Good bye Amerika – Teil 26

Sie starrten mich von oben bis unten an. Verständlich, wenn nachts um ein Uhr ein Jugendlicher mit einem Schuh und der Socke in der Hand halb barfuss über den Korridor läuft.

Ich nickte ihnen freundlich zu, zog die Codekarte durch das Schloss und verschwand in meinem Zimmer. Kopfschüttelnd und grinsend entledigte ich mich der Codekarte. Danach setzte ich mich aufs Bett und entledigte mich meiner restlichen Klamotten.

Berrys Klamotten lagen fein säuberlich über einen Stuhl gehängt. So stand ich schweren Herzens auf und hob meine Klamotten vom Boden auf und ordnete sie ebenfalls fein säuberlich auf einen Stuhl.

Die Badtür stand offen. So lief ich nur in Shorts ins Bad, um zu schauen, wie weit Berry war.

„Hallo, ich bin wieder da“, rief ich.

Berry, der noch immer unter der laufenden Dusche stand, zuckte zusammen.

„Mensch, erschreck mich doch nicht so!“

Er stellte das Wasser ab und öffnete die Kabine. Ich musste schlucken, denn Berry stieg einfach nackt heraus und schnappte sich sein Handtuch. So nackt, mit nassem Körper und dieser speziellen Badbeleuchtung funkelte Berrys Körper.

„Was ist? Bin ich nicht richtig sauber…?“

„Öhm… doch… ähm… ich hab noch nie jemand so Wunderschönes gesehen…“

Trotz der seltsamen Beleuchtung konnte ich deutlich sehen, wie Berry rot wurde.

„Jetzt übertreib mal nicht…“

„… doch“, begann ich und trat näher an Berry heran, „bei dir… stimmt irgendwie alles…“

Ich konnte es irgendwie nicht anders ausdrücken.

„Danke…“, meinte Berry verlegen.

Er beugte sich nach vorne und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Nase.

„Willst du auch duschen… ähm kannst du überhaupt duschen?“

„Klar, war ja deswegen gerade bei Bob. Ich würde sogar sehr gerne duschen… es klebt irgendwie alles an mir.“

Wir standen immer noch ganz dicht beieinander. Klein Tom meldete sich natürlich auch schon. Berrys Augen funkelten mich an.

„Du Berry…“

„Ja?“

„…ich weiß nicht… wie ich das sagen soll…“

Berry nahm mich so tropfend, wie er war, in den Arm.

„He, wir sind unter uns… du kannst mir alles sagen…“

„Auch auf die Gefahr hin… du wirst böse?“

„Wieso sollte ich denn böse werden?“

„Ach, ich weiß auch nicht…“

„Also… los sag schon, was bedrückt dein kleines liebevolles Herz.“

In Punkto Liebsein war Berry wirklich allererste Sahne!

„Wärst du mir… sehr böse… wenn wir nicht gleich … irgendwas machen…also… ich meine im Bett und so. Ich habe sowas noch nie gemacht…“

Berry fing an zu lachen. Also war er mir zumindest nicht böse.

„Tom… du machst dir unnötig Gedanken. Ich habe fast ebenso keinerlei Erfahrung. Und dass ich so ungeniert hier nackt vor dich trete, liegt daran, dass ich das vom Sport her gewohnt bin. Wenn dir das Schwierigkeiten bereitet, nehme ich natürlich Rücksicht darauf.“

„Nein… nein, so habe ich das nicht gemeint… Ich wollte nur nicht gleich… na ja, wie sagt man so schön, mit dir in die Kiste hüpfen, ich brauche da etwas meine Zeit für.“

„He, kein Problem, mir geht es nicht anders. Ich dachte nur, wir könnten uns eng aneinander schmiegen und etwas kuscheln. Vielleicht schlafen wir dann besser ein. Auch wenn ich noch hell wach bin.“

Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit.

„Danke, Berry!“

„Nicht zu danken, Tom… Schatz.“

Und ein weiterer Kuss folgte und diesmal auf den Mund. Und wenn ich auch eben sagte, ich wollte damit warten, weiter zu gehen, machte ich nun den ersten Schritt, nahm Berry in den Arm und küsste ihn richtig.

Wenige Sekunden später, oder waren es Minuten, fuhren wir atemlos auseinander.

„Wow!“, kam über Berrys Lippen.

Ich war ebenfalls beeindruckt.

„Los, geh duschen, ich halte dir das Bett warm“, kicherte Berry.

Ich ließ einfach meine Shorts hinab gleiten und stieg ebenso in die Dusche. Mir war es egal, ob Berry meinen aktiven kleinen Tom sehen konnte, denn ihm ging es nicht anders. Schon bei den ersten Tropfen Wasser, die meine Haut berührten, spürte ich ein wohltuendes Gefühl, das meinen Körper durchwanderte.

Seit dem Biss hatte ich mich immer nur gewaschen. Nun rann das Wasser an meinem Körper hinunter und das Gefühl von Unwohlsein wich von alleine. Ich weiß nicht, wie lange ich unter der Dusche gestanden hatte, plötzlich kam mir in den Sinn, ich sollte langsam damit aufhören.

So drehte ich das Wasser ab und verließ die Dusche. Ich schnappte mir mein Handtuch und trocknete mich ab. Eine Shorts mitzunehmen, daran hatte ich natürlich nicht gedacht. Im Zimmer drüben war es recht dunkel geworden, ich sah nur noch einen schwachen Lichtschein.

Ich band das Handtuch um meine Hüfte und verließ das Bad. Berry lag auf dem Bett – und schlief. Er war noch immer nackt, lag auf dem Bauch, das eine Bein leicht angewinkelt. Es brannte nur noch die Lampe auf meiner Seite.

Ich nahm das Handtuch ab und warf es einfach über den Stuhl. Dann ging ich auf Berrys Seite und deckte ihn vorsichtig zu. Ich konnte ein wohlwollendes Brummen vernehmen. Ich musste grinsen.

Ich umrundete das Bett wieder und ließ mich auf meine Seite gleiten. Doch bevor ich mich richtig zudecken konnte, kroch Berry brummend zu mir herüber, legte seinen Arm über meinen Bauch, aber alles, ohne die Augen zu öffnen.

Wieder musste ich grinsen. So zog ich meine Decke über uns und schaltete das Licht aus. Draußen konnte ich den Straßenlärm hören. Auch um diese Zeit fuhren hier noch genügend Autos vorbei.

Dieses Geräusch hatte ich seit einer Woche nicht mehr gehört. Ich wunderte mich, wie man sich so schnell an die Ruhe, die an Bobs Haus herrschte, gewöhnen konnte. Kurz angeschnittene Bilder der letzten Tage wanderten durch meinen Kopf.

Und jetzt lag ich hier, mit einem bildhübschen Jungen im Bett, für den meine Gefühle Tag für Tag stetig wuchsen.

*-*-*

Unsanft wurde ich durch ein Klingeln geweckt. Ich folgte dem Geräusch mit meiner Hand und ertastete ein Telefon. Ich nahm den Hörer ab und hielt ihn an mein Ohr.

„Ja?“

„Guten Morgen Mr. Miller. Wie gewünscht, wecken wir sie um neun Uhr.“

Für ein paar Sekunden musste ich mich erst orientieren, bis ich wusste, was hier gerade ablief.

„Oh… ja ähm… danke“, stammelte ich ins Telefon und legte wieder auf.

„Müssen wir schon aufstehen?“, brummte etwas knapp unterhalb von mir.

Ich senkte meinen Kopf und konnte Berrys Kopf auf meinem Bauch erkennen.

„Morgen Berry… ja, das war der Weckdienst…“

„Es ist aber gerade so schön kuschelig…, ich will nicht aufstehen.“

„Wird uns nichts anderes übrig bleiben. Sonst kommt noch Abby herein und weckt uns.“

„Na und. Da liegen zwei Jungs im Bett aneinander gekuschelt, was ist daran ungewöhnlich?“

„Da liegen zwei nackte Jungs im Bett…“, ergänzte ich Berrys Ausführungen.

Plötzlich fuhr Berry hoch und schaute unter die Decke. Verlegen blickte er mich an. Mein Gott, war dieser Blick süß!

„Ähm… haben wir…?“

Ich musste lachen.

„Nein, wir haben nicht. Aber als ich heute Nacht aus dem Bad kam, lagst du nackt auf dem Bett und schliefst schon. So habe ich mich einfach zu dir gelegt.“

„Aha…“

Berry ließ sein Kopf wieder sinken, aber legte ihn diesmal in Brusthöhe ab. Seine Hand konnte ich deutlich auf meinem Bauch spüren.

„Ähm… Berry…“

„Ja?“

„Wenn du das weiter machst… kann ich bald für nichts mehr garantieren…“

„Was meinst du?“

Er hatte den Kopf angehoben und schaute mich an.

„Deine Zärtlichkeiten…“

„Öhm… warum?“

Ich zeigte mit einem Nicken nach unten. Berrys Blick folgte und blieb an der großen Erhebung der Bedecke hängen. Ohne anscheinend groß darüber nachzudenken, hob er seine Hand und griff nach dieser Erhebung.

Ich zuckte natürlich zusammen, denn Berrys fester Griff an meinem Schwanz kam total überraschend.

„Shit…“, hörte ich ihn brummeln.

„Was, Berry?“

„Sorry“, er drehte wieder den Kopf zu mir, „irgendwie hab ich eben grad noch voll geschlafen.“

Ich verstand nicht.

„Entschuldige… wenn ich dich gerade so… berührt hab, aber ich habe gerade noch nichts gedacht, also dass da dein… oh Mann!“

Er ließ regelrecht seinen Kopf auf meine Brust fallen.

„Ist das peinlich!“, hörte ich ihn sagen.

„Was ist peinlich?“

„Ich habe mich gewundert, was da in unserem Bett steht… ich habe, wie gesagt, eben noch halb geschlafen…

Ich konnte nicht anders und begann, laut an zu lachen.

„Das ist doch nicht schlimm… also früher oder später wirst du sowieso…“

Nun verstummte ich und grinste nur noch. Berrys Augenbraue wanderte nach oben und sein Mund verzog sich ebenso zu einem Grinsen. Dann wanderte sein Gesicht auf meins zu. Wenige Sekunden später trafen sich unsere Lippen.

Es blieb natürlich nicht aus, dass unsere beiden Hände bei dieser Kussaktion auf Wanderschaft gingen. Ich spürte Berrys Weiche Haut auf meiner und ließ mich plötzlich einfach fallen.

Berrys Körper wanderte langsam auf meinen. Deutlich konnte ich seine Erregung an meiner spüren. Was dann geschah, nahm ich nicht mehr richtig war. Berrys Streicheleinheiten und Küsse entführten mich in eine andere Dimension.

*-*-*

Das Klopfen an der Tür riss mich aus den Wachträumen und aus Berrys Armen.

„Schlaft ihr da drin noch“, hörte ich Mollys Stimme.

„Nein, wir sind wach“, rief Berry neben mir, genauso ärgerlich aus dieser schönen Situation gerissen worden zu sein.

„Dann zieht euch mal an, wir gehen runter, frühstücken!“

„Okay“, meinte ich, dann war es wieder still vor unserer Tür.

Mein Blick wanderte auf die Uhr, die an der Wand hing. Ups, schon halb zehn. Ich hatte nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war.

„Dann müssen wir wohl aufstehen“, brummte Berry neben mir ins Kissen.

„Bleibt uns gar nichts anders übrig“, erwiderte ich.

Ich mühte mich aus meinem Bett.

„Netter Hintern“, hörte ich Berry sagen.

Grinsend drehte ich den Kopf.

„Neidisch?“

This Post Has Been Viewed 587 Times

Rating: 5.00/5. From 5 votes.
Please wait...

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.