Regenbogenfamilie Teil 101 – Jugendwohnheim

Auf dem Weg ins Jugendhotel überlegte ich krampfhaft, welche Katastrophe mich wohl erwarten würde. Leider konnte ich mir keinen vernünftigen Reim machen.

Nur fünf Minuten später betrat ich das Jugendhotel und staunte nicht schlecht, als ich in der Lobby vier Erwachsene und vier Kinder sitzen sah. Ich ging zu Alexandra hinter den Tresen und bat sie, mir das Problem zu schildern.

Sie schaute mich kurz verwundert an, erklärte dann doch: „Peter, die beiden Paare wollen mit ihren beiden Kindern bei uns übernachten bis zum kommenden Samstag. Ich habe keinerlei Buchung für diesen Zeitraum, mit Ausnahme von Oliver Fischer mit seiner Familie und ab Freitag erneut Simons Eltern, sowie einen Herrn Petersen mit seiner Tochter, der heute Abend ankommen soll.“

Ich ging zu den Erwachsenden und erklärte: „Wir sind ein Jugendhotel und Schullandheim, dass sich auf Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. Da diese Woche Schulferien sind, ist das Haus eigentlich geschlossen. Wie kann ich ihnen weiterhelfen, deswegen hat mich Alexandra, unsere Mitarbeiterin gebeten mit ihnen alles zu klären.“

Der etwas fünfzigjährige Mann erklärte mit: „Mein Name ist Jan Petersen. Für mich und meine größere Tochter ist hier ein Zimmer reserviert. Ich habe morgen einen Besprechungstermin bei einem Herrn Maurer, bei dem es um den Bau eines Jugendwohnheimes in Scharbeutz geht. Ich hatte am Samstagnachmittag ein längeres Telefonat mit Herrn Abele vom Jugendamt in Markt Oberdorf, der mit mir zusammen den Termin bei Herrn Maurer wahrnehmen wird.

Bei dem Gespräch haben wir uns darauf verständigt, dass wir beide mit unseren Familien am Montagnachmittag anreisen und bis zum Samstag bleiben wollen. Wir haben uns in München getroffen und sind den Rest der Strecke gemeinsam nach Rosenheim gefahren. Uns ist bewusst, dass wir, ohne sie zu informieren, diese Abmachung getroffen haben. Wenn ihr Haus während der Ferien eigentlich geschlossen ist, können sie uns eine alternative Unterkunft für unsere Familien vermitteln.“

Ich lachte und erklärte: „Ich muss mich ihnen jetzt doch vorsichtshalber vorstellen. Mein Name ist Peter Maurer und mit mir haben sie morgen auch ihren Termin. Da das Haus mehr oder weniger fast leer steht, ist es kein Problem, sie für die paar Tage mit ihren Familien unterzubringen. Erst am Freitagnachmittag reisen einige Seminargäste an.

Für sie und ihre Tochter sind die beiden nebeneinanderliegenden Zimmer bereits vorbereitet. Ich gehe davon aus, dass sie und ihre Gattin in dem einen Zimmer und ihre beiden Kinder im zweiten Zimmer gut aufgehoben sind. Die beiden Zimmer teilen sich ein gemeinsames Bad.

Für die Familie Abele, die etwas überraschend mitgekommen ist, wird es noch etwa fünfzehn Minuten dauern, bis die beiden Zimmer vorbereitet sind. Ich bin überzeugt, dass das kein Problem sein wird.“

Ich ging zu Alexandra und erklärte ihr kurz den Sachverhalt, mit der Bitte, für Familie Abele die beiden Zimmer kurz zu überprüfen, ob auch alles zur Zufriedenheit des Gastes ist. Sie meinte, wenn ich das Einchecken übernehmen würde, könnte sie sich bereits um die beiden Zimmer kümmern.

„Peter, für Herrn Petersen sind achtzehn und neunzehn reserviert, gib Familie Abele die Zimmer zwanzig und einundzwanzig, die liegen direkt gegenüber. Sagst du ihnen, dass sie zum Abendessen ins Restaurant gehen müssen.“

Nachdem Alexandra nach oben entschwunden war, bat ich die Gäste zu mir an den Tresen, damit ich sie Einchecken kann. Ich meinte: „Ich fange mit Familie Petersen an, denn sie sind bereits teilweise im Buchungssystem hinterlegt. Ich bräuchte auf alle Fälle die Vornamen ihrer Frau und den der beiden Kinder.“

Er nannte mir die Namen und ich trug sie direkt im System ein. Danach griff ich mir vier Codekarten für die beiden Zimmer und initialisierte die Karten. Ich erklärte: „Ich habe hier vier Codekarten, mit denen sie in die Zimmer kommen. Aber die Karten können mehr als nur ihnen den Zugang zu ihrem Zimmer zu ermöglichen. Wenn sie morgen hier im Haus frühstücken, zu Mittag oder Abend essen, wird mit den Karten ihr Essen registriert.

Keine Panik, im Preis ist eine Vollverpflegung mit eingerechnet, sie werden nicht extra zur Kasse gebeten, dass hier sind die Karten für ihre Kinder und hier die Karten für sie und ihre Gattin. Ihre beiden Kinder sind im Zimmer neunzehn untergebracht und sie beide im Zimmer achtzehn.“

Herr Petersen fragte mich: „Wieso müssen wir uns beim Essen registrieren lassen, das habe ich noch in keinem Hotel erlebt.“

Ich erklärte: „Zumindest mittags ist es im Speisesaal ziemlich voll, da das gleichzeitig die Kantine für unsere Mitarbeiter ist. Wir benötigen die Karten, damit die Essen korrekt zugeordnet und verbucht werden, entweder an unsere Mitarbeiter oder an unsere Gäste. Zusätzlich ist es eine Kontrolle, dass keine Unbefugten sich ein Essen erschleichen können.“

Da diese Erklärung genügte, wandte ich mich an Familie Abele und bat sie mir die Daten für die Anmeldung zu geben. Ich trug den Familiennamen und die Vornamen ein und ordnete den beiden Kids das Zimmer zwanzig zu. Die Eltern wurden auf die einundzwanzig eingebucht. Ich übergab ihnen die Codekarten und meinte für die Kids ist Zimmer zwanzig vorgesehen und sie und ihre Gattin die einundzwanzig.

Bevor sie nach oben durften, sagte ich: „Heute Abend gibt es leider hier im Haus kein Abendessen, ich lade sie daher um neunzehn Uhr ins Nebenzimmer im Restaurant ein. Sie werden dort meine Familie und die Familien Fischer und Bauer kennenlernen, die ebenfalls hier übernachten. Die beiden Familien kommen aus dem Allgäu, der Sohn von Familie Bauer beginnt im Sommer seine Ausbildung zum Programmierer bei uns, Familie Fischer ist hier, weil Oliver zukünftig für uns die IT-Außenstelle im Allgäu übernehmen und leiten soll.“

Alexandra kam von oben und stellte sich neben mich und sagte: „Die vier Zimmer sind fertig, sie können sich jetzt breit machen. Ich hoffe Peter hat ihnen ausgerichtet, dass sie heute Abend zum Essen ins Restaurant müssen. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Haus.“

Als die acht im Treppenhaus verschwunden war, erklärte ich Alexandra: „Ich hoffe du kannst uns um neunzehn Uhr im Nebenzimmer unterbringen. Wir werden voraussichtlich neunzehn Personen sein.“

Sie schaute mich an und meinte: „Kein Problem, unter der Woche ist abends nicht so viel los. Entschuldige Peter, dass ich dich aus deiner Besprechung herausgeholt habe, aber als die Herrschaften aufgetaucht sind, konnte ich nicht ahnen, dass zumindest der eine Gast, derjenige sein könnte, der mit seiner Tochter anreisen wollte. Ich hatte die Vermutung, dass sie sich möglicherweise verirrt hatten und deshalb bei uns gelandet sind.“

Ich grinste und sagte: „Alexandra kein Problem, war eh gerade etwas langweilig in der Besprechung, da kam dein Anruf ganz gelegen. Kannst du mir sagen, ob Noah und Simon bereits ausgecheckt haben?“

Sie erklärte: „Die beiden Jungs waren vor etwa einer halben Stunde hier, haben ihre Koffer geholt und offiziell ausgecheckt. Die Chipkarten für ihr Zimmer haben sie bei mir abgegeben. Ich habe sie bereits ausgebucht. Die Rechnung geht an den Gutshof wie fast immer. Ich habe auch schon längere Zeit keinen von Bernhards Umzugshelfern gesehen, entweder haben sie das Appartement bereits vollständig geräumt oder im Moment machen sie gerade eine Pause.“

Ich sagte: „Kannst du für Simon beantragen, dass seine Essen in der Kantine auf seine Wohnungschipkarte gebucht werden. Ich gehe kurz nach oben ins Dachgeschoß und schaue im Appartement nach, ob die Jungs bereits alles ausgeräumt haben.“

Mein Weg führte mich ins Dachgeschoß und als ich vor dem Appartement der beiden Jungs stand, hörte ich Kevin, wie er sagte: „Geil, ich hätte nicht gedacht, dass wir das Appartement so schnell leer bekommen und Benjamin nur meinte, dass wir sofort mit unserem Umzug anfangen können. Witzig fand ich nur, dass er noch meinte, falls wir noch etwas finden sollten, was uns nicht gehört, sollen wir es ihnen einfach nachliefern.“

 

Erst jetzt fiel mir auf, dass die Wohnungstür zu Michael und Andreas ebenfalls offen war. Ich klingelte an die Tür des Appartements und nach kurzer Zeit erschienen Frederik und Kevin im Flur. Sie schauten mich kurz entgeistert an und Frederik meinte: „Peter, mit dir haben wir jetzt nicht gerechnet. Bernhard und Benjamin haben bereits alles ausgeräumt und sind jetzt drüben im IT-Gebäude. Benjamin hat gemeint, wir könnten schon anfangen unsere Wohnung einzuräumen.“

 

„Darf ich eintreten, dann können wir direkt die Übergabe des Appartements offiziell durchführen. Ich telefoniere nur kurz mit Michael von der Wohnungsverwaltung, dass er mit dem Übernahme- und Übergabeformular vorbeikommt und die Übergabe durchführt“ erklärte ich den beiden Jungs, „ihr könnt gern so lang weiterarbeiten, bis Michael hier ist.“

 

Während ich mit Michael telefoniert gingen die beiden Jungs in die Wohnung von Michi und Andi und schleppten zwei Kisten in ihr Appartement. Michael meinte nur, dass er kurz die Formulare ausdruckt und in wenigen Minuten bei mir im Gesindehaus sei.

 

Plötzlich stand Andi im Flur und sagte: „Peter, geht das in Ordnung, dass die beiden Jungs heute schon in das Appartement einziehen. Ich wollte dich schon fast anrufen, wusste aber, dass du in einer Besprechung in der IT bist, und habe dich deswegen nicht gestört.“

 

Ich lachte: „Ja ich war in der IT in einer Besprechung mit Oliver, Philipp und Marcus. Vor einer guten halben Stunde wurde ich von Alexandra herausgeholt, da es im Jugendhotel ein Problem gäbe, dass ich lösen soll. Glücklicherweise konnte die Angelegenheit innerhalb weniger Minuten gelöst werden.

 

Wir haben doch morgen die Gespräche mit den beiden Chefs von den Jugendämtern in Marktoberdorf und Eutin. Die beiden Herren haben am Samstag miteinander telefoniert und abgesprochen, dass sie mit ihren Familien zu uns kommen und bis zum Samstag bleiben wollen. Sie sind früher angekommen als es geplant war. Der Mann aus Eutin wollte seine Tochter mitbringen und sowieso bis zum Samstag bleiben.

 

Ich habe inzwischen mit Immo-Michi telefoniert und er kommt gleich ins Gesindehaus, damit wir eine offizielle Wohnungsübergabe durchführen, damit steht einem Umzug von Frederik und Kevin in ihr Appartement nichts mehr im Weg. So ich werde jetzt nach den beiden Jungs sehen, wie es ihnen bei ihrem Umzug ergeht.“

 

Andreas grinste und meinte: „Gut die Hälfte, von dem was ihr am Samstag für die beiden Jungs eingekauft habt, haben sie schon in ihre neue Wohnung gebracht. Ich vermute, dass in etwa einer Stunde alles im Appartement sein wird.“

 

Die Jungs kamen wieder aus ihrem Appartement und gingen an Andi vorbei, um weitere Pakete zu holen. Auf dem Weg zurück in ihr Appartement, schloss ich mich den Beiden an und folgte ihnen ins Appartement. Im Flur standen die Schranktüren offen und Sie hatten bereits einen Teil ihrer Bekleidung eingeräumt. Im Appartement selbst sah es eher chaotisch aus, überall standen Schachteln und Kisten herum.

 

Was mir sofort ins Auge stach, war die Tatsache, dass das Bett der beiden bereits bezogen und die Kissen und Bettdecken am oberen Ende lagen. Zusätzlich war das Bett mit einigen Paketen belagert. Auch im Küchenbereich waren sämtliche Türen der Oberschränke geöffnet und einiges an Geschirr bereits eingeräumt.

 

Mit den beiden Jungs kam auch Immo-Michi mit den Unterlagen für die Wohnungsübernahme und -übergabe. Er meinte zu den Jungs, bevor ihr hier weiter einräumt, sollten wir schleunigst die Übergabe erledigen. Frederik fragte Michi, ob ich die Übergabe mit ihm vorbereiten könne, sie würden sie anschließend mit uns besprechen und auch unterschreiben.

 

Michi grinste und sagte. „Normalerweise übernehme ich nur Wohnungen, die vollständig geräumt und besenrein übergeben werden. In eurem Fall müssen wir wohl eine Ausnahme machen, was bedeutet, dass ihr eine schmutzige Wohnung übernehmen werdet. Ich werde das auf alle Fälle so im Protokoll festhalten. Wenn ihr wollt, dass Peter mit mir die Wohnung abnimmt, geht das für mich in Ordnung.“

 

Wir fingen im Küchenbereich an und arbeiteten uns durch den Wohn-/Schlafraum weiter, bis wir im Flur und im Bad angekommen waren. Größere Mängel fanden wir nicht, was ich auch so erwartet hatte, da die bisherigen Mieter nur gut zwei Jahre das Appartement bewohnt hatten. Ich wies darauf hin, dass ich die Möbel der bisherigen Bewohner übernehme und sie zukünftig, als Bestandteil des Appartements mitvermietet werden.

 

Michi schaute mich an und erklärte: „Peter, da müssen wir in unserer Mietverwaltung etwas ändern, den bisher ist nur die Küche als Bestandteil einer Wohnung vorgesehen. Rechnet sich der Aufwand, den wir für eine Erweiterung der Verwaltungssoftware aufwenden?“

 

Ich grinste frech und sagte: „Michi, egal ob es sich rechnet oder nicht, wir brauchen die Erweiterung auf alle Fälle. In jedem Jugendwohnheim, das wir errichten, vermieten wir grundsätzlich nur noch voll möblierte Einheiten. Das fängt im Sommer mit unserem Jugendwohnheim an und spätestens ab Sommer des nächsten Jahres kommt je ein weiteres Jugendwohnheim in Scharbeutz und in Marktoberdorf hinzu.

 

Die angedachten Jugendwohnheime in Innsbruck und weitere im Raum Miesbach, Traunstein sind schon in der Vorplanung. Wenn unsere Gespräche mit den Jugendämtern Eutin und Marktoberdorf erfolgreich sind und unser erstes Projekt errichtet ist, werden vermutlich weitere Anfragen auf uns zukommen.“

 

Michi lachte und meinte: „Peter, danke, dass das Problem bereits jetzt auftaucht, so können wir bis dahin noch alles in die Wege leiten. Dass diese Wohnungen alle vollmöbliert vermietet werden, hatte bisher keiner in der Wohnungsverwaltung auf dem Schirm.“

 

Ich meinte: „Da muss ich dir leider widersprechen, den Architekten, dem Jugendamt und mir ist das schon sehr lange bekannt. Außerdem habe ich erst vor zwei Wochen den Großauftrag für die Möblierung unserer rund sechzig Jugendwohnungen in Auftrag gegeben. Ich muss aber zu meiner Schande gestehen, dass mir die Problematik, dass das in der Vermietung nicht vorgesehen ist, nicht bekannt war.

 

Immerhin haben wir mit den beiden Appartements im Gesindehaus noch rechtzeitig erkannt, dass wir im Bereich der Mietverwaltung noch nachbessern sollten. Könntest du das Problem kurzfristig mit Marcus und Philipp besprechen, vielleicht gibt es ja einen einfachen Weg, um diese Funktion freizuschalten und in die Mietverwaltung einzubinden. Die von der IT beschaffte Software hat noch einige versteckte Funktionen, die bisher bei uns nicht benötigt wurden.“

 

Als die beiden Jungs ins Appartement kamen, holte sie Michi zu uns an den Esstisch und meinte zu ihnen: „Das Protokoll ist so weit vorbereitet, so dass es von euch als die neuen Mieter, aber auch von Bernhard und Benjamin als ehemalige Mieter unterschrieben werden kann. Peter und ich konnten keine gravierenden Mängel feststellen. Als Besonderheit haben wir nur eingetragen, dass die Wohnung nicht besenrein übergeben wurde und dies von den Nachmietern nicht beanstandet wird.“

 

Die beiden Jungs kicherten und Kevin meinte: „Wir hätten auf alle Fälle nach der Wohnungsübernahme und beim Einzug alle Schränke auswischen müssen und den schmutzigen Boden säubern dürfen, in dem Fall haben sich nur Bernhard und Benjamin das Sauberwischen des Bodens erspart. Uns stört es in keiner Weise, dass der Boden nur einmal gereinigt wird.“

 

Die beiden Jungs unterschrieben das Protokoll und Michi meinte, er werde gleich noch bei Bernhard und Benjamin vorbeischauen, damit sie das Dokument unterschreiben. Er packte seine Unterlagen und verabschiedete sich von uns.

 

Frederik meinte: „Peter, ist ganz gut so, dass wir heute bereits einziehen können, denn ab Donnerstag wäre fast alles an Kevin hängengeblieben, wenn ich den ganzen Tag in der Gärtnerei Grubmüller mit der Einrichtung des Hofladens beschäftigt bin. Weil wir gerade vom Hofladen sprechen, nach Aussage deiner Tochter gibt es bisher noch keinen Eröffnungstermin, sie meinte nur, dass es frühestens in zwei bis drei Wochen möglich sein sollte, da erst noch die Ware vollständig angeliefert werden muss.

 

Können wir den Laden nicht auch eröffnen, wenn noch nicht alle Warenbestände vorhanden sind. Wenn ich das heute richtig verstanden habe, sind in unserem Hofladen fast fünfzig Prozent der Produkte aus eigener Herstellung, entweder aus den Gärtnereien, dem landwirtschaftlichen Bereich oder aus eigener Produktion, wie die gesamten Backwaren. An wen muss ich mich wenden, dass der neue Hofladen im Internet mit aufgenommen wird. Ich bin dafür einen Flyer zu entwerfen, den wir einige Tage vor der Eröffnung in der Umgebung der Gärtnerei verteilen können.“

 

Ich erklärte ihm: „Am besten besprichst du das mit Martina. Wenn ihr euch nicht einigen könnt, kommt bitte zu mir und dann werden wir einen gemeinsamen Weg finden, wie die Eröffnung ablaufen soll. Ich habe Martina mit der Organisation und der Betreuung des zukünftigen Hofladens beauftragt, da ich will keine Entscheidungen über ihren Kopf hinweg treffen. Das wirst du doch sicher verstehen.

 

Morgen könnt ihr mich höchstens am späten Nachmittag ansprechen, der Tag morgen gehört den beiden Jugendamtsleitern und den Jugendwohnheimen in deren Landkreisen. Ab Mittwoch wird es einfacher mich anzusprechen, ab da habe ich keine festen Termine vereinbart. Erst am Freitag habe ich bereits wieder feste Termine in meinem Kalender stehen.“

 

Ich rief im Besprechungszimmer der IT an und Marcus nahm das Gespräch entgegen. Ich fragte ihn, wie der Stand der Dinge sei und ob es Sinn macht, noch einmal zur Besprechung zu kommen. Marcus erklärte mir, dass das nicht notwendig sei, denn anhand der momentanen Uhrzeit, würden sie in wenigen Minuten die Besprechung für heute beenden. Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es inzwischen doch schon fast siebzehn Uhr war.

 

Ich rief Thomas an und fragte, wann er nach Hause kommen würde. Er meinte dazu, dass er bereits seit drei Stunden zuhause sei und auf mich warten würde. Ich sagte ihm, dass ich seit über einer Stunde bereits im Gesindehaus sei und versprach ihm so schnell wie möglich heimzukommen, da wir um neunzehn Uhr, zusammen mit allen Gästen aus dem Gesindehaus, zum Essen ins Restaurant gehen würden.

 

Ich verabschiedete mich von Frederik und Kevin und ging wieder nach unten in die Lobby. Im Treppenhaus kamen mir Simons Eltern entgegen und erklärten, dass bei den beiden Jungs alles komplett eingeräumt sei und die beiden sich jetzt vorbereiten für das gemeinsame Abendessen. Ich erklärte noch kurz, dass wir nicht im kleinen Kreis essen werden, da die beiden Chefs der Jugendämter in Scharbeutz und Marktoberdorf, ungeplanterweise mit ihren Familien, bereit anwesend sind.

 

Kurz vor neunzehn Uhr gingen wir zu viert nach unten ins Nebenzimmer, wo uns bereits alle Gäste aus dem Gesindehaus erwarteten. Da für uns an zwei Tischen für je zehn Personen eingedeckt war fragte ich die Kids: „Geht das für euch in Ordnung, wenn ihr euch an den einen Tisch setzt und die Erwachsenen am zweiten Tisch Platz nehmen.“

 

Für Noah, Simon, David, Tobias und Noel war das sowieso kein Thema, die restlichen vier Kids überlegten noch kurz, bis Herr Petersen meinte: „Gabi und Peter, das geht schon in Ordnung, wenn ihr euch zu den anderen Kids setzt. Ich denke das die zwei Jungs von Robert sich sicher gern zu euch setzen werden.“

 

Wir hatten uns kaum hingesetzt, als Dennis ins Nebenzimmer eintrat und die Speisenkarten verteilte. Er meinte dann noch, dass er unsere Getränkebestellung gleich entgegennimmt und später die Bestellungen fürs Abendessen aufnehmen will. Während die Kids laut am Diskutieren waren, was sie bestellen wollen, wurde bei den Erwachsenen die Speisekarte ohne große Diskussion studiert.

 

Als alle Erwachsenen die Speisekarte beiseitegelegt hatten, meinte ich: „Ich hoffe, es hat keiner ein Problem, wenn wir uns duzen. Mit den meisten der am Tisch sitzenden bin ich so verblieben, es fehlen nur noch die Familien Abele und Petersen. Wir sollten unsere Kids als Beispiel nehmen, die sind bereits beim du angekommen.“

 

Jan Petersen, meinte: „Von meiner Seite kein Thema, mit den anderen Gästen vom Jugendhotel haben wir uns bereits darauf verständigt. Ich bin Jan und meine Frau wird von allen Neele genannt. Mein Kollege vom Jugendamt im Allgäu ist Robert und seine Gattin heißt Ursula, will aber nur Uschi genannt werden“

 

Ich meinte: „Damit bleiben nur noch zwei übrig, mein Partner ist Thomas und ich selbst bin Peter.“

 

Inzwischen ist Dennis mit Felix ins Nebenzimmer gekommen und sie haben auf einem Servierwagen alle Getränke mitgebracht. Felix, der bei den Kids die Getränke servierte musste sich von David anhören: „Na Felix, hat dich dein Freund Dennis zur Mitarbeit verdonnert? Oder war dir langweilig, weil keiner in der Wohnung war?“

 

Felix erwiderte: „Weder das eine noch das andere trifft zu, ich helfe öfter mit, wenn Dennis abends arbeitet. Manchmal bin ich mit im Jugendhotel und helfe bei der Essensausgabe.“

 

Dennis nahm die Essensbestellungen auf und während wir aufs Essen warteten, lernten wir unsere neuen Gäste noch besser kennen. Ansonsten gab es den Abend eigentlich nur Smalltalk. Unsere beiden Jungs haben sich für Dienstag mit den Kids der Familien Fischer, Petersen und Abele verabredet, sie wollten ihnen den Gutshof zeigen.

 

Gegen einundzwanziguhrdreißig beendeten wir den gemütlichen Abend und nachdem ich die Bezahlung geregelt hatte, ging es nach oben in unsere Wohnung. Tobias fragte: „Peter, besteht die Möglichkeit den Kids auch eine der beiden Gärtnereien in den nächsten Tagen zu zeigen? Wir bräuchten nur eine Möglichkeit, wie wir dort hinkommen.“

 

Ich lachte und erklärte: „Wegen der Besichtigung sprecht am besten mit Manuel oder Daniel, könnt ihr nicht mit den Fahrrädern dort hinkommen? Soweit ich informiert sind stehen im Keller einige Fahrräder, die ihr euch gern ausleihen könnt. Der Weg über die Feldwege ist um einiges kürzer, als wenn ihr den Umweg über die Straßen nehmt. Wenn ihr die drei Mütter mitnehmt, können die euch vielleicht auch mit dem Auto hinfahren!“

 

****

 

Am Faschingsdienstag stand ich wie immer sehr früh auf und gegen halb acht Uhr ging es ab ins Büro. Ich wollte mich in Ruhe auf die Besprechung mit Robert und Jan vorbereiten. Im Besprechungszimmer bereitete ich alles vor und kochte gleich ein große Kanne Kaffee.

 

Gegen achtuhrdreißig stand meine Tochter plötzlich im Büro mit einem Korb Faschingskrapfen, für die Mitarbeiter und für unsere Gäste. Sie fragte, ob ich noch ein paar Minuten für ein wichtiges Gespräch mit ihr hätte. Sie meinte, ich stelle die Krapfen kurz in die Kaffeeküche und bin gleich wieder bei dir.

 

Wir setzten uns in die Besprechungsecke und sie erklärte: „Papa, Frederik hat mich heute Morgen wegen der Eröffnung des Hofladens in der Gärtnerei Grubmüller angesprochen und hat mir seine Vorstellungen dazu erläutert. Im Grunde genommen finde ich es gut, dass er sich so engagiert, aber ich habe nicht die Zeit mich mit den Vorbereitungen auseinanderzusetzen.

 

Bist du mit einverstanden, dass ich mich aus dem neuen Hofladen vollständig zurückziehe und wir Frederik die Leitung des Hofladens mit allem, was dazugehört übertragen. Ich bin überzeugt, dass er mit seinen vielen guten Ideen und seinem Wissen als Verkäufer, bestens geeignet ist, die Verantwortung für den Hofladen allein zu übernehmen.“

 

Etwas verwundert schaute ich sie an und sagte: „Du bist dir sicher, dass du die volle Verantwortung für den neuen Hofladen an Frederik abgeben willst. Dann solltest du ihn sofort anrufen und zu mir ins Büro beordern. Ich werde ihm noch vor der Besprechung von deinem Vorschlag informieren.“

 

Sie telefonierte kurz und meinte bei der Verabschiedung, dass Frederik bereits unterwegs sei in mein Büro. Sie würde wieder in den Hofladen zurückkehren und die Unterlagen heraussuchen, die den neuen Hofladen betreffen und diese anschließend an Frederik übergeben. Sie war noch keine zwei Minuten aus meinem Büro, als erneut geklopft wurde.

 

Als Frederik eintrat, meinte ich, er solle doch bitte die Tür offenlassen, damit ich mitbekomme, wenn meine beiden Gesprächspartner ins Haus kommen. Er setzte sich zu mir in die Besprechungsecke und schaute mich irgendwie schief an und fragte: „Peter, sollte ich irgendeinen Mist gebaut haben, für den ich sofort in dein Büro kommen sollte, dann möchte ich mich entschuldigen.“

 

Die Taktik war nicht schlecht ausgedacht, nur in diesem Fall völlig unangebracht. Ich musste laut lachen, was ihn scheinbar noch mehr verwirrte. Ich erklärte: „Ich habe keine Ahnung, wofür du dich entschuldigen solltest, aber das wirst du mir sicher gleich verraten.“

 

Frederik grinste: „Peter ich bin davon ausgegangen, dass deine Tochter mit dir über mein forsches Auftreten wegen dem neuen Hofladen gesprochen hat und sich bei dir beschwert hat.“

 

Diesmal grinste ich: „Stimmt, wir haben darüber gesprochen, dass du ihr deine Vorschläge zur Neueröffnung des neuen Hofladens unterbreitet hast. Ich habe das keineswegs als Beschwerde verstanden, da sie mir in dem Gespräch einen Vorschlag unterbreitet hat, über den ich mit dir reden wollte, noch bevor meine beiden Besucher eintreffen.

 

Sie hat vorgeschlagen, dass sie sich aus dem neuen Hofladen vollständig zurückziehen will und ich die Leitung des Projekts und es neuen Hofladens an dich übergeben soll. Sie meinte, dass sie dich dafür geeignet hält. Deshalb frage ich dich, ob du die Verantwortung und die damit verbundenen Aufgaben übernehmen willst. Du musst dich nicht sofort entscheiden, aber bis Mittag möchte ich wissen, wie du zu diesem Vorschlag stehst.

 

Solltest du den Vorschlag annehmen, empfehle ich dir, dich wegen der Eröffnungsfeier mit Armin und Werner im Gesindehaus in Kontakt zu treten. Armin ist für das Eventmanagement zuständig und Werner macht unser Marketing. Bevor du einen Auftrag erteilst, will ich von dir einen ordentlichen Vorschlag mit allen damit verbundenen Kosten vorgelegt bekommen.“

 

Frederik schaute mich zuerst noch ungläubig an, bis er dann doch antwortete: „Peter, ich danke für das Vertrauen, dass du und deine Tochter mir entgegenbringen. Da brauche ich auch nicht lange überlegen, sicher nehme ich den Vorschlag an, etwas Besseres hätte mir in meiner Situation nicht passieren können. Ich kann nur für mich hoffen, dass ich keine groben Fehler mache.“

 

Ich meinte: „Keine Sorge, ich werde schon darauf achten, dass du nicht übers Ziel hinausschießt. Martina stellt dir alle Unterlagen zur Verfügung, die sich bisher zum neuen Hofladen angesammelt haben. Du solltest dich auf alle Fälle schnellstens schlau machen, wie und woher du die Waren bekommst, die du im Hofladen verkaufen willst, das ist das Wichtigste, was du sofort brauchen wirst. Lass dir von Martina auch eine komplette Sortimentsliste geben und überlege dir gut, was ihr im Hofladen verkaufen wollt. Wir beide reden heute Abend weiter.“

 

Er verabschiedete sich bis heute Abend und war ruckzuck aus meinem Büro verschwunden. Ich war gerade aufgestanden und wollte mich wieder an den Schreibtisch setzen, als ich Robert und Jan im Flur reden hörte. Anstatt mich an den Schreibtisch zu setzen, ging ich direkt in den Flur und begrüßte die beiden Herren. Ich bat sie mir ins Besprechungszimmer zu folgen und sich zu setzen, ich wäre gleich bei ihnen.

 

Aus der Kaffeeküche holte ich die Kanne Kaffee und die Krapfen und brachte sie in den Besprechungsraum. Aus meinem Büro holte ich noch mein Notebook, das ich in die Andockstation stellte und damit die Verbindung zum Bildschirm aufbaute. Ich schenkte mir ein Haferl Kaffee ein und fragte: „Was machen eure Frauen heute Vormittag, wenn eure Kinder mit unseren Jungs am Gutshof unterwegs sind.“

 

Robert lachte und erklärte: „Planänderung, die drei Mütter fahren mit den Kids und euren Jungs, mit den Autos in die Gärtnerei Winter und Grubmüller zur Besichtigung, die Führung durch den Gutshof ist auf morgen verschoben worden. David kam vorher ins Gesindehaus und hat erklärt, dass er für heute einen Besichtigungstermin in euren beiden Gärtnereien bekommen hat und deswegen der Rest auf Morgen verschoben wird. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ein Auszubildender namens Richy die Führung in beiden Gärtnereien übernehmen.“

 

Ich erklärte: „Das hat schon seine Richtigkeit mit dem Auszubildenden Richard, er kommt aus einem Kinderheim in Thüringen und hat seine Ausbildung im vergangenen Sommer bei uns angetreten. Derzeit wohnt er im Verwalterhaus in einem der Gästezimmer. In drei Monaten mit seiner Volljährigkeit zieht er in ein Appartement in der Gärtnerei Grubmüller um und wird dann dort seine Ausbildung fortsetzen, das ist mit dem Jugendamt so abgestimmt.

 

Eigentlich wollte doch Angelika an unserem Treffen teilnehmen, sie ist Sozialarbeiterin und wollte so langsam wieder ins Berufsleben zurückkehren, Ich hatte mit ihr vereinbart, dass sie heute an unserer Besprechung teilnimmt und sie alles Wissenswerte über die Stiftung erfährt. Da sie aus Marktoberdorf kommt, habe ich mir überlegt, dass sie vielleicht als eine der beiden Sozialarbeiter oder Sozialarbeiterinnen beim Jugendhotel und im Jugendwohnheim einsteigen könne.

 

Aber kommen wir zu unserem eigentlichen Thema, unserem Konzept für die Jugendwohnheime. Wir haben das Konzept ursprünglich für den Gutshof in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Rosenheim entwickelt. Hier sollten Wohnungen entstehen, in die sowohl minderjährige Jugendliche in Ausbildung einziehen können, aber auch Jugendliche, die volljährig und noch in Ausbildung sind.

 

Dazugekommen sind inzwischen auch Appartements für die Auszubildenden des Gutshofes, die aus dienstlichen Gründen in der Nähe des Arbeitsplatzes untergebracht werden müssen. Seit vergangenen Herbst wissen wir, dass wir ein attraktiver Ausbildungsbetrieb für Jugendliche aus Kinderheimen sind.

 

Im kommenden Herbst starten allein sechzehn Jugendliche aus Kinderheimen in Thüringen, Hessen und München bei uns ihre Ausbildung. Da die meisten noch keine achtzehn sind, hätten sie bis zur Volljährigkeit in Kinderheimen untergebracht werden müssen. Erst danach wären sie in den Jugendwohnungen gelandet. Da wir bestimmte Voraussetzungen erfüllen, erhalten wir den Status Wohnheim für minderjährige Auszubildende.

 

Wir haben einen Sozialarbeiter als Ansprechpartner vor Ort, wir können mit dem Jugendhotel mindestens zwei warme Mahlzeiten täglich anbieten, das sind die beiden wichtigsten Voraussetzungen. Da die beiden Jugendwohnheime, die wir für euch planen in Verbindung mit einem Jugendhotel entstehen, sind die beiden Voraussetzungen auch bei euch gegeben und erfordern keine eigene Küche oder eine gesonderte Wohnung für einen Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin.

 

Alternativ gibt es Jugendheime, die nach herkömmlicher Prägung gestaltet sind, aber immer eine Kombination minderjährige und volljährige Jugendliche. Hier werden eine Küche und ein Speisesaal, sowie eine Wohnung für einen Sozialarbeiter mit eingeplant. Wir werden versuchen, dass die minderjährigen Jugendlichen ihr Frühstück selbst zubereiten, dafür haben wir in allen Wohnungen eine Kleinküche vorgesehen. Gibt es von eurer Seite bis dahin Fragen oder besteht Diskussionsbedarf.“

 

Robert schaute mich an und sagte: „Habe ich das jetzt richtig verstanden, ihr wollt am Rand des Campingplatzes, neben dem Neubaugebiet ein weiteres Jugendhotel und das Jugendwohnheim errichten. Wie viele Appartements für die Jugendlichen sollen dort errichtet werden. Was ist dort noch alles geplant?“

 

Ich schaute ihn an und erklärte: „Alle vorhandenen Bestandsgebäude, vom Campingplatz werden am Ende abgerissen, in dem langgetreckten Gebäude entlang der Straße wird im nördlichen Teil eine neue Zufahrt zum Campingplatz entstehen. Dort wird im Erdgeschoß der Empfangsbereich für die Gäste des Campingplatzes entstehen. Neben diesem Bereich wird im Erdgeschoß der neue Sanitärbereich eingebaut.

 

Zur Mitte hin entsteht ein kleiner Lebensmittelladen für den täglichen Bedarf, sowohl für die Gäste des Campingplatzes, aber auch für die Anwohner der neuen Wohnsiedlung. Danach ist ein Restaurant mit Biergarten vorgesehen, an das sich der Speisesaal und das Jugendhotel anschließen. Über dem Empfangsbereich gibt es einen Büroteil mit zwei oder drei Geschossen, je nachdem, was genehmigt wird.

 

Im Mittelteil, ebenfalls über zwei oder drei Etagen die Jugendwohnung und am südlichen Ende das Jugendhotel. Auf dem Dach des Gebäudes werden wir eine Photovoltaikanlage aufbauen, die zumindest einen großen Teil des benötigten Stroms liefern wird. Wir sind mit der Stadtverwaltung im Gespräch ein Fernwärmenetz für die Versorgung der Wohnhäuser in der Neubausiedlung und für das Jugendhotel einzuplanen.

 

Eine andere Situation haben wir in Scharbeutz, dort wird kein Neubau errichtet. Hier werden wir von der bestehenden Hotelanlage, eines der Gebäude umbauen zum Jugendwohnheim. Die Planung ist noch nicht vollständig abgeschlossen, nach vorläufiger Berechnung können wir dort etwa vierzig Appartements anbieten können.

 

Die Hotelanlage wird ab Sommer für etwa ein Jahr saniert und umgebaut. Ich habe von unserem Architektenteam einen Vorentwurf bekommen, den ich euch gern zeigen kann. Jan, an dich die Frage, in welcher Größenordnung hattet ihr euch die Anzahl der Jugendwohnungen in Scharbeutz vorgestellt?“

 

Jan meinte: „Ehrlich gesagt, wir haben uns überlegt, dass wir uns einen Bedarf von etwa fünfzehn bis maximal zwanzig Appartements vorstellen können. Vierzig könnten fast ein bisschen zu viel für unseren Bedarf sein.“

 

Ich sagte: „Okay, kein Problem, wir werden trotzdem alle Appartements bauen, damit haben wir dann in Scharbeutz die Möglichkeit, Jugendlichen eine Ausbildung anzubieten, die nicht aus der näheren Umgebung kommen. Ich denke aber auch an Auszubildende aus Kinderheimen, oder denjenigen, die nicht eine Ausbildung im Hotel anstreben, aber vor Ort einen Ausbildungsplatz finden, wobei die Jugendlichen aus Kinderheimen wieder in euren Bereich fallen würden.

 

Ich gehe zumindest davon aus, dass Jugendliche aus Kinderheimen im Ostsee-Jugendhotel eine Ausbildung beginnen könnten, da heuer unser großes Zeltlager, auf einem, längere Zeit, nicht mehr genutztem Jugendzeltplatz stattfinden wird.“

 

Jan erklärte: „Es ist mir bekannt, dass auf dem ehemaligen Jugendzeltplatz ein Zeltlager stattfinden soll, da bei uns angefragt wurde, ob wir Zelte für etwa 300 Personen zur Verfügung stellen können. Dass die Stiftung Sonneneck dahintersteckt, ist mir bisher nicht bekannt. Die mir bekannten Ansprechpartner sitzen alle in Scharbeutz, es sind Tatjana und Dirk Arndt und Oliver Dombrowski vom Hotel.“

 

Ich lachte kurz auf und erklärte: „Dirk ist der Architekt, dessen Vater, damals das Ostseehotel geplant hat. Wir haben uns bei der Besichtigung kennengelernt. Gemeinsam mit unserem Architekten plant er die Umbauphase und koordiniert den Ablauf. Sein Sohn ist seit Oktober bei uns in der Restaurantküche als Auszubildender beschäftigt und ist privat bei den Eltern seines Freundes untergekommen.

 

Oliver ist der Marketingmanager des Ostseehotels. Er und Familie Arndt haben die Aufgabe übernommen im kommenden Sommer das Zeltlager in unserem Auftrag zu organisieren. Wie im vergangenen Sommer hier in unserem Zeltlager kommen Gruppen aus Kinderheimen, vom Roten Kreuz, vom technischen Hilfswerk, die am Zeltlager teilnehmen. Wie im letzten Jahr wird wieder eine Gruppe spanischer Jugendlicher teilnehmen und neu hinzukommen soll noch eine Gruppe aus Österreich.

 

Im nächsten Jahr wird es voraussichtlich zwei Zeltlager geben eines hier am Gutshof und das andere an der Ostsee. Vermutlich beide kleiner als bei der Erstauflage, da sich die Gruppen dann auf beide Zeltlager aufteilen werden, es sei denn, die Nachfrage wächst weiter.“

 

Robert schaute mich an und fragte: „Ist geplant irgendwann ein Zeltlager für Jugendliche auf dem Campingplatz im Allgäu zu veranstalten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch bei uns eine gewisse Nachfrage nach so einem Angebot, vorhanden ist.“

 

Zuerst überlegte ich, bevor ich reagierte: „Nach der Besichtigung des Campingplatzes und der Chance ein Jugendhotel zu errichten, verbleibt auf dem restlichen Gelände zu wenig Platz, um dort ein größeres Jugendzeltlager abzuhalten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir die entlang der Straße entfallenden Stellplätze für die Wohnwagen an anderer Stelle neu schaffen müssen.

 

Ich denke wir sollten das Thema Jugendzeltlager erst einmal beiseitelegen und uns wieder dem Thema Jugendwohnungen widmen. Jan ich zeige dir erst einmal den Entwurf, den mir unsere Architekten übermittelt hat.“

 

Ich öffnete den in der Planverwaltung hinterlegten vorläufigen Entwurf und zeigte ihn auf dem Großbildschirm. Der Plan war kaum auf dem Bildschirm, als mein Smartphone klingelte und Jason anrief. Ich nahm das Gespräch entgegen und Jason informierte mich kurz, dass er erste Unterlagen vom den Jugendwohnungen und vom Jugendhotel im Allgäu hinterlegt hat, auf die ich zugreifen kann. Ich bedankte mich für die Information und erklärte ihm, dass wir dabei sind uns die Pläne von Scharbeutz anzusehen.

 

Als ich aufgelegt hatte, erklärte ich: „Ich habe vom Architekten die Information erhalten, dass er einen ersten Vorentwurf angefertigt hat, vom geplanten Wohnheim in Marktoberdorf. Den können wir uns nachher noch anschauen, da er in unserer Bauplanverwaltung bereit hinterlegt ist.“

 

Jan meinte: „Ich habe mir den Plan inzwischen angeschaut, den du auf dem großen Monitor geworfen hast. In den Plänen ist die Möblierung bereits eingezeichnet. Irgendwie erinnern mich die Möbel, an das, was ihr drüben im Jugendhotel verbaut habt. Ist das so beabsichtigt oder ist das nur Zufall?“

 

Ich erklärte: „Es ist kein Zufall, und mit deiner Vermutung liegst du richtig. Es sind Möbel, die von einem mittelständischen Möbelbauer exklusiv für uns entwickelt und gefertigt werden. Die Möbel wurden inzwischen auch im Jugendhotel in Tirol verbaut. Sie sind inzwischen der Standard für unsere Jugendhotels. Sie kommen in leichter Abwandlung im Rosenheimer Wohnheim zum Einsatz und werden auch in den beiden neuen Jugendwohnheimen zum Einsatz kommen.

 

Wir haben da immer wieder unsere Gäste befragt, aber nicht nur die Kids und die Jugendlichen, sondern auch die erwachsenen Gäste. Bei den Kids und Jugendlichen gab es viel Lob für diese Möbel. Bei den Erwachsenen gibt es auch großes Lob, aber die eindeutige Feststellung, dass diese Möbel gezielt für die jüngere Generation entworfen wurden.“

 

Robert meinte: „Ich finde die Möbel genial, sie sind stabiler und sicherer gebaut als das, was dir in manchen Möbelhäusern angeboten wird. Ich finde, vor allem das Design ist sehr gut gelungen. Die Möbel wären sogar für einen Kindergarten bestens geeignet. Kannst du mir den Hersteller der Möbel verraten?“

 

Ich musste laut lachen und erklärte: „Robert der Wunsch war gut, ich kann dir den Hersteller ohne Probleme verraten, nur ändert das nichts am Ergebnis. Du kannst diese Möbel nicht käuflich erwerben, das Design wurde exklusiv für die Gutshofgruppe entwickelt und darf nur bei Möbeln verwendet werden, die von uns geordert werden.

 

Es gibt im gleichen Design eine Möbellinie für die Gestaltung der Restaurants, bei der von uns nur die Farbe geschützt ist. Sie kann in anderen Farbtönen jederzeit von anderen Interessenten geordert werden. Wenn du dich bei den Kinder- und Jugendmöbeln für einen eigenen Farbton entscheidest, könntest du dir mit unserer Zustimmung diesen Farbton und das exklusive Design sichern.

 

Jan, dir kann ich das gleiche Angebot machen, wenn ihr euch das Design sichern wollt. Wie gesagt, jeder Farbton wird nur einmal vergeben, wenn schon exklusiv, dann aber richtig.“

 

Jan meinte: „Wenn ihr das Jugendwohnheim plant und errichtet und wir die Appartements nur anmieten, warum sollen wir uns dafür einen eigenen aussuchen. Ich gehe davon aus, dass ihr alle Objekte, die der Stiftung gehören mit einer Corporate Identity ausstatten wollt. Die Farbgestaltung, die bei euch im Einsatz ist, finde ich sehr gut. Die Möbel haben den Vorteil, dass sie stabil gebaut sind und lange im Einsatz bleiben.“

 

Ich fragte, ob er noch Fragen zu den Grundrissplänen habe. Als er verneinte erklärte ich, dass ich dann den Plan für das Jugendwohnheim im Allgäu aufrufen würde und anschließend gehen wir gemeinsam zum Mittagessen in die Kantine. Gegen vierzehn Uhr werden wir unsere Besprechung hier fortsetzen. Da die Beiden zustimmten, suchte ich die vorläufigen Planunterlagen für das Jugendwohnheim im Allgäu und zeigte sie auf dem Bildschirm.

 

Robert meinte: „Die Appartements sind noch besser gestaltet gegenüber den Entwürfen für das Jugendheim an der Ostsee. Ich empfand die Grundrisse schon als optimal für die jungen Bewohner, aber diese Pläne sind für die Zielgruppe perfekt. Wenn ich dabei so in Betracht ziehe, was wir bisher an Appartements und Wohnungen für die Jugendlichen anmieten, dann ist das schon fast als Luxus zu bezeichnen. Muss das so großzügig geplant werden oder können die Appartements auch kleiner ausfallen?“

 

Ich erwiderte: „Die Appartements in Scharbeutz werden in ein bestehendes Gebäude eingeplant. Du bist bei der Planung von den vorgefundenen Gegebenheiten abhängig. Vor allem tragende Wände, Stützpfeiler oder vorhandene Treppenhäuser und Aufzüge sind zu berücksichtigen. Dazu kommen die ganzen Versorgungsschächte, die Einfluss auf die Konzeption haben.

 

In diesem Fall entspricht die Größe der Appartements den bisherigen Hotelsuiten mit rund fünfundvierzig Quadratmetern. Es werden nur alle bisherigen nichttragenden Innenwände entfernt und die vorhandenen Versorgung- und Entsorgungsschächte genutzt, um eine Kleinküche zu integrieren. Die Appartements im Allgäu sind nicht größer als die an der Ostsee, sie konnten nur durch die Neuplanung optimaler gestaltet werden.

 

Sie haben auf alle Fälle den Vorteil, dass auch junge Pärchen problemlos Platz finden in diesen Appartements. Das ist an der Ostsee nicht bei allen Appartements gegeben. Die Diskussion um die Größe der Appartements haben wir bei der Planung unserer eigenen Jugendwohnhäuser bereits geführt, das Rosenheimer Jugendamt wollten sie ebenfalls etwas kleiner haben.

 

Die Vorgabe mit den fünfundvierzig Quadratmetern kommt aus der Überlegung, dass in dem einen oder anderen Appartement mehr als ein Bewohner leben könnte. Die Erfahrungswerte zur Größe stammen aus den beiden Appartements im Gesindehaus, die bisher von schwulen Pärchen bewohnt werden.“

 

Jan meinte: „Ich gebe mich geschlagen, deine Argumente kann ich nicht entkräften. Robert, wir haben ähnliche Probleme mit den Kleinwohnungen, aber Peter liefert uns ein unschlagbares Argument für eine vernünftige Größe der Kleinwohnungen.

 

Für mich ein entscheidender Faktor ist seine Aussage, dass die Sozialarbeiter des Jugendhotels die Betreuung der Jugendlichen vor Ort übernehmen können und sowohl für minderjährige, aber auch für volljährige Jugendliche eine Verpflegung vorhanden ist. Mit seiner Ankündigung auch Auszubildende des Jugendhotels dort unterzubringen, kann ein Teil der Wohnungen durch ihn genutzt werden.

 

Ich lachte und sagte: „Ich habe mir im Vorfeld sehr gut überlegt, ob es überhaupt einen Sinn ergibt, wenn ich Appartements für die Jugendlichen einplane. Ob ich jetzt Personalzimmer oder Appartements einplane, spielt bei mir keine Rolle. Mit der Kombination kann ich beides anbieten und ihr seid die Nutznießer dieses Konstrukts. Beim zukünftigen Jugendhotel an der Ostsee war das eine Entscheidung, weil aus meiner Sicht die Anzahl an Betten für ein Jugendhotel zu hoch war. Besser eine anderweitige Nutzung als zu hoher Leerstand.

 

Jan, wenn du im Gespräch mit Barbara Wegmann, vom Rosenheimer Jugendamt, nicht angedeutet hättest, dass bei euch Bedarf an günstigem Wohnraum für die Jugendlichen vorhanden ist, hätte ich mir eine andere Nutzung überlegen müssen. Immerhin hätte ich auch Wohnraum für die Mitarbeiter schaffen können, was eine gute Alternative wäre. So bevor hier weiter diskutieren oder Pläne machen, sollten wir jetzt unsere Mittagspause einlegen und in die Kantine zum Essen gehen.

 

Wir gingen ins Gesindehaus und auf dem Weg dorthin kamen vom IT-Gebäude die Mitarbeiter, aber auch Oliver Fischer. Familie Bauer, also Simons Eltern, erklärten, dass sie nach dem Mittagessen die Heimreise antreten werden und am Freitagnachmittag wiederkommen würden, um Simon abzuholen.

 

Oliver meinte: „Wir brauchen uns nicht zu beeilen, unsere Frauen und die Jungs sind inzwischen unterwegs zurück von der Gärtnerei Grubmüller und werden vermutlich in den nächsten fünf Minuten hier auftauchen. Wenn ich Angelika richtig verstanden habe, waren die Mädchen und die Jungs begeistert von dem, was sie alles sehen und nebenbei lernen konnten.“

 

Drei Minuten später parkten die zwei Fahrzeuge vor dem Gesindehaus und sieben Kinder und Jugendliche sowie die drei Mütter stiegen aus. Gemeinsam betraten wir das Jugendhotel und gingen in den Speisesaal. Da derzeit keine Schulklassen hier waren, aber auch nur ein Teil der Mitarbeiter anwesend war, war es ausnahmsweise sehr ruhig.

 

Wir stellten uns an die Essensausgabe und ich wurde gefragt, welches Menü ich empfehlen könne. Ich erklärte: „Eigentlich egal, alles, was aus der Restaurantküche kommt, kann ich empfehlen. Wer sich auf etwas spezielles einlassen will, dem empfehle ich, den Lagerburger zu nehmen, das war während des Zeltlagers im vergangenen Sommer der absolute Renner, sowohl bei den Kids als auch bei den Erwachsenen.

 

Sebastian hatte ihn für die Kinder und Jugendlichen kreiert, er wurde überrascht davon, dass selbst die älteren Herrschaften im Restaurant den Lagerbürger bestellte. Seit der Zeit steht er fast jeden zweiten Dienstag auf der Menükarte, wobei er jedes Mal anders schmeckte. Das liegt daran, dass Sebastian in der Küche mit den unterschiedlichsten Beilagen arbeitete, meist mit dem, was ihm von der Gärtnerei Winter als Überschuss Produktion oder B-Ware angeboten wurde.

 

B-Ware bedeutet in diesem Fall, Gemüse, das nicht dem Schönheitsideal des Handels entspricht, sprich zu klein geratenem oder unförmigem Gemüse. Es schmeckt wie ausgereifte Ware aus dem Supermarkt, hat nur Schönheitsfehler.“

 

Nicht alle Erwachsenen trauten sich zu den Lagerburger zu bestellen, aber diejenigen die es wagten, äußerten sich überrascht davon. Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich Simons Eltern, nachdem sie sich ihre Koffer aus dem Hotelzimmer geholt hatten.

 

Wir begleiteten sie noch bis zu ihrem Fahrzeug und winkten ihnen nach, bis wir sie nicht mehr sehen konnten. Simon erklärte: „Ich werde die nächsten Tage ohne meine Eltern genießen. Noah und Bernhard haben mir versprochen, mich in den nächsten Tagen detaillierter in die Geheimnisse ihrer Arbeit einzuweihen. Da wir mit dem Einrichten unserer Wohnung fertig sind, können wir ab sofort loslegen. Heute Nachmittag werden Ludwig und Christian mit ihrem Umzug starten, ab vierzehn Uhr treffen wir uns bei den Jungs im Appartement.“

 

Ich schaute Benjamin an und fragte: „Seid ihr beide auch mit von der Partie, wenn heute Ludwig und Christian umziehen in ihre neue Wohnung?“

 

Mehr zu mir selbst meinte ich: „Dann wird es langsam Zeit mit Toni über seinen Umzug vom Personalzimmer im Seminarhotel ins Appartement im Jugendhotel zu reden.“

 

Bernhard meinte: „Das dürfte noch dauern, bis Toni umziehen kann. Wenn Ludwig und Christian alles ausgeräumt haben, muss er sich erst noch mit dem nötigsten eindecken, bevor er endgültig in das Appartement umziehen kann. Er hat kein Geschirr, keine Töpfe, nur eine möblierte Wohnung, in der alles fehlt, was er braucht. Wir hätten ihn am Samstag mit nach München mitnehmen können, dann hätte er wie Frederik und Kevin seine Sachen besorgen können.“

 

Ich antwortete ihm: „Stimmt, wir hätten ihn mitnehmen können. Wenn ich vom ursprünglichen Plan ausgehe, stand am Freitag noch nicht fest, dass Ludwig und Christian ebenfalls diese Woche umziehen werden. Geplant war, dass sie erst in vier Wochen ins IT-Gebäude umziehen werden. Da Tonis Eltern in der Zwischenzeit in Rosenheim leben, kann ich mir vorstellen, dass Toni für diese Aktion seine Eltern und seine Brüder aktivieren kann, sofern er überhaupt umziehen will.“

 

Ich telefonierte kurz mit Sebastian, ob Toni heute in der Küche arbeitet oder einen freien Tag hat. Als Auskunft erhielt ich die Aussage, dass sein Dienst um vierzehn Uhr in der Spätschicht beginnt. Ich bat Sebastian, dafür zu sorgen, dass Toni noch vor Dienstbeginn in meinem Büro auftaucht, da er, sofern er will, in kürze ins Appartement von Ludwig und Christian einziehen kann.

 

Sebastian meinte: „Ich rufe ihn gleich an und erkläre ihm, dass wir uns noch vor vierzehn Uhr in deinem Büro treffen zu einem vertraulichen Gespräch treffen. Stört es dich, wenn ich bei dem Termin dabei sein möchte?“

 

Ich lachte und erklärte: „Warum sollte ich etwas dagegen haben, Toni ist dein Auszubildender. Wir sehen uns später in meinem Büro.“

 

Ich war auf dem Weg in mein Büro, als ich es mir doch wieder anders überlegte, da mir auffiel, dass wir bei unseren Jugendwohnungen möglicherweise doch etwas, vermutlich Entscheidendes, außer Acht gelassen haben. Ich ging direkt ins Büro zu Florian, unserem Ausbildungsbeauftragten, der mich verwundert anschaute und sagte: „Peter, ich dachte, du bist in einer Besprechung mit den Chefs der beiden Jugendämter. Was führt dich zu mir?“

 

Ich setzte mich ihm gegenüber an den noch freien Schreibtisch und sagte: „Florian, ich bin mir im Moment nicht sicher, aber ich denke, wir haben bei den Jugendwohnungen ein wichtiges Detail übersehen, auf das mich Bernhard gebracht hat, nachdem es darum ging mit Toni abzuklären ins Gesindehaus in das Appartement von Ludwig und Bernhard umzuziehen. Er meinte zu mir, wir hätten ihn am Samstag mitnehmen sollen, damit er sich Töpfe, Geschirr, und eben alles, was man braucht, besorgen kann.

 

Bei den Jugendwohnungen sind wir als Eigentümer dafür zuständig, dass alle Kleinwohnungen komplett ausgestattet sind und dazu gehört nun einmal auch eine Grundausstattung mit den notwendigen Küchen und Küchengeräten. Den Auftrag für die Miniküchen habe ich vor ein paar Wochen unterschrieben. Über die notwendige Ausstattung haben wir damals nicht gesprochen.

 

Kannst du dich mit Immo-Michi zusammensetzen und mit ihm einen Vorschlag erarbeiten, was in jede Wohnung gehören sollte. Danach setzen wir uns zusammen und gehen gemeinsam eure Liste durch und entscheiden, was für die Appartements anzuschaffen ist.“

 

Florian schaute mich an und meinte: „Ich bin mir nicht sicher, dass ich der richtige Mann für diese Aufgabe bin. Eigentlich sollte sich jemand damit beschäftigen, der bereits einen eigenen Hausstand hat, der weiß mit Sicherheit besser, was alles gebraucht wird.“

 

Ich antwortete: „Völlig falscher Denkansatz Florian. Ich stimme dir zu bei deiner Aussage, dass du bisher keinen eigenen Hausstand hast. Spätestens, wenn du im Herbst in eine der neuen Wohnungen für die Mitarbeiter einziehen willst, musst du dir Gedanken darüber machen, was du so alles für deinen eigenen Haushalt anschaffen willst. Damit ist die Aufgabe, die ich dir gegeben habe, nur vorweggenommen. Michi hat seinen eigenen Hausstand, was euch bei der Planung helfen wird.“

 

Er erklärte: „Mist, du hast mich auf dem falschen Fuß erwischt. Ich habe mir schon überlegt, welche Möbel ich anschaffen will und mit was ich umziehen will. Daran, dass ich auch Geschirr, Besteck und vieles mehr brauche, habe ich bisher nicht in meine Planung einbezogen. Wahrscheinlich wäre mir das erst mit dem Umzug aufgefallen, dass ich einiges vergessen habe. Okay, ich setzte mich mit Michi zusammen und wir erstellen gemeinsam eine Liste, was für die Jugendwohnungen anzuschaffen ist. Immerhin profitiere ich auch davon.“

 

Da ich die Tür zu Florians Büro offengelassen hatte, hörte ich, dass Sebastian und Toni im Anmarsch waren. Ich meinte zu Florian, dass ich gleich einen weiteren Termin mit Toni und Sebastian habe, bei dem es darum geht, ob er in das Appartement von Ludwig und Christian einziehen will. Ich wünschte ihm noch viel Spaß bei der Erstellung der Anschaffungsliste und ging auf den Flur.

 

Mit Toni und Sebastian ging es weiter in mein Büro, wo wir uns in den Besprechungstisch setzten. Ich schaute Toni an und fragte: „Inwieweit hat dich Sebastian schon informiert, warum ich dich sprechen will.“

 

Toni erwidert trocken: „Keine Ahnung, mein Chef hat nur angerufen und erklärt, dass ich sofort zum Gutshof kommen soll, weil er mit mir einen Termin bei dir hätte. Ich habe auch keine Vorstellung davon um was es gehen könnte. Ich habe mir nur den Kopf zerbrochen, ob ich vielleicht einen kapitalen Bock geschossen habe und von dir gerügt werde.“

 

Ich lachte und meinte: „Den kapitalen Bock kannst du gleich wieder vergessen, es geht um etwas anderes, warum ich dich vertraulich sprechen wollte.“

 

Ich nahm zur Kenntnis wie er erleichtert aufatmete und sprach weiter: „Ich hoffe, du kannst dich noch an unsere mündliche Vereinbarung erinnern, die wir getroffen haben, als du deinen Ausbildungsvertrag bei uns unterschrieben hast.“

 

Er schaute mich verwirrt an, so dass ich ihn neckte: „Oha, ein weiterer Fall von jugendlichem Alzheimer. Ich hoffe, Sebastian kann dich noch in der Küche brauchen, wenn du neuerdings so vergesslich bist. Wir haben darüber gesprochen, dass du spätestens im Sommer dieses Jahres aus dem Personalzimmer im Seminarhotel in eines der Appartements für unsere Auszubildenden umziehen kannst, sofern wir dir bis dahin keine andere Möglichkeit anbieten können.

 

Ludwig und Christian ziehen ab heute Nachmittag aus ihrem Appartement im Gesindehaus aus und ziehen in ihre neue Wohnung im IT-Gebäude ein. Bernhard und Benjamin sind bereit umgezogen. In dieses Appartement ziehen aktuell Frederick und Kevin ein, die vorübergehend von Andi und Michael aufgenommen wurden. Du könntest ab Ende der Woche in das freiwerdende Appartement einziehen, wenn du möchtest. Dein Vorteil, du müsstest dir am Ende deiner Ausbildung nicht innerhalb einer sechsmonatigen Frist eine neue Unterkunft suchen.

 

Da Ludwig und Christian für ihre neue Wohnung neue Möbel gekauft haben, kannst du ein möbliertes Appartement übernehmen. Das Ganze hat nur einen Haken, du musst dir bis zum Umzug deinen eigenen Hausstand beschaffen. Damit sind Besteck, Geschirr, Gläser, Töpfe und so einiges mehr gemeint. Wenn dir die Farben an den Wänden nicht gefallen sollte, müsstest du dich zusätzlich als Maler betätigen.“

 

Toni schaute zwischen mir und Sebastian hin und her bevor er antwortete: „Das ist jetzt wirklich eine Überraschung, an die ich nicht mehr gedacht habe. Ich habe fest damit gerechnet, dass ich erst im Sommer auf den Gutshof umziehen kann. Ich brauche dann ab dem Umzug keinen mehr, der mich immer ins Seminarhotel bringt oder dort abholt.

 

Peter, ich nehme dein Angebot sofort an, ich werde noch heute meine Eltern informieren, dass ich am Wochenende in das freiwerdende Appartement umziehen kann. Sie können mir beim Umzug und bei der Beschaffung meines eigenen Hausstandes behilflich sein. Weiß Dennis schon, dass ich in das Appartement einziehen kann?“

 

Ich antwortete: „Nein, die Entscheidung, dass du umziehen kannst, ist erst vor etwa einer dreiviertel Stunde gefallen, nachdem feststand, dass Ludwig und Christian heute bereits mit dem Umzug starten. Es war bisher geplant, dass die beiden in etwa vier oder fünf Wochen in ihre neue Wohnung umziehen werden. Normalerweise hätte ich dich erst zu diesem Zeitpunkt angesprochen.

 

Sebastian kannst du den Dienstplan so umstellen, dass Toni am kommenden Wochenende in sein Appartement umziehen kann. Er hat Anspruch auf einen Tag Sonderurlaub für seinen Umzug, den ich großzügig auf einen zweiten Tag erhöhe, damit er die Chance hat, seine Einkäufe für den Hausstand durchzuziehen.“

 

Sebastian grinste und erklärte: „Da meines Wissens Toni dieses Wochenende ein langes freies Wochenende hat, brauche ich deswegen keine Änderung im Dienstplan. Wir müssen uns nur darüber einigen, wann er seine beiden Sonderurlaubstage nimmt. Wenn Toni damit einverstanden ist, kann er ab morgen, Aschermittwoch seinen Sonderurlaub antreten und fängt erst wieder am kommenden Dienstag wieder mit seiner Arbeit an. Damit sollte er genügend Zeit haben, seinen Umzug vorzubereiten. Da diese Woche nur mittags Betrieb in der Kantine ist, brauche ich nicht einmal eine Dienstplanänderung machen.“

 

Ich hörte, dass meine beiden Gesprächspartner wieder im Haus waren, und rief in den Flur, sie sollten doch bitte in mein Büro kommen. Die beiden Herren betraten mein Büro und ich erklärte: „Jan, Robert, ich brauche noch etwa eine halbe Stunde, bis wir uns wieder zusammensetzen können.

 

Ich will Toni, unserem Auszubildenden in der Küche das Appartement zeigen, in das er jetzt kurzfristig am Wochenende einziehen kann. Er ist derzeit noch in einem Personalzimmer im Seminarhotel untergebracht. Er wird in das freiwerdende Appartement im Dachgeschoß des Jugendhotels einziehen. Wenn ihr wollt, könnt ihr uns begleiten, ansonsten treffen wir uns gegen vierzehnuhrdreißig wieder im Besprechungsraum.“

 

Die beiden beschlossen uns zur Besichtigung zu begleiten. Sebastian verabschiedete sich und ging zurück in die Küche, wobei er noch zu Toni meinte, dass er nach der Besichtigung sofort in die Restaurantküche kommen soll.

 

Auf dem Weg ins Dachgeschoß des Gesindehauses, telefoniert Toni mit seiner Mutter und erklärte ihr, dass er am kommenden Wochenende in eines der Appartements umziehen wird und er ihre Hilfe benötige. Er begründete das mit dem Einkauf für seinen eigenen Hausstand und für den Umzug und erklärte noch, dass er ab morgen bis einschließlich Montag frei hat.

 

Je mehr wir uns dem Appartement näherten, hörten wir, dass in dem Appartement fleißig gearbeitet wurde. Wir hörten, wie Christian erklärte, dass bis auf David und Tobias, alle anderen mit Ludwig und den ersten Kisten in die neue Wohnung gehen und dort einräumen und aufbauen. Wer die weiteren Umzugskisten und technischen Geräte hier abholt, klärt ihr bitte mit Ludwig ab.

 

Ich meinte: „Wir warten am besten bis die Jungs mit ihren Sachen das Appartement verlassen haben, dann können wir uns in aller Ruhe im Appartement umschauen.“

 

Innerhalb von zwei Minuten verließen zehn Leute das Appartement. Was mir auffiel, dass auch die zwei Jungs von Robert und Olivers Sohn Noel mithalfen. Jan fragte sie, ob seine beiden Töchter auch beim Umzug helfen würden. Der ältere der beiden Jungs von Robert erklärte: „Nein, sie helfen definitiv nicht. Sie sind mit den drei Müttern losgezogen und wollen in einem Einkaufszentrum einen Einkaufsbummel machen. Dafür konnten wir uns nicht begeistern, weshalb wir hiergeblieben sind und den Jungs beim Umzug helfen.“

 

Robert grinste und sagte: „Jungs ich kann euch gut verstehen, ein Einkaufszentrum ist kein Abenteuerspielplatz, aber dass ihr deswegen freiwillig arbeitet, wundert mich doch etwas. Ich wünsche euch viel Spaß beim Helfen.“

 

Da keiner mehr aus dem Appartement kam, traten wir ein und ich sagte zu Christian: „Ich will nur Toni kurz zeigen, wo er an Wochenende einziehen kann. Zugestimmt hat er seinem Umzug bereits. Lasst euch nicht stören von uns.“

 

Während Toni sich umschaute, meinte Robert: „Wow, ich hätte nicht gedacht, dass man ein Appartement so geschickt einrichten kann. Da hat sich aber einer richtig ins Zeug gelegt, als er die Einrichtung geplant hat.“

 

Ich erklärte: „Die Planung für dieses Appartement stammt von Christian, wobei er das nur für sich geplant hatte. Sein Mitbewohner Ludwig kam erst dazu, als wir die Einzugsparty für die beiden Appartements gefeiert haben. Ludwig gefiel der Bewohner mit dem dazugehörigen Appartement so gut, dass er nur zwei Tage später bei ihm eingezogen ist.“

 

Christian meinte: „Peter du übertreibst wieder einmal gewaltig. Ludwig ist mir bereits vier Tage vor der Einzugsparty beim Treffen der schwulen Jungs aufgefallen. Wenn mich nicht alles täuscht, warst du doch derjenige, der Ludwigs Opa zur Einzugsparty eingeladen hast und ihm erklärt hat, dass sich möglicherweise zwischen mir und Ludwig etwas anbahnen könnte. Mir ist bis heute noch schleierhaft, woran du deine Aussage Gerhard gegenüber festgemacht hast.

 

Peter, wenn alles so gut abläuft wie gestern bei Bernhard und Benjamin, kannst du morgen das Appartement an Toni übergeben. Ich vermute er wird das Appartement vor seinem Einzug sicher in einer anderen Farbe streichen wollen.“

 

Toni der mitgehört hatte lachte und erklärte: „Christian, da muss ich dich enttäuschen, die Farben passen hervorragend zur vorhandenen Einrichtung. Warum sollte ich also die Wände neu streichen, wenn mir die Raumgestaltung so gefällt. Ich muss mir nur überlegen, wie ich die vorhandenen Löcher sinnvoll verschwinden lasse. Entweder Bilder oder Poster, um sie unsichtbar verschwinden zu lassen.“

 

Christian sagte: „Toni, wir haben unter dem Wohnzimmertisch den flauschigen Teppich, für den wir in unserer neuen Wohnung keine Verwendung haben. Wenn du ihn übernehmen willst, kannst du ihn als unser Einzugsgeschenk an dich betrachten, ansonsten wird er bei uns im Keller eingelagert.“

 

Toni schaute sich den Teppich sehr genau an und erklärte: „Christian, Danke für euer Geschenk, der Teppich passt hervorragend zu dieser Wohnung, ich nehme das Geschenk als Einzugspräsent gern an. Peter, wann können wir die Wohnungsübergabe morgen durchführen, damit ich Mama und meine beiden jüngeren Brüder mein neues Reich zeigen kann. Papa ist diese Woche unterwegs und kommt erst am Freitagmittag zurück.“

 

Ich erwiderte: „Toni, ich kann dir noch nicht genau sagen, wann wir morgen die Übergabe machen können, solange die beiden Jungs die Wohnung noch nicht endgültig geräumt haben. Die Aussage von Christian, dass sie hoffen alles heute in die neue Wohnung zu bringen ist noch keine verbindliche Zeitangabe.

 

Ich werde auf alle Fälle Immo-Michi bitten, heute noch die Unterlagen für die Übergabe vorzubereiten. Am besten du klärst mit deiner Mutter, ob sie dabei sein will oder du die Wohnungsübernahme allein durchführen kannst. Vielleicht wissen wir bis heute Abend mehr und können dann einen Termin festlegen. Aber was mich jetzt mehr interessiert, bevor wir wieder verschwinden, willst du immer noch das Appartement oder hast du es dir anders überlegt.“

 

Toni grinste mich an: „Peter, ich hätte kaum das Geschenk von Christian angenommen, wenn ich nicht einziehen will. Klar bleibt es bei meiner Entscheidung, in das Appartement mit der geilen Möblierung einzuziehen. Das Appartement ist sicher um einiges schöner als die Appartements für die Auszubildenden, die im Sommer fertig werden. Ich melde mich heute Abend bei dir, dann klären wir den Punkt mit der Übergabe.“

 

Wir wünschten den Jungs noch viel Spaß beim Einpacken und gingen wieder nach unten. Toni verabschiedete sich und ging in die Restaurantküche, um seiner Arbeit nachzukommen. Jan und Robert folgten mir wieder ins Besprechungszimmer und als wir uns gesetzt hatten, meinte Jan: „Peter, ich stelle fest, der Gutshof und die zur Gruppe gehörenden Unternehmen, einschließlich der Stiftung bieten sehr viel für ihre Mitarbeiter und Auszubildenden

 

Damit verstehe ich auch, warum so viele Bewerbungen von Jugendlichen aus den Kinderheimen bei euch aufgeschlagen sind. Das kann sich langfristig zu einer Lawine ausarten, wenn sich unter den Heimkindern herumspricht, dass ihr Ausbildung und Unterkunft als Kombination anbietet.“

 

Robert meinte: „Wenn ihr in Marktoberdorf Ausbildungsplätze im Jugendhotel, im Einzelhandel, in der Gastronomie und im IT-Bereich anbietet, kann ich mir durchaus vorstellen, dass zwanzig von vierzig Jugendappartements allein durch eure Auszubildenden genutzt werden können, egal ob aus einem Kinderheim oder durch Auswärtige.

 

Ich finde eure Idee, das als Mehrfachnutzung zu sehen als genialen Schachzug. Ihr könnt euren auswärtigen Auszubildenden eine Unterkunft bieten, und wir haben dadurch den Vorteil, unsere eigenen volljährigen oder minderjährigen Auszubildenden unterzubringen. Wenn deine Auszubildenden aus Kinderheimen kommen und du diese Appartements nicht anbieten würdest, hätten wir ein größeres Problem die minderjährigen Jugendlichen in den Kinderheimen unterzubringen.“

 

Ich erklärte: „Wir hatten hier in Rosenheim ursprünglich nur zwei Häuser für die Jugendwohnungen eingeplant. Erst mit den vielen Bewerbungen von Jugendlichen aus den Kinderheimen haben wir nachgebessert und ein drittes Gebäude als Jugendappartements umgeplant. Mit dem diesjährigen Ausbildungsjahr stellen wir mehr als dreißig Auszubildende ein. Allein sechzehn davon sind aus Kinderheimen in München, Thüringen und Hessen.

 

Dazu kommen zwei oder drei volljährige Jugendliche aus Kinderheimen im Raum Rosenheim, also direkt vom Jugendamt. Von den innerhalb meiner Familie untergebrachten Pflegekindern kommen inzwischen 3 Jugendliche dazu, weiter haben wir zwei Jugendlichen, die aus dem Flüchtlingsheim der unbegleiteten Minderjährigen Jugendlichen kommen und ihre Ausbildung in der Bäckerei und in der Konditorei beginnen.

 

Insgesamt sind es damit sieben oder acht Auszubildende, die nur wegen Arbeitszeitbeginn oder -ende in der Nähe des Ausbildungsplatzes untergebracht werden. Damit steht bereits jetzt fest, dass wir im Sommer etwa dreißig jugendliche Auszubildende unterbringen werden, was bedeutet, etwa die Hälfte der Appartements zum neuen Ausbildungsjahr belegt sind. Nach Auskunft von der Stellvertretenden Leiterin, Frau Wegmann, des Jugendamts Rosenheim, sollen bis zum Jahresende weitere Zugänge kommen. Sie wird versuchen diese ebenfalls im Sommer bereits umzusiedeln.“

 

Robert schaute mich an und meinte fragend: „Kann ich das jetzt so verstehen, dass die Jugendlichen vorzeitig die Kinderheime verlassen, um zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres bereits in den Jugendwohnungen einzuziehen.“

 

Ich erklärte: „Ich habe zusätzlich angeregt, darüber nachzudenken, dass alle minderjährigen Auszubildenden aus den Kinderheimen, mit Ausbildungsbeginn im Jugendwohnheim untergebracht werden könnten, weil dadurch freier Plätze für jüngere Kids in den Kinderheimen geschaffen wird.

 

Ich vermute, dass es bei euch nicht anders ist, viele Kinderheime sind oft bis zum letzten Platz belegt, wenn alle Auszubildenden in einem Jugendwohnheim untergebracht werden, könnte sich die Situation dadurch etwas entschärfen. Sicher hatten wir anfangs nur die volljährigen Jugendlichen im Visier, aber mit dem Wohnheimcharakter haben wir die notwendigen Voraussetzungen geschaffen.

 

Die beiden schauten mich auf das intensivste an, bis Jan erklärte: „So habe ich euer Angebot mit dem kombinierten Wohnheimplätzen und den Jugendwohnungen noch gar nicht betrachtet. Das Angebot in dieser Form kann aber nur funktionieren, wenn so wie bei euch die Versorgung mit drei Mahlzeiten täglich und einem eigenen Ansprechpartner vor Ort gegeben sind.“

 

Ich bestätigte: „Richtige Schlussfolgerung, deshalb überlegen wir, ob es ähnliche Kombinationsmöglichkeiten gibt, mit denen wir die notwendigen Voraussetzungen für diesen Kombibetrieb schaffen können. Das war im Grunde genommen auch der Auslöser, warum wir euch dieses Angebot machen konnten, weil vor Ort, bereits die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden oder vorhanden sind.

 

Ich habe mir überlegt und eine Möglichkeit ist mir bisher eingefallen, die aber nicht so leicht umzusetzen ist. Jugendwohnheim und Restaurant ist eine Mindestvoraussetzung, in Kombination mit einer Kantine eines Unternehmens ist das ganze zumindest wirtschaftlich. Nur lässt sich das nicht so ohne weiteres verwirklichen. Wir können auch nicht an jedem Standort ein Jugendhotel errichten, da wir bei der Nutzung für benachteiligte Kinder und Jugendlichen auch nur ein gewisses Budget zur Verfügung haben.

 

Aber wenden wir uns den euren Fragen zu, es bringt nichts, wenn wir uns den Kopf über die Zukunft zerbrechen, heute geht in erster Linie um die beiden Wohnheime, die wir in den beiden Landkreisen realisieren können, weil eben dort alle notwendigen Voraussetzungen vorhanden sind. Ich möchte nur eure Fragen oder Anmerkungen wie wir gemeinsam die Projekte umsetzen.“

 

Jan meinte: „Von meiner Seite gibt es keine weiteren Fragen. In den bisherigen Gesprächen habe ich alle Informationen bekommen, die für mich wichtig waren. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es nur Appartements sind, in denen wir unsere volljährigen Jugendlichen unterbringen können. Inzwischen habe ich verstanden, dass wir eine Kombination aus Wohnheim und Appartements bekommen.

 

Da ich nur von Appartements ausgegangen bin, habe ich dir den Bedarf genannt, den wir dafür voraussichtlich haben werden. In der angebotenen Form kann ich mir durchaus vorstellen, dass wir einen größeren Bedarf haben könnten. Da du für dein Jugendhotel einen Teil davon für Auszubildende nutzen willst, ist die Anzahl geplanter Appartements okay.

 

Wenn ich dich richtig verstanden habe, beginnen im Sommer die Umbauarbeiten und die Jugendwohnungen werden spätestens Mitte nächsten Jahres fertiggestellt. Damit wäre eine Nutzung ab dem Zeitpunkt für uns möglich. Wenn wir jetzt selbst aktiv werden und einen Neubau planen, kann ich mit einer Inbetriebnahme erst in drei bis vier Jahren rechnen, da wir erst nach einem geeigneten Grundstück suchen müssten.“

 

Robert sagte: „Ich hatte dein Angebot von Anfang an so verstanden, dass ihr eine Art gemischten Betrieb plant, nur konnte ich mir nicht vorstellen, wie das mit der geforderten Vollverpflegung gehen soll. Da die Jugendwohnungen in Kombination mit dem Jugendhotel errichtet und über dieses auch die Verpflegung und die sozialpädagogische Betreuung sichergestellt wird, sehe ich keine Schwierigkeiten in der Sicherstellung eines dauerhaften Betriebs.

 

Damit hätten wir endlich in Markt Oberdorf eine geeignete Möglichkeit die Jugendlichen in Ausbildung konzentriert unterzubringen. Die Frage, die sich mir noch stellt, können örtliche Unternehmen dort ebenfalls auswärtige minderjährige Jugendliche unterbringen oder beschränkt sich das Angebot nur auf Jugendliche aus Kinderheimen?“

 

Ich erklärte: „Ich habe Anfangs auch damit geplant, die Appartements an Firmen zu vermieten, um auswärtige Jugendliche unterzubringen. Sollte eine Anfrage kommen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass je nach Auslastung, einzelne Appartements für die Zeit der Ausbildung vermietet werden. In der aktuellen Situation stellt sich mir die Frage nach der Vermietung an sonstige Betriebe nicht.

 

Spätestens im Sommer werden mindestens zehn weitere Appartements mit den Auszubildenden vom Ostseehotel belegt, die hier lückenlos ihre Ausbildung fortsetzen, während das Hotel an der Ostsee saniert und umgebaut wird. Ich überlege, ob wir die freien Appartements immer nur kurzfristig an Berufsschüler mit Blockunterricht vermieten, sofern dafür ein Bedarf bestehen sollte. Ich kenne die Situation in Markt Oberdorf oder in Scharbeutz nicht, vielleicht können wir dort ein ähnliches Angebot anbieten für die freien Appartements.“

 

Jan hatte auf seine Armbanduhr geblickt, was ich eher am Rand registrierte. Er meinte: „Peter, wir sollten für heute beenden. Wir können uns in den nächsten Tagen noch einmal Zusammensetzen. Ich kann dir jetzt schon verbindlich bestätigen, dass wir gemeinsam mit euch das geplante kombinierte Jugendwohnheim bis zum Herbst nächsten Jahres in Betrieb nehmen werden.

 

Bevor ich auch nur reagieren konnte, erklärte Robert: „Ich denke auch dass wir für heute aufhören sollten. Ich habe anhand der heute geführten Gespräche, für mich eine Entscheidung getroffen, wenn ihr das Jugendwohnheim in der von dir beschriebenen Form erstellt, wird der Landkreis Ostallgäu mit euch zusammen das Projekt realisieren und betreiben.

 

Ich erwiderte: „Es freut mich, dass ihr mit uns zusammen die beiden Projekte realisieren wollt. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Wenn noch etwas sein sollte, ihr wisst, wo mein Büro ist. Ich wünsche euch für den Rest der Woche einen erholsamen Urlaub mit euren Familien.

 

Da es inzwischen schon fast siebzehn Uhr war ging ich im Gesindehaus ins Dachgeschoß, um festzustellen wie weit der Umzug von Ludwig und Christian fortgeschritten war. Die Tür zum Appartement stand offen, ich fand keinen in der Wohnung. Da die Tür bei Kevin und Frederik ebenfalls offenstand, betrat ich das Appartement.

 

Kevin und Frederik waren dabei ihr Appartement einzuräumen, wobei ich feststellen konnte, dass die beiden inzwischen sehr viel erledigt hatten. Kevin meinte: „Peter, du findest uns ab sofort in unserem Appartement. Wir haben alles bei Andi und Michi aus der Wohnung geräumt. Wenn wir heute noch mit unserem Umzug fertig werden, bin ich ab morgen, tagsüber bei Ludwig in seinem Büro im IT-Gebäude zu finden.“

 

Ich meinte: „Dir ist schon bewusst, dass deine Ausbildung erst am ersten März beginnt. Ich denke, durch die Hektik der beiden letzten Tage, konnten wir unsere Gespräche nicht endgültig abschließen. Wenn ihr heute endgültig eingezogen seid, will ich dich morgen früh erst einmal in meinem Büro sehen.“

 

Er erwiderte: „Okay, Peter, dann werde ich Ludwig gleich noch informieren, dass ich morgen erst einmal bei dir sein werde. Er müsste in den nächsten Minuten wieder hier sein und mit den Jungs die letzten Umzugskartons aus ihrem Appartement holen.“

 

Frederik fragte: „Peter hast du für mich morgen früh etwas Zeit, ich will mich mit dir austauschen, wie ich mir die Neueröffnung des Hofladens vorstelle. Du wolltest dich mit mir heute Abend zusammensetzen, wegen des Umzugs habe ich die Kostenaufstellung noch nicht vollständig. Ich wollte mich nach dem Abendessen hinsetzen und die restlichen Daten in meine Kostenaufstellung eintragen. Die Informationen dazu sind im Laufe des Nachmittags in meinen Mail-Postfach eingegangen. Ab wann kann ich dich morgen früh überfallen.“

 

Ich grinste und erklärte: „Normalerweise bin ich ab etwa siebenuhrdreißig in meinem Büro anzutreffen. Falls du bis dahin ausgeschlafen hast, erwarte ich dich um diese Zeit im Büro.“

 

Frederik lachte und als er sich wieder etwas beruhigt hatte, meinte er: „Peter um diese Zeit musste ich längst im Laden stehen, wenn ich Frühschicht hatte. Da musste ich spätestens um fünf Uhr morgens aufstehen und ab sechs Uhr musste alles eingeräumt werden, was über Nacht in der Kühlung stand oder vor sechs Uhr bereits angeliefert wurde.

 

Die Kollegen vom Backshop mussten noch früher antreten, damit der Kunde ab sieben Uhr frische Semmeln und Brezen einkaufen konnte. Peter die Öffnungszeiten sind auch ein Thema, dass wir morgen besprechen müssen.“

 

Kevin meinte: „Ich höre die Jungs, sie sind wieder hier, um die letzten Kisten zu holen. Ich werde gleich mit Ludwig reden, dass ich morgen bei dir bin. Kommst du mit, dann können dir die Jungs erklären, wie weit sie bisher gekommen sind.“

 

Mit Kevin ging ich ins Appartement, dass bisher von Christian und Ludwig bewohnt wurde. Kevin erklärte: „Ludwig, ich kann morgen doch noch nicht bei dir anfangen. Peter hat mir eben erklärt, dass ich morgen früh erst einmal in seinem Büro erscheinen soll. Er will einiges mit mir besprechen. Ich habe keine Ahnung um was es dabei genau gehen soll.“

 

Ludwig grinste und sagte: „Ich kann mir schon denken, um was es dabei gehen könnte. Vermutlich will er erst abklären, inwieweit Florian mit der Anmeldung deines Ausbildungsvertrages bei der Industrie- und Handelskammer gekommen ist. Es ist bei uns nicht das erste Mal, dass wir Auszubildende mitten im Ausbildungsjahr einstellen und anmelden.

 

Ich vermute er wird mit dir für die Zeit bis zum ersten März noch einen Vertrag für ein Praktikum abschließen. Da geht es um versicherungstechnische Fragen, vor allem, wenn du auf dem Weg zum Praktikum oder nach Hause einen Unfall erleiden solltest. Davon sollten wir nicht ausgehen, aber sicher ist sicher. Ist vielleicht auch gut so, denn ich habe wegen unseres Umzugs übersehen, deine technische Ausstattung, wie Laptop und Dienst-Smartphone, rechtzeitig in Auftrag zu geben.

 

Marcus hat mir versprochen sich gleich morgen Früh um deine Arbeitsmittel zu kümmern. Zumindest wirst du spätestens morgen Nachmittag dein Notebook und dein Telefon in Empfang nehmen können. Bernhard hat mir schon erklärt, dass ich dir zeigen und erklären darf, wie mit der Dokumentenverwaltung gearbeitet wird.“

 

Ich überlegte kurz, ob ich Ludwigs Aussage bestätigen oder dementieren sollte, entschied mich dann dafür ihn zu fragen: „Ludwig, wie sieht es aus, ist euer Appartement bis heute Abend ausgeräumt, so dass wir es morgen Früh an Toni übergeben könnten. Tonis Mutter will mit dabei sein und vor allem wollen die beiden morgen und vermutlich übermorgen alles Einkaufen, was Toni so für sein Appartement benötigt.“

 

David, der neben Ludwig stand, sagte: „Peter, wir sind nur noch hier, um die letzten Kisten zu holen, mit dem Einpacken sind wir seit etwa einer halben Stunde fertig. Wie sieht es aus, sollen wir Toni in den nächsten Tagen bei seinem Umzug helfen?“

 

Ich antwortete: „Ich befürchte, da wird es nicht viel geben, was bei Toni umgezogen werden kann. In seinem Personalzimmer im Seminarhotel, wird er nicht viel mehr haben als seine Bekleidung. Hilfe kann er eher gebrauchen, wenn er mit seiner Mutter und seinen jüngeren Brüdern vom Einkaufen kommt und alles ins Dachgeschoß geschleppt werden darf.

 

Das klärt ihr am besten direkt mit ihm. Toni kommt heute Abend noch kurz bei uns vorbei, damit ich mit ihm abklären kann, wie und wann seine Wohnungsübergabe morgen stattfinden wird. Da hast du eine Gelegenheit mit ihm über dein Hilfsangebot zu sprechen. Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Schleppen, denkt daran spätestens um sieben Uhr zum Essen zuhause zu sein.“

 

Kevin und ich gingen wieder zurück in das Appartement, in dem er mit Frederik wohnen wird. Keine zwei Minuten später stand Ludwig neben mir und händigte mir die Schlüssel für das Appartement aus, mit dem Hinweis: „Peter, hier sind alle drei Schlüssel, die wir damals beim Einzug von dir bekommen haben. ich habe die Wohnung abgeschlossen, wir sind jetzt wieder alle im IT-Gebäude.

 

Peter, wundere dich nicht, Bernhard hat vorher so eine Andeutung gemacht, dass er dich morgen zusammen mit Noah und Simon zu einer Besprechung brauchen wird. Er will dir das höchstpersönlich mitteilen, du hast von mir keinen Hinweis bekommen.“

 

Ich grinste und sagte: „Verschwinde, du Verräter, ich werde bei Bernhard nichts ausplaudern, dass du mich vorgewarnt hast. Viel Spaß noch, dir und Christian, beim Einleben in eurer neuen Wohnung.

 

Ludwig grinste mich noch frech an und verließ das Appartement. Ich verabschiedete mich ebenfalls von den beiden Jungs und ging noch kurz in mein Büro, wo ich die Schlüssel für Tonis Appartement in meine Schreibtischschublade legte. Mein nächster Weg führte mich nach oben in unsere Wohnung, wo ich bereits von Thomas, Dennis und Felix erwartet wurde.

 

Thomas fragte logischerweise als erstes, wie es mir mit den beiden Herren von den Jugendämtern in Eutin und Marktoberdorf ergangen sei. Ich erklärte ihm, dass wir interessante Gespräche geführt hätten und beide die feste Zusage gegeben haben, dass sie mit uns gemeinsam die Projekte realisieren wollen.“

 

Dennis meinte: „Peter, Toni hat mir vorher eine Nachricht geschickt, dass er in den nächsten Tagen aus dem Personalzimmer im Seminarhotel ausziehen wird. Auf meine Frage, warum er ausziehen will, hat er mir bisher keine Antwort gegeben. Zieht er jetzt doch wieder zu seinen Eltern, die bereits seit einigen Monaten in Rosenheim leben? Er wollte doch im Sommer in die neuen Jugendappartements umziehen.“

 

Ich lachte und erklärte: „Ich kann mir schlecht vorstellen, dass er jetzt für vier oder fünf Monate zu seinen Eltern ziehen wird, nachdem er erklärt hat, dass er im Seminarhotel und am Gutshof bleiben will. Wie kommst du auf die Idee, dass er so plötzlich zu seinen Eltern und Brüdern ziehen will?

 

Dennis schaute mich an und sagte: „Peter, ganz einfach, wenn er schreibt, dass er aus dem Personalzimmer ausziehen wird und keine Andeutung macht, warum und wohin er gehen will, bleibt doch nur die Vermutung, dass er wieder zu seinen Eltern ziehen will.

 

Ich schaute ihn an und antwortete: „Vielleicht gibt es noch andere Gründe, warum er aus dem Personalzimmer im Seminarhotel ausziehen wird. Du erinnerst dich doch sicher noch an unsere Vereinbarung, die ich mit Toni getroffen habe, als er ohne dich ins Seminarhotel einziehen musste.“

 

Felix grinste und sagte: „Kann es sein, dass Toni in eines der beiden Appartements im Jugendhotel umziehen wird. Ich erinnere mich, dass du Toni die Zusage gegeben hast, wenn eines der Appartements frei wird, dass er der erste sein wird, dem du dieses Appartement anbietest. Die vier bisherigen Bewohner sind aus den beiden Kleinwohnungen ausgezogen, eines der beiden Appartements bekommen Kevin und Frederik und vermutlich hast du Toni das andere Appartement angeboten.“

 

Meine Antwort darauf: „Genau das ist der Grund, warum Toni in den nächsten Tagen aus dem Personalzimmer ausziehen und fest ins Appartement von Ludwig und Christian wechseln wird. Toni kommt später noch vorbei, damit ich mit ihm den Übergabetermin vereinbare. Vermutlich ist morgen früh die Übergabe, anschließend will Toni mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern losziehen und alles besorgen, was er für seinen eigenen Hausstand benötigt. Spätestens ab dem Wochenende lebt er auf dem Gutshof.

 

Mit Sebastian ist bereits vereinbart, dass Toni morgen und am Donnerstag seine beiden Umzugstage nimmt, danach hat er bis einschließlich Montag sein langes Wochenende und kann in aller Ruhe seinen Umzug durchziehen. Ab Dienstag arbeitet er wie bisher in der Küche des Restaurants im Gutshof, mit dem kleinen Unterschied, dass er zukünftig nicht mehr geholt und zurückgebracht werden muss.“

 

Dennis grinste und sagte: „Okay, Peter, eure Vereinbarung war noch irgendwie im Hinterkopf vorhanden, aber dass er deswegen aus dem Personalzimmer ausziehen wird, habe ich nicht damit in Verbindung gebracht. Ich hoffe jedenfalls, dass wir uns jetzt wieder öfter sehen. Obwohl das Seminarhotel nur zwei Kilometer Luftlinie weg ist, gab es nicht so oft die Möglichkeit sich zu treffen, so wie früher in München.“

 

Ich schaute zu Thomas und fragte: „Hast du schon einen Plan, was es heute Abend zum Essen geben soll. wenn es nach mir geht, brauche ich nur eine Brotzeit als Abendessen. Wie habt ihr euch das vorgestellt.?“

 

Thomas meinte dazu: „Ich habe auch keinen großen Hunger, ich hatte mir für heute ein Mittagessen in der Kantine bestellt. Zusätzlich wurden einige Faschingskrapfen von unseren Kunden vorbeigebracht. Da heute wieder nur ein Teil der Mitarbeiter anwesend war, gab es so viele Krapfen, dass jeder mindestens zwei essen musste, damit am Ende nichts weggeworfen wird. Ich bin auch dafür, dass es heute nur eine kleine Brotzeit geben kann.

 

Felix erklärte: „Wir hatten auch unsere Probleme mit der Menge der von Martina angelieferten Krapfen für die Mitarbeiter. Ich habe keinen großen Hunger, meinetwegen braucht es kein Abendessen geben. Wie schaut es bei David und Tobi aus, wird denen auch eine Brotzeit ausreichen?“

 

Ich lachte und sagte: „Keine Ahnung, sie waren mittags in der Kantine zum Essen, ich vermute, dass es in der IT ebenfalls reichlich Kaffee und Faschingskrapfen für die Umzugshelfer gegeben hat. Da eine warme Mahlzeit täglich reichen sollte, können die Jungs ebenfalls mit einer kräftigen Brotzeit auskommen. Ob sie am Ende eine, zwei oder drei Brotscheiben futtern, sollte kein Problem sein. Verhungern werden sie sicher nicht.“

 

Da ich den Jungs gesagt hatte, dass sie gegen neunzehn Uhr zum Abendessen zu Hause sein sollten, bereiteten Thomas und ich alles vor und deckten den Tisch ein. Unsere beiden Jungs standen pünktlich in der Wohnung und riefen nach mir, weil sie einen weiteren Gast mitgebracht hätten. Ich ging in die Diele und sah, dass Toni ihr Mitbringsel war.

 

Ich grinste und Toni meinte: „Basti hat gemeint ich könne heute eher mit meiner Arbeit aufhören, da für heute kaum Reservierungen vorliegen und am Faschingsdienstag, so wie im letzten Jahr kaum Gäste zum Essen kommen werden. Er meinte ich soll mit dir alles abklären, das ist wichtiger als in der Küche unbeschäftigt herumzustehen. Kannst du mir den schon nähere Auskünfte geben?“

 

Ich erklärte: „Theoretisch ja, praktisch nein, wenn die Jungs sich ihre Hände gewaschen haben können wir direkt Abendessen. Wenn du noch keine Abendessen hattest, kannst du bei uns eine Kleinigkeit mitessen. Nach dem Abendessen setzen wir uns zusammen und dann bekommst du alle die Informationen, die mir aktuell bekannt sind. Dennis hat vermutlich auch ein paar Fragen an dich, die du ihm bisher nicht beantwortet hast.“

 

Toni schaute mich etwas verwundert an und sagt: „Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich ins Seminarhotel und mit Mama telefonieren und mit ihr absprechen, wie es morgen laufen könnte. Wenn ich jetzt länger bei euch bleibe, bräuchte ich jemand, der mich später ins Seminarhotel bringt.

 

Okay, ich habe Dennis dummerweise nur die Info geschickt, dass ich aus dem Seminarhotel ausziehe und keine weiteren Details. Ich hatte bisher keine Zeit mich um seine Fragen zu kümmern. Ich habe vorher schon eine Kleinigkeit gegessen, trotzdem nehme ich eure Einladung zum Abendessen an.“

 

Ich meinte: „Irgendwie werden wir dich später schon ins Seminarhotel bringen. Dann komm mit ins Esszimmer, einen Teil deiner Fragen haben wir Dennis beantwortet, er weiß, dass du ins Appartement im Gesindehaus umziehst, nachdem er vermutet hatte, dass du zu deinen Eltern ziehen willst.“

 

Nachdem der Esstisch von den Überresten unseres Abendessens befreit war, saßen wir zu siebt am Tisch und ich erklärte: „Toni, ich war am späten Nachmittag im Gesindehaus und konnte mich überzeugen, dass Ludwig und Christian die Wohnung vollständig geräumt haben. Einer Übergabe des Appartements morgen Vormittag steht nichts mehr im Wege. Michi habe ich beauftragt, das Übergabeprotokoll für morgen früh vorzubereiten. Ich gehe davon aus, dass wir die Übergabe ab neun Uhr durchführen können.

 

Wie schnell du in dein neues Appartement umziehen kannst oder willst ist letztendlich deine Entscheidung. Mietbeginn ist offiziell erst am ersten März. Da das Appartement möbliert ist, könntest du bereits morgen umziehen. Ich sehe da nur ein Problem, du hast weder Geschirr noch Töpfe, um dich dort selbst zu versorgen. Da du mit deiner Mutter morgen einkaufen gehen willst solltest du dir zumindest das Notwendigste besorgen.

 

Wenn deine Eltern noch ein Oberbett und ein Kissen sowie Bettwäsche für dich haben, könntest du theoretisch bereits ab morgen Abend in deinem Appartement schlafen und nach und nach deine Einrichtung vervollständigen. Wenn du Hilfe brauchst, um deine Sachen aus dem Seminarhotel in dein Appartement zu bringen, finden wir morgen, aber auch übermorgen sicher eine Möglichkeit, um deine Klamotten zu holen. Notfalls fahre ich mit dir und meinen beiden Jungs, um dir zu helfen.“

 

Toni lachte und meinte: „Peter, du bist fast wie meine Mutter. Als ich sie anrief und ihr sagte, dass ich voraussichtlich morgen schon ins möblierte Appartement umziehen kann, fragte sie mich sofort, ob das Appartement voll ausgestattet sei oder ich noch etwas benötige.

 

Ich habe ihr erklärt, dass nur Möbel vorhanden sind, die Küchenschränke vollkommen leer sind und ich Geschirr, Besteck, Töpfe, Gläser, Schüsseln und verschiedene Küchenutensilien brauchen werde. Ich habe sie nach meinem Oberbett gefragt und sie meinte, dass meine persönlichen Sachen seit dem Umzug nach Rosenheim bei ihnen im Keller eingelagert sind. Sie erklärte mir, dass ich am besten mit einem kleinen Transporter vorbeikommen soll, mit dem ich alles in das Appartement bringen kann.

 

Wir sind so verblieben, dass sie morgen früh, wenn sie mit meinen beiden Brüdern zur Wohnungsübergabe kommt, zumindest alles, was ich zum Schlafen brauche, mitbringen wird. Meine Bekleidung, die im Personalzimmer im Schrank liegt, passt in zwei Koffer, die sie ebenfalls mitbringen will. Da sie mich im Seminarhotel abholt, werden wir die Koffer sofort befüllen und hierher mitbringen.“

 

Ich grinste und sagte: „Ich sehe schon, du hast bereits einiges abgeklärt und organisiert. Was dir im Grunde noch fehlt, ist ein Kleintransporter, mit dem du deine persönlichen Dinge bei deinen Eltern abholen kannst, Wer von den Jungs bringt mir unser Telefon, damit ich mit Daniel oder Manuel abklären kann, wann er einen Kleintransporter zur Verfügung stellen kann.“

 

Tobias stand auf, ging ins Wohnzimmer und brachte mir unser Telefon. Ich wählte die Nummer vom Verwalterhaus und dort meldete sich Florian. Ich fragte ihn, ob einer seiner beiden Väter zuhause sei, da ich mit einem von den beiden kurz sprechen möchte, um etwas abzuklären. Er rief laut nach Daniel und Manuel und ergänzte, dass Peter am Telefon sei und einen von ihnen sprechen will.

 

Es dauerte fast zwei Minuten, bis ich Daniel am Hörer hatte und erklärte, dass ich ihn auf Lautsprecher stellen werde, da wir hier in großer Runde sitzen und ich nicht alles den Jungs extra erzählen möchte. Als ich laut gestellt hatte, begrüßte er alle Anwesenden. Danach fragte ich: „Daniel, wann kann man sich den Kleintransporter in den nächsten Tagen ausleihen.

 

Er wird gebraucht für den Transport von Tonis persönlichen Dingen, die seit dem Umzug nach Rosenheim bei seinen Eltern im Keller gelagert sind, da Toni ab morgen im Gesindehaus ins zweite Appartement einziehen kann. Morgen Vormittag findet die Wohnungsübergabe statt.“

 

Daniel meinte: „Peter, ist es nicht sinnvoller, wenn ihr am Wochenende mit dem Kleintransporter nach München fahren und Tonis Sachen abholen wollt. Da kannst du ihn das ganze Wochenende haben.“

 

Toni fing zu lachen an und erklärte: „Daniel, wir brauchen nicht nach München zu fahren, um meine Sachen abzuholen. Meine Eltern und meine Geschwister wohnen seit fast einem halben Jahr in Rosenheim, vorübergehend in dem Reihenhaus, in dem Peters Familie früher gewohnt hat. Sie werden im Spätsommer endgültig auf den Gutshof umziehen. Peter hat meinen Eltern angeboten, vorübergehend dort unterzukommen, da mein Vater, im Oktober bereits seine neue Arbeitsstelle in Rosenheim antreten konnte.“

 

Daniel hatte sein Telefon scheinbar auch auf Lauthören gestellt, denn plötzlich hörte ich Manuel sagen: „Peter, das Gesicht von Daniel hättet ihr sehen müssen, als Toni erklärte, dass seine Eltern seit einigen Monaten in Rosenheim, noch dazu in eurem Reihenhaus wohnen.

 

Daniel sagte: „Bis heute hat uns keiner erzählt, dass Tonis Eltern schon vor einigen Monaten nach Rosenheim umgezogen sind. Woher sollte ich wissen, dass seine persönlichen Dinge nicht mehr in München, sondern bereits in unmittelbarer Nähe sind. Wie lange würdet ihr den Kleintransporter benötigen, reicht euch ein Nachmittag zum Umziehen aus?

 

Ich antwortete: „Ich gehe davon aus, da Toni das gesagt hat, dass seine Sachen im Keller in Kartons verpackt gelagert sind. Mit drei oder vier Helfern sollten die Kisten in einer Stunde eingeladen und hier wieder ausgeladen sein. Kommt noch der Hin- und Rückweg dazu, im günstigsten Fall also rund zwei bis zweieinhalb Stunden.“

 

Toni erklärte: „Sehe ich wie Peter, was die Zeit anbelangt, ich kann nur nicht abschätzen, ob wir von meiner Mutter noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen werden, dann könnte es etwas länger dauern.“

 

Daniel meinte: „Ihr könntet ihn morgen oder am Freitagnachmittag haben, am Donnerstag ist der Kleintransporter leider für Nachmittag schon verplant. Da könnte ich euch höchstens den großen Transporter für den Umzug zur Verfügung stellen. Bis wann könnt ihr mir sagen, für wann ihr den Transporter braucht?“

 

Toni meinte: „Spätestens morgen Vormittag können wir dir sagen, wann ich die Sachen bei meinen Eltern abholen werde. Eigentlich wollten wir morgen nach der Wohnungsübergabe einkaufen gehen, da ich Geschirr, Töpfe und so einiges mehr besorgen muss. Notfalls verschiebe ich das Einkaufen mit meiner Mutter und meinen beiden Brüdern auf den Donnerstag. Peter, wäre es möglich morgen Abend zum Essen und am Donnerstag zum Frühstück zu euch zu kommen?“

 

Thomas grinste und erklärte: „Sagen wir einmal so, verhungern lassen wir dich sicher nicht. Morgen Abend sehe ich kein Problem, nur ob du am Donnerstag schon um sechsuhrdreißig bei uns zum Frühstück aufkreuzen kannst, die Frage musst du dir selbst beantworten.“

 

Toni erwiderte: „Damit habe ich keine Schwierigkeiten, immerhin stehe ich gelegentlich schon um fünfuhrdreißig in der Küche um das Frühstücks Buffett für die Gäste im Jugendhotel vorzubereiten. Ich bin es gewohnt so früh aufzustehen, ich musste, solange ich noch zur Schule ging, auch immer um sechsuhrdreißig am Frühstückstisch sitzen, um pünktlich in der Schule zu sein.“

 

Ich meinte: „Daniel, Toni meldet sich morgen Vormittag direkt bei dir und sagt dir, wann er umziehen will. Ich wünsche euch noch einen ruhigen Abend und hoffentlich keine weiteren Störungen.“

 

Kaum hatte ich das Gespräch beendet, meinte Toni: „Peter, kann ich mit eurem Festnetztelefon bei meinen Eltern anrufen, dann würde ich das mit den Terminen gleich mit meiner Mutter abklären?“

 

Ich schob ihm unser Festnetztelefon zu und er wählte die Rufnummer seiner Eltern. Als das Gespräch entgegengenommen wurde, erklärte er, dass er gerade bei mir sei und er auf Lauthören stellen würde, damit wir alle mithören könnten. Seine Mutter grüßte in die Runde und auch seine beiden Brüder schickten einen Gruß durch die Leitung. Die erste Frage seiner Mutter bezog sich auf unsere Runde, wer alles mithören würde. Toni meinte: „Wir sitzen zu siebt in der Runde, Thomas und Peter, seine beiden Söhne sowie Dennis und Felix.“

 

Danach erklärte er, was wir bisher besprochen und bereits abgeklärt hatten. Da er sie damit auf den neuesten Stand gebracht hatte, schob er gleich seine Frage hinterher: „Wäre es möglich, dass wir nicht bereits morgen einkaufen gehen, sondern erst am Donnerstag, für morgen Nachmittag steht uns der Kleintransporter zur Verfügung, mit dem ich meine persönlichen Sachen bei euch abholen könnte.

 

Das hätte den Vorteil, dass ich heute die letzte Nacht im Personalzimmer schlafen würde und ab morgen Abend im Appartement. Abendessen und Frühstücken kann ich mit Peter und seiner Familie. Wir hätten am Donnerstag auch mehr Zeit, um alles einzukaufen und müssten am Samstag nicht mit Papa erneut zum Einkaufen fahren. Dafür lade ich euch am Samstag zu mir zum Kaffee und Kuchen und zur Wohnungsbesichtigung ein.“

 

Ich erklärte: „Ilona, es ist für uns kein Problem, wenn dein Sohn morgen Abend mit uns isst und am Donnerstag zum Frühstück kommt, einer mehr oder weniger fällt in einem Sechs-Personen-Haushalt nicht auf. Ich könnte es mir einrichten, dass ich mit meinen beiden Jungs morgen Nachmittag mit dem Kleinlaster vorbeikomme und wir alles einladen, was in Tonis Appartement soll.

 

Ich weiß genau, warum ich ihn erst heute davon informiert habe, dass er kurzfristig in sein neues Appartement umziehen kann. Hätte ich ihm früher erzählt, dass er voraussichtlich Ende März umziehen kann, hätte er nicht nur euch ständig damit genervt. Wir haben den Umzug von Ludwig und Christian vorgezogen, weil der Umzug von Bernhard und Benjamin und der Einzug von Noah schneller vonstattenging als geplant und deshalb seit heute Nachmittag das Appartement für Toni zur Verfügung steht.“

 

Ilona meinte: „Toni, Peter scheint dich fast genauso gut zu kennen, wie wir dich kennen. Meinetwegen können wir es so handhaben, wie du es vorgeschlagen hast. Ich komme dann morgen früh so gegen achtuhrdreißig ins Seminarhotel, wir packen deine Bekleidung in die beiden Koffer. Für dein Kleinzeug im Bad bringe ich noch eine kleine Kiste mit, in der wir den Rest unterbringen. Wir melden uns bei dir Peter, wenn wir vom Seminarhotel zum Gutshof abfahren.“

 

Ich meinte noch, wir sehen uns dann morgen zur Wohnungsübernahme und am Nachmittag bei euch zum Abholen von Tonis sonstigen Sachen. Da das Gespräch damit beendet war, legte Toni auf und schob das Telefon wieder zu mir. Ich schob es wieder zurück und erklärte, dass er Daniel anrufen soll und mit ihm den Termin für den Kleinlaster für morgen Nachmittag festmachen soll.

 

Felix und Dennis übernahmen die Aufgabe, Toni ins Seminarhotel zu bringen. Auffällig dabei war, dass die beiden erst nach fast zwei Stunden wieder zurückkehrten. Als David sie frech fragte, ob sie sich verfahren hätten, antwortete Felix: „Verfahren nicht, wir mussten Toni moralisch unterstützen, als er dem Hotelmanager erklärte, dass er die letzte Nacht im Seminarhotel verbringen wird, weil er in ein freigewordenes Appartement im Gutshof umzieht.“

 

Er wollte es ihm zuerst nicht glauben, bis wir ihm bestätigten, dass Tonis Aussage der Wahrheit entspricht. Dennis erklärte Herrn Weinberger, dass Toni bereits seit neunzehn Uhr bei uns in der Wohnung war und alle Details zwischen Peter und Toni wegen seines Umzugs besprochen wurden. Danach sollten wir ihm noch kurz helfen, bereits seinen Kleiderschrank auszuräumen und alles für morgen vorzubereiten.

 

Ein Koffer ist bereits gepackt, die Schmutzwäsche ist in einem großen Wäschebeutel verstaut und der Rest so vorbereitet, dass alles nur noch in den zweiten Koffer eingepackt werden muss.“

 

Felix meinte: „Sollen Dennis und ich morgen Nachmittag mit zu Tonis Familie mitkommen, um euch beim Schleppen und Einladen seiner persönlichen Sachen zu helfen. Immerhin hattest du im Gespräch gesagt, dass es mit vier Helfern schneller ginge. Beim Gespräch mit Ilona, wurde nur noch von deinen beiden Jungs gesprochen.“

 

Ich grinste und meinte: „Zum einen kenne ich Dennis Dienstplan für morgen nicht und für dich ist ab morgen wieder ein ganz normaler Arbeitstag angesagt. Wenn ihr zwei Zeit habt und Toni unterstützen wollt, könnt ihr uns gern helfen.“

 

Dennis erklärte: „Ich habe morgen Frühdienst im Jugendhotel und mein Arbeitstag endet bereits um zwölf Uhr. Ich kann meinem Schulfreund Toni ohne Probleme beim Umzug helfen.“

 

Felix meinte: „Für mich ist morgen zwar wieder ein normaler Arbeitstag angesagt, aber ich habe noch einige Überstunden, die ich abbummeln muss. Einige Stunden nehme ich morgen Nachmittag und wir fahren einfach mit meinem Wagen hinter euch her.“

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