Bitte lass mich nicht alleine

Es ist Winter, der Schnee färbt alles weiß und der Wind tobt heute besonders stark. Ich stehe mir die Beine in den Bauch und bete, dass doch alles schnell vorbei sein möge.

Meine Füße fühlen sich schon an wie Eisklumpen und mein Herz ist schwer. Während mein Blick starr das Geschehen verfolgt, hat mein Gehör auf Durchgang gestellt und meine Gedanken schweifen zurück.

Vor einem halben Jahr sah alles noch ganz anders aus:

Ich hatte mich gerade von meiner Freundin Michaela getrennt, mit der ich drei Jahre lang zusammen gewesen war. Wir wohnten etwa ein Jahr zusammen, bevor wir merkten, dass es nicht funktionierte.

Es passte gerade bei mir, da ich ein Jobangebot von weiter weg bekommen hatte, welches ich nun annahm, meine Sachen packte und auszog. Zu meinen Eltern hatte ich schon lange keinen richtigen Kontakt mehr, nur zum Geburtstag und zu Weihnachten gab es ein Anstandstelefonat.

Als ich mit achtzehn beschloss auszuziehen, habe ich ihnen, glaube ich, einen riesigen Gefallen getan. Sie kamen noch nie mit meiner lockeren, offenen Art klar und mochten nur selten meine Freunde.

Die in ihren Augen meist verrückt waren und das nur, weil sie Piercings oder Tattoos hatten. Heute würden sie wahrscheinlich das gleiche von mir denken, da ich in der Hinsicht gewiss keine Jungfrau mehr bin.

Also beschloss ich ihnen auch nur eine Postkarte, mit meiner neuen Anschrift und der Telefonnummer, unter der ich ab jetzt zu erreichen war, zuzusenden. Ich verschwieg bewusst, dass die Beziehung mit Michaela nicht mehr bestand, um einem Gespräch mit meiner Mutter aus dem Weg zu gehen, in dem ich mir nur wieder Vorwürfe anhören würde müssen.

Ich war schon deprimiert genug und fühlte mich leer und irgendwie hatte mein Leben keinen richtigen Sinn mehr. Meine neue Wohnung war klein, woran ich mich wohl erst noch zu gewöhnen hatte.

Es gab nur ein Zimmer, in dem ich schlafen, essen, und wohnen sollte, mit einer kleinen Kochnische und einem winzigen Bad. In dem man sich beim Händewaschen locker auf die Toilette setzen und von der Dusche aus die Spülung betätigen konnte.

Die Waschmaschine musste ich im Keller deponieren, wo für einen Wäscheständer gerade noch genug Platz war und somit mein Fahrrad an der Wand Halt finden durfte.

Aber alles im allem war es für eine Person, die für ein paar Stunden als Kfz-Mechaniker arbeitete, eine anschauliche Bleibe, sofern man sich einzurichten wusste.

Neue Freundschaften schloss ich immer schnell durch meine offene Art, jedoch verscherzte ich es mir auch manchmal mit diesen, da ich viel zu ehrlich bin. In der Werkstatt waren alle nett, aber am besten verstand ich mich mit Jan.

Er ging wie ich auf die zwanzig zu, war aber eher der Durchschnittstyp. Ich hatte es immer leicht bei den Frauen gehabt, was auch kein Wunder war, wenn man blond und blauäugig ist.

Jan hatte es da schon schwerer, was er mir ständig auf die Nase band. Er war wie ich gerade mit der Ausbildung fertig geworden. Wir waren auf einer Wellenlänge und er wusste es zu schätzen, dass ich aussprach, was ich dachte.

So kam es, dass wir uns nach kurzer Zeit bei ihm verabredeten, und von dem Moment an sollte nichts mehr so sein wie vorher.

„Hi“, begrüßte ich Jan, der mir die Tür öffnete.

Ich zog eine Schnute und setzte meinen besten Hundeblick auf, um noch schnell hinzuzufügen, „sorry, ich bin etwas spät dran.“

„Kein Problem, bin ja selber noch nicht ganz fertig“, antwortete er und lächelte verständnisvoll.

Ich stand noch im Türrahmen, als plötzlich jemand an mir vorbeihuschte, der gut zwei Köpfe kleiner war als ich und hastig die Treppe hinauf rannte.

Verdutzt schaute ich Jan an, der mir gleich erklärte, „nicht wundern, das ist bloß Kevin, mein kleiner Bruder. Der hat Angst vor allem und jedem.“

 „Aber wieso hat er denn Angst?“, wollte ich wissen, während ich in den Flur eintrat.

„Meine Eltern haben sich sonst immer viel um ihn gekümmert, leider sind die vor einem halben Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen“, erzählte Jan.

„Mein herzliches Beileid“, sagte ich und war zutiefst berührt.

„Danke. Aber das Schlimmste ist, dass Kevin mit im Auto saß und alles mit ansehen musste. Er ist zwar zurzeit in ärztlicher Behandlung, aber so richtig scheint es ihm nicht zu helfen“, kam es weiter von Jan.

Ich unterbrach ihn kurz.

„Wie schrecklich.“

 „Ja, es muss sehr schlimm für ihn gewesen sein. Kevin musste seitdem auch viel durchmachen. Ich kann nicht rund um die Uhr für ihn da sein. Das Haus ist zwar bezahlt, aber es sind ja auch noch andere Kosten da, die ich jeden Monat begleichen muss“, fuhr Jan fort.

„Ja, das glaube ich gern. Ein Haus kostet nun mal“, bestätigte ich seine Aussage.

Immer noch verweilte mein Blick auf Jan und so sprach dieser weiter.

„Dazu kommt noch, dass Kevin sehr hübsch ist und Männer bevorzugt. Alles zehrt zwar an ihm, aber er sieht immer noch sehr gut aus und mit seinen fast sechzehn Jahren ist er ja auch in dem Alter, um mehr zu wollen. Dabei kann er wohl noch nicht so ganz einschätzen, wenn jemand nur Sex will… Jedenfalls kann ich ihn mittlerweile mit niemandem mehr allein lassen. Er wurde zwei Mal schon fast vergewaltigt und traut wohl auch gerade deswegen keinem mehr.“

Jetzt war ich sprachlos und auch ein kräftiges Schlucken, wollte den Kloß in meinem Hals nicht lösen, da ich so viele Informationen auf einmal bekommen hatte.

Armer Jan, er musste alles auf einmal sein, Bruder, Mutter, Vater und auch noch Händchen halten, weil Kevin sonst keinem mehr traute. Jan merkte, dass es mir sehr nahe ging und ließ mich erstmal richtig rein kommen.

Wir machten es uns in der Küche bequem und nachdem ich einen Kaffee getrunken hatte, bestellten wir Pizza. Als diese eintraf, gingen wir rauf in Jans Zimmer, wo Kevin eingerollt wie eine schlafende Katze auf dem Bett lag und schlief.

Ein Bild für die Götter, denn er war so zart und zierlich, um nicht zu sagen fast kindlich und dennoch sah man ihm seine Reife an. Jan deutete mir, dass ich leise sein sollte, also schlichen wir uns rein.

Wir aßen, spielten auf Jans Wii und bemerkten erst, dass Kevin aufgewacht war, als ich hinter mir ein Rascheln hörte und mich umsah.

„Ach, da hat wohl jemand Hunger“, neckte Jan ihn.

Kevin hatte sich nämlich den Pizzakarton mit der restlichen Pizza geholt, sich in die hinterste Ecke des Bettes verkrümelt, um dort zu essen. Er war wirklich bildhübsch.

Seine rotblonden Haare leuchteten richtig und hingen ihm strähnig ins Gesicht und seine dunkelblauen Augen stachen förmlich hervor. Klar war er gezeichnet, denn er war dünn, vielleicht schon fast zu dünn und sein Gesicht war etwas eingefallen, aber dennoch gab er einen bezaubernden, jungen Mann ab.

Das Telefon klingelte und Jan ging runter, um das Gespräch anzunehmen. Kevin und ich waren für einen Moment allein, doch von ihm kam keine Reaktion, weshalb ich beschloss, ihm etwas zu trinken anzubieten.

„Möchtest du auch ein Glas Cola?“, fragte ich ihn und hielt dabei die Flasche in die Luft, als würde es dem Ganzen mehr Ausdruck verleihen.

Kevin zuckte im ersten Moment zusammen, als er meine Stimme vernahm, nickte dann aber nach leichtem Zögern, zaghaft. Damit ich ihn nicht noch mehr Angst machte, versuchte ich nicht näher als nötig ans Bett heranzutreten und stellte das volle Glas auf den Teppichboden ab.

Kevin holte es sich erst, als ich wieder auf meinem Stuhl Platz genommen hatte, ließ mich dabei aber keinen Moment aus den Augen. Gierig trank er sein Glas leer und stellte es wieder auf den Fußboden, bevor er sich wieder in die hinterste Ecke des Bettes verkroch.

„Möchtest du noch mehr?“, fragte ich ihn und bekam zum ersten Mal den zauberhaften Klang seiner Stimme zu hören.

„Gern“, sagte er.

Also füllte ich das Glas erneut und dieses Mal, traute Kevin sich viel schneller hervor, als hätte er bemerkt, dass ich ihm nichts Böses will. Als Jan das Telefonat beendete und wieder zu uns heraufkam, war er erstaunt über Kevin, da dieser doch sonst nie etwas von Fremden annahm.

Trotzdem  sagte er nichts dazu, weil er wohl der Meinung war, dass es für Kevin besser so sei. Bei dieser ersten Begegnung mit Kevin hatte er mir gleich gezeigt, wie sehr er mich mochte.

Von diesem Tag an war ich immer öfter bei Jan und Kevins Angst schien wie weggeblasen, zumindest solange wie wir unter uns waren. Wieso Kevin mir so schnell vertraute, war uns ein Rätsel.

Ich wurde schon beim dritten Besuch stürmisch mit einer herzlichen Umarmung begrüßt und konnte mir mein Leben schon bald nicht mehr ohne ihn vorstellen. Kevin hatte mein Herz berührt mit seiner liebevollen Art, seinem Charme und seiner Zuneigung, die ich immer öfter zu spüren bekam.

Man merkte es ihm an, dass er sich in mich verliebt hatte. Ich genoss diese Schwärmerei, obwohl ich sonst nie bisexuelle Neigungen bei mir bemerkt hatte, ertappte ich mich immer öfters dabei, Kevins Körper zu mustern oder ihm tief in die Augen zu schauen.

Jan war froh über meine Anwesenheit, denn so konnte er auch mal wieder ausgehen. Ich wusste mich schon mit Kevin zu beschäftigen. Wir schauten uns einen Film an, alberten hemmungslos herum oder gingen am Strand spazieren. Wobei Kevin bei jedem Ausflug immer mehr seine Angst verlor.

Mittlerweile war es sogar schon so weit, dass ich Kevin mit zum Einkaufen nehmen konnte, auch wenn ich ihm dabei nicht von der Seite weichen durfte. Nach dem Aus meiner Beziehung zu Michaela hatte ich nun endlich wieder das Gefühl, eine Aufgabe zu haben.

Er war ein großer Teil meines Lebens geworden und so verging die Zeit viel zu schnell. Mittlerweile waren mehrere Monate vergangen, Kevin war schon öfters bei mir gewesen und hatte auch schon ab und an bei mir übernachtet.

Jan hatte ihn in meine Obhut gegeben und vertraute mir voll und ganz. Bis her war ja auch nichts zwischen uns passiert, von ein paar zärtlichen Kuscheleien abgesehen. Nicht dass ich etwas dagegen gehabt hätte, aber ich wollte Kevin zu nichts zwingen, wie es wohl schon viele vor mir getan hatten.

Es war Winter geworden und draußen tobte ein Schneesturm. Kevin wollte bei mir übernachten und wir hatten es uns auf meiner Schlafcouch gemütlich gemacht.

Irgendetwas war anders als sonst. Ich kannte es ja schon von Kevin, dass er gerne kuschelte und meine Nähe suchte, doch heute war es irgendwie intensiver.

Wir lagen eng umschlungen auf dem Sofa, hörten leise Musik und ich kraulte Kevins Nacken. Er hatte sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben und genoss die Streicheleinheiten.

Draußen hörte man den Wind sausen und den Sturm toben, als Kevin seinen Kopf hob.

 „Ich hab Lust auf was zum Naschen.“

„Ja, dann hol ich was aus der Küche“, antwortete ich ihm.

„Nein, ich will nicht, dass du aufstehst. Bitte lass mich nicht allein“, kam es nun von Kevin, was ich nicht verstand, da ich ja nur wenige Schritte bis zur Kochnische hätte tun müssen.

„Aber hier hab ich doch nichts“, versuchte ich ihm klarzumachen.

Doch Kevin hatte schon ein breites Grinsen auf den Lippen und nickte.

„Doch.“

Ich zuckte zusammen und verstand nur langsam, was er meinte. Erst als Kevins Lippen sanft die meinen berührten, wusste ich, was Sache war. Ich atmete tief aus, schlang meine Arme um ihn und zog ihn so dicht es ging an mich.

Nur allzu gern wollte ich von dieser süßen, verbotenen Frucht kosten. Kevin schreckte etwas zurück und ich hätte mich am liebsten geohrfeigt. Wie konnte man nur so dumm sein?

Ich wusste doch ganz genau, was er durchgemacht hatte. Ich ließ Kevin los, um ihm etwas Freiraum zu lassen, als ich in sein trauriges Gesicht schaute. Es sprach Bände und so hielt ich ihn fest, wenn auch nur mit leichtem Druck.

Erst zitterte Kevin, doch ich hielt ihn. Dann sträubte er sich, drückte sich sogar gegen mich und ich wollte schon loslassen, als er sich fallen ließ. Ein tiefes ausatmen und dann sackte er in meinen Armen zusammen, war aber bei vollem Bewusstsein.

Anschließend spürte ich Kevins Arme, wie sie mich umschlangen und so unsere Umarmung perfekt machten. Das war für mich das Zeichen, dass er seine Angst besiegt hatte und jetzt küsste ich ihn so sanft, wie ich nur konnte.

Meine Lippen lagen kaum wahrnehmbar auf den seinen und ertasteten sie zaghaft. Erst als Kevin mir etwas entgegenkam, ließ ich ihn meine Lippen richtig spüren, wenn auch mit bewusstem Druck.

Liebevoll streichelten meine Hände über seinen Rücken, rauf zu seinen Haaren, um diese zu wuscheln. Als Nächstes wagte ich es, öffnete meinen Mund und strich zögerlich mit meiner Zunge über Kevins Lippen.

Er gewährte ihr Einlass und so trafen unsere heißen Zungen aufeinander. Beschnupperten sich etwas, bevor sie sich in einem heißen Spiel verloren. Erst in der einen, dann in der anderen Mundhöhle jeden noch so kleinen Winkel erkundeten.

Kevin war nun mutig geworden, hatte die Führung übernommen und lag auf mir. Meine Hände konnte ich unmöglich bei mir behalten und so ließ ich sie langsam unter Kevins Shirt wandern.

Als ich die zarte und weiche Haut berührte, entlockte dieses angenehme Gefühl mir ein leises Stöhnen. Was Kevin anscheinend kaum mehr wahrnahm, denn er war wie in Trance mit dem beschäftigt, was wir taten.

Er hatte die Augen geschlossen und seine schönen, dichten, dunklen Wimpern sahen aus wie ein Fächer. So nutzte ich die Gelegenheit, um ihm sein Shirt über den Kopf zu streifen, was er auch ohne Gegenwehr mit sich machen ließ. Er half mir sogar dabei und machte sich anschließend über meine Hemdknöpfe her. Natürlich unterbrachen wir dabei nur ab und an unser Zungenspiel.

Als der letzte Knopf geöffnet war, strich Kevin mir mein Hemd über die Schultern und verteilte anschließend kleine Küsse auf meinen Oberkörper. Wenn auch etwas unerfahren, machte er seine Sache wirklich gut und so erregte er mich sehr.

Auch seine Härte spürte ich nur allzu gut an meinem Oberschenkel, woraufhin ich Kevin eng an mich presste. Meine Lippen saugten sich an seinem Hals fest, um kleine Male zu hinterlassen.

Ein lustvolles Stöhnen zeigte mir, wie sehr es ihm gefiel. Dabei machte ich mich an seiner Hose zu schaffen, die auch nur kurz darauf in einer Ecke landete, um mich anschließend auf ihn zu legen und zwischen seine Schenkel gleiten zu lassen.

Wieder vereinten sich unsere Lippen und spielten unsere feuchten Zungen miteinander. Ich spürte ein Zerren an meinem Hosenbund und half Kevin nur zu gerne dabei, auch meine Hose loszuwerden.

Nur in Shorts bekleidet schmiegten wir uns aneinander, spürten die Erregung des anderen durch den dünnen Stoff, und obwohl dies alles für mich neu war, spürte ich eine Vertrautheit wie nie zuvor.

Für einen Moment hielt ich inne und nahm ein wenig Abstand von Kevin, um in seine schönen blauen Augen zu schauen. Natürlich nutzten wir beide beiläufig die Gelegenheit und streiften den letzten störenden Stoff ab.

Kevin war bezaubernd – jung, zart, zerbrechlich und einfach wunderschön. Ich schaute ihn eine Weile an, bevor ich mich wieder seinen Lippen widmete. Er war sehr erregt, weshalb ich mir in die Hand spuckte, nach seiner Härte griff und seine Hüfte mit meiner freien Hand umschlang.

So rieb ich langsam, aber zielstrebig an seinem Schaft, jedoch ohne meinen Kuss zu unterbrechen. Mit leichtem Druck streichelte die Fingerkuppe meines Daumens über Kevins Eichel, massierte sie, wobei ich versuchte einen langsamen Rhythmus beizubehalten.

Er stöhnte in den Kuss hinein und versuchte mir entgegenzukommen. Nun massierte ich mit meiner anderen Hand seine Hüfte und ließ diese zu seinem Hintern gleiten, um seine Pobacken zu kneten.

Kevin konnte kaum noch stillhalten und so erhöhte ich den Rhythmus, mit dem ich seinen Schaft rieb, um ihm Erlösung zu verschaffen. Nur meine Lippen ließen von ihm ab, damit ich seinen Gesichtsausdruck einfangen konnte. Kevin ergoss sich heiß in meiner Hand, was mit einem lautem aufstöhnen begleitet wurde und er sah dabei himmlisch aus.

Langsam sackte er zusammen und ich legte ihn vorsichtig auf die Seite. Mit sanften Worten meinte ich zu ihm: „Keine Angst, ich bin ganz vorsichtig.“

Ich musste es einfach tun, denn er hatte mich viel zu sehr erregt. Aber Gegenwehr bekam ich auch keine, ganz im Gegenteil, Kevin spreizte bereitwillig die Beine für mich.

Ich befeuchtete einige Finger, um diese zwischen seine Backen zu drücken. Er war dort ganz heiß und eng, es dauerte einen Moment bis ein leichtes Rein- und Raus-gleiten möglich war.

Dann benetzte ich meine Eichel mit etwas Speichel und legte mich hinter Kevin, schmiegte mich dicht an ihm. Ich streichelte seinen Arm und küsste seinen Nacken, während meine Härte sich zielstrebig ihren Weg bahnte.

Als ich Widerstand spürte, hielt ich für einen Moment inne und vernahm einen zischenden Laut von Kevin. Ich biss in seinen Hals, um für Ablenkung zu sorgen, was mir auch gelang.

Nun konnte ich mich weiter in sein Inneres bohren, in seine Hitze, die umso tiefer ich kam, immer heißer zu werden schien. Als er mich ganz verschlungen hatte, hielt ich abermals inne und vernahm eine angenehme Stille.

Ich geduldete mich, wenn auch nur ungern und machte am Anfang nur leichte Stöße, die schon bald von einem leisen Stöhnen begleitet wurden. Das Stöhnen wurde lauter und nun fand ich kein Halten mehr, hämmerte meine Härte in Kevins Hitze und hoffte, dass es Lust war, die ihn stöhnen ließ.

Ich brauchte nicht lange und ergoss mich heiß in ihm. Ein Zittern durchflutete meinen Körper, bevor ich auf Kevin zusammensackte. Das war der absolute Wahnsinn!

„Ich liebe dich“, kam es leise von Kevin.

Ich küsste ihn sanft auf die Stirn.

„Ich dich auch.“

Dessen war ich mir jetzt mehr als sicher. Nachdem wir eine Weile gekuschelt hatten, schliefen wir auch bald ein. Als ich am nächsten Morgen erwachte, war es noch dunkel draußen.

Ich stand leise auf und machte mich daran Frühstück vorzubereiten. Eigentlich wollte ich Kevin ausschlafen lassen, doch als er gegen elf Uhr immer noch nicht aufgewacht war, ging ich zum Schlafsofa rüber.

Vorsichtig drehte ich ihn um, weil ich ihn wecken wollte, doch Kevin reagierte nicht auf mein Rufen. Auch nicht auf mein Rütteln und erst recht nicht auf mein Schreien.

Sein Körper war kalt und leblos. Ich schrie, weinte und drückte ihn an mich. Das konnte nicht sein.

Wieso?

Warum ausgerechnet jetzt, wo wir uns doch gerade gefunden hatten?

War mein Glück mir nicht gegönnt?

Zärtlich strich ich mit meinen Fingern über sein makelloses Gesicht, berührte seine weichen Wangen und vergrub mein Gesicht in seinen Haaren, um noch einmal seinen Geruch in mir aufzusaugen.

Erst nach einer halben Ewigkeit war ich in der Lage, den Notarzt zu rufen, obwohl dies ja zwecklos war, musste sein Tod offiziell festgestellt werden.

Es wurde eine Autopsie gemacht, damit der Grund des Todes klar wurde. Bei dem Autounfall mit Kevins Eltern hatte sich ein Blutgerinnsel im Gehirn gebildet, das bei der Untersuchung übersehen wurde.

Dies war geplatzt und hatte somit zum Tod geführt. Ich gab mir die Schuld daran. Als ich Jan eröffnete, was in jener letzten Nacht von Kevins Leben geschehen war, kündigte er mir die Freundschaft.

Er hatte mir vertraut und ich hatte ihn enttäuscht. Der Arzt jedoch beruhigte mich, dass Kevins Tod früher oder später gekommen wäre und ich keine Schuld daran tragen würde.

Der einzige Trost, der mir blieb war, dass Kevin glücklich eingeschlafen war.

„Amen“, beendet der Priester sein Gebet.

Ich wische mir die Tränen mit einem Ärmel weg, die ausgelöst von meinem Rückblick über meine Wangen laufen. Die Beerdigung ist fast vorbei und da die Beileidsbekundungen an Jan gehen, begebe ich mich zum Friedhofstor, wo mein Fahrrad steht.

Ich fahre zum Strand, um einen klaren Kopf zu kriegen. Die Wege, die wir so oft gemeinsam gegangen sind, fahre ich noch einmal ab. Der kalte Wind saust mir um die Ohren und lässt mich für einen Moment alles vergessen.

Dann mache ich mich auf den Weg nach Hause, wo ich jedoch nie ankommen werde, denn ein lauter Knall lässt mich durch die Luft fliegen. Ein Auto hat mich angefahren… schon wieder ein Auto… überall ist Blut… und alles tut mir wahnsinnig weh… ich bin am Arsch der Welt und der Krankenwagen wird zu lange hierher brauchen…

Dann sehe ich ein helles Licht… ich kneife die Augen zu und höre eine mir bekannte Stimme, die ich viel zu sehr vermisst habe…

„Bitte!“

„Bitte lass mich nicht allein!“

Als ich es endlich schaffe, dass meine Augen gegen das helle Licht ankommen, schaue ich in zwei wunderschöne, dunkelblaue Augen…

Kevin!…

Er streckt seine Hand nach mir aus, die ich nur zu gerne ergreife. Dann zieht er mich hoch zu sich, begrüßt mich mit einem leidenschaftlichen Kuss und auf einmal spüre ich keine Schmerzen mehr.

Kevin konnte eben nicht einmal im Jenseits alleine sein!

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1 Kommentar

  1. Hallo Detail,

    puh das ist eine traurige Geschichte, aber sehr schön geschrieben. Gefällt mir gut, gerne mehr.

    VlG Andi

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