Von Zwergen und Wichteln – Teil 5


Kapitel 5
„Ich habe dann eines Abends, so vor acht Wochen etwa, meiner Mama von meinen Gefühlen für dich erzählt und ihr gesagt warum ich mich kaum noch auf irgendetwas konzentrieren kann.
Sie hat mich in den Arm genommen und gemeint, wir sollten mal einen Plan machen, wie wir denn herausfinden können, ob du überhaupt schwul bist. Das wäre ja eine Hauptvoraussetzung für eine Chance, überhaupt mit dir zusammen zu kommen“, erzählt er mit immer wieder kurzen Unterbrechungen und mit stark geröteten Wangen,
“Sandra habe ich ausgehorcht, ob es irgendwelche Erkenntnisse darüber gibt, ob du vielleicht schwul bist, weil ich dich ja auch noch nie in Begleitung einer Freundin gesehen habe. Die bot mir an, sich mal ein wenig an Sebastian ran zu machen und eventuell was raus zu kriegen.“
Boah, das wird ja mal richtig interessant jetzt, denk ich mir, wenn er sich so ins Zeug gelegt hat, dann muss ihm ja einiges an der Sache liegen. Aber auch ganz schön hinterlistig, die Aktion. Ich beschließe, ihn noch ein bisschen zappeln zu lassen, so als kleine Strafe, versteht sich.
„Sie war dann wohl auch ein paar Mal mit Sebastian fort, aber als er ihr an die Wäsche wollte, hat sie das Ganze abgebrochen. Sie war allerdings der Meinung, dass du schon schwul sein könntest, weil auch Sebastian nie erwähnt hat, dass du eine Freundin hast und einmal hat er sogar gemeint, du wärst halt eben ein sogenannter Spätzünder.
Bei deinem Aussehen und deinem Beliebtheitsgrad in der Klasse haben Mama und ich das dann aber mit dem Spätzünder nicht geglaubt. Meine große Chance kam dann mit deinem Verlangen nach einer Nachhilfe in Mathe.
Als ich dann sagte, das müsse ich erst mit Mama besprechen, weil der Sonntag uns gehört, habe ich nicht gelogen. Mama hätte aber nie was gegen Nachhilfe am Sonntag gehabt, egal mit wem, wenn es nur am Vormittag stattfinden würde.
Das wusste ich, aber ich wollte mit Mamas Hilfe einen Plan machen, wie ich hier in meinem Zimmer heraus bekommen könnte, ob du wirklich auch schwul bist und ob ich eventuell eine Chance bei dir hätte.
Sonntags, allein mit dir in meinem Zimmer, das war doch eine gute Gelegenheit und ich hatte mir geschworen, sie zu nutzen, auch wenn es zum Teil in die Hose gegangen ist. Wenigstens weiß ich jetzt, dass du auch schwul bist.
Leider ist Mama dann im alles entscheidenden Moment viel zu früh und aus lauter Neugier vermutlich, herein geplatzt und anstatt sich entschuldigend wieder vom Acker zu machen, hat sie mit ihrem Statement alle meine Karten aufgedeckt.
Dass ich gestern im Rossmann Kondome gekauft habe und auch noch Gleitgel dazu und Mama dabei mehr oder weniger zugegen war, hast du ja, zufällig und ungewollt, leider mit bekommen und vermutlich den Schluss daraus gezogen, dass ich schwul bin und dass meine Mama das auch weiß.
Ich betrachte das im nach hinein als Künstlerpech, weil das nicht vorhersehbar war und dir natürlich einen Vorteil einbrachte, der meinen Heimvorteil schlagartig zu Nichte gemacht hat“.
Ich schiebe meine Arme weiter nach unten, so dass meine Hände nun auf seinem süßen Po liegen. Er seufzt auf und sieht mich gequält an, so liebe Augen und doch, er muss noch ein bisschen leiden, der kleine, das hat er nach dieser Nummer mehr als verdient.
„Das mit dem Essen hier war Mamas Idee und da sie ja deinen Vater kennt, hat sie schon vorgestern im Amt angerufen, und deinem Vater gefragt, ob du auch noch über Mittag hier bleiben könntest.
Sie möchte, das wir beide nach der Nachhilfe einmal über das gegenseitige Miteinander in der Schule sprechen, das ja nicht gerade das Beste ist. In dem Zusammenhang hat sie dann auch ganz beiläufig gefragt, ob du was gegen Schwule hättest, weil das ja ein Grund sein könnte für die Differenzen.
Dein Vater hat das dann mit den Worten * Christoph hat mit Sicherheit nichts gegen Schwule und auch meine Frau und ich sind da sehr aufgeschlossen und haben ebenfalls nichts gegen Homosexualität* sehr bestimmt ausgeschlossen und ab diesem Zeitpunkt war sie überzeugt, dass du auch schwul bist.“
“Sie hat meinen Vater angerufen und so durch die Blume durchblicken lassen, dass du schwul bist, Thomas?“ frag ich jetzt, ganz erstaunt und hellwach. „Ja, so kann man es sagen. Ich gehe davon aus, das deine Eltern wissen, dass du auf Jungs stehst, oder“, sagt er, und ich nicke.
“Ja, das wissen sie schon länger, aber sonst nur noch Sebastian. Darüber hinaus habe ich es noch niemandem erzählt, weil es mangels Freund auch keinen Grund dazu gibt, es an die große Glocke zu hängen und bei dir, wie ist es da? Wer weiß von dir?“ frag ich ihn und beginne ein bisschen, seinen Po zu kneten. Er seufzt wieder, tiefer diesmal und will sich unter meinen Händen raus winden.
“Du bleibst schön da liegen, bis alles geklärt ist“, sag ich und halte ihn fest auf meinem Bauch.
“Mama und noch Mamas Bruder, der wohnt in München und ist auch schwul, der weiß es auch. Mit ihm hat sie lange darüber gesprochen und einiges von dem, was er gesagt hat, hat sie dann auch an mich weiter gegeben, unter anderem die Sache mit „*Safer Sex* und auch, wo man über alles, was mit Schwul sein zu tun hat, nach lesen kann“, erzählt er jetzt.
Er hat jetzt seinen Oberkörper mit den Armen hoch gedrückt und schaut mir in die Augen, wieder mit einem Blick, der einen Gefühlssturm bei mir auslöst. Ich kann ihn jetzt nicht mehr länger hinhalten, ich muss ihn jetzt einfach küssen.
Meinen Kopf etwas anhebend und ihn mit einer Hand in seinem Nacken zu mir runterziehend, leg ich meine Lippen ganz zart auf seine, schmuse über seinen Mund, lecke an seinen Lippen , drücke dann meinen Mund fester auf seinen und stupse meine Zunge gegen seine Lippen. Langsam und zunächst etwas zögerlich öffnet er seine Lippen und die Spitze meiner Zunge bohrt sich in den entstandenen Spalt, bitte um Einlass.
Ich bemerke seine Unsicherheit und mit der plötzlichen Gewissheit, dass das sein erster Kuss ist, den er von einem Mann bekommt, lege ich all meine Zärtlichkeit und meine Empfindungen für ihn in diesen Kuss, spiel mit seinen Lippen und als er dann endlich seinen Mund öffnet, spiele ich mit seiner Zunge.
Er keucht ein bisschen, schnappt kurz nach Luft und wird dann aber mutiger. Seine Zunge kommt mir nun entgegen, drängt in meinen Mund, erkundet ihn und sucht Kontakt zu meiner Zunge. Er seufzt in meinen Mund und wieder rollen zwei Tränchen auf mein Gesicht. Ich löse den Kuss und er legt seinen Kopf auf meine Brust.
“Wie geht es denn jetzt weiter, Thomas, gibt es da auch einen Plan“, necke ich ihn ein bisschen. „Oh, Christoph“, sagt er, „ich kann jetzt gerade nicht denken, nur fühlen und das eben war das bisher schönste Gefühl in meinem Leben.“ Ich setze mich mit ihm auf, setze ihn auf meinen Schoss, mit dem Gesicht zu mir, und schau ihn an.
Ich muss ein bisschen nach unten schauen und er etwas mehr nach oben, aber das klappt schon gleich ganz gut und ich schmuse noch ein paar Augenblicke über sein Gesicht. „Was ist morgen, Thomas, in der Schule mit uns beiden? Sollen wir uns outen, bist du dazu bereit?“ frage ich.
“Wenn du es willst, dann will ich es auch, du bist der ältere und sollst das bestimmen. Ich habe mit dir an meiner Seite keine Angst vor den Reaktionen, an deiner Seite fühl ich mich stark, also entscheidest du, wann wir es öffentlich machen, dass wir zusammen sind. Das sind wir doch jetzt, oder?“ fragt er und sieht mich unsicher an.
“Ja, mein Kleiner, wenn du mich haben willst, dann sind wir jetzt zusammen“, sag ich und beuge mich noch etwas weiter nach unten, um ihn erneut zu küssen. Seine Lippen sind so irre weich und warm und diesmal kommt seine Zunge sogleich zu mir rüber, um mit meiner zu spielen.
So sitzen wir eine Weile, einfach nur immer wieder küssend, schmeckend. Keiner sagt ein Wort, Hände streicheln, wuscheln durch seidenweiche Haare, kleine Seufzer und fast schon behagliches Schnurren, das alles umgibt uns und außer diesen schönen Dingen nehmen wir nichts wahr um uns herum.
Ein lautes Klopfen ruft uns in die Wirklichkeit zurück und Thomas will sich von mir lösen. „Hier geblieben“, sag ich leise und dann einfach mal: „Herein“. Langsam öffnet sich die Tür und das Gesicht seiner Mutter schiebt sich ins Zimmer. Neugierige Augen entdecken uns, auf dem Bett sitzend. Ein frohes Lächeln erscheint auf dem Gesicht und dann findet sie wohl den Mut, ganz in das Zimmer zu kommen.
“Thomas, ich wollte mich entschuldigen, dass ich vorhin einfach so herein geplatzt bin hier“, sagt sie und kommt bis zu uns heran.
“Schon gut, Mama, es war zwar nicht OK. Aber es hat am Ende nichts geändert am Ergebnis des heutigen Vormittags. Es ist so gekommen, wie ich es immer für mich geträumt habe in den letzten Wochen. Christof und ich, wir werden es miteinander versuchen, wie sind jetzt zusammen“, sagt Thomas.
“Willkommen, Christof, hier in unserem Haus und in unserer Familie“ sagt seine Mama .Ich löse eine Hand von meinem Kleinen und will sie begrüßen. „Nicht so, mein Lieber, ich will dich schon richtig willkommen heißen.“ Thomas löst sich von mir und steht auf.
“Ich bin die Carola“, sagt sie und dann umarmt sie mich, „ ich freu mich, dass ihr beide es mit einander versuchen wollt und ich bin froh, dass Thomas jetzt hoffentlich wieder normal wird. Ihr habt meine volle Unterstützung und bitte, tu ihm nicht weh.“ Sie gibt mir einen Kuss auf jede Wange und gibt mich dann wieder frei. „In einer Stunde gibt es Mittagessen“, sagt Carola mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht und verlässt das Zimmer wieder.
Ich mag sie, sie ist sehr nett und sie meint dass so, wie sie es sagt. Welch eine Entwicklung, wenn ich daran denke, dass ich am Donnerstag noch echt sauer auf Thomas war und jetzt, ja, jetzt so richtig mit ihm zusammen bin.
Gut, ich weiß, wir sind erst ganz am Anfang, aber ich fühle so viel für ihn. Es ist einfach ein gutes Gefühl, das ich habe und ich zieh ihn wieder zu mir ran, will ihn auf meinen Schoss zurück.
“Christof“, sagt er leise, aber bestimmt, „ wir müssen jetzt mal noch ein bisschen Mathe machen, auch wenn wir vielleicht etwas ganz anderes wollen. Wir haben ja nach dem Essen noch so viel Zeit, uns näher kennen zu lernen, aber ich möchte nicht, das du in Mathe durch das Abi rasselst und ich allein an die Uni gehen muss.“
Ich seufze laut auf. „Ja, leider hast du Recht und ich hoffe, dass ich mich so in deiner Nähe jetzt auch noch richtig konzentrieren kann.“ Ich hebe ihn einfach hoch und er schlingt seine Beine um meine Hüften, bevor er mir seine Lippen auf den Mund drückt.
Ich geh mit ihm zurück zum Schreibtisch und setze ihn auf seinen Stuhl, um dann ebenfalls auf dem anderen Stuhl Platz zu nehmen. Er lächelt mich an und sagt: „Komm lass uns weitermachen und wenn du willst, können wir ja auch noch unter der Woche abends ein bisschen lernen. Zuerst lernen wir dann Mathe und später dann ein bisschen Biologie.
Du kannst dann ja auch gerne bei mir übernachten, Mama hat da bestimmt nichts dagegen und deine Eltern auch nicht, wenn dadurch deine Noten besser werden.

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