nicht mit nach Hause nehmen, das gibt nur Ärger. Ich wüsste nicht, wo ich die verstecken sollte.“

„Ich nehme sie mit, schick sie als Paket an meinen besten Freund, die haben Landwirtschaft und auf dem obersten Heuboden haben wir mit Ballen ein Versteck gebaut, da haben wir Pornos und da wichsen wir auch immer mit den anderen Jungs. Die flippen aus, wenn wir die Puppe aufgeblasen haben. Ich glaub, ich nehme für jeden Fick zwei Euro, für Gel und Pariser zu kaufen. Schließlich muss ich ja dafür in die Stadt fahren, bei uns im Ort verkauft keiner so einen „Schweinekram“, so sagen sie.“ „Ganz so schlimm ist es bei uns nicht, das ist man lockerer drauf“, sag ich, „jetzt muss du gehen,. Kann sein, das die Nachtschwester durch die Zimmer geht und guckt, ob alle allein auf ihrem Zimmer sind. Schlaf gut, wichsen brauchste ja heute und die nächsten Wochen ja jetzt nicht mehr.“ Er lacht und sagt: „Nee, für heute ist es mehr als genug. Er war so geil. Gute Nacht, Torsten.“ Dann geht er. Ich schau zur Uhr, zehn nach zehn. Ich mach die Puppe erst morgen sauber, ist ja nur Gel dran, die Gummis haben wir eingewickelt und in den Badmülleimer entsorgt. Ich bring die Dame jetzt in ihren Schrank und sperre ab. Nach schnellem Duschen lieg ich dann müde um zwanzig vor elf im Bett, das Licht ist aus. Als die Tür geht, stell ich mich schlafend und kurz drauf ist sie auch schon wieder weg. In dieser Nacht schlafe ich gut und traumlos.

 

 

Ole

 

Nach dem Wecken, Frank hat heute wieder Frühschicht, frühstücke ich mit ihm zusammen und rede mit ihm über Pauls Vermutungen. Wir sind beide der Meinung, das es schon so gewesen sein könnte, wie Paul es vermutet. Ich weiß, das unserer Direx immer sehr früh zur Arbeit kommt und beschließe kurzer Hand, auch früher zu fahren und dann den Direx von unseren Vermutungen in Kenntnis zu setzen.Nach dem mein Schatz zum Bus ist, nehme ich meinen Rucksack und mein Rad und fahre in die Schule. Immer, wenn ich an der Unfallstelle vorbei komme, denk ich, das eigentlich hier meine Beziehung mit Frank ihren Lauf nahm. Hätte die Frau die Türe nicht auf gemacht, hätte ich Frank und auch Torsten wahrscheinlich nie kennengelernt und Jerome, Sergej und die Remmers wohl auch nicht.

Schicksal oder Fügung, letztendlich egal, der Unfall, so weh auch alles getan hat, hat sich unterm Strich sehr positiv auf mein Leben ausgewirkt. Die Frau, die Schuld hatte an meinem Sturz und auch ihr Sohn, haben sich bis heute noch nicht erkundigt, was mir passiert ist und ob es mir wieder gut geht. Das ist traurig, finde ich, das man sich erst bei der Gerichtsverhandlung wiedersieht, wenn es um die Höhe des Schmerzensgeldes geht. Das Rad hat die Versicherung sehr schnell ersetzt, Schmerzensgeld setzt der Richter fest.

Herr Remmers hat sich der Sache angenommen, ein Anwalt kümmert sich drum…….ja, Freunde muss man haben und wenn die dann noch einflussreich sind, dann ist das schon sehr gut.

Jetzt stell ich das Rad wie gewohnt ab und betrete das Gebäude. Das Auto des Direx steht schon draußen auf seinem Parkplatz, also ist er auf jeden Fall schon da. Ich geh zum Sekretariat, klopfe und auf die Aufforderung der Sekretärin geh ich rein. „Herr Jensen, guten Morgen. Was kann ich denn so früh schon für sie tun?“, fragt sie freundlich. „Ich müsste in der Sache Paul Gruber mal dringend den Chef sprechen“,sag ich. „Ok,Ich melde dich an“, sagt sie und greift zum Sprechgerät. „Guten Morgen , Herr Direktor, Ole Jensen möchte sie dringend sprechen“, sagt sie in den Apparat. „Guten Morgen, dann soll er reinkommen“, klingt es aus dem Lautsprecher des Geräts und ich gehe zu der Tür zu seinem Büro, klopfe an und geh dann gleich rein.

Guten Morgen Herr Direktor“, sah ich und „Guten Morgen, Ole“, kommt es zurück. „was gibt es denn so dringendes?“, fragt er und zeigt auf einen freien Stuhl. Ich setz mich und dann erzähle ich ihm von Pauls Vermutung und auch von der Wahrnehmung des Kopiergeräusches durch Paul. Er überlegt kurz und sagt dann: „Es ist möglich, das der Kopierer gelaufen ist, ich habe nicht darauf geachtet.

„Wir könnten an Hand der gespeicherten Daten und der Zeit, in der wir hier waren, fest stellen, wer kopiert hat“, sag ich. „Ja, das geht“, sagt er , „und dann. Was willst du tun, um zu beweisen, das der jenige Pauls Vater angerufen hat?“ „Wir haben schon überlegt, wie wir rauskriegen ob er Paul verpetzt hat und wir werden mehrere Sachen, unter anderem den Anrufbeantworter von Pauls Vater mit Hilfe eines Bruders abhören lassen“, sag ich, „Paul sagt, das sein Vater nie vor achtzehn Uhr nach Hause kommt und wenn der vorher angerufen hat, ist da bestimmt was drauf.“

„Gut, das mit dem Kopierer, das Protokoll der Benutzer, das kann ich über meinen Rechner hier abrufen. Das druck ich dir aus, das kannst du in der nächsten Pause ab holen“, sagt er. Ich sage ihm dann noch Datum und die Uhrzeit, wann wir zu dem Gespräch im Lehrerzimmer bei ihnen waren und dann können wir ja sehen, ob und wenn, wer da kopiert hat. „Gibt es eigentlich Lehrer hier, die sie als homophob einschätzen?“, frag ich ihn. „Das werde ich dir erst sagen, wenn wir den Kopierer ermittelt haben“, sagt er, „geh du jetzt mal zum Unterricht, der gleich beginnt und komm in der nächsten Pause her, dann habe ich das ausgedruckt.“

Ich sag „Tschüss“ und geh auf den Schulhof, wo jetzt reger Betrieb herrscht. Ich geh dorthin, wo Armin, Denise , Mike und Dirk immer stehen und treffe sie auch alle dort an. „wo warste denn“, sagt Mike, „wir haben schon vermutet, du kämst heute wieder nicht.“ „Ich war beim Direx“, sag ich und dann erzähle ich ihnen von Pauls Vermutung und was wir jetzt als erstes tun werden. Die Klingel beendet meinen Vortrag, aber es ist eh alles gesagt, mehr gibt’s erst nach der nächsten Pause.

 

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2 Kommentare

    • SvenGVM auf 23. April 2015 bei 20:08
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    Wie immer sehr gut geschrieben. Glückwunsch es passt einfach alles. Bin gespannt
    wie es weitergeht. Kann es kam abwarten!!!

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    • Joachim auf 18. August 2015 bei 10:35
    • Antworten

    Hallo Niffnase,

    endlich hatte ich mal wieder Zeit Dein Traumschiff zu lesen. Wieder sehr schön und unterhaltsam geschrieben. Bin gespannt wie es weiter geht.

    Danke für die Geschichte.

    Liebe Grüße aus Berlin

    Joachim

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