Traumschiff – Teil 45

Neues Spiel-neues Glück?……….Feierlichkeiten

Ole

Nach dem ich mit Mutsch nach Hause gefahren bin, so gegen vier Uhr, bin ich hoch auf mein Zimmer. Auf unserem Bett liegt Frank, der wohl nach der Frühschicht ein gepennt ist. Ich mache leise, geh an den Schreibtisch und fahre das McBook hoch, um Rechnungen zu bezahlen, die Herr Knauer geschickt hat.

Wie immer achte ich auf die Skontofrist und ziehe die jeweiligen Prozente ab. Bei einigen Gewerken, wie Heizung und Elektroinstallation und Dacharbeiten halten wir fünf Prozent der jeweiligen Rechnungssumme als Sicherheitsleistung für den Reklamationsfall zurück. Dieser Betrag wird dann nach der Endabnahme, wenn alles OK ist, ausgezahlt, das ist so vereinbart.

Als ich fertig bin mit allem, zieh ich mich bis auf die Unterhose aus und gehe, nach dem ich mir eine neue geholt habe, ins Bad zum Duschen. Fünfzehn Minuten später bin ich frisch und sauber wieder in meinem, besser gesagt unserem Zimmer, das ich mir ohne Frank überhaupt nicht mehr vorstellen möchte. Überhaupt nimmt er den größten Teil meines Herzens ein während Mutsch, Marie und meine Freunde sich den Rest teilen müssen. Ich denke, das geht jedem irgendwann so, das da ein Schatz den größten Platz ein nimmt.
Ich ziehe mir ein Shirt und eine Bermuda über und setze mich an den Schreibtisch, um mich ein bisschen auf die mündliche Prüfung vor zu bereiten, die ja am zehnten Juni um neun Uhr dreißig sein soll. Es dauert nicht lang, da bin ich im Lernstoff versunken.

Frank

Als ich von der Schicht kam, war ich so müde, das ich mir nur die Schuhe abgestreift habe und bin dann aufs Bett geplumpst und auch gleich weg gepennt.
Als ich wach werde, fällt mein Blick auf den Schreibtisch und den Rücken des schönsten Jungen, den ich kenne, auf meinen Ole. Sein kurzer, dunkelblonder Haarschopf scheint noch feucht zu sein vom Duschen und liegt ziemlich am Kopf an. Er ist schon ein Sahneschnittchen der Premiumklasse, mit seinen eins neunundsiebzig nur drei Zentimeter kleiner als ich, die vierundsiebzig Kilo verteilen sich ideal an seinem Körper und Bäuchlein oder Speck sucht man vergebens. Vom Radfahren und Schwimmen stammt die Muskelmasse, die wohl proportioniert einen Körper ziert, der ohne weiteres als Modell gehen könnte. Das äußere Erscheinungsbild würde in jeden Katalog passen und am besten wohl in eine für Unterwäsche, dann könnte man auch sehen, was für einen Anblick die Kleidung verbirgt. Sein Rücken und sein Po sind göttlich und auch die Gegenseite erzeugt beim Anblick direkt aüßerst sündige Gedanken. Das schönste in seinem Gesicht sind sein ins Grünliche gehenden Augen, deren Brauen eine Tick dunkler als seine Haare sind. Die Brauen haben die gleiche Farbe wie die Haare, die vom Nabel nach unten gehen und dort, gestutzt, ein gut ausgestattetes Vergnügungszentrum umrahmen, an dem es partout nichts auszusetzen gibt. Es sieht gut aus und es tut auch gut, wenn man mit ihm in engere Berührungen kommt.
Er ist vom Typ her ganz anders als mein Exfreund Paul es war und ich bin wirklich sehr in Ole verliebt. Ein Leben ohne ihn ist zur Zeit für mich einfach nicht vorstellbar.
Hinzu kommt noch, das er wohl der Schlaueste unter uns ist, cool und gewissenhaft in allen Dingen und jemand, den man einfach gern haben muss. Alle in unserem Umfeld mögen ihn sehr und suchen oft seine Meinung oder seinen Rat und ich bin richtig stolz darauf, sein Freund zu sein und von ihm geliebt zu werden.
Es ist nicht so, das er dauernd „Ich liebe dich“sagt oder so. Nein, Ole lebt die Liebe zu mir, durch kleine Gesten, Berührungen, durch Rücksichtnahme und Zärtlichkeiten,gibt er mir das Gefühl, das wertvollste zu sein, das es für ihn gibt. Dieses Gefühl kenne ich erst, seit ich mit ihm zusammen bin und es macht mich trotz allem Unheil, was in letzter Zeit passiert ist, froh und glücklich.
Leise wälze ich mich aus dem Bett und trete hinter ihn. Er zuckt nur kurz zusammen, als ich meine Hände auf seine Schultern lege und diese leicht massiere. Sein Kopf lehnt sich zurück und berührt meine Bauch und seine Augen schauen liebevoll hoch zu mir. Dieser Blick sagt mir mehr als alle Worte, sagt mir „ich liebe dich über alles“, das ist mein Ole, hoffentlich für immer.
Ich beuge mich zu ihm runter und küsse seine warmen Lippen, stups mit der Zunge spielerisch an seine Nasenspitze und leck über das Dutzend Sommersprossen, die auf seinem Nasenrücken zu Hause sind. Er grinst, wohl, weil das kitzelt und er nuschelt: „Hallo, mein Schatz, ausgeschlafen? Ich hoffe, ich habe dich nicht auf geweckt.“
„Nein, hast du nicht“, sag ich und nehme sein mir immer noch zugewandtes Gesicht in meine Hände um ihn erneut und diesmal lange und intensiv zu küssen.“Mmmh…“, macht er und seine Zunge kämpft mit meiner.
Seine Rechte legt sich in meinen Nacken und zieht mich noch fester auf seinen Mund. Irgendwann wird dann die Luft knapp und wir lassen uns wieder frei.
„Gibt es Neuigkeiten, den Paul betreffend?“, will ich von Ole wissen. Sehr ausführlich erzählt er mir von der Fangschaltung, den Erkenntnissen über diesen Doktor Werthmüller, über Pauls Bruder und auch über Pauls Einzug bei Jeromes Oma. Als ich über alles im Bilde bin, will ich mir dann auch den Schweiß des Tages vom Körper waschen.
„Ich geh dann auch mal duschen“sag ich, „ich hab an deinen Haaren gerochen, das du schon im Bad warst.“
Ich schnappe mir eine frische Pants und ein Blick auf die Uhr sagt mir, das es schon halb sechs ist. Mit der frischen Unterhose geh ins Bad zum Duschen. Heute Abend werden wir wohl nicht mehr viel unternehmen, vielleicht einen Film gucken oder was lesen, einfach chillen, denk ich, wenn das Abendbrot vorbei ist.

Mike

Bei mir auf dem Zimmer schmusen wir ein bisschen auf der Couch und irgendwann liegt Dirk mit dem Kopf auf meinem Schoss und hat die Augen geschlossen. Er macht einen zufriedenen Eindruck auf mich und ich hatte auch das Gefühl, das sein Po den Erstbesuch gut verkraftet hat, jedenfalls hat er sich nicht negativ geäußert. Ich kraule seine Haare und schau ihn einfach nur an. Sein Atem geht ruhig und tief, ich glaube, der ist echt eingepennt. Na ja, die letzte Nacht war ja nicht so lang und auch etwas anstrengend für uns beide. Er soll sich ein bisschen ausruhen, vielleicht läuft ja später noch was. Meistens haben wir hier bei uns Sex, oder jetzt ja auch schon bei Jerome.
Meine Eltern schlafen unten, die kriegen normal nichts mit davon, bei Dirk zu Hause geht nur was bei sturmfreier Bude, allein schon wegen der Räumlichkeiten, er ist dort auch immer irgendwie abgelenkt, hat Angst, das einer was hört, der Vermieter wohnt unten drunter, wer weiß,was der sagt, wenn er hört, das wir schwul sind.Er kann sich einfach dann nicht fallen lassen. Das war bei Jerome so anders, da ist er voll ab gegangen, mein Schätzchen. Er schläft ja schon jetzt fast jedes Wochenende hier bei uns, da ist halt vieles besser und oft sind Mama und Papa ja auch noch Samstags Vormittag unterwegs, da ist dann aber immer Halli Galli bei uns, jetzt wohl auch öfter mal andersrum als sonst immer. Ich bin froh, das er auf den Geschmack gekommen ist, dann muss ich nicht immer seinen Poller verkraften sondern kann meinen Dicken auch mal versenken.
Wir müssen noch zusammen an einem Referat arbeiten, das er am Montag in der dritten Stunde im Deutschunterricht halten soll halten soll.Wir haben schon was gemacht, sind aber noch nicht fertig. Ein bisschen lass ich ihn noch schlafen in meinem Schoß. Er sieht so süß aus wenn er schläft. Ich lege den Kopf nach hinten auf das Rückenpolster und döse auch ein bisschen.

Kevin

Mit meinem Po an Wolfis Bauch wache ich auf und genieße diesen Moment auf das Äußerste. Seine Wärme zu spüren und seinen Arm, der auf meiner Seite ruht, das ist einfach nur schön, und Samstag Morgen noch viel schöner. Ein blinzeln Richtung Uhr sagt mir, das es gerade mal viertel nach Acht ist. Ich bin wohl wach geworden, weil ich pinkeln muss und zwar sofort. Ich habe eine prächtige Wasserlatte, die meine kurze Schlafhose in ein Zelt verwandelt hat. Vorsichtig, um Schatzi nicht zu wecken, löse ich mich von ihm und seinem Arm und suche schnell die Toilette auf. Mit einer Latte zu pinkeln, ist nicht so prickelnd aber mit ein paar Verrenkungen und Unterstützung durch die Hände geht es dann doch, im Sitzen, versteht sich. Als es dann vorbei ist, verflüchtigt sich auch die Latte relativ schnell.
So, fertig, Hände waschen und dann schnell wieder unter die Decke, noch ein bisschen dösen und kuscheln.
Heute Morgen wollen wir noch Bilder fertig machen und später die Terrasse hinter Haus für heute Nachmittag herrichten, wenn wir mit den Nachbarn grillen. Es hat mich sehr gefreut, das Wolfis Mama Kai und Martin auch eingeladen hat. Das zeigt mir, das sie die beiden Männer als Teil meiner Familie akzeptiert aber von der Mutter eines schwulen Jungen hätte ich auch nichts anderes erwartet. Es ist schon wichtig für mich, das beide, Kai und Martin, als meine neuen Väter wahrgenommen und anerkannt werden.
Ich bin froh, das sie mich adoptieren wollen, weil ich beide sehr gern habe und weil es zwei ganz tolle Männer sind. Ich habe sie beide richtig lieb gewonnen in den letzten Wochen.
Die Uhr zeigt jetzt viertel vor Neun und ich werde meinen Schatz jetzt mal wach küssen, wir haben ja noch einiges zu tun heute und morgen können wir ja wieder ausschlafen. Mit der Zunge lecke ich über seinen Nasenrücken und sofort zieht er die Nase kraus. Ich kann mir vorstellen, das dass kitzelt und mach es immer wieder, bis sich seine Augen langsam öffnen und sein Blick in meinen eintaucht. Ein süßes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht und er nuschelt: „Hi, mein Schatz.“ Kein Vorwurf, das ich ihn geweckt habe, nein, ein tolles Lächeln, ich muss ihn einfach küssen. „Guten Morgen, mein Wölfchen“sag ich, bevor meine Lippen seinen Mund verschließen und seine Antwort dabei verloren geht. Unsere Zungen spielen träge miteinander und meine Hand streicht durch sein Haar, das immer so toll nach Wolfi riecht.
Nach dem wir ein bisschen geschmust haben, ist er nun ins Bad mit dem gleichen Problem wie ich beim Aufwachen. Als er zurück kommt, sagt er: „Komm, wir stehen auf, machen uns fertig und schauen mal nach, ob es Frühstück gibt. Ich hab Hunger und Kaffee wäre auch nicht schlecht.“ Nach der üblichen Morgentoilette gehen wir runter in die Küche, wo seine Mama schon fleißig mit der Herstellung von Kartoffelsalat und Nudelsalat beschäftigt ist. Der Frühstückstisch ist gedeckt und Wolfis Vater kommt gerade von draußen rein mit einer Tüte in der Hand. „Fangt ruhig schon an“, sagt seine Mama, „ich komme gleich, ich misch das nur noch durch.“ Wir setzen uns an den Tisch und Wolfi schenkt allen Kaffee ein. Die Brötchen, die Wolfis Papa wohl schon beim Bäcker holen war, sind noch ein bisschen warm und duften ganz frisch und sind mit Nutella drauf ein Genuss für meinen Schatz und mich.
Eine halbe Stunde später sind wir mit den Bildern beschäftigt.

Jerome

Nach dem Paul gestern Abend rüber ist zur Oma, haben Sergej und ich zusammen geduscht, schön lange und entspannend, danach haben wir uns noch ein bisschen auf der Couch vom Fernsehprogramm einschläfern lassen und als wir müde genug waren, sind wir in unser Bett gestiegen, haben noch ein wenig geschmust und sind dann eingeschlafen. Da heute Samstag ist und Sergej frei hat, können wir liegen bleiben, solange wir wollen und nach dem ich um sieben pinkeln war, bin ich wieder zu meinem Schatz ins Bett gekrochen.
Er ist mittlerweile auch wach und liegt mit dem Kopf auf meiner Brust.
„Ich hab ein schlechtes Gewissen“, sagt er. „Warum, was hast du denn gemacht?“, will ich von ihm wissen. „Nix hab ich gemacht, das ist ja das Schlimme“, sagt er und hebt den Kopf. Er schaut mich an und sagt: „Ich habe am Montag das letzte Mal und das nur kurz, mit Mama zu Hause telefoniert, keine SMS, keine Mail und auch kein Skype, die ganze Woche nicht und das Schlimme ist, das mir das gar nicht bewusst war die letzten Tage. Das hat es vorher noch nie gegeben und Mama ist bestimmt traurig und meint, ich würde meine Wurzeln so langsam vergessen vor lauter Luxusleben hier.“ Oh je, was kommt denn jetzt noch mal auf mich zu, denk ich. „Schatz, dann ruf jetzt an, entschuldige dich und sag ihr, was in dieser Woche alles los war“, sag ich, „oder besser noch, hol das Notebook, wir skypen zusammen aus dem Bett. Bring uns aber jedem ein Shirt mit, damit sie keinen Schreck kriegt vor soviel geballter, nackter Männlichkeit.“ Er fängt an zu grinsen und fragt: „Im ernst jetzt, du willst aus der Kiste hier skypen?“ „Ja, geh hol die Sachen“, sag ich, „ sie wird ja schon munter sein in Dresden, oder, was meinst du?“ „Bestimmt“, sagt er und steht auf. Zuerst geht er ins Bad, danach in den Kleiderraum und dann holt er im Wohnzimmer das Notebook. Ich habe in der Zeit die Kissen am Kopfteil hoch gestellt , so das wir halbwegs aufrecht sitzen. Er kommt zurück und wirft mir ein Shirt zu, das ich schnell überziehe. Er hat Netzteil und Ladegerät mit gebracht und macht das Notebook einsatzbereit.
Nun sitzen wir nebeneinander, im Partnerlook, denn beide Shirts sind gleich, hellblau mit Logo von Hugo Boss in schwarz, dazu die dunkelrote Bettwäsche, ich denke, das kommt schon etwas schwul rüber, was solls,es ist ja auch so.Wir warten, bis das Teil hoch gefahren ist und Sergej geht auf Skype, loggt sich ein und gibt dann Waltrauds Adresse ein.
Es kommt die Meldung, das sie nicht online ist. Ich nehme mein Handy vom Nachttisch und gebe es an ihn weiter. Er wählt in der Kurzwahl die Nummer seiner Mutter und wartet dann darauf, das sie dran geht. „Hallo, Jerome“, meldet sie sich, da sie ja meine Nummer sieht. „Hallo, Mama“, sagt mein Schatz, „ich bins, dein Sohn. Können wir skypen, hast du Zeit für uns?“ „Ja, hab ich“, sagt sie, „ich fahre nur schnell den Rechner hoch. In zwei Minuten bin ich online“,und dann legt sie auch schon auf.
„Mama ist ganz gut am PC, besser wie Papa“,sagt er zu mir, „Boris hat ihr viel beigebracht, sie hat es echt drauf jetzt.“ Kurz darauf erscheint das Bild mit Waltraud auf dem Läppi. „Oh, die Herrn liegen wohl noch mit der Kiste in der Kiste“, sagt sie schmunzelnd. „Ich habe das Wochenende frei und am Montag und Dienstag Urlaub wegen Lis ihrem Geburtstag“, sagt Sergej,“und deswegen sind wir noch im Bett.“ „Das sind anstrengende Tage, Dienstag gefeiert, Martins Jubiläum, sag ich, „Montag Mamas Geburtstag hier im Haus und Samstag Almauftrieb in Bremen.“ Waltraud guckt ganz erstaunt: „Almauftrieb?“ Sergej erklärt ihr, was es damit auf sich hat und seine Mama lacht laut und herzlich darüber. „Da habt ihr ja noch einiges vor euch“, meint sie und fragt dann: „Gibt es einen bestimmten Grund für euren Anruf oder das Skypen?“ „Ich hatte plötzlich so ein schlechtes Gewissen, das ich mich die ganze Woche noch nicht gemeldet habe“, sagt Sergej ein bisschen zerknirscht.
„Das ist mir gar nicht aufgefallen“, sagt seine Mama, „ich hatte alle Hände voll zu tun. Deine Geschwister haben sich einen Magen Darm Infekt eingefangen und waren diese Woche nicht in der Schule und Boris konnte auch nicht arbeiten gehen. Boris hat es ganz schlimm erwischt, der hat fast vier Kilogramm abgenommen und sieht immer noch sehr krank aus. Die Mädels sind wieder soweit OK, die gehen Montag wieder zur Schule, bei Boris will der Arzt das erst am Montag entscheiden, ob er wieder arbeiten kann.“
„Oh je, da hast du ja jede Menge Stress gehabt, Mama“, sagt Sergej, „wie geht es dir denn? Bist du fit?“ „Ja, mich hat es ja nicht erwischt und Papa war zwei Tage unterwegs und hat dann bei Oma geschlafen, damit er sich nicht ansteckt“, erzählt sie. „Oma und Opa geht es gut und sie würden sich auch über einen Anruf von euch sehr freuen, sie fragen jedes mal, wie es euch geht und ob alles in Ordnung ist mit der jungen Liebe.Opa will auch immer wissen, ob ihr mit den Autos zufrieden seid. Ruft doch einfach mal dort an.“
„Das machen wir, Mama, versprochen“, verspricht Sergej. Mein Magen knurrt und ein Blick zur Uhr zeigt, das es Zeit für ein Frühstück wird. Ich verspreche Waltraud, am Montag unten von der Feier aus zu skypen, dann kann sie Mama ja per Skype gratulieren, danach beendet Sergej die Sitzung und wir ziehen uns einen Jogginganzug an zum Frühstück. Mama sieht das zwar nicht so gern, aber zu mehr haben wir momentan keinen Bock. Also auf nach unten, das Frühstück wartet auf uns.
Gegen elf will Martin mit uns beiden zu Ole fahren und dann zum Bau, aber eigentlich könnten Sergej und ich mit dem Kombi fahren und auch Paul mitnehmen, wenn der Dr. Mohrbach bis dahin hier war. Martin kann dann hier bleiben und noch anfallende Fahrten für Mamas Geburtstag machen. Außerdem ist dann noch ein Platz für Frank frei, der seinen Ole und uns sicher gerne begleiten möchte. Das wäre ja dann auch eine gute Gelegenheit, in die Pizzeria mit dem süßen Kellner in Bremen zu fahren und Frank mal Oles Verehrer zu zeigen.
Mal schauen, was die anderen davon halten. Sergej und ich setzen uns zu Mama und Papa und wir erzählen vom Skype mit Sergejs Mama und das die Geschwister alle krank sind, ganz besonders Boris. Mama will später Waltraud mal anrufen und mit ihr reden.
Jetzt bringt Papa das Gespräch auf den kommenden Montag, genauer auf die Geburtstagsfeier, die gegen elf Uhr morgens beginnen und sich halt über den Tag hinziehen wird, vermutlich bis in die Nacht.Wer nun genau alles kommt, weiß keiner so recht, da sich das wohl über den Tag verteilt. Papa möchte, das Sergej und Kevin Frau Gut und Frau Jensen ein bisschen unter die Arme greifen zusammen mit Natascha und Sigrid, die morgens schon mit ihrer Mutter herkommt. Auch Ole und Frank kommen schon früh mit Frau Jensen und helfen noch ein wenig bei den Vorbereitungen. Wenn das Wetter gut ist, der Wetterbericht ist positiv, wollen wir den Grill wieder aufstellen und uns die Arbeit ein bisschen aufteilen. Da alle freunde außer Torsten anwesend sind, dürfte das alles kein Problem sein. Wolfi wurde von Mama schon gebeten, seine Fotoausrüstung mit zu bringen und Bilder zu machen über den Tag, was der natürlich gern macht.

Paul

Um neun Uhr klopft es an der Türe und die Tante sagt durch die Tür: „In einer halben Stunde gibt es Frühstück.“ „Danke“, ruf ich, „ich komme dann rüber.“ Jetzt heißt es dann wohl aufstehen und ich nehme frische Unterwäsche und geh ins Bad.Nach der ausgedehnten Morgentoilette in diesem geilen Bad, in dem sogar eine tolle Wanne ist, fühle ich mich wie neu geboren. Die Spuren im Gesicht sind fast ganz verblasst und auch Schwellungen sind keine mehr vorhanden.
Die linke Kopfseite vom Ohr aus nach vorn ist ein Stück weit kahl geschoren und die OP Narbe schimmert rot. Sonst ist es alles wieder normal, mal sehen, ob man beim Friseur ein Stück auf der anderen Seite angleichen kann. Ich spreche nach her mit Jerome mal darüber oder mit Ole, wenn der kommt später.
Ich geh rüber ins Esszimmer, grüße die beiden Damen höflich und nehme auf dem freien Platz am Tisch,vor dem ein Gedeck steht, platz. Ich bin ein bisschen eingeschüchtert auf Grund der akkuraten Eindeckung und der Atmosphäre, die ganz anders ist, wie das bei uns zu Hause war. Bei uns sah der Tisch nach dem Frühstück oder Essen immer aus, als hätte er unter Beschuss gelegen. Das ist hier wohl nicht zu erwarten und ich bemühe mich, die Manieren zu zeigen, die zu Mamas Zeiten bei uns galten und die nach Ihrem Tod Stück fur Stück einer gewissen Barbarei weichen mussten.
Auf dem Tisch steht alles, was in irgend einer Form zu einem Frühstück gehören kann. Neben Brötchen, Schwarzbrot und frischem Toast gibt er diverse Konfitüren, Honig, Wurst und Käse. Jeder hat ein gekochtes Ei bei seinem Teller, im Eierbecher, versteht sich und ein Schälchen mit Rührei steht auch auf dem Tisch. Butter, Margarine, Joghurt und Quark sowie eine Kanne mit duftendem Kaffee runden das Bild ab und als ich auf den fragenden Blick der Tante Frieda nicke, schenkt diese mir Kaffee ein.
„Wenn du lieber Frau Jensens Kakao zum Frühstück möchtest, sag ich der Bescheid, dann bekommst du ab Morgen Kakao“, sagt die Oma, „Frau Jensen ist jetzt schon runter zu Lis, um mit Frau Gut Sachen für Montag vor zu bereiten.“ „Kaffee am Morgen ist schon OK“, sag ich und mache mir Milch und Zucker rein.
„Wir gehen nach her auch runter und schauen, ob wir noch was helfen können“, sagt die Oma, „du kannst, wenn du willst, mit kommen und dich Jerome und Sergej anschließen.“ Kauend nicke ich und als der Mund leer ist, frage ich: „Weiß denn jemand, wann der Dr. Morbach kommt. Jerome und die anderen, Ole, Frank und Sergej wollen noch an die Baustelle“, sage ich, „da wäre ich schon gerne mitgefahren.“
„Nach dem Frühstück rufe ich mal in der Klinik an“, sagt die Oma, „vielleicht kann der ja auch am späten Nachmittag kommen, wenn ihr zurück seid.“ „Ja“, sag ich, „das wäre noch besser, die Jungs haben gesagt, das sie heute Nachmittag noch schwimmen wollen, also werden wir wohl nicht so spät zurück kommen von Bremen.“
Nach dem dritten Brötchen bin ich satt, das Ei hab ich auch gegessen und vom Rührei auch. Mehr geht nicht und auch die beiden Damen sind fertig.Oma holt sich das Telefon und ruft an.Offensichtlich hat sie den Professor direkt angerufen und vereinbart mit diesem, das der Dr. Morbach um fünfzehn Uhr zu uns kommen soll. Nach dem sie das Telefon abgedrückt hat, sagt sie: „Morbach wird gegen drei heute Nachmittag hier her kommen, sag das Jerome, damit ihr dann wieder hier seid“, sagt die Oma, „und den Doktor muss du dann fragen, ob Sauna und schwimmen erlaubt ist für dich.“ „Danke“, sag ich, „ich geh dann mal rüber nach schauen, wo die beiden Jungs sind.“ „Mach das“, sagt die Tante und fängt an, den Tisch ab zu räumen. Als ich meine Hilfe anbiete, sagt sie, „Ein anderes Mal gerne aber heute Morgen haben wir Zeit genug. Geh du die Jungs suchen, denen kannst du bestimmt helfen.“
Ich verlasse die Wohnung und klopfe gegenüber bei Jerome und Sergej, es kommt aber keine Antwort. Ein Blick ins Zimmer bestätigt mir, das niemand im Raum ist. Durchgehen will ich aber allein nicht und so zieh ich die Türe wieder zu. Ich wende mich zur Treppe, als Oma und Frieda aus ihrer Wohnung kommen.
„Wenn die Jungs nicht im Zimmer sind“, sagt die Oma, „sitzen sie bestimmt unten und frühstücken. Komm mit, wir schauen mal nach.“Hinter den beiden her geht es die Treppe runter und dann ins Esszimmer, wo alle anderen Familienmitglieder zusammen sitzen. Das Frühstück scheint beendet zu sein und wir werden nach der Begrüßung aufgefordert, mit am Tisch Platz zu nehmen. Das Gespräch dreht sich wohl um die Feier am Montag, wie ich schnell heraushören kann.
Nun werde ich von Jeromes Mutter gefragt: „Paul, wie war denn die erste Nacht im neuen Heim und in deinem neuen Bett. Konntest du gut schlafen?“ Alle gucken mich an und ich krieg ein wenig Farbe auf den Wangen. „Tief und fest hab ich geschlafen“, sag ich, „bis neun Uhr und ich fühle mich gut heute morgen.“
„Das ist schön, das freut uns“, sagt sie und sie meint das auch so, das spüre ich.
Jerome sagt jetzt: „Wir, Sergej und ich fahren nachher mit dem Kombi Ole und Frank abholen und dann auf die Baustelle. Willst du mit uns kommen, Paul?“ „Ja, gerne“, sag ich, „wenn ich hier nichts helfen kann.“
„Was hier noch zu tun ist, hat Zeit bis morgen, Martin kann noch Sachen holen und er und Kai gehen gegen sechs Uhr zu Wolfis Eltern, sie sind da wohl zum Grillen eingeladen“, sagt jetzt Jeromes Papa, „Ihr könnt also nach dem Frühstück los.“ „Paul muss um drei wieder da sein“, sagt die Oma, „dann kommt der Arzt und schaut sich alles an bei ihm.
„Bis da hin sind wir zurück, aber zum Essen heute Mittag sind wir nicht da“, sagt Jerome, „wir essen unterwegs was kleines.“ Sergej, so scheint mir, guckt ein bisschen überrascht und auch seine Mutter ist etwas erstaunt, sagt aber nichts. „Ich rufe Ole mal gerade an, ob die überhaupt schon fertig sind, wenn ja, fahren wir gleich los“, sagt Jerome und fummelt sein Handy aus er Tasche. „Du wirst ja wohl nicht im Jogginganzug nach Bremen fahren“, sagt jetzt seine Mutter ein wenig vorwurfsvoll. „Nee, Mama“, sagt er lachend, „wir ziehen uns noch schnell um.“ Jetzt hat er Ole wohl an der Strippe und sagt, was sie vorhaben. Ole und Frank scheinen bereit zu sein und nach Beendigung des Gesprächs sagt er: „Los, Paul und Sergej, wir gehen schnell hoch und machen uns fertig und fahren dann los.
Ich folge beiden nach oben und setze mich auf die Couch, während die beiden durch gehen in den Schlafbereich, um sich um zu ziehen. Jetzt habe ich Zeit, mich mal in Ruhe um zu schauen. Es ist schon eine tolle Bude, die der Junge hier hat, da fehlt es an nichts und es ist alles sehr geschmackvoll eingerichtet. Hier kann man sich schon wohlfühlen und ich denke, das die beiden das auch tun.
Jetzt kommen sie wieder in Jeans und Shirt und Jerome hat noch eine Kleine Ledertasche am Handgelenk baumeln, wohl für Autopapiere und Geldbeutel, denk ich.
„Auf geht’s, Paul“, sagt er und stoppt dann plötzlich. „Was ist los?“, fragt Sergej. „Ulli ist los“, sagt Jerome, „Pauls Bruder Ulli ist da draußen auf der Baustelle, das hätte ich jetzt beinah vergessen. Er sieht mich an und fragt: „Traust du dir schon zu, ihn zu treffen? Wenn nicht, muss du im Wagen sitzen bleiben, Paul.“ „Mit euch und Ole zusammen trau ich mich“, sag ich, „ er wird mir schon nichts tun, denk ich.Er hat ja auch mit dafür
gesorgt, das ich dem Alten entkommen konnte.“ „Ok“, sagt Jerome, „dann los, wir bereden das noch mit Ole und Frank unterwegs. Ole kennt ihn besser wie Sergej und ich, was er sagt, werden wir tun.“
Jetzt sind wir beim Kombi angekommen und kurz drauf sind wir unterwegs.

Ole

Als Jerome anrief, waren wir mit dem Frühstück fertig. Mutsch ist dann allein losgefahren, zu Remmers, um mit Frau Gut Sachen vorzubereiten.Frank und ich haben das Warten auf die drei Jungs damit überbrückt, das wir das Zimmer aufgeräumt und die dreckige Wäsche runter getragen haben in den Keller. Dabei haben wir auch das Bett schnell neu bezogen, so das die Bude richtig schnaz aussieht jetzt. Als wir Jeromes Tuten hören, schnappe ich meine Schlüssel und den Geldbeutel und folge Frank, der schon auf dem Weg nach unten ist.

Wir steigen hinten zu Paul ein und los geht es nach Bremen.Nach der üblichen Begrüßung frage ich Paul dann, ob er gut geschlafen hat in seinem neuen Bett. Er erzählt uns von gestern und das er zweimal Abendbrot gegessen hat und schwärmt vom opulenten Frühstück heute morgen und wie nett alle zu ihm sind. „Da bin ich ja froh, das es dir dort gefällt und das du dich dort wohl fühlst“, sag ich und er macht einen zufriedenen Eindruck.
„Was sollen wir jetzt bezüglich auf Ulli machen?“, frag ich, „willst du ihn sehen oder bleibst du im Wagen. Du kannst auch solange zu Marvin gehen in den PC Laden. Der Laden gehört Kevins Onkel, der hat bestimmt nichts dagegen, wenn du dort wartest, bis wir oben und draußen fertig sind. Natürlich würden wir dich auch begleiten, wenn du Ulli sehen möchtest, es liegt bei dir. In zwanzig Minuten etwa sind wir dort, bis dahin muss du dich entscheiden.“
Paul nickt und sagt: „OK, ich denk drüber nach und sag früh genug , was ich möchte.“ Bis wir auf der Baustelle ankommen, sagt er kein Wort mehr und ist offensichtlich in Gedanken versunken.
Sergej will von mir wissen, was es neues von Onkel Jo und Joachim Morbach gibt. Ich erzähle, das Onkel Jo sich, da Joachim ja arbeiten muss bis zum letzten Tag, um die teilweise Auflösung des Haushalts bemüht. Das heißt genauer, das dass Zeug , was von Joachim nicht in Johannes Wohnung kommt, verkauft, verschenkt oder entsorgt werden muss. Damit hat Onkel Jo zur Zeit alle Hände voll zu tun. Joachim hat noch verschiedene Impfungen gemacht und auch bei Jo ist einiges auf aufgefrischt worden. In dem Zusammenhang haben beide auch einen HIV Test machen lassen, dessen Ergebnis aber noch aus steht. „Ich geh davon aus, das sie beide clean sind“, sag ich, „das war wohl eine reine Vorsichtsmaßnahme, die die beiden dazu veranlasst hat.
Als wir auf den Hof fahren, schau ich Paul fragend an und nickend sagt er: „Zuerst geh ich mal in den Laden. Wenn du mit Ulli gesprochen hast, Ole, dann können wir uns draußen sehen, wenn er das immer noch will.“
„OK“, sag ich, „steig aus, ich bring dich rein in den Laden.“ „Wir warten auf dich, Ole“, sagt Jerome, als ich mit Paul aussteige und zum Ladeneingang geh. Drinnen bimmelt die Glocke, die anzeigt, das jemand den Laden betritt und Marvin kommt zwischen zwei Regalreihen heraus auf uns zu.
„Hallo , Ole, wen bringst du denn da mit?“ fragt er und hält uns beiden die Hand hin. Das ist Paul“, sag ich beim Hände schütteln, „er möchte sich hier ein bisschen umsehen während wir draußen noch was erledigen müssen. Wir holen in naher wieder ab.“ „Hi, Paul, ich bin Marvin“, sagt er zu Paul, „ ich mache hier Ausbildung. Wenn du willst, zeig ich dir, was wir alles so haben. Im Moment sind keine anderen Kunden da, da hab ich ein bisschen Zeit.“ „Gut“, sagt Paul und folgt Marvin, der mit ihm jetzt erklärend durch die Regalreihen geht. Ich geh zu den anderen raus und wir gehen zuerst hinter das Gebärde.
Dort ist immer noch die Dachdeckerfirma dabei, die Rinnen und Fallrohre fertig zu machen. Zwei Leute sind auf dem Dach und montieren die Kuppeln auf den Lichtschächten, die später für Tageslicht im Flur der WG sorgen, das sind fünf Stück insgesamt. Die Zimmer haben alle ein Dachflächenfenster und Fenster zur Außenseite des Gebäudes, die sind aber bereits fertig. Auf der Dachseite zum Laden hin, also nach Südwesten, sind Solarstrom Elemente montiert und auch einige Felder zur Warmwasserbereitung.
Den Ulli können wir aber nirgendwo entdecken und als ich einen Kollegen frage, erfahren wir, das Ulli heute morgen nicht erschienen ist. Den Grund für das Fehlen weiß er aber nicht und so gehen wir nach dieser Info hoch und schauen oben alles an, was gemacht worden ist.
Der Heizkessel und die dazu gehörenden Teile, Warmwasserbehälter, Schaltschrank und Mischeinrichtungen werden montiert und das sieht schon kompliziert aus mit den ganzen Leitungsrohren. In dem Bereich für das Wohnzimmer sind Elektriker bei der Arbeit und ein Mann in gutem Anzug misst die Türen für die einzelnen Zimmer aus. Wie immer während der letzten Samstage ist auch heute wieder viel Betrieb auf der Baustelle.
Sergej macht Handybilder und als wir alles gesehen haben, gehen wir runter in den Laden , um Paul zu holen. Jerome will unbedingt in diese Pizzeria, wo wir neulich waren, als wir bei der Privatbank das mit dem Geld geregelt haben, da, wo der hübsche Italiener an mir gebaggert hat. Frank soll ihn auch mal sehen und der Junge soll wissen, wer mein Freund ist und wie er aus sieht.
Da ich wegen des Geburtstages am Montag nicht auf den Bau komme, gebe ich unten im Laden Marvin das Geld für die nächste Woche. Er hat sich in unserer Abwesenheit wohl intensiv um Paul gekümmert und als wir gehen, verabschieden sich die beiden per Handschlag. Jerome fährt los, sobald alle eingestiegen sind und ab geht’s zum Italiener.

Jerome

Ich bin mal gespannt, wie der kleine, hübsche Kellner reagiert, wenn Ole heute mit Frank auftaucht und ich mit Sergej. Mich hat er ja neulich gar nicht so beachtet, hatte nur Augen für Ole. Hoffentlich hat sein Zwillingsbruder von seinem Gespräch mit Ole erzählt und der Kleine macht sich keine falschen Hoffnungen mehr.
Als wir vorfahren vor dem Restaurant, stehen schon einige Autos dort und als wir das Lokal betreten, sehen wir, das über die Hälfte der Tische besetzt sind. Etwa in der Mitte steht am Fenster ein Tisch für sechs Personen,auf den ich sofort zusteuere, die anderen hinter mir her. Ole und Sergej haben jeder einen Fensterplatz besetzt und Frank und ich sitzen neben ihnen in der Mitte, Paul setzt sich rechts von mir und sitzt mit dem Rücken Richtung Theke, von der jetzt der uns bekannte Kellner zu uns an den Tisch kommt. Er teilt Speisekarten aus und als er Ole und mich erkennt, bekommt er ein bisschen mehr Farbe ins Gesicht. Natürlich schaut er jetzt auf Sergej und Frank und auch Paul wird kurz abgescannt. „Was möchten die Herrn trinken“, fragt er und schaut dabei mich an, wohl wissend, das ich das letzte mal bezahlt und auch reichlich Trinkgeld gegeben habe. Ich bestelle ein Wasser, Ole und Frank schließen sich an, Sergej und Paul wollen gern alkoholfreies Weizenbier.
„Kommt sofort“,sagt er und geht flott in Richtung Theke. Ole und Frank können ihn sehen, wir anderen sitzen mit dem Rücken zur Theke und schauen ins Restaurant hinein Richtung Ausgang. Jetzt kommt er an uns vorbei mit mehren Essen für Gäste, die weiter hinten sitzen. Hinter uns an der Theke klappern Flaschen, vermutlich sein Vater, der unsere Bestellung fertig macht. Alle gucken jetzt angestrengt in die Karte und suchen was zum Essen, auf das sie gerade besonders Lust haben.
„Also, ich meine, wir nehmen zuerst eine Vorspeise“, sag ich, „die Portionen des Hauptgerichts sind nicht so viel und wir wollen ja nicht um drei noch mal Hunger haben, oder? Nachtisch ist hier sehr gut, das werden wir auch dieses mal nochmal testen.“ Paul hat mich jetzt etwas überrascht von der Seite angeschaut und guckt nun wieder in die Karte. „Ossobuco Milanese war letztes mal Klasse“, sagt Ole, „das ist Kalbshaxe nach Mailänder Art, kann ich nur empfehlen.“Jerome. Der das ja auch schon hier gegessen hat, bestätigt das und so bestellen wir alle das gleiche Hauptgericht. Vorab gibt’s Antipasti und den Nachtisch werden wir später wählen.
Als der Junge die Getränke bringt und auf dem Tisch verteilt, bestellt Ole fünfmal Antipasti und auch genau so viele Portionen Osobuco Milanese. Der Junge fixiert ihn dabei zunächst und schaut dann Frank an, dessen Blick sagt unmissverständlich, das Ole sein Freund ist und nicht angebaggert werden soll. Ein bisschen Resignation im Blick, geht der Kleine mit der Bestellung zurück an die Theke, wo er seinem Vater sagt, was wir bestellt haben.
Bis unser Essen kommt, vergehen noch fünfundzwanzig Minuten, in denen der Kellner noch neun mal an uns vorbei ins Lokal nach hinten und dann auch wieder zurück läuft. Ich habe den Eindruck, das er jetzt mehr auf Paul guckt als vor her und ich denke, das wäre vielleicht nicht die schlechteste Lösung, wenn er sich in Paul verknallen würde. Ole ist nicht ganz so athletisch wie Paul, aber zu Paul passt das irgendwie und ich finde, Paul sieht schon gut aus und der guckt auch immer hin, wenn der Kleine an uns vorbei geht.
Unser Essen kommt und wir beginnen, die Antipasti zu genießen.
Das Gespräch beim Essen dreht sich zunächst um die Baustelle, den enormen Fortschritt und darüber, was als nächstes geschieht.später, die Antipasti sind Geschichte und der Junge hat abgeräumt, reden wir über den Montag. Da es ein runder Geburtstag ist, werden wohl einige Mitglieder der Bremer und Bremerhavener Haute Volaute ´( Schicki Mikki passt besser) erscheinen und Mama mit ehrlichen und unehrlichen Wünschen und Komplimenten überschütten. Geschenke gibt es nicht sondern ein Konto und ein Behälter, wo man Kohle überweisen oder rein schmeißen kann. Das wird dann, so ist es Mamas ausdrücklicher Wunsch, der deutschen Aidshilfe zu Gute kommen. Das wird vielleicht nicht jedem schmecken aber das juckt eine Freifrau Elisabeth von Salmuth-Remmers, so steht es auf den Einladungen, nicht die Bohne. Auch Papa gibt nicht viel um die Meinungen bestimmter Leute, seine Freunde ausgenommen. Es wird zu Hause bei uns nicht so schlimm, aber beim Almauftrieb am Samstag gibt es viel komisches, skurriles und auch lustiges zu beobachten, da geh ich jede Wette ein.
Das Hauptgericht kommt und Paul bekommt seinen Teller zuerst hin gestellt. Er bedankt sich und der schwarze Lockenkopf freut sich sichtlich darüber. „Möchten sie noch ein Weizenbier?“, fragt er Paul. Als der bejaht, schaut der Junge in die Runde und fragt: „Möchte sonst noch einer der Herrn was zum Trinken?“ Wir bestellen alle noch mal dasselbe wie vorhin und weg ist er wieder. Mit den zwei noch fehlenden Essen für Ole und Frank erscheint er kurz darauf wieder, stellt ab und wünscht einen guten Appetit, bevor er zurück zur Theke läuft.
Paul schiebt jetzt sein Essen über den Tisch neben Frank und setzt sich auf die andere Tischseite, so das er die Theke sehen kann.Ich muss leicht grinsen, da scheint jemand Interesse an dem hübschen Lockenkopf zu finden. Jetzt schau ich an Paul vorbei, weil jemand ins Lokal gekommen ist. Ich erkenne den Zwillingsbruder von unserem Kellner, der Paolo heißt und den wir auf der Baustelle schon mal verwechselt haben.
Er erkennt mich auch und bleibt kurz stehen.“Hallo, auch mal wieder bei uns?“, fragt er, „schön, das ihr den Weg gefunden habt.“ „Hallo, Paolo“,sag ich. „hast du jetzt Dienst oder hast du Zeit?“ „Ich habe heute frei, morgen bin ich dran, dann hat Enrico frei“, sagt er Paul blickt im Moment wohl noch nicht durch und so klär ich ihn kurz auf, nachdem ich Paolo auf ein Bier oder was eingeladen habe. Der setzt sich Paul gegenüber und schaut sich alle am Tisch genauer an. „Paolo ist bei uns an der Baustelle , er lernt Dachdecker. Enrico, sein Bruder, lernt hier Koch und auch Kellner. Beide sind im dritten Lehrjahr und haben auch jetzt Prüfung demnächst“, erkläre ich Paul die Situation.
Paolo sagt jetzt: „Wenn die Lehre vorbei ist, ziehen Enrico und ich hier aus. Enrico, das weißt du ja bestimmt schon, ist schwul und Papa macht ihm das Leben zur Hölle mit seiner Homophoben Einstellung. Deshalb werden wir gehen, so bald es geht. Ich werde meinen Bruder nicht im Stich lassen, werde nach der Lehre übernommen, so das wir uns eine Wohnung suchen können. Enrico kocht gut, besser als Papa und wird auch schnell einen Job finden und dann leben wir unser Leben.“
Enrico kommt zu uns und sagt zu Paolo: „ciao, caro fratello (hallo, lieber bruder) und dann zu uns: „Wünschen die Herrschaften noch einen Nachtisch?“ Paolo antwortet: „ciao, il mio meglio (hallo, mein bester) „Was können sie denn empfehlen“, frag ich Enrico. „Wir haben verschiedene Eis und Fruchtvariationen, aber heute auch wieder Tiramisu wie letztes Mal“, sagt er und lächelt ein bisschen.
Von der Theke kommt wieder die Stimme des Alten: „e tu, Enrico, e tu.“ (beeil dich). Paolo sagt jetzt mit scharfer Stimme: „la gente appena ordine, Papa, dare la pace.“ (die leute bestellen gerade papa, gib ruhe)
Der Alte brabbelt noch was im Hintergrund, lässt Enrico aber jetzt in Ruhe. „Grazie, Paolo, e di nuovo male per i ragazzi qui si sono,“ (danke, paolo, er ist noch mal schlimm, seit die jungs hergekommen sind.)
„Auf dich scheint er zu hören, Paolo“, sag ich zu dem Jungen, während Enrico abräumt. „Ich bin ja auch nicht schwul so wie mein Bruder, „er hat schon mal gesagt, wenn er gewußt hätte, das Enrico mal schwul ist, hätte er ihn als Säugling im Tiber ersäuft.“
Ich merke, wie ich blass werde und dann wieder wird mir heiß. Meine Blicke suchen die anderen, die ebenfalls entsetzt gucken. Wie muss sich ein Sohn fühlen, wenn der eigene Vater so etwas sagt.
Spontan sage ich: „Wenn ihr hier raus wollt,werden wir euch helfen.Sofort und ohne Wenn und Aber. Sag ja und ihr seid morgen hier raus.“ „Das geht nicht, Enrico hat bald Prüfung. Wenn wir jetzt gehen, lässt der Alte ihn nicht an der Prüfung teilnehmen.Er bekommt dann keinen Abschluss und kann nur als Aushilfe gehen.“, sagt Paolo.

Sergej

Ich sehe wieder den zu allem entschlossenen Remmersblick in seinen Augen, als er zu mir rüber blickt. Ich nicke ihm zu, ahne in etwa, was kommt und frei mich auf den Rest des Abends. Heute gibt es wieder ganz großes Kino und Ole stupst mein Bein unter dem Tisch an.Enrico bringt den Nachtisch und Jerome sagt zu ihm und Paolo: „Vertraut ihr mir eure Zukunft an, wenn ja, seit ihr raus hier, noch heute.“ Beide gucken nicht so begeistert und Paolo meint: „ Was hast du vor? Wir kennen uns nicht so genau, als das ich dir blind vertrauen könnte. Wer bist du, das du das für uns tun willst?“
„Wir alle hier sind schwul und Ole und Frank und auch Sergej und ich sind fest zusammen. Paul hier ist seit gestern bei uns, nach dem sein Vater ihn fast tot geschlagen hätte. Wir helfen schwulen Jungs, die Probleme haben, unsere Eltern lieben uns und stehen voll hinter uns. Ausserdem haben wir, wie du ja an dem Umbau erkennen kannst, finanziell alle Möglichkeiten.Geht nicht gibt es bei uns fast nie.“
„Enrico, vieni qui subito,e abbastanza per me ora“,(komm sofort hier her, es reicht mir jetzt), kommt es im scharfen Ton von der Theke her.
Paolo erhebt sich, trinkt sein Glas aus, geht zur Theke, Jerome hinter her. Jerome ist größer als die beiden Jungs, auch größer, wie der Vater der Beiden. Vorsichtshalber folge ich aber meinem Schatz für alle Fälle, wer weiß, wie der Choleriker austickt.
Paolo wird laut, auf italienisch und sein Vater hört zu. Als Paolo fertig ist, keift der Alte Jerome an: „Wer bist du, das du musst hier dein Maul aufmachen? Bist du auch eine von den Scheißschwuchteln, dann bezahlt und verschwindet. Ihrseid mir zu wider. Und die kleine lockenköpfige Schwuchtel könnt ihr gerade mitnehmen, bevor ich mich vergesse und ihn kaputt schlage.“
„Du schlägst niemanden kaputt, alter Sack“, sagt Jerome, „die Jungs nehmen wir beide mit, dann kannst du sehen, wie es hier weitergeht. Leute wie du dürften eigentlich keine Kinder haben.“Aus dem hinteren Bereich kommt jetzt ein Gast in feinem Zwirn, so um die fünfundvierzig Jahre alt und fragt den Alten irgendwas. Der antwortet und der andere sieht mich an. „Das ist eine Familienangelegenheit, warum mischen sie sich da ein“, will er von Jerome wissen. „Wir mischen uns immer ein, wenn schwule Jungs bedroht sind und Hilfe brauchen“, sagt Jerome, „wir nehmen Enrico mit und Paolo, wenn er will auch. Ich kann auch die Polizei rufen, wenn es nicht anders geht.“ „Wer bist du, das du hier so große Töne spuckst“, wirft der Alte nun wieder dazwischen.
„Mein Name ist Jerome Remmers und sie tun gut daran, sich den Namen zu merken“, sagt er bestimmt, „ den Namen kennt hier und in Bremen und im Umland jeder, der irgendwie was zu sagen hat.“
„Remmers?“, fragt der im feinen Zwirn erstaunt, „der Remmers von Hapag Loyd und so???
„Genau der“, sagt jetzt Ole, der mit Frank und Paul auch nach vorne gekommen ist.
Der im feinen Zwirn schiebt jetzt den Alten bestimmt in Richtung Küche und redet auf ihn ein. Er spricht so schnell wie ein Maschinengewehr und Paolo geht ihnen nach, um zu lauschen. „Hol dir ein paar Sachen, die du brauchst, wenn später was fehlt, finden wir schon eine Lösung“, sagt Jerome und ich sage: „Die zwei haben Kevins oder Wolfis Größe, wenn Not am Mann ist und deine Mutter ist ja auch noch da.“ „Lis Kleider passen den beiden aber nicht“, sagt Ole und gackert. Paolo kommt zurück, grinst, reibt sich die Hände. „Komm, Bruderherz, wir gehen packen und wandern aus, er wird uns nichts mehr tun. Carlos hat ihm eben gesagt, das dieses Haus hier einer Frau Gesine Remmers gehört und das er da, er zeigt auf mein Schätzchen, mit Sicherheit ihr Enkel ist. Jetzt geht im die Düse eins zu hundert tausend.Der Pachtvertrag läuft in fünf Monaten aus und wenn sie im kündigt, ist pillo hier.“

Ole

Das sind ja beruhigende Nachrichten, die Paolo da bringt. Der andere Mann, dieser Carlos, kommt zurück und sagt zu den beiden Jungs: „Packt schnell ein, was ihr braucht und dann guckt, das ihr erst mal weg kommt. Meldet euch einmal am Tag bei mir, damit ich euch berichten kann, wie es weitergeht und auch, ob es euch gut geht. Schade, das er so verbohrt ist und das auch dein Pate nichts mehr mit dir zu tun haben will, Enrico.“ „Paolo hat eindeutig den besseren Paten, weil er vier Minuten älter ist als ich“, sagt Enrico gefasst, Dann verschwinden die Beiden nach oben, Klamotten packen.
Carl August ruft auf mein Handy an, fragt wo wir sind. Dr Morbach will schon etwas früher kommen, um Paul zu untersuchen, weil Jo und er noch nach Hamburg wollen, in ein Musical. Ich berichte kurz und knapp, was abgelaufen ist und scherzhaft sagt er: „Ich glaube, das wir hier bald anbauen müssen weil alle schwulen Jungs aus Bremen, Bremerhaven und Umgebung, Dresden nicht zu vergessen bei Remmers um Asyl bitten. Kriegt ihr denn alle ins Auto?“
„Wir haben den Kombi, das müsste gehen“, sag ich und er meint, wir sollten langsam machen, auf fünf Minuten kommt es nicht an.
Das gebe ich dann alles sinngemäß an die anderen weiter, die über das Anbauen doch grinsen müssen. Carl August ist schon ein ganz Feiner und ich bin stolz, mich seinen Freund nennen zu dürfen.
Die beiden Lockenköpfe kommen jetzt jeder mit einer großen Reisetasche und einem Rucksack wieder zu uns und wir wollen gehen. „Die Rechnung noch, Enrico“, sagt Jerome und der Junge druckt den Bon aus. Jerome legt den Betrag auf den Zettel, den Enrico auf den Tisch gelegt hat. Dann gibt er Enrico noch einen Zwanziger Trinkgeld. Der will das nicht an nehmen und Jerome steckt es n eine seiner Hemdtaschen.Als alle im Auto sitzen stell ich staunend fest, das Paolo und nicht Paul neben mir sitzt. Ein Blick nach hinten zeigt Paul, der sich mit Enrico den Gepäckraum teilt oder besser das, was noch frei ist. Wegen der Taschen und Rucksäcke hängen beide sehr dicht beieinander, was aber keinen der beiden zu stören scheint…….na dann.

Carl August

Als der Doktor Mohrbach und der Johannes Jensen kommen, sind die Jungs noch nicht da. Ich berichte kurz von der neuen Hilfsaktion unserer Trabanten und sehe Schmunzeln und Grinsen in beiden Gesichtern. Wenn der Montag nicht wäre, dann könnten wir die Gästezimmer bei Jerome oben nehmen, zu mindestens eins, aber die Jungs sind ja Montag Abend alle hier und da wird es etwas eng. Mal sehen, was Lis dazu sagt und wir müssen mal abwarten, bis die Jungs hier sind.
Mohrbach bringt noch mal seine Wohnung ins Spiel, die ja noch bis dreißigsten Neunten gemietet ist. Die Küche ist noch drin, auch noch Geschirr und Besteck, aber kein Bett, lediglich die Couch hat noch keinen Abnehmer gefunden.“Das alte Bett aus Pauls jetzigem Zimmer könnte man dort hinschaffen, Bettzeug ist ausreichend vorhanden“, sag ich zu den beiden, „Auch diverse, gut erhaltene Sitzmöbel und ein paar Schränke von Oma und Gesine sind da oben, aber wie sollen wir das jetzt so schnell dorthin schaffen. Morgen ist schon Sonntag“;
Jetzt fährt der Kombi auf den Parkplatz und spuckt sieben Jungs aus, von denen zwei neu sind in diesem Kreis.Schwarze Locken umrahmen zwei identische fein geschnittene hübsche Gesichter , die Gestalt eher so, wie Wolfi , etwas zierlicher und kleiner als Ole, also, die sehen schon gut aus und wir gehen die Treppe runter, um alle zu begrüßen.Die beiden Jungs stellen sich als Paolo und Enrico Scaletti vor und sie achtzehn Jahre alt und sind hier in Deutschland geboren. Der Vater ist Sizilianer, die Mutter aus der Nähe von Rom wie ich in einem kurzen Gespräch mit ihnen erfahre. Beide machen einen ordentlichen Eindruck auf mich und sind mir gleich sympathisch.
Jetzt kommt auch Lis, die mit Martin noch einige Sachen abholen war. Ihr fallen die Beiden natürlich sofort ins Auge und auch Martin guckt interessiert auf den Zuwachs an Jugendlichen, der heute stattgefunden hat J.erome geht zu seiner Mutter und redet mit ihr. Lis gibt dann wohl ein paar Anweisungen und kommt dann zu mir. Die Jungs gehen, mit Ausnahme von Paul mit Jerome nach oben, während Paul mit Doktor Morbach auf sein Zimmer geht, damit der sich die Reste seiner Verletzungen angucken kann.

Wolfi

Seit zwei Uhr haben wir jetzt alles für heute Abend vorbereitet und jetzt ist alles bereit. Tische und Stühle stehen auf der Trasse und drei Stufen runter im Garten steht Papas Gasgrill, der gerade mal ein Jahr alt ist. Nach Überwinterung im Keller steht er jetzt frisch geputzt bereit, um aus rohen Fleischstücken, Würsten, Fisch und Gemüse leckere Sachen zu grillen. Papa beherrscht die hohe Kunst des Grillens aus dem ef ef und da lässt er sich auch von niemanden rein reden. Das würde ich auch nie machen, nach her steh ich dann da und grillen, ich mein jetzt so aktiv am Gerät, das ist nicht meins.
Es ist noch eineinhalb Stunden Zeit und mein Schatz kommt auf mich zu und fragt leise: „Haben wir noch Zeit zum Duschen, ich bin total verschwitzt:“ Ein Lächeln zieht über mein Gesicht, ich nehme ihn bei der Hand und wir gehen nach oben. „Hast du schon wieder Lust“, frag ich ihn und umarme ihn. „Auf dich immer, mein Schatz, es wird immer mehr, von mal zu mal“, sagt er.
„Das freut mich“, sag ich, „was würdest du denn gern machen?“ Er legt den Mund an mein Ohr und flüstert: „Ficken, du mich, bitte.“ Ich bin etwas erstaunt über den Wunsch, es scheint ihm doch zu gefallen. „Ok“, sag ich, „dann auf ins Bad“, und zieh ihn hinter mir her.

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1 Kommentar

  1. Huhu Niff,

    schön, dass es weitergeht. Und wieder ne Überraschung, bin gespannt was sich daraus ergibt.
    Mach weiter so, du kannst unheimlich gut und kurzweilig schreiben, freu mich auf die nächste Folge.

    LG Andy

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