Sephis Fantasywelt

Thema: Durch Gewalt ausgelöste Angstzustände

Ja, ich weiß, mein Thema ist eigentlich die Fantasie, aber jetzt möchte ich mich doch mal zu einem etwas ernsterem Thema äußern, das mich ja selbst betrifft.

Ich weiß ganz genau, dass es mir sehr schwer fallen wird diesen Text zu verfassen und ich werde sicher einige Pausen zwischendurch einlegen müssen, ehe ich diesen Text fertigstellen kann.

Da Angst und Panik auch in Fantasiegeschichten wie z.B. Märchen vorkommen können, ist das Thema doch gar nicht so verkehrt, oder.

Wie ja sicherlich einige von euch wissen leide ich seit Jahren an Angstzuständen und Panikattacken.

Ich habe auch schon einige Therapien hinter mich gebracht, doch geholfen haben mir diese nur bedingt.

In die jetzige Therapie (Traumatherapie) setze ich große Hoffnungen.

Ängste können ja durch viele Ursachen ausgelöst werden, die Liste der Ursachen und Auslöser ist  ja sehr groß.

Die Ursache für meine Angstzustände ist, in der Tat, die doppelte Gewalt, die ich in meiner gesamten Kinder-und Jugendzeit erleben musste.

Der Auslöser war allerdings ein gänzlich anderer… das Norovirus (Brech-Durchfall Virus und ziemlich schlimm), damit hatte ich mich im Jahr 2006 infiziert.

Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt ging es mir zwar besser, doch machten sich wenig später Ängste bemerkbar, die ich nicht kannte und die doch da waren.

Die erste Panikattacke war so schlimm, so dass wieder ein kurzer Krankenhausaufenthalt notwendig wurde. Nie werde ich diese erste Attacke vergessen. Doch werde ich davon hier jetzt nicht unbedingt berichten. Nur soviel sei gesagt: Ich fühlte mich hilflos… ich hatte Angst zu sterben… ich weinte, zitterte und war fast wahnsinnig vor Angst und Panik… mir war schwindlig… und übel… wirklich, ich dachte echt das wäre mein Ende.

Wie hat denn nun alles angefangen?

Nein, ich werde jetzt hier nicht meine ganze Lebensgeschichte aufschreiben… das wäre wohl auch was zu viel.

Ich möchte hier (hoffentlich) nur kurz über das berichten was mir passiert ist. Dazu werde ich leider ein wenig weiter ausholen müssen und ich hoffe, dass ich euch damit nicht allzu sehr langweile.

Schon im Kindergarten war ich ein Außenseiter. Ich saß meist in einer Ecke und spielte allein.

Ja, ich war ein sehr schüchternes, in sich verschlossenes Kind. Sehr oft zog ich mich zurück und konnte somit keinerlei Kontakte knüpfen.

Dies zog sich, wie ein roter Faden, durch meine gesamte Kinder- und Jugendzeit… die Schulzeit mit eingerechnet. Natürlich wusste damals noch niemand warum ich so verschlossen war und Kinder bzw. Jugendliche verstehen das eh nicht. So kam es, dass man mich hänselte und ärgerte oder um es nach heutigem Standard zu sagen: Man mobbte mich und als ob das nicht gereicht hätte… verprügelten mich meine Klassenkameraden und quälten mich auf jede erdenkliche Art und Weise.

Sie beschädigten meine Schulsachen… meine Anziehsachen usw. so musste ich natürlich dann heim gehen. Die Folge dessen war, wenn ich heim kam, dass ich mir gleich ein paar mächtige Ohrfeigen von meiner …Erzeugerin (Mutter)… einfing.

Mit etwa zwölf Jahren hatte ich das erste Mal Selbstmordgedanken. Ich wollte einfach nicht mehr leben. Denn auch wenn meine Schwester, die zwei Jahre Jünger ist als ich, was angestellt hatte… war ich die Schuldige und bekam folglich die Strafe dafür… meist in Form von Prügel.

Ich begann zu lügen… ich hatte entsetzliche Angst vor meiner Erzeugerin, die mich bei jeder Gelegenheit verprügelte… mich quälte… egal ob psychisch oder physisch. Auch war ich bis zu meinem neunzehnten Lebensjahr Bettnässerin… was natürlich ebenfalls psychischer Natur war.

Denn als ich mit neunzehn Jahren von Zuhause, in eine eigene Wohnung zog… war das Bettnässen von einem Tag auf den anderen weg.

Durch das ständige Lügen wurde meine Situation nicht gerade besser, denn meine Erzeugerin fand es immer sehr schnell heraus. Natürlich wusste ich als Kind nicht warum das so war… doch ich tat es weiter… aus Angst… aber ich begriff nicht, dass ich immer wieder Fehler dabei machte.

Wenn meine Erzeugerin heraus fand, dass ich gelogen hatte prügelte sie mich so lange bis ich am Boden lag, dann trat sie mich mit Füßen und schleifte mich an meinen Haaren den Fußboden entlang.

Es kam auch vor, dass ich mit einem Teppichklopfer verprügelt wurde. Sehr oft war mein Gesicht von den vielen Schlägen gerötet und entzündet. Oder ich lief vollkommen gekrümmt herum… weil ich mich, ob der Schläge, kaum noch bewegen konnte.

Mein Zuhause war die Hölle und ich schwor mir: Sollte ich jemals Kinder haben würde ich sie niemals schlagen oder so quälen, wie man mich gequält hat. Ich schwor mir auch, dass ich meinen Kindern immer… wirklich immer zur Seite stehen würde. Diesen Schwur hielt ich und ich habe meine Kinder niemals… wirklich niemals geschlagen oder gequält. Ich stand und stehe noch immer zu und vor ihnen… Niemand vergreift sich an meinen Kindern… egal in welcher Art und Weise auch immer.

Mein einziger Halt in dieser wirklich sehr, sehr schlimmen Zeit, waren meine Großeltern und Märchenbücher. Ja, ich habe in dieser Zeit sehr viel gelesen und so erschuf ich mir eine Fantasiewelt, in die ich mich, bei Bedarf, zurückzog.

Meine Großeltern waren immer gut zu mir… sie standen mir bei und zeigten mir, dass es auch anders geht. Sehr oft nahmen sie mich mit, wenn sie verreisten, so hatte ich Urlaub… von der Hölle und Ruhe vor meiner Erzeugerin.

Sie waren es auch, die mich zur Selbstständigkeit erzogen, wovon ich noch heute profitiere.

Aber es kam noch schlimmer:

Wenn ich bei meinen Großeltern war kauften und schenkten sie mir viele Sachen. Dabei handelte es sich meist um Spielzeug, Märchenbücher und / oder Süßigkeiten.

Mit alledem brachten sie mich dann auch nach Hause. War ich allerdings wieder daheim und zeigte meiner Mutter was ich bekommen hatte, nahm sie mir postwendend alles weg und gab es vor meinen Augen, meiner Schwester. Dies geschah aber nur dann, wenn meine Großeltern wieder weg waren.

Nichts von alledem durfte ich je behalten.

Irgendwann erzählte ich meinen Großeltern was meine Mutter immer wieder mit den mir geschenkten Sachen tat und sie zogen daraus die Konsequenzen.

Ich bekam weiterhin vieles geschenkt, doch sollte ich dies dann dort lassen und Süßigkeiten am besten gleich aufessen.

Denn sie sahen nicht ein, dass meine Schwester, der es eh besser bei meiner Erzeugerin ging, diese Sachen bekam, die für mich bestimmt waren. Natürlich erklärten sie mir auch alles was sie taten, so dass ich niemals einen Grund hatte traurig zu sein.

Leider konnten sie nicht mehr für mich tun, da das Jugendamt, das verständigt worden war, nie etwas Schlechtes oder Schlimmes gefunden hatte. Zudem war ich so eingeschüchtert, dass ich nie etwas gegen meine Erzeugerin sagte.

Im Gegenteil… ich wollte ihr gefallen… ich kämpfte verzweifelt um ihre Liebe… die ich niemals bekam. Ich verriet dafür teilweise sogar meine Großeltern… was ich noch heute sehr bereue und mich dafür hasse.

Natürlich weiß ich auch, dass ich damals noch sehr jung war und nicht darüber nachdachte, was ich tat, dennoch tut es mir heutzutage unendlich leid. Denn meiner Großeltern sind schon lange tot und ich wünschte, dass ich alles wieder gut machen könnte.

Ich weiß natürlich, dass sie mir vergeben haben, denn sie haben es mir irgendwann, als ich schon erwachsen war, gesagt. Aber ich bereue dennoch sehr was ich tat.

Die einzigen Menschen, die mich lieb und gern hatten… habe ich schändlich an meine Erzeugerin verraten…

Und so ging es weiter:

Während meiner Schulzeit muss es meiner Erzeugerin nämlich eine Freude gewesen sein, wenn sie mitten in der Nacht meine Schultasche nach Unordnung durchsuchte und mich dann, an den Haaren, aus dem Bett schleifte, mich dann ins Wohnzimmer zog und mich zu Boden warf. Sie schrie mich an, dass ich meine Schultasche aufräumen sollte und drohte mir mit Prügel oder Schlafentzug… falls ich es nicht so aufräumte, wie sie es verlangte.

So war es auch, wenn meiner Erzeugerin meine Schrift nicht passte oder ich etwas an den Schulaufgaben nicht verstand…

Ich saß dann meist am Tisch… hinter mir meine Erzeugerin… sie drohte mir… sie schlug mich… ich hatte Angst… einfach nur Angst. Ich wusste, wenn ich nicht so spurte, wie sie es verlangte, schlug sie mich so heftig, dass ich vom Stuhl fiel.

Natürlich war ich selbst schuld, wenn sie mich schlug… ist ja klar… oder. Zum Teil denke ich noch heute so… allerdings helfen mir nun mein Therapeut… meine Kinder und meine Freunde, dass ich so nicht denken muss. Na ja, ab und zu passiert es mir noch immer, dass ich denke, ich hätte die Prügel und all das was mir meine Erzeugerin, meine Schwester, mein Stiefvater und meine Klassenkameraden angetan haben, verdient.

Kurzum meine Kinder-und Jugendzeit war geprägt von seelischer und körperlicher Gewalt und Grausamkeit.

Ein weiteres Ereignis, das mich sehr geprägt hatte war, als ich vier oder fünf Jahre alt war.

Meine Erzeugerin saß am Tisch und aß etwas und wie kleine Kinder so sind stehen sie meist auch am Tisch, können grad so drüber schauen und wollen eben auch was abhaben.

So erging es auch mir… ich wollte auch was von dem abhaben, was meine Erzeugerin gerade aß. Sie gab mir etwas bzw. steckte es mir in den Mund. Mir schmeckte es nicht und ich spuckte es wieder aus. Doch sie zwang mich, mit den Worten: „Du wolltest es haben und du wirst das essen, basta.“

So nahm sie meinen Kopf, hielt meinen Mund auf und steckte mir das Stück Käse in den Mund. Sie hielt mir den Mund und die Nase zu… so dass ich schlucken musste.

Hinterher übergab ich mich und fing mir gleich wieder ein paar mächtige Ohrfeigen ein…

Ein weiteres für mich sehr schlimmes Ereignis hatte etwas mit Tieren zu tun.

Ich war damals zwölf und meine Schwester zehn Jahre alt. Wir lebten außerhalb von Berlin in dem Dorf namens Dallgow, in einem Haus. Meine „Eltern“ hatten eine Kaninchenzucht. Irgendwann kam ein kleines weißes… total niedliches Kaninchen dazu. Wir spielten immer damit… es war so niedlich.

Irgendwann kamen wir aus der Schule und rannten zum Kaninchenstall hin. Doch das kleine weiße Kaninchen war nicht mehr da. So gingen wir zum Eingang des Hauses und ich bekam einen richtigen Schock.

Da hing das Kaninchen im Eingang… das Fell abgezogen… noch blutig… und ich fing an schrecklich zu weinen. Ich zitterte und konnte mich nicht beruhigen. Natürlich störte das niemanden… um meine Schwester wurde sich gekümmert, sie wurde getröstet… ich nicht… ich stand allein da mit meinem Leid.

Schließlich wurde das Kaninchen zubereitet und wir sollten es essen…. natürlich konnte ich das nicht. Ich wurde echt dazu verdonnert am Tisch sitzen zu bleiben und es zu essen… aber ich aß es nicht… ich konnte es einfach nicht. Ich weinte nur… bis man sich irgendwann erbarmte und mich von dem Essen entließ.

Dieses Ereignis ist auch ein Grund dafür, dass ich heutzutage Vegetarier bin.

Dies alles führte dazu, dass ich drei Selbstmordversuche unternahm. Das erste Mal mit sechzehn Jahren, das zweite Mal mit achtzehn und das dritte Mal mit neunzehn Jahren. Die Folge dessen war, dass ich dann immer wieder im Krankenhaus landete, wo man mich dann immer wieder rettete… leider… muss ich sagen…

Auch heute noch mag ich mein Leben nicht und wäre lieber irgendwo, wo mich niemand mehr quälen und schlagen kann. Okay, ich werde jetzt nicht mehr gequält und geschlagen… es gibt sehr viele Menschen die mich wirklich mögen… zumindest glaube ich das ab und zu. Sicher bin ich mir aber nicht…

Als ich dann endlich meine eigene Wohnung hatte dachte ich, dass nun alles gut werden würde, doch ich irrte mich gewaltig.

Denn ich verliebte mich in einen Mann, der wirklich sehr lieb zu mir war und den ich wenig später heiratete. Leider zeigte er allzu schnell sein wahres Gesicht und verprügelte mich ebenfalls, woraufhin ich, wenig später, die Scheidung einreichte.

In dieser Zeit stand mir meine Erzeugerin das erste Mal wirklich bei.

Heutzutage bin ich froh darüber, dass ich mich scheiden ließ, denn Jahre später erfuhr ich, durch eine Zeitung, dass er Kinder missbraucht hatte und nun im Gefängnis sitzt. Da kann ich nur sagen, dass ich doch noch mal Glück im Unglück hatte.

Aber auch in meiner Wohnung hatte ich keine Ruhe mehr, denn meine Erzeugerin ließ sich von meinem Stiefvater scheiden, zog zu einem anderen Mann und musste später feststellen, dass dies ein Fehler war.

Tja, und wer war die Dumme, die ihr half?

Richtig… ich… wer denn sonst…

Und was war der Dank dafür, dass ich sie in meine Wohnung aufnahm?

Richtig… Undank und ein kräftiger Tritt in den Hintern.

Sie brachte Männer mit in meine Wohnung, sie nahm sich mein bestes Zimmer… wohlverdient, wie sie meinte. Ich „durfte“ in einem Durchgangszimmer hausen.

Auch in meiner Wohnung begann sie mich, schon nach kurzer Zeit, anzuschreien und ebenfalls zu schlagen.

In meiner Naivität wusste ich leider nicht, dass sie das gar nicht durfte und ich sie hätte anzeigen können, was ich natürlich nicht tat, weil ich eben zu unwissend war.

Sie ließ mich am Tage nicht schlafen, wenn ich von der Nachtschicht kam und hätte schlafen müssen… nein, ich durfte einkaufen gehen und den Haushalt machen. Selbstverständlich brauchte sie auch Geld… und nahm einfach meines… warum auch nicht. Sonst hätte sie ja arbeiten gehen müssen… und das ging nun echt nicht.

Es war ja nur mein Geld und nicht das erste Mal, dass sie das tat.

Ich erinnere mich nur allzu gut an meine Jugendweihe und an die eintausend Mark, die ich von meinen Großeltern bekam… alles hat sie mir weggenommen und sich was Schönes von gekauft. Erst sehr viel später konnte und hatte ich meinen Großeltern davon erzählt.

Meine Schwester hatte zwei Jahre später ebenfalls eintausend Mark von meinen Großeltern bekommen und sie durfte es behalten!

Das war SO ungerecht!

Kurzum, sie manipulierte mich bis zu meinem achtundzwanzigsten Lebensjahr. Dann war Schluss damit. Denn ich hatte zwischenzeitlich meine erste Psychotherapie absolviert und lernte endlich „NEIN“ zu sagen. Dies passte meiner Erzeugerin natürlich nicht und sie rebellierte dagegen, doch nun ließ ich nicht mehr locker, denn ich hatte gelernt, dass auch ich wer bin und mich von ihr nicht mehr wie eine Marionette lenken lassen muss.

Ich ließ mir nichts mehr gefallen. Endlich machte ich den ersten eigenständigen Schritt in die richtige Richtung.

Durch all das was mir passiert ist misstraue ich heutzutage allem und jedem. Selbst wenn mir die Menschen freundlich gegenüber treten, traue ich ihnen nicht wirklich. Wenn man versucht mir nahe zu kommen… ergreife ich manchmal noch die Flucht, aber nicht mehr so oft.

Wenn ich auf zu viele Menschen treffe… bekomme ich Panik und laufe, wenn es mir möglich ist, ebenfalls davon.

Und bei dem Satz „Du kannst mir / uns vertrauen.“ weckt es noch mehr Misstrauen in mir. Denn auch meine Erzeugerin, meine Klassenkameraden und mein Exmann sagten immer wieder diesen Satz… und was passierte dann… sie schlugen und quälten mich.

Ganz ehrlich, wie soll ich noch jemandem vertrauen schenken? Ich kann niemandem mehr vertrauen… selbst meinem Therapeuten vertraue ich nur bedingt. Meinen Freunden und Bekannten vertraue ich nur soweit ich sie sehe.

Spaß oder Scherze, die ich erst richtig verstehen muss… bekomme ich sehr oft in den „falschen Hals“ und fühle mich dann sehr schnell beleidigt, was ebenfalls eine Folge der ganzen Qualen aus meiner Kinder-und Jugendzeit ist. Auch mit Kritiken kann ich deshalb nur bedingt umgehen.

Das einzige was mich wirklich hier und am Leben hält sind… meine Kinder. Ich liebe die Beiden und nichts wird das je ändern können. Das Band, das mich mit meinen Jungs verbindet ist stärker als alles was es auf Erden oder im Himmel gibt.

All das was mir angetan wurde führte auch dazu, dass ich gern böse bin… dass ich lieber schwarze Sachen trage… anstatt ein wenig Farbe in meine Sachen reinzubringen.

Denn so ist es sehr viel schwerer, dass man mich verletzen kann… zumindest fühle ich mich so etwas sicherer.

Auch mein Eintritt in den Satanismus ( Church of Satan ) ist eine Folge dessen. Der Satanismus wird ja gern als das Böse schlechthin angesehen und genau das ist es was mich daran reizt und ich nur allzu gern ausnutze. Es ist gut so, dass die Menschen dies weiter so glauben, denn wenn ich mich dann oute… halten viele Abstand zu mir und ich habe somit meine Ruhe… niemand kommt mir dann zu nahe.

Meine Aggressivität ist gleichwohl eine Folge all dessen was mir angetan wurde. Leider hängt diese  Aggressivität mit meiner Angststörung zusammen, wie man mir erklärte, und ich muss versuchen diese irgendwie zu unterdrücken, was wirklich nicht ganz einfach für mich ist.

Sollte ich irgendwann einmal ein „Ritual“ gefunden haben, womit ich meine Erzeugerin und all jene die mich quälten und verprügelten vernichten kann… werde ich es einsetzen… und nichts und niemand wird mich dann davon abhalten können.

Der Tod wäre für diese Monster allerdings noch zu gut… da müsste mir schon was einfallen, das diesen Monstern schadet… auf ewig Schaden zufügt.

Ja, ich will meine Rache und ich werde sie irgendwann bekommen.

Ihr werdet jetzt sicher sagen, dass ich dann ja nicht besser bin als jene, die mir das antaten… aber, mal ganz ehrlich, muss ich echt, angesichts dessen was man mir antat, besser sein…?

Nein, ganz sicher nicht.

Es gibt zu dem ganzen Text einen Spruch, der da lautet:

„Ein geschlagenes Kind trägt Spuren der Folter.“

Und ich trage eben diese Spuren schon mein ganzes Leben lang mit mir herum.

Tja, und nun muss ich mich mit dieser Angststörung herum plagen, die vielleicht nie wieder weg geht… und ich nur lernen kann damit besser umzugehen und die schlimmen Ereignisse besser zu verarbeiten… das ist alles was mir bleibt…

Wie wirkt sich diese Angststörung bei mir aus?

Ich spüre, wenn die Angst hoch kriecht. Meine Hände und Füße beginnen zu kribbeln. Meine Atmung wird schnell und flach. Ich bekomme Schweißausbrüche, mir wird übel und schwindlig… so dass ich dann nahe einer Ohnmacht bin. Nur wenig später beginne ich zu weinen und bin dann nicht mehr ansprechbar. Meist verkrieche ich mich in irgendeiner Ecke und es ist als hätte wer einen Schalter gedrückt… dann geht nichts mehr.

In diesem Fall kann man nur noch versuchen mit mir zu reden und mir eine halbe Tablette zu geben. Von allein schaffe ich es dann nämlich nicht mehr. (So ist es leider auch auf den Gackt Konzerten und auch noch an anderen Orten passiert.)

Da ich selbst von alledem, im Fall einer sehr heftigen Panikattacke, nichts mehr mitbekomme, hat man mir dies so berichtet, wenn ich mich irgendwann wieder beruhigte.

Wie gehe ich nun mit dieser Angststörung um?

Mir fällt es sehr schwer das Haus zu verlassen, aber ich tue es dennoch. Warum? Weil ich mich, von der Angst, nicht einsperren lasse. Zudem habe ich meine Angst personifiziert und rede mit ihr. Wenn ich also meine Wohnung verlasse sage ich zu ihr: „Du kannst ja hier bleiben, ich mache dir auch den Fernseher an… ich komm ja wieder.“

Oder aber, wenn es sehr schwer ist, dann nehme ich meinen Teddybären Miku oder meinen Wolf Shuichi mit, was mir sehr oft eine Tablette erspart.

Manchmal reicht es auch schon aus, wenn ich meinen MP3 Player, meine PSP oder die Nintendo DS mitnehme, so dass ich mich anderweitig beschäftigen kann und nicht an die Angst denken muss.

Es hilft mir aber auch, wenn ich mein japanisches Übungsbuch oder ein Sudoku – Heft mitnehme, was mich auch sehr gut ablenkt.

Mein Therapeut hat mir aber auch schon sehr viele andere Wege aufgezeigt, die ich anwenden kann… diese funktionieren aber nur, wenn meine Panik noch nicht allzu groß ist.

Wie ihr seht habe ich einiges zur Verfügung, um meine Panik ein wenig abzumildern.

Jedoch ist auch dies alles kein Garant dafür, dass die Panik nicht doch noch hoch kommt und ich keine Tablette brauche.

Bei zu viel Stress und Hektik hilft nichts mehr, dann ist eine eventuelle Attacke leider schon vorprogrammiert.

*-*-*

Ich bitte um Entschuldigung, wenn sich hier ein paar Fehler eingeschlichen haben sollten und / oder  einiges in diesem Text etwas durcheinander ist, aber ich kann mir den Text nicht noch einmal durchlesen. Dies hier zu schreiben, war schon eine beinahe endlose Qual für mich. Deshalb… bitte… verzeiht mir.

Ich wünsche mir, dass kein Kind solche Gewalt erfahren muss.

„Man sagt die Zeit heile alle Wunden. Dem stimme ich nicht zu. Die Wunden bleiben, mit der Zeit schützt die Seele den gesunden Verstand und bedeckt ihn mit Narbengewebe.

Der Schmerz lässt nach, aber verschwindet nie.“

Und euch allen danke ich, dass ihr diese Zeilen gelesen habt und wünsche euch weiterhin alles Gute.

Bleibt bzw. werdet gesund und ich verbleibe,

mit ganz lieben Grüßen,

eure Sephi

[Anmerkung: Was ihr hier gelesen habt, ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs gewesen. Wie schlimm es wirklich war, kann sich wahrscheinlich niemand von euch vorstellen.]

„Das Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die aller stärksten Charaktere sind mit Narben übersät.“

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3 Kommentare

    • nifffnase auf 10. Juni 2012 bei 20:43
    • Antworten

    Ich bin jetzt schon ein bisschen geschockt und würde dich gern in den Arm nehmen und trösten. Das ist alles so unvorstellbar für mich und doch glaube ich dir, das du das alles und noch mehr ertragen musstest. Das hat kein Mensch, das hast du nicht verdient und es tut mir sehr leid, das du so etwas erdulden musstest. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Erfolg mit der Therapie und wünsche dir, das du möglichst angstfrei leben kannst.
    Liebe Grüße
    Hermann

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  1. die zeit heilt keine wunden aber man versucht damit zu leben auch wenn es manchmal schwer ist einen schritt nach den anderen zu tun und anderen zu zeigen das es geht

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  2. Hallo Sephi,

    es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich an Deine Geschichte getraut habe. Ich habe wohl geahnt, dass dort nicht so gutes zu lesen ist, was sich als eine Untertreibung heraus stellte. Es beweist, wie grausam Menschen sein können, wobei man sich so was nicht vorstellen kann vielleicht auch nicht vorstellen möchte. Jedoch, nur wenn alle mit offenen Augen und Ohren leben, nicht in den eigenen 4 Wänden darauf wartet, das sich was ändert, kann was dazu beitragen, die Welt ein kleines bisschen besser zu gestalten. Macht den Mund auf, wenn Ihr so was seht und schaut nicht weg. Ein Gedanke der mit Leben gefüllt werden muss, ich fange an noch ein wenig aufmerksamer auf diese Taten zu schauen. Tut es auch…..
    Dir Sephi wünsche ich die Kraft, die anstehenden schweren Stunden zu überstehen, damit Dein junges Leben wieder Lebenswert ist in bunten Farben…
    LG
    Ralf

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