Jeder Neuanfang ist schwer – Teil 4

Der Wecker machte einen höllischen Lärm, von dem Mark aufgeweckt wurde.

„Oh Mann, kann das Ding nicht einfach mal vergessen, anzugehen?“ – mit diesem Gedanken wachte Mark auf.

Mark stand auf und dachte als erstes daran, was heute in der Schule los sein würde. So humpelte Mark mit seinem Gipsbein zum Klo. Die anderen waren auch mittlerweile im Waschraum, so dass dort ein ganz schönes Gedrängel war.

Phillip war natürlich wieder mal dabei, seinen Waschlappen in die Gegend zu pfeffern. Alle lachten darüber, nur Mark fand das total bescheuert.

„Mann, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“ fragte Kai lachend Mark.

„Ich denke nur, ob alles gut gehen wird in der Schule!“

„Wir haben doch gestern bei Ingo und Markus alles bekaspert! Das wird schon. Wirst schon sehen!“

„Dein Wort in Gottes Ohr!“ Mit diesen Worten ging Mark in sein Zimmer, um sich anzuziehen.

Nachdem Frühstück ging es dann auch ab zur Schule. Ingo und Markus warteten schon vor der Schule auf Mark und Kai.

„N’ Morgen. Na dann auf ins Gefecht, Leute!“ sprach Kai und sie gingen gemeinsam in die Schule.

„Ehh, Leute, seht mal, wer da vor der Eingangstür steht! Unsere ach so beliebte Conny!“

Mit diesen Worten nickte Mark zu Conny hin. Diese stand nicht alleine da. Um sie scharten sich sechs Personen.

Ingo pfiff leise: „Na, das kann ja was werden! Natürlich, die totalen Blödmänner der Schule rennen der hinterher!“

Als sie näher kamen, sah Conny mit einem eiskalten Blick auf sie.

„Na, wohin wollt ihr denn? Hat unser kleiner Markus noch nicht genug?“ stichelte Conny.

„Was willst du eigentlich? Erzählst in der Schule Lügengeschichten und obendrein lässt du Markus durch deine Lakaien verkloppen!“ sagte Mark außer sich.

„Bist du etwa auf Jungs umgestiegen?“ kam es von Conny an Mark zurück.

„Und wenn es so wäre? Was geht dich das an!“

„Tja Mark, dann bist du der Nächste auf meiner Liste!“

Kaum hatte Conny das gesagt, kamen die Jungs, die bei ihr standen, auf Mark und seine Gruppe zu. ‚Na toll! Die will doch tatsächlich Ärger!’ Plötzlich verzog Conny das Gesicht. Bevor Mark mitbekam, warum Conny ihr Gesicht verzog, hörte er hinter sich eine Stimme.

„Meine liebste Conny, wenn du nicht augenblicklich deine tolle Elitetruppe zurückpfeifst, bekommst du ganz mächtigen Ärger!“

Die Stimme kannte Mark nicht. Er und die anderen drehten sich erstaunt um. Da stand ein Junge hinter ihnen und hinter ihm hatten sich etwa zehn Jungs versammelt.

„Wer ist denn das?“ fragte Mark.

„Das ist Benno. Der ist lieber unterwegs als in der Schule! Daher kennst du ihn nicht!“ sagte Ingo, bevor Kai Marks Frage beantworten konnte.

„Und, meine liebe Conny, solltest du hier weiter Ärger machen, erzähl’ ich hier ein paar andere Stories über dich!“ sagte Benno.

Die wurde daraufhin puterrot im Gesicht und drehte sich um.

„Kommt Jungs, lasst die Blödmänner! Schade um die Zeit!“

Und ging daraufhin ins Schulgebäude.

„Danke dir! Wenn du nicht aufgetaucht wärst, wüsste ich nicht wie das hier geendet hätte!“ sagte Mark.

„Kein Problem. Als ich von Freunden gehört habe, was die mit Markus gestern gemacht hat, wollte ich sie nur in ihre Schranken verweisen!“ grinste Benno zurück.

„Mann, Danke, Benno!“

Markus lächelte Benno an und der kam auf Markus zu.

„Na, jetzt ist ja alles wieder in Ordnung!“ meinte Benno lächelnd an Markus gerichtet.

„Mein Gott, wie der Markus ansieht! Na, ich weiß ja nicht!“ dachte Mark, als er Benno ansah.

„Los, Leute, ab ins so geliebte Gebäude!“ mit diesen Worten gingen Benno und die anderen an Mark und seiner Gruppe vorbei.

„Mann, warte, Benno, ich wollte noch kurz mit dir sprechen!“ und Markus rannte schon hinter Benno hinterher.

„ÄÄHHH Ingo, hab ich irgendwas verpasst? Oder bin ich im falschen Film??“ fragte daraufhin Mark.

„Ja!“ druckste Ingo nur „Die beiden waren mal die besten Freunde! Aber nachdem Benno immer regelmäßiger nicht in der Schule erschien und auf Markus Fragen nicht antwortete, wo er sich herumtreibt, hat sich Markus von Benno zurückgezogen.“

„MMMHH, das bekommen wir noch raus, wo sich Benno herumtreibt! So, Leute, wir müssen dann wohl auch!“ mit diesen Worten ging Mark los und die anderen folgten ihm.

Der Schultag verging wie im Flug. Conny machte einen großen Bogen um Mark und ließ kein Wort mehr fallen. Die anderen in der Klasse waren echt froh, dass Benno Conny in ihre Schranken verwiesen hatte.

Fast die ganze Klasse, außer Conny und ihren so genannten Wachhunden, waren froh, Mark wieder zu sehen. Mark war trotzdem vorsichtig gegenüber Conny, denn die Sache hatte doch einen unangenehmen Beigeschmack.

Als Mark mit Kai und Stefan im Heim ankam, machten sie erst zusammen ihre Hausarbeiten und danach spielten sie noch mit Phillip. Nach dem Abendessen ging Mark nicht gleich in sein Zimmer.

Er hatte kurz vor dem Abendessen noch zu Kai gesagt, das er kurz zu ihnen kommen wollte. Als er im Zimmer von Kai und Stefan saß, fing er gleich an zu erzählen.

„Also, irgendwie ging mir das mit Benno und Markus nicht mehr aus dem Kopf!“ meinte Mark zu den beiden.

Kai und Stefan hatten es sich auf Kais Bett gemütlich gemacht. Kai hatte liebevoll seine Arme um Stefan gelegt.

„Da hast du wahrscheinlich Recht. Nachdem Benno aufgetaucht ist war Markus nur noch in der Nähe von Benno. Benno sah dabei aus, als ob er es genießen würde!“ meinte Kai und sah zu Mark.

„Also, folgendes, Leute: Ich hab mir so meine Gedanken in Bezug auf Benno gemacht. Sagt mal, weiß Benno das Markus schwul ist?“

„Soweit ich weiß, nicht! Ich bin ja schließlich mit den beiden in der gleichen Klasse!“ meinte Stefan.

„Was, die Klasse wusste vor Connys Aktion nichts davon, dass Markus schwul ist?“ fragte Mark und Stefan sagte daraufhin: „Ja! Aber die haben es gelassen aufgenommen. Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter. Und zu Benno, da denke ich das er es weiß. Er lässt aber sich nichts anmerken. Das einzige was mir auffiel, war, dass er ziemlich oft zu Markus geschaut hat!“

„Na, da kann ich mir ja meinen Teil denken! Mann, immer wenn ich denke, jetzt hab ich einen ‚Freund… !“

Traurig sah Mark in die Richtung von Stefan und Kai und brach mitten im Satz ab.

Dann dachte er bei sich: „Mann, die Beiden lieben sich, das sieht man den Beiden richtig an!“.

„Mark, ich weiß nicht, was da zwischen Benno und Markus ist. Aber ich glaube auch, dass da was ist, zwischen den beiden!“

Stefan stand auf und ging zu Mark und nahm ihn kurz in den Arm.

„He, du wirst schon deinen Engel finden. Glaub mir!“ Stefan sah dabei Mark an und der nickte nur dankbar.

„So, Leute, nun aber müssen wir aber über Benno reden!“ sagte Kai.

„Richtig, also, Leute, ich hab mir gedacht, dass wir morgen nach dem Unterricht Benno folgen!“ Mark sah die beiden an, aber die nickten nur.

„Um herauszubekommen, warum Benno die Schule so oft schwänzt!“ ergänzte Mark noch.

„Stefan, weißt du, wo Benno wohnt?“ fragte Kai.

„Nein. Selbst Markus weiß das nicht! Ich hab ihn mal gefragt und er sagte daraufhin, wenn wir uns nach der Schule treffen, dann nur in der Stadt!“

„Na, das werden wir ja herausbekommen!“ sagte Mark und kurz darauf sagten sie sich noch gute Nacht und Mark ging in sein Zimmer.

„Mann, was für ein Tag“, mit diesem Gedanken schlief Mark ein.

Am nächsten Tag, nachdem die Schule vorbei war, standen Mark und Kai vor der Schule.

„Mann, so ein Mist, jetzt müssen wir noch eine geschlagene Stunde auf Stefan warten!“

Kai sah dabei Mark an, der aber winkte nur ab.

„Kai, ist doch ganz gut so. So können wir uns noch überlegen, wie wir Benno folgen wollen!“

„ Ich denke mal, das wird schon irgendwie klappen! Ich bin bloss gespannt, wo der wohnt!“

„Jedenfalls scheinen seine Eltern nicht schlecht zu verdienen, denke ich, zumindest wenn man bedenkt, was Benno für Klamotten anhat!“

„Ist mir noch nie so aufgefallen! Aber wo du das sagst – stimmt eigentlich! Was ich nur komisch finde, ist, dass er schon den zweiten Schultag ohne Unterbrechung in der Schule war!“ meinte Kai.

„Ja, nachdem, was ich von euch weiß, war das auch mein Gedanke! Vor allen Dingen hab ich heute mal aufgepasst, als die beiden zusammen standen! Benno hat Markus richtig angehimmelt und Markus ihn ebenso!“

Traurig sah Mark zu Boden: „Nicht ein einziges Mal ist er heute zu mir gekommen. Nur heute früh vor der Schule und da auch nur ein „Hallo“! Mehr nicht!“

„Wird schon, auch andere Mütter haben hübsche Söhne! Oder du musst dich noch mal von einer Treppe stürzen!“ lachte Kai.

„Ja, lach nur immer auf meine Kosten!“ daraufhin musste auch Mark lachen.

Dann mussten sie auch nicht lange warten, denn Stefan kam aus der Schule gerannt.

„Leute, er kommt gleich ‘raus!“ rief Stefan.

Mark und Kai gingen um die Ecke, so dass man sie vom Eingang der Schule nicht sehen konnte.

„So, dann werden wir mal sehen, was wir über Benno ‘rausbekommen!“ sagte Mark zu Stefan und Kai.

Die nickten kurz. Dann kam auch Benno aus der Schule. Markus ging noch ein kurzes Stück mit Benno. Als sie sich dann verabschiedeten, sahen sie sich recht lange an. Danach ging Benno zur U-Bahn.

Die drei folgten ihm daraufhin und versuchten, soweit wie möglich nicht aufzufallen. Unten in der U-Bahn stieg Benno in die Linie Sieben ein. Mark, Stefan und Kai stiegen mit in die Bahn. Zum Glück war der Waggon so voll, dass sie Benno unbemerkt folgen konnten.

Nach drei Stationen stieg Benno aus und ging nach oben. Nachdem Benno oben angekommen war, ging er über die Strasse und ging in eine Querstrasse ‘rein.

Stefan sagte daraufhin zu Mark: “So, geh du ihm hinterher, wir folgen dann etwas später.“

Fragend sah ihn Mark an.

„Na, dich kennt er ja nicht! Daher ist es besser, wenn du ihm folgst! Das fällt weniger auf!“

Mark nickte und ging daraufhin hinter Benno her. Dieser lief weiter und bog dann zu einem Haus ab, das ziemlich nobel aussah und eher einer Villa ähnelte als einem üblichen Mietshaus.

„Hab ich’s mir doch gedacht, dass seine Eltern ziemlich gut verdienen müssen!“ dachte Mark und sah sich nach Kai und Stefan um.

Beide standen etwa dreihundert Meter entfernt von Mark. Mark winkte ihnen zu, daraufhin kamen sie zu Mark.

„Und, wo ist er reingegangen?“ fragten beide fast gleichzeitig.

Mark zeigte nur auf die Villa. Stefan und Kai bekamen richtig große Augen.

„Na dann los!“ sagte Mark.

„Was hast du denn vor?“ fragte daraufhin Stefan.

„Na, was wohl! Wir sind ihm ja nicht zum Spass gefolgt!

Nun will ich auch wissen, warum er daraus so ein Geheimnis macht, wo er wohnt! Und vor allen Dingen möchte ich wissen, warum er schwänzt!“ erklärte Mark den beiden.

Daraufhin machten sich die drei zum Haus auf. Als sie an der Eingangstür ankamen, sahen sie, dass nur zwei Namen an der Eingangstür standen. Da Stefan den Nachnamen von Benno kannte, drückte Mark dann den entsprechenden Klingelknopf.

Kurz darauf fragte Bennos Stimme, wer da klingelte. Mark nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte, dass er, Stefan und Kai ihn sprechen wollten. Kurz hörten die drei den Türöffner und gingen in das Haus ‘rein.

Rechts im Gang war eine Tür offen, in der Türöffnung stand Benno und sah sie fragend an.

„Woher wisst ihr, wo ich wohne?“ kam es erst mal ziemlich aggressiv von Benno.

„Entschuldige aber wir wollten mit dir sprechen!“ gab daraufhin Mark zurück.

„Na, dann kommt rein, wenn ihr schon hier seid!“.

Die drei folgten Benno in die Wohnung.

Als sie in Bennos Zimmer ankamen, das – wie Mark fand – ziemlich teuer eingerichtet war, sah Benno sie fragend an.

„Und, was wollt ihr so wichtiges mit mir besprechen?“

„Also, erst mal geht es um Markus, und dann wollten wir eigentlich von dir wissen, warum du die Schule so oft schwänzt!“ gab Mark etwas mutiger zurück.

„Na, bevor ich eure Fragen beantworte, werde ich etwas zu trinken organisieren!“

Mit diesen Worten verschwand Benno. Kurz darauf kam er zurück und brachte Cola und Gläser mit.

„Nun pflanzt euch und dann könnt ihr eure so wichtigen Fragen stellen!“ kam es etwas spöttisch von Benno.

Die drei nickten nur und Stefan sah Mark fragend an. Der wiederum zuckte nur mit den Schultern.

„Also, was wollt ihr nun genau wissen?“ fragte Benno in die Runde.

„Ja, ähm …“ stotterte Mark, „du hast ja wohl erfahren, dass Markus schwul ist!“

„Ja, und …?“

Fragend sah Benno wieder auf die drei.

„Benno, also hör mal! Du warst mit Markus eine ganze Zeit gut befreundet und plötzlich, seit einem halben Jahr, ist zwischen euch Sendepause! Vor allem, seitdem schwänzt du die Schule regelmäßig! Und plötzlich, als Markus von Conny angegriffen wurde, bist du wieder für Markus da!“

Stefan, der das gesagt hatte, sah nun Benno direkt an. Dieser sah nur zu Boden und sagte erst mal nichts.

„Irgendwie hast du ja Recht, Stefan. Ich und Markus kamen immer ganz gut klar. Aber vor einem halben Jahr habe ich gemerkt, dass ich für Markus mehr empfinde als nur Freundschaft! Ich habe mich damals nicht getraut, dies Markus zu sagen. Daher habe ich mich zurückgezogen!“

Benno sah kurz zu Stefan.

„Ja, und nachdem du erfahren hast, dass Markus schwul ist und Conny ihn vertrimmen ließ, dachtest du wohl, spiel’ ich mal den Samariter, oder wie?“

Stefan war richtig wütend und Mark sprang ein.

„Stefan, ich denke, du tust Benno jetzt Unrecht! Eher denke ich, dass Benno Markus nur helfen wollte!“

Benno nickte nur.

„Ja, aber ich habe bis jetzt nicht den Mut gefunden, Markus meine wahren Gefühle für ihn zu zeigen!“

„Dann solltest du es langsam mal tun! Denn wenn Du sehen könntest, wie ihr beide euch anschmachtet!!!“ grinste Stefan zurück.

„Ist das so offensichtlich?“ fragend sah Benno Stefan an.

„Mann, wer nicht blind ist, der kann das auf drei Kilometer sehen!“ gab Stefan kurz zurück. „Zum andern bin ich ja auch mit Kai zusammen!“

„Du und Kai?!“ ungläubig sah Benno erst zu Stefan und dann zu Kai.

„Ja sind wir!“ daraufhin stand Stefan auf, ging zu Kai und legte ihm den Arm um die Schultern.

Benno fing an zu lächeln.

„Na, dann muss ich wohl morgen Markus reinen Wein einschenken!“ dabei grinste Benno über das ganze Gesicht.

„Das hoffen wir! Ansonsten helfen wir nach!“ Mark lächelte Benno an.

„Mann, ich war ja so ein Blödmann! Nur weil ich mich nicht traute, Markus das zu sagen!“ etwas traurig sah Benno in die Runde.

„Benno, da bist du in bester Gesellschaft! Wäre Mark nicht gewesen, hätten wir beide auch nicht den Mut gefunden, uns unsere Liebe gegenseitig zu gestehen!“

Kai sah dabei erst zu Mark und dann zu Benno.

„Mark! Du scheinst ja ein richtiger Samariter zu sein!“

Mark selber war gar nicht so zum Lachen. Zum einen freute er sich für Benno und Markus. Aber zum andern war er definitiv wieder allein, und…

„Ach, lass mal, Benno! Wir haben alle genug hinter uns. Glaube mir, es freut mich, wenn wenigstens ein paar von uns glücklich sind!“ dabei rang Mark ziemlich mit den Tränen.

Benno der das bemerkte, stand auf und ging auf Mark zu.

„Ich hab dir wohl, obwohl wir uns erst kennen gelernt haben, ziemlich doll zu danken!“

Daraufhin nahm Benno Mark in den Arm und sagte leise zu ihm: „DANKE!“

Mark konnte nur noch nicken. Nachdem Benno Mark wieder los gelassen hatte, strahlten alle vier. Danach wurde es dann doch noch recht lustig und Benno erzählte ihnen noch, was seine Eltern beruflich machten.

So erfuhren die drei, dass Bennos Vater ein erfolgreicher Architekt war. Dann war es auch soweit und die drei mussten los. Benno versprach ihnen, Markus morgen alles zu erzählen. So gingen sie dann zur U-Bahn und fuhren zurück.

Im Heim angekommen, wurden sie auch schon von Till erwartet.

„Sagt mal, Jungs, woher kommt ihr denn? Noch mal so eine Aktion und es gibt richtig Ärger!“

Die Jungs erzählten daraufhin Till, warum sie so spät waren. Nachdem Till die Geschichte gehört hatte, sah er Mark an.

„Mark! Tut mir Leid für dich, die Sache mit Markus! Wird schon, seitdem du hier bist, muss ich sagen, sind die Jungs ganz anders!“

Nachdem das mit Till geklärt war gingen die drei in ihre Zimmer. An diesem Abend saß Mark wieder am Fenster und dachte über den Tag nach. Zum einen war er glücklich darüber, dass Benno und Markus vielleicht wieder zueinander finden würden!

Auf der anderen Seite war er wieder alleine und er wollte endlich auch jemanden haben, der ihn in die Arme nahm. Plötzlich klopfte es an der Tür.

„Ja???“

Daraufhin ging die Tür auf und Till stand in der Tür. Er trat ein und machte die Tür zu.

„Na, wie geht’s dir?“

„Wenn man davon absieht, dass ich immer noch alleine bin, ganz gut!“

„Na, mit deinem Aussehen und deinem Charakter wirst du auch jemanden finden!“

„Na, so, wie es bis jetzt aussieht, bin ich ja nur der Samariter!“

„Na, so schlimm ist das nun auch nicht! Sieh es doch mal von der anderen Seite! Wenn du Kai und Stefan siehst, wie glücklich sie sind und dann jetzt noch Benno und Markus! Das reicht doch schon aus, um auch ein bisschen stolz auf sich zu sein!“

Mark nickte, denn irgendwie hatte Till ja Recht!

„Na, dann schlaf schön!“ mit diesen Worten ging Till aus dem Zimmer.

Mark ging daraufhin auch zu Bett und kurz darauf war er eingeschlafen. Am nächsten Tag in der Schule nahm Benno Markus zur Seite. Mark sah nur, wie Benno auf Markus einsprach und wie Markus Benno dabei ansah!

Als Benno wohl geendet hatte, trat Markus auf Benno zu und nahm ihn in den Arm! Als Mark das von weitem sah, lief ihm eine Träne über das Gesicht.

„Wieder zwei, die glücklich sind, und das hast du fertiggebracht!“

Mit etwas Stolz in der Stimme sprach ihn Kai an.

„Ja, und ich??? Es ist schön, zu wissen, dass die beiden endlich zueinander gefunden haben! Ich wünsche mir doch so sehr, auch glücklich zu sein!“

„Das wirst du!“

„Nur, wann?“

„Vielleicht eher als Du denkst!“

Was sagte da eben Kai zu ihm? Mark sah fragend Kai an. Der grinste nur und ging zu Stefan. Im Heim angekommen, ging Mark in sein Zimmer. Eigentlich wollte Kai die Hausaufgaben mit Mark gemeinsam machen. Aber Mark war heute nicht danach zumute.

Als er mit seinen Hausaufgaben gerade fertig war, klopfte es an der Tür.

„Herein!“

Kaum ausgesprochen, ging auch schon die Tür auf und Karl stand vor ihm.

„Ich wollte mit dir kurz reden!“

(Anmerkung vom Autor: Da Karl ja wie bekannt stottert – siehe erster Teil – möchte ich dies hier nicht so hinausziehen! Daher verzichte ich hier auf einen längeren Dialog!)

„Na, dann lass mal raus, was dir auf dem Herzen liegt!“

„Es geht um Conny!“

„Wie bitte? Diese Kuh!“

„Ja, ich weiß! Aber ich hab sie sehr gerne! Leider weiß sie davon nichts! Ich wollte dich eigentlich bitten, dass du mir helfen könntest!?“

„Mann, auch das noch!“ dachte Mark.

Aber auf der anderen Seite freute er sich darüber, dass Karl deshalb zu ihm kam und endlich auf jemanden in der Gruppe zuging.

„Und wie kann ich dir helfen???“

„Ich dachte, du könntest sie mal ansprechen, schon allein wegen dem Mist, den sie gegen Markus gestartet hat. Denn so kenn’ ich sie nicht!“

Karl schwieg kurz, um erneut weiter zu sprechen.

„Sie ist eigentlich eine ganz liebe Person. Ich denke, sie hat es nicht so gemeint!“

„Nicht so gemeint? Darum hat sie auch diese Typen auf Markus gehetzt?“

Fragend sah ihn Mark an.

„Ja, du hast ja Recht, aber sprich mit ihr, bitte!!!“

„Na super!“ dachte Mark.

„Na gut, ich werde morgen mit ihr sprechen!“

„Kannst du nicht heute noch mit ihr sprechen? Bitte!“

„Ich weiß ja nicht mal, wie ich sie erreichen kann! Geschweige denn, wo sie wohnt!“

„Ohh … die Informationen kann ich dir liefern!“

Daraufhin reichte Karl ihm grinsend einen Zettel.

Karl verließ das Zimmer und Mark ging runter zu Marion, um sie zu bitten, dass er noch mal kurz das Heim verlassen dürfte. Als er Marion die Bitte vortrug sah sie ihn skeptisch an.

„Na ja, wenn du meinst! Aber du mit deinem Gipsbein?!“

„Ist doch nur um die Ecke! Bitte!!“

„Na, dann mach’ ich mal eine Ausnahme!“

Kurz darauf ging Mark los.

(Oder sollte ich schreiben „humpelte los“??)

Zehn Minuten später stand er vor dem Haus, in dem Conny wohnte. Er drückte den Klingelknopf und kurz darauf ging die Tür auf! Da stand auf einmal ein Junge in seinem Alter und sah Mark fragend an.

„Und, zu wem wollen wir??“ lächelnd sah er Mark an.

Mark war total von der Rolle …..!

„Ich wollte zu Conny!“

„Ach, zu meiner bescheuerten Zwillingsschwester! Die hat doch einen Sockenschuss!“

Stotternd sprach Mark dann weiter.

„Dich kenn’ ich noch gar nicht!“

„Kannste auch gar nicht! Ich gehe auf eine andere Schule! Unsere Eltern wollten das so, und ich glaube, das war eine sehr gute Idee!“

„Kann ich nun Conny sprechen??“

„Komm! Ich bringe dich zu ihrem Zimmer!“

Mark folgte dem Jungen.

„Ach Mann, wo hab ich meine Manieren“, und der Junge drehte sich zu Mark um und lächelte ihn wieder an. Mark merkte, wie ihn das Blut ins Gesicht schoss.

„Ich heiße Christian, aber alle nennen mich nur Chris!“

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