Traumschiff – Teil 53

Sonntagmorgen

Noah

Es ist etwas ungewohnt, in meinem Bett von einem Meter vierzig Breite mit zwei Leuten zu schlafen, aber es hat funktioniert, wohl auch deswegen, weil wir ganz dicht an einander gekuschelt waren.

Als mein Handywecker geht, greife ich das Teil und bring es zum Schweigen. Ein Berg voll Locken verdeckt Ricos Gesicht, als ich mich über ihn beuge, um ihn wach zu küssen. Vorsichtig streife ich die Haarpracht zur Seite und meine Lippen beginnen über dem linken Auge nach unten zum Mund wandernd, seine zarte Haut mit kleinen Küssen zu bedecken.

„Mhhhm, müssen wir echt schon aufstehen“, nuschelt er, ohne die Augen zu öffnen.

Ich küsse seine Lippen und fahre dann mir der Hand über seine nackte Brust nach unten. Durch die Shorts fühle ich die Morgenlatte und als ich sie unter dem Stoff berühre, schnauft er und dreht sich auf den Rücken.

„So kriegt man dich also gleich wach“, sag ich an seinem Ohr und wieder kommt ein “Mhhhm“ von ihm und er streckt mir seinen Unterleib entgegen.

Dass ich ihn jetzt so einfach ohne groß nachzudenken, an seinen Penis fasse, lässt mich kurz innehalten. Noah, denk ich, was ist los mit dir, das geht doch alles viel zu schnell, aber trotzdem, ich will es und ich tue es jetzt, streichele ihn zärtlich, mit Gefühl und einem warmen Kribbeln im Bauch.
Er hält still, hat die Augen geschlossen, streckt mir seinen Unterleib noch mehr entgegen und stöhnt verhalten. Meine Linke schiebt die Unterhose nach unten und nun sehe ich seine feuchte, ja schon nasse Eichel rot in meiner Faust glänzen.
Beim hochfahren schiebt sich die Vorhaut auf dem nun reichlich vorhandenen Gleitfilm ganz über die pralle, glänzende Spitze und legt beim zurückschieben alles frei bis zu der Furche, die die Eichel zum Schaft abgrenzt.
Das bei einem Schwanz zu sehen und zu tun, ist etwas völlig anders, als bei sich selber zu wichsen. Man übt schon ein bisschen Macht über das Glied und alles was dran hängt aus und gibt dem Partner schöne Gefühle.
So was am Morgen, nach dem lästigen und immer zu frühen Wach werden, das versöhnt einen und der Tag wird gleich zu was besonderem. Mit nun deutlich lauterem Stöhnen ergießt er sich warm und reichlich über meine Hand und sein angespannter Leib sinkt entspannt aufs Bett zurück.

„Danke, das war lieb von dir und voll geil, du hast handwerkliches Geschick, zumindest, wenn es darum geht, einen Steifen zu melken“, sagt er und lächelt lieb dazu, „jetzt bin ich dran. Zieh deine Hose aus.“

„Das muss ich mir verkneifen bis nach dem Wettkampf“, sag ich, „der Trainer sagt immer, Sex gibt es erst hinterher. Im Kampf braucht man alle Kraft und Konzentration, um zu gewinnen. Ob das stimmt, dass es der Kraft abträglich ist, weiß ich nicht, aber ich halte mich dran. Heute Abend in deinem Bett darfst du dich gerne revanchieren.“

Ich küsse ihn und geh dann Richtung Bad um mich und meine verschmierte Hand zu duschen. Das bringt auch Rico dazu, aufzustehen und er folgt mit in das Bad. Meine Dusche ist ebenerdig und wird mit einem halbrunden Vorhang zum Bad hin abgetrennt und hat reichlich Platz für zwei Personen.Eine große Überkopf Brause und ein Schlauch mit einer Handbrause lassen keine Wünsche offen, was das Nass werden angeht.
Als ich das Wasser eingestellt habe, trete ich unter den warmen Regen. Zwei Arme umfassen mich und ein schon wieder ziemlich festes Glied drückt sich von hinten zwischen meine Oberschenkel. Mein kleines Schätzchen ist schon fast wieder voll erwacht.
Das lässt mich nicht kalt, aber die Trainerworte im Hinterkopf sind da und ich will heute gewinnen und auf die deutsche Jugendmeisterschaft.

„Du quälst mich, Rico, machst mich hart und geil“, sag ich, „aber wenn ich dann nicht gewinne heute, dann steht das irgendwie zwischen uns und das will ich nicht riskieren.“

Ich dreh mich zu ihm, ziehe ihn mit runter und setze mich mit ihm auf den Boden. Seinen Rücken hole ich dicht an meinen Bauch und lege mein Kinn auf seine Schulter, dann küsse ich seinen Nacken und streichle seinen flachen Bauch bis runter an die dunklen Löckchen, die sein schönes Glied umrahmen.
Er ist verdammt schön, dieser Junge und ich bin echt dabei, mich an ihn zu verlieren und es ist einfach das beste Gefühl meines fast achtzehn jährigen Lebens.

„Ich habe im vorigen Jahr die Qualifikation verpasst, weil ich krank geworden bin“, sag ich an seinem Ohr, „dieses Jahr ist es meine letzte Chance, verstehst du. Wenn ich mich oute, kann es gut sein, das niemand mehr gegen mich kämpfen will, wer will schon von einer Schwuchtel begrabscht werden überall. Wenn ich mich nicht oute, gibt es ein jahrelanges Versteckspiel, wir können uns nirgendwo küssen, nirgendwo tanzen, nicht gemeinsam mit unseren Freunden was unternehmen, ohne Angst, entdeckt zu werden..“

Ich küsse ihn zärtlich in den Nacken und knappe mit den Zähnen an seinem linken Ohrläppchen.
„Ich will mich nicht mit dir verstecken, will zeigen, dass ich dich mag und das du mit mir zusammen bist“, fahre ich fort, „ich will, das die anderen sehen, was uns verbindet, will, das du zu mir und ich zu dir stehe, ohne wenn und aber. Wir sind erst kurz zusammen, ich weiß das, aber ich fühle so viel für dich, will, das du bei mir bist und will es auch zeigen können, was ich für dich empfinde. Ich war noch nie ein Feigling, bin immer bereit, für meine Überzeugung zu kämpfen, aber ich möchte einmal da auf dem Treppchen stehen, oben in der Mitte und einen echten Titel holen. Deshalb müssen wir jetzt vernünftig sein und bis heute Abend durchhalten. Wir werden uns schon kennen dort in der Halle, aber es wird heute dort nur eine Umarmung geben, wenn ich gewonnen habe. Alles andere später, auf deiner Matratze, die ich eigenhändig in eure Wohnung getragen habe. Ich hoffe, du verstehst das alles, Rico.“

Er dreht sich um, Wasser läuft über sein Gesicht, sein Mund kommt näher und er küsst mich lange, hält sich an mir fest, dann schaut er mir in die Augen, was bei der ständigen Berieselung mit warmem Wasser nicht so einfach ist.

„Noah, mein Schatz“, sagt er, „ich habe das jetzt verstanden, werde nicht länger versuchen, einen Orgasmus aus dir herauszulocken. Ich habe dich auch bereits wahnsinnig gern und freue mich, dass du zu uns stehst. Dich nackt und so schön im Arm zu halten, ist toll, aber es lässt auch die Hormone
verrückt spielen, lässt mich steif werden und verlangen, verlangen nach dir, nach deinen Berührungen, deinen Küssen und noch nach so viel mehr und es ist verdammt schwer, dem Verlangen, dir Gutes zu tun, nicht nach geben zu können oder wie jetzt halt, es nicht zu dürfen. Ich sage dir, was ich fühle, bin mir sicher, dass ich dich liebe, wirklich liebe, mit all diesen wunderbaren Empfindungen, die man wohl nur dann fühlt. Es war vorher noch nie so, wie das jetzt mit dir ist und es fühlt sich so toll und so richtig an.“

Er legt seine Lippen auf meine und wir küssen uns fest und innig. Draußen klopft einer an die Tür, Papa ist das bestimmt.

„Noah, beeilt euch mal, das Frühstück ist fertig“, ruft er, „in einer halben Stunde müssen wir los.“

„Wir sind gleich da“, ruf ich, bereits vom Boden aufstehend.

Rico ziehe ich auch gleich hoch und nach einer Schnellwäsche und flinkem abtrocknen wird sich schnellstens angezogen. Da es warm ist draußen, geht das Anziehen schnell von statten und runter geht es, die gestern schon gepackte Tasche an der Hand, ins Esszimmer, wo Papa und Mama bereits am Tisch sitzen.
Nach einem wechselseitigen Morgengruß machen wir uns jeder zwei Brötchen und Mama schenkt Rico Kaffee ein, ich trinke zum Frühstück immer Buttermilch, kühl und lecker, finde ich jedenfalls. Rico betrachtet die Buttermilch eher skeptisch und auch meine Brötchen, die nicht wie seine mit Nutella bestrichen sind, sondern mit Frischkäse. Auch eine kleine Schale mit kernigen Haferflocken in Milch werden kritisch beäugt von ihm.

„Vor einem Wettkampf esse ich das immer“, erkläre ich ihm, warum das vor mir steht und fange an, zu essen.

Fünfzehn Minuten später sind wir fertig und Papa drängt zum Aufbruch. Er guckt auch nicht verwundert, als ich mit Enrico nach hinten gehe im Auto, allerdings grinst er mich im Spiegel ein bisschen an, bevor er Gas gibt.
Mama fährt nie mit zum Ringen, sie wollte eigentlich nicht, dass ich so einen Kampfsport mache, sie wollte mich immer zum Tennis mit schleppen. Vielleicht hat sie gehofft, dass ich mal ein kleiner Boris Becker werde.
Als ich fünfzehn war, ein paar Monate nach meiner Konfirmation und ich Sonntags nicht mehr zur Kirche gehen wollte mit ihr, hat sie doch tatsächlich gemeint, ihr wäre es sehr recht, wenn ich wie ihr Vater einmal Pfarrer werden würde.
Papa sagt, mein Gesicht wäre zum Schießen gewesen und ich hätte drei Minuten gebraucht, bis ich wieder reden konnte. Daraufhin habe ich dann wohl gesagt, dass sie so was von mir nicht erwarten sollte, ich wäre froh, dass ich das jetzt selbst entscheiden kann, ob ich da hin gehe oder nicht. Zu Hause in Bremen bin ich dann auch nicht mehr gegangen und nur, wenn wir mal bei Opa waren, bin ich mit, aber nur um des lieben Friedens willen.
Rico hält meine Hand während der Fahrt und sein Daumen streichelt meinen Handrücken. Ich genieße diese einfachen Zärtlichkeiten sehr und schließe zeitweilig die Augen dabei. Da es bis zur Halle nicht all zu weit ist, sind wir um viertel vor zehn dort.
Als wir aussteigen, sehe ich zuerst Rolf, meinen Trainingspartner und der ist bestimmt auch der Höschendieb, davon bin ich überzeugt. Seine Mutter hat ihn gebracht und fährt gerade noch mal fort. Rolf ist immer allein beim Wettkampf, seinen Vater kenne ich gar nicht, bringen tut ihn immer seine Mutter.
Mit seiner Tasche kommt er auf uns zu, begrüßt Papa zuerst und dann mich mit Handschlag und beäugt Enrico kritisch und bietet dann auch ihm die Hand zum Gruß.

„Das ist Enrico, ein guter Freund von mir“, sag ich und zu Rico, „das ist Rolf, er ist in der selben Gewichtsklasse wie ich und deswegen müssen wir heute gegeneinander kämpfen.“

Rico mustert Rolf aufmerksam, als sie sich die Hand geben und begrüßen. Papa und Rico gehen jetzt in die Halle, auf die Tribüne und Rolf und ich in die Umkleide. Dort sind bereits einige, überwiegend jüngere mit umziehen beschäftigt und alles redet durcheinander.
In meiner Gewichtsklasse sind wir mit fünf Leuten und jeder muss gegen jeden einmal antreten. Der mit den meisten Siegen nimmt dann in zwei Wochen an den Landesmeisterschaften hier in Bremen teil.
Mein erster Kampf ist in etwa fünfzig Minuten. Es wird auf drei Matten gerungen, jeweils in den unterschiedlichen Gewichtsklassen. Altersmäßig gehöre ich zu den Kadetten, das sind die sechzehn und siebzehnjährigen und fünfzehnjährige mit Attest, wie Rolf es ist, der aber in einer Woche sechzehn wird.
Wir sind beide in der Gewichtsklasse acht bis sechsundsiebzig Kilo und ringen im Freistil, das bedeutet, dass der ganze Körper als Angriffsfläche erlaubt ist. Es gibt noch den Griechisch römischen Stil, da darf der Gegner nur oberhalb der Gürtellinie angegriffen werden.
In drei Runden muss man punkten, um zu gewinnen oder den Gegner auf beide Schultern legen oder pinnen, wie wir Ringer sagen. Legt man den Gegner auf beide Schultern, ist der Kampf vorzeitig gewonnen.
Wir sind fertig mit umziehen und gehen raus in die Halle zum Warmmachen. Die Zahl der Zuschauer hält sich noch in Grenzen, Ringen ist hier nicht so populär im Norden. Jerome und seine Freunde kann ich auch noch nicht entdecken und konzentriere mich, nach dem ich Rico und Papa zugewunken habe, auf mein Aufwärmprogramm.

Jerome

Um neun Uhr heute Morgen ist Frühstück bei Remmers und alle sind da, Oma und Frieda, mit Paul,
Papa und Mama, sowie Dirk und Mike, Ole und Frank, nicht zu vergessen die zwei Mädchen, Sergej und mich. Mama und die Mädchen haben mit Sergejs Hilfe das Frühstück vorbereitet und den großen Tisch gedeckt, an dem nun alles sitzt und Kaffee trinkt.
So gegen halb Zehn wollen wir zu Noahs Wettkampf fahren, Papa kommt auch mit, Mama, Oma und Frieda lassen wir bei Irene Schroer raus und holen sie dann später, nach dem Wettkampf wieder dort ab.
Wolfi und Kevin frühstücken mit Martin und Kai, die ja später auch mit uns fahren. Martin fährt den Achter mit unsern Eltern, Oma und Frieda und den zwei Mädchen. Kai fährt den SUV mit Paul, Mike und Dirk, sie holen Paolo noch ab und wir, Sergej und ich fahren mit Ole und Frank im Kombi.
Heiner und Marie kommen mit dem Roller zur Sporthalle nach Bremen. Wir holen auf dem Weg nach Bremen dann noch den Furzknoten zu Hause ab, so das außer Armin und Denise alle dabei sind. Denise und Armin sind heute mit Denises Eltern fortgefahren und werden nicht nach Bremen kommen.
Nach dem Frühstück brechen wir auf und treffen uns auf dem Parkplatz vor der Halle um zehn nach Zehn wieder, diesmal komplett und wir gehen hinein und finden noch gut Platz, da die Zuschauerränge erst etwa zur Hälfte besetzt sind.
Wir sitzen vor der mittleren der drei Matten, weil Noah uns eine SMS geschickt hat, das seine Gewichtsklasse dort antreten wird. Es gibt im Hallenvorraum einen Kiosk, wo man Getränke und auch kleine Snacks kaufen kann und mit vier Mann gehen wir für alle was holen.
Zur Zeit findet auf jeder der Matten ein Kampf statt und Papa erklärt so grob was er so von den Regeln weiß. Als wir mit den Getränken zurück kommen, sind die ersten Kämpfe vorbei. Die zweite Runde beginnt in ein paar Minuten und Noah wird dabei sein.
Noahs Papa und Enrico haben sich auch zu uns gesetzt und wir bilden schon einen ansehnlichen Block mit sechzehn Leuten. Natürlich sitzen die Pärchen beieinander, Männlein wie Weiblein und Enrico sitzt bei Paul.
Die Ringer betreten jetzt die Matte und der Sprecher gibt ihre Namen und die jeweilige Klasse an. Dann gibt der Matten Schiedsrichter den Kampf frei. Noah kämpft gegen einen Uwe Hinrichs, der etwas kleiner und auch etwas leichter ist. Bestimmte Aktionen bringen, wenn sie gelingen, Punkte und nach der ersten Runde liegt Noah klar vorn.
In der zweiten Runde, etwa eine Minute nach Beginn schultert Noah seinen Gegner und der Kampf ist vorzeitig zu Ende. Der Jubel aus unserem Block zieht viele Blicke auf uns und Noah winkt uns lächelnd zu.

Noah

Nach dem Warm machen sitzen wir im Trainingsanzug unterhalb der Zuschauertribüne und schauen natürlich, was unsere Mitstreiter bringen. Im Kampf, der jeweils über drei Runden angesetzt ist, kann man durch Griffe und Aktionen Punkte machen. Ein Schultersieg beendet den Kampf sofort.
Im ersten Kampf unserer Klasse kämpft Jens Klarsfeld gegen Felix Bäumler, zwei etwa gleich starke Ringer und Jens gewinnt nach Punkten. Im nächsten Kampf steht mir jetzt Uwe Hinrichs gegenüber. Gegen Uwe, der ein Jahr jünger und drei Kilo leichter ist, habe ich noch nie verloren.
Die erste Runde geht Punkte mäßig klar an mich und in der zweiten Runde kann ich ihn ausheben und unter mich auf den Rücken pinnen, Schultersieg, so lieb ich das. Meine Fangruppe auf der Tribüne spendet entsprechend Beifall und auch „Noah..Noah“ Rufe sind zu hören. Ich dreh mich zu ihnen und winke, ganz besonders zu Enrico, der neben Paul sitzt.
Eine solche Lobby zu haben, das ist neu und ich muss sagen, das hat was. Für jeden Sieg gibt es drei Punkte und wer die meisten hat am Schluss, der ist in zwei Wochen dabei. Jetzt kommen Jens Klarsfeld und Rolf Junghans an die Reihe, Rolf ist für mich der Favorit, aber Jens bringt in Runde zwei in eine gefährliche Lage, das gibt fünf Punkte.
Beide müssen jetzt in der dritten Runde eine Entscheidung herbei führen. Rolf bringt nun seinerseits mit einem Ausheber Jens in eine gefährliche Lage und gewinnt den Kampf verdient nach Punkten.
Im vierten Kampf muss ich gegen Felix Bäumler antreten und meine Fans feuern mich an. Felix, der schon im ersten Kampf nach Punkten verloren hat, wird in Runde zwei von mir auf die Matte gepinnt.
Der Beifall und die Noah Rufe dominieren für drei Minuten die Atmosphäre in der Halle. Der fünfte Kampf findet zwischen Rolf und Uwe Hinrichs statt. Rolf, der offensichtlich gut in Form ist, schultert den Uwe in der dritten Runde und steht jetzt mit mir Punktgleich mit ebenfalls sechs Punkten da. Jetzt ist eine Pause von dreißig Minuten.
Nach dem ich kurz pinkeln war, gehe ich die Treppe rauf zur Zuschauertribüne, ich habe meinen Trainingsanzug angezogen.

Rolf, der wohl auf mich gewartet hat, schließt sich mir an und meint: „Ich schau mir mal deinen Fanblock aus der Nähe an, darf ich?“

„Von mir aus“, sage ich.

Oben werden wir lautstark begrüßt und ich geh kurz zu Papa und dann zu Rico und setze mich neben ihn. Rolf steht bei uns, mit dem Rücken am Geländer und blickt aufmerksam zu den Jungs und Mädels hin, die mich so toll angefeuert haben.

Paul sagt zu ihm: „Komm her, setz dich, hier ist noch Platz“, und rutscht ein Stück näher zu Rico rüber.

Ich unterhalte mich leise mit Rico, über den Kampf und wie es gleich weitergeht. Unbewusst hören wir auch was Paul und Rolf miteinander sprechen. Paul fragt ihn aus, wie lange er schon ringt und wie alt er ist, ob er noch zur Schule geht und wo er wohnt und Rolf erzählt und fragt auch seinerseits Paul aus, der sich aber in den wesentlichen Dingen ziemlich bedeckt hält.

„Rolf“, sag ich nach zwanzig Minuten, auf die Uhr schauend, „wir müssen wieder runter.“

Meine Hand streichelt zart und unauffällig über Ricos Bein, bevor ich aufstehe und mit Rolf im Schlepptau zurück nach unten gehe zum nächsten Match. In fünf Minuten beginnt der nächste Kampf zwischen mir und Jens und wir beide ziehen unsere Trainingsanzüge aus und machen uns bereit.
Jens hat gegen Felix gewonnen und gegen Rolf verloren und wenn ich hier am Ende gewinnen will, muss ich ihn schlagen. Dass ich das will, daran lasse ich von Anfang an keinen Zweifel und ich gebe mir alle Mühe, schaffe es aber erst in Runde drei, ihn in eine gefährliche Situation zu bringen und die entscheidenden Punkte zu machen.

„Sieger nach Punkten, Noah Schroer“, sagt der Kampfrichter, dabei meinen Arm hoch hebend am Schluss und wieder Applaus und Noah-Rufe von der Tribüne
.
Als nächstes muss Uwe gegen Felix ran, die sind beide etwa gleich stark und die Tagesform wird wohl Ausschlag gebend sein in diesem Kampf. Letztendlich gewinnt Felix nach Punkten, nach dem er den Uwe in Runde drei in eine gefährliche Situation bringen konnte.
Jetzt kommt eigentlich schon eine Vorentscheidung, nämlich der Kampf zwischen Rolf und mir. Wenn ich gegen Rolf gewinne, bin ich erster schon vor den letzten beiden Kämpfen, wenn Rolf gewinnt, wird er im letzten Kampf Felix auch schlagen, da bin ich sicher. Also geht es jetzt für mich um alles oder nichts und mal sehen, wie es läuft.
Von Beginn an geben wir beide alles und kurz vor Schluss der Runde passiert es, ich führe nach Punkten vom Gefühl her, dass er mich in eine gefährliche Situation bringt und die Runde so für sich entscheidet.
So ein Scheiß, jetzt muss ich alles auf eine Karte setzen in der nächsten Runde. Laute Anfeuerungsrufe treiben mich voran und dann habe ich ihn in einer gefährlichen Situation, eine Schulter von ihm hab ich auf der Matte, die andere hält er mit aller Kraft hoch und versucht, aus meinem Griff zu entkommen.

Meine Augen bohren sich in seine und dann sag ich leise: „Du hast das Höschen geklaut, du bist schwul, Rolfi.“

Für eine Schrecksekunde lässt seine Spannung nach und ich drück blitzschnell die zweite Schulter auf die Matte. Der Pfiff ertönt…gewonnen. Ich will mich erheben, aber er hält mich fest , guckt mich ängstlich an.

„Wir reden später, Rolf“, sag ich, „ich bin keine Petze, also nach her.“

Er lässt mich los und ich geh, immer noch von Applaus begleitet, in die Umkleide. Ich weiß nicht, ob die restlichen Kämpfe noch stattfinden in unserer Klasse, weil mich keiner mehr mit Punkten ein oder überholen kann.
Vielleicht war das nicht so fair, das mit dem Höschen, aber er ist erst sechzehn und kann noch zweimal teilnehmen in dieser Klasse. Für mich war es die letzte Chance und jetzt kämpfe ich in zwei Wochen um die Bremer Landesmeisterschaft.
Wie ich jetzt mit kriege, werden die restlichen Kämpfe doch ausgetragen. Da ich durch bin, gehe ich jetzt duschen, ich will zu Rico, zu meinem Schatz und auch wenn ich ihn noch nicht öffentlich küssen darf, will ich bei ihm sein.
Nach der Siegerehrung werde ich mit Rolf reden wie ich es versprochen habe. Er hat bestimmt jetzt Angst und das will ich nicht, notfalls oute ich mich bei ihm, mal sehen.

Rolf

Das mit dem Höschen hat mich geschockt, die Ansage, das ich schwul bin, auch. Bin ich wohl, aber außer mir weiß das keiner und ob ich das Noah gegenüber zugebe, das weiß ich noch nicht. Er hat mich rein gelegt mit der Aktion, sonst hätte er nicht so leicht gewonnen. Reden will er, mal sehen was das bringt.
Dieses doofe Höschen, hätte ich es nur gelassen, wo es war. Aber das Ding und dann schon getragen, ich konnte nicht widerstehen. Es hat geil gerochen, nach ihm und seinem echt scharfen Riesenprügel, richtig gut.
Er ist nicht unbedingt mein Typ, aber sein Pimmel, der ist echt fett. Den würde ich gern mal steif sehen und dann blasen, bis es ihm kommt. Sofort Schluss mit den Gedanken, einen steifen Schwanz im Ringerdress sieht man sofort. Das wäre mein Ende hier.
Seit etwa zehn Monaten bin ich mir sicher, das ich schwul bin, mit Mädchen läuft einfach nix. Ich hab es mit Astrid probiert, die gilt als sehr freizügig und es kam dann auch zum Sex, aber das war nicht so doll. Sie hat mit der Hand angefangen, alles war neu und aufregend und nach kurzer Zeit hab ich gespritzt, aber dann ist er einfach nicht mehr steif geworden, trotz blasen und an ihr rum fummeln.
Außer Stinkefinger und ein bisschen Spott hat es nichts gebracht und ich bin froh, das sie nichts rum erzählt hat.

Zwei Tage darauf hat sie mir ein Heft geschenkt mit schwulen Sexbildern und hat gesagt: „Probiere es mal damit, das klappt bestimmt und wenn du wen zum Reden brauchst, du hast ja meine Nummer.“

Seit dem verbindet uns eine sehr gute Freundschaft und sie hat mir sehr dabei geholfen, mich auch so zu akzeptieren. Zu Hause kann ich es gar nicht einschätzen, wie ein Outing an kommen würde. Raus schmeißen wird Mama mich wohl nicht, direkt schwulen feindlich ist sie nach meiner Einschätzung auch nicht.
Ich habe noch eine Schwester von dreizehn, die eventuelle Enkelfrage stellt sich also auch nicht direkt, aber ich bin einfach unsicher und zur Zeit eh solo, also kein Grund fürs Outen. Papa kenne ich so gut wie gar nicht, der ist wohl weg, als ich vier war, mit einer anderen Frau ist er nach Kanada, hat Mama und uns Kinder einfach so sitzen lassen.
Wir sind dann zu Opa und Oma nach Bremen gezogen, wo Opa eine größere Tischlerei betreibt. Mama hat dann in der Firma im Büro mit gearbeitet, während wir bei der Oma waren. So hat es uns an nichts gemangelt und eigentlich sollte ich aufs Gymnasium, was ich aber nicht wollte und wahrscheinlich auch nicht geschafft hätte.
Tischler wollte ich schon mit Neun werden und jetzt werde ich es auch, und Opa ist so froh, dass er einen Nachfolger bekommt irgendwann. Das Heft von Astrid ist längst entsorgt, Anregungen und Erkenntnisse im Internet sind leichter und besser zu nutzen, als ein paar Bilder, die nach dem zehnten Mal anschauen auch nicht mehr so prickelnd sind, wie ein paar tausend verschiedene Videos im Internet.
Die Ausbildung zum Möbeltischler, die ich im vorigen Jahr angefangen habe und das Ringen, mein einziges echtes Hobby, fordern viel Zeit, so dass es bis her noch nicht zur ernsthaften Suche nach einem eventuellen Partner gekommen ist. Ein paar Chatbekanntschaften, die aber meist nur wen zum vögeln suchen, waren auch eher ernüchternd.
Seit dem Höschen Kommentar auf der Matte bin ich unkonzentriert und mit den Gedanken woanders, als ich zu meinem letzten Kampf aufgefordert werde. Es geht gegen Felix, den ich bisher immer besiegen konnte, wenn wir gegeneinander gekämpft haben im Training. Dieses mal ist mein Kampfgeist eher halbherzig, die Angst auf die Reaktionen der Sportkameraden sitzt im Hinterkopf und auch das kommende Gespräch mit Noah lenkt mich ab, so verliere ich nach Punkten gegen Felix, der sich natürlich sehr freut.
Zwei Siege und zwei Niederlagen, ich hatte mir eigentlich mehr vorgenommen, aber Noah hat mich total überfahren mit dem Höschen. Das war ja keine Frage, sondern eine klare Ansage, dass ich die Hose geklaut habe.

In seinem Griff und mit der Behauptung: „Du bist schwul“ habe ich wohl auch so gewirkt, als wäre es so und deswegen kam auch kein Widerspruch von mir.

Ich hatte regelrecht Panik und das hat er wohl auch richtig gedeutet. Jetzt im nach hinein wäre Lügen wohl wenig erfolgreich. Ich muss mich darauf verlassen, das er nicht petzt. Mal sehen, wie sich das entwickelt nach dem Gespräch. Trotz seiner Zusicherung, nichts zu verraten und obwohl er nicht der Typ ist, der andere in die Pfanne haut, habe ich ein bisschen Angst davor, das es jetzt irgendwie rauskommt.
Jetzt geh ich erst mal duschen, dann sehen wir weiter. Mit gemischten Gefühlen trotte ich dem Felix hinter her, der sich freut, gegen mich gewonnen zu haben.

Paul

Noah war in der Pause hier oben bei uns auf der Tribüne und bei ihm war ein Teamkollege, den er als Rolf vorgestellt hat. Nach dem Noah sich zu seinem Rico gesetzt hat , stand Rolf ein bisschen verloren am Geländer.
Ich hab ihm dann gerückt und einen Platz angeboten und er hat sich neben mich gesetzt. Er sieht gut aus, ist so blond wie Ole und hat auch die Statur wie dieser, er gefällt mir, der Rolf. Bei meinem Glück ist der aber wohl nicht schwul und wenn doch, nicht mehr allein, so wie der aussieht.
Wir fragen uns ein bisschen aus, er wird in der nächsten Woche am achtzehnten Juni sechzehn Jahre alt und macht eine Ausbildung als Tischler. Am ersten August beginnt sein zweites Lehrjahr und er wohnt und arbeitet hier in Bremen.
Der geht mir echt gut ab, der Junge, aber ich kann ja schlecht fragen, ob er schwul ist. Ich war mir mit sechzehn da noch absolut sicher, heterosexuell zu sein, was anderes stand gar nicht zur Debatte. Das sieht jetzt wahrlich anders aus und Rolf, ja, der gefällt mir ausnehmend gut. Ich habe auch ein wenig von mir erzählt aber nichts, was auf mein Schwul sein hindeutet.
Noah hat gewonnen, als er Rolf besiegt hat. Zuerst sah es nicht so gut aus für Noah, aber dann hat er Paul geschultert, wie das heißt und dann haben sie sich irgendwas zugeflüstert, die beiden und ich hatte den Eindruck, das Rolf Noah am Aufstehen gehindert hat. Den letzten Kampf hat Rolf dann nach Punkten verloren, er war unkonzentriert und viel schlechter, als in den Kämpfen davor.
Vielleicht kommt er ja nach der Siegerehrung mit Noah noch mal hier hoch, dann frag ich ihn einfach, was los war im letzten Kampf. Komisch, das ich mich jetzt so für ihn interessiere, na ja, ich hoffe, das er vielleicht auch schwul ist. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Den würde ich schon mögen.

Jerome

Alle Kämpfe sind vorbei und jetzt kommt die Siegerehrung in den einzelnen Klassen. Noah hat souverän gewonnen und sich so für die Landesmeisterschaften in zwei Wochen qualifiziert. Bei seinem dritten Kampf sah es kurzzeitig mal kritisch aus, dann hat er aber doch gesiegt gegen den Jungen, mit dem er vorher in der Pause hier oben war und der sich mit Paul unterhalten hat.
Onkel Ulf hat gesagt, das wäre der Rolf Junghans und der wäre auch ein guter Ringer. Die Teilnehmer kommen jetzt in Trainingsanzügen zurück in die Halle und stellen sich auf. Die jeweiligen Platzierungen werden bekannt gegeben und die Sieger in den einzelnen Klassen treten vor und bekommen eine Art Medaille umgehängt.
Damit ist die Vereinsmeisterschaft der Jugendlichen offiziell zu Ende und die Teilnehmer für die Landesmeisterschaften stehen fest. Papa fragt, was wir denn noch vorhaben heute und da wir nichts Besonderes vorhaben, ruft er irgendwohin an und spricht dann mit Ulf. Dann winkt er Kai und spricht kurz mit ihm.
Kai nickt und geht dann Richtung Treppe. Papa telefoniert schon wieder und als er fertig ist, winkt er mich zu sich.

„Kai holt Mama , Irene, Oma und Frieda ab und bringt sie zum Hilton. Die machen einen Raum für uns fertig und dann essen wir was zusammen dort und trinken einen auf den Sieger“, sagt er zu mir.

„Toll“, sag ich, „wann fahren wir los?“

„Wenn Noah umgezogen ist“, sagt er.

Als Noah kommt, hat er den Rolf dabei und redet mit Ulf. Der wieder redet mit Papa und dann wieder mit Noah und Rolf. Alle nicken und lächeln sich an, scheinbar sind alle Unklarheiten beseitigt.

Noah

Nach der Siegerehrung gehen wir in die Umkleide und ziehen den Trainingsanzug aus und unsere normalen Kleider wieder an. Rolf weicht nicht von meiner Seite, sieht mich immer wieder fragend an, aber hier, jetzt vor den anderen, kann ich ja unmöglich mit ihm reden.

Dann sagt er: „Kann ich vielleicht mit euch mitfahren, ihr fahrt doch bei uns in der Nähe vorbei. Meine Mutter kann jetzt nicht her kommen und mit dem Bus, das ist kompliziert und dauert Sonntags ewig.“

„Ich frag Papa, ob er dich mit nimmt, ich schlafe heute bei Freunden in Bremerhaven“, sag ich, „geh einfach mit hoch, wenn wir fertig sind hier.“

„OK, Danke“, sagt er und als ich losgehe, folgt er mir.

Als ich oben Papa frage, ob er Rolf mit nehmen kann, sagt er, das wir alle noch ins Hilton fahren und dort etwas essen und einen auf meinen Sieg trinken.

„Ich rede mal mit Carl August, Rolf kann doch mitkommen, wenn er will“, sagt Papa, „auf einen mehr oder weniger kommt es ja bei so vielen auch nicht mehr an.“

So wie ich Onkel Carl August kenne, ist das kein Thema und Papa sagt dann auch: „Rolf kommt mit, wenn er will und kann später mit mir und deiner Mutter mitfahren, ich bringe ihn dann zu Hause vorbei.“

„Toll“, sag ich und schaue Rolf an.

Der nickt zufrieden und sagt „Danke, das ist sehr freundlich. Ich ruf dann nur zu Hause an und sag Oma, das es später wird.“

Er nimmt sein Handy und geht ein Stück zur Seite. Paul, der ihn wohl jetzt erst gesehen hat geht zu ihm hin und als er das Handy wegsteckt, sprechen sie zusammen. Zusammen kommen sie dann zu unserer Gruppe zurück.
Jeromes Papa sagt jetzt kurz, was wir machen und wir gehen runter, um uns auf die Autos zu verteilen. Heiner und Marie fahren mit dem Roller gleich los ins Hilton. Ich, Enrico, Rolf und Paul fahren mit Papa, Sergej, Jerome, Ole und Frank sowie Mike, nehmen im Kombi Platz und der Rest muss in den Achter, in den ja sieben plus Fahrer passen.
Martin voraus fahren wir alle ins Hilton zum zweiten Mal innerhalb vierundzwanzig Stunden. Auf dem Parkplatz steht schon Kai mit dem SUV, in dem Mama, Tante Lis und die beiden älteren Damen auf uns warten. Alle gemeinsam gehen wir nun ins Hotel und durch ins Restaurant, wo ein Nebenraum für uns bereit ist.
Rolfs Augen wandern umher und er guckt interessiert, wer sich zu wem setzt und da wir ja jetzt nicht mehr in der Öffentlichkeit stehen, ist es auch mit übermäßiger Zurückhaltung, was gegenseitige Berührungen oder sogar ab und an ein Küsschen angeht, vorbei.
Rolf sitzt mit Paul mir und Enrico gegenüber und so langsam Dämmert es bei ihm, das er nicht der einzige Schwule hier im Raum ist. Er schaut mir in die Augen und dann immer von mir zu Rico und zurück und sein Blick ist eine einzige Frage.
Ich nicke leicht und lächle ihn an und er bekommt wohl vor Aufregung gerade ein bisschen Farbe.

Dann stupst er Paul mit dem Ellenbogen an und sagt: „Paul, sag mir mal bitte, wer hier mit wem zusammen ist.“

Paul guckt mich an und als ich nicke, erzählt er Rolf, wer mit wem zusammen ist. Rolf hat dabei ganz rote Ohren bekommen und schaut sich immer wieder die einzelnen Paare an.

Dann kehrt sein Blick zu mir zurück und er sagt: „Reden, jetzt“.

Ich werde ihn nicht länger hinhalten können und steh auf.

Zu Rico gebeugt sag ich: „Schatz, wenn die Bedienung kommt, ich hätte gern ein Bier und ein Rumpsteak mit Pommes und Salat und die Majo nicht vergessen. Ich muss mal ein paar Minuten mit Rolf reden, wir gehen nach vorn in die Lobby. Falls das Essen kommt und ich noch nicht da bin, kannst du uns ja holen.“

Ich gebe ihm einen Knutscher auf die Wange und frage Rolf, was er essen und trinken will. Er möchte das gleiche wie ich und ich bitte Paul darum, für Rolf mit zu bestellen. Dann gehen wir raus in die Lobby und setzen uns in zwei nebeneinander stehende Ledersessel. Er schaut mich wartend an und ich überlege, wo ich anfangen soll.

„Also, Rolf“, fang ich an, „zuerst mal Sorry, weil ich dich auf der Matte abgelenkt und dann gepinnt habe. Für mich ist das dieses Jahr die letzte Chance, Landesmeister zu werden, du hast noch zwei Jahre Gelegenheit.
Die Ansage, das du schwul bist, war eine Vermutung, von der ich aber glaube, das sie zu trifft. Mittlerweile hast du ja bestimmt erfasst, das einige der Jungs da drin auch schwul sind und auch zusammen. Ich bin seit einer Woche total in Enrico verknallt und er in mich. Zu Hause bin ich seit zehn Monaten out und bei Jerome und seinen Freunden ist das auch so, dass sie zu Hause out sind und unsere Eltern stehen hinter uns.
Paolo, Enricos Zwillingsbruder und Jeromes Schwester Natascha sind auch zusammen gekommen in dieser Woche und der Torsten und die Sigrid probieren es auch wohl mit einander. Jerome liebt Sergej, Ole ist mit Frank zusammen, Dirk und Mike sind ein Paar und Wolfi und Kevin sind auch unzertrennlich. Zu guter Letzt noch die beiden Fahrer, Martin und Kai, die den Kevin adoptieren, die sind auch schon fünfzehn Jahre zusammen. Schwul sein ist in diesem Kreis hier normal und jeder kann so sein, wie er will.“

„Was ist mit Paul?“, will er wissen.

„Frag ihn einfach“, sag ich, „mir scheint, dass er dich gut leiden kann. Wenn ich richtig liege, wird er dir von sich erzählen. Er hat einige schlimme Sachen hinter sich, aber das soll er dir schon selber erzählen.“

„Was ist denn, wenn sie es im Verein raus kriegen, das wir beide schwul sind?“, fragt er, nun wieder etwas ängstlich.

„Wir werden zunächst nichts sagen“, sag ich, „erst wenn die Landesmeisterschaft vorbei ist, werde ich zunächst allein, mit dem Trainer reden. Je nachdem, wie das ausgeht, kannst du dich ja dann entscheiden, was du machen willst, aufhören, oder weitermachen, outen oder nicht.“

„OK, das mache ich dann so“, sagt er, „zuerst muss ich es wohl mal zu Hause sagen, ich weiß nicht, was Opa und Oma sagen, Mama wird mich nicht raus schmeißen, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher.“

„Komm, lass es fürs erste gut sein, wir gehen rein, was essen“, sag ich und steh auf.

„Es geht mir jetzt besser“, sagt er, „jetzt, wo ich weiß, dass ich nicht der einzige schwule Ringer bin.“

Das kann ich nur zu gut nach vollziehen. Wir kommen gerade richtig, denn das Essen kommt und wir können gleich loslegen. Das Bier hat schon fast keinen Schaum mehr, aber das macht nichts, getrunken wird es trotzdem.

Rico streicht über meinen linken Oberschenkel und fragt: „Alles geklärt jetzt mit ihm?“

„Fürs erste denke ich schon“, sag ich und widme mich dem Steak und den Pommes.

Paul

Rolf ist mit Noah nach draußen in die Lobby, hat mir Enrico auf mein Nachfragen hin gesagt. Sie kommen gerade rechtzeitig zurück denn fast gleichzeitig kommen die bestellten Gerichte und es wird ruhiger an der doch relativ großen Tafel.
Die Erwachsenen sitzen an dem einen Ende alle beieinander, auch Martin und Kai und mich wundert es schon, dass das hier so selbstverständlich ist, aber diese Familie ist halt schon was Besonderes.
Ulli soll übrigens morgen früh aufwachen und mit Martin und Ole fahre ich dann hin. Ich werde zuerst mal dort bei ihm bleiben, während Martin und Ole hier nach Bremen auf die Baustelle fahren und mich dann auf dem Rückweg wieder abholen kommen.
Rolf sitzt jetzt kauend neben mir und ab und zu begegnen sich unsere Blicke, und schnell guckt er dann wieder wo anders hin. Seit er mit Noah gesprochen hat, wirkt er ruhiger auf mich. Nach dem Essen werde ich ein bisschen mit ihm reden, er gefällt mir immer besser und ich hoffe ja immer noch, das er vielleicht doch schwul ist.
Eine Bedienung kommt und fragt, ob noch was zum trinken fehlt und ich bestell mir noch ein Bier. Rolf will noch eine Cola uns Noah und Enrico auch. Heute Abend fahren alle nach Hause zum schlafen, Noah fährt glaub ich mit zu Enrico, obwohl der ja morgen im Hilton schaffen muss, wohl aber erst um zehn, glaub ich. Wie Noah das mit der Schule hinkriegt, weiß ich nicht.

Ich sage zu ihm: „Wenn ich das richtig mit bekommen habe, bleibst du heute Nacht bei Enrico. Es wäre doch praktischer, wenn ihr in Bremen bei euch bleiben würdet. Rico könnte doch auch von euch aus ins Hilton und du bräuchtest nicht von Bremerhaven nach Bremen so früh.“

„Ich hab es halt so versprochen“, sagt er, bevor er ein Stück Fleisch in den Mund schiebt.

Enrico, der zugehört hat, sagt jetzt: „Paul hat recht, wenn wir bei dir bleiben, kannst du länger schlafen und wir brauchen beide kein Fahrgeld aus zu geben, aber ich weiß ja nicht, ob deinen Eltern das recht ist.“

Noah schluckt den Bissen runter, spült mit Bier nach und schaut dann Rico an.

„Sie werden nichts dagegen haben, im Gegenteil, Mama macht sich sorgen, wenn ich so früh mit dem Zug kommen muss“, sagt er, „ihr wäre es lieber, wenn wir bei uns bleiben heute Nacht.“

„Dann sag ihr nachher Bescheid“, sagt Enrico, „dann machen wir das. Am Wochenende schläfst du dann bei uns.“

Wir sind fertig mit Essen und die Teller sind abgeräumt.

„Hast du Lust auf einen Spaziergang rund ums Haus?“, frag ich Rolf.

Der schaut mich etwas überrascht an, nickt aber dann und sagt :OK, warum nicht“, und er steht auf.

Noah zwinkert ihm zu, was immer das heißen soll und er folgt mir durch die Lobby nach draußen.

Wir gehen nebeneinander und ich frage ihn: „Ich habe Noah und dich bei eurem Kampf genau beobachtet. Was hat er gesagt, bevor er deine Schulter runter auf die Matte gedrückt hat, was er ja vorher nicht geschafft ha?“

Er bleibt stehen, wird rot und fragt: „Du willst das echt jetzt wissen, man, oder. Eigentlich ist das ja viel zu persönlich.“

„Trau dich einfach“, sag ich, „ich petze nichts, alles was wir hier reden bleibt unter uns.“

Er schaut mir in die Augen.

„Ich gebe dir mein Ehrenwort und du darfst mich auch alles fragen, was du wissen willst“, sag ich.

„Noah hatte am Dienstag im Training so ein geiles, rotes Unterhöschen an von Calvin Klein, Ratten scharf war das. Als alle beim Duschen waren, hab ich das Höschen geklaut und mit genommen. Da alle außer mir beim Duschen waren, hat er richtig vermutet, dass ich es genommen habe, denn mit mir war nur noch Richard dabei, als er das Höschen ausgezogen und in seinen Rucksack gemacht hat. Auf der Matte hat er gesagt, du bist schwul, du hast das Höschen geklaut und ich bin echt erschrocken. Dann hat er mit einem Ruck meine Schulter auf den Boden gedrückt und ich hatte verloren.“

Wir gehen jetzt weiter und ich frage: „Bist Du?“

Leise kommt es: „Schwul, ich glaube ja.“

Ich schau ihn an, er ist rot geworden.

„Ich auch“

„Was?“

„Ich bin auch schwul, ich wollte es nur nie wahrhaben“, sag ich.

„Verarsch mich nicht, Paul“, sagt er.

„Tu ich echt nicht“, sag ich.

Zunächst gehen wir schweigend weiter. Dann fange ich an, zu erzählen, von Ole, von der Schule, von zu Hause und auch von Papa und seinen Prügeln. Vom Krankenhaus, von Remmers und der Oma, von Allem und zuletzt von Ulli.

Wir haben uns auf eine Bank gesetzt und er hat dann meine Hand ergriffen, sie gedrückt und dann gestreichelt und immer wieder gesagt: „Das tut mir so leid für dich, Paul“, und „oh, mein Gott.“

„Es ist vorbei, Gott sei Dank“, sage ich, „Remmers haben so viel für mich getan und es geht mir wieder ganz gut. Im August ziehen wir alle in eine WG hier in Bremen und gehen zur Uni. Ich studiere Maschinenbau, auch das hat Herr Remmers ermöglicht.“

„ Schön, das es dir wieder gut geht und auch dein Bruder wieder gesund wird. Mein Vater ist mit einer anderen Frau nach Kanada und hat Mama, meine Schwester und mich sitzen gelassen. Ich lerne Tischler, Möbelbau hauptsächlich“, sagt Rolf, „mein Opa, bei dem wir auch wohnen, hat eine große Schreinerei hier in Bremen, ich lerne aber in einem anderen Betrieb, Opa wollte das so.“

Ich schau ihn an und er mich.

„Du gefällst mir gut, Rolf“, sag ich, „ich möchte mit dir befreundet sein und wenn es klappt, vielleicht auch mehr. Ich habe aber überhaupt keine Erfahrung mit mehr als Freundschaft, kann mir das aber mit dir sehr gut vorstellen.“

„Nun, du gefällst mir auch gut Paul und ich finde dich sehr nett“, sagt er, immer noch meine Hand haltend, „ich habe auch keine Erfahrungen in dieser Richtung, hatte einmal ein wenig Handsex mit einem Mädchen, aber das ging nicht gut aus für mich. Wir können ja mal auf freundschaftlicher Basis anfangen, wir tauschen die Handynummern und E-Mail Adressen und unternehmen was zusammen, wäre das so OK für dich?“

„Ja, gerne“, sag ich und hole mein Handy raus.

Er gibt mir Seins und nimmt meins und wir tippen Namen und Nummern ein. Von der anderen Richtung kommen jetzt Paolo und Natascha, Hand in Hand, waren wohl auch spazieren, die beiden. Sie bleiben bei uns stehen und wir stehen auf und gehen mit den Beiden zurück ins Hotel.

Natascha.

Paolo und ich sind auch raus, hinter Rolf und Paul, die dann nach rechts gegangen sind. Paolo hat meine Hand genommen und mich sanft in die andere Richtung gezogen. Wenn er so neben mir geht, meine Hand hält, dann hab ich ein tolles Gefühl in mir, es geht von seiner Hand aus und kribbelt sich durch meinen Körper und sammelt sich im Bauch.
Es ist nicht einfach, es zu beschreiben, weil es so neu ist, so ungewohnt und so intensiv. Einen Teil davon spüre ich auch, wenn er nicht bei mir ist und ich intensiv an ihn denke, mir wünsche, er wäre bei mir. Mama hat gesagt, dass das so ist, wenn man sich verliebt hat und sie hat mich in den Arm genommen.
Es folgte das Gespräch über Liebe, Sex und Verhütung und Schutz, das war mir schon klar, dass das kommt. Wir waren ja schon im vorigen Jahr beim Frauenarzt und ich habe dann auch eine Pille verschrieben bekommen.
Angefangen, sie zu nehmen habe ich aber erst im März und da auch nur, weil Mama sich das so wünschte, für alle Fälle halt, obwohl ich ja gar keinen Freund hatte. Ich bin nicht so, dass ich jetzt unbedingt mit jemanden Sex gewollt hätte, also habe ich mit der Einnahme gewartet.
Jetzt ist das ganz anders, mit Paolo, ich möchte schon, dass er mich küsst und streichelt, anfasst und mich erregt. Mit ihm möchte ich das alles schon mal ausprobieren, aber erst, wenn auch er das möchte.
Ich glaube schon, dass er das möchte, aber bisher hat er neben Küssen zweimal über meine Brust gestreichelt, in bekleidetem Zustand, versteht sich. Wir sollten mal wieder alle schwimmen gehen unten, im Badekleidung sieht man mehr und unter Wasser können wir dann ja mal ein bisschen fummeln, denk ich. Dann kann ich wenigstens fühlen, das es ihn auch erregt.
Wir schlendern im Bogen um das Hotel, über den Parkplatz in die nächste Straße. Wir kommen an einem Durchgang vor bei und er zieht mich sanft da ins Halbdunkel hinein, umarmt mich und beginnt mich fordernd zu küssen, so, als hätte er meine Gedanken von eben erraten. Ich erwidere den Kuss mit der gleichen Leidenschaft und meine Hand findet den Weg unter sein Shirt und ich fahre über seine nackte Haut und reize seine Warzen.
Er schnauft in den Kuss und dann fühle ich seine Hand unter meiner Bluse auf der Haut. Er schiebt sie nach oben, fährt über meinen BH und als ich weiter küsse, mogelt sich die rechte Hand unter das textile Hindernis und seine Finger streicheln meine Haut und fahren zärtlich über meinen Nippel, der sehr schnell auf die doppelte Größe anwächst und nun wahnsinnig empfindlich auf sein Streicheln reagiert.
Ich schnaufe nicht, nein, ich stöhne gleich und das Ziehen wandert von meiner Brust runter bis zu meiner Muschi, die jetzt meint, sie müsste anfangen, feucht zu werden. So also funktioniert das und mein bisschen Restverstand lässt mich innehalten und ich nehme seine Hand und schiebe sie unter BH und Bluse raus wieder an die frische Luft.

“Nicht gut?“, fragt er leise.

„Zu gut“, sage ich, „wenn du weitermachst, stehen wir gleich nackt hier und meine Unschuld wollte ich nicht in einem Bremer Hausdurchgang verlieren, sondern im Bett mit Sekt und so was.“

„Und mit mir?“, fragt er schüchtern.

„Nur mit dir, Paolo, mit keinem sonst“, sage ich und fahre mit meiner Hand in seinen Schritt, will wissen, ob er genau so erregt ist, wie ich…ist er, ich fühle es deutlich.

„Bitte nicht reiben“, flüstert er an mein Ohr, „sonst ist die Hose nass.“

Ich muss kichern bei der Vorstellung und sage dann: „Komm, wir gehen zurück, Paolo, das war sehr schön für mich und so neu. Ich glaube, das es ab einem bestimmten Punkt nicht mehr kontrollierbar ist, bei mir jedenfalls und das will ich hier einfach nicht. Ich habe dich sehr lieb und möchte, das wir beide immer gerne daran zurück denken, an unser erstes Mal.“

„Wir müssen noch etwas warten, mit der Beule in der Hose kann ich nicht über die Straße laufen.“

Ich schaue runter und sehe, dass da der Begriff „Kleiner Italiener“ wohl eher nicht zutrifft. Schön, zu wissen, das beim Ablegen der Textilien keine Enttäuschung droht, denke ich grinsend.

„Denk an die Arbeit morgen“, sag ich, „das törnt dich bestimmt ab.“

„Wenn du noch dreimal gerieben hättest, müsste ich jetzt allein nach Hause gehen mit einem großen nassen Fleck und warten, bis es dunkel ist“, sagt er, „man, wäre das peinlich.“

Wir gehen Hand in Hand weiter, nachdem wir im Schutz der Einfahrt noch einen langen Kuss haben und die Beule sichtbar abschwillt.
Auf einer Bank sitzen Paul und der Rolf, wohl ein Freund von Noah, der heute beim Ringen war und der nach her mit uns gekommen ist. Sollte Paul der Grund dafür sein? Dann wäre der Rolf wohl auch schwul, denk ich mal.
Der sieht gut aus, ein wenig wie Ole und auch wie Noah. Für Paul würde mich das freuen, trotz der vielen Freunde um ihn rum wirkt er immer ein bisschen einsam. Wenn er einen Freund hätte, wäre das gut für sein angeknackstes Ego.
Als wir an der Bank ankommen, stehen sie auf und stecken ihre Handys weg. Paul hat ein ziemlich altes und unmodernes Handy, ich muss der Oma mal sagen, das sie ihm was Neues kauft. Zusammen schlendern wir zurück ins Hotel und eine aufmerksame Mama winkt mich zu sich.
Als ich bei ihr bin, beuge ich mich zu ihr Runter und frage sie, was sie von mir möchte.

„Am nächsten Samstag feiert ihr doch die drei Geburtstage bei uns hinten am Baumhaus. Wenn ihr zwei das möchtet, dann darf Paolo über Nacht bei Dir bleiben, allerdings nicht im Zelt, würde ich sagen.“

Ich bin sprachlos zunächst, gebe ihr mit leicht rotem Gesicht einen Kuss und hauch ein „Danke, Mama“ in ihr Ohr. Freudig erregt gehe ich zu Paolo zurück und flüstere im die Neuigkeit ins Ohr. Auch er wird ein bisschen rot und schaut eher verschämt zu Mama rüber, die aber mit Irene im Gespräch ist und wohl absichtlich nicht herschaut jetzt.
Dafür beobachtet uns nein Brüderchen um so genauer mit einem leichten Grinsen um den Mund. Viel geheim halten kann ich vor dem nichts, er kennt mich in und auswendig, war immer mein Held, mein Trost und mein Vertrauter. Einen besseren großen Bruder gibt es so schnell nicht. Ich zwinkere ihm zu und lächle ihn an und er lächelt zurück.

Paolo

Das habe ich zu Beginn unseres Spaziergangs nicht erwartet. In dem Durchgang haben wir uns befummelt. Ich wäre nicht so weit gegangen, wenn sie nicht den Anfang gemacht hätte. Dass Brustwarzen bei Männern so empfindlich sein können, hätte ich nicht geglaubt, aber jetzt weiß ich, das ich da wahnsinnig sensibel bin und geil werde, wenn sie mich da streichelt. Enrico hätte das bestimmt gewusst.
Beim Schlupf unter den BH hatte ich eigentlich mit Protest gerechnet, das Gegenteil war wohl der Fall und als sie mir nach dem Wegschieben der Hand zur Antwort gab: „Zu gut“,sagte sie dann, das sie wohl kurz davor war, alle Hemmungen über Bord zu werfen, quasi die Notbremse gezogen hat, um die Kontrolle nicht zu verlieren.
Mit mir möchte sie, nur mit mir ihr erstes Mal, das ja dann wohl auch meins ist, erleben, im Bett, mit Sekt und so…….Wahnsinn, ich bin so Happy! Und als sie von ihrer Mutter zurück kommt, sagt sie mir, das ich am Samstag in ihrem Bett schlafen darf.
Geht denn eigentlich noch mehr Glück? Ich schwebe neben ihr, streichele ihre Hand und lasse die Nachricht auf mich wirken. Oh man, verliebt sein ist ganz schön aufregend. Ich würde jetzt gern mal mein Gesicht sehen, das Strahlen meiner Augen und Enricos hoch gestreckter Daumen sagt mir, das man mir meinen Zustand wohl ansieht.
Rico fährt mit Noah heim heute und fängt morgen offiziell im Hotel hier an, um zehn soll er da sein, bekommt wohl Kleider und den Vertrag und um halb elf beginnt seine Schicht. Jerome bringt mich und vorher Torsten, der sich ungewöhnlich ruhig heute, sehr um Sigrid bemüht und wohl auch nicht umsonst, hat mir Natascha verraten.
Ich bin halt sehr froh, das Natascha mich so sehr mag und auch ich bin total verliebt in sie. Sie ist schön, schlau und sehr lieb, ein besseres Mädchen an meiner Seite könnte ich mir nicht vorstellen. Alles läuft im Moment so gut, heute Abend werde ich Mama mal anrufen und ihr erzählen, das ihre Söhne total glücklich sind zur Zeit und vor einer guten, gesicherten Zukunft stehen.
Auch ich habe Morgen meinen ersten offiziellen Arbeitstag als Geselle, ein gutes Gefühl, nicht mehr für Cent, sondern jetzt für Eurobeträge pro Stunde arbeiten zu gehen.
Zwölf fünfzig, das ist schon was, da kommt was zusammen und Ricos Gehalt, wir sind aus dem Schneider, würde ich sagen und ein Auto von dem Geld von Papa werden wir kaufen und Rico geht in die Fahrschule.
Alles in trockenen Tüchern, Wohnung, Job und jetzt noch verliebt……einfach Wahnsinn.

Enrico

Paolo war mit Natascha raus und sitzt jetzt strahlend wie ein Honigkuchenpferd neben ihr, offensichtlich läuft das jetzt richtig gut für die beiden. Das freut mich besonders für meinen Bruder, der in der Vergangenheit oft seine Interessen zurück gestellt hat, zu Hause geblieben ist, um mir gegen Papa bei zu stehen. Er hat ein großes Herz, ist lieb und Natascha wird schon noch merken, was für einen Schatz sie mit ihm gefunden hat.
Morgen geht der Job richtig los, ich freue mich drauf, auch auf die Kollegen dort, die haben gestern auf mich einen guten Eindruck gemacht, vor allem Josch, aber das liegt wohl daran, dass wir den ganzen Tag zusammen gearbeitet haben. Auch den Herrn Meinle finde ich gut, er schreit nicht rum und hilft einem, wo er kann.
Noahs Papa hat ihm gewunken und mein Schatz geht hin zu ihm. Als er zurück kommt, geht er zu Rolf, sagt was zu ihm und kommt dann zu mir.

„ In zehn Minuten fahren wir nach Hause, hat Papa gesagt“, sagt er zu mir, „die anderen fahren auch dann heim.“

„Gut“, sag ich, „wann musst du morgen früh raus aus dem Bett?“

„Um halb sieben steh ich immer auf, dann mache ich mich in Ruhe fertig, frühstücke mit Mama und fahre um halb acht mit dem Roller in die Penne“, sagt er, „in zehn Minuten etwa bin ich dort. Du kannst ja noch länger schlafen, wenn du willst, du musst dann Mama nur sagen, wann sie dich wecken soll, das du pünktlich in der Firma bist.“

„Ich stehe mit dir auf, Noah und gehe dann später vielleicht zu Fuß ins Hotel“, sag ich, „das kann doch nicht soweit sein.“

„Da läufst du etwa eine dreiviertel Stunde“, sagt er, „es fährt aber auch ein Bus, eine Straße weiter ist eine Haltestelle. Du musst einmal umsteigen. Ich habe zu Hause einen Plan, den zeig ich dir nach her.“

„OK, aber ich habe ja Zeit, kann gut zu Fuß gehen dorthin“, sag ich.

„Mama kann dich auch hinfahren, sie hat einen Polo, sie macht das bestimmt gern.“, sagt er.

„Ich will ihr keine Umstände machen“, sag ich, „sie muss sich eh erst mal daran gewöhnen, dass ich öfter bei dir aufschlage. Ich hoffe, sie kommt klar damit, so richtig glücklich war sie mit meiner Anwesenheit am Samstag nicht, das hat mir der Vorschlag mit dem Gästezimmer gezeigt.“

„Ihr Vater ist Pfarrer und sie ist ein bisschen konservativ, vor allem, wenn es um Sex, speziell im Zusammenhang mir geht“, sagt er, „Papa ist da anders und letztendlich schließt sie sich dann doch seiner Sichtweise an. Das dauert halt etwas bei ihr, aber das kommt. Sie ist schon eine tolle Mama, ein bisschen ängstlich, aber sonst voll OK und sie wird dich mögen, vielleicht manch mal mehr, als es dir lieb ist, warte es ab.Wenn sie dich denn mal in ihre Küche lässt, dann bist du so gut wie adoptiert.“

Kevin

Das Ringen war ganz interessant, ich war noch nie auf so einer Sportveranstaltung und die Jungs da in ihren geilen Anzügen da so im Clinch zu sehen, die Muskeln angespannt und den Arsch hoch gestreckt, sehr anregend.
Den ein oder anderen Griff werde ich mit Wölfchen heute Abend mal üben, aber ohne Dress, nackig auf dem Bett bei ihm. Wir schlafen heute bei ihm, fahren früher als Sergej, der morgen mit der Prüfung anfängt.
Die ist zuerst ab neun Uhr bei der Industrie und Handelskammer, so dass ich allein ins Hilton muss. Er fährt wohl mit dem Auto hin morgen, wie das dann die Woche weiterläuft, können wir erst morgen klären, wenn Sergej zurück ist. Jeromes Abitur beginnt wohl jetzt auch am Dienstag und geht über die ganze Woche hin.
Mittwoch fliegen Joh und Jo, wie ich jetzt immer sage, nach Manila und gehen dort an Bord der reparierten MS Europa. Sie wollen beide noch am Dienstagabend bei Remmers vorbeikommen auf ein Abschiedsbier.
Das war Carl August Idee gewesen, er meinte, das wäre besser, als wenn alle zu Jo in die doch eher zu kleine Wohnung gekommen wären. So kommen alle um neunzehn Uhr zu Remmers, um sich von den beiden zu verabschieden.
Mein Wolfi sitzt neben mir und hält sich an meiner Hand fest und streichelt ab und zu wieder über sie. Er hätte jetzt bestimmt auch gern mehr Nähe und ein paar Streicheleinheiten woanders und das werden wir heute auch zur Genüge noch hinkriegen.
Freitagabend war es spät, nach der Wohnungseinweihung, gestern nach dem Almauftrieb auch kein Sex mehr, aber heute, da geht was, das steht fest.

„Ich freue mich auf deinen Schwanz“, flüstere ich ihm jetzt einfach mal ins Ohr.

Als Antwort fährt er mir in den Schritt und drückt meinen schlummernden Kameraden, der da ruhig auf dem Sack liegt im wahrsten Sinne des Wortes.

Torsten, der neben mir sitzt, sagt leise: „So schlimm? Aber hier doch nicht, Jungs, was sollen denn die Leute sagen“

Er grinst fies in unsere Richtung und Wolfis Hand verschwindet von meinem Teil. Noahs Eltern, er und Rico und der Rolf verabschieden sich nun und verlassen den Raum. Auch Remmers geben das Signal zum Aufbruch und wir gehen zu den Autos und fahren heim.
Jerome bringt Torsten heim, dann Sigrid und Paolo, Natascha fährt da auch mit. Sergej fährt Ole und Frank und auch Mike und Dirk nach Hause und kommt dann heim. Martin fährt den Achter mit den Erwachsenen und wir, Wolfi, Paul und ich fahren mit Kai im SUV und Kai lässt uns bei Wolfi raus.

Noah

Nach dem wir Rolf raus gelassen haben, fährt Papa heim und um halb acht sind wir dann zu Hause. Ich packe den Rucksack aus, mache das Sportzeug in die Wäsche und geh dann mit Rico hoch i mein Zimmer, um den Rucksack für die Schule zu packen.
Ich mache den Fernseher an und Rico zappt, bis er was von der WM gefunden hat. Es ist ein Zusammenschnitt der letzten Tage, ich höre nur mit halbem Ohr hin, suche zusammen, was ich morgen brauche und lege auch noch die Kleider für morgen raus.
Um halb Neun beginnt das nächste Spiel, aber da habe ich jetzt keinen Bock drauf, weil ich Bock auf Rico habe, mit im Kuscheln und schmusen will und soo. Wie soo aussehen soll, darüber denke ich gerade nach. Bin mir nicht sicher, wie weit ich bereit bin zu gehen. Da ich keine Erfahrungen habe, werde ich ihn einfach bitten, mir zu erklären, wie das genau funktioniert mit dem Ficken, auf was es ankommt und was es an Vorbereitungen gibt.
Ein bisschen haben Jerome und Sergej ja schon durchblicken lassen, aber so richtig weiß ich eigentlich nichts. Er hat die Fernbedienung und ich setzt mich dicht neben ihn.

„Wer spielt denn um halb neun?“, frage ich ihn.

„Italien gegen Paraguay“, sagt er.

Oh Weh, Italien… das will er bestimmt unbedingt sehen.

„Geh noch schnell Duschen“, sag ich , nach her ist es zu spät.

„Gute Idee“, sagt er und zieht sich aus, in seinem blau weiß karierten Webboxer läuft er ins Bad.

Ich habe schon eine Idee, wie ich ihn vom Fußball abhalte. Ich hole zwei von meinen neuen Höschen, einen knappen Slip in Rot aus sehr dehnbarem Material, der wird ihm passen und einen , ebenfalls dehnbaren, eng anliegenden gelben Hippster, der meinen Schwanz lediglich gelb färbt, seine Konturen und die Größe aber deutlich zeigt. Wenn das nichts hilft, dann weiß ich es nicht. Den Fernseher mach ich aus.
Ich stelle eine Duftkerze auf den Nachtschrank und decke das Bett auf und schaue, ob genug Tempos in der Schublade liegen. Das Deckenlicht dimme ich, so dass es nicht so hell ist im Zimmer.

Als die Badtüre sich öffnet, kommt er, das Handtuch um den Bauch geschlungen, raus und sagt: „Noah……oooh.“

Jetzt hat er mich in dem Höschen gesehen und pfeift durch die Zähne.

„Hier, eine frische Unterhose“, sag ich und werfe sie ihm zu.

Um die Hose zu fangen, muss er das Handtuch los lassen uns sich nach oben recken. Das Handtuch rutscht herunter, bleibt kurz an seinem bereits erwachten Pimmel hängen und fällt zu Boden. Das Höschen in der Hand, steht er nackt und erregt vor mir, ein bisschen dunkler im Gesicht und selber überrascht.
Mit zwei Schritten bin ich bei ihm, umarme ich und sag in sein Ohr: „Mein Gott, du weißt gar nicht, wie schön du bist, Rico. Du bist der schönste Mann, den ich in meinem Leben gesehen habe und höchstens Paolo kann dir das Wasser reichen.

„Also kein Fußball heute, oder?“, nuschelt er an mein Ohr.

„Intensiv kuscheln mit Noah wäre dir Alternative“, nuschele ich zurück.

Mir über den Po streichelnd nuschelt er: „OK, angenommen.“ und gibt mir einen Kuss.

Sein Schwanz stößt laufend gegen meinen Oberschenkel und ich sage: Zieh das Höschen an, wenn du deinen Steifen quer vor den Bauch legst, passt das.“

„Lohnt sich das anziehen denn überhaupt?“, fragt er.

„Ja, „ sag ich, „ich will ja auch was zum auspacken haben.“

Er kichert und zieht das Höschen an. Es sieht geil aus, der knackige Po in dem roten Teil und vorne die quer liegende Latte, ich bin ganz heiß auf ihn.

„Was hast du denn vor?“fragt er, als ich ihn auf die Arme nehme und zum Bett trage, „alles, außer Ficken und nicht nur einen Schuss“, sag ich, „zum Ficken bin ich wohl noch nicht bereit, will erst mal alles andere austesten. Auch muss ich erst mal passende Kondome besorgen, Gel und vielleicht noch ein paar Spielzeuge, Jerome muss mich mal beraten.“

„Dann bring mich in dein Bett, mein kleiner Lustmolch“, sagt er an mein Ohr, was ich mir nicht noch mal sagen lasse.

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