Weihnachtsfeier
Tja, lieber Leser, der Count-down zum Weihnachtsfest war eingeläutet. Aber anstatt besinnlicher, beschaulicher und ruhiger zu wurden, wurde es hektisch, stressig und laut. Vielleicht liegt es an unserer überreizten und schnelllebigen Zeit, dass die Suche nach besinnlicher Ruhe derart panisch betrieben wird, dass man das eigentliche Ziel, die innere Einkehr, völlig aus den Augen verliert. Gut, dieser Festtagsmarathon wird jedes Jahr neu aufgelegt und gestartet und jeder nimmt sich wohl jedes Jahr aufs Neue wieder vor, ihn diesmal besser, weniger kräftezehrend, zu absolvieren als im letzten Jahr, aber meistens bleibt es dann auch bei dem Vorsatz. Im Gegensatz zu einem offiziellen Lauf legt jeder Teilnehmer dieses Wettbewerbs seine zu absolvieren Strecke selber fest. Mein diesjähriger Kurs unterschied sich, allein wegen Marvin, ab ovo schon von der Route, die ich normalerweise zu nehmen pflege. Die Streckenplanung musste wegen der Beziehung zu Igor an sich erneut berechnet werden und wurde, nach seinem Einzug, letzten Endes vollkommen über den Haufen geworfen. Aber so etwas nennt man Leben und wenn das immer geradlinig, in geordneten Bahnen verlaufen würde, wäre es doch mehr als langweilig, oder?
Der Donnerstagnachmittag wollte kein Ende nehmen, die Kunden gaben sich die Klinke in die Hand. Nicht, dass ich was gegen das Geld gehabt hätte, ganz im Gegenteil, aber ausgerechnet heute war Uwe beim Rehaschwimmen, ich stand also ohne Hilfe dar.
Besonders dreist fand ich die siebenköpfige Familie, die eigentlich um vier Uhr kommen sollte, aber erst um zwanzig nach eintraf. Das Uwe sie vorgestern noch dazwischen geschoben hatte, schien sie nicht zu interessieren, ich hätte ja sowieso nicht viel zu tun. Ich grinste höflich, sagte aber nichts. Das Familienoberhaupt meinte nach der eigentlichen Aufnahme, da man eh gerade beim Fotografen wäre, könne man gleich auch noch neue Passbilder machen. Eigentlich kein Problem, aber sieben Personen sind nun einmal nicht in fünf Minuten reisedokumententechnisch abgelichtet. Ich solle mich bitteschön beeilen, die Ehefrau des Clans hätte noch einen Termin bei der Kosmetikerin. Ich kochte innerlich.
Um kurz vor sechs war nur noch ein Kunde im Laden, ein nett anzuschauender, leicht blässlich wirkender Typ Anfang 20, in einem etwas zu klein wirkenden schwarzen Nadelstreifensakko, einen Mantel trug er in der Armbeuge. Das musste wohl Erik Barmen sein, der sechs Uhr Termin. Ich ging auf den dunkelbraunen Stoppelhaarschnitt mit kleinen, blonden Spitzen zu und begrüßte ihn. Ein Ohrring und ein Helix-Piercing oben in der Muschel, beides auf der rechten Seite. Vielleicht verzaubert?
„Ich bin ja froh, dass sie noch einen Termin frei hatten. Ich wüsste sonst nicht, was ich meiner Oma zu Weihnachten schenken sollte.“ Er grinste mich an, Grübchen konnte ich zwar nicht erkennen, aber mir gefielen seine sanften Gesichtszüge und die schmale, etwas längere, leichte Stubsnase unter den dunkelbraunen Augen ins Auge.
„Also für die Oma soll es sein! Gut, denn für Bewerbung wäre ja auch das Outfit etwas …“ Ich lächelte ihn an.
„Unpassend? Stimmt, aber als armer Student! Bewerbungen kommen später, in knapp zwei Jahren.“ Er zog die ziemlich dichten, fast dicken Augenbrauen zusammen, ein Augenbrauenpiercing rechts blinkte auf.
„Was studieren sie denn, wenn die Frage gestattet ist?“ Ich war neugierig, allerdings nicht für mich, ich war ja schon versorgt. Der Nette mit dem fast quadratischen Unterlippenbärtchen könnte was für Marvin sein. Nett und sympathisch wirkte er.
„Bleiben sie bitte beim du, sonst komme ich mir vor, als würde mein Vater neben mir stehen!“ Er lächelte erneut. Diese Augen! „Lehramt. Grundstudium fast beendet.“
„Mein Freund auch! Allerdings steht der schon mitten im Examen. Sekundarstufe II.“ Es war kein Zaunpfahl mehr, es war schon ein ganzer Jägerzaun, mit dem ich da winkte.
Er lachte mich an. „Primarstufe oder spöttisch Primat genannt. Will mal Grundschullehrer werden.“
„Stell ich mit nicht einfach vor! Bei Kindern such ich immer den Knopf zum Abstellen, jedenfalls immer dann, wenn ich sie in Positur stellen will!“ Ich lachte und ging auf die Studiotür zu. „Darf ich dann mal vorgehen ins Studio?“
Er nickte und fiel in das Lachen mit ein. „Meinem Freund geht es genauso! Allerdings gehen dem eher die selbsternannten Fachleute auf den Keks! Der arbeitet in einem Baumarkt!“
Schade, Marvin, der ist leider vergeben! „Auch nicht einfach! So, dann wollen wir mal! Einmal bitte dahin, auf den Barhocker!“
Er setzte sich halb auf den Barhocker, bot mir seine rechte Seite als Profil an. Ich überlegte kurz und schüttelte den Kopf. Besser nicht! Ich ging auf ihn zu. „Bilder in Farbe oder Schwarzweiß?“
Er schaute mich fragend an. „Ich denke mal, Farbe kommt besser!“
Ich wählte einen Hintergrund in Terrakotta und schaute mir den Knaben noch einmal genau an. Das Sakko passte zwar gerade eben noch, die Krawatte, schräge silberne und rote Streifen, war ziemlich dick gebunden, der oberste Hemdknopf spannte und drohte jeden Moment abzuplatzen, es sah alles eher wie gewollt und nicht gekonnt aus. „Darf ich mal Hand an dich legen?“ Er nickte. Ich löste ihm die Krawatte, öffnete den obersten Knopf und bedeutete ihm, dass Sakko auszuziehen. Den Hocker stellte ich beiseite. Ich stellte ihm den Kragen auf und band die Krawatte neu. Allerdings zog ich sie nicht hoch, sondern öffnete noch zwei weitere Knöpfe. Die Brust war unbehaart. Das Stück Stoff ließ ich locker auf halb acht hängen. „Jetzt zieh mal das Hemd aus deiner Jeans und das Sakko auf dem rechten Zeigefinger über der rechten Schulter. Sieht erheblich natürlicher und besser aus, nicht so steif!“
Er schaute mich fragend an, aber machte das, was ich von ihm wollte. Ich drückte auf den Auslöser und die ersten Bilder waren im Kasten. „Weiß Oma eigentlich, dass du …“
Er wurde anscheinend verlegen, eine leichte Röte stieg in sein Gesicht. „Äh, nö, nicht so richtig. Soll ich die Piercings besser rausnehmen?“
„Nein! Den Kopf nur ein Stückchen weiter nach rechts! So ist gut! Und jetzt mal etwas Zähne zeigen!“ Ein Lächeln folgte und der Druck auf das Knöpfchen. „Und jetzt beweg dich mal, so als ob du laufen würdest!“ Die nächsten Bilder. Ich schaute mir die Bilder auf dem Display an und war zufrieden.
„So, das war es dann. Die Bilder sind am Samstag fertig.“ Im Gegensatz zu manch anderen Kunden blieb ich im Studio stehen und schaute ihn an. Er sah einfach nur jugendlich und unschuldig aus.
„Danke!“ Er öffnete die Jeans, um das Hemd wieder in die Hose zu stopfen. Leider konnte ich nichts erkennen. Schade!
Nach einer kurzen Dusche meinerseits zogen Igor und ich uns um. Ich fragte ihn, als ich mir die Anzugshose anzog, ob Marvin schon fertig wäre. Er schüttelte den Kopf, diese Weihnachtsfeier sei die des Gesamtvereins für die Vorstände und Trainer der einzelnen Abteilungen sowie einige geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft. In diesem Jahr gäbe es nur eine zentrale Feier für alle Kindermannschaften des Vereins, alle anderen geplanten Aktivitäten seien dem Rotstift zum Opfer gefallen. Um kurz nach sieben machten wir uns auf den Weg zur Weihnachtsfeier in das altehrwürdige Sportcasino des Allgemeinen Sport- und Turnvereins in der Jägerallee. Im Gegensatz zum letzten Male hatte ich diesmal keinerlei Schwierigkeiten beim Einlass. Im Foyer wurden wir mit einem, für meinen Geschmack etwas zu süßem, Glas Sekt begrüßt. Keine Kellner, keine Häppchen, dafür teilweise übervolle Aschenbecher an den Stehtischen. Man stand eher dumm herum und hielt Small-Talk. Ich schaute meinen Russen an und zwinkerte ihm zu. „Ist ja eine tolle Stimmung hier! Wie lange müssen wir hier eigentlich bleiben? Ich wüsste etwas Besseres, was wir machen könnten!“
„Nicht nur du! Aber wer von den Trainern vor 10 Uhr geht, der kriegt in der nächsten Saison keinen Vertrag mehr! Augen zu und durch. Du?“ Seine Stimme war zu einem Flüstern geworden.
„Ja?“
„Ich lieb dich!“ Er formte seinen Mund zum Kusse.
Ich tat es ihm nach. „Ich dich auch!“
In diesem Moment tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich erschrocken um. Clemens mit drei Damen im Gefolge. Das konnten ja nur seine Gemahlin und deren Schwester sowie die Nichte sein. Aber welche Dame nun welche war, konnte man beim besten Willen nicht sagen, große Unterschiede vom Gesicht her zwischen den Dreien konnte man mich feststellen. Nur bei der Dame im blauen Kleid war ich mir relativ sicher, dass musste die Nichte Cordula sein, sie hatte die wenigsten Falten am Hals. Das Vorstellungsprozedere begann. Während Igor den Damen lediglich die dargebotene Hand drückte, deutete ich, galant wie ich nun einmal bin, einen Handkuss an. Ich musste meinem Ruf als Frauenversteher ja gerecht werden. Gudrun Münster, in dezentes Weinrot gekleidet, gefiel mir erheblich besser vom Auftreten her als meine Tischdame. Cordula Mutter Heike war für ihre Figur etwas unvorteilhaft angezogen, das lag aber nicht an dem gelben Taftkleid als solchem, ihre Proportionen stimmten einfach nicht. Was sie oben zu wenig hatte, hatte sie unten zu viel, anders ausgedrückt: sie hatte einen Arsch wie ein Brauereipferd und kein Holz vor der Hütte.
Es folgte das übliche, vorsichtige Abtasten des Gesprächspartners, die Kennenlernphase sozusagen. Die anfänglichen Startschwierigkeiten schienen schon überwunden zu sein, als Clemens, der bis dahin eine Art Moderator gespielt hatte, von einem etwas älteren Bartträger mit Vereinskrawatte und ziemlich ernstem Gesicht aus der Runde entführt wurde. Der Gesprächsfluss ebbte spürbar ab, es wirkte plötzlich unheimlich starr und verkrampft. Da man vermutlich während des Essens auf Nikotingenuss verzichten musste, holte ich meine Packung raus, öffnete und bot sie zuerst den Damen und dann Igor an. Die Dame in Weinrot, Gudrun, schaute sich vorsichtig um. „Clemens ist ja nicht da, also darf ich.“
Ich grinste sie an und gab erst ihr und dann mir selber Feuer. „Keine Angst! Ich werde niemanden etwas verraten.“
„Sie rauchen?“ Die Dame in Gelb wirkte leicht säuerlich.
Ich blickte meine Tischdame an. „Leider! Eins meiner Laster!“
„Das müssen sie sich abgewöhnen, ihrer und meiner Gesundheit zuliebe. Bei mir in der Wohnung wird nicht geraucht! Selbst mein Ex-Mann durfte das nicht, dem habe ich das verboten! Nicht wahr?“ Sie blickte auf ihre Tochter, die zustimmend nickte. Was, um alles in der Welt, geht diese Frau meine Gesundheit an?
Gudrun unternahm einen Rettungsversuch, Themenwechsel war angesagt. „Wie geht es eigentlich Marvin? Wieder besser?“
„Sie haben einen Sohn?“ Neugierig war sie ja überhaupt nicht!
„Jain, gnädige Frau. Marvin ist 17 und eigentlich mein Neffe, der Sohn meines Bruders, allerdings habe ich im Moment das Sorgerecht für ihn, solange seine Eltern in Australien sind und er hier zur Schule geht. Aber ich liebe ihn, als wenn er mein Sohn wäre, den ich nie hatte!“
„Ah, ein Familienmensch! Möchten Sie denn eigene Kinder?“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
Mit dir? Ganz gewiss nicht! Geht das überhaupt noch? Mit Hormonen soll ja mittlerweile viel möglich sein, aber aus einem alten Klepper auf dem Gnadenacker kann man kein Rennpferd mehr machen. „Tut mir leid, auch wenn ich mich immer redlich bemüht habe, aber es hat leider nie geklappt.“
Gudrun blickte mich an, als ob sie um Entschuldigung bitten würde. Aber ihre Schwester schien mittlerweile in ihrem Element zu sein. „Sie Ärmster! Was sagt denn ihre Frau dazu? Zu diesem …“
„Nichts! Denn es gibt keine.“ Und es wird auch nie eine geben, fügte ich in Gedanken zu.
„Auch niemand in Aussicht? Ein Mann wie sie? In den besten Jahren? Intelligent, wortgewandt, wohlhabend? Das kann ich gar nicht glauben!“ Sie lächelte mir zu, als wolle sie mir Mut machen.
„Das können sie mir aber glauben! Aber unbeweibt zu sein hat auch einen Vorteil! Ich kann in Ruhe meinem Hobby nachgehen!“ Ich grinste sie an.
„Und das wäre? Als vielbeschäftigter Geschäftsmann hat man ja wenig Zeit! Lassen sie mich raten? Golf? So sportlich wie sie sind!“ Vorsicht, sie streut eine Schleimspur!
„Ich loche zwar gerne ein, habe das aber bisher noch nicht auf einem Golfplatz getan. Nein, unter uns gesagt, ich vergewaltige gerne Jungfrauen um Mitternacht auf Friedhöfen!“ Igor musste sich anstrengen, nicht laut los zu lachen.
Heike wurde bleich, man sah, wie es in ihr arbeitete. Endlich schien auch bei dir der Groschen gefallen zu sein, der Versuch eines Lächelns war erkennbar. „Herr Plange! Sie Schlingel! Ich dachte schon … sie wollen ich auf den Arm nehmen!“
Geht nicht! Ich habe leider keinen Gabelstapler griffbereit! „Das würde mir im Traum nicht einfallen!“
Frau Münster unternahm einen letzten Versuch, das Verhalten ihrer Schwester schien ihr mehr als peinlich zu sein. „Was ist nun mit Marvin? Hat er seinen Liebeskummer überwunden? Benny hat ja die ganze Nacht mit ihm geredet!“
„Ja, dem geht es wieder besser. Ist auf dem besten Wege, sich erneut zu verlieben!“ Ich kannte seinen Angebeteten zwar noch nicht, aber das will sich morgen Mittag ändern.
„Jaja, diese Kinder. Meine Cordula hatte in dem Alter auch jede Woche einen neuen Freund! Aber ich aber aufgepasst! Es ist nie etwas Unschickliches passiert!“ Sie seufzte und blickte ihre Tochter an. Die Frau in Blau nickte wiederum zustimmend. Anscheinend konnte sie nicht sprechen.
„Da haben ja Cordula und Marvin fast was gemeinsam!“ Ich grinste, Igor ebenso. Ich holte meine Zigarettenschachtel erneut vor und stellte mich vor die Frau des Jugendobmanns, die anderen Damen hatte ich im Rücken, sie konnten mich nicht sehen.
Gudrun Münster verdrehte die Augen, als ich ihr erneut eine Zigarette anbot. Sie flüsterte mehr als sie sprach. „Entschuldigen sie bitte das Benehmen meiner Schwester. Es ist mir so etwas von peinlich!“
Ich lächelte sie an und flüsterte ebenfalls. „Keine Sorge! Clemens hat mir einiges über seine Schwägerin erzählt.“ Ich suchte nach meinem Feuerzeug.
„Wahrscheinlich nichts Gutes! Sie geht ihm auf den Geist, dadurch das sie ständig bei uns ist. Mir mittlerweile auch, obwohl sie meine Schwester ist!“ Sie hatte ein Flehen im Blick.
Mir kam plötzlich eine Idee. „Sie wollen sie los werden?“
Sie nickte, während ich ihr Feuer gab. „Lieber heute wie morgen! Ehe ich meine Ehe aufs Spiel setze!“
„Alles klar! Dann einfach ab jetzt nur mitspielen! Fragen werden später beantwortet!“ Sie nickte erneut.
Ich drehte mich wieder in die Runde. „Wo waren wir stehengeblieben?“
„Bei den Kindern und ihren wechselnden Liebschaften! Jede Woche jemand Neues.“ Heike lächelte mich, ob meiner augenscheinlichen Vergesslichkeit, mildtätig an.
Marvin, bitte entschuldige, aber das muss jetzt sein. „Stimmt! Jede Woche ein neues männliches Wesen im Kinderzimmer! Aber Gott sei Dank, ist das ja seit Bennys Seelentröstung diese Woche endlich beendet! Die beiden haben endlich zueinander gefunden!“
Heike hatte Fragezeichen in den Augen. Von Benny wusste ich, dass sie auf gleichgeschlechtliche Liebe ziemlich allergisch reagieren würde. „Bitte? Soll das heißen, ihr Sohn steht auf Männer?“
„Marvin ist immer noch nicht mein Sohn, aber es stimmt, er steht auf Männer. Aber endlich kenne ich mal einen seiner Liebhaber!“ Ich grinste. Die gute Heike war augenscheinlich mehr als verwirrt, aber das kümmerte mich im Moment überhaupt nicht. „Haben sie etwa ein Problem damit, dass mein Neffe schwul ist?“
„Ah, nein! Dafür gibt es doch Psychiater und in dem Alter besteht immerhin noch die Möglichkeit, dass es sich nur um eine Phase handelt! Sie sollten mit ihm mal zum Arzt! Vielleicht besteht für ihn ja noch etwas Hoffnung, dass er diese Abnormität überwindet!“ Der Ekel, der in ihrer Stimme lag, war unüberhörbar.
„Na, dann hoffen sie mal für Ihren Neffen mit! Denn der ist in ihren Augen ja auch krank!“ Ich blickte sie streng an.
„Was? Benjamin etwa auch?“ Sie schienen vollends die Fassung zu verlieren.
Ich zwinkerte Gudrun zu, sie nahm den Ball sofort auf. „Was! Das freut mich jetzt aber, dass aus den beiden endlich ein Paar geworden ist. Jaja, was lange wärt, …“
„… wird endlich gut. Aber die Jungs wollten es uns am Wochenende eigentlich selber sagen, sie haben extra einen Tisch bei unserem Griechen bestellt. Ich hoffe, sie können so lange schweigen, Frau Münster.“ Ich legte alle Überzeugungskraft, die ich hatte, in meine Stimme.
„Gudrun! Willst du mir jetzt etwa sagen, dass in Benjamin auch diese unsägliche Veranlagung ruht? Du weißt, dass er …“ Sie rang fast nach Luft.
„Auf Männer steht? Natürlich! Er ist mein Sohn! Eine Mutter weiß so etwas!“ Sie sprach es so aus, als wüsste sie, was sie sagte.
„Und du hast nichts gesagt? Das glaube ich jetzt nicht!“ Soll ich gleich den Notarzt rufen?
„Wieso sollte ich? Es ändert sich doch nichts! Benny ist und bleibt mein Sohn und ist und bleibt dein Neffe! Warum sollte ich mit seinem Liebesleben hausieren gehen? Ich freue mich einfach nur, dass er so etwas Nettes wie Marvin gefunden hat! Und du solltest dich mit ihm freuen!“ Gudrun Münster, wenn du wüsstest!
„Freuen? Darüber? Über diese Abartigkeit? Auch wenn du meine Schwester bist, das geht überhaupt nicht! Du kannst dich wieder bei mir melden, wenn dein missratener Sohn wieder zu Verstand gekommen und normal geworden ist! Cordula! Wir gehen!“ Gott sei Dank! Ich brauchte keinen Notarzt zu verständigen.
Sie schien sich auf ihrer Tochter stützen zu müssen, als sie durch die einzelnen Grüppchen gen Ausgang von dannen zog. Wir blickten uns an und fingen an, zu lachen. Gudrun hatte als erste ihre Stimme wieder. „Sie ist weg! Darauf würde ich jetzt gerne anstoßen!“
Die Gläser waren leer. Ich blickte auf meinem Russen. „Schatz, würdest du …?“
„Selbstverfreilich, mein Engel!“ Er ging auf einen der an der Seite stehenden Tische zu und kam mit drei Gläsern Sekt wieder.
„Ich bin die Gudrun!“ Sie hielt mir ihr Glas entgegen. Ich stieß mit ihr an, wir fädelten die Arme ein und tranken Brüderschaft. „Und ich der Stefan!“ Nach alter Väter Sitte erfolgte der Kuss.
„Ich glaube, wir müssen uns bei Benny und Marvin entschuldigen.“ Sie grinste.
Ich zog die Augenbrauen hoch. „Wieso?“
„Ist doch klar! Wir haben sie zu einem Paar gemacht und dabei sind sie keins. Ich bin endlich meine nervende Schwester los aufgrund meines angeblich schwulen Sohnes!“ Sie kicherte, allerdings aus einem anderen Grund wie ich.
„Ich glaube, dass werden die beiden gut überleben, da bin ich mir sicher! Oder Igor, was meinst du?“ Ich tat ganz unschuldig.
„Denke ich auch mal. Die werden kein Problem mit ihrer angeblichen Liebschaft haben genauso wenig wie wir!“ Treffend formuliert! Seiner Aussage war eindeutig zweideutig oder zweideutig eindeutig, je nach Betrachtungsweise.
Plötzlich rappelte sich Gudrun zusammen. „Aber habe ich das gerade richtig verstanden?“
„Was?“ Ich blickte sie fragend an.
„Das mit dem Sekt! So mit Engel und Schatz? Kann es sein, dass ihr ein Paar seid? Du und Igor?“ Sie grinste.
Ich blickte meinen Russen an, er nickte. Also frei von der Leber weg! „Stimmt, liebe Gudrun! Igor und ich sind ein Paar!“
„Und Marvin ist nicht schwul?“ Sie gluckste.
„Gudrun, sei mir bitte nicht böse! Wenn du mich fragst, ob ich schwul bin, kriegst du die passende Antwort, nämlich ein Ja! Wenn du Igor fragst, kriegst du ebenfalls ein Ja! Wenn du aber wissen möchtest, ob mein Marvin oder dein Benny schwul sind, dann frag das die beiden selbst! Ich gehe nicht mit der sexuellen Orientierung meiner Zeitgenossen hausieren! Das hat gerade eine Freundin von mir ihrer Schwester mitgeteilt!“ Ich hoffte, sie hatte diesen Wink verstanden.
„Das war ich ja!“ Sie kiekste wie ein Schulmädchen.
In diesem Moment kam Clemens wieder, er sah etwas mitgenommen aus. „Wo ist denn meine Schwägerin?“
Seine Frau grinste. „Da, wo du sie am liebsten hast! Ganz weit weg und so schnell wird sie auch nicht wiederkommen.“
„Wenigstens eine gute Nachricht! Wie hast du das denn geschafft?“ Er wirkte erfreut, aber gleichzeitig auch mitgenommen.
Seine Frau erzählte ihm die Geschichte, er musste teilweise erheblich schmunzeln. „Dass wir nicht früher darauf gekommen sind, ihre Homophobie gegen sie einzusetzen. Aber musstet ihr wirklich Benny und Marvin als Paar verkaufen?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Andere Kinder waren gerade nicht griffbereit.“
„Dann lasst uns mal reingehen. Das Essen soll gleich serviert werden!“ Sagte, sprach’s und ging voran in den Saal, wir folgten. Mitten im Raum blieb er stehen und schaute sich um, er suchte wohl seinen Platz. Er deutete in eine Richtung und ging schnurstracks darauf zu.
Gudrun zog ihn am Ärmel seines Jacketts. „Schatz, das ist der Tisch der Abteilungsleiter! Da gehören wir nicht hin! Noch nicht!“
„Ich weiß, mein Liebe, aber wir gehören dahin! Seit einer Viertelstunde bin ich Abteilungsleiter Wasserball. Der alte Handewitt ist heute Morgen gestorben, Herzinfarkt! Und als Vize übernehme ich!“ Ein gewisser Stolz lag in seiner Stimme.
An den Tisch waren noch genau vier Plätze frei. Wie zu Beginn des Abends stellte Clemens uns vor. Zu unserer Rechten saßen Hagen Bäcker und Frau Claudia, er hatte mit Handball zu tun, und zu unserer Linken saßen Klaus Reimers und Frau Veronika. Wenn ich das richtig verstanden hatte, war Klaus Reimers Abteilungsleiter Eishockey. Man wunderte sich zwar, wieso ein Trainer und ein Fremder an diesem Tisch saßen, man sagte aber nichts. Mir kam diese Veronika bekannt vor, aber ich wusste nicht, wo ich sie hinstecken sollte. Ihr ging es wohl ähnlich, sie beobachtete mich die ganze Zeit. „Sie sind also der Kalendermann. Der Einfall war wirklich gut.“
„Ja, der bin ich. Aber eigentlich hatte mein Neffe Marvin die Idee dazu. Er wollte ein persönliches Abschiedsgeschenk für seine Eltern haben, sein Vater, mein Bruder also, musste beruflich nach Australien wechseln. Das habe ich einfach nur aufgegriffen.“
„Marvin Plange ist ihr Neffe?“ Sagte ich das nicht gerade?
„Ja, der Kleine ist mein Neffe. Wieso fragen sie?“ Ich blickte Veronika Reimers an.
„Dann weiß ich jetzt, wo wir uns schon einmal gesehen haben. Ich bin seine Englischlehrerin. Elternsprechtag!“ Sie grinste mich an.
Daher kannte ich sie also. Sollte ich ihr erzählen, wie Marv sie nannte? Besser nicht, ich wollte seine Note ja nicht gefährden. Ihr Mann mischte sich in das Gespräch ein. „Aber sagen sie mal, Herr Plange, was hat ihnen unser guter Clemens ist eigentlich gezahlt, dass sie die Wasserballer für ihn ablichten? Ein so renommierter Fotograf arbeitet ja nicht für Gotteslohn, oder?“
„Ich muss sie enttäuschen, Nichts! Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.“ Ich blickte den Jugendobmann an, der rieb sich hämisch grinsend die Hände. Mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen erzählte er von unseren Nullsummengeschäft. Die beiden Abteilungsbosse beratschlagten und fragten mich schließlich, ob ich nicht bereit wäre, Gleiches für ihre Sportarten zu machen. Ich war, denn über 1500 Leute gingen Woche zu Woche zu den Spielen in die Eishalle und Handball war, traute man dem heimischen Käseblättchen, die kommende Sportart im Städtchen. Die Arbeit mit den Wasserballern begann sich langsam zu rentieren, die letzten Monate waren ziemlich erfolgreich gewesen. Auf diesen Lorbeeren wollte ich mich allerdings nicht ausruhen, als Ruhekissen wäre es immer noch zu dürftig.
Als wir um kurz vor elf das Casino wieder verließen, hatten wir nicht nur einen angenehmen Abend hinter uns gebracht, sondern auch zwei Einladungen zu Spielen der jeweiligen Mannschaft, einmal auf dem Eis, einmal in der Halle, bekommen.
Auf dem Weg in die Ludwigstraße war Igor ziemlich still. Ich legte meine Hand auf seinen Schenkel. „Was ist los?“
„Wie machen wir das eigentlich Weihnachten?“
Die Frage aller Fragen! Genaue Gedanken um die Ausgestaltung hatte ich mir noch nicht gemacht. Bis auf den Umtrunk am zweiten Feiertag war nichts Großartiges geplant. Karin Tillenbach, Marvins Oma, zu der wir eigentlich am ersten Feiertag nachmittags zum Kaffee fahren wollten, hatte Anfang Dezember angerufen und abgesagt. Sie würde nun doch mit ihrem Bridgeclub auf große -und Silvesterkreuzfahrt ins Mittelmeer gehen. Marvin und ich wären somit alleine. Naja, alleine nun auch wieder nicht, Igor war ja in mein und somit in unser Leben getreten. Wir hatten zwar schon über vieles gesprochen und etliches geklärt, aber wie man Weihnachten verbringen wollte? Dieses Thema hatten wir bis dato nicht angeschnitten gehabt. „Ich habe keine Idee, mein Engel!“
„Bisher war es immer so, dass ich den Heiligen Abend meiner Familie verbracht habe. Wir können ja mit ihnen essen.“ Seine Eltern kannte ich bis dato noch nicht.
Ich blickte ihn an. „Was machen wir mit Marvin? Den können wir schlecht alleine lassen und in eine Frittenbude schicken! Auch glaube ich nicht, dass ein Weihnachtsessen die passende Gelegenheit ist, seinen Eltern und der versammelten Verwandtschaft seinen Liebhaber vorzustellen. Könnte zum gewissen Komplikationen führen!“
Mein Russe schien zu überlegen. „Stimmt auch wieder! Also müssen wir das noch vorher machen! Entweder mit dir und Familie oder nur mit dir, aber auch alle Fälle will ich das Fest mit meinem Liebsten verbringen.“
„Den gibt es aber leider nicht alleine! Der hat sich um einen siebzehnjährigen Jungschwulen zu kümmern.“ Ich blickte ihn an und wir fingen beide an, zu lachen.
Die Aktion an der Bushaltestelle war leider nicht von Erfolg gekrönt. Zwar stand Marvin brav am Wartehäuschen des öffentlichen Personennahverkehrs, aber von seinen Angebeteten fehlte weit und breit jede Spur. Jonas wäre nicht in der Schule gewesen, niemand würde wissen, wo er stecken würde.
Am Nachmittag rief ich Lars Kaltenbach, Marvins Stufenleiter, in seiner Wohnung in Dortmund an. Eigentlich wollte ich ihn nur zum Stephanus-Steinigen einladen, aber wir kamen ins Plaudern. „Aber Stefan, sag einmal, was hast du mit Vroni gemacht?“
Eine Dame mit einem solchem Namen war mir unbekannt, jedenfalls sagte er mir nichts. „Wer soll die Dame denn sein? Wenn ich das weiß, dann kann ich dir sagen, was ich mit ihr gemacht habe!“
„Marvins Englischlehrerin, Veronika Reimers, im Kollegenkreis Vroni genannt. Die schwärmt ja in den höchsten Tönen von dir!“ Er hatte eindeutig den Schalk im Nacken.
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. „Die habe ich gestern Abend kennengelernt. Ich war doch mit Igor auf der Weihnachtsfeier von Marvins Verein. Aber wie haben uns nur unterhalten, erstens ist sie eine Frau und zweitens war ihr Mann auch anwesend. Kein Grund zur Panik!“
„Deswegen werde ich nicht panisch!“ Die Sorglosigkeit in seiner Stimme war verschwunden.
Ich war neugierig geworden. „Weswegen dann?“
„Wir hatten heute Morgen Konferenz! Ziemlich unerfreulich!“ Er klang so, als ob er über das Thema nicht reden wollte.
Konferenzen kurz vor Weihnachten? Merkwürdig! „Lars! Was ist los?”
Ein tiefes Einatmen war am anderen Ende der Leitung zu vernehmen. „Marvin wird es dir ja sowieso erzählen, also wieso solltest du es nicht von mir hören? Wir haben einen neuen Schüler …“
„Jonas?“ Ich erinnerte mich in das Gespräch mit Marvin.
„Ja, die Jonas Weidenbach. Woher weißt du?“
„Ich weiß gar nichts, nur Marv … naja, er findet ihn irgendwie … interessant! Sie haben Deutsch zusammen und mein kleiner Neffe ist leicht abgelenkt!“ Ich grinste innerlich.
„Er soll die Hände von ihm lassen!“ Die Warnung war unüberhörbar!
„Wieso?“ Was wollte Lars mir damit sagen?
„Wenn ich das wüsste, wäre mir auch wohler! Stefan, Punkt ist der, es kam zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Jonas und seinem Sozialkundelehrer! Es ging um die Staatssicherheit in der ehemaligen DDR. Kollege Sulzbach-Graumann hat die … er hat schlagende Argumente gebraucht! Gut, das ist nicht in Ordnung, aber …“ Er klang mehr als verzweifelt.
„Aber was? Lars! Raus mit der Sprache!“ Ich wollte Klarheit haben.
„Sulzbach hat ihn geschlagen, körperlich misshandelt. Das war der Grund für die Konferenz. Aber … Im Zuge unserer Ermittlungen kam heraus, Jonas Weidenbach hat keine Vergangenheit!“ Er wirkte gebrochen.
„Bitte?“ Ich war mehr als erstaunt.
„Die Unterlagen, die von seiner ehemaligen Schule in Düsseldorf sind, stimmen nicht, sie sind falsch! Es gab dort nie einen Schüler namens Jonas Weidenbach! Der Name ist dort unbekannt! Er existiert nicht!“ Er klang mehr als verzweifelt.
Ich war ratlos. Was sollte das bedeuten?
Samstag in der Frühe. Ich war alleine im Laden und hatte genügend zu tun. Uwe hatte seine Kinder zu Besuch. Gegen kurz nach elf kam Marvin mit einem Tablett an: Kaffee, Milch, Zucker, etwas Gebäck. Ich genoss die unerwartete Frühstückspause. Wir scherzten etwas, hatten unseren Spaß und übernahmen die nächsten Kunden gemeinsam. Er bediente derweil die Kunden, ich genoss die Pause.
Ich war gerade mit zwei Kleinkindern und deren Produzenten beschäftigt, der kam Erik Barmen in den Laden, er wollte wohl seine Bilder abholen. Marvin bediente ihn. Als ich wieder aus dem Studio kam, war der Laden leer. Kein Marvin! Kein Kunde! Ich dachte mir nichts dabei. Gegen Mittag kam mein Neffe mit einem breiten Lächeln wieder in den Laden.
„Weißt du, was ich mir zu Weihnachten wünsche?“ Er lächelte über alle vier Backen.
„Was denn?“ Sein Geschenk hatte ich zwar schon, aber man konnte ja nie wissen!
„Ein Piercing am Schwanz!“ Bitte? Was war das denn?
„Einen Prinz Albert?“ Wie kam er auf diese Idee?
„Was ist denn das?“ Er war ein neugierig.
„Ein Ring durch die Eichel!“
„Nein! Einen Ring da, wo normalerweise die Vorhaut beginnt.“ Er meinte es anscheinend ernst.
„Tja, den kannst du erst dann kriegen, wenn wir dich vorher da beschneiden. Wie kommst du auf den Gedanken?“ Ich war ratlos, um nicht zu sagen, auch sprachlos.
„Eric hat so einen! Und es war …“
„Bitte?“ Ich war mehr als erstaunt.
„Der Typ, für den du die Aufnahmen für seine Oma gemacht hast. War echt geil beim Blasen!“ Er grinste.
Ich schüttelte den Kopf. „Du hast ihm einen geblasen?“ Der hat doch einen Freund! Sagte er auf jeden Fall. Aber seine Sache!
Er tat ganz unschuldig. „Habe ich! Schlimm?“
Ich musste lachen. „Wie sind ein renommiertes Fotostudio, mein Lieber! Da bläst man einem Kunden keinen, mein verschafft ihm höchstens eine gewisse Erleichterung!“
„Wenn du es so nennen möchtest! Krieg ich jetzt einen?“ Er grinste verschmitzt.
„Warte mal! Ich rufe mal eben kurz Gürkan an, vielleicht kriegen wir noch kurzfristig einen Termin bei einem Beschneider, denn für so einen Schmuck musst du deiner Vorhaut Lebewohl sagen.“ Ich grinste ihn an.
„Bitte?“ Er schaute mich fragend an.
„Wenn es da sein sollte, wo ich jetzt meine, bedeutet das, drei Monate keine Selbstbefriedigung! Mindestens! Erst muss deine Beschneidung verheilen, dann dein Piercing. Reichst du mir bitte mal das Telefon, mein Kleiner!“
„Dann lassen wir das besser!“ Anscheinend wollte er nun wohl doch nicht! Diese Jugend!
Tja, lieber Leser, das waren wieder ein paar Tagen im Leben zwischen Marvin und mir. Der Kleine treibt es hinter meinem Rücken mit meinen Kunden. Was soll nur aus ihm werden? Was soll aus ihm und Jonas werden? Was soll aus mir und Igor werden? Fragen über Fragen! Falls jemand dafür Interesse haben sollte, wie sich einige Fragen aufklären, dann bitte ich um entsprechende Rückmeldungen *fg