Traumschiff – Teil 57

Alltag…..Volker……Klinik…….Love is Love auf See…….Pläne

Ole

noch Dienstag, der 15.Juni 2010

Auf dem Bau geht es zügig voran und alles nimmt Gestalt an. Die Heizungsanlage ist komplett montiert, neue Fenster überall und die Leute sind beim Innenputz und beim Verfliesen in den Bädern und in der Küche. Alles ist im Zeitplan und es sieht jeden Tag besser aus.

Die ziemlich regelmäßigen Trinkgeldzuwendungen machen sich echt bezahlt, es ist bis jetzt nichts gravierendes schiefgelaufen. Nächste Woche wird der Außenputz aufgebracht, das macht die Firma von Mike´s Vater. Wenn innen der Putz trocken ist werden die Türen eingesetzt und die Küche kann dann auch montiert werden.
Um halb eins verlassen wir die Baustelle wieder und fahren zurück. Martin nimmt mich mit zu Remmers, zu Hause ist niemand und wir müssen ja noch mit Wolfis Studienkollege in die zu besichtigende Wohnung fahren.
Die werden so etwa gegen zwei Uhr kommen, mit Wolfis Auto, Kevin und Jerome werden von Sergej abgeholt. Paolo wird dann wohl Rico abholen. Ich schick mal eine SMS auf die Rundreise, ob wir uns alle noch mal treffen können heute, vielleicht bei Paolo oder hier um über die Ereignisse und auch über eine Besuchsregelung bei den beiden Verletzten zu reden. Die eingehenden Rückmeldungen sind überwiegend dafür, das wir uns hier bei Remmers treffen und ich simse, das wir uns dann bis achtzehn Uhr dreißig alle hier einfinden wollen. Nacheinander kommen die Zusagen, Denise und Armin kommen eine halbe Stunde später, vorher kann Armin das Auto nicht bekommen. Jetzt kommt eine SMS von Jerome, das alle Badekleidung mitbringen sollen und Martin soll die Sauna anmachen…..gute Idee.
Die Vernetzung untereinander bewährt sich, jeder, der eine Nachricht bekommt, leitet diese an seinen Partner und eine feste Person weiter, die wiederum an eine fest benannte Person weiter zu leiten haben. Ich informiere Frank und Jerome, Jerome informiert Sergej und Mike und Frank die Marie, Sergej simst Wolfi und Natascha, der Mike simst mit Dirk und mit Armin und so geht das durch, bis alle wissen, was es neues gibt. So wird keiner vergessen und eventuelle Rückmeldungen machen den gleichen Weg zurück bis zum Ursprung der Meldung.Wenn Erwachsene mit einbezogen werden sollen, ist immer Carl August an erster Stelle, der verständigt dann die, die es seiner Meinung nach auch wissen sollen. Sogar Oma hat ein Handy und kann SMS schreiben.
In der Zeit, die ich jetzt habe, besuche ich Paul und Mama bei der Oma, wo ich dann auch gleich noch Mittagessen bekomme. Danach überweise ich offen stehende Rechnungen und frage mal das Konto ab.
Knapp sechshundert dreißig Tausend Euro sind schon verbaut, ein stolzes Sümmchen, da sind aber auch ein paar vereinbarte Vorauszahlungen auf Materialien dabei. Von meinem Gefühl wird sich das dann schon da einpendeln, wo in etwa auch die Kalkulation lag. Das mache ich mit dem McBook bei Paul auf dem Zimmer, dann ist keiner von uns allein und wir können noch ein bisschen reden.Paul hat den Unfall von Rolf und Noah noch nicht richtig verdaut, da ist es gut, wenn jemand bei ihm ist, mit dem er reden kann.
Morgen um elf, nach der Schule, habe ich die dritte und vierte Fahrstunde, die dann zur Baustelle geht und später zurück. Es fahren noch zwei Fahrschüler mit, die dann, wenn ich am Bau bin, in Bremen geschult werden und dann fahre ich noch in Bremen und dann bis nach Bremerhaven zurück. Ich habe dann immer eine Doppelstunde.Das werden wir dann noch zweimal diese und auch in der nächsten Woche machen, dann geht es auch gut voran.
Ab Morgen werden Martin und ich nachmittags dann auch im Klinikum Mitte vorbei fahren und unsere Freunde besuchen und diese mit Antifrust-Food und Informationen zu versorgen. Vielleicht sind sie ja, wenn alles gut verläuft, an dem Partywochenende , am sechsundzwanzigsten, schon wieder raus aus der Klinik, bis dahin sind es ja noch zehn Tage. Sonst müssen wir die Party um eine Woche verschieben, mal sehen, was die anderen sagen, das können wir ja noch relativ kurzfristig entscheiden.
Viertel nach Zwei kommt Wolfi mit dem Volker und dessen Freundin auf den Hof gefahren. Paul, der am offenen Fenster steht, das nach vorn raus geht, sagt mir das sie da sind und ich fahre den Laptop runter. Mit dem Schlüssel und den Unterlagen für die Wohnung gehe ich nach unten und begrüße die drei. Dann setze ich mich nach hinten zu der jungen Dame und wir fahren los.
Das Haus, in dem die Wohnung frei ist, liegt nur drei Blocks weiter, als das Haus, in dem Paolo und Enrico wohnen. Es sind Häuser mit je sechs Parteien Ende der siebziger gebaut und vor ein paar Jahren zum Teil renoviert und auch modernisiert worden. Keine schlechte Wohngegend und ohne durch führende Hauptverkehrsstraße und ein Supermarkt ist auch dicht dabei. Von der Lage her also nicht schlecht und die Verbindungen zum Bahnhof und weiter nach Bremen sind ebenfalls gut.

Wolfi

Nach der letzten Vorlesung hat Volker mir seine Freundin vorgestellt, Hannah heißt sie, ist wohl ein biblischer Name, denk ich, Hannah Schuhmacher und sie studiert auf Lehramt im zweiten Semester. Blond, schlank, ja schon zierlich bei ein Meter sechzig Größe, aber couragiert und rege, so würde ich sie jetzt, nach unserer Fahrt nach Bremerhaven bezeichnen. Sie wird sich ihren Verfolgern nicht beugen, will ihren Weg gehen, mit Volker gegen den Rest der Sekte, aber sie weiß auch, das es nicht einfach ist und auch gefährlich sein kann.
Nachdem wir Ole bei Remmers aufgenommen haben, sind wir zu dem Haus gefahren, das der Oma Remmers gehört und in dem die Wohnung frei geworden ist. Die Wohnung, drei Zimmer, Küche und Bad, fünfundsiebzig Quadratmeter, ist vom Schnitt her wie die Wohnung von den Zwillingen. Die Häuser sind wohl alle gleich gebaut, nehme ich an, weil sie auch von außen alle so gleich aus sehen.
Die Wohnung ist in einem ordentlichen Zustand, alles ist sauber und groß renovieren muss man definitiv nicht. Aus den Unterlagen gehen Kaltmiete und Nebenkosten hervor und beide rechnen durch, ob sie sich das leisten können. Volker wird von seinen Eltern unterstützt, Hannah bekommt Bafög und hat ja dann auch noch Kindergeldanspruch, genau wie Volker. „Wenn wir keine Kaution bezahlen müssen“, sagt er, dürfte es gehen. Ich such mir noch einen Nebenjob, dann langt es dicke, wir müssen dann sparsam leben, aber das schaffen wir schon, oder mein Schatz, was meinst du.“ „Wir probieren es“, sagt sie, in dem dritten Zimmer können wir ein Arbeitszimmer machen und ich kann Nachhilfe in Englisch und Mathematik anbieten, das bringt auch ein paar Scheine im Monat. Wir nehmen die Wohnung, wenn sie uns die Kaution vorerst stunden oder erlassen.“
„Ich kläre das gleich“, sagt Ole und holt sein Handy raus. Er ruft Jeromes Oma direkt an, ohne Umwege über Lis oder Carl August. Dazu ist er in die Küche gegangen, wohl um ungestört zu sein. Wir stehen derweil am Fenster des Wohnzimmers und schauen uns die Umgebung an.
Als Ole zurück kommt, ist sein Daumen oben und er grinst. „Alles klar, Dörte, die Maklerin wird von Oma informiert. Fünfzig Euro weniger Kaltmiete das erste Jahr und ohne Kaution habe ich ihr raus gekitzelt, ihr könnt sofort einziehen“, fährt er fort, „ die erste Miete ist im Juli fällig.“ WOW, das ist ja ein gutes Angebot, beide freuen sich und Hannah fällt Ole spontan um den Hals und küsst ihn auf beide Wangen. Ole wird ein bisschen rot bei soviel weiblicher Zuneigung und guckt erleichtert, als sie sich Volker zuwendet und den verknutscht. Ich muss grinsen über Oles verdutztes Gesicht.Nach dem nun alles klar ist, messen wir noch die Zimmer aus , wegen der Möbel, Volker macht zu jedem Raum eine Skizze und Ole ruft bei der Dörte an und sagt, das Volker und Hannah die Wohnung nehmen und das die Oma die Konditionen neu fest gelegt hat. Nun fahren wir zu Remmers zurück, wo Volker uns absetzt und dann mit seiner Hannah nach Bremen fährt.

Kevin

Die Arbeit ohne Sergej in meiner Nähe zu haben, ist vom Gefühl her etwas anders, konnte ich doch immer auf ihn und seine Meinung oder seinen Rat zugreifen, wenn ich es für notwendig hielt. Jetzt ist er in der Prüfung, die er bestimmt gut besteht, mein Freund. Ihm und Jerome habe ich einiges zu verdanken und ich bin froh, das sie meine Freunde sind und das ich sie kennen lernen durfte. Mittlerweile ist der Kreis immer größer geworden und es sind durch die Bank alles nette und liebenswerte Menschen in unsere Anfangs kleine Gemeinschaft gekommen.
Noah und Rolf sind ja noch ganz frisch dabei, aber sie scheinen gut zu uns zu passen. Jedenfalls haben die zwei jetzt Pech gehabt und liegen in der Klinik, aber sie haben auch nun eine Menge Freunde, allen voran Enrico und Paul, die sich um sie kümmern und die sie auch in der Klinik betreuen, wann immer Zeit dazu ist.
Heute dürfen ja nur die Eltern auf die Intensivstation aber wenn sie morgen, wie vorgesehen, auf eine normale Station kommen, dann dürfen auch wir sie besuchen. Wie wir das Handhaben, will Ole heute gegen Abend mit uns ausmachen, damit nicht alle auf einmal dort hin rennen, was nicht gut wäre für die zwei. Außerdem haben wohl Paul und Rico das Vorrecht, weil ja da wohl mehr als nur Freundschaft im Spiel ist.
Mir geht auch die Überführung und spätere Beisetzung meiner Mama im Kopf herum, mal freue ich mich, das sie jetzt hier her kommt, mal bin ich furchtbar traurig, das ich sie nie kennen lernen konnte, meine Mama.
Leider lässt sich das nicht mehr ändern, aber ich glaube, das ich doch weinen muss, wenn sie in ihr neues Grab kommt. Wolfi muss mich dann festhalten und mich trösten, wenn wir auf dem Friedhof stehen.Was wäre ich nur ohne mein Wölfchen, der mich so doll lieb hat.

Paolo

Die Polizei war in der Firma, hat uns vernommen, Wilfried und mich. Wir haben die Bilder auf den PC vom Chef geladen und dann in Fotoqualität ausgedruckt. Da war alles genau zu sehen, was an dem Mazda kaputt ist. Das Auto ist jetzt abgeholt und in die Spurensicherung gebracht worden, wo auch der Roller ist. Jetzt gilt es wohl nur noch zu klären, wer das Auto gefahren hat. Das wird die Polizei aber bestimmt sehr schnell heraus finden, denk ich. Wenn es denn der Typ vom Empfang war, dann kriegt er wohl voll eine rein gedrückt, der arrogante Vogel. Ansonsten muss er ja dann angeben, wer das Auto gefahren hat, wenn nicht er das war.
Ole hat gesimst, das alle mit Badesachen um achtzehn Uhr dreißig bei Remmers sein sollen, es gibt was wichtiges zu bereden und dann wollen wir wohl noch runter in das tolle Schwimmbad. Rico hole ich im Hilton ab, wenn ich Feierabend habe, dann fahren wir heim und dann später zu Jerome und vor allem aber zu Natascha, da bin ich schon ganz heiß drauf.
Rico und Paul müssen sich wohl noch bis morgen gedulden, bis sie Noah und Rolf besuchen dürfen. Das ist wohl auch nicht so leicht für die Beiden, so frisch verliebt und dann so ein Unfall, der alles durcheinander bringt, was man vor hatte. Hauptsache ist aber wohl, das es nicht schlimmer gekommen ist für die beiden Jungs und das wohl wahrscheinlich alles wieder heil wird.
Natascha hat eine SMS geschickt, das sie sich freut, das wir uns heute sehen. Ich schreibe zurück, das ich es kaum noch erwarten kann, sie in den Arm zu nehmen und zu küssen. So lange ist es jetzt ja auch nicht mehr.
Wilfried und ich bekommen den Auftrag, den kleinen Lkw für morgen zu beladen. Das geht mit Hilfe unseres Gabelstaplers ziemlich einfach. Fahren darf ich den schon ein halbes Jahr, habe extra einen Führerschein dafür gemacht und lade nun Dachpfannen und zugeschnittene Balken für den Bau von zwei Dachgauben auf. Wilfried bringt verschiedene gebogen und geschnittene Zinkbleche und auch einige Pakete Isolierwolle, die er oben auf die Balken und daneben ablegt.Über die Ladung wird dann ein Netz gespannt, das verhindert, dass beim Fahren Ladungsteile herunter fallen können. Morgen früh kommt nur noch das Werkzeug dazu und ein Leiter oder zwei, dann kann es losgehen. Noch etwa eine Stunde trennt uns vom Feierabend, dann geht es zum Hilton, meinen Bruder holen.

Rolf

Heute morgen um Neun waren unsere Eltern für gut dreißig Minuten da, in grünen Kitteln und mit Mundschutz. Vorher, um acht, wurden wir nacheinander von zwei Leuten, einer Frau und einem Mann gewaschen, überall, wo Haut frei und unbeschädigt war. Sogar der Penis und die Glocken wurden mit warmem Wasser gereinigt und anschließend getrocknet. Mit geschickten Fingern hat die Schwester sogar meine Vorhaut zurück geschoben und darunter liegende Teile gereinigt…..sehr gründlich und gekonnt. Gewachsen ist der Penis dabei aber nicht, das wäre ja noch peinlicher geworden, als es ohne hin schon war. Noah wird wohl der selben Prozedur unterzogen worden sein. Vom Duschen nach dem Sport weiß ich, das er ein ganz schönes Kaliber da zwischen den Beinen hat, da wird die Tante schon große Augen gemacht haben. So was sieht sie jedenfalls nicht jeden Tag.
Na ja, egal, ich grinse innerlich, Hauptsache, sauber und morgen in ein normales Zimmer mit all seinen Vorteilen, kein dauerndes Piepsen mehr, Besuch, Rolf und Mama dürfen kommen und mein Schwesterlein, aber auch die anderen Mädels und Jungs werden kommen und uns besuchen und uns die Zeit vertreiben. Opa und Oma werden auch erscheinen, nicht zu vergessen, Noahs Eltern , das wird ganz schön viel Besuch werden.Ich bekomme Schmerzen im Gesicht, der Kiefer pocht, ich klingel, rufen geht nicht gut mit dem fest verdrahteten Mund. Der Pfleger kommt, schaut mich freundlich an und fragt: „Tut was weh?“ „M.u.n.d“, nuschele ich so gut es geht. „OK, ich gebe dir was“, sagt er und verschwindet wieder aus meinem Blickfeld. Als er wiederkommt, hat er eine Spritze ohne Nadel und spritzt mir was über den Zugang, nachdem er den Schlauch der Infusion ab gemacht hat. Den macht er danach wieder dran und sagt: „Gleich wird es besser.“ Dann geht er wohl wieder nach nebenan, zu Noah, der da genau so beschissen dran ist, wie ich. Mama hat gesagt, wir kommen zusammen auf ein Zweibettzimmer morgen, wenn es keine Komplikationen gibt.Das stimmt mich etwas besser, weil wir dann auch die anderen gemeinsam besser kennen lernen können und uns unterhalten können über alles, das Schwulsein, wie es mit dem Ringen weitergeht und so. Das ich jetzt an meinem sechzehnten Geburtstag hier im Klinikum liegen muss, ist schon krass. Das geht mir schon ganz schön auf auf den Zeiger.
Leider wird es nicht zu ändern sein, aber Mama wird bestimmt Kuchen vorbei bringen. Der Roller muss halt auf die Jungfernfahrt noch etwas warten.

Noah

Ich werde mal wieder wach, weil mein Bein weh tut. Papa und Mama waren um neun hier für eine halbe Stunde, auch Rolfs Mama war nebenan bei ihm. Jetzt ist es bestimmt bald Mittag, aber zu Essen werden wir wohl nichts kriegen. Alles notwendige wird flüssig in uns rein laufen lassen. Ich muss pinkeln, rufe Hallo und das Gesicht des Pflegers, der heute Frühdienst hat, beugt sich über mich. „Ich muss pinkeln“, sag ich und er geht und kommt mit einer dieser Urinflaschen zurück und legt die zwischen meine Beine. Er zieht einen Einmalhandschuh an die linke Hand, fasst an meinen Pimmel und schiebt die Flasche mit der rechten nach oben, mit dem schrägen Flaschenhals über mein Teil. „So, jetzt kannst du in Ruhe pinkeln, kann nix passieren und raus rutschen wird der da auch nicht.“ sagt er und spielt wohl dabei auf die Größe meines Schniedels an. Ich würde ja grinsen, aber das schmerzt alles noch zu viel. „Weh, hab ich, am meisten im Bein“, sag ich und er geht was holen.
Er spritzt mir was in den Zugang und bald wird es besser. Das mit dem Pinkeln klappt dann schließlich auch, irgendwie geht das im Liegen nicht so gut. „Fertig“, ruf ich und er holt die Flasche weg und entsorgt die Brühe wohl auch gleich. Ich mach die Augen zu, döse ein, denk dabei an Rico, den ich Wohl erst morgen wiedersehe. Ich vermisse mein süßes Lockenköpfchen und der Gedanke an ihn beschert mir eine Erektion, der ich mich aber weder widmen kann, noch widmen will hier. Da ich nur eins dieser Hemdchen anhabe und nur ein dünnes Laken über mir liegt, ist das Zelt deutlich sichtbar und ich lege den kleinen Noah auf den Bauch mit der Spitze zum Kinn weisend, so das der Zustand nicht gleich so ins Auge fällt. Gut, das morgen in den anderen Betten eine richtige Zudecke vorhanden ist, sonst würde jeder sehen, wie sehr ich mich auf Enrico freue. Das der Schwanz aber auch immer macht, was er will, das müsste man besser steuern können.
Mit diesen Gedanken muss ich dann wohl eingeschlafen sein.

Jerome

Bei Mathe bin ich jetzt doch ganz schön ins Schwitzen geraten, aber die von Ole ständig vorgebeteten Eselsbrücken haben letztendlich geholfen, einige wichtige Aufgaben zu lösen. Eine Eins wird es nicht, aber für eine Vier in meinem Hassfach dürfte es dicke reichen. Jede bessere Note wäre schon ein Wunder oder noch besser, Wahnsinn. Obwohl, ich habe doch fast alles geschafft in der Zeit,wenn ich auch einer der letzten drei war, die nicht alles geschafft haben. Jetzt sitze ich in der Englisch Klausur, was mir viel besser liegt. So um drei Uhr ist dann wohl Schluss hier und Sergej kommt mich abholen, wenn er fertig ist.
Noch zwei Tage, und dann habe ich das Abi zumindest schriftlich in der Tasche, hoffe ich. Alles andere wäre schon eine Enttäuschung für mich und meine Eltern auch, obwohl der Unfall und seine Folgen schon als Entschuldigung herhalten könnte. Aber ich will das bestehen und werde alles geben, um es zu schaffen.
Jetzt bin ich mit Englisch gleich durch und hier wird es bestimmt eine Zwei, was ich in Deutsch wohl auch erreichen kann, wenn es gut läuft und das ich halt Mathe nicht besser wie Einstein kann, das tröstet mich doch, oder , wer will schon besser wie Einstein sein, ich nicht. Ich überlese noch mal alles und gebe dann ab und verlasse mit meinen Sachen den Raum.
Draußen auf dem Schulhof stehen schon zwei Abiteilnehmer, die noch vor mir fertig waren. Ich stelle mich dazu und wir reden über die Klausur. Offensichtlich habe ich es so geschafft, wie sie auch. Das gibt mir Sicherheit, was die Notenerwartung angeht.
„Hörmal“, sagt der eine von den beiden, Robin, glaub ich, heißt der, jetzt zu mir, „warst du nicht letztes Wochenende beim Ringen in der Halle oben auf der Tribüne?“ „Ja, war ich“, sag ich, „ein Freund von mir, Noah Schroer, hat mit gerungen und Rolf Junghans auch, warum fragst du?“ „Ich war auch dort, bin im selben Verein“, sagt er, „aber ich ringe dieses Jahr schon bei den Erwachsenen mit. Ihr wart sehr laut, wenn der Noah gerungen hat, deswegen bist du mir auf gefallen. Du hast mit noch einem Jungen zusammen ganz links gestanden.Noah hat ja gewonnen und wird wohl auch gute Chancen bei der Landesmeisterschaft haben.“
„Wohl eher nicht“, sag ich, „Rolf und er hatten gestern einen Unfall mit dem Roller und liegen im Klinikum Mitte, zur Zeit noch auf der Intensiv Station.“ „Echt jetzt, wie so das denn? Was ist denn passiert?“, fragt er, ganz aufgeregt.
Ich erzähle kurz, was vorgefallen ist und was beide ab bekommen haben und das sie wohl länger ausfallen.
„Das ist krass“, sagt Robin, „Noahs letzte Chance auf einen Jugendtitel und dann so ein Pech. So was, und der Rolf auch, das ist echt heftig. Da wird der Trainer heute Abend aber Augen machen, wenn gleich beide ausfallen. Das ist schade , besonders für Noah, denn der hätte gute Chancen auf den Titel gehabt.“
Um die Ecke am Ende des Ganges kommt jetzt ein offensichtlich gut gelaunter Sergej, um mich ab zu holen. Ich sage: „Tschüss, mein Taxi ist da“, zu den Beiden und gehe meinem Schatz entgegen. Ich gebe ihm einen Kuss, wohl wissend, das die beiden hinter mir uns wohl zuschauen. Es kommt aber keine Reaktion und Sergej nimmt meine Hand und zieht mich hinaus ins Freie zum Auto, in dem Kevin bereits sitzt, den er wohl am Hilton abgeholt hat. Sergej freut sich, weil es gut gelaufen ist für ihn und auch ich erzähle, wie es war, Kevin gratuliert, obwohl es dafür eigentlich noch zu früh ist.
Zufrieden fahren wir Richtung Heimat und freuen uns auf die Freunde, aufs Schwimmen und auf die Sauna, auf einen schönen Feierabend halt.
Zu Hause freut sich dann Mama auch über unsere guten Erwartungen, was die Noten angeht, Kevin geht runter in die Wohnung, ein bisschen ruhen, bis Wolfi kommt, sagt er.
Ole und Paul, sagt Mama dann, sind mit Martin zur Klinik gefahren, Ulli besuchen und ihm vorher ein paar Sachen, die sie im Haus ihres Vaters aus Ullis Zimmer holen wollen, zu bringen. So gegen siebzehn Uhr wollen sie wieder zurück sein. Jetzt ist es fünfzehn Uhr fünfzig, also noch eine gute Stunde bis dahin.
Ich überlege gerade, das eine Dusche, zusammen mit Schatz uns wohl beide gut tun würde und sage: „Komm, wir gehen hoch“, zu ihm. Oben, kaum durch die Türe, umfasst er mich und sagt: „Ich hatte schon befürchtet, du wolltest jetzt unten wurzeln schlagen wo ich doch schon die ganze Rückfahrt darüber nachdenke was ich mit die nackig anstellen will, mein Schatz.“ „Zwei Dumme , ein Gedanke“, sage ich und leg seine Hand auf meinen Ständer. Gleichzeitig fühle ich, ob in seiner Hose schon Aufstand herrscht und ich fühle keine Aufstand, sondern bereits eine Revolution, da wird es höchste Zeit, einzugreifen.

Paul

Mit Martin bin ich zu unserem Haus gefahren und durch die Hintertüre und den Keller nach oben gegangen. Aus der Küche ertönen Geräusche und Martin hält mich fest und schiebt sich an mir vorbei in Richtung Küchentüre, die nur angelehnt ist. Mit dem Fuß drückt Martin die Türe auf und am Küchentisch sitzt mein ältester Bruder in Unterhemd und Jogginghose und isst Rührei und Brot. Bier steht auch auf dem Tisch.
Als er Martin erblickt, springt er auf, das Bier fällt um und läuft schäumend aus. Martin vergessend, versucht er das Bier zu retten und steckt die sprudelnde Flasche in den Mund. Über die Flasche hinweg, heftig schluckend, schaut er jetzt an Martin vorbei auf mich. Die Panik in seinem Blick flaut ab und ein erkennender Blick bleibt an mir haften. Er setzt die Flasche ab, ignoriert Martin und sagt: „Du hast Nerven, hier einfach her zu kommen, wenn Papa hier wäre, der würde dich kaputt schlagen. Wo ist der Alte überhaupt und wo ist Ulli“, will er wissen.
„Setz dich wieder hin, Lothar“, sag ich, „der Alte ist im Knast, er hat Ulli zusammen geschlagen und mehrere Tage im Keller gefangen gehalten, nur weil er heraus gefunden hat, das der mit mir telefoniert hat.“ Er hat ein Tuch genommen, sich hingesetzt und putzt das Bier auf. „Wie geht denn das hier weiter, meint der Alte etwa, ich spiele jetzt hier die Putze oder was. Im Leben nicht, das kann er sich abschminken.“ „Weder Ulli, noch ich werden hier her zurück kommen“, sag ich, „Ulli braucht Sachen aus seinem Zimmer, nur darum bin ich hier. Wann der Alte aus der U-Haft kommt, steht nicht fest, also bist du der einzige, der hier noch wohnt. Was du daraus machst, ist mir egal.“
„Du kannst, wenn du schon mal gerade hier bist, Bad und Küche putzen, kleine Schwuchtel“, sagt er zu mir, „vorher kommste hier nicht wieder raus hier.“
„Er putzt gar nichts“, sagt Martin, der bis jetzt ganz ruhig seitlich hinter mir gewartet hat.
„Sagt wer?“, fragt mein Bruder frech. „Sag ich, mein Freundchen, ich bin der Martin“, sagt der, „und du tust gut daran, auf mich zu hören. Was Paul und Ulli hier widerfahren ist, hat mich sehr wütend gemacht und solltest du die Absicht haben, dich ebenfalls an Paul zu vergreifen, könnte es sein, das du der dritte bist von euch, der in der Klinik landet.“
„WOW, jetzt krieg ich aber Angst, Opa, echt“, sagt Lothar und steht auf. Er ist nicht ganz so groß wie Martin, etwa zehn Kilo leichter und angetrunken, das geht nicht gut, denk ich. „Schluss Lothar, hör auf, Stress zu machen“, ruf ich aber der Blödmann geht auf Martin los. Statt zurück zu weichen, springt Martin vor und bevor der Lothar zuschlagen kann, kriegt er ein Pfund in den Magen. Er klappt zusammen und fällt zurück auf den Boden, fängt an zu kotzen. „Geh du mal hoch, die Sachen holen“, sagt Martin zu mir und ich beeile mich, zur Treppe zu kommen.

Martin

Das erste mal nach langer Zeit war es nötig, jemandem zu zeigen, wo die Grenzen sind. Das früher Gelernte ist immer noch präsent und auf Abruf funktioniert das automatisch. Wenn dich einer mit den Fäusten angreift, spring ihn an, seine Schläge gehen ins Leere, weil die Distanz zu kurz geworden ist. Hau ihm in den Magen oder stoß das Knie in seine Eier, er wird auf jeden Fall zu Boden gehen und sich überlegen, noch mal anzugreifen. Wenn er Anstalten dazu macht, kann man ihn erneut durch einen Tritt auf die Bretter schicken…..so geht Notwehr richtig, hat unser Ausbilder bei der GSG neun immer gesagt.
Der junge Mann, der Lothar heißt, hat seine Lektion gelernt und schaut mich mit von Schmerzen verzerrtem Gesicht an. „Du bleibst da unten. Wenn du aufstehst, nehm ich dich auseinander, ich kann das, glaub es mir. Ich bin eine Kampfschwuchtel und mag besonders homophobe Arschlöcher, die quieken immer so schön, wenn sie gefickt werden. Das willst du doch nicht, gefickt werden, oder? Also sei friedlich, dann passiert dir nichts mehr.“
Angst ist in seinen Augen sichtbar, höllische Angst davor, das im einer den Schwanz in sein Arschloch steckt. Niemals würde ich mich an dem vergreifen aber bei den meisten sorgt schon das in Aussicht stellen einer solchen Option für Panik. Er rührt sich nicht und als der Junge mit den Sachen wieder runterkommt, hockt er immer noch verstört am Boden.
Paul sagt zu Ihm: „So, ich hoffe, wir haben erst mal alles für Ulli, das bringen wir ihm jetzt nach Bremen ins Krankenhaus. Der Alte sitzt hier in Bremerhaven in U- Haft, kannst in ja mal besuchen, sag aber nicht, das du mit mir geredet hast, sonst vermöbelt er dich wie er es mit Ulli getan hat. Ich hoffe, sie stecken ihn in die Klapse, für immer.“
Wir gehen zum Wagen, fahren dann noch kurz in der Klinik vorbei und bringen dem Ulli die Sachen. Seine Freundin ist da und das, was er jetzt nicht braucht, nimmt sie mit zu sich nach Hause. Paul erzählt Ulli von Lothar und das er gesagt hat, Ulli wäre in Bremen im Krankenhaus, nicht, das er noch hier auftaucht
Es wird dann Zeit, zurück zu fahren und die Jungs zu treffen, die bald eintrudeln werden. Wir sagen den beiden Tschüss und gehen zum Wagen. Zehn Minuten später fahren wir vor die Garage. Auf dem Zufahrtsweg zum Grundstück ist uns Wolfis italienischer Flitzer entgegen gekommen mit einem fremde jungen Mann am Steuer und einer jungen Frau daneben, das wird wohl Wolfis Studienfreund gewesen sein.

Ole

Nach dem Volker mich und Wolfi bei Remmers abgesetzt hat, ist er mit seiner Hannah los zu sich nach Hause. Sie wollen schon heute anfangen zu Packen und dann am Wochenende nachts unbeobachtet ausziehen. Wolfi hat gemeint, wir könnten da schon helfen, das müsste man nur besprechen und planen. Mann kann ja auch, wenn beide in der Uni sind, Sachen abtransportieren, weil es dann unwahrscheinlich ist, das die Sekte die leere Wohnung vormittags beobachtet, wenn beide in der Uni sind. Das hat den Zweien natürlich gefallen und wir werden unter uns nachher drüber sprechen, ein gutes Sauna Thema ist das.
Wolfi will kurz runter, schauen ob Kevin schon zurück ist, ich werde Mutsch besuchen bei der Oma, bevor ich zu Jerome gehe. Ich werde mal noch zu Paul gehen, horchen, was Ulli macht. Paul, der wohl auch gerade erst zurückgekommen ist mit Martin, begegnet mir in der Diele von Omas Wohnung und ich geh mit ihm auf sein Zimmer. Er erzählt, was bei ihm zu Hause los war und wie Martin seinen ältesten Bruder um gehauen hat. Paul sucht seine Badehose und zusammen gehen wir rüber zu Jerome und Sergej, die beide ebenfalls schon in der Badehose auf der großen Couch lümmeln. Bei Jerome zeichnet sich ein feuchter Fleck ab, da wo wohl die Spitze seines Schwanzes in der Hose liegt. Ich muss grinsen, gehe hinter die Lehne und beuge mich mit dem Mund an sein Ohr. „Du tropfst, war es so gut?“ flüstere ich an sein Ohr. Leichte Röte zieht über sein Gesicht und er steht auf und geht in sein Schlafzimmer. Kurz drauf erscheint er mit einer anderen Badehose und hält mir seinen hoch gestreckten Daumen hin und grinst, Brüder halt.
Paul erzählt von Martins Aktion und wie es Ulli geht, als Mike und Dirk als nächste eintreffen, die, wie die Helme zeigen, mit ihren Fahrrädern gekommen sind. Natascha kommt nun auch, stellt sich ans Fenster und kurz drauf fährt der blaue Daccia mit dem Logo der Zimmerei auf den Hof, die Zwillinge sind auch da. Natascha, im Bademantel, Bikini drunter, läuft runter, ihrem Paolo entgegen. Kurze Zeit nach Enrico kommen die beiden dann wieder hoch.

Jerome

Als Ole mich fragt, ob es so gut war, sagt, das es tropft, guck ich vorsichtig nach unten und auf der dunkelblauen Badehose ist deutlich ein feuchter Fleck, wo von innen die Penisspitze ist. Ich stehe auf, bevor es sonst noch wer bemerkt und gehe in unser Schlafzimmer, um eine andere Badehose an zu ziehen. Ich denke, Männer kennen das Problem des Nachdieseln´s, damit meine ich, das immer noch ein paar Tropfen Freude nach unten laufen, wenn schon alles vorbei ist.
Bei alten Dieselmotoren gab es das nach dem Ausmachen, das der noch zwei, drei Takte nach lief. Das nannte man Nachdieseln, Martin hat mir das mal erklärt, als ich auf diesen Ausdruck gestoßen bin und seit dem nenne ich so halt das Nachtropfen nach dem Sex. Nun, das Duschen mit Schatz war wirklich gut und sehr entspannend, wir haben beide abwechselnd den Mund sehr voll genommen und dazu ein Finger im Mittelpunkt zwischen den Backen, der den männlichen G-Punkt massiert, das ist schon mehr als nur geil.
Als ich zurück ins Wohnzimmer komme, erscheinen Mike und Dirk und auch Natascha kommt, im Bademantel.Sie nimmt am Fenster Aufstellung , wohl um auf Paolo zu warten und als sie nach unten läuft, weiß ich, das die Zwillinge da sind. Frank ist noch mit Mama unterwegs in Sachen Ausstellung, dürfte aber auch bald kommen. Sie machen das mit den Bildern offensichtlich sehr gerne und Mama hat schon ein paar Nachrichten mit Bildern aus der Firma geschickt.
Wolfi kommt mit Kevin, der ein bisschen verstrubbelt ist und aussieht, als hätte er gepennt, wird wohl so sein. Alle haben Badekleidung dabei.
Ich will Wolfi die Bilder zeigen aber der hat die auch bekommen, mehr noch als ich, ja Mama die denkt immer mit bei allem.
Da Denise und Armin später kommen, fehlen nur noch Sigrid und der Furzknoten. Der wird morgen sechzehn und ist hoffentlich so vernünftig, auch erst morgen mit dem Roller zu fahren und nicht heute schon. Meine Sorge war umsonst, als er mit Sigrid kommt und erzählt, das Sigrids Mutter sie gefahren hat. Zugleich fragt er, ob jemand von uns ihn und Sigrid später nach Hause fahren kann.
Das dürfte gehen, da ja Autos genug und auch Fahrer vorhanden sind. Wir gehen runter ins Schwimmbad uns Natascha hat ihr großes Stereoradio mit CD-Player dabei und einige CD mit Muke. Bis alle umgezogen und geduscht sind, vergehen ein paar Minuten und dann geht es zunächst mal in die Sauna, mit Badekleidung, was zu einer Diskussion darüber führt, warum wir nicht alle nackig gehen.
Ich sage: „Das können nur die Mädchen entscheiden, zusammen mit ihren Freunden, wenn die da nichts dagegen haben, dann ist das OK, aber eben nur dann. Ihr könnt ja darüber nach denken, aber zu irgendwas verpflichtet seid ihr nicht.“
Damit ist die Diskussion darüber zunächst beendet. Wolfi erzählt von Volker und seiner Freundin und von den Umzugsplänen der Beiden hier her nach Bremerhaven.
Sergej und ich haben ja Freitag keine Prüfung mehr, die endet am Donnerstag, wir könnten Freitag schon was fahren von Bremen nach Bremerhaven, wenn die zwei in der Uni sind. Wolfi will die Freitagsvorlesungen schwänzen, Volker kann für ihn mitschreiben und Martin können wir bestimmt auch einspannen. Der kann noch mal einen kleinen LKW holen mit Hebebühne und da reicht ja eine Fahrt, so groß ist ja Volkers jetzige Bleibe nicht.
Ich sage zu Wolfi, das wir später mit Papa und Martin reden werden und das er morgen zu Volker sagt, das er die Gardinen in der alten Wohnung hängen lassen soll, weil dann nicht so schnell bemerkt wird, das sie umgezogen sind.
Der erste Gang ist zu Ende und wir strömen nach draußen zum Abkühlen und dann zum Schwimmen. Die zwei Pärchen mit den Mädchen lassen sich im Wirhlpool nieder und schmusen dort ein bisschen. Wir spielen mit dem Ball im Becken, Frank sitzt am Rand, den Arm in einem Tuch. Die Schiene haben er und Ole vor dem Duschen abgemacht. Damit er mit in die Sauna und auch ins Becken kann. Nur Ballspielen geht halt nicht.
Armin und Denise sind jetzt auch ein getroffen und gehen gleich in den Wirhlpool, der jetzt fest in Hetenhand ist.

Onkel Jo

Wir sind im offenen Fahrwasser, Manila liegt schon weit achteraus, kein Blickkontakt mehr und wir laufen Kurs West- Südwest, Zweihundert fünfundvierzig Grad, Richtung Singapore. Dort geht es dann durch die Straße von Malaysia in den Indischen Ozean und zum Golf von Aden , durch den es dann Richtung Suez Kanal geht, vorbei am Yemen, an Djibouti und Eritrea und dann an der ägyptischen Küste entlang nach Suez, wo der Kanal beginnt und der dann bei Port Said ins Mittelmeer führt.Dort nehmen wir Kurs auf Italien, am ganzen Stiefel vorbei bis nach Genua, das an der Riviera liegt, wo der Stiefel an den Kontinent anlegt.
Das Wetter ist etwas diesig, der Wind schwach und die See ist relativ glatt. Wir kommen gut voran und alles läuft routiniert ab. Bald wird die Dämmerung herein brechen und die Positionslichter werden angehen. Dann wird nach Radar gefahren, Dunkelheit spielt keine große Rolle in der modernen Seefahrt. Joachim schläft ein bisschen vor, wir wollen ja heute noch zum ersten mal auf See Sex machen, so als Einstimmung und Einweihung der Kojen, wie die Betten hier heißen.
Ich bin in meinem Büro, habe verschiedene Papiere gesichtet und Termine notiert und die Personallisten gecheckt, vier neue Leute sind an Bord, davon zwei in der Maschine und zwei in anderen Bereichen.An der Gesamtzahl hat sich nichts verändert. Als ich fertig bin, gehe ich zu unserer Kabine, Joachim ist aber nicht da. Ich gehe zur Krankenstation, dort ist er dabei, einen stark gequetschten Finger eines malayischen Maschinenmaats zu behandeln, wird mir von einem Sanitätsmatrosen gemeldet. Der erste Fall an Bord, ein Test so zu sagen, denn der Mann wird bei der Besatzung schon rund tragen, ob der Doktor gut ist oder nicht. Es dauert etwa zwanzig Minuten, bis der Patient mit verbundener Hand und einem zufriedenen Gesicht den Behandlungsraum verlässt. Es ist Hamil, so heißt der Maat, und er ist seit drei Jahren an Bord und sehr zuverlässig. Er strahlt mich an und sagt gebrochen deutsch: „Doktor gut, hat Finger genäht, kein Weh mehr hat Hamil. Neu Doktor gut hier.“
Na bitte, hat doch geklappt. Joachim erscheint jetzt in der Tür, sieht mich und strahlt. „Der erste Patient ist behandelt“, sagt er, „sein Finger wird heilen und wieder ganz OK.“ „Gut“, sag ich, „dann können wir ja wieder in unsere Kabine gehen und das Versprochene angehen, ein Bad am Anfang wäre nicht schlecht.“ Beide gehen wir zurück in unsere Kabine und im Bad lass ich das Wasser ein.

Enrico

Beim zweiten Saunagang reden wir über Noah und Rolf, die ja dann wohl ab morgen Mittag auf ein normales Zimmer kommen und somit dann auch für uns besuchbar sind. Ich mache deutlich, das der Familie und dann wohl Paul und mir der erste Tag gehören soll, die anderen können sich ja dann ab Donnerstag so einteilen, das es nicht zu viele auf einmal sind, die da ins Zimmer stürmen. Ole will einen Plan machen, der dann ab Donnerstag zumindest grob regeln soll, wie der Besuch organisiert werden kann. Es muss ja auch immer eine Fahrgelegenheit nach Bremen zu Verfügung stehen für die, die nicht dort arbeiten oder studieren.
Der Mittwoch Nachmittag und Abend ist also für Paul und mich reserviert, alles andere kann Ole wegen mir regeln, ich und wohl auch Paul werden immer dort sein, wenn es unsere Zeit erlaubt.
Ich vermisse Noah sehr, hab nicht geglaubt, das mir einmal die Tatsache, jemanden so zu mögen, das er mir fehlt, wenn er nicht bei mir ist, so zu schaffen macht und jetzt, wo ich weiß, das er verletzt ist und allein da liegt auf dieser Scheiß Intensivstation,da werde ich fast verrückt vor Sehnsucht.
Herr Meinle hat schon gefragt heute auf der Arbeit, was mit mir los ist, ich wäre so fahrig und unkonzentriert. Ich habe ihm erzählt, was passiert ist und dann hat er mich ans Spülen gestellt.
Normalerweise wäre ich stinksauer geworden aber im Hinblick auf meine Verfassung war das wohl das einzige, was ich machen konnte, denn was zum Essen hätte ich heute nicht hinbekommen.
Kochen wäre wohl zum Fiasko geworden und deshalb war es so OK.
Josch hat dann ein bisschen gestippelt, wusste ja auch nicht, warum ich am spülen war und erst, als ich das mit dem Unfall erzählt habe, hat er nicht mehr gelästert und hat sich entschuldigt. Es war dann relativ ruhig und ich hatte alles gut im Griff, keine Scherben so zusagen.
Paolo hat mich dann abgeholt und ich war ein bisschen neidisch, das wir zu Remmers gefahren sind und er dort sein Schätzchen treffen konnte, während meins einsam und verletzt in der Klinik liegt.
Aber ich gönne es Paolo und Natascha doch von Herzen, das sie sich heute sehen können.
Für Paolo nur das Beste. Mein Bruder war, bevor ich Noah kennen lernte, der wohl wichtigste Mensch in meinem Leben. Er hat immer hinter mir gestanden und auch vor Papa nicht gescheut, wenn es um mich und mein Schwul sein ging. Ohne ihn hätte ich es oft nicht mehr aus gehalten und ich habe mehr als einmal über einen Freitod nachgedacht. Er hat mich immer wieder getröstet, aufgebaut, im Arm gehalten und mir Mut gemacht, wenn es mir schlecht ging und er ist ja auch jetzt bei mir, tröstet mich über Noahs Unfall und seine Abwesenheit hinweg, ist einfach da für mich. Ich hoffe, das ich ihm zumindest einen Teil seiner Liebe zu mir wieder zurück geben kann, das er fühlt, was er mir bedeutet und das mein Leben eng mit seinem verknüpft bleibt, auch wenn da jetzt Noah in mein Herz eingezogen ist. Aber wie ich Paolo kenne, rutscht er ein wenig zur Seite und macht Platz für Noah, freut sich, das dieser jetzt auch da wohnt, das ich glücklich bin.

Noah

Es ist jetzt halb sechs, ich habe den Pfleger gefragt. Alle Werte sind gut und der Arzt kommt zu mir.
„Wir brauchen dringend Platz hier und werden sie beide jetzt noch, anstatt erst morgen früh, auf die Chirurgische Unfallstation in einem Zweibettzimmer unterbringen. Dort werden sie auch an Überwachungsgeräte angeschlossen und ein Pfleger oder Student der Medizin wird heute Nacht da sein und sich um sie kümmern. Wir beginnen mit Ihnen und der Kamerad Junghans folgt dann nach.“
Es wird ein anderes Bett gebracht und ganz dicht neben das Intensivbett gefahren. Mit zwei Leuten werde ich mit samt dem Laken rüber gezogen, nachdem man beide Betten auf gleiche Höhe gebracht hat. Trotz der Aktion mit dem Laken schmerzt es doch kurzfristig, als ich rüber gezogen werde. Es lässt aber bald wieder nach und als die zwei Flaschen am Bett oben hängen, fährt man das Bett auf den Flur, wo eine junge Schwester und ein Zivi, nehm ich an, das Bett übernehmen. Meine Sachen werden in einem Plastiksack unten aufs Bett gelegt und dann werde ich weg gefahren, zunächst zu einem Aufzug. Es geht in den zweiten Stock und dann dort in einen Gang, von dem einzelne Zimmer nach rechts und links abgehen.
Vor der letzten Tür rechts halten wir kurz und nach dem Öffnen der Tür werde ich hinein gefahren. Die Überwachungsgeräte sind schon dort und ich werde wieder verkabelt wie auf der Intensiv. Ein netter junger Mann, so um die vier oder fünfundzwanzig macht das, nachdem er sich als Michael vorgestellt hat. Er ist Student im fünften Semester und bleibt heute Nacht bei uns.
Es vergeht eine halbe Stunde, dann bringen sie Rolf, den ich seit wir von Remmers losgefahren sind, nicht mehr gesehen habe.
Er sieht schlimm aus, das Gesicht ist geschwollen teilweise blau und sein Mund ist fest geschlossen.
Als er versucht zu lächeln, sehe ich die Drähte in seinem Mund. „Ha..ll.o,shö..ne shei se.“Nuschelt er kaum verständlich. „Hallo, Rolf, schön, dich zu sehen“, antworte ich leise. Sein Anblick war schon arg krass jetzt, das er so schlimm aussieht, hätte ich nicht gedacht.
„Das sieht schlimmer aus, als es ist“, sagt der Student, der meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet hat, „das wird alles wieder.Wenn die Schwellungen und das Blaue weg sind, ist er wieder so schön, wie vorher.“
„Wie sehe ich denn aus“, will ich wissen. „Du hast im Gesicht nur Abschürfungen und auch zwei blaue Stellen“, sagt er, „aber dein Mitfahrer hat den Kiefer gebrochen und sein Mund ist verdrahtet, das der Knochen gerade zusammen wächst.“
Rolfs Bett steht links von mir und auch er ist mittlerweile verkabelt. Jetzt räumt der junge Mann noch unsere Sachen in zwei Schränke und dann nimmt er einen der Stühle und setzt sich an den Tisch. Er klappt einen Laptop auf und beschäftigt sich damit.
„Wollt ihr ein bisschen Musik hören?“ fragt er und kommt an mein Bett. Ich nicke vorsichtig, Rolf auch und so geht er kurz hinaus und kommt mit zwei Kopfhören zurück, die er oberhalb der Betten anschließt und uns dann aufsetzt. Nun stellt er einen Kanal ein, auf dem offensichtlich Musik für ein junges Publikum gemacht wird. Das hören wir jetzt wohl beide, wobei Rolf immer wieder die Augen zu fallen. Bald darauf ist er eingeschlafen. Auch ich bin auf Grund der Medikamente müde und döse mit geschlossenen Augen und Musik vor mich hin.

Ole

Nach einem dritten Saunagang steht die Planung für Donnerstag und Freitag. Enrico fährt mit Paolo nach Bremen und geht vor seiner Schicht zu Noah. Martin, Paul und ich fahren nach der Schule um elf hin, Paul bleibt dann zunächst dort, während Martin und ich auf die Baustelle fahren.
Kevin, Jerome und Sergej fahren zwischen drei und vier ins Klinikum und nehmen den Paul wieder mit zurück nach Hause, wobei ich mir nicht sicher bin, das der so ohne weiteres mit fahren wird. Paolo fährt dann zum Feierabend Rico abholen und dann ins Klinikum, wo sie bis zum Ende der Besuchszeit bleiben werden. Auf Privatzimmern sind sie da nicht immer pingelig, aber so kurz nach dem Unfall brauchen die zwei auch Ruhe.
Freitag, am Vormittag, werden Wolfi, Jerome, Sergej und Martin die Sachen von Volker und seiner Hannah holen und nach Bremerhaven fahren. Frank holt Paul und mich von der Schule ab und wir fahren in die Klinik, Paul kann dann wieder da bleiben, Paolo und Rico fahren Abends dann noch mal hin und bringen Paul wieder mit. Samstag und Sonntag regeln wir das so, das alle, die noch nicht da waren, mindestens einmal hinfahren können. Rico und Paul wollen natürlich am Wochenende auch dorthin, ganztägig, versteht sich.
Jo und Jo habe ich eine Mail geschickt und sie über alle Ereignisse informiert, morgen Abend um neun wollen wir skypen.
Frank und Lis und am Wochenende wohl auch Kevin und vor allem Wolfi werden die Restarbeiten an der Ausstellung machen, die ja am Montag eröffnet werden soll, wenn die Japaner eingetroffen sind. Ich denke, das wir dann alle frei haben, dafür wird Carl August bestimmt sorgen. Sergej und Jerome haben ja die schriftlichen Prüfungen dann schon hinter sich und so wie so frei.
Wolfi will das mit Carl August und Martin besprechen, wie das am Freitag laufen könnte und ob Kevin vielleicht auch frei kriegen kann im Hilton.
Ich wette, das dass alles sauber über die Bühne geht und der Umzug, eher ein Miniumzug, heimlich, ohne großes Aufsehen, von statten geht. Die Zeugen werden Augen machen, wenn die Objekte ihres Terrors einfach so ausgeflogen sind.
Da Rolf nichts Festes essen kann, werden wir für ihn verschiedene Obstsäfte kaufen, für Noah Obst und was Süßes, aber nicht so viel.Am nächsten Tag bekommen sie dann das, was sie gerne hätten.
Lis und Carl August werden auch hinfahren, da ja Noah das Patenkind von Karl August ist und auch so wären sie wohl beide besuchen gefahren.
Noahs Eltern und Rolfs Mutter werden wohl schon morgen Vormittag nach ihren Söhnen sehen, vermute ich mal. Jetzt springen wir, Frank ausgenommen, noch mal alle ins große Becken, bevor wir uns umziehen und nach oben gehen. Die Party, die nächstes Wochenende stattfinden soll, will ja auch noch ein bisschen vorbereitet und zunächst auch mal geplant werden. Ob und wie die zwei in der Klinik da schon mitmachen können, muss man sehen, notfalls verschieben wir alles um eine Woche. Schließlich hat Rolf ja auch noch Geburtstag in dieser Woche und morgen Denise und der Furzknoten. Das wollen wir aber alles erst an der Party feiern und Denise und Armin gehen morgen Abend mit beiden Elternpaaren essen, in die alte Luneschleuse, in der wir ja mit Remmers auch schon waren.
Einer nach dem anderen ziehen wir uns um und alle gehen nun hoch ins Wohnzimmer, wo Jeromes Eltern sitzen. Jerome berichtet von unseren Plänen und Carl August bittet Martin und Kai per Telefon darum, hoch zu kommen.Jerome und Sergej verteilen Getränke und als die Zwei von unten hoch kommen, wird das Vorgehen für den Rest der Woche, zunächst bis Freitag einschließlich festgelegt. Martin besorgt und fährt noch mal den LKW, Wolfi soll Volker Bilder von den Möbeln, die noch oben unter dem Dach stehen, zeigen und wenn sie was davon brauchen können, wird das auch am Freitag hingefahren. Wolfi nimmt sein Handy und geht mit Jerome hoch, um die dort noch stehenden Möbel zu fotografieren und dann die Bilder an Volker zu schicken. Sie sollen dann auch gerade die Oma und Frieda fragen, ob das mit den Möbeln in Ordnung geht.
Als die zwei nach fünfzehn Minuten wieder herunter kommen, kommen die alten Damen gerade mit und geben grünes Licht für das Weggeben der Möbel an Volker und seine Freundin. Die Oma meint, die Teile werden ja hier doch von niemandem mehr gebraucht und wenn jemand was haben will davon, dann soll er es bekommen.
Carl Augusts Telefon geht und da er „Hallo, Ulf“, sagt, nehme ich an, das Noahs Vater dran ist.
Jeromes Papa hört aufmerksam zu und alle sind still um ihn herum. „Ja, ich spreche mit Lis“, sagt er jetzt und: „sag Irene einen Gruß, Moment, ich geb ihn dir.“ Seine Augen suchen Enrico und halten dem dann das Handy hin. Der nimmt es und meldet sich und horcht dann wohl zu. Sein Gesicht zeigt Erleichterung, ja schon ein wenig Freude und als er das Gespräch mit „Ja Danke, gute Nacht“, beendet lächelt er leicht vor sich hin. Er gibt Carl August das Handy zurück und sagt: „Sie sind nicht mehr auf Intensiv, beide waren schon wach und es geht ihnen ganz gut.“
„Das sind ja gute Nachrichten“, sagt Lis,“ das freut uns, das es aufwärts geht.“
Carl August erzählt jetzt, was Noahs Vater gesagt hat. Der Fahrer ist ermittelt, es ist der junge Straaten gewesen. Seine Freundin hatte wohl Geburtstag an dem Tag und der junge Mann hatte wohl auch was getrunken und ist deswegen abgehauen.
Seine Eltern sind entsetzt, das er einfach davon gefahren ist. Er war nicht allein im Auto, ein Kumpel von ihm war noch dabei. Er ist geständig und seine Eltern haben sich schon mit Noahs Eltern und auch mit Rolfs Mutter in Verbindung gesetzt und alle erdenkliche Hilfe zu gesichert.
Sie haben sich auch für das Fehlverhalten ihres Sohnes entschuldigt und versichert, das dieser sich auch noch persönlich bei den beiden Jungs entschuldigen wird.

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1 Kommentar

  1. Huhu Niff, hat wieder Spaß gemacht zu lesen, wie es weitergeht. Freu mich schon auf die nächste Folge.

    LG Andi

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