8. Brutale Realität
Marc
Meine Frau öffnete die Tür. Hier also sollte ich wohnen? Irgendetwas stimmte nicht. Ihr Gesicht blieb kühl und hart. Das sollte meine Frau sein?
Zögernd betrat ich das Haus und schaute mich um. Alles war mir seltsam vertraut, und doch so unglaublich fremd. Sie stand nur da, und musterte mich weiterhin schweigend, kein Wort der Begrüßung, keine Freude, keine Reaktion.
„Geld scheinen wir ja zu haben“, bemerkte ich trocken.
„Also, dieser Gedächtnisverlust von dir, ist das echt?“, spulte meine Frau herunter. „Du erinnerst dich wirklich an nichts mehr?“ Prüfend lag ihr Blick auf mir.
„Ein paar Sachen kommen langsam wieder“. Ich bemühte mich darum, positiv zu wirken und lächelte ihr zu. Verdammt, das war doch meine Frau!
„Sachen, so, so, hast du einen Hirnschaden erlitten?“, traf mich ihre verbale Spitze.
Meinen aufkeimenden Ärger schluckte ich herunter. „Ich habe so viele Fragen…“
„Fragen“, sie betonte das Wort dermaßen verächtlich, dass ich mich fast schämte, überhaupt etwas gesagt zu haben. „Dann mal los.“
„Wie heißen wir mit Nachnamen?“
„Reeves. Marc und Catherine Reeves.“
„Reeves”, wiederholte ich leise vor mich hin und horchte in mich hinein.
„Von Beruf bin ich Automechaniker, stimmt’s?“ Etwas musste ich doch wissen.
„Automechaniker?“ Catherine lachte mich aus. „Nein, du bist Börsenmakler… in der Firma meines Vaters. Dein Urlaub ist übrigens langsam aufgebraucht.“
Einen Augenblick stutzte ich. „Ich hätte schwören können, ich bin Automechaniker.“
„Du hast keinen Schimmer von Autos“, kam es schnippisch von Catherine.
„Mmh…“
„Mmh was?“, fragte sie.
„Ah, nichts, schon gut.“
„Na immerhin ETWAS, was mir bekannt vorkommt an dir.“ Genervt seufzte sie auf. „Mach mir bitte einen Drink, Marc.“
„Natürlich… – mmh, ein Bier?“
„Bier? Haben wir nicht. Wir trinken doch immer trockenen Martini.“
„Oh…“ All das war eine Farce für mich. Ich erinnerte mich an rein gar nichts, und meine Frau glaubte mir nicht bzw. schien extrem angenervt zu sein. Die Stimmung war auf dem Temperaturniveau einer Kühltruhe.
„Um den Drink kümmere ich mich besser selbst.“ Catherine ging zur Bar und goss zwei Martini ein.
„Ich fühle mich total fehl am Platz“, rutschte es mir heraus.
„Darauf trinken wir. Prost.“
Sie reichte mir eins der Gläser. Nachdem wir angestoßen hatten, nippte ich am Getränk und verschluckte mich fast an dem hochalkoholischen Zeug.
„Sowas trinke ich?“, hustete ich mehr als dass ich sprach.
„Wie Wasser“, kam die schnippische Antwort.
„Schmeckt wie Terpentin.“ Über meinen eigenen Witz musste ich lachen.
„Du magst es nicht?“ Catherine verzog immer noch keine Miene. „Vergiss es“, und kippte mein Glas auch noch herunter.
***
Den Rest des Tages verbrachte ich wie in Trance. Ich fühlte mich erbärmlich, in unserem eigenen Haus. Catherine hatte noch etwas zu erledigen und sie war gerade erst heim gekommen.
„Komm, wir gehen schlafen“, forderte sie mich auf.
Immerhin wusste ich inzwischen, wo sich welcher Raum befand. Nach dem Zähneputzen und Entkleiden legte sich wortlos jeder in sein Bett, zwar ein Ehebett, aber doch fein säuberlich getrennt.
„Ach ja, Dr. Hammer hat Donnerstag Zeit für dich. Normalerweise muss man mindestens zwei bis drei Wochen auf einen Termin warten. Aber ich sagte, es sei ein Notfall.“ Letzteres schien sie im wahrsten Sinne des Wortes zu empfinden.
„Okay.“ Was sollte ich sonst dazu sagen?
„Wie man schläft, weißt du ja sicher immerhin noch.“ Catherine drehte sich auf Seite, das war’s. Kein weiteres Wort mehr richtete sie an mich.
Ich lag noch lange wach und musste die Eindrücke des Tages verarbeiten. Es tat unheimlich weh und ich dachte, mein Herz müsste vor Kummer zerspringen.
Drew
Der Tag danach war furchtbar. Wieso hatte ich so entsetzlich viel Alkohol in mich hinein geschüttet? Mein Schädel brummte ohne Ende und ich hatte wahnsinnige Ohrenschmerzen. Daher beschloss ich, Doc Williams einen Besuch abzustatten, ich hatte eh noch eine Rechnung mit ihr offen.
Zwar musste ich eine Stunde warten, weil ich keinen Termin bei ihr hatte, aber das störte mich nicht weiter.
„Ah, Drew, schön Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen? Sie schauen nicht besonders gut aus heute.“
„Hallo Doc, ich habe starke Ohrenschmerzen. Aber … vor allem wollte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ich habe mich letztes Mal daneben benommen, es tut mir Leid.“ Reumütig senkte ich den Kopf.
„Lassen Sie es gut sein, Drew, ich habe es schon vergessen“, lachte Frau Dr. Williams. Dankbar schaute ich sie an und schüttelte ihr die Hand.
„Aber sagen Sie mir, was ist denn mit Ihnen passiert?“
„Ich war schwimmen … Doc, warum ist alles so kompliziert?“, platzte ich hervor.
„Seien Sie nicht so hart mit sich selbst.“ Die Ärztin schaute mich gütig an.
„Bin ich jetzt wieder Schuld oder was?“ Irgendwie war ich schon wieder den Tränen nahe. Hoffentlich bemerkte sie es nicht.
„Geht es denn hier um Schuld, Drew?“
„Nein, das nicht…“, schüttelte ich den Kopf. „Es geht um mein Glück.“
„Sie sehen aber nicht gerade glücklich aus.“
„Es ist einfach ungerecht. Ich will mich doch nur bei jemandem geborgen fühlen. Jemand, der sich auf mich freut, wenn ich nach Hause komme. Jemand, der morgens geht und abends wirklich wiederkommt.“ Zu sehr waren meine Gefühle in Aufruhr und all das zermürbte mich zutiefst. Ich musste es einfach rauslassen und begann zu weinen.
„Ich hab ihn doch geliebt…“, schluchzte ich.
Doc Williams tröstete mich so gut sie konnte, sie redete nicht viel, aber drückte meine Hand und ich spürte, dass sie zu mir stand.
„Ob er mich geliebt hat?“ Traurig schaute ich meiner Ärztin in die Augen.
„Bestimmt, zumindest ein Teil von ihm.“ Na ja, was sollte sie auch sonst sagen?
„Warum kann ich diesen Teil nicht haben?“, haderte ich mit meinem Schicksal.
Herzlich nahm Dr. Williams mich in den Arm und drückte mich fest an sich. Eine Antwort auf meine Frage hatte sie nicht.
„Viele Menschen haben Sie sehr gern, Drew. Es erwartet Sie noch so viel im Leben.“
„Was denn zum Beispiel?“
„Sie werden bald Onkel.“
„Mir erzählt ja nicht einmal einer was davon.“
„Kein Wunder, Sie sind ja auch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“ Freundlich lächelte sie mich an. Natürlich meinte sie es gut mit mir.
„Ich war wohl ein richtiges Arschloch, was?“
„Oh, Drew, ich mag Sie viel zu gern, um Ihnen jemals widersprechen zu können.“ Dabei lachte sie mich freundlich an, aber ich verstand sehr gut.
Erst einmal fuhr ich runter zum See. Stundenlang saß ich einfach nur dort, ich brauchte Zeit, Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Loslassen, Zeit zum Vergeben. Irgendetwas in meinem Leben musste sich ändern und ich erkannte, dass vieles einfach unglücklich und falsch gelaufen war. Fest nahm ich mir vor, die Schuldfrage außen vor zu lassen. Das würde niemandem helfen. Letztlich ging es darum, nach vorn zu blicken und aus der vorhandenen Situation das Beste zu machen.
Später stattete ich dem Grab meiner Eltern einen Besuch ab. Endlich wollte ich aufhören, mich an sie zu klammern und mit ihrem Tod zu hadern. Bittere Tränen weinte ich. Es würde nicht leicht werden, aber der Versuch zählte.
Marc
Nachdenklich betrachtete ich mein Bild im Spiegel. Catherine war bereits außer Haus, als ich aufwachte. Sie hatte mir Kleidung herausgelegt. Nun stand ich hier, Stoffhose, weißes Hemd, anthrazitfarbene Seidenkrawatte, hellgraue Weste, gestriegelte Frisur. Das war also ich… In mir gab es keine Resonanz, nur gähnende Leere…
***
Ah, ein Schlüssel drehte sich in der Tür. Catherine kam nach Hause. Schon lange hatte ich das Abendessen hergerichtet, ich wollte jedoch auf meine Frau warten, zumal sie den ganzen Tag außer Haus geblieben war. Seit Stunden saß ich hier am Tisch und wartete. Es gab sowieso nichts zu tun.
„Hallo Catherine“, lächelte ich sie an.
„Wer bist du bloss?“ Sie setzte sich und musterte mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte.
„Das ist die Frage aller Fragen.“ Eine Antwort hatte ich selbst nicht. „Wo haben wir eigentlich Käse?“, wechselte ich das Thema.
„Wir essen keinen Käse wegen meiner Allergie.“
„Wie war es auf der Arbeit?“, begann ich die weitere Konversation.
„Du weißt, ich arbeite nicht.“ Ihre Stimme klang irgendwie beleidigt.
„Aber du warst den ganzen Tag über weg“, wunderte ich mich.
„Ich bin sehr mit meiner karitativen Arbeit beschäftigt.“
Daraufhin nickte ich ihr nur zu. All das war mir nicht bewusst. Catherine war eine fremde Frau für mich, und das setzte mir zu.
„Magst du was trinken, Catherine?“
„Ja, gern“, antwortete sie knapp.
Wo die Bar war, wusste ich inzwischen, ging hin und goss ihr ein Martini ein. Ich reichte ihr das Glas. „Hier, Terpentin, wie du es magst.“
„Wie kannst du das so leicht nehmen?“, bemerkte sie spitz.
„Ich versuche es mit Humor, was bleibt mir sonst übrig?“
„Was ist daran komisch?“ Langsam wurde sie aufgebracht.
„Ich esse mit einer Fremden.“
„Das könnte ich auch sagen!“, giftete Catherine mich an.
„Wieso, du kennst mich.“
„Findest du das nicht ein wenig seltsam, den Zeitpunkt für deine Amnesie, Marc?“ Ihre Stimme klang scharf.
„Wie meinst du das?“ Irgendetwas musste dahinter stecken, und ich stand vor einem Rätsel, wie ein dummer Junge.
„Reiner Zufall?“ Immer noch musste sie sich verdammt sicher sein, dass ich mich nur verstellte.
„Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst.“
„Ach ja, stimmt, du hast ja Amnesie“, verhöhnte sie mich. „Ich versteh schon, dass es zu kompliziert für dich ist.“
„Waren wir immer so unglücklich miteinander?“ Dabei bemühte ich mich noch, die Frage behutsam zu stellen. An einer weiteren Eskalation hatte ich kein Interesse.
„Sind wir unglücklich?“ Was für eine scheinheilige Frage!
„Offensichtlich. Ich dachte, wenn wir verheiratet sind, lieben wir uns bestimmt.“
„Das ist der Marc, den ich kenne und liebe. Prost!“ Wieder dieser bittere Sarkasmus.
„Warum klärst du mich nicht auf?“, bat ich sie aufrichtig.
„Also, dann erzähl ich dir mal was. Du weißt vermutlich nicht einmal, dass ich Kenntnis davon habe. Dein Gedächtnis hat viele Lücken, ja?“
„Darum geht’s hier also? Du denkst, ich simuliere?“ Endlich sprach ich den Gedanken aus, den ich längst hatte.
„Ich habe gemeint, es kommt dir sehr gelegen“, wich Catherine aus. „Ich denke, wir sollten uns eine Regelung überlegen.“
Um zu unterstreichen, was sie meinte, legte sie ihren Ehering auf den Tisch. Sie hatte ihn nicht einmal mehr am Finger getragen, sondern holte ihn aus einem kleinen Täschchen.
„Regelung?“, fragte ich verblüfft.
„Wie viel willst du?“
„Was?“ Ich verstand gar nichts mehr.
„Lass die dämlichen Fragen!“, schnitt sie mir scharf das Wort ab.
„Ich habe einen ganzen Haufen Fragen!“ Es war so ziemlich das erste Mal, dass ich richtig laut wurde.
„Du bist doch hier, weil du was willst. Geld? Was sonst? Oder willst du mich nur quälen?“
„Weder noch. Ich will nur mein altes Leben zurück.“
„Dein ALTES Leben?“
„Mein wahres Leben“, verbesserte ich.
„Ach, ich bin also dein ALTES Leben? Und was ist dein neues?“ Sie lachte, es war ein hässliches Lachen. „Kam ich Ungelegen, Marc? Stimmt doch, oder? Lass mich raten, wie heisst ER denn?“
„Er hat mein Leben gerettet, Catherine.“
„Mit Mund-zu-Mund-Beatmung?“
„So war es nicht.“
„Wie denn dann? War es vielleicht … so?“ Catherine zog einen großen Umschlag aus einer Schublade des Sideboards und hielt ihn mir vor die Nase. „Hör endlich auf, mir was vorzumachen!“
„Warte…“ In diesem Moment tauchten Bilder vor mir auf. Ich kam von der Arbeit nach Hause und schloss die Tür auf. Sofort fiel mein Blick auf einen gepackten Koffer, der mitten im Eingang stand. Darauf lag ein großer Umschlag, derselbe, den Catherine mir jetzt vor die Augen hielt.
„Na, wird es langsam was mit der Erinnerung?“ Ein teuflisches Lächeln war auf ihrem Gesicht.
„Kommt dir das da bekannt vor?“, fuhr sie fort und entnahm dem großen Umschlag etliche Fotos. Die schleuderte sie vor mir auf den Tisch.
Die Fotografien zeigten mich mit einem anderen Mann in einigermaßen anzüglichen Posen und Situationen. Plötzlich erinnerte ich mich wieder, Stück für Stück.
„Du hast mich also ausspioniert“, flüsterte ich ungläubig.
„Ja, und es taten sich wahre Abgründe auf, es hat sich gelohnt.“
„Du hast es also gewusst.“
„Ich ahnte etwas, aber das…“ Ihre Stimme versagte.
„Du sagtest du seiest schwanger, Catherine.“
„Um unsere Ehe zu retten, das war alles.“
„Du hast mich also angelogen… All diese Lügen. Was ist das für ein Leben, Catherine??? – Ich erinnere mich, ich erinnere mich…
Ich kam heim, sah den Koffer und den Umschlag. Schon purzelten mir die Fotos entgegen. Du standest plötzlich vor mir, bitter, sauer, außer dir vor Wut. Ich … ich fühlte mich, als bekäme ich keine Luft mehr. Was hätte ich sagen können? Außer wieder nur weitere Lügen?
Du schlugst mich ins Gesicht und schriest mich an:
‚Du perverse Schwuchtel! Verschwinde aus meinem Leben! Mein Vater hat immer gesagt, dass du schwul bist. Du hast nur versucht, mich zu angeln, um an mein Geld und den Job zu kommen. Weißt du, was du mir damit antust, du Schwein? Von mir bekommst du nichts mehr. Alles was du bist, verdankst du mir! Wie konntest du mir das nur antun, wie konntest du nur? Verschwinde endlich, du Arschloch!’
Ich nahm den Koffer und verließ das Haus. So konnte es nicht weitergehen. Also bin ich abgehauen. Zuerst wollte ich nur Abstand gewinnen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Ich fuhr einfach drauflos, irgendwo hin, bis irgendwann der Weg aufhörte, wusste gar nicht mehr, wo ich mich befand, stand völlig neben mir. Den Wagen fuhr ich schräg rechts leicht einen Abhang herunter. Ich wollte nur noch raus aus diesem Leben, es war schier unerträglich. Krampfhaft umklammerte ich das Lenkrad und stützte schließlich weinend meinen Kopf darauf. Alles war mir egal, dein Vater, das Geld, unsere Ehe. Ich dachte daran umzukehren. Aber ich wusste, es gab kein zurück. Ein Sturm war aufgekommen und es fing heftig an zu regnen. Zum Glück hatte ich meine Regenjacke im Auto liegen, zog sie über und verließ das Auto. Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Ich lief drauflos und kletterte, ohne zu wissen wohin. Auch das spielte keine Rolle mehr.
Schließlich saß ich auf einem Vorsprung und es ging ziemlich steil bergab. Ich dachte, dieses Leben ist sinnlos, eine einzige Lüge. Ich zog meine Jacke aus und warf sie hinab. Das Wasser riss sie mit sich. Und dann wurde mir klar: das war es, was ich wollte. Da hörte ich etwas und drehte mich um. Alles ging ganz schnell, Wassermassen stürzten herab, ich rutschte aus und wurde ein ganzes Stück weit mitgerissen. Seltsamerweise war ich nicht verletzt. Ich wusste, auch das hatte ich vermasselt – und wie wütend du sein würdest. Ich musste zurück und es richtig machen.
Dann fand mich dieser Bergwacht-Polizist…“
Drew hatte es also gewusst. Denn mir fiel ein, dass ich mich an ihn geklammert und wir uns geküsst hatten.
„Warum tust du mir das an?“, unterbrach Catherine meine Gedanken.
„Liebst du mich, Catherine?“
„Ich habe dich geliebt“, erwiderte sie bitter. „Früher einmal, habe ich dich wirklich geliebt. Als ich das von deiner Amnesie erfuhr, habe ich erst geglaubt, du willst neu anfangen, die Vergangenheit vergessen, es noch einmal mit mir versuchen. Ich wollte es auch. Wir könnten es immer noch.“
„Es war ein Fehler, Catherine, wir zwei, das war falsch.“
„Ein FEHLER? Sieben Jahre meines Lebens ein Fehler? Du Arschloch!“
„Wir haben uns nur belogen, Catherine.“
„Du hast MICH belogen“, keifte sie.
„Es tut mir leid, Catherine. Ich habe gedacht, ich hätte die Wahl, aber ich habe keine.“ Nur ein Flüstern entwich meinem Mund. „Ich bin, wer ich bin. Und all das hier, das bin ich nicht.“
„Warum bist du da oben nicht verreckt? Das hätte mir diese erneute Demütigung und Qual erspart! Ich wollte nicht, dass du zurückkehrst, und nun will ich, dass du hier verschwindest!“ Ihre Stimme überschlug sich förmlich. „Verschwinde auf der Stelle, und dieses Mal komm NICHT wieder!“
Mir war es, als würde alles Leben aus mir weichen. Jedes ihrer Worte durchbohrte mich. Die Zeit war gekommen, eine Entscheidung zu treffen.